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Jugend Aenntev Asvenrbev Immer wieder Flammen zeichen in aller Welt! Gedanken zum itangemarckLas Jugend des Volkes iin Volke nach Reich und Grüfte, für den hohen Mut gröfter Herren und starker Geister in Christus den Anruf, auf den das edle Blut gewartet hatte. Die Germanen und Deutschen haben die stinke Kraft ihrer Sehnsucht von der Morgenfrühe her. von der ersten Stunde ihres Weltjahres an, mit Christus als der Erfüllung von oben her verbunden. Sie leben entweder unter dem Gesetz der ihnen mit der Christuspredigt angebrochenen „Fülle der Zeit" oder sie leben unerfüllt. Darum kann cs keine deutsche Verantwortung sür die deutsche Jugend geben, die nicht zugleich Verantwortung sür die Christlichkeit dieser Jugend wäre. Das hat nichts mit Hcrr- schaftsansprüchen der Kirchen, nichts mit der Sicherung des kirchlichen Bestandes zu tun, sondern kommt und muft kommen aus der Verantwortung, die der in seinem Volke, mit seinem Volke, für sein Volk lebende christusgläubige Deutsche gerade um seiner Volksverbundenheit willen hat. Er weift, wie wichtig die Fugend im Volke ist für die Jugend des Volkes, sein lebcns- mäftiges Jungsein, selbst. Er weift aber auch, daft dein Jung sein seines Volkes nicht voll gedient ist mit der bloft vitalen Gesundheit der Fugend, mit der Einbindung in die Scköpsungs- ordnungen von Familie, Sippe und Volk, sondern völlig nur mit der Ausrichtung dieser Jugend ays den, der das gesunde Jungsein des Volkes von oben her erfüllt, au? Christus also, der das deutsche Volk im Ansang gebildet und im Widerschein seiner Ankunft ihm das Reich gezeigt hat. Wir müssen, wenn wir nüchtern urteilen, uns darüber klar sein, daft biologisch rassenmäftig und kulturell und leider auch bevölkerungspolitisch Deutschland nicht eigentlich mehr jung zu nennen ist, und daft in diesen Beziehungen das Iiingeriverüen des Volkes nicht ge rade leicht ist. Aber sind wir Deutschen nicht dennoch jung, solange wir uns in lebendiger Nähe zu den überwesentlichen Quellen unseres volkhaften Daseins halten, die in der Christ werbung zu sprudeln begannen? Und ist nicht gerade in diesen überwesentlichen Quellen die Gewähr dakür gegeben, daft die natürlichen wieder den vollen Raum erfüllen, der ihnen In der Ordnung des Schöpfers gewiesen ist? Die Verantwortung der Männer und Frauen, die unser Volk gesund und jung wissen wollen, die für die Fugend des Volkes leben, wird sich darin vollenden müssen, daft sie der Jugend im Volke den Zugang offen halten zu dem, der allein von sich sagen konnte, er sei das Leben, und der allein das Jungsein desjenigen Volkes erhalten kann, dem Er im Anfang seine Liebe erwies, indem Er es in früher Jugend seines volkhaften Daseins berief. mit der geschichtlich-geistigen Lebensfülle des Volkes vermittelt, Nicht schon die Blüte ist dem Landmann wirkliches Unterpfand für zukünftige Frucht und Ernte, und nicht schon die Tatsache, daft wir iunge Menschen in unserem Volke haben, gibt uns di« Gewähr für die Zukunst unseres Volkes, sondern nur dann ist die Hoffnung neuen Anfanges jeder Generation gegeben, wenn die gut« Art und di« besondere Anlage der Jugend die gemäfte, verantwortliche und reiche Betreuung und Führung findet, die an der überwesentlichen Berufung des Volkes aus gerichtet sein müssen. Um der Jugend willen muft daher ein Volk, das leben will, zu seiner Geschichte stehen, zu dem Schick sal, welches das Volk erst wirklich zum Volke gemacht hat. Das vornehmste und grundlegendste der deutschen Schicksale aber ist auch das erste: die Botschaft vom Krist, die aus den Germanen das deutsche Volk gebildet hat. Am Anfang der deutschen Volksgeschichte steht die Erfüllung des volkhaften Seins durch Christus: in der Frühe unseres Volkes begegnete ein unverbrauchter Morgen dem ewigen Morgen, dem ewigen Tag, dem ewigen Licht, das Christus heiftt. Während die Antike Christus begegnete, als ihre lebensmätzigen und völkischen Kräfte beinahe erschöpft ivaren, obzwar ihr Geist sich ihm sehr weit entgegengesehnt hatte, wurden die Ger manen von Christus erfüllt in ihrer lcbensgesunden, geistkrtts- ttqen, aber noch wenig gebildeten Jugend; der Christusglaube wurde ihnen Mitgift zu Volkwerdung, Weltgeltung und Geistes mündigkeit. Die Geschichte unseres Volkes im ersten Aufstieg, die Geschichte der Völker unserer Rasse in der Verbreitung über alle Erde ist nicht zu verstehen, wenn man sie nicht begreift als das stark machende Ja zu dem Geschenk der Berufung durch Christus. Den Deutschen erwuchs unmittelbar aus ihrer Christ lichkeit das Sendungsbewufttsein: gerade die politischen Men schen, die Führerschaft der germanischen Stämme, die lebendige Jugend sah für die Sehnsucht nach Volkseinheit und Weltdienst, Je stärker und bewuftter ein Volk sein Leben lebt, desto mehr liegt ihm an seiner Zukunst. Die Spiele der Jugend sind den Erwachsenen Freude, Las Reisen der Jugend ist ihre Hoff nung, ihre Verantwortung. Wenn zum steigenden Licht der Wintersonnenwende Männer den Jungen das Licht übergeben, daft sie es hüten sollen auf die Höhe des Sommers; wenn in den mittelalterlichen Schulen oder heute noch in Klöstern am winterlichen Feste eines jugendlichen Heiligen oder am Tag der Unschuldigen Kinder, dem jungen Nachwuchs für diesen einen Tag alle Aemter in Kirche und Haus übertragen werden, so kommt in beiden Bräuchen zum Ausdruck, daft die verantwort lichen Männer der Gemeinschaft sich der Hoffnung getrösten wollen, nach ihnen werde ihr Werk In guten Händen aufgehoben und weitergeführt werden. Freilich nehmen sie zunächst das Werk in ihre erfahreneren Hände zurück, damit die Jugend mehr noch lerne, mehr noch sich schule und stähle für Kommendes; damit die stinge Kraft sich vorerst noch sammle, statt zu ver strömen. Der heilige Frühling, ver saerum, in dem ein Volk seine eigene Existenz rettet in der Hingabe seiner blühendsten Jugend — wir Deutsche müssen da für immer an das singende Sterben der Langemarck-Kämpfcr denken —, ist letzter Ausweg, ultima ratio, wie der Krieg, und es darf nur aus tiefster Ver antwortung für das Leben hommen, wenn Jugend so eingesetzt werden soll. Ein Einsatz der Jugend, wie Langemarck ihn for derte, nimmt auf Generationen hinaus das Volk in Pflicht. Denn ein Volk, das immer wieder sein blühendstes Leben hin geben miiftte, könnte nicht mehr sung genannt werden, und in alternden Völkern kann sich das Leben nicht in Fülle vollenden. Denn mag auch das Opfer jugendlichen Lebens für das Volk in einem ganz tiefen Sinne die lebendigsten Kräfte der Nation zu Hingabe und Dienst am Volke erweckt haben, es hat auch solch grosse Lücken In die Reihen derer gerissen, die Hand ans Werk hätten legen können, daft die Zurückgebliebenen über lastet. an der Reifung gehindert wurden. Mehr noch als die Opfer des Krieges konnten die Verwirrungen der Nach kriegszeit lehren, ein lyie hohes Gut für die Jugend des Volkes, für das Reifen in Bindung und Dienst, der Friede bedeutet. Jugend ist das Lebendigste in einem Volke. Jugend hat die Beweglichkeit, sich sähen und totalen Veränderungen der wirt schaftlichen und poiitischen Bedingtheiten anzupassen. Jugend hat Ueberfluft an Kraft, Jugend hat das Vertrauen zu neuer Gläubigkeit. Jagend hat die Fähigkeit, ohne Vorbehalt, ohne Rücksicht auf die vielfach verschlungenen Fäden der menschlichen Bindungen, einer einzigen Bindung sich hinzugeben. Je gröfter aber das Vertrauen und die Hingabe sind, desto gröfter wird die Verantwortung derer, die sie für sich fordern, und sie für sich annchmen. Die Sorge um die Jugend darf darum nicht aus einem Anspruch auf Herrschaft kommen, aus dem Misten, sich selbst in ihr zu sichern, sondern allein aus der Verantwortung, ihrem Leben, als dem zukünftigen Leben des Volkes, dienen zu müssen. Das soll gewiss nicht heiftsn, daft Jugend ein Wert an sich sei. in dem sich die Sinnhaftigkeit einer Reifungsstufe verabsolutieren diirfle, wie es in der Jugendbewegung astzuoft geschah. Wenn Jugend autonom sein wollte, so würde sie auf hören. der Struktur des Lebendigen gemäss zu sein. Jugend hat in einer Gemeinschaft weder immer recht, noch ist sie allein Trägerin des Lebens; sie hat nur recht, wenn und insofern sie in Ihrer Lebendigkeit in die währenden Ordnungen hineinwächst, in denen der Mensch zu lebe» hat, — der Mensch, der In der Familie und In seinem Volke den eckten Mirkraum seines wesen haften Lebens suchen muft. Ein Volk ist nickt schon dadurch jung, das heiftt: in der rechten Verfassung u. Verfügung seiner lebendigen Kräfte, daft die Jugend in ihm bestimmt. Jung ist ein Volk, wenn es die ewigen und heiligen Gesetze des Lebens achtet, und dazu gehört es auch, daft der Jugend ihr gemäfter Raum gegeben werde, den Raum, in dem ihre Kräfte sich ent falten und üben können, ohne von zu schweren Verantwortungen vorzeitig überanstrengt zu werden. Gewiss hat die Jugend die Fähigkeit, in schnellen Entscheidungen sich von der lockeren Ge löstheit jugendlichen Spiels plötzlich zu groften Verantwortun gen zu wenden; aber daraus folgt nicht, daft es gut tue, von dieser Fähigkeit viel Gebrauch zu machen. Das organische Wachsen von kleinen zu aroften Verantwortungen, das organische Hineinwachsen In das Ganze der echten und rechten mensch lichen Bindungen, das gliedhafte Wissen um das Ineinander greifen der verschiedenen Lebensstufen, das Handeln aus der Mlicdschaft am Ganzen und nicht nur in bezug aus Teile des Manzen, das alles braucht Zeit und Stille, denn „was wächst, macht keinen Lärm", und beides, Zeit und Stille, schulden die Männer der Jugend. Es gehört zu den schönsten Gaben des menschlichen Daseins, immer wieder neu anfangen zu können, im Setzen neuen An- fanges zu neuer Hoffnung zu kommen. Aber nicht aus sich allein Kat cs die Jugend, daft sie hoffen darf, und Hoffnung Ist des Volkes, sondern auch aus dem. was die Väter Ihnen von der gesammelten Erfahrung der Nation mitteilen. Der Weg der Fugend ist nicht zur Entfaltung dessen, was ihr aus Kem ununterbrochenen Lebsnsstrom des guten Blutes zugekommen ist, sondern mich Begegnung mit lenen Lebensströmen, die sich im Schicksal und der aöttlicken Führung der Nation, in ihrem geistigen Erbe und Ihrer überwesentlichen Berufung zeigen. Cs Ist nur der kleinere Teil des Dienstes an der Jugend, wenn man ihr die äusseren Bedingungen für gesundes und schönes Wachstum schafft, der grössere Teil des Dienstes und der schwe rere der Verantwortung liegt darin, wie man ihr die Begegnung vsn rrarl Lauventz Im sonst so siegreichen Kriege 18 7 0 hat der st. November den Deutschen die schmerzliche Wunde von Coulmicrs zugesiigt. General von der Tann mutzte der überstarken Loire-Armee weichen, Orleans räumen und sich auf Artenay zurückziehen. Hingegen brachte der gleiche Tag des gleichen Jahres unserer jungen Bundesmarine einen Ruhmestag in Westindien. Das Kanonenboot „Meteor" siegte in einem für beide Flotten sehr ehrenvotten Gefecht über den viel stärkeren Aviso „Bouvet". Wenn am st. November 1873 der damalige preussische Ministerpräsident Albrecht von Noon zurücktral, so ist das des halb nicht zu schwer für die deutsche Innenpolitik zu bewerten, weil vom gleichen Tage ab Bismarck wieder das schon früher innegehabte preussische Amt mit dem Reichskanzleramt gemcin- jam übernahm. Aber der Kulturkampf ist doch wesentlich auf jenen Personenwechsel zurückzusühren; und niemand wird es abstreiten können, daft die sonst so erfolgreiche Politik Bis marcks eben im Kampfe mit dem Zentrum unter Windthorsts Führung empfindliche Schlappen erlitt. — Der st. November 1 887: an diesem Tage erkannten die deutschen Beizte, daft Kaiser Friedrichs Leiden ein Kehlkopfkrebs war. Es war aber zu spät! Wenn der englische Arzt Mackenzie nicht die Diagnose der deutsche» Kollegen zu lange verhindert gehabt hätte, wäre eine heilende Operation und damit vielleicht eine politisch gün stigere Konstellation für das junge Reich erzielbar gewesen. Was hat uns dieser Geschichtstag der Jahrhunderte weiter zu erzählen? Im Jahre 18st1 gründete sich in Berlin der „Verein unabhängiger Sozialisten". Am st. November 190 5 war ein blutiger Matrosenaufstand im russischen Kriegshafen Kronstadt. 12 Fahre später siegte Lenin in blutverströmenden Etraftenkämpfen zu Moskau, deren Höhepunkt wiederum der st. November war. Am 7. November bereits hatten die Bolsche wisten die Minister in Petersburg gefangen gesetzt; aber Kerenski war noch unauffindbar. Da erging am st. November 1st17, der also der Geburtstag der Sowjetunion ist. die Ver kündung des „Rates der Volkskommissare" unter Lenins Vor sitz; und ein Bulletin der „Regierung der Arbeiter und Bauern erklärte der aushorchcnden Welt, daft sich alle staatliche Gewalt „in den Händen des Soldaten- und Arbeiterrates" besändel Aus der früheren Weltkriegszeit dürfen wir noch den 8. November 1 st 1 4 erwähnen, an dem der wackere Kreuzer „Emden" auf verlorenem Posten aber nach nielfällig erfüllter Vslicht seinem längst vorausgesehenen Schicksal verfiel. Der st November 1 st 16 entschied den Sieg Venizekos' über den König Konstantin und damit den Eintritt Griechenlands in den groften Kampf gegen die Mittelmächte. Folge davon war die erste Thronentsagung Konstantins, der nun wieder um die Annahme der Krone ersucht wird. — Der Schicksalstag des st. November ist also schon nach den beutioen Aufzeichnungen, die sicherlich noch keinen Anspruch auf Vollzähligkeit machen können, vielfach In die Geschichts tafeln der Welt eingezeichnet. Die Göttin der Geschichte ist es gewohnt, mit eisernem, blutgenetztem Grissel die Runen menschlichen Ringens in die Wentafeln der Historie einzuzeichnen. Seltsam aber ist es, daft lmme2 wieder an einem Tag — dem v. November — der Glockenschlag des Geschickes erdröhnte und daft mir dieses Jahrestages mit allem Wechsel zwischen Schmach und Zorn und Begeisterung gedenken müssen, das ist gewift eine Mahnung, die ein ewiges Walten an uns richtet! Der st. November 1918 mit dem Hochverrat am kämp fenden Heere und der 9. November 1 st 2 3 mit dem Aufruf des deutschen Gewissens sind zwei Gegenpole dieses schicksals schwangeren Kalendertages für die deutsche Geschichte. Daft aber auch andere Nationen mit uns an jenem Jahresdatum schwerste Prüfungen aus sich nehmen mutzten, das bezeugt uns ein Rückblick aus die letzten Jahrhunderte. Ein roter und ein schwarzer Tag zugleich war und blieb der 9. November von jeher! Am 9. November 1520 war das „Stockholmer Blut bad" beendet, das am Vortage und in der Uebergangsnacht Christian II. von Dänemark angerichtet hatte, als er Schwedens Hauptstadt eroberte und durch «in Blutrogiinent die skandina- visä>e Union befestigen wollte. Durch kurzsichtige Rachsucht aber — er richtete hundert angesehene und volkbeliebte Natio nalschweden hin — rih er die Skandinavier endgültig vonein ander los. Kehren wir jedoch unser Gesicht neueren Zeiten zu, dann geben uns die letzten ISO Jahre — auf den 9. November konzentriert — schon genug Stoss zum Sinnen und Grübeln. An diesem Datum des Jahres 17 99 stürzte Napoleon Bona parte durch einen Staatsstreich das Direktorium. Seine welt beunruhigende Laufbahn als Konsul, Diktator und Kaiser hatte begonnen. Wenn wir In der Jahresfolge bleiben wollen, dann brau chen wir zunächst für den gleichen Novcmbertag des Jahres 1841 den Geburtstag Eduards VII. von England zu ver merken. Wie weit dieser Mann für Deutschland schicksalhaft war mit seiner Einkreisungspolitik, das Kan», wer cs nur will, aus den Akten des Versailler Friedensvcrtragcs herauslesen. Bald aber nach jenem damals noch nicht einschätzbaren Ereig nis am Hofe der grotzbritannischen Hauptstadt wurden die Hauptstädte Mitteleuropas — Wien und Berlin — am 9. November 1848 schwer erschüttert. Die Revolutionen hatten ihren Höhepunkt erreicht. Robert Blum wurde In der Wiener Vorstadt Brigittenau hingerichtct und damit ein Märtyrer für den radikalen Republikanismus geschaffen. In Preuftens Resi denz aber ging es hart auf hart! Die preuftische Nationalver sammlung — berufen zur Vereinbarung einer Verfassung — verweigerte dem Könige Friedrich Wilhelm IV. den Gehorsam; das neue Ministerium Brandenburg-Manteuffel wurde nicht an erkannt und zugleich durch Straftenunruhen berechtigte Ver anlassung für den „ollen Wrangel" geschaffen, den Belagerungs- zustand zu erklären und die Entwaffnung der Bürgerwehr ourchzufllyren. Bürgerblut floft auch an diesem Tage. Die Vertreter der polnische«! Minderheiten beim Fllhrer Die Vertreter der pol nischen Minderheiten in Deutschland, die im Verlauf ver Mindcrheitenbcsprcchun- gcn vom Führer und Reichs kanzler empfangen wurden. Zweiter von links: Dr. Bru no» von Openkowski, der Gesci)äftsführer des Bundes der Polen in Deutschland, weiter Dr. Ian Kaczmarek, der Hauptgeschäftssührcr des Bundes, und Stefan Szcze- vaniak, der stellvertretende Vorsitzende des Bundes der Polen. (Presse-Hoffmann, Zander-M.) Das Drama -es Ausgedinges Ehepaar ermordet. — Brandstiftung sollte Tat verbergen. Leoben, 8. November. Di« Steiermark ist um «in Bauerndramck reicher, das vor Jahren eine nicht alltägliche Geschichte war und auch wieder holt auf der Bühne zur Erscheinung kam. aber als Untat ins Leben selbst immer mehr zu den Seltenheiten zählt. Jetzt aber soll ein solches Drama seine irdisä)« Vergeltung finden. Das Schwurgericht von Leolx-n hat sich nach Murau an der Mur begeben, um «in ungewöhnlich schweres und gemeines Ver brechen abzuurteilen. Vor den Schranken des Gerichtes steht Stefan Grill, ein 52jährtzzer Mann, dem eine Menge Straf taten zur Last gelegt werden, der aber in der Hauptsache ange- klagt ist, Mörder eines alten, gebrechlichen El;epaares zu sein, das er zu versorgen l>a>te. Besitzersleute gehen ins Ausgedinge. Von den Eheleuten König hatte Stefan Grill den Hof er- worbe» und die lsterpslichtung auf sich genommen, das alte Pärcixn bis zum Lebensende zu versorg». Nachdem aber der Kaufvertnrg «xrfekt war und Grill Besitzer des Hofes wurde, soll er seine iverpslichtungen immer schlechter eingehalten haben, so daft das alte El>epaar mit jedem Drge mehr Grund zu Klagen batte. Grill war schliesslich über den El)emann, einen Kriegs invaliden, und seine berechtigten Forderungen dermaften er grimmt, daft er bei einer erneuten Auseinandersetzung das Ehe paar mit einer Wäscherolle totschlug. Um die Spuren seines ungeheuerlichen Verbrechens zu verdeclcen, setzte er schiieft- lich das ganze Gehöft mit Vieh und Erntebestand In Brand. Bei den Löschungsarbeiten fiel es auf, daft sich Grill überhaupt nicht beteiligte und vor allen Dingen di« Feuerwehrleute davon abhielt, tn di« Stube de» alten Pärchen» «inzudrlngen, denn der