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Sächsische Volkszeitung : 08.10.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-10-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193710081
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19371008
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19371008
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1937
-
Monat
1937-10
- Tag 1937-10-08
-
Monat
1937-10
-
Jahr
1937
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 08.10.1937
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Freitag. 8. Oktober 1SS7 Sächsische Volkszeitung Nummer L86, Seite 4 Vie Gaurullurwoche beginnt! Veranstaltungen am Sonnabend, S. Oktober IS Uhr feierliche Eröffnung der Gaukulturwoche im Staat lichen Schauspielhaus Dresden, 18 Uhr Begrüßung der Teil nehmer an der Gebiets-Kulturtagung der Hitler-Jugend Im Haus der Jugend, 20 Uhr Heimatabend, Volkstumsveranstal tung des Heimatwerkes Sachsen im Festsaal des Städtischen Ausstessungspalastes, 20 Uhr Festaufführung des Volksstumes „D'r Stoa" von Kanut Schäfer im Staatlichen Schauspielhaus, veranstaltet von der Sächsischen Helmatbuhne (mundartliche Fassung), 20 Uhr Festaussührung lin Staatlichen Opernhaus: „Carmen- von Bizet. Drsscisn Sin Jubiläum im MnterlWwerl Das Winterhilsswerk kann ein Jubiläum feiern: der be- oorstehend« erste Eintopf-Sonntag des WHW 1837/88 ist der SS. Eintopf-Sonntag des deutschen Volkes. Das ist «in Grund mehr, daß feder dazu beiträgt, ihm auch zu einem ganz besonderen Erfolg zu verhelfen. : Die Bezirksfachschule der Bäcker und Konditoren in der Gauwaltung Sachsen der DBF findet nicht, wie gemeldet, am 10. Oktober 1937, sondern erst am 17. Oktober 1937, 9,30 Uhr, statt. Die Feier erfolgt also am Tage des Handwerks im Rahmen der Gaukulturwoche. Der Leiter des Deutschen Hand werks, Paul Walter, wird der Feier beiwohnen. : Schulungstagung des Gaues Sachsen. Am Sonnabend, dem 9. Oktober 1937, findet in Dresden unter Leitung des Gau- schulungsleiters Studentkowski eine Tagung der Kreisschulungs leiter des Gaues Sachsen und der Hauptstessenleiter des Gau- schulungsamtes statt. Auf dieser Tagung werden alle Fragen der kommenden Schulung im Winterhalbjahr besprochen. : Neue Anschriften. Die Anschrift des Reichstreu händers der Arbeit für das Wirtschaftsgebiet Sachsen lautet ab 15. Oktober 1937: Dresden A 10, Marschnerstr. 3, Fernruf: 61151. Während des Umzuges am 15. und 16. Okt. 1937 bleibt die Dienststesse für den öffentlichen Verkehr geschlos- sen. — Weiter hat die Gruppe 7 des Nationalsoziali stischen Fliegerkorps sNSFK) ihre Diensträume nach Dresden A 16, Kreutzerstraße 21, Eingang Blasewitzerftr. 17, Fernruf-Sammel-Nr.: 64 246, verlegt. : Die Fraurngruppe Dresden des „Volksbundes für das Deutschtum im Ausland" veranstaltete anläßlich ihres 50jährigen Bestehens einen Festabend im Ausstellungspalast. Die Gruppen leiterin, Frau Doris Langenegger, gab einen Rückblick auf 50 Jahre Arbeit der VDA-Frauengruppe in Dresden. Weiter sprachen die Leiterin des Frauendlenstes der VDA-Bundeslei« tung, Fra» Reiter, und der Landesleiter des VDA Sachsen. Oberregierungsrat Geyer. Ein volksdeutsches Trachtenspiel fand herzlicl-en Beifall. - Vortrag. Uebcr „Newmans religiöse Persönlichkeit" spricht Pfarrer Dr. La ros (Geichlingen) am heutigen Freitagabend Ä> Uhr im Saale des Kolpinghauses, Käufferstraße, im Rahmen eines Gemcindeabends der Hofkirchengemeinde. : Stadtbank Dresden — Stadlgirokasse. In der Mittwoch- Sitzung wurde dem Derwaltungsrat der Halbjahres-Ab- schluh per 30. Juni 1937 vorgelegt. Die Bilanzsumme hat sich in der Derichtszeit von 57.5 Millionen RM. auf 64 Missionen RM. erhöht. Sie erfuhr seit dem 30. 6. eine weitere starke Steigerung. : Rundfunksender Dresden. Wegen Vornahme der regel« mäßigen Sicherheitsprüfung am Luftleiter des Dresdner Rf.- Senders kann der Sendebetrieb am 14. Oktober voraussichtlich erst gegen 10 Uhr ausgenommen werden. : Neue elektrische Anschlüsse in den Wintermonaten. Der Anschluß neuer Stromabnehmer an das Kabelnetz unserer Elek- trlzitätsiverke ist oft mit einer Unterbrechung in der Strom versorgung eines größeren Abnehmerkreises verbunden. Mit Rücksicht auf die kurzen Winiertaqe und mif die Möglichkeit des Frosteintrittes müssen solche Unterbrechungen so weit als irgend möglich vermieden werden. Die Dresdner Gas-, Wasser- und Elektrizitätswerke A.-G. empfiehlt deshalb dringend, die gewünschten Anschlüsse sofort anmelden zu lassen, damit sie bald hergestellt werden können Für die später eingehenden Anmel dungen kann die baldige Ausführung der Anschlüsse nicht ge währleistet werden. : Die Ringkämpfe im Zirkus Sarrasani finden weiter un vermindertes Interesse beim Publikum. Am Donnerstag warf Weltmeister Garkawienko (Polen) den Leiten Dilbecks. Un entschieden kämpften der Kölner Krause und der Pole Becker- Szerbinski, ferner Grabowski (Polen) gegen den Tschechen Priborski, endlich Hans Schwarz sr. (Berlin) gegen Manuel d'Oliveira. Leuschke wurde von Szymkowsi (Polen) geworfen und scheidet damit aus. Berber (Oesterreich) siegte über Iansing (Münster). — Am Freitag wird der Entjcheidungskampf Grabowski (Polen) gegen Peterson (Estland) fortgesetzt. Ferner Kämpfen: Weltmeister Garkawienko (Polen) gegen Krause (Köln); Becker-Szerbinski (Polen) gegen Hans Schwarz fr. (Berlin). Drei weitere Entscheidungskämpfe: Szymkowski (Po ¬ len) gegen Berber (Oesterreich); Prlborskl (Tschechoslowakei) gegen Kujanpäa (Finnland); Sttbor Uxa (Tschechoslowakei) ge gen Iansing (Westfalen). Dresdner Polizeibericht Wo »erkauft »der verpfändet? In einer Ermlttlungssache ?st es für die Kriminalpolizei von Wichttzjkeit festzustellen, wo ein« mattgoldene Armkett«, mit drei Brillanten besetzt, eng ge gliedert, 5 Millimeter bveit, mit Steckverschluß und Sicherungs- oorvichtung, sowie ein echt goldenes Armband, etwa 7,5 Milli meter breit, gewebeartig zusammengesetzt, mit Gürtelschluß, ver baust, verpfändet oder sonstwie amgeboten worden sind. Sach dienliche Mitteilungen, die auf Wunsch vertraulich behandelt werden, erbittet die Kriminalpolizei. Obstdieb« drangen in der Nacht zum Dienstag durch Ueber- steigen der Umzäunung in eine Obstplantage in Laubegast ein und entwendeten etwa 50 Pfund Edelobst, Aepfel und Birnen tm Wert« von 20 RM. Wer Wahrnehmungen hinsichtlich der Täter gemacht hat, wird gebeten, sich in der Kriminaldienststelle Laubegast zu melden. Wer sind die Geschädigten? In dem Kesser eines Grund-- stllckes im Borort Bad Weißer Hirsch wurden von Hausbewoh nern am 2. 10. 1937 vier Geldtäschchen gesunden, di« vermutlich von einem Taschendieb dort abgelegt wurden, nachdem dieser vorher das Bargeld daraus entwendet hat. In einem der Geld täschchen befand sich unter anderen Kleinigkeiten ein Trauring, 333 gestempelt, in einem anderen «ine Quittung der Gewerbe bank Roßleben. Die Verlustträger bzw. Bestohlenen können sich die Geldtäschchen nach Meldung bei der Kriminalpolizei im Polizeipräsidium, Zimmer 87, in der Zeit von 8 bis 14 Uhr, Sonnabends von 8 bis 13 Uhr, besichtigen. Aus Dresdner Gerichtssälen Betrunken am Steuer. Vom Dresdner Schnellgericht wurde der in Pirna wohnhafte Hermann Alfred Schneider wegen un vorsichtigen Fahrens und Fahrens eines Kaftsahrzeuges in an getrunkenem Zustand zu vier Wochen Haft verurteilt. Der An geklagte hatte trotz erheblichen Alkoholgenusses sein Kraftrad gesteuert und war in den zeitigen Morgenstunden des 3. Oktober in der Dohnaer Straße in Dresden gegen einen Baum gefahren. Die 24jähvige Ehefrau des Angeklagten, die auf dem Soziussitz saß, wurde dabei herabgeschleudert und zog sich erhebliche Ver letzungen am Kopf zu. Da sie gegen ihren Mann Strafantrag wegen fahrlässiger Körperverletzung nicht gestellt hatte, konnte der Angeklagte nur wegen der Uebertretuna der Reichsstraßen verkehrsordnung verurteilt werden. Kain also auf diese Weise noch einmal glimpflich davon. Wegen Rassenschand« verurteilt. Die 30. Große Strafkam mer des Dresdner Landgerichts verurteilte den 1915 geborenen, erst 21jährigen Juden Horst Werner Philippsen wegen Rassen schande zu einem Jahr Zuchthaus und drei Jahren Ehrverlust. Der Angeklagte hatte Anfang 1935 Beziehungen zu einem deut schen Mädchen ausgenommen und sein rafsenschänderisches Trei ben mich nach dem Erlaß der Nürnberger Blutschutzgesctze fort gesetzt. Er hatte die Beziehungen zu dem Mädä>en sogar nach der im Dezember 1935 erfolgten Geburt eines Kindes, dessen Vater ein anderer Mann war. aufrechterhallen. Der Ange klagte kam nur wegen seiner Jugend mit einem Jahr Zucht haus davon. Am Stück Butter fehlten 20 Gramni. Mit einem unglaub lichen Fass beschäftigte sich die 31. Große Strafkammer des Dresdner Landgerichts in einer Berufungsverhandlung gegen den am 26. Juli 1881 geborenen Molkereibesiher Hermann Woldeinar Eichler in Radebeul II, Meißner Straße 422. Der Angeklagte ist Inhaber einer gutgehenden Molkerei in Rade beul und betreibt insgesamt vier Ladengeschäfte in Radebeul und Umgebung. Obwohl der Angeklagte sehr vermögend ist und sein Geschäft, in dem ein Jahresumsatz von 200 000 Mark erzielt wird, guten Gewinn abwirst, sind in seinem Geschäft fortgesetzt Vergehen gegen gesetzlich« Bestimmungen vorgekom men. Obwohl der Angeklagte wiederholt wegen Steuergefähr dung, Verfälschung von Butter mit Margarine, Verkaufs von Quark mit unzureichendem Fettgehalt und vor allem auch schon wegen Verkaufs mindergewichtiger Butler vorbestraft war, sind tn seinen Geschäften in der Zeit von Weihnachten 1936 bis April 1937 erneut erhebliche Mengen mindcrgewichtiger Butter ver kauft worden. Ein Kunde hatte wiederholt wegen zu niedrigen Gewichts der Butter reklamiert, doch hatte der Angeklagte nichts getan, um auf diese Warnung hin die Mißstände abzustellen. Aus die Anzeige des Kunden fand am 8. April 1937 in allen Geschäften des Angeklagten «ine Revision statt, bet der durch Nachwiegen der vorhandenen Buttervorräte di« Feststellung ge macht wurde, daß weit mehr als die Hälfte aller Halbpsund- pakete Butter ein Mindergewicht von 10 bis 20 Gramm kmtten. Gegen den Angeklagten wurde ein Strafverfahren wegen Betru ges und wegen Vergehens gegen das Milchgesetz und das But- terqesetz eingeleitet. Es kam zu einer Verhandlung vor dem Schöffengericht Radebeul, das den Angeklagten im Juni 1937 wegen Verkaufs mindergewichtiger Butter zu 1000 Mark Geld strafe, ersatzweise zu zwei Monaten Gefängnis verurteilte. Dieses Urteil war von der Staatsanwaltschaft angefochten worden mit dem Ziel, die Verurteilung des Angeklagten auch wegen Betru ges und zu einer Freiheitsstrafe zu erreichen. In der jetzt burchgefilhrten Verhandlung vor dem Landgericht versuchte der Angeklagte, sich der Verantwortung für die tollen Zustände uud Vorkommnisse durch allerlei Ausflüchte zu entziehen. Er be hauptete, weder auf Betrug ausgegangen zu sein, noch vorsätz- „Akademie für Musik und Theater" Eröffnung in Dresden am 11. Oktober. Ein für das Musikleben der Landeshauptstadt ungemein bedeutsames künstlerisches Ereignis wird sich am Montag voll- »iehen. Im Rahmen der Gaukulkirwoch« wird die neu« „Aka demie für Musik und Theater" der Stadt Dresden eröffnet. Der Präsident der Reichsmusikkammer, Pros. Peter Raabe, wird der Feier beiwohnen. Der Plan, eine solche Akademie zu schaffen, war schon kurz nach dem Kriege entstanden, aber damals gescheitert. Aller dings erhielt Dresden 1923 neben dem seit 1856 bestehenden privaten Krantzschen Konservatorium im Jahre 1923 die Orche sterschule der Sächsischen Staatskapesse, die sich bald zu einem vollen Institut für Musik und Theater — nur noch ohne Schau spielschule — entwickelte und unter der künstlerischen Leitung von Operndirektor Kutzschbach «ine Blütezeit erlebte. Im neuen Reich waren endlich die Voraussetzungen dafür geschaffen, daß di« Frage des Konservatoriums in Dresden grundsätzlich und auf weite Sicht gelöst wurde. Die Stadt Dres den begründete dl« „Musiker-Berufs- und Fachschule" und er warb das Kranhsche Konservatorium. Unter maßgeblicher För derung des Reichsstatthalters Mutschmann wurde dieses neue Konservatorium schließlich mit der OSK. zusammengelegt und da» „Konservatorium der Landeshauptstadt Dresden — Akade mie für Musik und Theater" geschaffen. Di« neu« Bildungs stätte unter der Direktion Dr. Meyer^Siesow und Kammermusi ker Tröber sowie Staaiskapessmeister Strieqler als Leiter der Gruppe „Theater" umfaßt — gewissermaßen als Unterstufe die Abteilung für Jugend- und Volksmusik, ferner die Vorschule (die bisherige Musiker-Berufs- und Fachschule) und als Ober stufe di« eigentliche Akademie für Musik und Theater. In der Unterstufe werden geeignet« Hitlerjungen und VdM.-Mädel arbeiten und lernen. Besonder« Begabungen wer- den der weiteren Ausbildung -»geführt. — In die Vorschule werden von den Gemeldeten durch «In« Prüfung nur besonders Begabt« ausgenommen, und zwar sowohl aus Sachsen, als auch aus anderen Gauen. Der wissenschaftliche Unterricht erfolgt in der Vorschule in kleinen Klassen; den Fachunterricht erteilen bewährt« Kräfte der Oberstufe. Di« nach drei Jahren erfolg- reich abgelegt« Reifeprüfung berechtigt zum UebertriN tn die Akademie für Musik. Zur Aufnahme in di« Oberstufe bcrechfigt für die Ab- frtlung Musik die Reifeprüfung der Vorschule oder das Bestehen rtner Aufnahmeprüfung, für die Abteilung Theater di« Eig nungsprüfung der Theaterkammer und eine Aufnahmeprüfung. Das Ziel der Oberstufe ist Vie Erreichung -er vollen künstleri schen Reife. DI« Ausbildung erfolgt zu Musiklehvern, vollwer tigen Musikern für Kulturovchester, Pianisten, Dlttgenten. Chor meistern, Sängern, Schauspielern und Sprechern für Theater, Film und Rundfunk. Die Ausbildungsdauer beträgt je nach Fach. Begabung und Fleiß vier Semester bis drei Jahre, gegebe nenfalls auch länger. Nicht nur die künstlerischen Anlagen wer den zur vollen Entfaltung gebracht, sondern der ganze Mensch in weltanschaulicher, charakterlicher Ausrichtung erfaßt. Zunächst werden die Lehrkräfte der Orchesterschule rmd des ehemaligen Konservatoriums übernommen. Mit der Zeit wird die neue Bildungsstätte einen Lehrkörper von 70 bis 80 tüchtigen Kön nern und bedeutenden Künstlern mit pädagogischer Begabung erhalten. Die Ausbildung erfolgt bis zur Eröffnung des am Seid- niher Platz gelegenen Gebäudes des Konservatoriums der Lan deshauptstadt Dresden, die voraussichtlich am 1. April stattfin det, in den Räumen der früheren Anstalten. Kammermusikabend. Die Konzeridirektion Bock veran staltet in diesem Winter einen großen Kammermustkzyklus, der u. a. das Calvet-Quartett, das Strub-Quartett und das berühmte „Quartetto di Roma" verheißt. Den ersten Abend im Dalmen- garten bestritt das Ian-Dahmen-Quartett mit klas sisch-romantischer Kammermusik von Mozart, Schubert und Brahms. Erneut erfreute dies« vorzügliche Kammermusikver- einlgung durch ein Zusammenspiel von höchster Ueberetnstim- mung, Homogenität und klanglicher Genauigkeit. Mit wun dervoller, an die lehien Dinge rührender Vergeistigung, Ver innerlichung und Immaterialisierung des Klanges wurde Schu berts Quartett a-moll, gespielt, mit intensiver Leuchtkraft der Klangfarben das vielfach problematische und doch nlemais den Charakter des echten Konzertwerkes verleugnende e-moll-Quar- tett. von Brahms. Warmer, dankerfüllter Beifass lohnte die vier Künstler Dahmen, Ianda, Seifert und Hesse bereits nach dem Mozartschen, und dann auch nach assen übrigen Werken des Abends. Felix v. Lepel. Auch Sie, verehrter Leser, fassen zur Schar der Leser des St. Benno-Kalenders 1938 ge hören. Seit dem Bestehen der Sächsischen Volkszeitung erscheint der Kalender im gleichen Verlage wie die Zeitung. Seit Jahr zehnten ist in den Familien der SV-Leser oer Benno-Kalender ein gern gesehener Gast. Nur 90 Pfennige kostet der Kalender — kaufen Sie ihn noch heuteI sich gehandelt zu haben und stellte es als möglich hin, daß beim »/Ausschlagen", d. h. beim Äusformen der Butter von seinem 17jährtgen Resten nicht sorgfältig genug verfahren worden sei und sich Hohlräume in der Butterform gebildet haben könnten. Die Strafkammer des Dresdner Landgerichts hob aus di« Be rufung der Staatsanwaltschaft das Urteil des Schöffengerichts Radebeul auf und verurteilte den Angeklagten wegen Vergehens nach Par. 44 Absatz 1 Nummer 3 des Milchgesetzes vom 31. Juli 1930 und Vergehens nach Par. 10, 14 der Butterverord nung vom 20. Februar 1934 zu drei Wock>en Gefängnis und 8000 Mark Geldstrafe. Von einer Verurteilung wegen Betruges sah das Gericht trotz erheblichen Verdachts in dieser Richtung ab, doch wurde festgestesst, daß der Angeklagte vorsätzlich handelte, da er die ihm obliegende Kontrolle bewußt vernachlässigt«, ob wohl er durch die frühere Strafe genügend gewarnt worden Ivar. Die Vorstrafen des Angeklagten und die Verletzung der wichtigen Pflicht, die ihm als beauftragtem Verteiler der Butter an die Bevölkerung oblag, führten zur Auswerfung einer Frei heitsstrafe. Nachspiel eines schweren Verkehrsunsalles. Vor der 35. Großen Strafkammer des Dresdner Landgerichts fand «in schwe rer Verkehrsunfass sein Nachspiel, der sich am Abend des 18. Juli in der Nähe von Bad Schandau ereignete. Der In Am- mendorf bei Halle wohnhafte, am 9. Mai 1907 geborene Hubert Bzdok verunglückte mit feinem Personenkraftwagen, in dem sich noch vier weitere Personen befanden, tn einer Kurve der Kirnitzfchtalstraße. Infolge zu hoher Geschwindigkeit verlor der Angeklagte die Gewalt über das Steuer, und der Wagen wurde aus der Kurve getragen. Der Wagen prasste nach einer Fahrt durch den Straßengraben gegen einen Baum und wurde erheb lich beschädigt. Der Angeklagte selbst und die anderen vier Mit fahrer erlitten meist schwer« Verletzungen. Der Fleischermeister D. starb bn'd nach dem Unfall an den Folgen eines Schädel bruches. Nach einer in Bad Schandau durchgeführten Verhand lung wurde der Angeklagte fetzt zu 9 Monaten Gefängnis ver urteilt. Aus der KrelShauptmannschast Dresden d. Radebeul. Ehrung. Der Landesverein Sächsischer Heimatschutz ehrte seinen langjährigen Mitarbeiter, Herrn Prof. Dr. Emil Högg, aus Anlaß seines 70.' Geburtstages, Indem er ihn zu seinem Ehrenmitglied ernannte. Hofrat Professor Dr. Seyffert überreichte persönlich die Ehrenurkunde. d. Bad Schweizermühle (Sächs. Schweiz). Erhaltung «Ines Kulturdenkmals. In Brausenstein im Bielatal befindet sich ein alter Schmelzofen, der bereits seit Jahren vom Landesverein Sächsischer Heimatschutz betreut wurde. Da sein Verfass jedoch immer weiter vorschritt, machten sich nunmehr umfangreiche Erhaltungs- bzw. Erneuerungsarbeiten notwendig, die inzwischen beendet sind. Die Kosten für diese Arbeiten sind vom Landesverein Sächsischer Heimatschutz und der Maggi- Gesellschaft, die In Bad Schweizermühle ihre hervorragenden Erholungsheime unterhält, übernommen worden, wodurch es möglich wurde, auch dieses wertvolle Denkmal des alten Erz bergbaues in der Sächsischen Schweiz der Nachwelt zu erhalten. d. Radeberg. Beim Uederholen tödlich verun glückt. Als In Seifersdorf der Einwohner Heinz Angermann mit seinem Fahrrad eine Radfahrergruppe überholen wollte, wurde er von einem entgegenkommenden Autobus erfaßt und gegen einen Telegraphenmast geschleudert. Angermann trug einen Genickbruch davon, der seinen sofortigen Tod zur Folge hatte. Aus dem Dresdner Kunfileben Helene Jedermann wählte sich für ihren ersten dieswin terlichen Vortragsabend Im Kaufmannschastssaalc den Mystiker Meister Eckehart. So schwierig sein Werk gerade für unsere wenig beschauliche, sondern voranstrebende und auf Tempo eingestellte Zeit auch sein mag, so kommt dem Beginnen der geschätzten Sprecherin doch die bedeutende Wort kunst Eckeharts, seine Frische und Freudigkeit und die für das Doln berechnete Unmittelbarkeit und Einfachheit seiner Sprache zugute. Ain meisten spricht in unseren Tagen aber doch die einfache, von den Scholastikern und den meisten übrigen Mysti kern sich stark abhebende Gedankenformulierung und ihre Belegung durch Bilder und Gleichnisse aus dem Leben zum Leser oder Hörer. Und gerade das wird Helene Jedermann ver anlaßt haben, dem Meister Eckchart einen Abend zu widmen. Mit den drei Predigten „Von der Sammlung", „Von des Geistes Ausgang und Heimkehr" und „Von der Abgeschieden heit" hat sie klug eine Wahl getroffen, die nicht nur für den frischen Geist Eckcharts zu werben geeignet ist, sondern auch der Betrachtung und Auffassung unserer heutigen Menschen am nächsten liegt. Ganz volkstümlich sind vor allem die Bilder im ersten Stück, während das zweite tiefer schürst, obwohl es nicht aus Schwierigkeiten bei einer eingestimmtcn Hörerschaft stoßen kann. Helene Jedermann spricht auch diese Stücke frei aus dem Gedächtnis mit der ihr eigenen Innigkeit und ihrem tiefen Verständnis für religiöse Dichtungen. Ich weiß nicht, ob Frauen schon Eckehart gesprochen haben, der Äcrsuch ist Über ässe Maßen gut gelungen, ja es scheint, als wüchsen diese religiös-philosophischen durch die hauchzarte Gestaltung dieser wundervollen Künstlerin erst zu Dichtungen. Man dankte Ihr begeistert. Franz Zickler. Metelmann-GedSchtnlsfeier im Volkswohl. Der verdienst volle künstlerische Leiter der Dolkswohlabende, Diedrich Metel mann, ist vor einigen Monaten, kaum 58jährig, verstorben. Al» «r vor 21 Jahren aus seiner Heimat an der Waterkant, wo er als Kunstkritiker tätig war, nach Dresden kam, um hier die durch ihn berühmt gewordenen Volkswohlabende zu begrün den, mußte er sich mit einem schwierigen Ausbauwerk befassen. Wie Metelmann die Ausgabe gelöst hat, das wissen wir alle. Man hat die Dresdner um diese Dolkskunstabende vielfach be neidet. Sein Wirken war Dienst am Volk im edelsten, kunst erzieherischen Sinne. So war es Rechtens, die Wintersaison der Volkswohlabende mit einer Gedächtnisfeier für den Mann zu beginnen, der sie begründet und auf so ansehnliche Höhe ge führt hat. Geheimrat Prof. Dr. Menke-Glückert hielt die Gedächtnisrede. Er entwarf ein knappes Bild von Metel mann als Mensch und Künstler und gedachte der Entwicklung der Volkswohlabende, die ursprünglich nur Theaterabende waren, bis zu ihrer heutigen Höhe. Daß Metelmann auch ein vortrefflicher Lyriker war, werden viele nicht gewußt haben. Man bekam Proben davon tn der von einigen Dresdner Künst lern gebotenen Umrahmung der Gedächtnisfeier, die Carl Zimmermann leitete. Dieser sprach auch einige kürzer» Gedichte des Verewigten eindrucksvoll. Später ließ Antoni« Dietrich gefühlvolle und bildreiche Verse Metelmanns auf klingen und ergriff damit das Publikum tief. Kammersängerin Elsa Wieder sang zuerst Lieder nach Gedichten des Toten von Müller-Pfalz, Baensch und Blümer; das war wohl di» schönste und feierlichste Erinnerung an ihn. Später sang Frau Wieder zwei Wesendonck-Lleder von Wagner, Griegs „Schwan* und die „Mondnacht" von Schumann. Sie war den Kompositio nen mit ihrem beglückend weichen Sopran die idealste Inter pretin. Auftakt und Abgesang der Feier gaben Hans von Schuch und Herbert Stock, der auch die Sängerin anschmieg sam begleitete, mit Stücken für Cesso und Klavier von Bach und Beethoven. Asse Künstler gaben selbstlos ihr Bestes her, und so wurde das Gedächtnis Metelmanns in überaus sinnige? und künstlerisch vollendeter Feier lebendig. Franz Zickler.
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