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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.01.1933
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1933-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19330118019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1933011801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1933011801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-01
- Tag 1933-01-18
-
Monat
1933-01
-
Jahr
1933
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.01.1933
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Schädlinge tn uns und um uns «dtttaGsavtn» tm «eweedeveeetn Mit trefflich erläuternden Lichtbildern und Tkeverstchten t«igte Dr. Herbert Michael sRabeberg) vom Dresdner Hygiene-Museum die Schar von Schädlingen im Menschen und um den Menschen. Er unterschied stationäre und tem poräre Parasiten und erklärte »üerst die Arten der Ein- gen^tbeivürmer vom Spulwurm, dem Pettschenwurm, dem Hakenwurm, dem Erzeuger der eigenartigen Tunnelkrank- beit bis zur Trichin«, die allerdings in unseren Bretten dank der Fleischbeschau nur noch dem Namen nach bekannt ist. Ebenso einleuchtend und interessant wußte er über den Kreislauf, bas Vorkommen und die Arten der Banbwltrmer zu berichten, von denen der gefährlichste der gottlob selten vorkommende Hundebanbwurm ist, der in der Leber des Wirtes tm Finnenzustand Gewächse bis zur Kegelkugel grüße erzeugen kann. Mit der Darstellung des kompli zierten LebenStretSlaufeS des auch beim Menschen in Einzelfällen vorkommenben LeberegelS beschloß er den Neige» der Parasiten tm Menschen. Als Fazit zog er die Lehren, beim Genuß von Frischfleisch und vor allem beim Hätscheln von Hunden und Katzen möglichste Vorsicht walten zu lasten. Das Kapitel Schädlinge um uns führte ins Insekten reich. Eingehende Ausführungen gehörten der Stubenfliege und der ihr ähnlichen, später tm Sommer auftretenden Stechfliege. Bor allem sagte Dr. Michael der Stubensliege, als der Trägerin gefährlichster Krankheitskeime, den Kamps an. Tuberkulose, Typhus, Cholera, Ruhr, Eiterbakterien können von ihr ohne weiteres verpflanzt werden. Die Stechfliege hat tn mehr als einem Falle Milzbrand von dem Tier auf den Menschen übertragen. Hier Helse nichts weiter als Schützen der Nahrungsmittel und Zimmer durch Drahtglocken und Fenster und rücksichtslose Vertilgung, die sich vor allem aus die vielgeliebte Brot- oder Wintrrsltege, die Stammutter von vielen Fltegengenerationen des folgenden Sommers, ausbchnen müsse. Mücken- und Läusearten, Holzbock, weiße Haarbalgmtlbe» Wanze und Floh beschlossen den wenig angenehmen Reigen fliegender oder kriechender Plagegeister. In jedem Falle wurden das Entstehen und Leben des betreffenden Insektes und die Vernichtungs möglichkeiten gezeigt. An den spannenden und lehrreichen Vortrag schloß sich ein Kulturfilm „Majanka, die letzte Fliege", der in oft Humorpoller, aber stets ausgezeichnet klarer Weise noch ein mal auf das wichtige Kapitel der Fltegenverttlgung htn- wieS. Daß es nach solchen ausgezeichneten Darbietungen an Beifall nicht fehlt«, ist selbstverständlich. Sur Geschichte -er Ostmark Beginn der Ostmark-Hochschulwoche Die Ostmark-Hochschulwoche, die die deutsche akademische Jugend auf den bedrohten deutschen Osten überall Hin weisen soll, begann tn Dresden am Dienstag und wurde in der Technischen Hochschule nach Begrttßungsworten von Prorektor Professor Dr. Binder eröffnet. Zum Redner des ersten Vortragsabends war Kammerbtrektvr Dr. Hoff meister gewonnen worden, -er durch seine jahrzehnte lange Tätigkeit in der uns entrissenen Ostmark mit dem deutschen Land jenseits der Oder verwachsen ist. „In der Ostmark vollzieht sich das Geschick des deut schen Volkes und des Deutschen Reiches" ries der Redner gleich zu Beginn aus und mies auf die deutsche Ostkrise hin, die nur dann behoben werden könne, wenn die deutsche Ostmark wieder in der alten, zusammenhängenden Form der Vorkriegszeit zum Reiche gehöre. Ein Viertel an Fläche, ein Drittel an Bevölkerung seien dem deutschen Ostraum jenseits der Ober entrißen morden, S7 Eisenbahn linien und 174 Kunststraben habe die neue Grenze willkür lich zerrissen, sie zerschneide Bauerngehöste und Fabrik- anlagen, Schächte und Ortschaften nur aus dem Grunde, um den Widerstandswillen der deutschen Bevölkerung zum Erlahmen zu bringen. Nach den neuesten und ganz ein wandfreien archäologischen Forschungen besitze Deutschland, ein Recht auf die Ostmark. Bis weit zum Kaspische» und Schwarzen Meer hätten Goten. Vandalen und Burgunden im Ostraum gesiedelt. Auch nach der Völkerwanderung seien grobe Äolksteile dieser Stämme dort bodenständig verblieben; erst dann sei das Slawentum langsam bis zur Elbe und Oder vorgerückt. Etwa vom Jahre 800 ab habe die deutsche Nttcksiedlung begonnen. Mit der Industrialisierung des Westens habe der deutsche Osten Millionen junger Menschen dorthin wandern lassen, und seit dieser Zeit habe auch die polnische Propa ganda unglücklicherweise tn dem Augenblick eingesetzt, als sich auch die russischen Polen nach Westen orientierten. Nach der sinnlosen Grenzziehung durch bas Versailler Diktat habe der entrißene deutsche Osten etwa 2 Millionen Deutsche ein- gebllbt. Die planmäbige Entdeutschungsarbeit der Polen trüge «tn weiteres dazu bei, die Gefahr für den entrißenen und den uns verbliebenen deutschen Osten immer mehr zu vergröbern. So gelte es, auch bei großen Opfern jeder Art, Ein Elbbagger auf Grund geraten Ein großer Llbbagger, der zur Stromregulierung am Grund dr» Arbeitabetchaffungsprogramm« der rleichsregterung eingesetzt war, mußte wegen Frost und Eisgang seine Tätigkeit einstellen und geriet oberhalb der Biasewiy'Loschwiyer Elbbrück« aui Grund. Er wurde vom Bugsier-Dampfer „Pirna" wie der flottgemacht und abgeschleppt. pbot. Xocd Ans Dresdens Lichtfvielhänfern „Mieter Schu ze gegen alle" U.T.. Lichtspiele Ein Griff hinein ins volle Menschenleben einer Ber liner Mietkaserne — das ist der neue Carl-Froclich-Fllm von Dymow und Lantz: „Mieter Schulze gegen alle." Mit verblüffender Echtheit, aber auch mit prächtigem Humor wird tn Bild und Wort lebendig gemacht, wie aus einem geringfügigen Zwist zwischen Hauswirt und Mieter — Mieter Schulze hat vertragswidrig ein möbliertes Zimmer vermietet — ein ganzer Rattenkönig von Zivil- prozessen sich entwickelt,' wie sich im Hause zwei Parteien bil den, die teils für, teils kontra Schulze eintreten,' wie aller lei Klatsch und Tratsch im Hause zu Beleidigungsklagen, ja sogar zu Meineidöbcschuldigungen sichren, die natürlich allerlei Zeugen für und wider die Delikte auf den Plan rufen: wie Zänkereien und harmlose Balgereien zwischen den Kindern der Mieter ausgebauscht und vor den Kadi geschleppt werden: wie das mutwillige Verderben von Schul zes Wäsche im Waschkesscl einen verliebten, heroisch an gehauchten Primaner seiner Angebeteten zuliebe bei einem Haar zu einem Meineid verführt hätte, ujw. Zuletzt wird aber doch durch einen vom Richter empfohlenen Vergleich die lange Kette der Prozeße aus der Welt geschafft: noch tm Gertchtsgebäudc reichen sich die versöhnten Parteien die Hände, und Mieter Schulze reicht seine Hand der „möblier ten Mieterin" Ccnzt Wciübrot, der unschuldigen Ursache aller Konflikte, fürs Lebe». Paul Kemp ist dieser im Grunde gutmütige, aber auf seip Recht pochende Mieter Schulze, Trude Vrtonne tcine neue sympathische Film- erscheiuunai seine Cenzi. Als seine hanSwirUtcheu Haupt gegner stellen Leonard Stecke! sFletschermeistcr Macks und Trude Hesterberg sdessen Fraus zwei waschechte Haus tyranntypen ins Bild, und unter den abwechslungsreich ge zeichneten Mietslcuten ragen durch lebendige Charakteristik besonders Ida Wüst als Schulzes Mutter, aber auch des weiteren Heinz Wclzel iOberprimaners. Christiane Grautofs sdessen Primanerlicbes, Rudolf Biebrach iMieökows, H. M. Netto sFriscur» und Lili Schönborn iPortterösraus hervor. Bor Gericht sieht man ausgezeichnete schauspielerische Leistungen namentlich von Ernst Karchow sAmtögerichtSrati und Paul Henckels iSchulzes Rechts anwalts. Der köstliche unterhaltende Film bedeutet eine» Volltreffer. „Der Rede»" Fürstenhof-Lichtspiele Vor diesem, mit der Wucht und Größe von Elementar gewalten einherstiirmenden, bisher beispiellosen, urgewal» tigcn Trenkerfilm verstummt der Zuschauer. Hier ist zum erstenmal in der Filmgeschichte der Verzweiflungsschrei und auslodernde FretheitSwille eines geknechteten Volks — die Tiroler 180» — zu Bildern geworden, vor denen man zeit weise das Atmen vergibt, ist die Filmkunst in ihren un geheuren Möglichkeiten auSgenlitzt, ja übersteigert worden, um die größten nationalen Ideen, die hehrsten Alpen prospekte, die furchtbarsten Geschehnisse zu verwirklichen. Rätselhaft, wie diese die Feinde bei Franzensfeste vernich tenden Stcininuren idic Rosegger tn seiner Novelle „Peter Manr, der Wirt an der Mahr" erwähnts tn Szene gesetzt werden konnten. Dieser Trenkcr ist ein Dichter, der in gigantischen Visionen sich entlädt, und als Darsteller oben drein ein Teufelskerl. vor allem den fetzigen deutschen Osten zu halten. Nur bann könne auch daran gedacht werden, die entrißene Ostmark wieder zu gewinnen. — Am 24. Januar wird die Vortrags reihe mit den Themen: „Die Landwirtschaft der Ost mark" und „Gewerbe, Handel und Industrie sowie VerkchrSprobleme der Ostmark" fortgesetzt. — Tarisverhandlungeu im Dresdner Einzelhandel. Im Dresdner Einzelhandel war schon vor einigen Monaten der Angcstelltentarif von Arbcitgcberscite gekündigt worden. Bor kurzem war vom Schlichter ein Schiedsspruch gefällt worden, der von Arbeltgebersette angenommen, von Arbett- nchmcrseite aber abgelchnt worden war. Der Antrag der Arbeitgeber auf Verbindlichcrklärung des Spruches wurde vom Schlichter abgelehnt, der daraufhin den Tarisparteien einen Vorschlag unterbreitete. Dieser Ist wiederum von den Arbeitgebern angenommen und von der Gegenseite abgelebnt worden. Die Verhandlungen nehmen ihren Fortgang. Wie verkantet, ist ein Gehaltsabbau von 1 bis 12 Prozent be- absichtiat. — NSDAP. Heute spricht In öffentlicher Kundgebung der Sektion Gelber Hirsch der ReichSrekerent kür WirtschaftSsragen Herbert v. Obwurzerlm Weihen Adler. Thema: „Weltanschau ¬ ung und Wirtschaft. — Die Sektion DreSden-Plauen veranstaltet am Donnerstag 2g Uhr Im Westendschlöhchen, Chemnitzer Ltr. 107, eiue öffentliche Kundgebung, in welcher Werner Studentkow- ski, M. d. L-, und Dr. Adolf Goldhahn sprechen werden. —* Ihr ktinsilgiähriaeS vebrrrinnenlublläu« feierte Im Bel vedere die bekannt« Klaviervädaaogin Frl. Barbara Hokkerbert. Als Fünszehiiiährige stellte lie sich aus eigene Füke und unterrichtete Schüler, die »nm Teil älier waren als Ne selbst. Sie wurde eine der hervorragendsten Schülerin von ttlo Seifert. Die Anhänglichkeit an ihre Lehrerin bezeugten die vielen früheren Schüler und Schüle rinnen, die »n dieser Feier erschienen waren. Sie wurde eingeleltet mit einer Prüfung der aktiven Schüler. Hier gewann man «ineu tiefen Einblick In das pädagogische Geschick und die »telstchere Auf bauarbeit, die Sri. Hokkerbert an den Schülern geleistet bat. De« Vorträgen folgte ein frohes, gesellige» Beisammensein mit Dan». — „Staatömädel" lBerelniguna ebem. Schülerinnen der Staat!, höheren MädchenbildungöanNalt Dresden-Job). Das „Spiel vom deutkchen Bolle", erarbeiiet und dargestellt von lebigen Schülerinnen, wird noch einmal »uannsten der Ginterhille am Donnerstag 10 Uhr im Bereinöhaule, Zinzendorkstrahe, aukgesührt. Karten bei Rte», Seestraste, und beim Hausverwalter In der Schule. — DbomaSklrche. Heute 20 Uhr Ribelstunde im Kirchgemeinde- saal lPkarrer Buddcnstegi. Donnerstag 2N Uhr tm Kirchgemeinde- laal. Hberkirchenrat Aolk itber: „Die ShrllteniumSseindlchast des TanneubergbundeS Im Lichte des Buches Erlösung von Jesu Christo." Sinfonie seines erst siebzehnjährigen Kompositionsschülers HanS-Hendrtk Wehding, eines offenbar mustk- bcsesscnen Jünglings mit dem Hünefeldprosil. Als Ganzes nahm man diese Leistung mit besonderem Interesse auf. Sie birst von musikalischem Willen, ist ost natürlich von jugenb- lichem Eigensinnen in Kühnheiten gelockt, die der Erfahrene meiden wird: aber sie zeigt ein gewisses einheitliches Stil- gcpräge namentlich tn dem Zusammenhangs des allzu breit geratenen ersten Satzes und des als eigenartige lcbenent- sagende Soprankantate ausgestatteten letzten Satzes. Am greisbarsten ist der dritte Satz „So schnell als möglich", inter essant die Vorliebe des jungen Komponisten sür Einzelver wendung des Holzbläserkörpers, dellen Möglichkeiten er be sonders gut zu kennen scheint. Striegler holte alles heraus, was aus dieser- Sinfonie tn F-Moll zu machen war, die natürlich bet allen erstaunlichen Qualitäten das Iugendwerk eines Begabten und eines — Fleißigen bleibt. Johanna Knappe sang die Kantate groß und überzeugend. — Nichter-Saaler stellte zwei kehr verschiedene Kompo nisten vor. Er dirigierte von OSkar HIeke eine in düste rem Ernst beginnende und tn kraftvollem Trost endende sin fonische Dichtung mit dem programmatischen Namen „Helden feier am Hünengrab". Vieles Klangliche darin ist sehr wirkungsvoll und nicht ohne eigenes Erfinden, im Ganzen freilich kehlt das Mitreißende. Anders ist das bet „Drei Lie- dcrn am Kamin" zu Dichtungen von P. Schettler, die Käte Marx zur Gestaltung brachte. Sier ist viel Eigen art und namentlich im zweiten und dritten Lied Frische und innere Bekcelnng. Sin Scherzo desselben Komponisten wies «inen gefälligen Einfall ans. verlor Nch aber tn gegensätz- lichen Willkürlichkeiten, die seinen Dcherzocharakter beein- trächtigten. Sein grobes Temperament zur vrchesterstihrung ober betätig»« Rtchter-Haaser bet der Uraufführung eine« musikalisch sehr interessanten Vorspiels zur Opernlegende „Mutter" von Erich Kanfsman-Iassoy bellen schöne. ouS der Tiefe zweifelnder Erwartung anssteigende Moderni tät tn feiner Verbindung eines Willens nm die Atonalität und de» Bedürfnisses nach klangschönen Instrumen»grupvie- rungen ebenso großen Eindruck hinterließ, wie ein berkelben Over entstammender „Höllischer Marsch", der bei aller gro tesker Wildheit doch durch einen Mittelsatz über da- ..Cha rakterstück" hinauSaewachscn ist und dem Publikum evenfo lebendig Sienenbilder ankba»»« wie eine den Schluß de» Konzerte» bildende „Lnstige G"ite" au» Kaussman-Iallon« VolkSover «Der Walpertaa". Da» Orchester verdiente sich mit allem den nnaehenren Beifall, den der erfreulicherweise fehr gut bel-tzt« Saal spendete. So bedeutete der Abend auch «inen Erfolg für den Organisator de» aussichtsreichen Unternehmen», de« Schriftsteller Eonraü Marz. X.-U. -j- Konzert für notleidende Künstler. Der Gemeinde- bunb der Vorstadt Plauen veranstaltete im großen Saale ihres Ktrchgemeindchauses zum Besten der kirchlichen Winter hilfe für notleidende Künstler ein Konzert, das den schönen Raum stattlich gefüllt hatte. Für den edlen Zweck der Veranstaltung hatten sich tn dankenswerter Weise das Streichergnartett der Herren Ltersch, Tröbcr, Nonne feld und Smith und der Männergesangverein DrcSden-Plauen zur Verfügung gestellt. Von den Ouartettistcn hörte man in mustergültigem Zusammenspiel und feinster Ausarbeitung zuerst das als Bogclguartett be kannte Werk in C-Dur von Haydn, ganz erfüllt von der spielerischen Anmut, die es erfordert. Später folgte das ES-Dur-Ouartctt von Dworschak, dellen mufikantischer Reichtum in gleicher Weise zur Geltung kam. Der Männer chor, den Johannes Möser straff und schwungvoll leitete, bot bekannte wirkungsvolle Kompositionen von Wagncr-Schönkirch, Wendel, Nagel, Georg Striegler und Volksliedbearbcttungen von Keldorfer und Heinrichs tn kraftvoller, reich schattierter und klangschöner Ausführung. Alle Darbietungen weckten verdientermaben herzlichen, langanhaltenden Beifall. — cli — s* Ein« Napoleon-Operette. In Graz kam als Ur aufführung eine Operette „Madame Napoleon" heraus. OSkar Friedmann und Tont Schwanan wählten eine kleine Episode aus Napoleons Kampf mit Barras um den Kom- mandoposten. Damit ist verknüpft Napoleons Werbung um die Liebe der schönen Josephine, die er aus den Händen dreier Jakobiner rettet, die Ne entführen wollten. Trotzdem Ne ihn einst beinahe aufs Schafott gebracht hätte, liebt sie schon im ersten Akt stürmisch den kleinen General und ahnt seine Größe. Um die Wirkung dieses bescheidenen Operetten texte» zu erhöhen, schrieb Camille Frydan eine Musik dazu, die aber nicht sehr begeistert. Ein schüchterner Ver gleich zwischen altem und neu m Stil, nicht überreich an Einfällen, koloristisch gedacht, ohne aber die grobe schwung volle Kurve. Das Stück wurde jedoch sreundltch aus genommen. 8. -s* Mozart» Schädel bleibt in Salzburg. Im Salz- burger Mozartmufeum wirb auch der Schädel Mozart» auf bewahrt, den seinerzeit der berühmt« Wiener Anatom Pro fessor Dr. Hnrtl der Stadt Salzburg geschenkt hatte. Der Vorsitzende des Wiener Männergesangvereins, Profeßor Keldorfer, hatte nun an die Stabt Salzburg da» Gesuch ge richtet, den Schädel Mozart» an die Stadt Wien auSzu- solgen. Der Gemetnderat von Salzburg hat beschloßen, dem Ansuchen nicht stattzugeben. Der Schädel Mozart» bleibt also in Salzburg. Vüchrr und Heitschriften X Albert Däne: Der Weg znr Dichtung, Lese« al» tchöpsertsche» Empfangen. tBerlag Albert Langen Georg Müller. München.) Unter diesem Lite! ist von dem Prokellor Albert Daur am Heidel berger Gymnasium ein Buch erichienen. dellen Slang die Auf merksamkeit, weitester Kreise sorder». Denn hier rüst ein Mensch, dem die Kunst Lebensform bedeutet und ist. ein dichterischer Mensch, die Lebensmächte der Dichtung, die in der Seele des Leier» zur Wirkung gelangen wollen, mit seltener Eindringlichkeit tn» Be wußtsein. Dieses Werk, da» verlönlichlled ErlebniSgui bieiei kann an wißenschaitlich - philologischer Durchdringung wie ästhetischem Etnsilhlungsvermögen. womit es die hohen Kunstgebilde entllegelt, allgemeingültiger nicht gedacht werden X Rafael Schermann: „Schicksale be» Leben»." Band v: „Du b «st schuld!" Baud S: „tz »I« t ! M ö r d e r l" tBerlag Wilhelm Schacscr L Co., G m b H.. Leipzig, Jnseistratze 22.» — Beiden Büchern gemeinsam ist da» tolle Tempo, da» den Leier mirreibt und in ununterbrochener Spannung bi» zur letzten Seit« sesthält. X Der Edelmensch und lein« Werte. Bon Professor V M. Berwcven. S Auslage. tBerlag von Ernst Reinhardt rn München.» X Der Baumeister ,« Mühlbach. Bon M Munter-Wro« b l e w s k a. iBerlag C. Bertelsmann in Gütersloh.! X Luftige» a«S der Ovaria. Schul- und Fertengeschichien kllr Jungen und Mädel von M. G r o s ch. Mit einem Ditelbtlb, einem mehrfarbigen Deckenüberzug und Neben Textzeichnungen von Ernst Kuver. lllnion Deutsche BeriagSgelellschast. Stuttgart. Berlin, Leipzig.» X Um ManneSehre. von Gustav Schröer. tBerlag C. Bertelsmann tn Gütersloh.» Wa» kür Rudolt Herzog der Nieder rhein, Ist sür Gustav Schröer da» thüringische Bauernland an der oberen Saale. Wieder hat der hochbegabt« Erzähler b«e Au», drucksiorm gewählt, in der er un» schon früher mit seinen packendsten Leistungen beschenkt hat: den ichlichien, ernst-heitere», wuchtigen und in sich abgeschlossenen vauernroman. X „Bestie Ich l» Mexika" von Lvh » d » r«k. S. Anklage. tBerlag Dleck K Co., Stuttgart.t Da» wahr« Mexiko lebt tm Buch« »e» iungen Lvhndortl. der nicht nur leiden sondern auch er^ihle» kann. Ein ungewöhnlich starke» Buch, tn seiner epischen Brett« »all Dramatik. Da» Buch ist auch detwegen kür «n» Deutsche teh« Interessant, well bt« Vorgänge während dr» Weltkriege» spiele». Deutschland war lehr interessier« an Mexiko, deshalb wird srdee gern lesen wie Nch der Munltlon»band«l»gelü der Amerikaner da- «al» in Meriko aulgeiobi hat X HanSfran - del» «ochrnendef Von Alikade» Nrks. syranckh 'che Verlagsbuchhandlung, Stuttgart.) Ellkabe« Nesi gibt in dem Bändchen zuerst Vorschläge und Rezepte »llr Lam»iag» Speisezettel. Dazu gehören natürlich auch die Einioptg,richt«, denen «in besondere» Kapitel gew'dme« ist. Ein besondere» Kapi tel In dem Büchlein «st de, Wandertocherei gewidmet. Alle Bor bereitungen und neu, praktische Speisezettel «ür Wanderer urU und ohne Koche, findet «an auch tu de« Bändchen,
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