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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.01.1933
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1933-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19330118019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1933011801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1933011801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-01
- Tag 1933-01-18
-
Monat
1933-01
-
Jahr
1933
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.01.1933
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Kr. 30 Seile 4 Auvust der Starke als Sammler Einen eindrucksvollen Auftakt zum Jahre Augusts deS Starken bot Professor Dr. Fichtner von der Technischen Hochschule vor kurzem vor der Sängerschaft Erato im schönen Längcrhause au der Mommscnstranc. Mit vielseitigen Lichtbildern wies der Redner, mit Geschick daS wichtigste herauSgreifend, auf die Vorbedingun gen der künstlerischen Sammlertätigkeit des eigenartig ge- fchmackbestimmenden Fürsten bin. Er zeigte, das, schon ein Jahrhundert und früher vor August in den sächsischen Fürsten ein starkes Schmuck und PrachtbedürfntS mit ausgesprochen künstlerischer Einstellung vorhanden war, wie die Pracht einbände Krauses zur Bibliothek des Vater August und feine Turnierbücher, eine Prachtrüstnng EhriftianS II., der alte Bestand an Münz-Porzellanen schon nm IÜ',0, die Aus schmückung des Groben Gartens lVasen, Zeit ranbt Schön heit» und die Arbeiten und Pläne Klengels beweisen. Un bekümmert aber um Vergangenheit und Zukunft in künst lerischem Sinne habe das Sammeln Augusts seiner Zeit, ihrem Stilgefühl und seinem eigenen vielseitig und tief gebildeten Geschmack gegolten. Gerade das; all seine künstlerischen Interessen immer wieder in die Architektur mündeten oder sich ihr anschlokscn, beweise, wie sehr ihm ein bildnerisches G e s a m t k u n st w e r k vorschwebtc, daS des Fürsten Stil im änderen Gewände wie im kleinsten Schmuck- und Einrichtungsstück zum Ausdruck bringen sollte. Immer habe er ein inneres persönliches Verhält nis zu all den Knnstdiugcn gehabt, die er entweder kaufte oder gestalten liest. Dazu brachte er nicht nur um fassende Kennerschaft mit, sondern er war 'ogar, wie nur sehr wenige Menschen, in der Lage, seine künst lerischen Einfälle in Jdeenskizzcn verständlich zu machen. Namentlich Baulichkeiten gegenüber ging keine Anrcgerschast so weit, das; er vielerlei Pläne und Zeichnun gen für den Gegenstand Herstellen liest und sie mit eigen händigen Urteilen und Acuderungen versah. Tie den Vortrag begleitenden Lichtbilder gaben mit Lichtaufnahmen eindrucksvolle Ucbcrblicke über die Oertliches und Sächsisches Da otdt s nWt.. Betritt eine Dame einen vollbesetzten StraßenVahn- wagen und es wird ihr sofort ein Platz angeboten, so ist sie ins gesetzte Alter gekommen. Mir wird stet» einer frei gemacht. Lciderl Bor einigen Tagen erging mir» aber zunächst einmal anders. Ich stand mit Pakete» belade» an einer Haltestelle tm Inneren der Stadt und wartete ans „meine Elektrische*, die mich heimwärts bringen sollte. Neben mir zwei Burschen. Wie ich einsteigen will, schon die Hand am Griff und den Fnst ans dem Trittbrett habe, gibt mir der eine Jüngling einen Stost und fährt mich an: „Da gibt'S nilch», erscht lommen wir." Damir stiegen sie ein und eroberten die beiden letzten leeren Plätze. Sie lachten mich auch noch höh nisch an, als ich an ihnen vorbei ans andere Ende deS Wagens ging. Dort bot mir ein liebenswürdiger Herr so fort seinen Sitz an. Die beiden verliehen mit mir zugleich die Straßen- bahn, und ich sah sie vor mir in einer Haustür verschwin den — Kaum daheim angelangt, — ich wollte eben Hut und Mantel ablegen, klingelt es. Ich össnc, nnd vor mir stehen die beiden liebenswürdigen Jünglinge. An ihren verblüff ten Mienen sah ich, das, auch sie mich wlcdcrerkannten. Ziemlich kleinlaut baten sic nm eine Gabe. Wir lassen sonst keinen Bittenden nnbeschenkt von unserer Tür gehen, aber hier „lief mir doch die Galle über* und ich sagte, nicht eben sanft, zu ihnen: „Da gibt'S nischt, erst kommen wir*. — und knallte die Türe zu. Zunächst empfand ich eine groste Befriedigung darüber, meinem Herzen in dieser Weise Lust gemacht zu haben, — dann schämte ich mich ein Weilchen — aber, aber, ich will'S nur gestehen, die Befriedigung gewann wieder die Ober hand. dl. I). SliOflschr Einzelhandels. Semelnsümst und Wvelwerlh Die Sächsische E > n z c l h a n d e l S - G e ;n e i n - fchast lendet uns folgende Notiz mit der Bitte um Abdruck: „Die sächsische Negierung hat für die Errichtung einer W o o l iv o r t h - F t l i a l e in Dresden eine Ausnahme bewilligung erteilt, hat dabei überdies vorher, ent gegen aller bisherigen Uebung, weder den amtlichen noch den anerkannten freien BerufSvertretungen eine Möglich keit zur Stellungnahme gegeben. Die ungeheure Notlage des ortsansässigen Einzelhandels ist bekannt. Die Sächsische Einzelhandels-Gemeinschaft protestiert deshalb aus das nachdrücklichste gegen das Verhalten der Negierung, daS schärfstes Befremden und Widerspruch auslvscn must* ' " " "l. — ».Dresdner Nachrichten* — Mittwoch, 1t. Zannar 1S33 —E . .... ,, , — — - ' RMsgrüliblingöfeltt -es Dresdner Stahlhelms Im brechend vollen, über und über mit den leuchtende» Farben des Kaiserreich» geschmückten Saal de» Vereins- Hause» beging der Stahlhelm, Vund der Frontsoldaten, VeztrkSgrupve Dresden, tn eindrucksvoller vaterlän discher Meihestunbe den Gedenktag der ReichSgrüNdUng. Punkt 8 Uhr ertöüte ein leise» Kommando. Der Spiel- mannSzug war angetreten. Trommelwirbel. Dann er klangen die alten frtdertzianischen Märsche der vorzüglichen Vunbeskapelle. Abermals Trommelwirbel. Die Menge er bebt sich, unter den Klängen de» Bräsentiermarsche» ersolgt der Einmarsch der sitnf Fahnen der BezirkSaruppe. Gemeinsam singt die Versammlung da» Lieb „ES klingt wie eine Sage . . .* mit seinem mahnenden und aufrltttelnden Kehrreime: „Denkt daran, wa» der Feind un» angetan* Dann ergreift der Führer der BezirkSaruppe, Hauptmann Hausse, da» Wort zur Begrüßung. Bor allem hieb er die Kameraden willkommen, die den groben Tag der RetchSgründung am 18. Januar 1870 In Frankreich erlebt hätten. Mit knappen militärischen Worten ging er auf die politische vage ein. Wenn heute ein kleines Ländchen mit 115 060 Mählern zur Urne gehe, stehe sogar die NegierungSmaschtne still. Unter dem Drang von Zahlen nnd Majoritäten werbe selten der richtige Weg gesunden. Sehnsucht und Heimweh müsse un» da ergreifen, wenn wir die Geschichte de» alten BiSmarck- reicheö betrachteten. Die Armee sei seine Grundlage ge- wesen. ' Notwendig sei, das lehre unsere Gegenwart, die Zusammensassung unsere» Volke» in soldatischem Mesen. Dann werde der Parlamentarismus wieder verschwinden. Heute werde abgezählt, aber nicht gesagt, was dem Staate nützlich sei. Wir brauchten nichts Neues zu konstruieren, sondern müßten aus BISmarckschen Fundamen- t e n weiterbauen. Der Stahlhelm feiere die NetchSgrttndnng als ein Bekenntnis zum BISmarckschen Staatögedanken der Wehrhaftigkeit und der StaatSautorttät. Der letzten Am nestie der derzeitigen Negierung könne deshalb der Stahl- Helm nicht da» geringste Verständnis cntgegcnbringen. Der Stahlhelm rufe dem Volke zu, tue nichts MehrfeindlicheS, werde die grobe Kompanie, fürchte Gott und sonst nicht» auf der Welt. Jubelnder Beifall dankte dem Führer der Bezirksgruppe für feine markigen, treffenden Worte, tn denen Wollen und Wille des Stahlhelms sich kraftvoll anSprägte. Im Mittelpunkt der Feier stand die Rede de» Bundes kanzlers des Stahlhelms, Maior a. v. Wasner BiSmarck trat seinen Gang al» der leitende Staatsmann Preußens an in der Form einer nationalen Nevolu- großzügige repräsentative Anlage der Echlostbauten Augusts de» Starken, wie sie in solcher Zahl, Vielseitigkeit und Schönheit kein Fürst seiner Zeit angeregt und angelegt hat. ES zeigte sich an ihnen, daß für den Fürsten Sammeln ein Heben des Ansehens bedeutete und bas; er mit Recht tn seinen Sammlungen immanente politische Machtfaktoren sah. Wichtig ist auch, daß er durch Beginn der Spezialisie rung des Sammelns aus der alten Sächsischen Kunstkammer die neuen sächsischen Sammlungen machte. Seine Leiden schaft für Keramik wurde auch für die Industrie Sachsens noch bis auf den heutigen Tag bestimmend. —* Kür Einführung der ri-Stunden-Zählung. In einem Bericht an bas Sächsisch« Wtrtschastpmtnlvortilrn be fürwortete die Ji; du strt'e- u nb Ha n d^el Skirn,in er erneut die Einführung der 2 4 - St u n d e n - Z ä h l n n g bet den sächsischen Staatsbehörden. Sie wies darauf hin, die neue Stundeurcchnung sei tn der Zwischenzeit ko weitgehend in den privaten und geschäftlichen Verkehr eingcdrnngen, daß ihre allgemeine Anwendung nur noch eine Frage der Zeit sei. ES sei daher zweckmäßig und dringend erwünscht, diefenigcn Hemmnisse zu beseitigen, die einer beschleunigten nnd völligen Durchsetzung der 24-Stnnden-Zählnng als ein heitliche TaaeSrechnung entgegenstehen. — Todesfall. Nach langem Seiden verstarb der Kvnigl. Sächs. Oberstleutnant a. D-, m. d. N. des Garde-Rciter-Regi- mentS Graf Fritz v. Fabrtce. Mü-cken von Autofahrer verfchteppt Wer kann Auskunft geben? Die Krimlnalabtcilung Freiberg teilt mit: Nach einer vorliegenden Anzeige will ein 16 Jahre altes Hausmädchen ans Dresden, das mit dem Fahrrad nach seiner Dienststelle tn Tharandt habe fahren wollen, am 26. Dezember 1932 l2. WeihnachtSfeiertagj auf tivn von oben. Auch damals stand der Parlamentaris mus tm Weg. Aber da» damalige Parlament brachte wenig, sten« noch eine Mehrheit zustande, «llerdlng» in Feind- schäft zu den StaatSnotwendigkeiten. tnsbesonbere zu dem Ausbau de» Heere». Da» Zeitalter de» Liberalismus Mit seinem HumanitätSglauben hatte seinen Höhepunkt erreicht. Damal» handelte Bismarck nach dem Grundsatz, den Srldte so formuliert hat: Kommt e» an der Fräs«, o» die verfass««» »der die Ratto« erhalten »erden solle, so Habe die Ratto« den Vorzug. Damals herrschte da» Westlertuw. die Bevorzugung de» französischen Wesen» und damit da» Liebäugeln mit -em Polentum. Diese Gefahr habe Bismarck richtig erkannt und sich deshalb mit Rußland verbündet. Heut« stünden wir zwar wesentlich schlechter tn der militärischen Kraft, aber besser tn der Einigkeit de» Reich». Die Tat der Einigung habe auch nach dem Umsturz tm Ginn« BiSmarck» sortgewirkt. Aber ber Parlamentarismus, der in Weimar außer der Kontrolle auch die Führung erhielt, habe völlig abgewirtschaftet. Hier Müsse ein radikaler Bruch vollzogen werben. S» gehe um die Nation, und wenn die Bersassnng dem entaegenstehe, habe die Nation den Vorranq. Vor allem gelte es die Wehrbohe«t zu erkämpfen. Da» Par- teiensystem müsse durch berufs ständische Gliederungen erscht werben. Aber eine starke Staatsgewalt müsse Neue Zerklüftung verhüten. Da» politische Denken dürfe nicht vom einzelnen, sondern von ber Nation ausgehen Der Stahlhelm müsse auch an das heiße Elsen ber religiösen Zwiespalt unseres Volke» Herangehen. Wir müßten den Nachteil de» konfessionelle« Zwiespalt» in den Vorteil der Verdoppel««« «nsere» religiöse« Leben» ««wandeln. Solange der Gegensatz gesund und lebendig ausschwinge, be deute er auch Junge »Haltung ber Nation. Auch nach außen gegenüber unseren Nachbarn könnten wir aus unserer Doppelkonsessionalttät einen Vorteil machen und Brücken zwischen Norden und Süden schlagen. Wir brauchten zur Lösung dieser Aufgaben ein neue» Heer und den Geist der alten Frontkamerad schaft. Die Rede de» Bundeskanzlers, die namentlich tn der konfessionellen Frage ganz neue Gesichtspunkte ent wickelte, sand stürmische Zustimmung. Begeistert sang die Menge da» Lied de» FreiheitS- kämplerS Ernst Moritz Arndt: „Der Gott, der Eisen wachsen lieb . . .* Nach slotten, zündenden Armee- und Fansarenmärfchen wurde die eindrucksvolle Feier mit dem Deutschlandlied und dem Fahnenausmarsch geschlossen. der Staatsstraße zwischen Hain »berg nnd Tharandt dicht hinter dem Tunnel vor dem Bahnhof HainSberg beim sogenannten Backofenfelsen von einem un bekannten Autofahrer angesprochen und plötzlich von vielem in sein Auto gewaltsam geschoben worden lein. Auch das Fahrrad habe ber Unbekannte auf den Hinteren Teil de» AntoS geschleudert. Hierauf wäre er in Richtung Ehemnih mit dem Mädchen und Fahrrad davon gefahren Kurz hinter Flöha habe der Führer des Krqstwagen» auf Bitten des Mädchen» gestalten, da» Mädchen in den Strakenaraben gestoßen und da» Rad au» dem Auto ge worfen. Dann wäre er unerkannt bavongesahren. Spazier gänger hätten da» Mädchen gekragt, was vorgekommen sei und» ihm-den Weg nach Chemnitz gezeigt. Won Chenmitz das Mädchen > mit dev Bahn, nach Dresden znrlickgefahren. . Welchen Zweck der Unbekannte verfolgt haben dürste, Nest» noch nicht fest. Er soll 175 bis 180 Zentimeter groß, 45 bis 50 Jahre alt, von kräftiger Gestalt gewesen nnd leine Sprache gänzlich unverständlich erschienen sein. DaS Auto soll ein Sechssitzer gewesen lein, habe grauen Anstrich und kein Verdeck gestabt. Zur Klärung ber Angelegenheit wer den diejenigen Personen, die von dem Vorgang etwa» wahr genommen haben, insbesondere dem Mädchen tn der Näh« von Flöha die AnSkunst erteilten oder SaS Auto mit dem Mädchen und Fahrrad ans der Fahrt bemerkten, oder tonst über den Besitzer und Führer de» Kraftwagen» etwa» an geben können, gebeten, ihre Wahrnehmungen umgebend der Kriminalabteilung Freiberg oder der nächstgelegenen Kriminal- oder Gendarmertedtenststelle mitzuteilen. vis nLeksts Srttls von «««»«Nil«««»»»« t WIInckruAnr Slrnv« »». <inn«n»«r»v» »», ». »tompliv lassen« Mara regte Fluchtgedanken in ihr an: man wollte versuchen, nach Dresden zu gelangen, dort winkte eine rettende Zuflucht. Eine sranzöMche Schauspielerin, Mademoiselle Elairichon, die sich gern aus Abenteuer ein- lieb, wurde tn das Geheimnis ctngeweiht. Sie sollte, als Mann verkleidet, vorancilcn nnd die Postpkerde aus einer nahen Station besorgen. Gesagt, getan. Nun aber hatte besagte Schauspielerin einen Liebhaber unter den Husaren offizieren in Potsdam. Dicker kam nach Berlin, suchte seine Schöne aus, sand sie nicht, erfuhr, daß sie in Männerklcidnng sich entkernt habe, spürte ihr eifersüchtig nach, fand sie nnd hörte von der Fiuchl. Er machte Anzeige, man setzte den Fließenden nach, holte sie ein, führte Ne zurück. Mara wnrde als Trommler in ein Füsilier-Regiment in Küstrin gesteckt, Elisabeth entging der Strafe. Dem Bruder Liederjan ge fiel es natürlich nicht, das Kalbfell zu bearbeiten, anstatt das Geld keiner berühmten Frau dnrch,zubringen; er bat sie in leidenschaftlichen Briesen, sich für ihn zu verwenden DaS tat sie auch,- sie schrieb dem König sie wolle, wenn man ihren Mann srcilasie, aus die Hälfte ihres Gehaltes verzichten, und darauf ging Friedrich ein. Nene Flnchtpläne wnrdcn alsbald auSgeheckt: sie ge langten tm Mai 1779 zur Ausführung. Ungehindert traf das Paar tn Dresden ein. Aber im dortigen Gasthofe er schien gar bald ein Beamter der preußischen Gesandtschaft, der Beschlag aus ihre Person nnd ihre Papiere legte Der Gesandte lick; ihnen lagen, sic dürsten nicht eher weiter reifen, als bis er nähere Befehle von seinem König erhalten hätte. Die Flüchtlinge gaben ihre Sache abermals verloren. Nach einigen Tagen jedoch wurde ihnen mitgeteilt, daß ihnen der König den Abschied erteile. Man hörte dann seine Aeußerung: „Ein Weib, daS sich einem Manne so ergibt, ist wie ein Jagdhund: je isi'cr mit Füßen getreten, desto an- hänglichcr!* DaS stimmte auch in dickem Falle Die MaraS durch- reisten die Welt, sie kamen nach Wien, Paris. London, überall wurde Elisabeth bewundert und umlubelt In London ver- diente sie in zwei Wochen 15 060 Taler Tort ließ sich endlich ihr mehr und mehr verlumpter Mann zu einer Scheidung herbei, gegen eine entsprechend hohe Abfindung Nach London solcten Gastspiele in Paris in Turin nnd Venedig. 1808 kam Elisabeth nach Leipzig, wo sie ein schmerzliche» Wiedersehen mit ihrem alten Lcstrer und Meister Hiller feierte, beider Glanzzeit war vorüber! Am 2 6. I a n u a r 1 888 starb Elisabeth Mara tn weiter Kerne, in Reval, ihr einsames Grab tn fremder Erbe Andend. dort auSruhend von einem langen, an Ehren und Bitternissen, an Freuden nnd Leiden reichen Leben. Kunst un- Wissenschaft Opernhaus Nochmal .Holländer* Die Wiederholungen des ncucinstudierten „Fliegenden Holländer" bringen nur einige Besetzungöändcrungc». Nach dem berühmten Ehrengast hat bereits am Sonntag Plaschke den Holländer gesungen. Gestern sang Burg. Unsere Einheimischen können auch was. Wie Burg die Gestalt gibt, weiß man ja seit reichlich fünfzehn Jahren. Die Stimme klang im ersten Akt ein paarmal belegt; aber er sang sich nachher sehr schön srci und gestaltete Duett und Abschied mit dem gebotenen starken innerlichen und edlen Ausdruck. Als Senta stand ihm wieder Viorica Ursulcac mit ihren leuchtenden Prachttönen zur Seite, und da» Gegen spiel als Erik führte Lorenz abermals mit stärkster stimm licher und darstellerischer Einheitlichkeit. Den Daland ließ man diesmal Ermold singen, der wohl in KriegSzeiten schon einmal tn der Partie uns geholfen hat. Er singt und spielt ihn mit einem Einschlag beweglicircr biederer Komik. Früher, vor dreißig Jahren, mar es ja ganz gebräuchlich, die Partie dem Baßbusso znzuteilen. Aber heute mögen wir sie doch lieber vom Seriösen. Eher darf die Mary ein bißchen „komische Alte* tm Bussostil sein, und das machte Jesstka Koettrtk mit viel ltcbenSwürdigcm Scharm. Den Steuermann sang Kremer sehr frisch nnd anmutend. Der wertvollste neue Eindruck, den die Aufführung ver mittelte, war aber die Revision, der Busch seine musikalische Auffassung unterzogen hatte. Die allzubreitcn Tempi waren aufgegcbeU, e» war alles fließender und dadurch auch tn der Linie einheitlicher — naiver sozusagen. Nnd da» kann die „Holländer"-Muslk sehr gut vertragen. Auch die In-, szenicrnng zeigte Verbesserungen: Der unliebsame Schatten deS Daland-Schifses war verschwunden, der Spuk wirkte strotz deS Versagens der Elmsfeuer) lebendiger, am Schluß kam ein „erlösendes* Helles Blau am nächtlichen Himmel. Also, man rastet nicht, und so wird auch die Ausführung nicht rosten. Sie kann, wenn sie sich hält, wie sie ist, eine Zierde des SptelplanS werden. L. 8. s Dresdner Theaterspielpla« sür heute. Opernhaus: „Fidelio* s8j. Schauspielhaus: „Neber die Krakt* «8j. Alberttheater: „Der Familientag* (8). Die Komödie: „Da stimmt was nicht!* f)49). Residenz- «Heater: „Im Himmel und aus Erden* l<), »Der fidele Bauer* f8). Centraltheater: „Schneeweißchen und Rofenrot* <4), „Die CsardaSsürsttn* (8). 4 Beranftaltnnge«. Heu«« um 8 Uhr: Elnsoniekonzert von Wtl -«Im Furtwängler ml« der Berliner Philharmonie im Wewerbehau». — Kreuzchorkonzert tm Rathaus. 4 Refidenztheater. Da» Weihnachtsmärchen „Im Himmel uud auf Erden* dirigiert heute Kapellmeister Willy Karl. 4 «ioliuabeud. Hrifetz «st nach sünsjahriger Pauke vor wenigen Tagen zum ersten Mal» tn Berlin aufgetreten. Er spielt« mit dem Phllharmontlchen Orchester unter WML. Abend- rolh Violinkonzerte von Mozart, Beethoven und Brahm». Am 10 Januar war Heike» Gast der berühmten GlirzenichgeieUlchast in Köln, die ihn al» Sollst kür eine» ihrer Abonnements-Konzert« verpslichte« hatte. In beiden Städten erntete Heltetz begeisterten Bestall. Seine Konzertreise kllhrt den Meistergelger Sonntag, den »9. Januar, nach Dresden, wo er tm VerelnShauSlaal «men Biolinabend geben wird. Karten bet Nie». 4 Da« Koufrrvatoriu« zu Dresden veranstaltet al» «S. Aus- kllhrung der Hochlchule tm 77. Studienjahr« am Donnerstag, dem >S. Januar, abend» XS Uhr tm Harmoniekaal da» l. Orchester- VrükungSkonzrr« mit lolgendem Programm: Klavier konzert B-Dur von Beethoven, 1. Satz: Violinkonzert G-Dur von Haydn, 1. Satz; Arte „Nun schein» tn vollem Glanze* Mr Baß au» der „Schöpfung* von Haydn; Sonate F-Dur kur Fagott und Klavier von Huristone; Konzert A-Moll sllr Klavier von Schu mann, 1. Satz; au» „Die Macht de» Schickkai»' Arien „Hier bin ich* und „Frieden* kür Sopran von Verdi; Fantast«, F-Moll, kür Klavier von Sbopin; Walzer „An ber kchvnen blauen Donau* kür Orchester von Johann Strauß; au» den „Lustigen Weibern von Windsor*, Duett „Gott grüß euch, Str* kür Bariton und Baß von Nicolai; Klavierkonzert FiS-Moll, von vronsar», 1. Satz. Kstnst- lerstche Leitung: Brokessor Paul Büttner. Eintrittskarten im Kou- lervatorium lvandhauSktraßr 11». s Erste» Konzert de» Rot«a,Orchefterv. Innerhalb der „Notgemeinschast der älteren Angestellten* hat sich etn Sin fonieorchester gebildet. StaatSkapellmeister Kurt Str leg ier hat das Protektorat übernommen und hob das erste Konzert dieses Musikkörpers, der sich „Pro Art e*-Orchester nennt, mit einer kurzen Ansprache au» ber Taufe. Er sprach mit ausfallender Wärme von dem Glück, baß diesen Musikern schon dadurch gegeben sei. daß Ne überhaupt musizieren dür'en. Das Konzert rechtfertigte bteke Einführung, denn da« Orchester bewältigte bi« ihnen gestellten, vielfach nicht geringen Aufgaben nicht nur ml« Hingabe, sondern auch käst durchweg mit fehr beachtlichem Erkolg. Dazu trug viel die Persönlichkeit ber beiden Dirigenten bet — ber überlegen«, seine» zielsicheren Willen» bewußte Kurt Strtegler und der singerspitzensithsige, geschmack-sichere, noch aufstrebende Han» Richter.Haas« r. Strtegler brachte ein« große Mittwoch. 1» Gch--lti ßrntrai Mit trefflich i zeigt« Dr. Herbei Hygiene-Museum und um den Men poräre Parasiten äew^ibewürmer v Hakenwurm, dem Helt bi» zur Trß dank ber Fleischbe ist. Ebenso einleu Kreislauf, das Vo zu berichten, von vorkommende Hu Wirtes im Finm grüße erzeugen k zierten LebenSkre Einzelfällen vork Neigen ber Paraf Lehren, beim Gev Hätscheln von Hur zu lassen. DaS Kapitel reich. Eingehende und ber ihr ähr Stechfliege. Bor, al» der Trägerin an. Tuberkulose, können von ihr Stechfliege hat in dem Tier auf der weiter als Schlitze Drahtglockcn und s vor allem auf die Stammutter von Sommers, aysbe Holzbock, weiße H den wenig angenc Plagegeister. In Leben de» betre! Möglichkeiten geze An den spann ein Kulturfilm „ humorvoller, aber mal aus daS will wie». Daß cS n« an Beifall nicht f, 8ur E Beginn Die Ostmark-^ Jugend aus den weisen soll, began tn ber Technischen Prorektor Profess« des ersten Bortral meister gewann lange Tätigkeit i; deutschen Land ien Ostmark voll« sch en Volkes der Redner gleich Ostkrise hin, die n deutsche Ostmark i Form der Borkri« an Fläche, etn Dr Ostraum jenseits 1 Unten und 174 Kv sich zerrissen, sie anlagen, Schächte um den Widerst«, Erlahmen zu bri; wanbsreten archäc ein Recht auf die Schwarzen Meer im Oftraum gesic seien große Volk verblieben; erst d, Elbe und Oder v die deutsche Rückst Mit der IM deutsche Osten Msi lassen, und sei« di ganda unglückliche sich auch die russtsc der sinnlosen Grer der entrissene deut gebüßt. Die plar trüge etn weiteres und den uns verb vergröbern. So g Sinfonie seine» e HanS-Hcndrt besessenen Jünglir nahm man diese L virst von musikaltj sichern Eigensinner meiden wird: abe; gepräge namentlici geratenen ersten S sagende Sopranka greifbarsten ist der essant die Vorlieb, wendung des Holz sonders gut zu ken was aus dieser- Z natürlich bet allen eines Begabten ui Knappe sang l Nichter-Saal« nisten vor. Er dir! rem Ernst beginne konische Dichtung r seter am Hünen« wirkungsvoll und freilich kehlt das D dern am Kamin* Käte Marx zui art und namentltck innere Beseelung, «inen gefälligen 6 sichen Wlllkürlichk trächtigten. Sein g aber betätig»« Nil musikalisch sehr ii „Mutter* von E r au» ber Tiefe zwe tät in feiner Verl und de» Bebitrfnsi rungen ebenso aro Over entst^mmenk teSker Wsid'-elt dr rakterstltck* HInani lebendig Sr-nenbi Konzerte» bildend BokkSoyer «Der 1 mit allem den um sehr gut bek-k»« i auch «inen Erfolg Unternehmen», de
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