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Sächsische Volkszeitung : 08.11.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-11-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193711088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19371108
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19371108
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1937
-
Monat
1937-11
- Tag 1937-11-08
-
Monat
1937-11
-
Jahr
1937
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 08.11.1937
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Montag, 8. November 1987 Sächsische Volkszeitung Nummer rsr, Seite L und daß der Drang nach Freiheit und Besitz im russischen Muschik niemals erloschen war. Diese Bolschewikenführer verkündeten und brachten den äußeren Frieden. Sie pro. klamierten die „Bauernbefreiung^und liehen sie vollziehen mit der Abschlachtung der Grotzbesitzer und der Aufteilung tyres Landes und Gutes. Eie machlen Vas Proletariat der wenigen großen Städte und Jndustriebezirke, das seit jeher der Herd des Aufruhrs war, zum eigentlichen Träger und Vorkämpfer des roten Umsturzes, dem darbenden Prole- tarier öffnete sich plötzlich der Zugang zum roten Bonzen- tum, zu den Machtstellungen in Partei und Staat. Einen besonderen Köder steckte man für die Nationalitäten des russischen Vielvölkerstaates auf. Nur langsam kam das Erwachen. Die roten Henker waren in einem Meer von Blut gewatet, um die letzten Reste des „verruchten alten Systems" physisch zu vernichten. Aber an ' ie Stelle der alten Gervalten hatten sich neue ge schoben, grausamer und furchtbarer, als sie dem russischen Menschen in apokalyptischen Träumen erschienen waren. Dies neue Regime war nicht nur hart, es war gnadenlos, weil es nichts Menschliches mehr an sich hatte. Die Bauern, die sich auf dem erbeuteten Boden einzurichten begannen, mußten erfahren, daß dieses Land nicht ihnen gehörte, sondern dem Proletariat, daß sie sich vergesellschaften soll ten, um in Zukunft in einer viel schlimmeren Fron zu leben. Die Arbeiter, die sich in der Hoffnung wiegten, daß nun ein rationelleres Zeitalter mit kurzer Arbeitszeit und hohen Löhnen anbrechen würde, ließ man bald die Peitsche fühlen, als sich herausstellte, daß Maschinen nicht von selber laufen und daß auch ein proletarisches Paradies Erzeugnisse hervorbringen muß. Von Lenin zu Stachanow ist ein bitterer Weg. Am schlimmsten aber war die Ent täuschung in den innerlichsten und menschlichsten Bezirken, der Familie, der Seele, des Glaubens. Man riß die Kinder von den Eltern, um dem bolschewistischen Dogma Genüge zu tun, man hetzte sie gegen die Eltern, um die Macht des Systems zu sichern. Man riß den Frommen im Lande, die den Umsturz demütig als Schickung des Himmels hingenom men hatten, das Kreuz von der Brust, man schloß und zer störte die Gotteshäuser, man schickte die Priester in die Ver bannung oder unter grausamen Martern in den Tod. Ueberallhin aber bis in die letzten Winkel des riesigen Reiches drang der rächende und strafende Arm der neuen Tscheka, der GPU., um die Staatsfeinde anfzuspüren und zu vernichten, um selbst Eedankensünden mit dem Tod zu bestrafen. Ein Terror bricht herein, der jedes Aufbegehren im Keim erstickt und jeden Gedanken an eine Wendung zum Besseren erlöschen läßt. Mit jedem Tage wuchs die tausend köpfige Hydra der Revolution höher empor, duckte sich der russische Mensch tiefer unter einer Knute, welche die Er innerung, an Tatarcnschrecken verblassen ließ. Das alles ist nicht mit einem Schlage gekommen, son dern langsam, Schritt für Schritt, in wohlabgemessenen Zeitmaßen, in ständiger Rücksicht darauf, was jeweils er reichbar war und Nutzen versprach. Als nach dem Kriege mit Polen der Hunger hereinbrach und ein großes Sterben begann, ließ man die Fremden herein, um Liebesgaben zu bringen. Als der rote Doktrinarismus die Produktions kraft völlig zu vernichten drohte, warf Lenin das wirtschaft liche Steuer herum und legte den Grund zu einer „neuen ökonomischen Politik" (NEP.), die im Auslände fälschlich als Rückkehr zu gesunderen Prinzipien ausgelegt wurde. Als in der Welt die Fehlschläge des roten Wirtschafts regimes allzu sichtbar wurden, veranstaltete man Monster prozesse, um die Schuld der Gegenrevolutionäre oder der ausländischen Spezialisten zu beweisen. Gerade vor dem Auslande bemühte man sich, das rote Regime im gün stigsten Lichte erscheinen zu lassen. Man wollte ja Erobe rungen machen, nicht in der alten imperialistischen Manier, sondern aus revolutionären Loege üver die Mobilisierung der Proletarier aller Länder. Die Sendboten der Komin tern zogen in der Welt herum und sanden Gläubige genug für ihre Märchen aus dem roten Paradies. Man baute Potemkinsche Dörfer auf für die proletarischen und vor allem für die bürgerlichen Besucher iremder Länder. Wäh. rend im Innern alles nur dem einen Zweck diente, das Volk zur willenlosen Masse zu machen und die Militari sierung der ungeheuren proletarischen Kriegsmaschine vor- zubereiten, proklamierte man vor der Welt Frieden, Frei heit und Gerechtigkeit und unterstützte scheinheilig den Eleichberechtigungskampf der Wcltkriegsverlierer, solange man in ihnen noch die nächsten Opfer des bolschewistischen Würgeengels sah. Als sich dann in Mitteleuropa eine Macht mit ungeahntem Kraftaufwand gegen die bolschewistische Bedrohung und die Fesseln der äußeren Ungleichheit auf lehnte, da warf man in Moskau das Steuer herum und setzte sich an einen Beratungstisch mit jenen Mächten, die man fünfzehn Jahre lang als Hor-r oer kapitalistischen Ver gewaltigung diffamiert hatte. Rußlands Volk merkte von diesen Schachzügen aus der großen politischen Bühne nichts, Erbrechtliche Seschrönkimacn „wegen gemeinschaftswidrigen Verhaltens-. Im Reichsgesehblatt wird ein unter dem 5. November er lassenes „Gesetz Uber erbrechtliche Beschränkungen wegen ge meinschaftswidrigen Verhaltens" veröffentlicht, das folgende Be stimmungen enthält: 8 1- Eine Person, die aus Grund des Paragraphen 2 des Gesetzes vom 14. Juli 1933 sGesetz über den Widerruf von Einbürgerun gen und die Aberkennung der deutschen Staatsanaehörigkeit) der deutschen Staatsangehörigkeit für verlustig erklärt worden ist, kann von einem deutschen Staatsangehörigen nichts von Todes wegen erwerben. Dasselbe gilt für den Eheoatten und die Kinder der Im Ab satz 1 genannten Personen, auf die sich gemäß Paragraph 2 Ab satz 4 des Gesekes vom 14. Juli 1933 der Verlust der Staats angehörigkeit erstreckt. Schenkumzen deutscher Staatsangehöriger an die In den Absätzen 1 und 2 genannten Personen sind verboten. Wer Der Religionsunterricht in der Schule Wie die Zeitschrift „Die deutsche Schule" mitteilt, hat die Deutsche Evangelische Kirche dem Rcichs- erzichungsminister eenen Entwurf sür Richtlinien zum Religionsunterricht vargelegt. Der Religionsunter richt, so heißt es dar'» unter anderem, müsse ordentliches Lehr fach mit ausreichender Stundenzahl bleiben. Der Inhalt der christlichen Unterweisung müsse durch einheitliche Richtlinien und Stoffverteilungspläne von der Kirche im Einvernehmen mit dem Staate bestimmt werden. Dasselbe müsse auch von den Lehrbüclvrn gelten, soweit sie sich auf religiöse Fronen bezögen. Do die Aufgalie eines christlichen Erziehers nur erfüllt werden könne, wenn sie von ollem Zwang befreit im Vertrauen ge schehe, müsse es möglich sein, den Lehrer von der Erteilung des Religionsunterrichts zu befreien. Der Religionsunterricht dürfe vom Lehrer nicht übernommen werden, wenn er das Vertrauen der Kirckze und der sich zu ihr haltenden Eltern der ihm an- mon hatte es sorgfältig abgekapselt von jeder Berührung mit der Umwelt, die ihm als schlecht und unglücklich, aus gemalt wurde, man ließ es fronen für ein volksfremdes Regime, das nicht an das Wohl des russischen Volkes, son dern nur an die Selbstbehauptung und den Genuß der Macht um jeden Preis dachte. Es hat nicht an Widerstand gegen den roten Terror, selbst nicht an offenen Aufstandsvrrsuchen gefehlt. Aber das Blutbad der Bolschewiken, das in diesen zwanzig Jahren mehr Opfer zur Strecke gebracht hat, als der gesamte Welt krieg kostete, erstickte jede Auflehnung im Keime, die Weit läufigkeit des Landes, die schon in alter Zeit der sicherste Schutz der Herrschenden gewesen rv-ar, ließ eine geschlossene Aufrührbcwegung nicht zu. Wie hohl trotzdem dos Macht regime war, das Lenins brutalerer Nachfolger Stalin um seine eigene Person ausbaute, das zeigen die unablässigen Exekutionen, die selbst vor der engsten Parteigarde, ja so gar vor führenden Männern der Armee nicht haltmackte. Diese nicht abreißenden Serien von Erschießungen haben auch vielen von denen in Europa die Augen geöffnet, die durch zwei Jahrzehnte bolschewistischer Schreckensherrschaft nicht klug geworden sind. Sie erschlossen auch das Ver ständnis dafür, warum dieses Reich der 140 Millionen mit feinen ungeheure» militärischen Machtmitteln ängstlich be müht ist, jedem kriegerischen Konflikt aus dem Wege zu gehen und wahllos Bundesgenossen in allen Erdteilen zu juchen. Wer von der roten Frucht ißt, der stirbt daran. Von Bela Khuns Schreckensherrschaft in Ungarn über die Nuhrausständs im Reich, die Sinowjew- und Arcos-Affäre in London, die Blutnacht von Kanton, die Ausstandsversucke in fast allen Ländern Europas, Astens und Amerikas bis zu dem letzten blutigen Paroxysmus in Spanien zieht sich eine nicht abreißende Kette von roten Eingriffen und Ab« wehrdewegungen gegen den Weltbolschewismus. Die Trotz- kistifche These von der Unhaltbarkeit der proletarischen „Re volution in einem Lande" ist tausendfältig exerziert und experimentiert worden, und wenn wir die dunklen Prophe- zeihungcn eines der Väter der roten Revolution glauben sollen, jo muß es heute um die innere Kraft dieses Systems schlecht bestellt sein. Aber Europa hat sich schon zu oft in trügerischer Sicherheit gewiegt, als daß es angebracht wäre, die rote Gefahr zu verkleinern. Das bolschewikische Re gime hat aus getürmten Leichenbergen zwei Dezennien überdauert. Es wird erst dann zu Ende sein, wenn die Nationen endgültig gegen dieses Gift gefeit fein werden und wenn im Innern des unglücklichen Landes jene seelischen, völkischen und christlichen Kräfte erwachen, aus deren Sub stanz ein neues Rußland gebaut werden kann. Xlsine Lkronilc Anläßlich des Beitritts Italiens zum deutsch-sapanifchen Antikomintern-Abkommen sand rin Telcgrammwcchscl zwischen dem Führer und Mussolini statt, desgleichen zwischen Frciherrn von Neurath und Außenminister Hirota. — In einem Tele gramm an den Führer bezeichnete der japanische Ministerpräsi dent das neue Abkommen als einen Markstein in der Geschichte des Nbmehrkampfes der drei Völker gegen die internationale Gefahr des Bolschewismus. Nach der Unterzeichnung des deutsch-italienisch-fapanischen Protokolls empfing Mussolini Botschafter von Ribbentrop, Graf Ciano und Botschafter Hotta. Am Abend gab Mussolini einen Empfang, an dem auch Re'.chsminister Rudolf Heß und die Ab ordnung der NSDAP teilnahmen. Botschafter von Ribbentrop hat Sonntag nachmittag Rom verlassen und sich nach Deutschland zurückbegeben. Am Sonntag mar ganz Tokio aus Anlaß des Beitritts Ita liens zum Antlkomlntern-Abkommen festlich geschmückt. Am Abend sand im Hibiya-Park eine Versammlung stait, an der viele Zehntausend« teilnahmen. Der Beitritt Italiens zum deutsch-japanischen Antikom- lntern-Abkommen bildet in der Pariser Sonntagspresse das Hauptthema. Es sehit nicht an Vermutungen, daß neben den veröffentlichten Abmachungen noch Geheimklauseln mündlich ver abredet seien. Der Führer stattete am Sonnabendabend der Internatio nalen Iagdausstellung einen Besuch ab. Rudolf Hetz und die von ihm geführte Abordnung der NSDAP kehrten am Sonntag mittag von dem Besuch in Italien nach Deutschland zurück. Aus dem Hainberg beging die deutsche Iägerschast die Reick)shubertu»f«ier. Reichsjägermeister Generaloberst Göring gab in einer Rede die Parole für die deutsche Iägerschast aus. Ministerpräsident Generaloberst Göring besichtigt« am Sonntag nachmittag die Vorhaben der Reichswerke AG. für Erzbergbau und Eisenhütten „Hermann Göring" im Salzgitter- Gebiet. Reichsleiter Dr. Ley hat am Sonntazvormittag Neapel im Flugzeug verlassen und ist kurz vor 15 Uhr in München ge landet. In Essen fand anläßlich des Abschlusses der Bnchwoch« 1937 eine Kundgebung statt, in der Hauptamtsleiter Hederich noch mals aus die Ausgaben des deutschen Buches hinmies. Die Ortsgruppe Pempelfort der NSDAP veranstaltete am Sonnabend eine Großkundgebung für den deutschen Oste», auf der Gauleiter Forster sDanzig) eine Rede hielt. Im Berliner Sportpalast sand am Sonntag eine Lange- marckfeier der Frontkämvler und der Jugend statt. Reichs- sugendführcr Baldur von Schirach sprach über die Bedeutung des Tages. Am Sonnabend wurde die politische Aussprache auf dem Parteitag der demokratischen Allianz in Nizza fortgesetzt. In der Nacht zum Montag strandete der norwegische Dampser „Favorit", der mit einer Ladung von 3500 Tonnen Kohle von Gdingen nach Rotterdam unterwegs war. an der pommerschen Küste zwischen Stolpmünbe und Iershöft. König Georg von Griechenland traf am Sonnabendabend zu einem mehrtägigen Besuch in England ein. Er wurde beim Betreten englischen Bodens von Vertretern des Hofes und des englischen Äußenamtes empfangen. General Franco hat dem Verteidiger von Oviedo. Brigade general Aranda, für sein heldenhaftes Verhalten während der Belagerung Oviedos den höchsten spanischen Militärorden von San Fernando verliehen. Die gleiche Auszeichnung erhielt die Besatzung Oviedos, die mit Begeisterung und Opfermut dem An sturm des Feindes 90 Tage lang standqehaltcn hat. Aus Anlaß des 20jährigen Jubiläums der bolschewistischen Revolution fand am Sonntpg auf dem Roten Platz in Moskau eine groß« Truppenparade vor Kriegsininister Woroschilow statt, der fast sämtliche Regierungsmitglleder und Partcigewal- tigen mit Stalin an der Spitze beiwohnten. Staatspräsidenl Dr. Benesch sandte dem Vorsitzenden des Zetiiralvollzuqsausschufses der SSSR., Kalinin, zum National feiertag ein Glückwunschtelegramm. dem Verbot zuwider eine Schenkung vornimmt oder verspricht, wird mit Gefängnis bis zu zwei Jahren und mit Geldstrafe oder mit einer dieser Strafen bestraft. 8 2. Ein Erblasser deutscher Staatsangehörigkeit und deutschen oder artverwandten Blutes kann einem Abkömmling den Pflichtteil entziehen, wenn der Abkömmling als Staatsangehöriger deutschen oder artverwandten Blutes 1. nach dem 16. September 1935 entgegen dem gesetzlichen Verbot mit einem Juden im Sinne des Paragraphen 5 der ersten Verordnung zum Reichsbiirgergesetz die Ehe eingegangen ist oder 2. ohne die erforderliche Genehmigung lParagraph 3 der ersten Verordnung zur Ausführung des Gesetzes zum Schuhs des deutschen Blutes und der deutschen Ehre vöm 13. November 1935) mit einem jüdischen Mischling die Ehe eingegangen ist. 8 3. Das Gesetz tritt mit dem auf die Verkündung folgenden Tag In Kraft. Es gilt nicht für Erbfälle, die sich vor seinem Inkrasttreten ereignet haben. vertrauten Jugend nicht rechtfertigen könne. Damit sei nicht die Zustimmung zu einer bestimmten theologischen Richtung oder ein bestimmtes Maß von Glauben, sondern einzig die Vc« ieitsck)aft gefordert, daß sich der Lehrer selbst unter das Evan gelium stelle und cils Glied seiner Kirche leben wolle. Im Ein vernehmen zwischen Kirche und Staat müßten besondere, vor nehmlich aus den Kreisen der evangelischen Religionslehrer zu entnehmende Vertrauensmänner bestimmt werden, die dem Staat und der Kirche für die geordnete Erteilung des Religions unterrichts verantrvortlich seien und für die Klärung und Besel. tigung von Störmrgen zu sorgen hätten. Zu der Gestaltung des Schullebens im Sinne dieser Vorschläge gehöre auch die Bei behaltung des Schulgebcts und der Schulandacht, ebenso die Ein übung des Kirchenliedes in der Schule. Auch entspreche es die sem Zusammenwirken aller an der Erziehung Beteiligten, daß der Pfarrer in der Ortsschulvertretung mitarbeite und daß auf den Konsirmandenunterricht, auf seine zeitlichen und räumlichen Bedürfnisse von der Sckpile Rücksicht genommen werde. Besuch dcr Niederlande durch Reichsmlnlfler Seldte Amsterdam, 8. November. Ain Montag traf Reichsarbeitsminister Seldte zu einem mehrtägigen Bestich in Holland ein, um die hier geleisteten Ar beiten aus dem Gebiete der Urbarmachung, der Siedlung und der Arbeitsbeschaffung kennen zu lernen. — Namens der hol ländischen Regierung richtete Generaldirektor Draayer vom Sozmlministenum herzlich)« Vegrüßungsworte an den Reichs minister. Von Amsterdam begibt sich der Minister nach dem Haag, ivo er durch den Sozialminister Romme empsangen wer den wird. Am Abend wird Rcichsininister Seldte an der Feier des 9. November der deuttch-en Kolonie in dem Haag ttilnchmen. Die provinzialreaierung von Schaust nach pingyang geflohen Peiping. 8 November. Die Provinzialregierung von Schanfi ist angesichts des ständigen Vorrückens der Japaner nach Pingyang, 230 Kilometer südlich von Taiyuansu geflohen, wo auch General Nenhfischan sein Hauptquartier ausgeschla gen hat- Erleichterungen in der Versorgung älterer Offiziere Bei der Machtübernahme ist die besondere Stellung dcr Frontkämpfer anerkannt und demgemäß auch die Versorgung der kriegsb«sck)ädigten Frontkämpfer bevorzugt behandelt wor den. Dieser Tatsache trägt ein neuer Erlaß des Reichsarbcits- ministers Rechnung, der den kri«"sbeichä.Vaten Offizieren, so weit es ihre Lage erfordert,' gewisse Verbesserungen ihrer Be züge bringt. Sie erhielten bereits leit längeren Jahren be stimmte ZusckMsse zum Ausgleich dafür, daß ihnen die früher zustehende Kviegsversorgung, Trozienversoronng usw. nach dem Kriege genommen oder dock, außergewöhnlich herabgesetzt wurde. Dem Ausgleich dieser Härten dienen auch die jetzt vorgenomme nen Erleichterungen in der Gewährung der Zuschüsse. Diese aehen hauptsächlich davon aus daß bei den Offizieren der alten Wehrmacht, die schon zur Hälfte das 60. Lebensjahr überschrit ten haben, die Folgen ihrer Krieasleiden immer fühlbarer wer den und die Möglichkeit, sich einen auch nur geringen Neben verdienst zu verschaffen, immer mehr entfällt. Die Erleichterun gen kommen in erster Linie den Empfängern von Verstüm meltenzulagen und den im Lebensalter vorgeschrittenen Ruhe gehaltsempfängern zugute. Die neuen Bestimmungen bringen ferner gewisse Milderungen bei der Anrechnung von Sozialbezü- gen und sonstigen Nebeneinkommen sowie bei den Nachprüfun gen für die besonders betagten Offiziere. Di« Erleichterungen werden mit Wirkung vom 1. Dezember 1937 gewährt. Wieder ArbeltSerlaubnlS für ShestandSdarlehnS« Emviänaerlnnen Das von Staatssekretär Reinhardt bereits angekiindigt« Gesetz, wnnoch künftig Ehestandsdarlehen auch dann gewährt werdcn, wenn die Ehefrau nicht aus dem Arbeitsieben ausschei det oder wenn sie später eine Arbeit wieder aufnimmt, liegt jetzt vor und gilt mit Wirkung vom 1. Oktober 1937. Das Gesetz bestimmt, daß bei Fortsetzung oder Wiederaufnahme des Ar- beilsverhältmsses der monatlick)e Tilgungsbetrag für das Ehe standsdarlehen sich von 1 mif 3 Prozent erhöht. Die Erhöhung tritt jedoch nicht ein, wenn die Ehefrau in einem Monat ins gesamt weniger als die Hälfte der Arbeitstage beschäftigt ge wesen ist. Die Ehegatten sind verpflichtet, dem zuständigen Finanzamt von -er Weiterbeschäftigung oder Wie-erbeschästl- gung der Ehefrau unverzüglich Anzeige zu erstatten. Der Reichs« finanzminister kann zulasfen, -aß unter bestimmten Voraus« setzungen von der Erhebung des erhöhten Tilgungsbetrages ab« gesehen wird. Auch künftig ist für die Gewährung des Ehestands- darlehens Voraussetzung, daß die Ehefrau innerhalb der letzten zwei Jahre vor Stellung des Antrages mindestens neun Mo nate lang im Inland in einem Arbeitsverhältnis geständen hat. Berliner Börse vom 8. November lEigene Drahtmeldung.) Die Berliner Börse zeigt« zum Wochenbeginn ein« unein heitliche Kursentwicklung. Die Kaufaufträge und Abgaben hiel ten sich in engen Grenzen. Unter Montanwerten, di« zumeist schwäcl)«r waren, büßten Harpener 1 Prozent ein. Von Brckun- kohlenaktien verloren Deutsche Erdöl 7 Achtel Prozent. IG. Farben bröckelten am chem. Aktienmarkt 0,75 Prozent ab, konnten sich jedoch wieder um 0,25 Prozent erholen. Maschlnen-Aktlen waren eher nachgebend. Am Banken markt gewannen Reichsbank drei Viertel Prozent. Von Renten stellten sich Reichsanlcihe Altbesitz «in Achtel Prozent höher. Reichswetterdlenst, Ausgabeort Dresden. Wetter vorhersage fiir Dienstaa, 9. November: Früydunst oder Frühnebel. Wolkig bis heiter. Trocken. Schwach windig.
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