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Nummer 28k—SS. Iahrg SüchMe volkssettung Dtenslag, 7. Dezember 1937 -chrtstI«Uu»>i Drett«».«^ PaNerstr. 11, 8-rmiit AMI». «1011 S«IchSst»stell«, vr«I end veilag: <S«r»aM« L-chdreck-ret ». tt«llae Uh. ». G. VZIekl, PslUrffraz, 17, S«r«nch voll, Soft,--««! 101L, «aet: StadUxnU vr<M»«i «i. M7I7 Zm Fall, »»» höhe,er Lew-lt, Verbot, «lntieteird», velrledo» Münzen hat der Bejleher »d« tverdunalreidend« KIn» «nlpiüche, fall, dl« Zeitung tn deiqilnltem Umsairg«, »er» IpStet »der nicht «'lcheint. SrtSll,,,e,r«tI»V,e»»e» Verla,,ort Dreiden. «n»ei,«»prell«! di« ilpaltl^ « mm »rett, gell« I Pt,.» sü, Famlllenan^ige» l Psg gv Platz-llnsch, »mm, »t, tei« LeivM let-m. SrlcheitU I »al «Scheuilich. »»nalllch«« v«»»,,prel« dnrch IrUge, «tnschl. « Psg bp». «0 Psg. r»lig«rl»h» 1.10; durch di« v»ß 1.7» «inlchllehllch VoftLberweiluug«g«bllhr. lUjil-llch I» Vs». Poft-Bestellget». «Inzel-Rr. 10 Psg., Sonnabend» n ksestiag^rir. »0 Ps«. «lbbeltellnngen mIIIsen spilteslen« «in« vioch« vor «blans d«« kez»»,»-tt schristlich bei« Verlag eiugegang», set». Uns«» rr»g« »bis«» «etm «lbbrsiellunge, «ut^geunehme», Neue Wendung im Wna-KonW Oie Folgen einer Einnahme von Nanking Japan wird Regierung Tschiangkaischer nicht mehr anerkennen Tschlangkaischek nicht mehr tn Nanking? Tokio, 7. Dez. (Ostasiendienst des DNB.Z Ministerpräsi« dent Konoye, Außenminister HIrota, Kriegsminister Sugtqama und Marlnemlnister Aondi irasen heute zu einer Besprechung zu. sammen, um über die Maßnahmen für den «fall einer Einnahme Nankings zu beraten. Nach der Konferenz berichtete der Außen« Minister dem Kaiser. Wie „Dome!" mittellt, erwartet man für den Hall der Einnahme der chinesischen Hauptstadt, daß di« japanische Regie rung in einer feierlichen Erklärung der chinesischen Regierung die Anerkennung entziehen werd«. (Vgl. hierzu auch die Meldung Uber die Bildung einer autonomen Regierung in Schanghai auf Seite b!) * Schanghai, 7. Dezember. Nach bisher unbestätigten Meldungen soll, wie „Domei" meldet, Marschall Tschlangkaischek in Begleitung seines englischen Beraters, Macdonald, die Haupt, stadt an Bord eines Schisses in Richtung Hankau verlassen haben. In Nanking soll seit der Abfahrt des Marschalls «in großes Durcheinander herrschen. Ser Nültzuq der Wnesen Verlegung de» Außenministeriums in das Innere des Landes? London, 7. Dez. Wie der Peipinasr Korrespondent der „Times" erfahren haben will, soll das chinesische Außenministe rium beabsichtigen, seinen Sitz aus Hankau noch weiter tn da» Innere des Landes zu verlegen. Man erwarte, daß di« Mehr- zahl der Beamten und ein Bizeminister nach Thumgking in Szechwan gehen würden, wo schon die Mehrzahl der Ministerien sei. Der Außenminister selbst werde später folgen. Die italienisch - jugoslavische Freundschaft Mffollnl und Slojadlnowttsch wechseln rrlnksprüche Rom, 7. Dezember. Bei dem vom italienischen Regierungs chef Mussolini zu Ehren des jugoslavischen Ministerpräsidenten Stojadinowitsch am Montag abend im Palazzo Venezia ve» anstalteten Essen hat der Duce einen Trinkspruch an den jugoslavischen Ministerpräsidenten gerichtet, in dem es u. a. „Die Freundschaft zwischen unseren beiden Ländern, die sich aus ihrer geographischen Lage und dem Vorhandensein vicisältiger gemeinsamer Interessen ergibt, ist klar und offen. Cie kann und soll für niemand Schatten Hervorrufen, denn sie hat ein hohes Friedensziel im Auge. Im Rahmen dieser Freund, schäft kann jedes allgemeine oder besondere Problem im Geiste der herzlichen Zusammenarbeit von zwei Nachbarstaaten geprüft werden, die dabei von der größten Achtung für die beiderseitigen wie die Rechte anderer geleitet sind. Wir können es laut erklären, daß der italie- nisch-jugoslavische Pakt einen der solidesten Beiträge bildet, die in der jüngsten Vergangenheit zu dem Zweck einer besonderen Festigung des Friedens geschaffen wurden. Mit diesen Gefühlen begrüße ich in Eurer Exzellenz den treuen und mutigen Vollstrecker des Willens des großen ritte» lichen Königs, Einiger des jugoslavischen Vaterlandes, den Mann, der als Baumeister der großen Zukunft des befreundeten Volkes das Werk von Nikolas Pasitsch weiterfllhrt. Ich erhebe mein Glas auf Sc. Majestät Peter II., auf das Wohl des Prinzregen, tcn Paul und den hohen Regentschaftsrat, auf das Wohlergehen des jugoslavischen Volkes und auf das persönliche Wohl Eurer Exzellenz und ihrer Gemahlin." Der jugoslavische Ministerpräsident Stojadinowitsch antwortete etwa wie folgt: „Im Augenblick der Unterzeichnung unseres Abkommens im März d. I. haben Gras Eiano und ich feststellen können, daß alle notwendigen Voraussetzungen für eine freundschaftliche und dauerhafte Zusammenarbeit zwischen Italien und Iugoslavien vorhanden sind. Diese Zusammenarbeit bildet, wie Eure Exzellenz bereit» festgestellt haben, einen tatsächlichen Beitrag für die Festigung de» Friedens in Europa. Alles, was di« natürliche Lag« unserer beiden Länder, der gut« Wille unserer beiden Völker und di« wohlverstandenen beiderseitigen Interessen unserer Staaten verlangt haben, ist am 2S. März diese» Jahre» zum Wohle unserer beiden Länder und zur Befriedigung aller aufrichtigen Freunde des Friedens in der Welt verwirklicht worden. Mit diesem Gefühl «rl-ebe ich mein Glas auf da» ruhmvolle Königreich Sr. Majestät Viktor Emanuel III., des Königs von Italien und Kaisers von Aethio» pien, auf das Gedeihen des italienischen Volkes und auf die Gesundheit und das persönliche Wohlergehen Eurer Exzellenz." Französische Vermutungen über die Verhandlungen StojadinowitschS Paris, 7. Dez. Der Besuch des jugoslavischen Minister- Präsidenten Stojadinowitsch in Rom wird von den französischen Zeitungen weiterhin aufmerksam verfolgt. Die Frühblätter vom Dienstag ergehen sich zunächst noch in weitläufigen Vermutungen über die verschiedenen Punkte der jngoslavisch-italienischen Ve» Handlungen. So schreibt der römische Korrespondent des „Jour" von sehr wichtigen Verhandlungen. Iugoslavien soll u. a. wegen seiner bedeutenden wirtschaftlichen Interessen in Spanien im Begriff stehen, Handelsagenten nach Nationalspanien zu entsen- den und vielleicht sogar die Franco-Regierung vollständig anzu- erkennen. Iugoslavien verfolge auch mit Sympathie die Aktion der Achse Berlin — Rom — Tokio gegen die Komintern, es wolle sich jedoch nicht in fester Form dieser Achse anschlicßcn. Rom versuche eine engere Zusammenarbeit zwischen Belgrad, Wien und Budapest zu schaffen, ebenso wie Rom schon die buk- garisch-jugoslaoische Annäherung begünstigt habe. Delbos" Warschauer Besuch beendet politischen Besprechungen. Während der Fahrt wurde auch der Text der bereits mitgeteilten amtlichen Verlautbarung über die Warschauer Besprechungen festgelegt. Bon Krakau au» reist Außenminister Delbos am Nach, mittag de» Dienstag nach Bukarest weiter. Weiterreise nach Velare- Warschau, 7. Dezember. Ueber den Warschauer Besuch de» französischen Außenministers Delbos wurde in der Nacht zum Dienstag in Krakau solgende amtliche Mitteilung ver öffentlicht: Im Verlaufe der Unterredungen, dl« Herr Delbos in Warschau mit allen Lettern der polnischen Politik hatte, wurden Im Geiste loyaler Zusammenarbeit all« Problem« durchgesprochen, die die polnisch.sranzvsiscken Beziehungen und allgemeiner die Aufrechterhaltunä des Frieden» In Europa be- rühren. Es wurde erneut festgesteN, daß di« seit 1SS1 bestehend» Allianz zwischen Polen und Frankreich «tn we sentliches und dauerndes Element der Politik der. beiden Län der darstellt, die beide In gleicher Weis« daran festhalten, im Interesse der friedlichen Entwicklung der Beziehungen zwischen allen Völkern. Die beiden Minister bekräftigten Ihren gemein samen Willen, auf allen Gebieten di« Politik der vertrauens vollen Zusammenarbeit fortzusetzen, die den Interessen und Bestrebungen der beiden Nationen entspricht und die darüber hinaus eine allgemeine Befriedung und «tn« inter nationale Zusammenarbeit anstrebt. * Außenminister Delbos hat nach dreitägigem Aufenthalt Warschau verlassen und sich nach Krakau begeben, wo mit einer Ehrung des Andenken» Marschall Pilsudski» sein Besuch in Pole» abgeschlossen sein wird. Di« Reise von War schau nach Krakau, auf der Delbos von dem polnischen Außen minister Beck begleitet wurde, gab noch einmal Gelegenheit zu Sonderbeauftragter Portugal- bei Zraneo „Engere und harmonischer« Beziehungen". Lissabon, 7. Dez. Das portugiesische Außenministerium ve» öffentlich» eine amtlich« Verlautbarung folgenden Inhalts: „Die portugiesische Regierung beabsichtigt, ihre Vertretung bei der Re gierung General Franco» enger und harmonischer zu ge stalten tn Anbetracht der freundschaftlichen Beziehungen, di« zwischen den Behörden und der Bevölkerung der beiden Nach- Vorländer bestehen. Im Einvernehmen mit General Franco e» nennt di« portugiesische Regierung daher einen Sonder beauftragten in der Person de» jetzigen Handelsminister» Dr. Teutvnio P«r«ira. Minister Pereira wird aus diesem Grund« au» dem Kabinett ausscheiden. Di« Regierung teilte General Franeo mit, daß si« mit vergnilgen ein«n gleichran gigen spanischen Vertreter in Portugal empfangen werde." Ser Mrer »ei General Ludendorff München, f. Dezember, Der Führer stattet« heut« dem «krankten General Lud«ndorsf in München «inen Besuch ab Und sprach ihin sein« und d— G«n»rals«ldmarschall» von Blom, berg beste «enefun-mvünsche au». Frankreichs Finanzkrise Die oppositionelle Tagespreise hat während der be- rühmten Kauftraftperiode Leon Blum nicht aufgehört, dia Fehlspekulationen des Volksfrontkabinettes unter sozialisti scher Führung und die daraus folgenden Nachteile für das Land aufzuzeigen. Man kann im gegebenen Zeitpunkt nicht leugnen, daß dis neuen Konzeptionen der Regierung Lhautemps-Bonnet eine gewisse Entspannung mit sich brachten, so daß der ernsten Vertrauenskrise, die wir an dieser Stelle mehrfach charakterisierten, zu Beginn des neuen Experiments in fühlbarer Form begegnet werden konnte. Dennoch scheint es uns verfrüht, aus dieser vornehmlich psychologisch bedingten Entspannung zu schließen, daß Frankreich den Tiefpunkt überwunden habe und nunmehr mit Riesenschritten die „Prosperität", welche sich diesem Lande entzog, einhole. Mag auch Herr Bonnet die unbedachte Ausgaben- volitik Vincent Auriols gebremst und in mancher Hinsicht sogar liquidiert haben, es darf nicht vergessen werden, daß er nach wie vor mit dem Erbe des Volksfrontkabinetts sozialistischer Prägung beladen ist, und daß — über seine finanztechnischen Möglichkeiten hinaus, welche an sich durch eine Anzahl von Grundkonzeptionen des „krönt popuiairo" begrenzt sind — di« Voraussetzungen des innerpolitischen Vertrauens, das für den Kapitalmarkt und di« nationale Wirtschaft so unerläßlich ist, leider noch nicht wiederher gestellt werden konnten. Darüber hinaus ist aus den Statistiken zu entnehmen, daß Frankreichs wirtschaftliche Aktivität sich an dritter Stell« von rückwärts klassiert, und zwar nach Spanien und Thina! Dementsprechend sieht auch natürlich die Handelsbilanz aus. deren Stand höchstens mit der Kriegsperiode einen Vergleich zuläßt. Der Franc hatte 14 Jahre gebraucht, um im Verhält- nis 1: 5 zu verlieren. In dieser Position ist er während acht Jahren verblieben, und um zum Koeffizienten 10 zu gelan gen, genügte für ihn ein einziges Jahr. Im Verhältnis zum englischen Pfund blieb der Franc fünf Monate bei 105, vier Monate bet 110—113, zwei Monate bei IN—132, drei Wochen bet 139—140, und vierzehn Tage bei 144. Man kann sich vorstellen, daß es so manchen Franzosen gegeben bat, der bei dieser Entwicklung unwillkürlich an die Wi- fangszeiten der deutschen Inflation gedacht hat. Man hat Herrn Chautemps das Vertrauen entgegengebracht, das man jedem Staatsmann entgegenbringen würde, der in Krisenzeiten verspricht, das Steuer Herumzuwersen. Nach einigen Monaten wurde man sich aber bewußt, daß auch die neue Aera nicht anderes sein konnte, als ein „Export- ment" — oder besser als ein neues Glied in der Kette der Experimente. In einer Betrachtnng der „Revue de Paris" wird dem Ministerpräsidenten vorgeworfen, daß er alle Irr tümer seines Vorgängers resümiere. Außerdem stellt der Verfasser nicht mit Unrecht fest, daß man das parlamen tarische System Frankreichs dafür verantwortlich machen müsse, daß der kleine Sparer skeptisch bleibe, denn wer könne ihm garantieren, daß Herr Blum morgen nicht wieder rück gängig machen werde, was Herr Chautemps gestern zu schaffen versucht habe? Worin bestehen nun die technischen Irrtümer, welche der Volksfrontregierung Nr. 2 vorgeworfen werden? Nun, sie find recht zahlreich, und wir wollen uns in diesem Nefumd lediglich auf die wichtigsten beschränken. Man weist darauf hin, daß Herr Chautemps für die sogenannten außerordentlichen Vollmachten lediglich einen lehr beschränk ten Zeitraum von einigen Wochen festsekte, die beim besten Willen und bei äußerster Anstrengung nicht dazu ausreichen konnten, die Staatsfinanzen, den Franc und di« gesamt« nationale Wirtschaft wieder auf ein« gesund« Basis zu stellen. Darüber hinaus hat man sich mit der Durchführung der Untersuchung über di« Produktion nicht sehr beeilt und sie «rst nach Ablauf der außerordentlichen Vollmachten in Angriff genommen. Der Wechfelfonds hat den Franc zu einer Zett übernommen, in d«m die Bindungen des fran zösischen Geldes mit dem Gold« problematisch wurden. Kurz danach wurden diese Bindungen vollkommen gleitend, ohn« daß der Fonds dementsprechend in Aktion getreten war«. Wenn seine Aufgabe darin bestehen sollt«, di» mittler« Stabilität aufrechtzuerhalten und di« Spekulation gegen den Franc um jeden Preis zu verhindern, so kann man kaum von befriediaenden Ergebnissen sprechen, dznn der Fond, hat in der Praxis fast gar nicht manövriert, dar über hinaus war da» Geheimnis seiner Operationen dertart, daß jeder von ihm wußte. Der Finanztheoretiker F. F. Legueu stellt in seiner interessanten Abhandlung die ein zelnen Gegebenheiten zusammen, di« von Frödöric Jenny in einer ausführlichen Artikelreihe zur Sprache gebracht wur den. Danach ist es dem Fonds nur einmal gelungen, den Franc um 4 Punkt« im Vergleich mit dem Pfund ansteigen zu lassen. Daß diese Steigerung nur ein sehr bescheidenes Verdienst darstellt, ist klar, denn man muß sich vor Augen halten, daß der Franc um 75 Punkte in einem Jahr und um 35 Punkte in drei Monaten gefallen ist. Im Prinzip gibt cs in Frankreich, trotz der Forderung nach ihrer Einführuna. die voruebmlick von den Kommu-