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Sächsische Volkszeitung : 08.12.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-12-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193712085
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19371208
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19371208
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1937
-
Monat
1937-12
- Tag 1937-12-08
-
Monat
1937-12
-
Jahr
1937
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 08.12.1937
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GMBvoch, 8. Dezember 1937 Sächsische Volkszeitung Stummer 887. Seite 4 Dresden Lin neu« Cranach in Bamberg entdeckt. Bei Erneuerungs arbeiten in -er St. Gan-olfslekche in Bamberg wurde ein Bild entdeckt, das die Sachverständigen Lukas Cranach zi «schreiben. Ls handelt sich um ein Allerhviligenbttd, bas nach Abschluß der Arbeiten tn der Kirche ausgestellt werden soll. Wlnterschlußverkauf 1938 ab 31. Zanuar Am 31. Januar 1938 beginnen in diesem Winterhalbjahr die Winterschlutzvrrkäufe, die zur Räumung der Lag« von modeempstndlichen Waren bestimmt sind. Die Liste der» jenigen Artikel de» Textllfachgebietes, die Modeschwankungen wenig ausgesetzt und darum auch in diesem Jahre wieder von den Verkäusen ausgenommen find, wird in ein« soeben im Deut» schen Reichs» und Preußischen Staatsanzetg« verösientlichteu Anordnung de» Reichswtrtschaftsmintsters Vrkanntgegeben. Aus der Krelshauvlmannslbast Dresden d Pillnitz. Baggerarbeiten an der Pillnitzer Elbinsel. In Pillnitz wurde jetzt ein arotzer Schwimmgrei fer vor Anker gelegt, der die an der Pillnitzer Eltänsel vom Strom angespülten Kiesmassen wegbaggern soll. Der Kies wird dann nach Gauernitz transportiert werden, wo er bei Elbe- veguiierungsardeiten Verwendung finden wird. An- Dresdner GerichtSscilen An der Sicherungsverwahrung vorbei. Der bereits 17 mal vorbestrafte, aber immer wieder rück fällige Kurt Richard Nestler, geboren am 5. 8. 1906 tn Dresden, mutzte sich erneut vor der 32. Trotzen Strafkammer des Dresd ner Landgerichts wegen Betrügereien, Diebstählen und Urkun denfälschungen verantworten. Der Angeklagte hatte 1937 vor allem auf seinem Spezialgebiet des Betruges wieder zahlreiche Opfer gefunden. Er verstand es, geschickt aufzutreten und ebenso geschickt zu lügen, wenn er ihm bekannte oder wild fremde Menschen „anborgte", natürlich in der Absicht, sich nie wieder sehen zu lassen. Der Angeklagte betätigte sich einmal als Darlchnsschwindler, machte den Leuten irgendwas weis und „lieh" sich bescheiden nur kleine Beträge, die In ihrer Summe aber einen erheblichen Betrag ausmachten. Weiter trat der An geklagte in vielen Fällen als Einmietebetrüger aus. blieb die Miet« schuldig Und verschwand heimlich. Außerdem bestahl er aber die Vermieter oder ihre anderen Untermieter um Anzüge, Mäntel, Schuhe, ganze Eßbestecks usw. Unter betrügerischen Angaben machte er das Diebesgut zu Geld. Die Höhe der Drei stigkeit bildete Im Iunl 1937 ein Ausflug des Angeklagten in die Freiberger Gegend. Er erschwindelte sich ein Motorrad, suchte zahlreiche Leute auf und borgte auch hier Gel- unter allerlei Vorspiegelungen. Einmal scheute sich -er Angeklagte, um zum Ziel zu kommen, sogar nicht, einen Trauerfall vorzu täuschen und sein eigenes Kind als gestorben anzugeben. Er wollte 20 Mark für die angebliche Beerdigung haben. Wegen dieser und vieler anderer Fälle wurde der Angeklagte zu ins gesamt vier Jahren Zuchthaus und drei Jahren Ehrverlust ver urteilt. Von der vom Staatsanwalt beantragten Sicherungs verwahrung sah das Gericht noch einmal ab, in der Annahme, daß die Zuchthausstrafe vielleicht doch nicht ganz ohne Wirkung bleiben wird. «rotze Kraft aus. Es ist überhaupt etwas Eigenartiges um das ständige Stehen von deutschen Opernwerken im Spielplan. Es sind die zehn Finger beider Hände schon zu viel, um diejenigen deutschen Werke abzuzählen, denen das „Stehenblciben" im Epielplan gelungen ist. Natürlich nehmen wir gleich das Phä nomen Wagner für sich, der mit den meisten seiner elf Bühnen werke „steht". Aber dann: Aus der Periode der Dorklassik (Bach — Händel — Glucks keines. Aus der Periode der Klassik (Haydn — Mozart — Beethoven), die Hunderte von Werken schuf: von Haydns Opern keine, von Mozarts über zwanzig Opern nur: Zauberflöte, Figaro, Don Juan; von Beethoven- Fidelio. Ans der Periode der Romantik: von Webers Schaffen nur: Freischütz. Keine Schubert-Oper, keine Marschner-Oper ständig. Es wären nur noch Lortzing mit „Zar und Zimmer mann" und „Waffenschmied" (..Undine" schon nicht ständig), und NIeolai mit den „Lustigen Weibern" zu nennen. Alle an deren Werke Kaminen, wenn sie Elnzelschönhcitcn besitzen, nur immer einmal wieder zur Neueinstudierung, treten dann aber auch wieder ab. Glucks Schöpfungen gehören heute zu diesen wertvollen Neueinstudierungen. Der Mensch der Gegen wart erlabt seine Seele, gepeitscht von -er Hast der Technik usw., an der fast antiken „stillen Größe" Gluckscher Kunst, an ihrer überlegenen Reife und Abklärung. Dann ober zieht es ihn doch wieder in die Nervenpeitschung seines Alltags, die er zu brauchen scheint und die er in einer entsprechenden Kunst auch zur Entspannung abaebNdet sehen will. Die jetzige Neueinstudierung unter Böhms musikalischer Leitring und HofmüNers Inszenierung, mit dem Einsatz der schönsten, spannkrästiasten Stimmen der Dresdner Oper: Maria Fucks als Iphigenie von tragischer Größe, Ahlersmeyer als Orest, Dittrick als Pylades. Burg als König Thoas. Angela Kolniak als Diana, die alle In dem beseelten Sprach gesang Glucks prächtige Entfaltung ihrer Fähigkeiten sanden, wur-e von einem fachverstellenden Publikum mit größter An teilnahme ausgenommen. Böhm. Pembaur (Ekörei). Hofmüller, dankten inmitten der Solisten wieder und wieder für den Bei fall. , Dr. Kurs Kreiser. RelchSpofidienst zu Weihnachten und Aeujahr Der Reichsvostminister hat seine Anweisungen für den Weihnachts- und Neujahrsdienst der Reichspost erlassen. So weit es die örtlichen Verhältnisse gestatten, sind während des Weihnachtsdienstes einschl. des 24. Dezember Pakete auch außer halb der regelmäßigen Schalterstunden ohne Erhebung der be sonderen Einlieferungsgebühr von SO Pfg. anzunehmen. Die Postschalter sind am 24. Dezember möglichst um 16 Uhr zu Mietzen; die Telegramm- und Gesprächsannahme, die auch Wertzeichen in kleinen Mengen abzugeben hat, ist wie werktags offen zu halten. Zum Neujahrsdienst gelten die Weihnachtsbestimmungen für Päckchen und Briefpäckchen sinngemäß. Die Annahme und die Verteilung von Postwurfsendungen wird vom 27. Dezember 1V37 bis einschl. 3. Januar 1938 ausgeschlossen. Franz Wagner gibt am Montag 13. Dezember 20 Uhr im Weitzen Saal des Belvedere ein Klavierkonzert. Es kommen Werke von Raineau, Beethoven und Brahms zum Vortrag. Das Konzert findet im Rahmen einer Veranstaltung des Katholischen Kunstkreises Dresden statt. : Bedeutsame Tagung. Am 10. und 11. Dezember hält di« Sächsische Straffälligenbetreuung und Ermttt- lungshilse (bisher Sächsische Gcfängnisaesellschaft) im Deutschen Hygienemnseum in Dresden ihre zweite Iahrestagung ad. Im Mittelpunkt der Tagung steht ein Vortrag des Staats sekretärs im Meichsjustizministerium Dr. Freister über „Iuaendschutz und Jugendfürsorge im Strafrecht und Strafvoll zug". Dieser Vortrag findet am Freitag, dem 10 Dezember 1937, 20 Uhr, im großen Saale des Hygienemusenms statt. Redner und Bortragsgegenstand dürften in weiten Volkskreisen stärkstes Interesse finden; der Eintritt ist frei. — Der zweit« Tag ist für di« Arbeitstagung bestimmt, auf der u. a. Gauamts- lelter Stadtrat Büttner und der Präsident des Dresdner Ar beitsamtes Dr. Link zu den Fragen der Straffälligenbetreu ung sprechen werden. : Hitlerjugend wirbt für da» Winterhilsswerk. Am Don nerstag finden wieder WerbcabenLk der Dresdner Hitlerjugend für das WHW. statt. Der Unterbann 4/100 hat alle Eltern und Bakksgenossen in die TvianoNsäle eingeladen. Don 19 bis 20 Uhr werden die Besucher Gelegenheit hccken, die Ausstellung der Werkarbeiten, die im Rahmen des Wettrüstens für das WHW. angefertigt wurden, zu besichtigen. Dann wird Vie Vor- trmwfalge Märsche, Lieder und ein Laienspiel bringen. Der Un« terbann IftOO ruft auch »um Besuch seines WHW.-Abends im Festsaal der Horst-Wessel-Schule, Gerokstraß«, aus. : lieber die Ausstellung von Haushaltnachweisen zum Be zug von Feiten im Jahre 1938 befindet sich im Etlichen Teile arg Geile 6 eine für Dresden wichtige Dekanntmachrtnq. : Die Dante-Gesellschaft veranstaltet, wie bereits berichtet, «n Donnerstag in den Festräumen des Hotels Bellevue einen Gesellschüftsadcnd mit Ball, der auch musikalisch^ und Gesangs darbietungen bringen wird. : Vorsicht, Porzellan! Auf dem Pirnaischen Platz stießen ein Stratzenbahnzug und eine Kraftdroschke zusammen. Der Kraftwagen war zum Transport wertvollen Porzellans benutzt worden, das bei dem Zusammenstotz völlig in Trümmer ging. Der Fahrgast blieb unverletzt. Dresdner polizetberlcht Einschleichdiebstahl. Ein noch unbekannter Dieb schlich sich in der Zeit zwischen 6. und 8. Dezember in eine Wohnung an der Friedrichstraße ein. Er entwendete: je ein Sparkassenbuch der Landständischen Bank und der Stadt Dresden, 148 RM. Bargeld, einen Wohnungsmeldeschein, «ine Heiratsurkunde, einen Hinterlegungsschein der Städtischen Bestattungsanstalt und andere Papiere, sämtlich auf den Namen Äesely lautend. Wer kann hierzu Angaben machen? Zentnerweise Zlnn gestohlen. In einem hiesigen Lötzinn werk wurden seit langer Zeit fortgesetzt Diebstähle verübt. Der Verdacht richtete sich gegen einen daselbst beschäftigten 26 Jahre alten Arbeiter. Er wurde vorläufig sestgenommen und überführt, nach und nach mehrere Zentner Zinn und Fertigfabri kate Im Werte von etwa 1000 RM. entwendet zu haben. Die Beute verkaufte er bet einem 46jährigen Händler, der sich in diesem Zusammenhänge der Hehlerei schuldig gemacht hat. vermutlich gestohlene Uhren sichergestellt. Dienstag wur den von der Kriminalpolizei zwei Minner sestgenommen, die Armbanduhren verkaufen wollten, über deren Herkunft sie un glaubhafte Angaben machen. Die o-fsenbar außerhalb Dresdens gestohlenen Uhren wurden sichergestellt. Es sind drei fabrik- neue, verchromte Herrenarmbanduhren mit farbigen Lederarm- bändern, eine davon Marke „Ertrie" und eine Doublee-Ann- banduhr Marke „Alpina-Gilde" mit schwarzem Ripsarmband und anhänaendcm Fabrikzeichen. Wer sind die Geschädigten? Einer der Festgenominenen verkaufte vor kurzer Zeit im hiesi gen Stadtgebiet silberne Halskettckcn. Hier ist es der Krimi nalpolizei von Wichtigkeit festzustellen, wer die Käufer sind. Mitteilungen werden mündlich oder schriftlich an die Krinnnal- poiizmstelle Dresden, Schießgasse 7, Zimmer 119, erbeten. Sittlichkeitsverletzer gesucht. Am Sonnabend, dem 4. d. M., gegen 13.15 Uhr, ist auf der Reißigerstraße ein Sittlichkeitsver- letzer aufgetreten, der wie folgt beschrieben wird. Etiva 30 Jahre alt. 170 Zentimeter groß, kräftig, längliches, blasses Ge sicht, bekleidet mit grünem Lodenmantel, dunkier Sportmütze. Der Unbekannte lockte zwei auf der Stieße spielende Kinder im Alter von 3 und 5 Jahren in den Hausflur eines Grund stückes, wo er sich an dem dreijährigen Kind unsittlich verging. Wer vermag zu seiner Ermittlung sachdienliche Angaben zu machen? Zu Weihnachten bereltet wohl jeder feinen Angehörigen »in« Freud«. Jeder Helf« durch Erhöhung f«In«r Eintopf« vp « nd « auch den Btdürstigrn und ihren Kindern «In« Weih« nachtsfreud« ber«It«n! Aus dem Dresdner Kunstleben Gluck» „Iphigenie auf Tauris- ln der Staotsop«. 1779 errang Christoph Willibald Ritter von Gluck s1714 bi» 1787) in der Pariser Oper mit „Iphigenie auf Tau ris" den endgültigen Sieg seiner Kunst. Gluck gilt wie 100 Jahre nach ihm Richard Wagner als Opernreformer. Beide stimmen in ihren Forderungen nach Textreform fast wörtlich überein. Bei der der Gattung Oper eigentümlichen Vermen gung von Sprachkunst und Tonkunst gab es immer mehr Bei spiele dafür, daß die letztere die erstere herrschsllchtig verge waltigt. Reformer wollten dann, wenn es einmal besonders schlimm wurde, ein gewisses Gleichmaß der Ansprüche herbei führen. Gluck segelte erst vollständig im Fahrwasser der Ita liener. denen die Musik Uber allem steht. Als Gluck 1745 als Opernkomponist für das Londoner Haymarket-Theater ver pflichtet wurde, sand er dort den Deutschen Händel, der ja von den Engländern zu ihrem Nationalkomponisten erklärt wurde. Händels Werke zeigen den Ausgleich: Wahrhaftigkeit des Musik ausdruckes bei voller Uebcreinstimmung dieses Musikausdruckes mit der Dichtung. Glucks „Italienertum" geriet ins Wanken. Anderthalb Jahrzehnte ringt er mit sich. In dem Schriftsteller Calsabiqi begegnete ihm endlich sin Textdichter (Orpheus und Euridyke 1762), der Ihm mit phrafenlosem. leidenschaftlichem, gefühlswarmem Operntext die innerliche Sicherheit für sein »»künftiges Schaffen ausrichtct. Don da bis 1779, als die zweite feiner „Iphigenien", die „tauridische", noch über die erste 1774 erschienene „aulidische" (Ivhigenie ln Aulis) den Erfolg steigert und sein gesamtes Schaffen krönt, ist Immerhin wieder ein weiter Weg; reich an Kämpfen. Man kennt den heftigen Feder krieg zwischen „Gluckisten" und „Piccinisten". Glaubten doch olle Anhänger der italienischen Oper In Piccini einen Meister gefunden zu haben, den man Gluck gegenüber ausspielen konn'e. Nun, wenn wir heute immer einmal wieder auf Gluck-Werke -urückgreisen, so heißt das. daß Gluck eben dock eine besondere Persönlichkeit der Musikgeschichte Ist, an der alle neuen Gene- rationen wieder die Prüfung anstellen, ob sie auch ihnen noch etwas zu saoen ha». Jetzt beim 150. Todestag Ist gerade wieder eine solche Möglichkeit der Prüfung gegeben. Die heroischen Gcfühlsovern Glucks ständig dem Opern spielplan einzuverleiben, gelingt schwer. Aber zu Festsplelzeitctz oder Gedenktagen strahlen sie stets ihre besondere, tiefe und Präsident Dr. Eberle gestorben Dresden, 8. Dez. Dr. Chvistian Brerle, der Präsident der Girozentrale Sachsen, ist am Dienstag früh im Alter von 68 Jahren nach kurzer Krankheit gestorben. Mit ihm ist viel leicht die stärkste Persönlichkeit dahingegangen, die in den letz ten 30 Jahren das deutsche Sparkassenwesen matzgeblich drein- stutzt hat. Aus der bayerischen Pfalz stammend, bestand er 1893 an der Universität Leipzig das Referendarexamen, arbei- 1«t« als Referendar beim Rate der Stadt Leipzig und ist seitdem mit dem sächsischen Gemeindedienst eng verwachsen gewesen, von 1898 bis 1919 mar er Bürgermeister der Stadt Nossen, die ihn *u ihrem Ehrenbürger ernannte. Er war der Gründer und Schöpfer des deutschen kommunalen Spargiro verkehrs. Nachdem 1908 der Giroverband Sächsischer Ge meinden gegründet worden war und am 2. Januar 1909 die Girozentrale Sachsen ihre Tätigkeit ausgenommen hatte, ging er an die Gründung von Girozentralen im ganzen Deutschen Reich. Bei seiner Tätigkeit leitete ihn nicht nur der Gedanke, den bargeldlosen Zahlungsverkehr zu fördern, sondern auch das weitere Ziel, die dadurch zusammenströmenden Gelder in den Dienst des örtlichen Personalkreditgeschästes zu stellen. Eine Zeitlang war Dr. Eberle Vorsitzender des Deutschen Mittcl- stcmdsveibandes und später Gründer und erster Vorsitzender de« Landesausschusses des sächsischen Hand werks, was Ihm 1925 den Ehrentitel eines Ehrenmeisters des sächsischen Handwerks einbrachte. Auf sein Betreiben wurde in Berlin der Deutsche Zentralgiroverband gegründet. Seiner Tätigkeit verdankten ferner die Kreditanstalt SSchsi- scherGemeinden und die Oeffentliche Versicherungsanstalt ver Sächsischen Sparkassen ihre Entstehung. Als nach dem Kriege überall Bausparkassen Ins Leben gerufen wurden, betrieb er nachdrücklich die Gründung der Landesbausparkasse Sachsen, die « ebenfalls als erster Vorsitzender bis zu seinem Tode leitete. Von 1920 bis 1930 war Dr. Eberle als deutsch nationaler Abgeordneter auch Mitglied des sächsischen Landtages. Aeln Gelb ln gewöhnliche u. eingeschriebene Briefe! Wir nähern uns dem Weihnachtsfest, zu dem mancher einem lieben Anverwandten oder Freunde ein Geschenk zu- g^acht hat, häufig In Gestalt eines Geldbetrages. Leider werden noch immer Geld und grldwerte Gegenstände in gewöhnlichen Briefen verschickt. Mit dieser Gepflogenheit mutz das Publi kum aber endlich brechen, denn die Nichtankunft eines Brieses mit Geld ist für Absender und Empfänger stets mit Aerger und Verdruß, vor allem aber mit Schaden verbunden, weil die Deutsch« Relchspost für Verlust oder Inhaltsschmälerung gewöhnlicher Briefe keinen Ersatz leistet. Aber auch die Versendung von Geld In Einschreibe briefen ist nicht zu empfehlen. Geht ein solcher Brief ver loren, so erhält der Absender höchstens 40 RM. Ersatz. Wird aber «in Einschreibebrief nur seines Geldinhalts geschmälert, so ist die Deutsche Reichspost nicht ersatzpflichtig, weil sie bestim mungsgemäß wohl für den Verlust, nicht aber für die Beschä digung (Inhaltsschmälerung) eines Einschreibbriefes hastet. Da her sollte man Geld nur mit Zahlkarte oder Po st an- Weisung, allenfalls Im Geldbriefe, verschicken. Also nochmals: Kein Geld In gewöhnliche oder Einschreibbriefe einlegen! Weinglaszettel auf aste Auslandsvostpalete mit zerbrechllchem Znhalt Um für Pakete mit zerbrechlichem Inhalt nach dem Aus land und vor allem nach Uebersee eine möglichst pflegliche Be handlung sicherzustellcn. empfiehlt das Reichspostministerium, die Pakete mit dem auch im zwischenstaatlichen Eisenbahnfracht verkehr üblichen weitzen Zettel mit einem rot aufgeoruckten Weinglas, der überall verständlich ist, zu bekleben. d. Meltzen. Ein Rohling. In einer Gaststätte zeigte sich ein Mann sehr streitsüchtig. Als er deswegen von einem Gast zur Rede gestellt wurde, versetzte er dem Gast mit einer Gabel einen Stich In die Seite. Die Gabel drang durch die Rippen, so daß der Verletzte dem Krankenhaus zugesiihrt wer den mußte. Der Rohling wurde sestgenommen. — Greisin aus dem Fenster gestürzt. In Boritz stürzte eine 72 Jahre alt« Rentnerin aus d«n Fenster ihrer im ersten Stockwerk gelegenen Wohnung. Wahrscheinlich hatte sie infolge eines Schwächeanfalles das Gleichgewicht verloren. Mit mehreren Knocheubrüchen fand sie Aufnahme im Krankenhaus. d. Großenhain. Ein Kind nahm Schlafmittel. In Wülknitz nahm sich ein vierjähriges Mädchen aus einer un verschlossen gehaltenen Schachtel mehrere Schlafmitteltabletten und verzehrte sie. Nachdem die Kleine daraufhin drei Tage ununterbrochen geschlafen hatte, erwachte sie wieder. Ihr Zu stand ist befriedigend. d. Heidenau. Im Mühlgraben den Tod gefun den. Der 62 Jahre alte Rentner Schiekel stürzte, wahrschein lich infolge eines Echwächeanfalls, in der Dunkelheit in den Graben der Roten Mühle un- ertrank. Seine Leiche konnte geborgen werden. d. Freital. In der Kurve verunglückt. In Ober häslich wurde am Dienstag früh ein aus Dippoldiswalde kom mender Kraftwagen in einer Kurve infolge zu hoher Geschwin digkeit gegen einen Straßenbaum geschleudert, wodurch ein Gartenzaun samt Steinsäulen zertrümmert wur-e. Der Fahrer, ein Gastwirt aus Freital, erlitt einen Schädelbruch und mußte in das Freitaler Krankenhaus llbergeführt werden. Eine wei tere Person wurde leicht verletzt. d. Freiberg. TUrkischerBesuch. Der stellveriretende Generaldirektor des Staatlichen Bergbauforfchungsinstituts in Ankara, Abdullah Guleman, wellte zur Besichtigung der Frei berger Bergakademie tn der Bergstadt. Er stattete auch den zur Zelt tn Freiberg studierenden 21 türkischen Staatsangehörigen einen Besuch ab. d. Riesa. Betrunkener Radfahrer verun glückt. In der Nähe der Elbbriicke wurde ein Radfahrer, der dem Alkohol zugesprochen hatte, von einem Kraftwagen erfaßt und zu Boden geschleudert. Mit schweren Kopfverlehun- gen mutzte er ins Krankenhaus gebracht werden. d. Riesa. Reh verursacht Ver Kehrs Unfall. Als «in Motorradfahrer In der Nähe non Nie-cka ein Waldstück pas sierte, sprang ihm plötzlich ein Reh ins Rad. Der Fahrer kam zu Fall. Während er mit geringeren Verletzungen davonkam, erlitt seine Beifahrerin einen Schädolbruch. Sie wurde ins Krankenhaus gebracht. Umbenennung ein« Gemeinde. Der Ncichsstatthalter hat, wie aus dem Sächs. Verwaltungsblatt zu entnehmen ist, den Namen der Gemeinde Lausa (Amtshauptmannschaft Dresden) mit Wirkung vom 1. Januar 1938 in Weixdors abgeändert. AretwMge für die LufinachrWentruppe Das Lustkreiskommando III gibt bekannt: Für die Herbstein st ellung 1938 iverden bei der Lustnachrichten- Ersahabteilung Nordhausen noch Freiwillige, die sich zu einer 4 ^jährigen Dienstzeit bereit erklären, benötigt. Bewerber folgender Berufsgruppen werden vordringlich gebraucht: Fun ker, Fernmeldetechnik«, Telegrafenmechaniker, Telegrasenbau- handwerker, Telegrafenarbetter, Mechaniker, Elektromechani- Ker, Kartografen, Vermessungstechniker, Zeichner, Kraftfahrer, Feinmechaniker, Uhrmacher, Elektriker, Maschinenschlosser. Autoschlosser. Motorenschlosser, Drogisten, Schreiber, Buchbin der, Fotografen. Bewerbungsschreiben sind an die Luftnachrichten- Ersatzabteilung Nordhausen zu richten. Zur schnelleren Bearbei tung der Gesuche sind den Bewerbungsschreiben beizusügen: a) Ein handgeschriebener, lückenloser Lebenslauf, b) Zwei Paß bilder (kein Profilbild) in bürgerlicher Kleidung, ohne Kopf bedeckung, nicht in Uniform, Grütze 3.7 mal 5,2 Zentimeter, mit Namensangabe auf der Rückseite. Außerdem: a> von noch nicht gemusterten Bewerbern: der Freiwilligenschein, b) von bereits gemusterten Bewerbern: ein polizeilich beglaubigter Auszug aus dem Wehrpaß. Formblätter sind bei den polizei lichen Meldebehörden, für Im Retchsarbeitsdienst sich befindliche Bewerber bei den RAD-Meldeämtern, erhältlich. Das Merkblatt für den freiwilligen Eintritt in die Luftwaffe (Ausgabe Oktober 1937), aus dem alles Weitere er sichtlich ist. ist bei folgenden Dienststellen erhältlich: SA, SS, NSKK, HI, DAF, Arbeitsämtern, RÄD. Auskünfte erteilen auch alle Wehrersatz-Dienststellen. Bewerbungsgesuche, die n n ch dem 5. Januar 1938 eingehen, können nicht mehr berücksichtigt werden.
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