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Sächsische Volkszeitung : 06.12.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-12-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193712066
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19371206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19371206
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1937
-
Monat
1937-12
- Tag 1937-12-06
-
Monat
1937-12
-
Jahr
1937
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 06.12.1937
- Autor
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Montag, 8. Dezember 1SS7 Sächsische Volkszeitung Nummer S8S, Seite S Oer Eindruck des 4. Dezember im Ausland Der Führer gratuliert Mackensen Zum 88. Geburtstag Berlin, 6. Dezember. Der Führer und Reichskanzler hat an den Generalfeldmarlcholl von Mackensen nachfolgende» Grburtstagstelegramm gerlchtrt. ..Zu Ihrem 88. Geburtstage bitte ich Sie, Herr General, seldmarschall, meine herzlichsten Wünsche für Ihr weiteres Wohlergehen und meine besten Grütze entgegenzunehmen. lgez.) Adolf Hitler. Zwei Ehrenpreise de- Führers Der Führer und Reichskanzler hat auf Antrag des Herrn Reichsmlnister, der Luftfahrt zwei E hr e n p r eis« für slug- sportlich« Leistungen gestiftet, die an Stelle der früheren Hinden- burg-Pokale getreten sind. Ter erst« trägt die Bezeichnung .Adols.Hitler.Ehrenpreis für besondere Lei stungen im Motorflugsport". Er ist bestimmt für di« Bestleistung im Motorflugsport im Jahr« 1SS7. Mit ihm ist eine Geldspende von 10 000 RM. für den Sieger verbunden. Der zweite Preis ist bestimmt für die Bestleistung im motorlosen Flug im Iah,« 1S37. Er ist bezeichnet als „Adols. Hitl«r - Ehrenpreis zur Förderung des motorlosen Fluges 1037". Der Sieger erhält neben dem Ehrenpreis einen Geldbetrag von 1000 RM. »Grand prlz^ für Vr. Todt Berlin, 8. Dezember. Das Internationale Preisgericht der Internationalen Ausstellung Parts 1937 hat dem General inspektor für das deutsche Straßenwesen Dr. Ing. Todt in der Klasse „Oesfentliche Arbeit" einen Grand Prix als Auszeich nung zuerkannt. -Leviathan" wird in London adaewrackt Letzte Atlantiksahrt noch mit eigener Kraft Rewyork, 6. Dezember. Von der United States Lines wurde am Montag bestätigt, datz der seit 8 Jahren aufgelegte Ozeanriese „Leviathan", die frühere „Vaterland", für 800 000 Dollar an die Londoner Abmrackgesellschaft Metal In dustrie Ltd. verkauft worden sei. Obgleich der Dampfer äußer- lich ganz verrostet ist und einen völlig verrotteten Eindruck macht, sollen sich die Maschinen noch In gutem und gepflegtem Zustand befinden. Nach Aeußerung von Sachverständigen sind die Maschinen noch leistungsfähig genug und läht auch die stabil« Bauart des einstigen deutschen Schisses durchaus das Risiko zu, den Ozean riesen zu einer unwiderruflich letzten Fahrt noch mit eigener Kraft über den Atlantik zu schicken. »a» Mell lm'prüe» Se.Mlna Essen, 8. Dez. Im Prozetz gegen den bisherigen Ober bürgermeister von Lünen, Dr. Röding, verkündete Sonn abend die Große Strafkammer in Münster das Urteil. Der an geklagte Dr. Röding wurde unter Freisprechung im übrigen wegen fahrlässiger Tötung und wegen Verstoßes gegen di« Be stimmungen der Reichsstraßenoerkehrsordnung zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Von den an den Verschleierungsversuchen für den Autounfall beteiligten angeklagten Polizeibeamten er hielten wegen Amtsverbrechens der Polizeiinspektor Iüssow zwei Jahre Zuchthaus, der Angeklagte Verner neun Monat« Ge- sängnls und die beü>en Angeklagten Bäcker und Rump je sechs Monate Gesängnis. Der Angeklagte Ziel wurde wegen fahr lässigen Falscheides zu vier Monaten Gesängnis, der Angeklagte Dr. Lauf wegen Ausstellung eines falschen ärztlichen Zeugnisses in Tateinheit mit Begünstigung zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt Die Angeklagte Frau Breer und der Angeklagte Plötzke wurden freigesprochen. Allen Verurteilten wurde die Untersuchungshaft angerechnel. F. Z. Zuchthausstrafen wegen Vorbereitung zum Hochverrat F. 3- Bemerkenswerte Entscheidung in einer VeleidigungS« kiaae Während eines Streites, bei dem sich die Gegner be schimpft hatten, war auch die Bemerkung gefallen: „Du wirst noch auf den Knien zu mir rutschen". Diesen Zuruf hat setzt der Strafsenat des Oberlandesgerichts Köln als strafbar be zeichnet. In der Begründung erklärte das Gericht u. a., datz diese Bemerkung nicht nur eine Drohung sei, sondern auch ein« Beleidigung und Mißachtung im Sinne des Paragraphen 138 StGB, darstelle „Ein deutscher Mann rutscht nie und unter keinen Umständen mif den Knien. Wer eine derartige Bemer kung einem anderen gegenüber macht, mutet ihm etwas Un deutsches zu und kränkt ihn damit in seiner Mannesehre". Der Fall wurde pochmals an di« Vorinstanz zurückgewiesen, da bas Schöffengericht di« Wertung des beider fettigen Verhaltens der Gegner unterlassen hatte. Es hätte, so entschied das Oberlandes- aerlcht, vor allem geprüft werden müssen, wer die erste Belei digung ausgesprochen habe. Denn der Richter könne, wenn die erwähnte Beleidigung nur die Antwort auf ein« bereits von der anderen Seite gesallene gewesen sei, den Angeklagten nach Pa ragraph 199 StGB, für straffrei erklären. „Volksabstimmung der Nächstenliebe" Lin französische» Urteil. - Pari», 6. Dezember. Die Pariser Morgenpress« berichtet über den gewaltigen Erfolg des Tages der nationalen Solidari tät In Deutschland, der alle bisherigen Rekorde Übertrossen habe. Der Berliner Sonderberichterstatter des „Journal" wid met dieser „Volksabstimmung der Nächstenliebe" «inen bangen Artikel, in den» einleitend festgestellt wird, datz die nationalsozialistische Staatsform am Sonnabend «inen gro ßen Sieg errungen hcche. Die öffentlichen Sammlungen hätten 85 Prozent mehr «ingebvacht als im vergangenen Jahre. Di« Minister und alle anderen führenden Männer des politischen und sozialen Lebens seien von der begeisterten Volksmenge geradezu belagert worden, und ihre Sammelbüchsen hätten sich in wem- gen Minuten gefüllt. Dr. Goebbels habe nicht zu unrecht diesen Tag der nativ- Ein TotWaasprozeß in Dresden Die Bluttat auf der Ringstraße vor dem Schwurgericht. Dresden, 6. Dezember. Dor dem Schwurgericht begann heute der Totschlagsprozeß gegen den 14 Jahre alten Arno Os win Mischel aus Dresden, der mn 3. Juli 1937 im Grundstück Ringstraße 20 in Dresden ein abscheuliches Verbrechen an der 62 Jahrs alten Wiiwe Ida Bartholomäus verübt hatte. Als die Tochter der Frau an jenem Mittag heimkehrte, trat ihr der Angeklagte fln Borsaal entgegen. Es stellte sich heraus, daß er ihre Mutter erwürgt hatte. Der Angeklagte versuchte, zu flüch ten, indem er sich In ein Zimmer einschloß imd durchs Fenster entkommen wollte. Da Hausbewohner aber dem Verbrecher den Weg versperrten, konnte er sestgenommen werden. — Zur heu tigen Verhandlung vor dem Schwurgericht sind zwei ärztliche Sachverständige und neun Zeugen geladen.. Aus der Vernehmung des Angeklagten zur Person ging hervor, daß er am 16. April 1894 in Frauenstein geboren und ausländischer Staatsangehöriger ist. Der Ange klagte, der zwei Jahre des Krieges im österreichischen Heer« mitgemacht hatte, kehrte 1919 aus der Gefangenschast nach Dresden zurück, wo er schon vor dem Kriege in Stellung gewesen war. Er fand erneut Beschäftigung als Schlosser und arbeitete bis zum Jahre 1926. Der Angeklagte hat 1924 in Dresden ge heiratet; ans der Eh« ist ein setzt zwölfsähriger Sohn hervor- „Enlscheldung lmmer noch bei derZnsanterle" Ein Bericht des amerikanischen Generalstabschess. Washington, 6. Dez. In dem soeben veröffentlichten Jah resbericht stellt der amerikanische Generalstabschef Craig fest, daß das Motorisierungsprogramm der Armee erhebliche Fortschritte gemacht habe und 1938 bei der Arme« zu etiva 68 v. H., bei der Nationalgarde zu 45 v. H. vollendet sein werde. General Craig schreibt weiter, die Erfahrungen in Spanien und China hätten gezeigt, daß die Entscheidung in einem Kriege immer noch bei der Infanterie liege. Die neuen Massen könnten dem Infanteristen nur Helsen, nicht aber ihn ersetzen. Diese Ueberzeugung hätten auch die Versuche des amerikanisclM Kriegsmtnisteriums mit Tanks bestätigt. Es müsse deshalb eine Tankart gefordert werden, die für eine enge Anpassung an die Infanterie geeignet sei. Als ernste Mißstände in der amerika nischen Arme« führt Craig den Mangel an Flakgeschützen und moderner Tankabwehr an. Dem Aachener Domgoldschmied August Witt« ist für seine Beteiligung an der Pariser Weltausstellung die Goldene Medaille von der Internationalen Jury zu erkannt worden. Dieser Erfolg Ist um so höher zu werten, weil die Werkstätte nur mit einem einzigen Stück vertreten war. Der von der Berliner Ausstellungs-Jury ausgewählte sakrale Prachtkelch, nach einem Entwurf des Goldschmiedemeisters August Witte, des Jüngeren, wurde bereits kurz nach der Er öffnung der Weltausstellung von einem Priester des North American College In Rom durch Kauf erworben. Das 60. Lebensjahr vollendete am 4. Dezember der Ordi narius für deutsche Sprache und Literatur an der Universität Frankfurt a. M., Dr. Franz Schul tz. s In dem Dorfe Iezow bei Lodz ereignete sich eine eigen artig« Katastrophe, bei der über 100 Personen verletzt wurden. In der dortigen Gastwirtschaft fand eine Hochzeitsfeier statt, an der über 100 Personen teilnahmen. Als diese beim Tanz waren, brach plötzlich der Fußboden ein. Alle Teilnehmer der fröhlichen Feier stürzten in den Keller. Auch die angrenzen de Küche des Wirtshauses wurde in die Tiefe gerissen. Zu allem Unglück entstand noch ein Feuer, das die Rettung er schwerte. 40 von den 100 verletzten Personen erlitten außer Knochenbrüchen auch schwere Brandwunden. nalen Solidarität mit einer Volksabstimmung zugunsten des Mrtionalsozialismus vergleichen können. Der Sonnabend habe ja nicht mir den Geist der Disziplin, der gemeinsclmitlichen Opferfrcudigkeit und des nationalen und patriotisch» Gefühls bewiesen, sondern mich die Staatstugenden, die vier Jahre Na tionalsozialismus in den Herzen und In der Seele des Volkes geweckt hätten. .Sozialismus -er Tat!" Italienische Bewunderung. Mailand, 6. Dez. Die norditalienische Presse hebt mit Worten aufrichtiger Bewunderung das gewaltige finanzielle Er gebnis von über 7 Millionen RM. hervor, das die Sammlung am Tage der nationalen Solidarität im Reiche gebracht hat. Der Sozialismus der Tat, schreibt der „Popolo d'Italia", habe ein Ergebnis gebracht, das alle Erwartungen übertreffe. gegangen. Im Jahre 1926 wurde der Angeklagte arbeitslos. Seitdem fand er nur gelegentliche Aushilfestellungen. Erst im Dezember 1936 tvat er eine neue Stellung an, die er aber im April 1937 wteder einbüßt«. In der Anklage wind ihm nicht nur ein vollendeter Tot schlag, begangen an der Witwe Bartholomäus, sondern auch ein verfluchter Totschlag an der 22 Jahre alten Tochter Christa Bar« tzolomäus zur Last gelegt. Die Anklage führt aus, daß sich der Angeklagte infolge Erwerbslosigkeit in erheblichen Schwierig keiten befunden habe. Er entschloß sich, di« Witwe Bartholo mäus, von der er Weihnachten 1934 ein Lebcnsmittelpaket ge schenkt bekommen hatte, um «in Darlehen zu bitten. Bei einem Besuch bei der Fvau im Juni 1937 hatte der Angeklagte nicht den Mut gefunden, sie um Geld zu bitten. Er begab sich am 3. Juli mittags «rnout in Vie Wohmmg auf der Ringstraße und brachte jetzt sein« Bitte um ein Darlehen von 20 Mark vor. Di« Fvau mußte ablehnen, weil sie selbst kein Geld übrig hatte. Es kam zu einer Auseinandersetzmia, in deren Verlauf der Ange klagte den Entschluß faßte, die Witwe zu töten. Er würgte sie mit beiden Händen am Halse, bis sie erstickt war. Kurze Zeit davmrf kam die Tochter überraschend nach Hause und wurde von dem Angeklagten, der sie bereits bei seinem ersten Besuch keimengelernt hatte, ebenfalls am Halse gewürgt, womit er ver hindern wollte, daß dos Mädchen di« Wohnstube betrat, wo dis tote Mutter lag. Der Tochter gelang es jedoch, sich loszureißen, ins Treppenhaus zu lausen und rim Hilfe zu rufen. Fristlose Entlassung wegen Ablehnung von Mlnler- Hilfsleistungen Hamburg, 6. Dez. In einem Wismarer Betrieb war ein Gefolgschaftsmitglied, das sich geweigert hatte, Spenden zum Winterhilfswerk zu bezahlen, und das sogar die Zurückerstat tung bereits geleisteter Spenden verlangt hatte, vom Betriebs führer fristlos entlassen worden. Die entsprechende Klage des Gesolgschaftsmttgttedes beim dortigen Arbeitsgericht wurde ab gewiesen. In der Begründung stellte das Arbeitsgericht fest, datz ein Gefolgschastsmitglied, das sich dieser Ehrenpflicht jedes in Arbeit und Brot stehenden Deutschen ohne zwingenden Grund entziehe, sich damit außerhalb der Volksgemeinschaft stelle. Habe sein Verhalten bereits innerhalb der übrigen Gefolgschaft er hebliche Erregung ausgelöst und lehne man ein weiteres Zu sammenarbeiten mit ihm ab, so sei der Betriebssichrer sä)on im Hinblick mif diese Rückwirkung zur fristlosen Entlassung be rechtigt gewesen, da sich eine ernstliche Gefährdung des Arbeits- friedens daraus bilden könne F. Z. Meldungen aus Sachsen Greisin lot aufgefunden. Chemnitz, 6. Dez. Auf Flur Königshain wurde eine 79 Jahre alte Rentnerin tot aufgesunde». Die Ermittelungen er gaben, datz die Frau am Tage zuvor In Wiederau tätig war und in der fünften Nachmlitagsstunde den Heimweg angetreten hatte. Dabei benützte sie «inen tief aufgeweichten und fast un gangbaren Nebenweg. Infolge der Finsternis und des Nebels dürste die Greisin vom Wege abgewichen und hingefallen sein. Daboi dürfte sie den Tod gefunden haben. Durch «ln« abstürzende Orgelpfeife verletzt. Chemnitz, 6. Dez. Am Sonntagabend löste sich in der Nicolaikirche kurz vor Beginn eines Weihnachtskonzertes von der Orgel eine große Orgelpfeife und siel in die Kirche hinab. Dadurch wurde eine Konzertbesucherin verletzt. Infolge der Wucht des Aufpralls wurden auch einige Kirchenbänke stark beschädigt. Grand Prlx für die Porzellanmanusaktur Reißen. Meißen, 6. Dez. Die Staatliche Porzellanmanusaktur Meißen erhielt für ihre Beteiligung an der Pariser Weltaus stellung 1937 in der Klasse Keramik einen Grand Prix für di« von ihr ausgestellten Porzellanplastiken „Stürzende Reiterin", „Dame mit Fächer", „Ruhende", „Dame mit Hirschkuh" und „Amazone mit Amor", sämtlich von Prof. Scheurich, sowie „Fischotter" von Prof. Ester. Der Reichskommissar für die In ternationale Ausstellung Paris hat der Staatlichen Porzellan manufaktur Meißen Anerkenming und Glückwunsch ausge sprochen. Nächtlicher Einbruch. Bischofswerda, 6. Dez. In der Verkaufsstelle der Ver brauchergenossenschaft in Tröbigau wurde nachts ein Einbruch verübt. Dem unbekannten Täter fielen außer einem Geldbetrag 12 Kilo Margarine in die Hände. Vermutlich handelt es sich um denselben Einbrecher, der kürzlich nachts in der Verkaufs stelle der Verbrauchergenossenschaft in Neukirch eingebrochen war. Mitteldeutsche Vörse vom 6 Vezember Erfurt, 6. Dez. Dom Ersten Strafsenat des Oberlandes- gerichts Jena wurden zwei Einwohner von Jena wegen Vor bereitung zum Hochverrat zu Zuchthausstrafen verurteilt. Der 40 Jahre alte Albin F. stand in den Jahren 1935/36 mit der illegalen KPD in Verbindung und versuchte, in Jena «ine neue KPD-Organlsatlon ins Leben zu rufen. Der 95 Jahr« alte Willy Sch. ließ die hochverräterische Korrespondenz des F. über sein« Adresse leiten und seine 25 Jahre alte Frau nahm di« Post für F. In Empfang und gab sie an ihn weiter. Albin F. wurde zu drei Jahren Zuchthaus und Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf drei Jahre verurteilt, Willy Sch. zu zwei Jah ren Zuchthaus und zwei Jahren Ehrenrechtsverlust. DI« Ehe frau des Sch. erhielt wegen Beihilfe neun Monate Gefängnis. Vas Befinden Ludendorffs München, 6. Dezember. Die subjektive Besserung im Be finden (general Ludendorfss hat nach Ansicht von Pros. Kiel- leuthner wie auch des Internisten Dr. Forell, der von Anfang an dem Erkrankten seine ärztliche Hilfe widmet, auch am Sonntag angehalten. Trotzdem bleibt der Zustand nach wie vor für die nächste Zeit ernst. Der General befindet sich im Münchener Josephinum unter der fachmännischen Betreuung des hervorragenden Spezialisten Prof. Kielleuthner. das Josephinum ist «ine Stiftung, die den „Barmherzigen Schwestern von Augsburg" anvertraut ist, die dort auch die Krankenpflege übernommen haben. Wie verlau tet, bat sich der General über die ihm zuteil werdende Pflege anerkennend geäutzert. In Anwesenheit des Reichsluftfahrtministers, Geneval- oberst Göring, fand am Sonnabend in einer eindrucksvollen Feierstunde das Richtfest de» neuerftehenden Berliner Flug- Hafen» statt, der nach seiner Fertigstellung im nächsten Jahre -er modernste Luftbahnhos der Wett sein wird. Etwa 10 Fischerboot« von der Kur. Nehrung sind im Haff eis, das sich in den letzten Nächten gebtldet hat, eingefroren. Eine Suchaktion mit dem Nehvungsdampfer „Hertha" ist zur Zeit unmöglich, da dichter Nebel jede Sicht auf dem Haff unmöglich macht. Am 4. Dezember 1937 ift der <1m 14. 1. 07 geboren« Paul Thönnisten hingerichtet worden, der am 3. IM 1937 vom Schwurgericht Aachen wegen Mordes und schweren Raubes zum Tobe und zum dauernden Verlaust der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt worden ist. Das Schöffengericht Bernburg verurteilt« «inen 26jährigen Angeklagten, der in *iner Gastwirtschaft eine auf dem Tisch stehende Winterhilsswerk-SammelbUchl« mit vier Mark Inhalt geraubt und auheroem seine Zeche nicht bezahlt hatte, zu einein Jahr und sieben Monaten Gefängnis und erkannte ihm außer« dem die Ehrenrechte aus die Dauer von fünf Jahren ab. Geheimrat Lexer gestorben. Am Sonnabend nachmittag ist der Vorstand des Schwabmqer Krankenhauses in München. Geheimer Medizinalrat Professor Dr. Erich Lexer, im Alter von 70 Fahren in Berlin einem Herzschlag erlegen. Geheimrat. Lerer, einer der hervorragendsten deutschen Chirurgen, über nahm 1928 als Nachfolger Sauerbruchs die Leitung der Münche ner Universitätsklinik und des Krankenhauses flnks der Isar. Am 1. Oktober 1936 trat er auch an die Spitz« des Schwobinger Krankenhauses. Schneefall in Frankreich In zahlreichen Gegenden Frank- reich«, besonders in den Vogesen und im Jura, schneit es seit der Nächt zum Sonntag. Auch in Paris und Umgebung gab es am Sonntagvovmittag kurzes Schneetreiben. Die Fälscher-Affär« des russischen Juden Manevlci in Bu karest zieht immer weitere, Kreise. Es ist inzwischen festgesteilt worden, daß in den Jahren von 1925—1936 insgesamt 1605 an ausländischen Hochschulen abgelegt« medizinische Abschluß examen der rumänischen Staatsprüfung gleichgestellt ivorden sind. 87,5 v. H. der zur Ausübung des Arztberuses in Rumänien Zr,gelassenen waren Juden. Don diesen dürften zwei Drittel ihr „Diplom" bei dem russischen Juden Maneviei erhalten ha- ben. Still. Das Gescl)äft war zu Beginn der Woche wieder sehr ruhig. Die Kursbewegung war nicht gleichmäßig, doch blieben Abschwächungen am Aktienmarkt in engen Grenzen. Am Anleihemarkt herrschte wieder starker Materialmangel am Pfandbriefmarkt, die letzten Kurs behaupteten. Eine Ausnahme machten Dresdner Grundrenten, welche 0,25 Prozent anzogen. Dresdner von 1926 wurden ein Zehntel Prozent höher ange- baten. Kommunaler Altbesitz war befestigt. Reichsschätze hatten auf alter Basis größere Umsätze. Don chemischen Aktien waren Heyden 1,5 Prozent niedri ger. Unter Brauereien wurden Vereins-Brauerei Zittau plus 4 Prozent notiert. Am Textil-Akttenmarkt verloren Leipziger Kammgarn 1,5 Prozent. Union Radebeul plus 1,5, Hames plus 2.5, dagegen waren Franz Braun 1,5 und Reinicker 1,75 Proz. schwächer. Seidel u. Naumann wurden plus 2, Hall. Maschinen minus 1,25 Prozent wieder notiert. Banken wurden lebhaft gehandelt. Reichswetterdienst, Ausgabeort Dresden. Wetter« Vorhersage für Dienstag 7. Dezember: Vorübergehend böig auffrischende Winde aus Süd bis Südwest. Meist wolkig und zeitweise müßiger Regen oder Schnee. Tem peraturen am Tage wenig Uber Gefrierpunkt, nachts 'eichter Frost.
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