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Sächsische Volkszeitung : 08.12.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-12-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193712085
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19371208
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19371208
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1937
-
Monat
1937-12
- Tag 1937-12-08
-
Monat
1937-12
-
Jahr
1937
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 08.12.1937
- Autor
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Mittwoch. 8. Dezember 1SS7 Sächsische Volkszeitung Nummer 887, Seite S Mitte ein Ende zu machen. Diese Wühlarbeit ist sicher von Moskau aus tatkrästig penährt worden, denn sür Sowjetrutzlcmd ist es schon eine Frage auf Leben und Tod. ob es im Fernen Osten sein Ziel erreichen kann, nicht nur Japan zurückzudrängen, sondern auch die euro päischen Grotzmächte gegeneinander zu verhetzen. So ist es auch zu verstehen, warum Japan es nicht dabei be wenden läßt, irgendwelche Städte oder Gebiete in China zu erobern, um sie vielleicht nur vorübergehend zu be herrschen, sondern dah es vielmehr versucht, mit allen Mitteln seiner kolonialen Erfahrung aus den eroberten Gebieten solche Staaten zu gestalten, die nicht von irgend einer Zentralregierung in Nanking oder Hankau ab hängig sind. Die Zentralregierung, der Marschall Tschiangkai- schek und der chinesische Staatsmann Kung angehören, will eine Erneuerung Chinas im Sinne Sun-jat-sens. Wieweit das heute noch möglich ist, lätzt sich säpver über sehen und erkennen, denn das stürmische Vorgehen Japans kann nicht ohne Rückwirkung auf die Provinzen geblieben sein, die noch immer den Kern Zsntralchinas bilden. Hier ersteht für China eine neue Schicksalsfrage, die ebenfalls von Japan gestellt ist, nämlich die, wieweit es der Zentralregierung möglich sein wird oder möglich sein kann, sich noch zu behaupten. Diese Schicksalsfrage ist dadurch gegeben, dah Japan sich weigert, die Zentral regierung noch ann,erkennen, was völkerrechtlich bedeu tet, dah es, von Zentralchina aus gesehen, keine Macht oibt. die mit Japan über einen Frieden verhandeln kann. Stellen wir uns vor, datz die Zentralregierung Nanking verläkt, datz sie vielleicht nach Hankau ubersi^elt, oder eine der Kernprovinzen aufsucht, datz sie weiter nichts un»erläßt, um die ihr noch ergebenen Truppen neu auf- zustellen und ausnirüsten, so kann sich der Krieg noch lange hinziehen. Aber es ist klar, datz die japanische Hee resleitung diese und andere Möglichkeiten nicht nur er kannt, sondern auch richtig eingeschätzt hat. Japan führt ?mar technisck gesehen Krieg, aber es ist auf der anderen Seite keine Regierung vorhanden, der ein Krieg erklärt morden Ist oder in Zukunft erklärt werden kann. Japan sieht In der Zentralregierung keine rechtmäßige Regie rung, mit der sich verhandeln läßt. Die japanischen Batte rien auf dem Vurpurhügel vor Nanking neben dem Grab mal Sun-iat-sens künden eine Wende in der Ge- sckichte Chinas an, deren Tragweite noch nicht ab zusehen ist. Ankenmlnlffer Ve'ftos ln Nukareff Bukarest, 8. Dez. Am Mittwochoormittag traf der fran zösische Außenminister Delbos in Bukarest ein, wo er von Außenminister Antonescu und mehreren anderen Ministern begrüßt wurde. Delbos begab sich bald nach seiner Ankunft in das Außenministerium und von dort zur Audienz beim König, der sich ein Frühstück im königlichen Palast an schließt. Der französische Außenminister erklärte Vertretern der rumänischen Presse, seine Reise entspringe dem Wunsche der französischen Regierung, herzliche Beziehungen mit dem ru mänischen Volk zu pflegen. Frankreich wolle In enger Ueber- einstimmung mit allen befreundeten Ländern arbeiten, und die französisch-rumänische Freundschaft diene den Interessen beider Nationen und dem Frieden. Ha- so»«»« versorauiWberechtigte ürieMeW»t-te Ueber 2000 Kämpfer für dl« nationale Erhebung werden versorgt. Die diesjährige Zählung der Kriegsbeschädig ten und Kriegerhinterbliebenen sand Ende August statt und umsaßt damit einen Zeitraum von IS Monaten. Im Reichs arbeitsblatt berichtet Ministerialrat Foerster über das Ergebnis. Die Zahl der versorgungsberechtigten Beschädigten beträgt rund 784 000. Der Durchschnittssatz der Minderung der Erwerbs fähigkeit ist mit 48,7 Prozent errechnet worden und weicht nur unwesentlich vom Dorjahrsergebnis ab. Nachdem im Jahre 1937 die Frontzulage allen rentenberechtigten Beschädigten mit einer Kriegsdienstbeschädigung zuerkannt worden ist, hat sich die Zahl der Empfänger der Frontzulage erheblich erhöht. Bei der Zählung wurden fast 660 000 Empfänger der Frontzu lage festgestellt. Gegenüber dem Vorjahre beträgt die Steige rung rund 240 000. Unter den fast 800 000 Beschädigten be- sindon sich 80 000, die eine Kapitalabfindung zum Erwerb oder zur wirtschaftlichen Stärkung eigenen Grundbesitzes erhalten haben. Die Zahl der Empfänger der Witwenrente wurde mit rund 360 000 festgestellt und ist nur unwesentlich zurück gegangen. Dagegen ist die Zahl der versorgten Waisen, rund 68 000, iveitrr gesunken. Ein Rechtsanspruch auf Versorgung besteht bis zum vollendeten 16. Lebensjahr, ein Kann-Anspruch bis zum 21. Lebensjahr. Bei den Eltern ist die Zahl der Ren tenempfänger und Beihilfe-Empfänger nm zusammen 27 000 Fälle zurilckgeganqen. Es bleiben noch etwa 242 000 versor- grmgsberechtlgte Eltern. Auch die Versorgung der Kämpfer für die natio nale Erhebung Ist in die Feststellungen einbezogen. Nach dem Gesetz erhalten Angehörige der NSDAP, des Stahlhelms und anderer inzwischen aufgelöster nationaler Verbände Versor gung, wenn sie vor dem 13. November 1933 Im Zusammenhang mit dem politischen Kampf für die nationale Erhebung durch politische Gegner Körperverletzungen erlitten haben, unter deren Folgen sie leiden. Zur Zeit der Zählung erhielten 1327 Be schädigte, 293 Witwen, 38S Halbwaisen, 21 Vollwaisen, 66 El- tcrnteile. S8 Elternpaare, 9 Witwenbeihilsenempsänger, 8 Mai- senbeihilfe-Empfänger und 89 Elternbethilfe-Empfänger diese Versorgung. Auf Grund des Gesetzes über die vorläufige Reichsardettsdlen st-Versorgung werden bisher S22 Beschädigte, 46 Witwen, 67 Halbwaisen und 4 Vollwaisen versorgt. Kurrs ^locknciitsn Geheimrat Werner Kört« s. In Berlin starb im 87. Lebens jahre der Geheime Sanitätsrat Professor Dr. Werner Körte. Er war rin bedeutender Thtrurg, von feinem 85. Lebensjahr an bi» zur Erreichung der Altersgrenze hatte er das Urban-Kran kenhaus In Berlin geleitet. Dor allem aber ist er durch keine mehrere Jahrzehnte umspannende Tätigkeit, sl» Schriftführer der Deutschen Gesellschaft für Ehirurgie öffentlich hervorgetreten. Wissenschaftlich hat er sich durch seine Arbeiten über die Chirur gie der Bauchspeicheldrüse und der Gallenwege bekannt gemacht. Zu seinem achtzigsten Geburtstag war ihm der Adlerschild des Reiches verliehen worden. Ein Lehrauftrag für „vauernrecht". Der Führer und Reichskanzler hat den Dozenten und Stabsleiter im Stabsamt des Reichsbauernführer», Dr. jur. Martin Busse, unter Be rufung in das Beamtenverhälinls aus Lebenszeit zum außer ordentlichen Professor ernannt. Dr Busse wird in der rechts- und staatswlssenschaftllchen Fakultät der Universität Kiel das „Bauernrecht^ in Vorlesungen und Uebungen vertreten. Schauspiele, hatten ein Theater besetzt. Der Direktor, die Schauspieler und Angestellten des Pariser Theaters „De la eihnachien sott Fest für alle sein M Arbeiter tm Sffentlichen Sten- ZU Weihnachten erhöht« Kinderzuschläge. Berlin, 8. Dezenrber. Ein wertvolles Weihnachts geschenk hat der Reicl-sfinanzminister den A rb« i te rn im öffentlichen Dienst mit einem Erlaß über die Kinder zuschläge gemacht. Im Hinblick aus den Unterschied zwiscl-en den Kinderzuschlägen der Beamten und Angestellten einerseits und den übrigen Gefolgschastsmitgtiedern andererseits ist für die kommenden Tarifordnungen für die Gefolgschastvmitglleder tm öffentlichen Dienst, di« KindeiMschläge in geringerer Höhe als die Beamten erhalten, eine Bestimmung vorgesehen, wonach sie am vorletzten Lohnzahlungstag vor dem Weihnnchtsfest kür jedes kinderzuschlagberechtigte Kind 8 RM. neben ihren ande ren Lohndezügen schälten, wenn die Beschäftigung im össent- lichen Diei,st im laufenden Jahr mindestens 12 Wochen erreicht hat. Nach dem Erlaß des Rcichsfinanzmimsters soll schon im Dezember 1937 noch dieser Regelung verfahren rverden. Aus genommen sind Gefolgschastsmitglieder, die ein« besondere Weih nachtsgratifikation erhalten. Falls die Weihnachtszulage unter den. Betrage bloibt, der als Erhöhung des Kinderzuschkages für den Weihnachtsmanat zu zahlen wäre, kann der Unterschieds betrag neben der Weihnachtszulage gewährt werden. Kleinrentner erhallen zu Weihnachten Sonderdeihilfe Berlin, 8. Dezember. Wie bereits gemeldet, sind 2,8 Mill. RM. als Sonderzuschuß des Reiches für die Kleinrentner auf dle Länder verteilt worden. Der Reichoarbsitsmimster stellt In seinem Begleiterlah fest, datz die Mittel lediglich zur Gewährung von Sonderbeihilfen an die Kleinrentner zu verwen den sind und datz die Mittel keinesfalls zur Minderung des Für- sorgeausivändes verwendet iverden dürfen, der den Fürsorge- «vbänden aus der laufenden Unterstützung der Kleinrentner er- wächst. Es ist dafür zu sorgen, daß alle Kleinrentner die Son- devbeihilfe erhalten. Auch die in Anstoltsfüvsorge befindlichen Kleinrentner sind zu berücksichtigen, vorausgesetzt, daß ihnen die Sondevbeihilfe selbst zugute kommt. Nicht zu berücksichtigen sind bei dieser Sonderverteilung Kleinrentner, -!« nach dem Reichsbürgevgefetz Juden sind oder als solche gelten. Bei der Höhe der SondevbeiHilfe — empfiehlt der Minister — sind Ab. stufungen näch der Zahl der Familienangehö rigen vorzunchmen. Dagegen soll eine unterschiedlich Be messung nach anderen Gesichtspunkten nicht stottslnden. Dis SondevboihUfen dürfen nicht zu einer Kürzung der Unterstüt- zungsloistungen führen, die ohnedies nach den fürsorgerechtlichen Grundsätzen zu gewähren sind. Sie müssen vielmehr neben die sen Leistungen gegeben werden. Die SonderbeibMe gehört auch nicht zu den Fürsovgekosten, für die der Unterstützte ersatz pflichtig ist. Gudelendeutfche Kunstausstellung in Verltn Eröffnung durch Konrad Henlein Berlin, 8. Dezember. Die Sudetendeutsche Kunstausstellung 1937 wurde im Kronprinzenpalais heute mittag von Konrad Henlein erösfnet. Hier treten die sudetendeutschcn Künstler zum ersten Male vor die gesamtdeutsche Oesfentlichkeit. Die Aus stellung ist ein würdiger Beitrag oer Sudetendeutschen zur ge- gesamtdeutschen Kulturleistung oer Gegenwart, an der die größte deutsche Volksgruppe außerhalb der Reichsgrenzc nicht nur Anteil haben will, sondern sür die sie üch mitverantwort lich fühlt. Die Schau vereinigt mehr als 200 Werke der Malerei, der Plastik und -er Graphik, hinter denen Namen stehen, die zum Teil auch im Reiche seit Jahren einen guten Klang haben. Hose mit weißem Hemd tragen. Für die Bekleidung der Frauen sind bereits früher Bestimmungen ergangen. Für Tanz- und Festgestaltung wurde hier ein weißes Festkleid mit kurzen Aermeln geschaffen. Neufassung »es polnischen Wedrgesetzes Warschau, 8. Dezenrber. Der polnisch« Ministerrat nahm gestern ein« Neufassung de» Gesetze» üb«r bi« allgemein« militä. rische Dienstpflicht im Entwurf an. Im Gesetz heißt es, die Ar- me« steh« auf der Wacht für die Sicherheit und die Hoheitsrechte der Republik. Sie sei Schutz und Schirm ihrer Unabhängigkeit und Freiheit, sowie ein« Schul« der soldatischen und staatsbür gerlichen Erziehung. Die Arme« werd« stets die Fürsorge von Nation und Staat genießen. In B « ckum in Westfalen warf sich der 35jährige Rotten arbeiter Peter Frank vor einen fahrenden Zug und wurde schwer verletzt. Als man sich in seine Wohnung begab, wurde feine Ehefrau mit Sdichverlehungcn in, Gesicht und Hals tot ausgefunden. Bei tziner Vernehmung äußert« der ins Kranken haus eingeltesert« Schwervorletzte, dah er im Verlauf eines hef tigen Wortwechsels mit einem Taschenmesser auf seine Frau ein gestochen habe. Als er bemerkt habe, daß bei seiner Frau der Tod eingetreten fei, habe er sich überfahren lasten. Religiös, Morgenfeiern im Deutschen Rundfunk. Sonn tag, den 12. Dezember 1987: Katholische Morgenfeiern über Reichssender Berlin, 8,55 Uhr: Ansprache Pater Johannes Wel len; Thema: „Die Unruhe zu Gott". Kirchenchor St. Bonifa tius, Berlin. Reichssender Köln, 9 Uhr: „Von ewiger Sehn sucht"; Bekenntnisse deutscher Menschen. Leitung Domvikar Leiwering. Relchssender Königsberg, 9,10 Uhr: Ansprache Kpl. Braun. — Evangelische Morgenfeiern über Relchssender München, 8 Uhr: Ansprache Ernst Veit. Reichssender Stuttgart, 8,30 Uhr: Ansprache Studienassessor Grünlnger. Reichssender Breslau, 9 Uhr, Reichssender Frankfurt, 9 Uhr. Reichssender Hamburg, 10,80 Uhr: Ansprache Propst Schütt. Vttllner V-lse vom 8. Dezember sEigen« Drahtmeldung.) Erholt. An der Berliner Börse machte sich am Mittwoch ein« Erholung bemerkbar. Das herauskommendr Material fand willig Ausnahme. Am Montan-Markt stellten sich Ver einigt« Stahl «in Achtel Prozent höher, Hösch zogen 1 ein Achtel Prozent an. Bon chem. Werten besserten I. G. Farben von 153 0,25 Prozent ans. Am Elektromarkt notierten Siemen» minus 1,5 und BMW minus 1,75 Prozent. Neiiartiae Methoden »er SrzeiMiWschlacht Der Reichsbauernsiihrer besucht Reichsnährstandsschulen. Braunschweig, 8. Dez. Im Anschluß an seine Fahrt durch das hannoversche Land hat Reichsbcniernttihrer R. Walther Darrö die Landesbauernschast Braunschweig besucht und dabei die Zusammenlegung mit Hannover verkündet. Der versam melten Beamtenschaft und in einer besonderen Beratung der ehrenamtlichen Baucrnführer hat der Reichsbauernführer den Dank für die in der Vergangenheit geleistete erfolgreiche Arbeit ausgesprochen und die Anordnungen zur glatten Ueberleitung in die neuen Verhältnisse erläutert. Im Rahmen dieser Besichtigung landwirtschaft licher Betriebe besuchte der Reichsdauernsührer auch den Hof -es Generalinfpekteurs des Reichsnährstandes, Giesecke, der sich seit dem 16. Jahrhundert im Besitz des Geschlechtes be findet. Bet neuerrichteten Umsiedlungsbetrteben, die in Klelnwlnnigstedt eingehend geprüft wurden, konnte sich der Reichsbauernfilhrer von dem mustergültigen Aufbau dieser seit rund 2 Jahren bestehenden Neubauernhöfe überzeugen. Durch entsprechende Landzulagen konnten vormals kleineren Land besitzern tm Wege der Umsiedlung Betriebe in Erbhofgröße zu außerordentlich günstigen Bedingungen übertragen werden. In Söllingen fand die auf genossenschaftlicher Grund lage errichtete Großsiloanlage die besondere Anerken nung -es Relchsbauernsührers. Der für die verlustsichere un arbeitsparende Verwertung der Grünmasse in bäuerlichen Rü benbaubetrieben bahnbrechende Bau ist tm Rahmen der plan mäßigen Förderungsmahnahmen am 15. September begonnen worden, und konnte bereits 4 Wochen später voll in Betrieb genommen werden. Da» in zerkleinertem rind gewaschenem Zustand in die Behälter elngebrachte Futtergut gewährleistet «Ine ausgezeichnete Qualität, die bei den bisher vorwiegend üblichen Erdmieten nicht zu erzielen ist. Der Reichsschule für Leibesübungen des Reichsnährstandes Burg Neuhaus machte der Reichs- bauernführer «inen eingehenden Besuch, um sich Uber den Stand der Durchbildung der hier angewandten neuartigen Methoden bäuerlicher Leibeserziehung zu imterrichten. Die Arbeit der Reichsschul« dient der Verwirklichung des idealen Dreiklanges einer Harmonie von Körper, Geist u^> Seele. Die großen und bekannten Erfolge von Burg Neuhaus beweisen die Richtigkeit, der schweren einseitigen Körperbeanspruchung der Landbevölke rung durch geeignete Ausgleichsmethoden der Körperschulung entgegenzrnvirken. Dle überaus zahlreich einlanfenden Bewer bungen um einen Schulplatz der Reichsschule zu den sechs jähr lich -urchgeführten Kursen zeigen, daß man im Landvolk die Notwendigkeit einer geeigneten Körperdurchbildung zur berus- lichen und biologischen Ertüchtigung erkannt hat. Die vom Reichsbauernsiihrer gleichfalls besuchte Land- sranenschule in Helmstedt dient dagegen vornehmlich der hauswirtschaftlichen Durchbildung der weiblichen Land jugend. EinheltSanzus des AelchSbundeS für Leibesübungen Berlin, 8. Dez. Bei Mitwirkung des Deutschen Reichs bundes für Leibesübungen anläßlich von Veranstaltungen des Staates und der Partei, bei Reisen deutscher Sportmannschaften ins Ausland und bei Empfängen ausländischer Gäste hat sich das Fehlen einer einheitlichen Kleidung für di« Mitglieder des Bundes als außerordentlich störend erwiesen. Um diesem Man gel abzuhelsen, hat der Reichssportführer einen Einheits anzug für den Reichsbund geschaffen. Er ist den wirtschaft lichen Verhältnissen der Mitglieder angepaßt und in Form und Farbe bewußt so gewählt, daß er nach Entfernung der Abzeichen jederzeit auch als Zivilanzug getragen werden kann. Ein Zwang zur Anschaffung des Anzuges besteht selbstverständlich nicht. Der Einheitsanzug ist ein Svortanzug. bestehend aus Jacke und langer Hose. Der Stoff ist ein mittclgrau-me- lierter Flanell. In Breslau und bei Großveranstaltungen -es Reichsbundes werden in den Festzügen künftig nur Mitglieder zugelassen, die den Einheitsanzug oder die Hose des Einheits anzuges mit weißem Hemd oder eine kurze bzw. lange weiße Renaissance" haben am Montagabend nach Beendigung der Vorstellung das Gebäude besetzt und weigern sich, es zu ver lassen. Das Theater ist im vergangenen Jahr« <tn «inen neuen Besitzer verkauft worden, der die Schalkspielertruppe nunmehr auswoisen will. Der Theaterdirektor und die SäMrspieler, die mit dem früheren Besitzer einen langen Vertrag abgeschlossen hoben, lehnen es ab, dieser Aufforderung nachzukommen, indem sie sich auf den erwähnten Vertrag als Abkommen des Theaters Wit seinen Schauspielern berufen. Estland hat mit Finnland ein Kulturabkommen abgeschlossen und kurz« Zeit vorher rin solches mit Ungarn. In beiden Ab kommen stellt den wichtigsten Punkt die Schaffung von wisten- fchaftlichen Instituten dar und zwar werden in Estland ein sinn ländische» und ein ungarisches Institut gegründet und in Finn land und in Ungarn je ein estnisches Institut. Ferner sehen die Konventionen di« Stiftung wistenschaftltcher Stipendien, den Austausch von Hochschullehrern und Zusammenarbeit aus «oisten- schastlichem und künstlerischem Gebiet vor. Die in Freiburg i. Br. erscheinende Tagespost" konnte die Frier ihre» dreißigjährigen Bestehens begehen. Aus diesem Anlaß erschien eine Sonderausgabe, die in zahlreichen Beiträgen di« Geschichte der Zeitung und ihre» Verbreitung-raumes zur Darstellung bringt. Reichswetterdienst, Ausgabeort Dresden. Wetter vorhersage sUr Donnerstag 9. Dezember: Geringer Wind. Meist aus östlichen Richtungen. Wechselnd bewölkt. Ver einzelt mäßiger Schneefall. TagsUber um Gefrierpunkt. Nachts Mlndesttemperatur von 4 bis 7 Grad unter Null. Splel am brennenden Ofen 8 Kinder erstickt. Marburg, 8. Dezember. In Gröningen an der Bode er stickten bei etnem Brand 8 Mädchen im Alter von 4, 2 und Jahren, die von den Eltern allein in der Wohnung gelassen worden waren. Die beiden älteren Kinder ketten sich beim Spiel am Ofen zu schaffen gemacht, un- es ivar ihnen gelungen, die Ofentür zu offnen, obwohl diese mit Bindfaden -ugebunden war. Durch herausfallende Kohlestücke entstand «in Feuer, dein die Kinder zum Opfer sielen. Ehefrau im Vrtt erschlagen Oberhausen, 8. Dez. In Oberhausen-Osterfeld wurde ein Ehepaar in seiner Wohnung tot aufgesunden. Nach Feststellung der Mordkommission hat der Ehemann seine schla fende Frau im Bett mit einem Beil erschlagen und sich dann an einem Türbrücker erhängt. Praktisch« Verkehrserziehung. Der Bürgermeister von Kirchberg i. Sa., NSKK-Oberstasfelführer Engelmann, benutzte die Gelegenheit des Jahrmarktes zu einer großangelegien Ver- kehrserziehung, den «in verkehrserziehungstrupp der Motor- siandarte 18« (Zwickau) durchführt«. Wegen Verstoßes gegen die Retchsstraßenverkehrsordnuna wurden in dem Städtchen Kirchberg nicht weniger als 1507 Verwarnungen erteilt, die 1257 Fußgänger, 161 Radsahrer und 89 Krastsahrzeugfahrer betrafen. Pastor Guttenberger, seit mehr als zehn Jahren Pfarrer und Seelsorger der deutschen und der polnischen evangelischen Bauern in der Gemeinde Ruptau, muß bis zum 17. Dezember Ostober, schlefien verlassen. Dem Pastor, der seiner Staatsangehörigkeit nach Oesterreicher ist, wurde die Berlängerung der Aufenthalts genehmigung versagt. Jnnerhalb einer ganz kurzen Zeit hat damit die uniierte Kirche in Ostoberschlesien, deren Mitglieder in ihrer Mehrheit Deutsche find, den vierten deutschen Geist- lichen verloren.
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