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Nummer 283—ZS. Iahrg Freitag, ».Dezember 19L7 Französische Heiser siir Sowjeispanien I« 8->ll« von hrhewc Gewalt, v»r-«t, «tatr«t«»«c VUrUd» st-runge« Hai der vorher od« Werbun-ttrtbrdd« trU»« Ansprüche, soll» dl« 8«it»n» lrr deschrilnktea U«fn»-«, »««» splltet «d« «icht «rschelnt. Grfan»»»,»r1tßvr«»»«> vchrlftl«tt»mr vr«d«»«, P»a*rftr.N, S««»f «M»V01> ^ichlstriUll«, vrM md v«»>gr S«r«>M vnchdr,»«« ». vcrd» rh. ». «. M«ru. P«n«st«z, o, Siämch voll. p«stfch«cki Nr, 1AV, va»b Stadtba-1 vr««d«» Nr. »-7S7 «rschriM > «al »vchuitllch. «dMlllch«, ««tdg'prel» dxrch »rilg« «bifchl. » Pf» »M. «0 Pf». Trig«kloh, 1.7«r durch di« Post 1.7V «luschttrdttch l!.»ad«u>ri1ung'g«t0dr, t»»ü,llch »« »s^ Poft.».»«!!»«». MMl-Nr 1V VI».. Saimabuch. ». 8<stta»*Nr. »» Pf». Md.st.llm»«» »üss«' IMft<»» «bw w«ch« mr «blass d« schrlsillch t«l» ««»>, rlirg^mgm s«i». v»I«r« tzvfta bim Atd«st'll»>q«i Nationale Solidarität Die Front der Sammler zum „Tag der natio« nalenSolidarität" steht bereit. Nicht nur in Berlin, sondern im ganzen Reich werden am Sonnabend die Träger der bekanntesten Namen antreten, um im Dienste >es Winterhilfswerks eine neue friedliche Schlacht zu chlagen, deren Auswirkungen so manchem Volksgenos« en das kommende Weihnachtsfest verschönen und Hellen Kinderjubel unter dem brennenden Lichterbaum auslösen werden. Achtung und Gehorsam. Der Reichsarbeitsführer liebt keine unterwürfigen Duckmäuser, sondern will freudig gehorchende Arbeitsmänner. Kameradschaft und Manneszucht sind nach Leit satz 6 die Grundpfeiler der Gemeinschaft. Kameradschaft hat aber nichts mit taktloser Zudringlichkeit oder plumper An biederung zu tun. Echte Kameradschaft ist ohne Manneszucht nicht denkbar. Manneszucht ist aber nichts anderes als strenge Selbstbeherrschung. Der Leitsatz 7 sagt: Die Ehr« aller Deutschen ist gleichwertig. Sie ist das höchste Gut jedes Arbeitsmannes. Die Ehre des Gefolgsmannes ist genau so unantastbar, wie die jedes Führers. Es werden deshalb keine Ehrverletzungen durch Wort oder Tat im RAD geduldet. Wer aber bei jeder Kleinigkeit, wie sie die kernige Art des Dienstes nun einmal mit sich bringt, die gekränkte Leberwurst spielt, ist überempfindlich. Der Arbeits mann ist, so hebt Leitsatz 8 hervor, sauber und gerade an Leib und Seele. Er ist ein anständiger Kerl, der auf sich hält, der auch seine Sachen in Ordnung hält. Leitsatz S feiert den kämpferischen Mut. Das Leben braucht ganze Kerle, keine feigen Weichlinge. Deshalb ist der RAD keine Som merfrische, sondern eine harte Schule. Leitsatz 10 ermahnt den meradschastlicher Verbundenheit und gegenseitigem Vertrauen Arbeitsinann, auch nach seiner Dienstzeit ein guter National beruht, wird im Leitsatz 4 betont. Der b. Leitsatz behandelt sozialist zu bleiben. Spanische Volschewistenabordnima in pari- Paris, 8. Dezember. Eine Abordnung der spanischen Bol- schewisten mis Valencia weilt zur Zett in Pari«, wo der sowjet spanische „Botschafter" am Donnerstag einen Presseempfckng für sie veranstaltete. Die spanischen Bolschewisten erklärten, sie seien nach Paris gekommen, um mit den französischen Bolks- frontparteien Fühlung zu nehmen und ihnen die gegenwärtige Lag« in Spanien zu „erläutern". Der Bericht, den der „Petit Parisien" über diesen Besuch veröffentlicht, schließt mit folgendem Satz: „Die soivjetspanische Zehn Leitsätze für -en Arbeitsmann Berlin, 3. Dez. Zehn Leitsätze für den Arbeitsmann, die auf den Truppstuben ausgelegt werden sollen, gibt das amtliche Organ des Reichsarbeitsführers „Der Ar beitsmann" bekannt. Der erste Leitsatz behandelt den RAD als nationalsozialistische Gemeinschaft. Nach dem Willen des Reichsarbeitsführers wird Zucht und Ordnung im RAD nicht durch Strafen, sondern durch das Ehrgefühl, Pflichtbewußtsein und den Gemeinschaftsdienst erhalten. Die Männer Kämpfen für die Brotfreiheit. Es gibt daher für den Arbeitsinann kaum etwas schimpflicheres als Drückebergerei. Der zweite Leitsatz über das Treuegelöb- nie bezeichnet den Deserteur als feigen und schlappen Hund, der den Führer verrät und die Fahne verläßt. Aber auch Höf- lichkeit und Genauigkeit im Dienst werden vom Treuegelöbnis umfaßt. Im dritten Leitsatz wird geboten: Wahrt die Ehre der Gemeinschaft und wendet von ihr Schaden ab. Die Kraft des RAD verpflichtet zu einem Auftreten, das jeden zur Aner kennung zwingt. Beschimpfungen und Schlägereien, Betrunken heit und Umgang mit liederlichen Frauenzimmern sind eines Arbeitsmannes unwürdig. Daß die Kraft des RAD auf ka meradschaftlicher Verbundenheit und gegenseitigem Vertrauen Sturm an -er sranzöflfchen Westküste Part», S. Dezember. Von der gesamten französischen West- Küste wird schwerer Sturm gemeldet, der besonders di« südmeft- französische Baskcmküste mit außergewöhnlicher Heftigkeit Heim sucht. Auch an der bretonischen Kiist« bei Douarenez herrscht St-urmwetter, und zahlreiche im Hafen verankerte Sardinen fischerboote sind beschädigt worden. Bei Penmarch unweit von Lorient hat eine Sturzwelle di« Kommandobrücke eine» Fischer dampfers und den darauf stehenden zweiten Offizier hinweg gespült. Einziggeartel wie das Winterhilfswerk des Dritten Reiches ist auch der Tag der nationalen Soli darität. In dem einen wie dein andern Falle kommt es nicht auf den äußeren Vorgang des Sammelns und der Hilfe an, sondern auf den lebendigen Geist, der beide durchweht. Als der Tag der nationalen Solidarität zum erstenmal durchgeführt wurde, als das Ungewöhnliche geschah, daß die höchsten Beamten und Würdenträger der Partei und des Staates, daß alles, was Rang und Ansehen hat im Dritten Reich, auf die Straße ging, um zu sammeln, wurde im Ausland vielfach darüber gehöhnt. Es hieß, die Exzellenzen hätten mit Blechbüchsen geklap pert, es hieß sogar, das Ganze sei eigentlich nur eine Veranstaltung zu Werbezwecken für den Nationalsozia lismus. Aber schon im zweiten Jahr verstummte der Hohn, fing auch das Ausland an, den Ernst des Ge schehens zu begreifen. Was sich da zutrug, war nicht Wer bung, sondern sinnvolle soziale Tat. Der Nationalsozialismus hat auf das Wort Sozia lismus niemals verzichtet, hat insbesondere zu keiner Zeit unterlassen, sehr nachdrücklich seine soziale Gesin nung nicht nur mit Worten, sondern durch Taten zu be kunden. Der Sozialismus, dessen Troger das Dritte Reich ist, hat seinen Siegeszug imter der Losung „Gemeinnutz geht vor Eigennutz" begonnen. Es liegt nun einmal im Wesen des echten Sozialismus, daß er nicht der Ausdruck dafür ist, daß eine bestimmte Schicht oder Klasse zur Herrschaft gelangt, daß es sich vielmehr darum handelt, daß alle füreinander eintreten. Der Sozialismus der Volksgemeinschaft ist etwas anderes als der Sozialismus, der nur die „Diktatur des Proletariats" errichten will, aber nicht das Proletariat herrschen läßt, sondern nur einen durch brutalen Terror allmächtigen Klüngel. Das W i n t e r h i l fs w e r k des Dritten Reiches wird heute in der ganzen Welt furchtbar ernst genommen. So evnst sogar, daß sie es überall gern nachahmen wür den, wenn die Voraussetzung dafür vorhanden wäre, nämlich die Volksgemeinschaft schlechthin. Das Winter« -ilfswerk ist kein Ding an sich, sondern ein Teil des sozia- en Aufbaus, gerade so wie das Feierabendwerk, gerade o wie die Gemeinschaft „Kraft durch Freude", gerade o wie die Volkswohlfahrt u. a. m. Der Sinn dieser Ein richtungen ist, daß jeder Volksgenosse die Ueberzeugung und Gewißheit hat, daß er von der Volksgemeinschaft getragen und geschirmt wird. Aber die soziale Kraft, der geistige und seelische Schwung, die von alledem aus gehen, regen zu edlem Wetteifer an, treiben uns alle vorwärts. So ist es auch mit dem Tag der nationalen Solidarität. Denn wie es zum Wesen des Winterhilfs werks gehört, daß Monat für Monat die Gruppe der Volksgenossen wechselt, die Kraft des Gemeinschafts gefühls für das Winterhilfswcrk werben, so gehört es auch zum Wesen des Hilfswerkes, daß sich auch die Volksgenossen in.die Reihen der Helfer einordnen, die mit den höchsten'Aemtern im Staate und der Partei betraut sind. Durch diesen Wechsel, durch diese Einreihung aller Volksgenossen in die Gruppen der Helfer, erhält das Winterhilfswerk die soziale Weihe, die es zum Work der Gemeinschaft adelt. Wir alle wissen, daß Deutschland heute inmitten einer unruhevollen und unfriedlichen Welt eine Insel des Friedens und des Fort schritts darstellt und wir alle empfinden das beglückende Gefühl, dcck wir als Volk wieder eine Einheit geworden sind. Dafür ein Opfer zu bringen, sollte jedem leicht fallen. Das gebietet nicht nur das Herz, sondern auch die Vernunft! Wenn also am Sonnabend die Attacke auf die Her^ zen einseht, wenn Minister und Staatssekretäre, Reichs« leiter und Gauleiter, wenn Männer und Frauen von Rang und Namen sich in die Reibe des unbekannten Sammlers elnreiheai und vor das deutsche Volk treten, dann wird und muß sich erneut beweisen, -aß die deutsche Volksgemeinschaft und das Winterhilfswerk als Zeugnis der Tatbereitschast dieser Gemeinschaft jedem Deutschen Herzenssache sind! Berlin, 8. Dez. Die schwedische Baronin Anna Linder, die als Kulturpersönlichkeit und Helferin der Menschheit weit über die Grenzen ihrer Heimat hinaus bekannt ist. gewährt« einem Pressevertreter eine Unterredung über ihre Beobachtun gen auf einer Reise in die deutschsprachigen Gebiete der Tsche choslowakei vor zwei Jahren. Wir hatten, so sagte sie, ange nommen, daß die Berichte Uber das Elend im Sudetenland stark übertrieben waren. Doch nein: Das Gegenteil war der Fall. Es war furchtbarer, als wir es uns vorgestellt hatten. Ich wie derhole, was ich damals schon sagte: Ist es eigentlich möglich, daß die Welt In aller Ruhe und ohne sich darum zu kümmern, zusieht, wie ein Volk Hungers stirbt? Im einzelnen berichtet Baronin Linder, wie sie gemeinsam mit ihrer Pflegetochter ver sucht habe, zu helfen, wo sie nur konnte, und wie sie neue Un tersuchungen über das sudetendeutsche Industriegebiet anstellt«. Sie erzählt von den Elendsgebleten, wo die Menschen in Ba racken häufen, die aus alten Kisten und Brettern zusammen genagelt sind. In Kreuzberg hätten die beiden Frauen ein Armenhaus besucht, wo In vier Zimmern 180 Menschen nntergebracht waren, die dort essen, schlafen und leben mußten. Bei diesen traurigen Anblicken sei ihr ab und zu der Gedank« gekommen, daß die Tschechen absichtlich die deutsch« Bevölke rung ausrotten wollten. Nachdem sie dann noch erwähnt hatte, daß sie unter Spionageverdacht von den Tschecl-cn verhaftet, aber nach Intervention des schwedischen Gesandten sehr bald wieder freigelassen werden mußte, teilte Baronin Linder mit, daß auch die Tochter des Präsidenten Masaryk zugcben mußte, daß die Lage in den deutschsprachigen Landesteilen skandalös Oie furchtbare Not -er Gu-eten-eutschen Sine schwedische Menschenfreundin appelliert an das Weltaewlffen fei. Am schlimmsten aber sei die Unterredung mit einem hohen Beamten des tschechischen Roten Kreuzes gewesen, der buch stäblich erklärte: Das Land ist zu klein, um der ganzen Bevölke rung Auskommen zu geben. Mir ging, so schildert die Baro nin, „es kalt den Rüchen hinunter," und ich fragte: „Die Deutschsprechenden können also ruhig aussterben?" Der Ge< sundhettsinspekteur des tschechischen Roten Kreuzes blieb mir die Antwort schuldig. Ich sehe es als meine Aufgabe an, an da» Weltgewissen zu appellieren. Wir dürfen nicht zusehen, wie ein Volk verhungert. Den Su detendeutschen muß geholfen werden." Bleibt nur hinzuzuftigen, daß diese Reise der Baronin Linder ja vor zwei Jahren stattfanv und daß In der Zwischen zeit di« Arbeitslosigkeit der Sudetendeutsch«» sich noch mal» v«rdopp«lt hat. Abordnung hat sich am Aden- in die französische Minlsterpräsi- dentschaft begehen." s?) Pierre Lots musikalischer Geschmack Ihm gefällt die Internationale, aber nicht die italienische Hymne. . Paris, 8. Dezember. ,,L« Jour" kündigt an, daß der Mu- sikzug der französischen Luftwaffe, der bei dem Fußballwettspiel Frankreich-Italien am nächsten Sonntag in Paris den musikati- sä>en Feil der Veranstaltung bestreiten sollte, nicht erscheinen wird. Dem Blatt zufolge hat -er Luftfahrtminister Pierre Cot die Erlaubnis nur unter der Bedingung erteilen wollen, daß der Musikzug nicht die Nationalhymnen der beiden Länder zu spielen brauche. Das Blatt macht darauf aufmerksam, daß der Musikzug der französischen Fliegertruppen im Sommer bei einer marxisti schen Kundgebung die Internationale und am 10. Okto ber bei einem Fußballwettkampf zwischen Frankreich und der Schiveiz vor 40 000 Zuschauern die Marseillaise und die schivei« zerische Nationalhymne gespielt habe. Rationaler Heeresbericht vom Donnerstag Salamanca, 8. Dezember. Der nationale Heeresbericht vom Donnerstag lautet: Im Abschnitt Iräza an der Guadala jarafront vereitelten unsere Truppen einen feindlichen Angriffs versuch und fügten dem Gegner zahlreich« Verluste zu. Es ivur« den S2 Gefangene gemacht sowie 46 Gewehre und anderes Kriegsmaterial erbeutet. W W W WWW W W W W W «Njtlgenprch«: di« Ispatttg« m, tr.it, 3«Il« I Pf»r W W W WWW W WW WW sll« Samlll«non^tge» Psg. W W W llllr Platzwll»,»« »t, l«im Sk-tl-, litfi». volfsseuuns Neue Anklagen Queipo -e Llanos Sevilla, 8. Dezember. Generäl Queipo de Llano gab in seiner letzten Rundfunkrede weitere Zahlen Uber die franzö sische Hilf« für Sowj«tspani«n bekannt. Erbe- tonte, daß di« französische Volksfront trotz der deutlichen Hin- weis« und Proteste der spanisä>en Natioiralregierung und trotz internationalen Abmachungen die Rolle de« Wasfenschimigglers sortsehe. So seien in der vergangenen Woche bei Perpignan 12 Waffenspezialisten nach Rotspanten gekommen, um dort di« technische Leitung der Waffenfabriken zu übernehmen, ferner 6 sowjetrussische Flugzvugingenieuve und 1b Gießereifckhleute. In -er gleichen Zeit hätten die Franzosen an Waffen einen Eisenbahnzug voll Mrlitärlastwagen verladen sowie ein Flug zeug, das bereits die Farben Sowjetspaniens getragen habe. In Paris treibe, stellte der General schließlich fest, in der Rue Ehateauban 38 ein sogenanntes „Internationales Komitee für Hilfe für Sowjetspanien" sein Unwesen.