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Sächsische Volkszeitung : 01.12.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-12-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193712016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19371201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19371201
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1937
-
Monat
1937-12
- Tag 1937-12-01
-
Monat
1937-12
-
Jahr
1937
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 01.12.1937
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Mittwoch, 1. Dezember 1SS7 Sächsische Volkszeitung Nummer 881, Seite 8 Die Klsinv (kronilc GekSnoniS kür eine verbotene Selrat Braunschweig, 1. Dez. Wegen Veraehens gegen das Elw- gesundheitsgesetz standen vor dem Schöffengericht Peine ein Mann und eine ffrau, denen -er Standesbeamte als Brautpaar das Aufgebot verweigert hatte, da sich die Braut in Pflegschaft befand und außerdem weaen angeborenen Schwachsinns steri lisiert worden war. Di« Angehlagte hatte daraufhin in einem anderen Orte eine Stellung angenommen. Bet der Bestellung des Aufgebots im neuen Wohnort verschwieg das Paar dem Standesbeamten das Ehehindernis Ank diese Weise hatten die Angeklagten durch wissentlich salsche Angaben die Erlaubnis zur Eheschließung erhalten. In einer vor dem Landgericht Hil desheim anhängig gemachten Ehenichtigkeitshlaqe war die Ehe dann fiir nichtig erklärt worden. Das Schöffengericht Psin« verurteilt« setzt den Mann zu drei Monaten und die Frau zu einem Monat Gefängnis. Ein dritter Angeklagter, dem Bei hilfe vorgeworfen worden war. wurde freigesprochen, weil er die Beihilfe nicht wissentlich geleistet hatte. Sie Zeitung Mittlerin Wischen Gemeindeverwaltung und Bürgern Mit Zweifelsfragen hinsichtlich der Anteilnahme der Bür gerschaft an der Gemeindeverwaltung und an der Kommunal politik Im allgemeinen beschäftigt sich das amtliche Organ des Vemeindetages „Die Landgemeinde". Manche Bürger meister wünschten eine stärkere Anteilnahme der Gemelnderäte hinsichtlich ihrer beratenden Stellungnahme wie auch Ihrer Aus gabe, Sorgen und Wünsche der Bürgerschaft zur Kenntnis des Bürgermeisters zu bringen und Verständnis für die kommu nalen Maßnahmen im Kreise der Gemeindebürger zu erwecken.. Dazu sei zu sagen, daß die Bürgermeister alles vermelden müßten, was den falschen Eindruck erwecken könne, als sei die Beratung durch die Gemeinderäte lediglich die Erfüllung einer Formalität. Wenn Grund zu der Annahme bestehe, daß die Gemeindebürger durch die Gemeinderäte nicht oder nicht ausreichend über die Leitung und Absichten des Gemeinwesens unterrichtet werden, dann solle der Bürgermeister di« Zeitung informieren, dir immer dankbar sei, wenn sie Ihren Lesern etwas aus der Gemeindeverwaltung mitteilen könne. Auf diese Weise sei es Bürgermeistern bereits oft gelungen, das Interesse der Ge meinderäte und Bürger an den kommunalpolitischen Dingen wachzuhalten. Von der Bürgerschaft selbst höre man gelegentlich die Frage: „Wozu soll ich mich mit kommunalen Angelegen heiten befassen? Ich kann sa doch nichts am Gang der Dinge ändern . . . Der Bürgermeister macht doch, was er sich vor genommen hat." Diese Einstellung sei salsch. Der Bürger könne gerade auch unter dem FUHrerprinzip durch die Gemelnderäte mit seinen Anregungen und Wünschen Einfluß auf die Gemeindeverwaltung gewinnen. Die Gemelnderäte würden cs begrüßen, wenn sie eine Meinung aus der Bürgerschaft erfah ren, und sie würden diese Meinung, falls sie sie teilen, auch vertreten können. Emil Iannings als stellvertretender Vorsitzender, Bankdireßtor Heinrich Post, Oberregierungsrat a. D. Arnold Raether, Regis seur Willi Forst in Wien, Staatsschauspieler Veit Harlan. Der Kunstausschuß setzt sich zusammen aus den Herren: Etaats- Li»«n». schauspieler Emil Iannings al» Vorsitzender, Regisseur Willi onkild. Forst, Staatsschauspieler Bei« Harlan, Oberregterungsrat a. D. .onono Raether. Das Befinden General Ludendorffs München, 1. Dezember, lieber das Bestnden General Lu» denborfss ist «mi Dienstag um 19.30 Uhr folgender Bericht ab gegeben worden: „Das Befinden General Ludendorsfs hat sick in den letzten St Stunden «twas gebessert. Di« Nacht war ruhig, wenn auch noch gewiss« Kreislaufstörungen die Lage als ernst erscheinen lasten. Dieser Ernst der Lage wird sehr rasch nicht schwinden können." ' Sieben sowletspanifche Nuazeuae abgeschoffen Salamone«, 1. Dezember. Der national« Heeresbericht vom Dienstag lautet: Nichts Neues an den Fronten. Luftwaffe: In zwei Luftkämpfen am DIenstagoormittag und nachmittag wurden insgesamt sieben feindliche Flugzeug« abg« schoss« n. Chiffrierte bolschewistische Anweisungen beschlagnahmt Kommunlstrnrazzi« d«r Warschau«« Polizei. Warschau, 1. Dezember. In der Nacht zum Mittwoch fichrten Beamte der politischen Kommission in Warschau Haus suchungen In den Wohnungen kommunistischer Agenten durch. Di« Polizei hatte mit ihrem Vorgehen vollen Erfolg; sie kannte kommunistische Broschüren, Flugblätter, Akten, chiffrierte Anwei sungen cm die Letter der einzelnen kommunistischen Zeilen in ganz Polen und dergleichen mehr beschlagnahmen. Sechs Per» honen, von denen fünf Juden sind, wurden verhaftet. Wirtschaftliche Erneuerung Brasiliens Rio d« Janeiro, 1. Dezember. Der neue Minister für Ver kehr und öffentliche Arbeiten, Mendonca Lima, kündigte bei Uebernahme seines Amtes die unverzügliche Lösung der Tran spart frage an. Sie sei die Voraussetzung für die Nutzbarmachung der brasilianischen Bodenschätze. Ebenso sollen eigene Industrien geschaffen werden, durch die Brasilien stark, reich und vom Ausland unabhängig werden will. Der Minister, der vom Erfolg überzeugt ist, wiederholte bei dieser Gelegen heit die Kampfansage Brasiliens an den Kommunismus. Amerikanische VundeSpolizei sprengt Aauschglstkartell S Newyork, I. Dezember. Nach einer Untersuchung, die sich von Newyork bis Schanghai erstreckte, unternahm die amerika nische Bundespolizei mehrere Razzien. Dabei gelang es ihr, wie sie erklärt, ein Internationales Rauschgiftkartell zu spren gen, das jährlich für Uber eine Million Dollar Rauschgifte ab setzte. 18 Personen, darunter mehrere Zollbeamte und 5 Frauen wurden unter der Beschuldigung des Schmuggels und der Be stechung verhaftet. Dies ist innerhalb von 10 Tagen die zweite Sprengung eines großen Rauschgiftkartells. Ausländsdeutsche Seelsorge PadeiDorn, 1. Dez. Am ersten Adventsonntag fand in dem Collegium Elementtnum zu Paderborn eine Abschiedsfeier statt für fünf Theologen, die nun in ihre künftige Diözese nach lieber- see abreisen. Dt« Herren Pabst aus Neunktrck-en (Saar) und Heinemann fahren bereits am 3. Dezember mit der „Monte Rosa" nack Argentinien. Dort werden sie schon sehr bald durch den Erzbischof von Santa FL di« hl. Priesterweihe empfangen. Am 1. Januar fahren die Herren Bleuel aus Fulda, Distelhofs aus Iserlohn und Lasontaine aus Differten sSaar) nach Chile, um in Santiago mit ihren bereits vergangenen Jahres vorge fahrenen Kameraden sür die Diözese Temuco weiterzustudieren. Somit ist nun die Zahl der von dem Collegium Clementinum ausgesanüten Theologen in den letzten zwei Jahren auf 17 ge stiegen. Alle haben sie die Aufgabe, In Südamerika durch die Betreuung der Deutschen das Deutschtum im Auslande zu festi gen und auch so in ihrem Berufe dem deutschen Vaterlande zu dienen. Keine doppelte Moral für partelunlform und Zivil Mit einer im Dienste der Charaktererziehung stehenden Betrachtung Uber Etil und Form wendet sich das Zentralorgan des NSD-Studentenbundes „Die Bewegung" insbesondere an die studentische Jugend. Äiele Menschen führten ein Doppel leben. In Parteiuniform beachteten sie noch z. B. die Regeln des Verkehrs auf der Straße, In Zivil schon nicht mehr. In Gesellschaft von maßgebenden Vorgesetzten seien sie höflich und liebenswürdig, im Verhältnis zu Angestellten rechthaberisch, rücksichtslos und unzugänglich. Wir müßten aber zur Ein heit der Lebensführung, der Lebenshaltung und aller unserer Ledensäußerungen gelangen. Jene doppelte Moral, nicht nur in den Fragen des Bolschewismus und Icidentumes, sondern auch In den kleinen Dingen des Alltages müsse ver schwinden. Die Frage z. B., ob man den Hut abnehmen soll« oder nicht, ob eine Verbeugung erlaubt sei oder nicht, erscheine auf den ersten Anblick wenig bedeutend. Man brauch« aber nur an das Schopenhauer-Wort zu erinnern: „Gerade in Kleinig keiten, bei welchen der Mensch sich nicht zusammennimmt, zeigt er seinen Charakter". Die Stellungnahme zeigt, ob es wirklich „undeutsch" oder gar unmännlich sei, als junger Mensch vor einem ehrwürdigen und greisen Haupt den Kops zu beugen und ob es wirklich ein Zeichen nationalsozialistischer Gesinnung sei. wenn man eine Frau aus der Straße mit Handschlag be grüße und den Hut nicht abnehme. Es komme nickt daraus an, die eine oder andere Frage mit Ja oder Nein zu beantworten. Wichtig sei aber, daß das Gefühl fiir Acktung. Ehrerbietung und Aufmerksamkeit nicht verloren gehe. Vor allem solle man Im Privatleben und in Zivil nicht für erlaubt halten, was in Uniform und im Dienst, in einer bestimmten Umgebung und in „bestimmten Kreisen" nicht erlaubt erschein«. Was einmal un anständig. ehrenrührig und tadelnswert sei, das sei es unter allen Umständen. zu errichten. Das Muster dieser „Städte der Gelehrsam keit- waren Oxford und Cambridge, ihr Eollegge-System wurde kopiert und von ihnen übernahm m-"> « h den star ke» Ausbau der Eemeinschaftsräume und insbesondere der sportlichen Änlagen.' Deutschlands alte Universitäten sind in erster Linie Bildungsstätten gewesen, denen Einrichtun» gen des Sports und der Gemeinschaftsbildung erst nach und nach «»gegliedert wurden. In der Reichshauptstadt, wo sich um den Kern der Humboldstchen Universitätsschöpfung nach und nach immer neue Bildung»- und Hochfchulstätten grup pierten, zwangen Platzmangel und regionale Interessen zu einer überaus großen Zersplitterung, so daß heute in Berlin in mehr als 100 Einzelinstituten in den verschiedensten Stadtteilen die wissenschaftlichen Disziplinen ihre Unter bringung gefunden haben. Weit abseits von diesen Instituten wiederum befinden sich die Sport anlagen. die Kameradschaftshäuser, die Fest- und Eemeinschaftsräume der gesamten Studenten- und Professorenschast. Es bedeutet einen Entschluß von außerordentlicher Tragweite, alle diese philosophischen, naturwissenschaftlichen, medizinischen und technischen Ein richtungen in einem Rahmen zusammenzufasten und mit an gemessenen Sportanlagen, Gemeinschaftshäuser und Re präsentationsräume zu verbinden. Es bedeutet die Aufgabe vieler liebgewordener Traditionen und Baulichkeiten, die verausziehung von Tausenden von Studierenden, Lehrern und Forschern aus dem Getriebe der Weltstadt, in dem sie heute lernen und lehren. Es schafft auf der anderen Seite eine Zusammenfassung und Zuordnung, wie sie in beson derem Maß« den neuen Erziehungsarundsätzen entspricht, und bedeutet eine außerordentliche Erleichterung für den Studienbetrieb, der unter der räumlichen Zersplitterung vielfach schwer zu leiden hatte. Die Reichsunioersität soll an der westlichen Ausfallsstraße Berlins liegen, in nächster Nachbarschaft der olympischen Sportanlagen, die einzig artige Möglichkeiten der körperlichen Ertüchtigung bieten. Sie wird auch in einem der landschaftlich anziehendsten Be zirke Berlins entstehen wo die architektonische und gärtne rische Ausgestaltung besonders leicht sein wird. Die Anteil nahme der breitesten Oeffentlichkeit wird durck die soeben erlassene Preisausschreibung in besonderem Mäher ficher- gestellt, und wir können damit rechnen, daß die künftige Anlage in ihrer Großzügigkeit und Zweckmäßigkeit dem Werke des Professors Werner March ebenbürtig wird. Städteplanung auf weite Sicht kann nur ein Regime unternehmen, das seiner Dauer gewiß ist und in langen Zeiträumen denkt. Mag es dem einzelnen schwer werden, von Liebgewordenem oder Altgewohntem Abschied zu nehmen, für das Schicksal einer Stadt ist es wie für die Zukunft eines Staates notwendig, über den Tag hinaus» zuschauen und die Hauptstadt des Reiches so wohnlich und zweckmäßig zu gestalten, daß sie auch für eine ferner« Zukunft ihre Aufgaben als politischer und geistiger Mittel punkt eines großen Kulturstaates zu erfüllen vermag. Äelchsmlnister Kerrl über Kulturpolitik (Fortsetzung von Seite 1.) Die Bekenntnisfront habe sich früher fiir di« „Stunde der Erbauung" bei ihm bedankt, die er, der Minister, in einem Vortrag geschenkt habe; umso unverständlicher sei es aber, daß später einer ihrer Hauptführer böswillige Unterstellungen in Flugschriften verbreitet habe. Dieses Verhalten beweise nur, wie die christliche Liebe nicht immer dort am besten bestellt sei, wo man sie fortgesetzt im Munde führe. Der Minister er klärte: „Es liegt mir völlig sern, in Bausch und Bogen abzu urteilen. Ich erkenne an, daß viele Seelsorger mit uns ge kämpft und uns mit allen Mitteln unterstützt haben. Ich weiß, daß z. B. die Deutschen ChrIsten völlig positiv zum na tionalsozialistischen Staate stehen. Ich muß aber gleichzeitig erklären, daß ich nicht daran denke, etwa eine deutsche christliche Staatskirche herzustellen. Der Staat hat nur eines im Sinn: die völlige Sicher st ellung der religiösen Freiheit. Ich werde mit der deutschen Volksgemeinschaft dieses Ziel er reichen." Eine Anzahl von Seelsorgern und Predigern beider Konfessionen habe dem Staat für seine Bemühungen entschie denen Dank abgestattet; aufs ganze gesehen sei dies leider aber nicht der Fall gewesen. Sogleich nach Uebernahme seines Amtes habe er, der Minister, Auftrag gegeben, alle Strafanträge gegen Geistlich« zu sammeln. Die Summe der Anzeigen genüge; es sei ein« geradezu erschreckend« Zahl! In keinem anderen Stand« gibt es einen so unerhört hohen Prozentsatz von Verfahren. Die Sittlichkeitsprozesse müßten vor sich gehen, seien aber noch nicht abgeschlossen. Nach Angabe des für diese Straftaten zuständigen Justizministeriums handele es sich dabei um folgende Zahlen: Verurteilt wurden 45 Priester, 176 Or densbrüder und -schwestern, 21 Angestellte usw., zusammen 242. Verfahren sind noch anhängig gegen 03 Priester, 744 Ordens brüder und -schwestern und 118 Angestellte usw., zusammen 955; Verfahren wurden eingestellt oder es erfolgte Freispre chung In Verfahren gegen 29 Priester, 127 Ordensbrüder und -schwestern, 82 Angestellte usw., zusammen 188. — Es sei klar, stellte der Minister fest, daß hier nicht mehr von Einzelfällen gesprochen werden könne. Zum Vergleich erwähnte der Mi nister die Zahl der Ordensgeistlichen vom Jähre 1935. Die Zahl der Ordensanqehörigen In Deutschland habe 1935 etwa 16 200 männliche Ordensmitglieder in etwa 660 Niederlassungen betragen und etwa 102 000 weibliche Ordensmitglieder in 7990 Niederlastungen. Das bedeute also, daß einer Zahl von 16 000 männlichen Ordensangehörigen etwa 1000 Prozesse gegenüber standen. Es sei nicht politisch, wie man den Vorwurf erhoben habe, daß diese Prozesse stattsinden, politisch seien aber viel mehr naturgemäß die Folgen dieser Prozesse. An solchen Eiter beulen könne der Staat nicht achtlos vorübergehen, sondern müsse sie ausbrennen. Bedauerlich sei, daß die kirchlich« Aussicht nicht selbst ae» nügend eingegriffen habe. Der Minister betonte, daß er nicht dogmatisch zu urteilen habe, daß aber nach dem Leben, den Worten und den Taten Christi, wie sie nach dem Evangelium der Beurteilung osfenllegen, diese nicht den Lehren des Na tionalsozialismus widersprechen. Es sei aber bedauerlich, daß viele kirchliche Vertreter den Nationalsozialismus so wenig verstünden'und für seine Anhän ger die kircklicke Türe zu Gatt abzuschließen versucht hätten, statt ihrer Predigt der Liebe gemäß zu handeln. Der Staat werde dort mit starker Faust fiir unbedinate Ordnung sargen, wo die Religion mißbraucht wird, um die Volksgemeinschaft zu stören oder zu zersetzen. Unter lang anhaltendem Beifall schloß der Minister: „Das Volk kennt seinen Führer. Jeder einzelne mag immer wieder in sich hineingehen und sich sagen: Wie herrlich ist es doch, in dieser großen Zeit leben zu dürfen. Nur eines macht das Le ben schön, die Pflicht zu erfüllen, in die Gott uns gestellt hat. Wir wallen daran gehen, ein Reich zu bauen, das noch nicht Wirklichkeit Ist. das aber durch unser Tun und Leben Wirklich kielt werden soll Gott lebt noch und offenbart sich Immer aufs Neue In den Menschen, die seines Meistes voll sind. Auch heute noch lind Wunder möglich, in den Stunden der Not errettet und «rwählt der Allmächtige: viele sind berufen, aber wenige mir auserwählt. Spätere Geschlechter werden uns beneiden um das, was wir erleben und mtterlcben dursten. Jeder ha« di« Freiheit, sein« Pflicht zu tun, und der Stimme Gottes in seiner Brust zu folgen, der ihm lagt: verstehe di« Vergangenheit, erfasse di« Gegenwart, hilf an der Zukunft des deutschen Volkes zü bauen und wirke dann mit, daß das Reich fest steht, daß es bleibt, dos du dein Deutsch laich nennst, dein Deutschland über alles!" „Devisensparbüchsen der HZ/ in den Kasernen Das Reichskrtegsintnssterium hat der Reichsiuqendfühvung mitgeteitt, daß gegen di«'geplante Aufstellung der fiir die Samm lung von Stckniol, fflaschenkapseln, Ztnntuben bestimmten „DeoisettsparbiichfenderHI. in den Kasernen keine Bedenken bestehen. Es «nutz sich aber um fest« Behälter handeln. Die örtlichen HI.Fühver müssen sich in dieser Ange- kgenheit an di« Kommandeure der einzelnen Truppenteil« mit der Bitt« um Genehmigung der Aufstellung wenden. Grand««- der Todls-Mmtmift GmbS. Zur Intensiv««» v«arb«ttung von Patent- und Lizenzfragen Berlin, 1. Dezember. Um di« für die Zukunft einer selb ständigen deutschen Filmindustrie wichtigen Patent- und Lizenz, fragen intensiver bearbeiten zu können, hat die Tobis, Toni Syndikat AG, Berlin, ihre Produktions-Verleih, und Ver» triebsinteressen an die neuaeschaffene Tobis-Filmkunst GmbH übertragen. Diese Gesellschaft wird die künstlerischen und wirt schaftlichen Aufgaben der Herstellung und des Vertriebes der Tobis-Filme im In- und Ausland durchführen. Den Vor stand der Tobis-Filmkunst GmbH bilden die Herren Paul Lehmann, der neben den betrieblichen Ausgaben die Gesamt leitung der Gesellschaft inne hat, Gustav Berloger, der den Verleih betreut, Hans H. Zerlett und Franz Vogel, die die künstlerischen und wirtschaftlichen Fragen der Filmproduktion bearbeiten. Den Aufsicht» rat bilden die Herren: General direktor Dr. Hans Henkel als Vorsitzender, Staatsschauspieler Marxistisch« Streikausschreiiungen in Clrrmont-Ferrand. Zu wüsten marxistischen Streikausschreitungen kam es Dienstag nachmittag vor dem Präsekturgcbäude in Clermont-Ferrand (Frankreich). Als eine Abordnung der Streikenden aus dem Präfekturgebäude herauskam, stürzte sich der auf dem Platz versammelte marxistische Mob auf zwei der Delegierten, die sich vor dem Präfekten bei Verhandlungen zur Wiederaufnahme der Arbeit bereit erklärt hatten. Die Polizei mußte schließlich eingreifen und die beiden Delegierten vor der tobenden Horde schützen. Die polnischen Studenten der Lemberger Universität er klärten sich am Dienstag aus einer Kundgebung dazu ent« schlossen, den Kampf um die Absonderung der Juden in den Hör- und Uebungssälen bis zum Siege sortzusetzen. Wenn ihre Forderungen nicht berücksichtigt würden, dann würden sie das Gebäude oer Technischen Hochschule besetzen, es bis zur Erfül lung ihrer Forderungen nicht räumen und selbstverständlich allen Juden den Eintritt verwehren. Welnpantscher erhält 214 Jahr« Gefängnis. Die Große Strafkammer In Lübeck verkündete am Dienstag abend in dem Prozeß gegen den Inhaber einer Wetnhandlung, H. P. Koch, und drei Mitangeklagte nach einwöchiger Verhandlungs dauer das Urteil. Außer Verstößen gegen das Weingesetz und Vergehen gegen das Dereinszollgesetz war den Angeklagten In der Hauptsache Betrug zur Last gelegt worden. Der Haupt angeklagte Koch erhielt wegen fortgesetzten Betruges 2K Jahre Gefängnis, der Mitangeklagte Oldenburg wegen Beihilfe zum Betrug 4 Monate Gefängnis. Mitteldeutsche Börse vom 1. Dezember Ruhig. Di« Umfatztättgkeit am Aktienmarkt war am Mitt woch sehr beschränkt, wobei die Kurs« keine gleichmäßige Kurs entwicklung zeigten. Das Geschäft in Pfandbriefen wurde durch Materialmangel beeinträchtigt. Stadt-Anleihen verkehrten bet kleinen Umsätzen zu letzten Kursen. Lebhafteres Geschäft hat ten Retchsschähe, Sachs. Staatsanlechen. — Am Markt der Ma schinen- und Metallckktien waren Roinicker und Sächs. Web stuhl j« 1 Prozent und Greizer Maschinen 2 Prozent niedriger. Triptis gingen 1,75 Prozent höher um. Annawekke minus 2 Prozent nach Strich. Banken waren teilweise etwas schwächer bei kleinem Geschäft. Färberei MUnzüerg plus 1,75, Geraer Strickwaren Minus 8 Prozent. Ehem. und Montanwerke wie sen nur geringfügige Schwankungen auf, desgleichen Braue reien. .Reichsbvh»Vorzüge hatten größere« Geschäft und waren etwa» höher. Netchswetterdienst, Ausgabeort Dresden. Wetter vorhersage für Donnerstag 8. Dezember: Wolkig, noch kurzdauernde leichte Regenfülle. Im höheren Gebirge Schnee. Bet müßigen Siibwest- bis Westwinden noch mild. Nur stellenweise leichter Nachtfrost. Vlel Worte, wenig Aeiies Londoner Presse zum Abschluß der englisch-französischen Besprechungen London, 1. Dezember. Die Londoner Morgenpresse vom Mittwoch beschäftigt sich in ausführlichen Kombinationen mit dem Abschluß der englisch-französischen Beratungen und dem Inhalt des durch Ministerpräsident Chamberlain bekanntgege benen Kommuniques. Die Blätter sehen in den Besprechungen den Auftakt zu weiteren internationalen Erörterungen und glauben die Möglichkeit in Aussicht stellen zu dürfen, daß sie unter Berücksichtigung der deutschen Kolonialsorderungen in ein allgemeines Abkommen zur Regelung der europäischen Pro bleme einmllnden könnte. Fast alle Zeitungen heben hervor, daß zwar die Kolonialfraae im Vordergrund« der Besprechun gen gestanden, aber auch die Frage eines allgemeinen Rüstungs abkommens eine Rolle gespielt haben dürste.
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