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Sächsische Volkszeitung : 24.11.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-11-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193711242
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19371124
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19371124
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1937
-
Monat
1937-11
- Tag 1937-11-24
-
Monat
1937-11
-
Jahr
1937
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Mittwoch. L4. November 1987 Ordentlichen Etats (1,66 Mrd. Kc.) zu fast 14 (539 Mill. Ke.) Durch konjunkturbedingte höhere Einnahmen aus den bis- berigen Steuern und Monopolen usw. gedeckt werden könn ten. Bisher war es nämlich seit Zähren schon so, daß die Esfektiveinnahmen stets hinter den Schätzungen zurück- blieben, während gleichzeitig die Ausgaben höher als vor gesehen waren. Allein für sie Jahre 1933—1936 belaufen sich die Haushaltsfehlbeträge auf insgesamt rund 9 Mil liarden Kc. Und in den Jahren davor waren die Verhält« Nisse nicht anders: auch 1937 dürfte mit einem Milliarden defizit abschltehen. Den entscheidenden Ausgleich für die erhöhten Aus gaben verspricht sich der Finanzmintster vgn der Einfüh rung neuer und der Erhöhung alter Steuern im Ausmaß von über 1,15 Mrd. Kc. Die direkten Steuern werden um einen Wehrbeitrag, der 410 Mill. Kc. erbringen soll, und eine Konjunkturgewinnsteuer, deren Ertrag auf 150 Mill, geschätzt wird, vermehrt. Der Wehrbeitrag soll als Zuschlag zur Einkommensteuer unter Einbeziehung des sogen. Krisenzuschlages bis zu 80 Prozent des Steuer betrages ausmachen, gleichzeitig wird er aber auch als Zuschlag zur Körperschaftssteuer in Höhe von 40 Prozent des Steuerbetrages erhoben. Darüber hinaus werden die konjunkturell begünstigten Unternehmen mit einem Rein gewinn von mehr als 50 000 Kc. zur Konjunkturgewinn steuer bis zur Höhe von 10 o. H. des Reingewinns heran gezogen. Nickt weniger einschneidend find die Aenderungen bei den indirekten Abgaben. Für Kautschuk, Euttavercha und Valata werden neue Verbrauchsabgaben eingesührt, außer dem eine allgemeine Kartellvertragsgebühr erhoben. (Er trag insgesamt 120 Mill. Kc.) Ferner werden eine Reihe bestehender indirekter Steuern, wie die für Kunstspeise- fette, alle Arten von Getränken, erhöht. (100 Mill. Mehr ertrag.) Schließlich wurden außer einigen kleineren Maß nahmen noch die Umsatzsteuer-Pauschalen, die mit einzelnen Kartellen vereinbart find, drastisch heraufgesetzt (um 250 Mill. Kc.). Diese Erhöhung betrifft so wichtige Pro- dukte wie Zucker, Sprirttus, Textilien und Mineralöle. Daß diese radikalen Steuererhöhungen, so richtig der Grundgedanke: „Keine Ausgabe ohne entsprechende Deckung" auch ist, die wirtschaftliche Entwicklung aufs stärkste beeinflussen werden, unterliegt keinem Zweifel. Die Folgen find klar vorauszusehen, Preiserhöhungen, Ein- Kränkung des Verbrauchs, Rückgang der Umsätze und der Produktion, Zurückbleiben der Steuereinnahmen hinter den Schätzungen. Das Ergebnis wäre das Gegenteil von dem, was man beabsichtigt hatte, nämlich ein neues großes Defizit. Es soll damit nicht gesagt werden, daß die Ent wicklung nun unbedingt so verlaufen muß — wir haben ja gerade in den letzten Wochen und Monaten qlleroxten genügend Ueberraschungen erlebt hinsichtlich der Konjunk turentwicklung — aber sehr nahe liegen jedenfalls diese Schlußfolgerungen. Nicht weniger bedenklich sind die Auswirkungen der neuen Steuern auf den Kapitalmarkt, der gerade geschont werden sollte, um die Finanzierung des außerordentlichen Etats stcherzustellen. Die neuen erheblichen Steuerforoe- rungen schöpfen naturgemäß einen beträchtlichen Teil des anlagebereiten Kapitals ab. Die Kreditmärkte find zwar trotz der im vergangenen Jahr erfolgten Abschöpfung durch die Vier-Milliarden-Wehranleihe sehr flüssig, aber einmal zeigt die industrielle Kapitalnachfrage steigende Tendenz, die im weiteren Verlauf der Konjunkturentwicklung durch die stetige Aufzehrung des verfügbaren Kapitals vermittels der Steuern alles andere als gefördert. Unter diesen Um ständen wird es dem Finanzminister sehr schwer werden, am Kapitalmarkt neue Kredite zur Deckung der Ausgaben im außerordentlichen Etat auf unehmen, zumal, wenn sich die Hoffnung auf einen Budgetausgleich nicht erfüllen sollte. Begegnet also schon aus diesem Grunde die bis herige und auch die zukünftige Finanzpolitik der Tschecho slowakei erheblichen Bedenken, so ist die in noch größerem Umfange bei einer Betrachtung der Entwicklung der inne ren Etaatsverschuldung der Fall. Diese ist von Ende 1934 bis Ende 1936 um mehr als 7 Milliarden von 28,8 auf 36,0 Mrd, gestiegen, nachdem sie noch 1930 erst 23,6 Mrd, betragen hatte. Diese außerordentliche Erhöhung ist. wenn auch nicht ausschließlich, so doch zum größten Teil durch die Aufrüstung der letzten Jahre verursacht. Das kon- tuntturpolitische Ziel eines derartig umfaßenden Einsatzes de» Staatskredits, die Vollbeschäftigung der tschechoslowaki schen Wirtschaft, konnte dabei noch nicht einmal voll und ganz erreicht werden. Die Fortsetzung einer derartigen Schuldenpolitlk, die mehr oder weniger fast nur einer für das Land offensichtlich untragbaren Aufrüstung dient, läßt aber auch die Frage nach den Grenzen des Einsatzes de» Staatskrevit» in diesem Lande wach werden. SLchslsch« Volkszeitung Velsktzung-sel» in Naunstadt Di« Opfer de» Flugzeugunglück, mit »em vrohherzog in «ner Gruft. Darmstadt, 24. November. Die Beisetznmg der Opfer der Ostender Flugzeugkotastrophe, der Mitglieder der grohherzogtzich hessischen Familie, fand gestern nachmittag um 9 Uhr aus der Rosenhöhe in Darmstadt statt, -leben vielen privaten hatten auch öffentliche Gebäude halbmast ^^^üf Wunsch des vor kurzem verstorbenen Gvoßherzogs fand seine Beisetzung nicht, wie es zuerst angenommen wurde, kn alten Mausoleum, sondern in der Nähe davon neben dem Grabe der vor 34 Fahren in Rußland verstorbenen Tochter aus erster Ehe, Prinzessin Elisabeth, in einer ausgemauerten Gruft statt. Die sechs Särge waren gestern vormittag in dies« Gruft gebracht worden rmd in der Reihenfolge: Gvoßherzoa, Groß herzogin, Erbgroßherzog, Erbgroßhevzogin, Prinz Ludwig, Prinz Alexander nebeneinander aufgebahrt worden, jeder Sarg mit einem großen Blumenkreug bedeckt. An der Beisetzung»feier, die um 3 Uhr begann, nahmen wiederum Abordnungen der Wehanacht nnd der Parteigliederungen, sowie Vertreter der staatlichen und städtischen Behörden törl. Von auswärtigen An gehörigen waren zur Beisetzung noch erschienen: Viktoria, Mar- chioneß of Milford Haven, geborene Prinzessin von Hessen: Prin- Nummer 97k. Sette r zesfln Heinrich von Preußen; Prinz und Prinzessin Andrea» von Griechenland, die Eltern ber Erbgroßherzogin; Markgraf und Markgräfin von Baden; Prinz und Prinzessin Christoph von Hellen; Erbprinz und Erbpvinzessin von Hohenlvhe-Lauenburgj Prinz Philipp von Griechenland; Prinz und Prinzessin Walde- -mar von Preußen; Prinz Louis Ferdinand von Preußen als Vertreter des früheren preußischen Königshauses; der Königlich Griechische Gesandte Exzellenz Rizo Rangobe als Vertreter des Königs von Griechenland und der griechischen Regierung: Gene ral der Flieger Halm all» Vertreter des Reichskriegsministers und des Generalobersten Göring. Die Feier wurde eingeleitet mit dem Gesang des Kirchen chores der Stadtkirche, der auf besonderen Wunsch, den die Großherzogin für die Beerdigung ihres Gatten ausgesproäxm hatte, «inen Satz aus dem englischen Kirchengesang oortrug, der von demselben Thor vor. vielen Jahren auch bet der Beisetzung der Großherzogin Mtc« gesungen wurde. Nach einleitenden Worten des Pfarrers Monnard hielt Geheimer Kirchenrat D. Klein (München) die Gedächtnismrsprache. Während der Bei setzung läuteten di« Kirchenglocken. Bis zu Beginn der feier lichen Handlung umkreiste eine Gruppe von zwei Militärs««- gern, gesteuert von den Kameraden des verstorbenen Erbgroß- Herzogs, mehrmals die Rosenhöhc. Die Bevölkerung Darm stadts und der Umgebung nahm, obwohl ein Trauerzuq durch die Stadt nicht erfolgte und die Rofenhöhe abgesperrt war, zu vielen Tausenden teil. Zst der SrneM noch Kaiser oder nicht? Ein englisch«» Gericht will dies« Frag« «ntschriden. London, 24. Noo. Man sieht hier mit Spannung einem Prozeß entgegen, dem auch eine gewisse politische Bedeutung zukommt. Ein eng lisches Gericht soll nämlich entscheiden, ob der Exnegus Halle Selassie noch als Kaiser von Abessinien anzusehen ist oder nicht. Die politische Entwicklung hat diese Frage bekanntlich längst verneinend beantwortet, doch die Juristen müssen sich nun noch einmal damit beschäftigen. Der in England lebende Exnegus wurde nämlich von dem amerikanischen Finanzmann Chertok auf Zahlung von 25 000 Pfund Sterling verklagt. Er verlangt sie als Provision mit der Begründung, Im Auftrage des da maligen Neaus 30 000 Quadratmeter abessinischen Bodens einer amerikanischen Finanzgruppe in Konzession gegeben zu haben. Der Negus hatte dieser Finanzgruppe Im Jahre 1935 noch eine Million Pfund Sterling abgenommen, jedoch niemals an Cher tok die von ihm beanspruchte Provision gezahlt. Andererseits konnten die Amerikaner jedoch infolge der Besetzung Abessiniens durch Italien ihre Konzession praktisch nicht mehr auswerten. Man darf gespannt sein, welche „Lösung" das Gericht in dieser Angelegenheit finden wird. Muß der Exnegus, der be kanntlich schon sehr verarmt ist, Chertok die 25 000 Pfund zahlen oder nicht? Das ist hier die Frage. Schwere Kursverluste an der Londoner Vörse ' London, 24. Nov. Die an der Londoner Börse am Montag erlittenen Kurs verluste werden vom „Daily Expreß" aus insgesamt 500 Mil lionen Pfund oder 6 Milliarden RM. geschätzt. Das Blatt spricht von einem „schwarzen Tag", wie ihn die Londoner Börse seit den Augusttagen des Jahres 1929 nicht mehr erlebt habe. Als Ursache der Baisse nennt die Zeitung In erster Linie die anhaltende Schwäche der amerikanischen Börsen. Darüber hinaus spricht sie von einer Umstellung, die angesichts der teil weise aufgeblähten Werte im großen und ganzen als wirt schaftlicher Gesundungsprozeß anzusehen sei. Ein unmittel barer politischer Anlaß zu den Rückschlägen liege nicht vor. Srltischer GeMst-trstaer ln Sarrelona zum Gesandten ernannt Ausscheiden des Botschafters Chillon? London, 24. November. Wieamtlich mitgeteilt wird, ist dem britischen Geschäfts- träger für Sowjetspanien, Lech-, der seinen Wohnsitz in Barce- lona aufgeschlagen hat, der Titel eines bevollmächtigten Ge- sandten verliehen worden. „ ,» Der diplomatische Korrespondent des „Daily Herald null berichten können, daß der in Hendaye weilende britische Bot- fchaster Chilton in Kürze aus dem Amte scheiden werde, da er die Altersgrenze erreicht habe. Große Llnter-ausme-rhelt für dasKohlengeseh London, 24. November. Das Unterhaus verabschiedete am Dienstagabend nach aus- gedchnttr Ausspraäie In zweiter Lesung das sogenannte Kohlen gesetz. Die Vorlage wurde mit 301 gegen 139 Stimmen ange nommen. Die Vorlage läuft daraus hinaus, daß der Staat Eigen tümer sämtlicher Kohlenvorkommen Englands wirb. Ab 1942 sollen allmählich und noch einem festgclegten Plan der Vergütung für die jetzigen Besitzer die gesamten Koh lenfelder Englands in den Besitz des Staates übergehen. Sie Wiener Studenten neben nicht nach Forderung nach Wiederherstellung der selbstgewählten Ver- tretungen. — Der Streik dauert an. Die Studentenunruhen haben in Wien zugenommen und sich auf die Hochschulen der Bundesländer ausgedehnt. Die Wiener Hochschüler haben einen Streikbeschluß gefaßt, der einen Gegenbeschluß der Rektoren zur Folge gehabt hat. Bei Stra- ßendemonstrationen wurden 45 Verhaftungen vorgenommen. Die Drohung der Wiener Rektoren, bei Fortsetzung des Borlesungsstreiks mit den schärfsten Maßnahmen gegen die Studenten vorzugehen, hat nicht zu einem Abflauen der Protest- beivegung geführt. Schon mn frühen Vormittag versammelten sich an verschiedenen Punkten der Stadt Gruppen der Studie renden, um zum Unterrichtsministerium zu ziehen. Die Polizei hatte starke Aufgebote von Mannsclzaften bereitsgestellt und alle Zugänge zum Ballhausplatz und den an Ihn anschließenden Minoriten-Platz, auf dem sich das Gebäude des Unterrichts ministeriums befindet, abgericgelt. Mehrere Versuche der De monstranten, dennoch In die Innenstadt vorzudringen, wurden vereitelt. In der Zwischenzeit haben große Gruppen der Studenten schaft ein Jorderungsprogramm ausgestellt, das weit über die ursprünglich begrenzte Bewegung im Anschluß an die Verlän gerung des Medizlnstudirnns hinausreicht. Das Hauptverlan gen geht dahin, die selbständig gewählten Studentenvertretun gen wieder herzustellen und das System der ernannten Sach- walterschaften abzuschaffen. Ferner verlangen die Studenten die Rückgängigmachung der Studlengebührenerhöhung und Frei- lassung aller Verhafteten. Solange diese Forderungen nicht er füllt werden, soll -er Streik weitergeführt werden. Ein eigenes Streikkomitee wurde gebildet. Mehrere jüditäx Blätter imternehmen bereits Versuche, die Verantwortung für die sich ausbrelienden Studentenunruhen der nationalen Opposition in die Schuhe zu schieben. Doppelmort» nach M Zähren ansgeNLrt Für das erbeutet« Blutgeld «inen Kraftwagen gekauft KSln, 24. November. Mit der Verhaftung des 30jährigen Otto Schönewald und dessen 2«jährlger Ehefrau Bertha, hat ein bereits fünf Jahre zurückliegendes Kapitalverbrechen, der Dnppelmord an dem Geldbriefträgcr Körner und der Zimmer. Vermieterin Korte, seine Aufklärung gefunden. Die ruchlose Tat war in Köln am 2. November 1932 in den Vormittagsstunden ausgeführt, aber erst am Nachmittag von einem Neffen der Frau Korte entdeckt worden. Beim Betreten der Wohnung bot sich ein furchtbarer Anblick. In einem Wohnzimmer lag er schollen der Postbeamte und im anschliekenden Schlafzimmer die Leiche -er Frau. Trotz eingehender Ermittlungen gelang cs seinerzeit nicht, die Täter, aus deren Ergreifung eine Belohnung von tausend Mark ausgesetzt war. ausfindig zu machen. Der jetzt verhaftete Schönewald, der mit seiner Frau seinerzeit dem Plan ausgcheckt hat, einen Geldbriesträaer zu überfallen, hatte am Tage vor der Tat bei der Frau Korte zwei möblierte Zim mer gemietet. Um die Tat ausführen zu können, hatte er sich selbst an seine Adresse einen Geldbetrag überwiesen. Als dann der Geldzusteller diesen Betrag abllesern wollte, wurde er meuchlings niedergeschossen. Den Schuß soll die Frau Schönewald abgegeben haben. Die Zimmervermieterin wurde dann als un bequeme Zeugin ebenfalls durch einen Schuß getötet. Das verbrecherische Paar, das sich unter falschen Namen eingemietet hatte, erbeutete dreitausend Mark. Es will davon einen Kraftwagen angeschasft nnd den übrigen Teil für seinen Lebensunterhalt und die Miete einer Neubauwohnung ver wandt haben. furchtbare stamlllentraaödle KIsins Lkrvnilc Der Führer entwickelte vor den Kreisleitern und Gau amtsleitern in einer zweistündigen, mit ungeheurer Begeiste rung aufgenommenen Rede den volkspolitischen Gedanken, der durch die nationalsozialistische Bewegung zum ersten Mal zur Grundlage des Staates der Deutschen geworden ist. Die ungarischen Staatsmänner waren am Dienstag Gäste des Reichsernährungsministers DarrS und besichtigten anschl. «Inen Berliner Großmolkereibetrieb. Der ungarische Gesandte veranstaltete am Abend zu Ehren der ungarischen Gäste einen Empfang. Die SA-Standarte 17 in Helmstedt hat aus ihren Reihen «Inen Blutspendertrupp ausgestellt, dessen 30 Mitglieder zur Blutübertragung jederzeit zur Verfügung stehen. Bei ihrer Zusammenstellung wurde daraus geachtet, daß alle vier Blut gruppen ausreichend vertreten sind. In Bremen sollen zwei neue evangelische Kirchen die Na- men .Hindenburg-GedächtnIs-Kirche" und „Horst-Wessel-Ge- dächtniskirche" erhalten. In einer Kundgebung der NSDAP bezeichnete der Regierende Bürgermeister Böhmker di« Absicht, «ine Kirche mit dem Namen Horst Wessels zu belegen, als Ge schmacklosigkeit. Es komme allein der NSDAP zu, über Ehrungen Horst Wessels zu entscheiden. In Karlsruhe wurden kürzlich elf junge Leute gebühren pflichtig verwarnt, weil sie sich abends in verkehrsstörender Weise auf dem Gehweg ausgestellt hatten. Der italienische Rundfunk wird seine Sendungen ln frem- b«n Sprach«» vermehren. In den frühen Morgenstunden des Mittwoch konnte auf ber Königin-Luise-Grube der fünft« Tote geborgen werden. Cs handelt sich um den Fördermann Peter Galuschka. Ein üstiindiaer französischer Ministerrat befaßte sich neben brr Frage der Beamtengehälter und nordasrikanischen Proble men auch mit der Affäre der Waffenfunde. Die „Epocque" erklärt im Zusammenhang mit der ln Frankreich herrschenden Maul- und Klauenseuche, daß man mit einem Perlust von mindestens einer Milliarde Franc rechnen müsse. Die ungarischen Gäste auf dem Reichs- sporife!d und in Potsdam Besichtigung der Olympia-Anlagen und der historischen Stätten Berlin, 24. November. Die ungarischen Gäste benutzten den Mittwochvormittag zu einer eingehenden Besichtigung der Kampf ft ätten der Olympischen Spiele 1930 und der historischen Stätten in Potsdam. Unter der Füh rung des Reichssportführers von Tschammer und Osten hatten sie zunächst Gelegenheit, von der FUhrerloge aus die wuchtige Anlage des Stadions auf sich wirken zu lassen. Anschließend warfen sie vom Glockenturm einen Blick auf die gesamte Anlage und besichtigten dann die Dietrich-EckarttBühne, die Sport akademie und das Friesenhaus. In Potsdam besuchten die ungarischen Gäste die Garnison kirche, Sanssouci und das Neue Palais. Sie Zusammensetzung de- neue» belgischen Kabinett- «ein« Aenderung d«r politischen Krästevirteilung Brüssel, 24. November. Das neue belgische Kabinett seht sich folgendermaßen zusammen: Ministerpräsident: Paul Emile Janson (Liberal); Außenminister: Spaak (Sozialdemokrat); Innenministerium: Dierck (Liberal); Landesverteidigung: Gene- ralleutnant Denis (parteilos); Justiz: Bus de Barnasfe (Katho lik): Finanzen: de Man (Sozialdemokrat): Wirtschaft: van Iacker (Katholik): Verkehr: Marck (Katholtn); Landwirtschaft: Pierlot (Katholin); Volksbildung: Hoste (Liberal); Kolonien: Rubbens (Katholik); Oeffentliches Gesundheitswesen: Wauters (Sozialdemokrat): Soziale Fürsorge: Delattre (Sozialdemokrat); Oeffentliche Arbeiten: Merlot (Sozialdemokrat); Post und Tele graphie: Bouchery (Sozialdemokrat). — In der politischen Kräfteverteilung hat sich innerhalb d«r Regierung gegenüoer dem Kabinett van Zeeland nichts geändert. Vater, Mutter und zwei Kinder erschossen aufgesunden. Koblenz, 24. Nov. In den frühen Morgenstunden des Dienstag wurde in Bendorf eine furchtbare Familientragödie entdeckt. In einer Wohnung wurden Vater, Mutter und zwei kleine Kinder erschossen aufgefunden, während ein drittes fünf Jahre altes Kind noch Lebenszeichen von sich gab. — Ueber die Gründe der unseligen Tat ist bisher nur bekannt, daß die Fa milie schon seit längerer Zeit von verschiedenen Krankheits fällen betroffen wurde, die den Mann anscheinend sehr starken Depressionen aussetzten. Religiöse Morgenfeiern im Deutschen Rundfunk. Sonn tag, den 28. November 1937. Katholische Morgenfeiern über Reichssender Leipzig, 8 Uhr: Ansprache Pfarrer Dr. Scholze, Markranstädt bei Leipzig; Thema: „Adven t". Es singt der Männerchor des Propsteichores Leipzig. Orgel und Leitung: Georg Trexler. Reichssender Frankfurt, 9 Uhr: Aus der Riederwaldkirche. — Evangelische Morgenfeiern Uber Reichssender Stuttgart, 8,80 Uhr: Ansprache Dekan Kampp, Heidelberg. Reichssender Berlin. 8,55 Uhr: Ansprache Hans Telle. Reichssender München, 8,55 Uhr: Ansprache Valentin Söllner. Reichssender Königsberg, 9,10 Uhr: Ansprache Pfr. Leitner. Reichssender Hamburg, 10.80 Uhr: Ansprache Propst Schütt. Berliner VSrle vom 24 November Aktien widerstandsfähig. In der Gesamt«rsassung der Aktien war auch heute keine wesentliche Aendevung zu verzeich nen. Angebot und Nachfrage hielten sich in bescheidenen Grenzen. Dessauer Gas waren 1 Prozent gebessert, während Schles. Mrs um 1 Prozent zvrückgingen. Montanwerte waren in der Mehr- zahl etwas niedriger, namentlich Harpener minus 1 Prozent und Mansfeld minus 0,5 Prozent. Lebhaftere Umsätze waren tzn der chemischen Gruppe Farben aufzuweisen, die dabei um fünf Achtel Prozent anzogen. Goldschmidt hatten «inen An- sangsverLsst von 1H Prozent. Aili Rentenmarkt wurden Alt- vesttzanäeihen um Pius 5 Pfy., festgesetzt. Rekchswetterdlenst, Ausgabeort Dresden. Wetter vorhersage Mr Donnerstag, 25. November: Frith dunstig. Tagsüber heiter bis wolkia. Trocken. Schwache südliche bis südwestliche Winde. Leichter Nachtfrost.
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