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Arettag. IS. Dezember 1SZ2 Nr. 532 Selle S Der Re reitS be Siegenwl »ustellen, venttonic In veschaffu PI« v »erl ln sein« «eben, würde, Mittel,' wieder blatt schieden diesen noch d< Gewa Bl-Mei wvrtltk erhebet „R«s Berlin, abendvormi zunächst mi wird. Wie noch nicht st Gange sind schlust gclai die Regier die Reichst Ferner nun« « »otvero »««« b, von Pa ansge Eine wcit- erhaltung Jahre» ab nämlich de der pcrsör rungSmitg unter besi Warmv, Nach Mist zum AuSl sung auf l man bei Kredit! finde, w Währu der Arbel stehe im der söge seien im, Arbeit u, 50 Milli- den. Zu wirtschaft Politik i und dak Zurückha volkswir Der l -e» An ani Hochlek ringur Heven schas Hcnkei Und S die G Uber i brutal fatal für ihn gewesen fei, weil die Bervssentltchung gewisser Nebenumständ« ihn zwinge, den Wuschelkops Eut zu heiraten. Sie bestehe darauf, und er könne sich letzt nicht mehr weigern; aber leine eigentliche Liebe sei sie doch gar nicht... „Ja: Strafe must sein!" meint der alte Herr, der Junggeselle geblieben ist. Zwischen den Polizeibehörden von Amsterdam und Berlin besteht heute «t„ reger Fernsprechverkehr. Wie der Justizrat erfährt, befindet sich der Kriminalkommissar Nttt- ball, der in, „Fall Antze" die ersten Erhebungen der Mord kommission geleitet hat, bereits tu, Flugzeug hierher. Balthasar Prinz hat zwar die ans HelmaS Kosten be» gangcnen Defraudationen eingestanden lda ia sämtliche Be- weisstttcle klar Vorlagen!, aber verstockt schweigt er auf alle Fragen, die sich aus Dina AntzeS Tod beziehen „Nittball wird ihm daS Geständnis schon abringen!* meint der Justizrat. „Er hat letzt einen Trumps in der Hand, mit dem der Gefangene in seinem verbrecherischen Spiel nicht gerechnet hat: den letzten Bericht an» Sizilien. Ich bin ia kein Kriminalist, aber ich habe es in den Finger- spitzen: Da besteht ein Zusammenhang." Helma schrickt zusammen, als plötzlich aus der TUr des Amtszimmers ihr Name laut ausgcrusen wird Ste soll cintrcten, um über Balthasar Prtnz auszusagen. Der AwtSdiener ruft ihren Namen noch einmal, noch lauter. Schüchtern meldet sie sich. Da sie so verängstigte Mienen zeigt, sagt der Pedell, der ein gemütliches Gesicht mit roter Nase und vergnügten Knvpsaugen hat, beschwichtigend: „Na, Sic sind ia blos, al» Zeugin vvrgeladen. Fräuleinchcnl Also keine Angst! Sie brauchen, zum Glück, nicht anss Armsünderbänkchen!" Aber Helma ist es doch so, als ob sie aus dem Arm- künderbänkchen sähe. Sic fühlt vor aller Welt ihre Ber- tranensseligkeit angeklagt, die sic heute selbst nicht mehr begreift. In Rotterdam gibt e» ein endloses Berhör im Bcr- nchinnngsraum der Lazarettgefangcnen. Balthasar Prtnz wird dem aus Berlin cingetrosscnen Kommissar unter Be wachung vorgcsührt, aber Nittball entläht die beiden Wärter. Mit den, Gefangenen allein geblieben, spricht er ihm zunächst säst sreundlich zu, keine wetteren Nmstände zu machen und klipp und klar seine Schuld zuzugcben. „Für uns steht setzt alles scst. Ste haben schon gleich nach der Anknnst von Fräulein Antze -en Einbruch bei ihr vor bereitet. Sie horten, das, sie ihr ganzes Geld, da» sie nach Paris ans die Bank bringen wollte, in ihrem Schreibtisch verwahrte, und lauerten von der Stunde an aus die Ge legenheit. bei ihr einzudringen." „Ist nicht wahr!" stösst der Gefangene ans. Nittball läht sich nicht stören. „Als an dem Sonntag abend für Fräulein Antze ein leichtes Schlafmittel gesucht wurde, fragte die Rescivski auch bei Ihnen an. Sie be dauerten, nichts derlei zu besitzen. Aber in Ihrem Nacht kasten befand sich die Schachtel mit Bcrvnal, die beim Um- ziig von Frau Luc» Schlentztg dort vergessen worden war. Wiücn wir doch schon längst . Menlchenskind, wir wissen viel mehr, als Sie ahnen! Die Tabletten haben Sic auf gelöst und in einem unbewachten Augenblick in daS Eock- tailglas geschüttet, das dem Fräulein nach dem Bade ge reicht werden sollte. Sie wnhten, das, zehn, elf Beronal tabletten tödlich wirken. Nun sa: Wenn die Gefahr vor über n>ar, -an Fräulein Antze ans ihrer Betäubung — oder ihrem Tvdesschlas — erwachte und Sie störte, tonnten Sie eben Ihr Bvrbaben ungestört ausführcn..." „Alles — crsundcn! Alles -- erlogen!" Ter Kommissar zünde« sich eine Zigarette an und bleibt, das Fensier im Rücken, dicht vor dem Gefangenen stehen, -er im Stuhl an der Wan- sitzt, daS Gesicht grell von -er Sonne beleuchtet. Der früher so eindrucksvolle Kops hat durch die Zertrümmerung -es Nasenbeins sei» Format ver loren nnd etwas TvtenschädelähnlicheS bekommen. Tie blinzelnden Angen sind start entzündet. Schmerzen, Neber- mii-ung, Furcht, das Gcsühl der Ohnmacht lassen den Ge fangenen immer kleinlauter werden. Ektt37k77^ '6IVI61^' 87^38? 11 fEli VObl L^iscl-l ktEEktZcbllEl), k>lMlv POlllUl^ Etzlvl. U.L KOblkK vo-, PLUl. Oop-rlgdt bx Auauü Schert, Berlin -At. ForNckung« Tas Opfer von Balthasar Prinz befindet sich in bester Obhut: Im Sanatorium von Eaiania geniesit Peren Newman die sorgfältigste Pflege und hat dort Umgang mit kultivierten Menschen. Helma hat ihm beim Abschied versprochen, daß ste sofort olle Schritte unternehmen werde, um den jetzigen Auf enthaltsort seines Onkels, des aus Kolvmbo inzwischen ivvin znrückaekehrlen Mr. Newman, in Erfahrung zu bringen. Aus der Durchreise durch Genua tritt sie mit einem Aus- lunflsburo in Berbindung, das ihr als besonders zuverlässig empfohlen worden ist, nnd gibt Auitrag, zunächst in sämt lichen Kurorten an der Riviera nachznsvrschen. Bor dem Wiedersehen mit Ruunswict, vor allem mit Onkel Nidders, empsindet sie eine erklärliche Scheu. Aber inzwischen Hai der Justizrat sein patriarchalisches Nestchen bereits mit Amsterdam vertauscht: Die sich überstürzenden Hiobsposien von der Bank und der Generaldirektivn des Hames Knnpers Eie. haben seine Anwesenheit dort er forderlich gemacht. Nidders in im Amsieihotel abgesiiegen. Auch Helma lässt ihr Gepäst dahin schassen Sie mutz sich aber sogleich nach ihrer Anlumt zur Polizeidirektton begeben, wo sich bereits der Justizrat befindet: zur Bernehmung in der Anklage sache gegen Balthmar Prinz. Hier wird Helma die Richtigkeit der "Nachricht bestätigt, die sie unterwegs in der Zeitung gelesen hat: Balthasar Prinz ist in Rotterdam, von wo er sich mit falschem Pan über Hock van Holland zunächst nach England hat ein- Ichisfen wollen, von dem Monteur Otto Rnhive ans Berlin erkannt nnd darm hin von der Bahnhosspolizei zwangs gestellt worden. Ter Flüchtling befindet sich im Polizei lazarett zu Rotterdam. Helma preist den Arm ihre» Onkels Nidder», mit dem sie im Korridor vor dem Amtszimmer znsammentrisst. ..linier leinen Umständen will ich ihn sehen nnd sprechen!" flüstert sie ihm erregt zu. „Bitte, schütze mich davor!" Der alte Herr hofft selbst, das« ilir das vorerst erspart bleiben möge. Er ist vor einer Stunde erst ans Rotterdam zurüstgekehrt, wo man ihm den Lazarettgesangenen vor geführt hat. „Freilich wäre es sehr heilsam und sehr lehr reich. liebe Helma, so ein klassisch schönes Filmgesicht, das man für unsagbar edel gehalten hat. wiederzusehen, wenn ihm die Nase zerteilt worden ist. Du ahnst nicht, Wille mintie, ivie erbärmlich nnd wie lächerlich dieser „Prinz Balthasar" setzt wirkt! Aber ich glaube nicht, das! -er hiesige Untersuchungsrichter daraus bestehen wird, -atz man den Gefangenen auch mit dir konfrontiert. Er hat das anfängliche Leugnen seines Bertrauensbrnchs und seiner Defraudation ausgeben müssen; denn alles Material, das ihn belasten mnnte, trug er ja noch bei seiner Festnahme bei sich. Bis aus einen kleineren Posten ist dein Barver- mogen gerettet. Wir lonnen von grosiem Glüst sagen. Tu wirst also dem gewandten Burschen aus Berlin, dem Mon teur Ruhme, eine gute Belohnung für seine Hilfe an weisen, denk' ick?' Helma ist selbstverständlich dazu bereit- „Ich werde ihm nnd Elli Reicwski die Hochzeit auSrichten und das junge Paar anssteuern. Wie denkst du darüber?" NidderS lächelt und denkt sich sein Teil. Ruhme hat ihm nämlich gestanden, dasi die .Katastrophe in der Pension Reitmener am Kiirsürftendainm besonders desmegen so Bccatttwortl.t.d.cedaktlon.r«!!: Vr.Bkiwintlchcr. Lc«»den;t d Ancciacn: Han» RclniMc. Oresvci. Das b«utta« Abendblatt umsalst» S«it«u, Etritt^tAUtlsts ... rsprSkSNtcoign clnen liligsc, sie ggkiwll wcucten dem ' 7 salillsn ucicl dskscwtsn Lalvec lIsinkienslksMs 3 nstzs stoc l-iauot8iraSo Lut ätzu VMn»odMt8ek: un- ZVotl« kür stas piaktiscsio lOoict: WoU-LtedulLinv 080 130 cm, lVIK. s kür star; dlacsimittagskioist: Lslullvick. «kroLLia oso iVIK. «Z kür stas ^bonstlstsist: Orkpv Pkinrv88s u. flsmi8ol d/lsi.4°° §8, tz8b in stsn sctzonslon d/Iostolsroon An «Vvr XrsurkircNs 2 6roSs lci cm l^csiss in Klst 6cvös in cm pssisc in kklst cfoflpslssitig !»x110 »30 s-i^^s^- 175x240 59.— Süxl«) 22 — 200 x 300 81.— 102.- 006 6000I_ss- 1SÜX2S0 30 — 5^Vs^-l/z 250 x 350 115.— 145.50 178x280 zq- 47.— 63 — 170x240 95.25 118- 200x300 32— 60 — 64.30 73.— 200x300 139.— 155- 173 — 220x380 «6.— 92.20 108- 124.30 250 x 350 208.— 2?5.- 258 — tzssicbvgon Lio wo Ausstsli., Vlv Kocbisllung ögs Skls u.Lkistockos MiMicu Klsino prsisa V/oinsiubon mit orstlllsssigor Xüesis Sberbemsen waubin und oläUen nur 48 -Z nlaltkn nur 33^ ttsMmann lVIssenbiller ist «in ^eLlgeseksnk, stas bosiimmi krcrusts macht u. ster Qosunsttzsit liüiri Lu Fabsn lr> k6vk>-t.llvl«n. im svrlitr«r ,mst alic-n «ln»ekrISglg«n Ssnelillttsn Ninctsc-SKIanrug impc cgncorc. mN Usi8vsrrcbluU am, a.es, SKI-SU«»«, „ve»tvrproc>t", mit bostortuNnr bk>n<tr«csg»nk>tzt . . .21.75. AI 75 ms^cvlnsnkvlogonäbi 17.15,ik Sb XIn6«r-Sat,NN«r in Ltsbiinr Lu^tzitzruna, komplvN 2.«) KIMM Lolchs llliü MteniiSbel aller llri in arolier Auswadi au- einen. Werkstätten Otto vkäe Rn» 2M>«M DUrgerwiese 1» »1. k-. L 00. ^/6>kigkok!iÄncIIutig * si/lorilrsli-sös 16 rslepston 110S2 Vision kür stia fsisriags noch auSsrorstontlich günstiger proiss in vuolitätsvcsinsn von 8S?kg. an — Vorrüglicsis Sskto unst Lpirituoson Kragen waiäccn und vlätten nnr I I -! vlüucn nur Abkat. u. Hustest, kostenlos ^8ek!sssffüf6sn>/V!n1sfspor1 SKI-Kütrae au» osstnm dscstvnkoir, goksstst 210rrn MN am ico em ISO rm 1-t— 13- i2.'- 11.— ' «Forttesung »olat.l «paLrL«» ctcx^ ») Qual. Ia---2.- ö. Mä . Uual. l--1.80 et. ps<t. kvl. 1S2Z5 Balthasar Prinz? Sie können durch Ihr Leugnen Ihre Lage nur ver- schlechter«. Wir missen doch alles, was geschehen ist, uv- wissen, wie es geschehen ist." Nun stürzt es dem Gefangenen aus der cnggepresstrn Kehle: „Aber Sie willen ntchi, weshalb es geschehen ist! Ich bin kein Mörder! Ich bin kein Raubmörder! Ich bin kein Einbrecher, der, vorsichtig und verschlagen, eine Gelegen!,cit anSbaldowert! Ich — ich Sie wissen ia gar nicht, mi - unglücklich ich bin! Bewusst malträtieren Sie mich, peinigen Ste mich... Sie hoffen, dasi ich endlich ziisammenbreche und gestehe — ja, dasi ich all das gestehe, was Sie mir in den Mund legen wollen... Aber das ist eine Folter, Herr!' Nittball bleibt ganz ruhig. „Glauben Sie, slir mich sei solch Berhör el» Bergnügen?" Er setzt sich z» ihm und schiebt ihm die Zigarettenschachtel und die Streichhölzer üb- r den Tisch hin. „Beruhigen Sie sich erst mal! Da — rauchen Sie eine Zigarette! Ich denke, Sic nehmen letzt auch zn> Stärkung ein Glas guten Rheinwein? Ich trinke mit Sie sollen sehen: Wir werden uns dabei gleich besseroerstündi gen! Was will ist, denn? Ich will Ihnen das satale Ge ständnis doch blosi erleichtern. Sie sagen. Sic seien lein Mörder Denken Sie denn, ich verstünde nicht, was Sie da mit ansdrücken wollen? Klar: Wer irgendwie schuldig wird, braucht doch noch lauge kein abgesetmler Berbrecher zu sein Nicht wahr? Mein Himmel, was erlebt unsereiner nicht alles! Ta gibt es Eifersucht oder Scham oder verletzte Ehre oder auch ausstachelnde Eitelkeit — lauter Menschlich keiten. Wer ist sret von Schuld? Aber wenn ein Gericht einen zäh leugnenden Angeklagten vor sich hat, dann siebt es eben nur den verletzten Paragraphen des Ltrasgeiev buchs und urteilt und verurteilt hart und unerbittlich nn- ohne inneres Bcrständnis. Sie sind kein acwöhnitchcr Jall, Herr Prinz, kein TnrchschnittSmcnsch. Ich möchte Ihnen Helsen. Berlraiien Sie sich mir an!" Nun ist Wein da. Balthasar Prinz trinkt. Trinkt gierig, nm seine körperlichen und seelischen Schmerzen zu betäuben. Und da er seit langer Zeit gefastet hat, peitscht der Wein ihn auf. Nittball läßt sich viel Zett. Wenn er bet stcb felber eine Abspannung nahen fühlt, bann läsit er den Rotterdamer Kolleaen bltten, der die Untersuchung wegen de» an Frän- lcln Doost-van Küpper» begangenen Betrug» leitet. Der erscheint alöbald mit seinem Schreiber und nimmt unend- liche Protokolle aus. Der Gefangene kommt nicht znr Ruhe: Nach zwei Stunden löst Nittball den Kollegen wieder ab und beginnt sein Berhör aufs neue. So geht es noch die halbe Nacht hindurch. Balthasar Prlu^ ivelsi längst, dasi man ihn durch diese Ncrvenstrapaze mürbe machen will. Aber er wehrt sich, i» lauge es ihm möglich ist. Er spricht nicht einmal die Bitte aus, etwas zu essen zu bekommen. Der Hals ist ihm wie zugeschnürt; er könnte sowieso keinen Bissen hinunter würgen. Aber -en Zigarettendamps des Kommissars zielst er gierig ein. „Weshalb quälen Sie sich so, Herr D«v «FNuttsv . .. auf stsn Melhn.icsilostscsi nuv stlo ^ltlilber- H stoss ml» '/u Uf'st. t*eli-tKtlstzuns «u kbt. 1.80, I ir-1. 1.80, irfst. r.— li I s m m - I< .1 kksc-. > Vvsssten-^. I, Msbsvgalsc 30 / Lstce lO-Ustir I Uleitutgcktrgerckenlrs von bleibmäsmIÜert! F(F<SFL» FU» «KF» « Fr OcrucHttscko. ZVa/rtcscks, Ss/Lcrkrtksc/is. §ko/»cks/»- /crM/rsn, 6ccc>rs7-sc?r?'än/ce e/s vu Ls/ean/rt Luliur Konneborqer SctisF'sIstip. 6 Qsqr. 1872 1sl«p»,<,n^2O756