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Sächsische Volkszeitung : 08.12.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-12-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193712085
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19371208
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19371208
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1937
-
Monat
1937-12
- Tag 1937-12-08
-
Monat
1937-12
-
Jahr
1937
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 08.12.1937
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Mittwoch, 8. Dezember 1887 Sächsisch« Volkszeitung Nummer 887, Sette 8 ^lotirsn 0«!» «IsSrsIseke Sekulslrelt bei in Nrand in einer Seifenfabrik Schwierige Löscharbeit bei 15 Grad Hätte. Tilsit, 8. Dez. In der Nacht zum Dienstag entstand der Siederei einer Seifenfabrik in Tilsit ein Feuer, das in den Fetten und Oelen Im Fabrikationsraum reichlici-e Nahrung fand. Die Fabrik brannte völlig aus, jedoch konnten die Lagerräume gerettet werden. Durch den im östlichen Ostpreußen herrschen- In allen Gebirgen 20 Zentimeter durchschnittliche Schneehöhe In allen deutschen Gebirgen hat es seit Montag mittag ge schneit. Aus den westdeutschen Gebirgen, aus der Bayerischen Ostmark und aus den schlesischen Bergen werden dis zehn Zen timeter Neuschnee gemeldet. In den übrigen Gebirgen dagegen waren die Neuschneefälle geringer. -Aus den mittleren Lagen aller Gebirge werden meist mehr als 80 cm Gesamtschnee höhe angegeben. Aus den Kämmen der schlesischen und sächsi- schen Berge und In den Gipfelgedieten der übrigen Gebirge liegen mehr als KO Zentimeter Schnee. Da der Schnee meist bei Temperaturen unter null Grad gefallen Ist, findet man über all Pulverschnee vor. Die Sportmöglichkeitcn sind somit ausreichender Schneedecke überall als gut zu bezeichnen. Reichsminister Dr. Goebbels sprach am Dienstag vor den Leitern und Pressereferenten der Reichspropagandaämter über aktuelle Probleme der Staats- und Bolkssührung auf innen- und außenpolitischem Gebiet. Anschließend richtete er herzlich« Abschicdsworte an Noichswirtschaftsminister Funk. In einer schlichten Feier, in deren Verlaus auch Reichs minister Dr. Goebbels das Wort ergriff, hat der Gau Berlin am Dienstag von seinem Gauhaus in der Voß-Straße, das im Zuge der Neugestaltung der Reichshauptstadt verschwinden muh, Abschied genommen. Der Reichsbauernfllhrer R. Waller Darrt stattet« der Landesbauernschaft Hannover einen mehrtägigen Besuch ab. Nach der Besichtigung verschiedener Höfe sprach er vor den leitenden Beamten und Angestellten der Landesbauern schaft iiber Fragen der landwirtschaftlichen Verwaltung. Dabei kündigt« er di« Richtlinien für die Durchbildung einer einheit lichen Reichsbeamtenschaft des Reichsnährstandes an. DI« bisherigen Landesbauernschaften .Hannover und Braunschweig sind zu der neuen Landesbauernschaft Hannover- Braunschweig mit dem SIH in Hannover zusammengeschlossen worden. Relchspresiechef Dr. Dietrich wird am Donnerstag mis einer Großkundgebung der Deutschen Studen tenschaft in der Berliner Universität über „Gemeinschaft und Persönlichkeit— das Problem unserer Zeit" sprechen. In dem Befinden des Generals Ludendorsf Ist ein« er freuliche Besserung zu verzeichnen. Alsechin hat die S ch a ch w e l t m e i st e r scha s t, die er 183k an Euwe verlor, wieder zuriickgewonnen. Der Danziger Senat hat 1K ehemalige Kommunisten, die wegen politischer Vergehen Freiheitsstrafen von einem Jahr drei Monaten bis zu fünf Jahren Zuchthaus zu verbüßen hatten, In großzügiger Weise aus der Slrafhast entlassen. Entmündigungsverfahren gegen Fürst Michael Radziwlll Warschau, 8. Dezember. Der Fiirltsich-Radziwillsche Fami lienrat hat gegen Fitrst Michael Radziwill einen Entmündi- gungsantrag gestellt, um dessen beabsichtigt« Eheschließung mit einer Jüdin zu verhindern. Dieser Prozeß wird am 15. Dezem ber in Ostrmvo zur Entscheidung gelangen. Di« Jüdin, di» Fürst Michael Radziwill zu heiraten beabsichtigt, ist zmn grie chisch-orthodoxen Glmtben übergetreten. Der Geistliche, namens Wufec, der den Taufakt vornehm, ist von dem Oberhirten der . .. . . ... orthodoxen Kirche daraufhin von seinem Amt suspendiert Samtpfötchen, mit denen sie sich unsere Gunst erschleichen, worden. von den Krallen gar nicht zu reden. „Schöne Fraun und schöne Katzen", pflegte schon der selige Ringelnatz in einem Atem zu nennen. In diese Eefiihlsstimmung platzt gerade richtig eine Nachricht aus Liverpool hinein. Dort hat ein ehrenwerter Bürger der Stadt in seinem Testament 18 006 Pfund, das sind immerhin 220 000 Mark, für die Katzen seiner rußigen Heimatstadt bestimmt. Das Erbe ist jetzt angefallen. Von dem Geld« soll nach dem letzten Willen des Erblassers ein „Katzenheim" gebaut werden, in dem die Zehl muß die Kreide schwarz werden Farbenwechsel der englischen Schulwandtaseln. Was allen Schülern seit Generationen als schwarz bekannt ist, nämlich die Wandtafel, soll in England jetzt weiß werden. Diesen Vorschlag macht das Nationale Institut für Industrielle Psychologie In seinem Jahresbericht, in dem es darauf HInwcist, daß sorgfältige Untersuchungen zu diesem Vorschlag geführt «ro.aiierv e.n seagenye.m geoaur weroen ,n oem I '§s sei nämlich leichter, so heißt es in dem Bericht, Katzen bis an ihr Lebensende mit modernem Komfort (was I schwarze Buchstaben von einer Hellen Tafel abzulesen, als weiß« alles dazu gehört, entzieht sich unserer bescheidenen Kennt« I von einer dunklen. Die Versuche wurden ausgeführt, da man Nis) sich einlogieren können. Da kann man nur sagen: I herausgefunden hatte, daß der dauernde Wechsel zwischen der Armer Kater Murr! Ist dieser Engländer au» Liverpool > nun ein so großer Tierfreund gewesen, oder war bei ihm I nur die englische Nationaltugend, der Spleen, stärker als bei I anderen Menschen dieses sonst so nüchternen Stammes ent- I wickelt? Hat dieser Mann noch nie etlvas davon gehört, nVlVlnlV OlnIK daß in England noch weit über eine Million Menschen ar beitslos ein kümmerliches Dasein fristen, daß es in Süd wales ein heute in aller Welt bekanntes, langsam absterben« des, trostloses Notstandsgebiet gibt? Ist die Sorge für die Katzen wirklich dringender als die Sorge für die notleiden den Mitmenschen? Oder hat der edle Erblasser von Liver pool daran nicht gedacht? Fast scheint es. als sei aus dem Lande d?r unbegrenzten Möglichkeiten ein Bazillus über den Ozean geflogen und in Ljperpool gelandet, so amerikanilch- grotesk nimmt sich die Sache aus. Wenn wenigstens die Katzen selber Freud« an diesem Altersheim haben würden. Aber gerade das bezweifeln wir. Die Katze ist entweder ein verwöhntes Schoßkind, das gehätschelt und getätschelt, gestreichelt und geliebkost werden will, und das von dem auten Zureden und den liebenden Blicken seiner Herrin lebt. Dann muß sie in einem Helme, in dem nur Katzen «ntergebracht sind, sich zu Tode mopsen und langweilen, es ei denn, man wollte jeder Katze in diesem Sanatorium eine eigene Gouvernante geben. Oder aber die Katze hat ich ihre naturhaften Instinkte noch einigermaßen bewahrt. Dann wird sie sich in einem Kartoffelkeller, wo noch Mäuse Hausen, wohler fühlen, als in einem Katzenheim, wo es morgens zum ersten Frühstück geröstete Zwiebäcke gibt. Oder ist es etwa vorgesehen, nach dem Willen des Erblassers dem Katzenhelm In Liverpool eine Mäuseplantage anzugliedern, die den Insassen jeden Morgen ein naturverbundenes Früh- stück zu liefern imstande ist? Wir haben die Katzen minde stens ebenso lieb wie jener Mr. T. aus Liverpool. Des halb bedauern wir jedoch gerade den spleenigen Einfall, diese lieben Tiere in einem modernen Gefängnis zu isolie ren und darüber die sonstige soziale Not großzügig zu ver gessen. Es gibt tatsächlich Dinge in der Welt, über die man mit den Katzen nur laut miauen kann. der ein ganzes Jahr lang die Gemüter in Frankreich leb haft beunruhigte und das Heimattreue Elsaß-Lothringen be kanntlich veranlaßte, sich mit wiederholten Protesten an die Pariser Regierung und mit einem Hilferuf an das fran« zöstsche Volk zu wenden, hat soeben mit einem hoffnungs vollen Teilerfolg der elsaß-lothringischen Heimat »front ein« Wendung zum Guten genommen. Durch Urteil des fran zösischen Staatsrates vom 4. Dezember sind die Absichten des damaligen Ministerpräsidenten Löon Blum insofern zu nichte gemacht worden, als die vorgesehene Einführung eines neunten Schuljahres in Elsaß-Lothringen annulliert ist und die bereits eingeleiteten Strafverfahren gegen elsaß-lothringische Eltern eingestellt wurden. — Der Schul streit in Elsaß hat folgend« Vorgeschichte: Im Oktober 1938 veröffentlichte das französische Amtsblatt, das „Journal Osficiel", ein vom 10. Oktober datiertes Dekret der Regie rung Blum, durch das für Elsaß-Lothringen im Gegensatz zu der im übrigen Frankreich geltenden Regelung die Dauer der Schulpflicht für di« Mädchen bis zum Ende des 14., für die Knaben bis zum Ende des 18. Lebensjahres verlängert wurde. Wie erinnerlich, wurde diese Verlängerung haupt ¬ sächlich mit den unzureichenden Kenntnissen der Kinder in der französischen Sprache begründet, später aber auch der , Religionsunterricht in den elsaß-lothringischen Schulen zur I PkW VekNystVv VVÜUM NlM «Knm- Ä -l- -"-n I, L LL°L «LL« «ÄL B-u« d°, °°n I-I-.IW-N V-,,p,ech«n. I I-L", gen und als iine ungesetzliche Ueberschreitung der parla- I die Prinzessin als auch die Königin noch immer mentanschen Vollmachten. Mehr als neun Zehntel der > - ° - - - - - - ° elsaß-lothringischen Senatoren, Abgeordneten und General räte erklärten sich am 13. Februar 1937 „entschloßen, für die Wahrung der mit unserer sprachlichen und wirtschaftlichen Sonderlage verknüpften Rechte und Interessen zu kämpfen". Da die Regierung Blum di« Proteste Elsaß-Lothringens ignorierte, wandten sich die Volksvertreter am 15. Mai nach einer zweiten Landestagung über den Kopf der französischen Regierung hinweg in einem feierlichen Appell an das fran zösische Volk. Leider fand auch dieser Hilferuf nicht den erivarteten Widerhall, da auch oie innerpolitischen Gegner des Kabinetts Löon Blum die Assimilierungspolitik der französischen Regierung billigten. Erst der Nachfolger Löon Blums, Ministerpräsident Chautemps, ließ sich davon über zeugen, daß die rigorose Durchführung des Dekretes vom Oktober 1936 gegen die Wünsche der überwältigenden Mehr- heit des elsaß-lothringischen Volkes schwere politische Rück- I stimmt, Wirkungen haben könnte. Im Gegensatz zu Löon Blum, der I dlg sei» alles getan hat, um die Austragung des Rechtsstreites vor '" der obersten Nechtsinstanz in Frankreich zu verhindern, ver- anlaßte Ministerpräsident Chautemps, daß der Staatsrat darüber entscheide, ob das Dekret über die Schulzeit über haupt gesetzmäßig zustande gekommen sei, was von Llsaß- Lotyringen bekanntlich bestritten wurde. Es bedeutet einen beachtlichen Erfolg der elsaß-lothringischen Heimatfront, daß in den Verhandlungen vor dem Staatsrat auch der Ver- , „„ treter der Regierung zugeben mußte, daß das Schuldekret I Ear kür Verteidigung, General tatsächlich eine Ueberschreitung der parlamentarischen Voll- I sein soll. — AIKsnls gehörte den machten bedeute. Mit der Annullierung des neunten Schul- I hcs " - - jahres sind auch gleichzeitig alle Beschränkungen aufgehoben I tschewski und sieben andere führende Generäle fällte-, er war worden die als Repressalie gegen den Widerstand der elsaß« I auch Kandidat für die am nächsten Sonntag stattfindenden lothringischen Eltern veispielsweise den Handwerkern ver- I Wahlen in der Sowjetunion, boten, die betreffenden Schulkinder in ihren Betrieben zu beschäftigen. — In den Heimattreuen Kreisen Elsaß-Lothrin- aens, die durch ihren entschlossenen Widerstand die Durch führung des Schuldekretes bisher verhinderten, freut man stch des Erfolges, der zwar nur eine Etappe aus dem Wege ru einer wirklichen Schulreform bedeutet, aber doch ein drucksvoll gezeigt hat, was zu erreichen ist, wenn man ge- schlossen und einig auf seinem Recht beharrt. Die Kskren von l-ivenpool Wir haben nichts gegen Katzen. Sie sind nette, liebens würdige Tiere. Schon wegen ihrer Schmeicheleien und ihrer Im gleichen Krankenhaus wohnen und es tagsüber nur für we- ntge Stunden verlassen, ist zu schließen, daß der Patient noch immer nicht außer aller Gefahr ist. Einzig die Prinzessin und di, Königin haben, stets nur für kurze Zeit. Zutritt zum Kran- kenzimmer. Eine Ueberdringung nach Soestdijk, der prinzlichen , - , „ . „ Residenz, ist noch immer ausgeschlossen, und man rechnet mit ignorierte, wandten sich die Volksvertreter am" 15. Mai nach I einem langen Krankenlager. I Xaver von Bourbon bel Franco I Aussprache über Gegenwart«- und Zukunstssragen. wünschen Gegner D Paris, 8. Dez. Prinz XavervonBourbon-Parma hat, wie mis Salamanca gemeldet wird, General Franco einen Besuch abgeftattet. Dazu verlautet, daß Gegenstand der Unterredung zwischen Franco und dem Prinzen Gegenwarts- und Zukunftsfragen gewesen seien. General Franco und Prinz Xaver von Bourbon-Parma hätten in der Meinung überelnqe- >>>t, es sei nötig, daß alle Spanier, die dieses Namens wär- seien, in diesen Fragen zusammenarbeiteten. Eine Aktion, die hierfür sötig sei, könne nur rein national und im rein tra ditionellen Rahmen aufgesaßt werden. Vas neueste Opfer Stalins Der Chef der sowjetrussischen Lustwasse verhastet London, 8. Dezember. Der Moskauer Korrespondent des „Daily Telegraph" berichtet über weitverbreitete Gerüchte, denen zusolge der Chef der sowjetrussischen Luftwaffe und Vizekom- - - ... - l A l k s n i s, verhaftet worden tatsächlich eine Ueberschreitung der parlamentarischen Voll- I s«iü soll. — AIKsnls gehörte dem militärischen Eondergerichts- machten bedeute. Mit der Annullierung des neunten Schul- I Hof an, der seinerzeit das Todesurteil gegen Marschall Tucha- eihnachiswetter den sehr starken Frost wurde die Bekämpfung des Brandes erheblich erschwert. Bei 1b Grad Kälte gefror das Löschwasser aus den Balken- und Mauerresteu und wurde die Ursache einiger Unglücksfälle. Ein Feuerwehrmann zog sich durch einen Sturz so schivere Verletzungen zu, datz er ins Krankeiihaus gebracht werden mußte. Vaden ist das Sauptseuchengebiel Der Stand am 1» Dezember. Nach den Berichten der beamteten Tierärzte, zusammen- gestellt im Reichsgesundheitsamt, waren am 1. Dezember an Maul- und Klauenseuche gemeldet IM Kreise. 187b Gemeinden und 12128 Gehöfte. Davon sind seit dem IS. Nov. neu verseucht 721 Gemeinden und 7771 Gehöfte. Das .Hauptseu chengebiet ist Baden mit 6473 verseuchten Gehöften. An zweiter Stelle steht der Regierungsbezirk Düsseldorf mit 1600 und an dritter Stelle die Pfalz mit 1202 verseuchten Gehöften. Cs folgen dann die Regierungsbezirke Aachen mit 707, Aurich mit 642, Köln 181, Münster mit 41b. Osnabrück mit 257, dann Minden I. W. mit 56. Stade mit 25, Land Oldenburg mit 176 und Schleswig mit 25 Gehösien. Reflektion von den weißen Seiten der Schulhefte und der schwarzen Tafel, von der die Schüler ablesen, die Augen sehr stark beansprucht. Kein deutsches Theater mehr tu KönlaShütte Königshütte, 8. Dezember. Di« polnische Schulbehörde hat ctus angeblich hygienischen Gründen die weitere Benutzung der Turnhalle in der Eichendorffschulc als Theatersaal verboten. Da den deutschen Volksgenossen ein anderer geeigneter Raum nicht mir Verfügung steht, müssen di« Theatervorstellungen in Königs hütte mmmehr ausfallen. Heiratsschwindler trieb sein Opfer in den Tod Berlin, 8. Dezember. Das Landgericht Berlin verurteilt« den 4Sjähvigen Herbert Wolter wegen Heiratsschwindels in 14 Fällen zu b Jahren Zuchthaus. 1000 Mark Geldstrafe, und sprach ihm die bürgerlichen Ehrenrechte aus di« Dauer von fünf Jah ren ab. Der Schwindler pflegte seinen Opfern zu erzählen, daß er «ine Konservenfabrik gründen wolle und lockte diesen dann, oder deren Verwandten hol>e Geldbeträge aus der Tasche. Ein Mädchen, das dem Gauner ins Garn gegangen war, ließ sich sogar dazu verleiten, In dem Betrieb«, in dem es befelzästtgt war, Unterschlagungen in Höhe von 15 000 zu begehen, die «» dem Verlobten auShändigte. Als di« Veruntreuungen l>«raus- kamen, nahm sich di« Verzweifelt« das Leben. Dem Betrüge« sind im Lause der Zeit etwa 54 000 Mark in die Hände gefallen, die er fast restlos durchgebracht hat. Postbote übersatten und beraubt München, 8. Dez. In dem vor München gelegenen Dors Höhenkirchen wurde ein Postbote, der abends mit einem größe ren Geldbetrag auf dem Wege vom Tors zum Bahnhof war, um dort das Geld abzuliefern, plötzlich von rückwärts ange sprungen rmd mit einem Knüppel zu Boden geschlagen, so daß er das Bewußtsein verlor. Der Täter schleppte den Schwer verletzten, der ourch den Schlag ein«n Schädelbruch erlitten halt«, ki eine Wies« und zwängte ihm einen starken Knebel In den Mund. Nachdem der Verbrecher sein Opfer ausgeraubt hatte, floh er. Zum Glück hatte der Täter vergessen das Fahrrad des Postboten von der Stelle, wo der Ueberfail geschehen war, wegzuschaffen. Als später zwei Arbeiter des Weges kamen, gingen sie der Sache nach und konnten den Postboten vor dem Erstickungstod retten. Gefängnis für einen gewissenlosen Vater Berlin, 8. Dezember. Wegen Kindesaussetzung hatte sich vor dem Berliner Schöffengericht der 88 Jahr« cklte Otto Sa- gert und seltne 28jährige Geliebte Margarete Sch. zu verant worten. Sagert, der bereits neunmal vorbestraft ist, lebte mik seiner Geliebten, einer geschiedenen Fran, in wilder Ehe und hatte Wit chr zwei .Kinder, die jetzt zwei Jahre alt« Ursula und die sechs Monate alte Brigitte. Anfang März d. I. hatte er sein« Stellung in Müncheberg ausgegeden, um eine neue Be schäftigung in Mecklenburg zu übernehmen. Di« beiden unehe lichen Kinder meldete er mm nach Bersin ob, wo er sie angeb lich in einem Kinderheim unterbrinaen wollte. Im Flur «-ine» Hauses in der Andreasstraße im Osten Bersins In der Näh« dos Schlesischen Bahnhofes wurden am 18. März d I. die bei den kleinen Mädchen hilflos aufgefunden und nach einem Wai- senhans gebracht. Erst nach längerer Zeit gelang «s fostzustellen, daß Sagört die .Kinder ausgesetzt hatte. Das Gericht verurteilte Sckgert wogen Kindesaussetzung zu zwei Jahren Gefäniptis, während dl« Mitangeklagte Sch. mangels Beweises sreigespro- chen werben mußte. Rätoromanisch vierte Nattonalsprach« in der Schweiz. Der Nationalrat nahm einstimmig eine Vorlage an, wonach neben der herrischen, der französischen und der Italienischen auch di« rätoromanische Sprache als Nationalfprnche anerkannt wirb. Der französische Außenminister Delbos verließ am Diens tag mittag Krakau, um nach Bukarest meiterzureisen. Wi« in Belgrad verlautet, wird stch Ministerpräsident Stojadinowitsch demnächst nach Berlin begeben, um den Belgrader Besuch des Reichsaußenmiuisters zu erwidern. Der jugoslavische Ministerpräsident Stojadinowitsch hat am Dienstagabend mit Muslolini eine zweite Unter redung von anderthalb Stunden Dauer gehabt. Marschall Graziani zum Marchese von Rrghelli ernannt. Der Mzekönig von Aethiopten, Marschall Graziant, ist von Vik tor Emanuel III. zum Marquis ernannt worden und hat zur dauernden Erinnerung an die von ihm gewonnene erste große Entscheidungsschlacht gegen die südabessinisck-e Armee den erb lichen Titel Marchese von Neghelli erhalten. Mjähriges Thronjubiläum König Gustafs von Schweden. König Gustaf V. begeht am 8. Dezember den 30 Jahrestag seiner Thronbesteigung, die nach dem Tode seines Vaters, des Königs Oskar ll„ am 8. Dezember 1807 erfolgt ist. Am heu tigen Jahrestag wird auf Wunsch des Königs keine offizielle Feier oder Veranstaltung stattfindcn. Hingegen soll der 80. Me- knrrtstag des Königs am 16. Juni 1838 festlich begangen werden. Der vor kurzem veröffentlichte sowjetrusiisch« „Volkswirt- schastsplan" für das Jahr 1838 bringt neue bedeutsame Aus schlüsse Uber das völlige Versagen der sowjetrussischen Wirtschaftspolitik Die Antwortnoten der nationalspanischen Regierung und der spanischen Bolschewisten an den Richteinmischungsaus schub sind mn Freitagabend veröffentlicht worden. Das amerikanisch« Marinemlnisterium hat am Dienstag vier Bauaufträge für Kriegsschtsse in Höhe von 29 Millionen Dollars vergeben.
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