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Nr. SS2 Seite 4 Mild, meist trüb, SSesttvinöe Das Wetter -er nächsten Woche Die vor acht ?agen angckündigte Hochdruckwetterlage erivieo sich von bemerkenswerter Stabilität. Die zuvor im östlichen Mitteleuropa entstandene Schneedecke genügte, um durch ihre Auostrahliing das Hochdruck,reblet iiber Polen. 2öest- und Südrusstand zu starken, ivo,regen der nordwestlich bis zum Nordmeer reichende Ausläufer des Maximums allmählich abgebant wurde. Sv entstand eine Oslströmung, bei der in Verbindung mit der nächtliche» Ausstrahlung die Temperaturen weit mehr im mitteldeutschen Binnenland als im Nvrdosten sanken. Besonders im Freistaat Sachsen ivar es in den ersten Tagen der Woche sehr kalt; beispielsweise wurden in Zwickau 1.'» Grad unter Null gemessen, wobei selbst die Höchsttemperatur des Tages nicht über Minus ll Grad htnanskam. Erst um die Wvchenmitte gewannen die atlantischen Tiefdruckgebiete wieder Einslnb ans die Witterung. Die Höbe der ganz diinn gewordenen lallen Bodenlnsllchicht betrug In der Norddeutschen Ties- ebene Mittwoch nur noch einige hundert Meter. Aber auch in dieser Zlaltlnsttchichl wurden seit Mittwoch tagsüber schon Temverainren von 3 bis 5 Grad Alarme erreicht. Zur Zeit bahnt sich trott Berstärknng des über Süd» rnkiland dis aus mehr al» 78.', Millimeter Höhe gestiegenen Maximums eine Wetteränderung an, verursacht durch ein sehr krustiges Sturmstes südlich von Island, dessen Zentrum zwar in nordöstlicher Richtung ans Spitzbergen abznwandern scheint, das aber mit der Warmlust seiner Borderseite ziemlich weit ins mitteleuropäische Binnenland eingreise» dürste. Die Temperaturen werden dem» gemäh auch in den mittleren und östlichen Vandestellen a n- sleigeu; erst beim Eintritt einer kälteren Rllckleitenströ- mnng dürste es nnter nordwestlichen Winden zu verbrei teteren Niederschläge» kommen, dle namentlich in den Gebirgen in Form von Schnee lasten und die dort inzwischen stark zusammengeschmolzene Schneedecke wicdcr- herstellen werden. Nachrichten aus »em Lande Erdichteter Raubübersall Waldheim. Der angeblich von zwei Unbekannten über- sallene 66jährige Nittergntsarbeiter ans Schiveikerdhain at seht nnter dem Drucke der Beweise das Geständnis abgelegt, da» der lleberiall in allen seinen Beschreibungen von ihm s r ei er s n n d e n iü. Ans Angst, dan ihm kein Zahlnngs» ansichnb längst salliger lliechnnngen erteilt werde, hat er den llebersall erdichtet. Päpstlicher HauSprälat Laner s Bansten. Nach längerem, schiocrem Velden verstarb der Senior der Bantzner Domherren, Päpstlicher HauSprälat Nikolaus Sauer. Amtlicher Wintersport Wetter- enst der Sächsischen Landeeivetterwaric Dresden In Gemeinschast «lt dem Sächsischen BerkchrSverband und dem Sliverband Sachsen vvin I». Dezember lö!2 Hochwald: —2 Grad, Nebel, lv cm Lchneeticse, bereist, Rodel möglich. Mansche: — t Grad, bedeckt, l> cm Schneetlese, bereift, <-kl und Rodel aui Waldwegen mbgllch. ^bcrhirschsprnn,,: — .1 Grad, bedeckt, 8 cm Schneetlese, gekörnt, Ski »nd Rodel aui Waldwegen möglich. Rcheseld. —2 Grad, bedeckt, 8 cm Schneetiesc, bereift, Ski und Rodel auf Waldwegen mahig. Sm üahlebcrggcviei iü aus Waldwegen und Schnelsen die Aus übung des Winicrioorts noch möglich. Alpen: Schuccscrucrhauo: —2 Grad, beiter, lv-Z cm Lchnce- tiefc, .Zirn'chnec, Ski und ölodel schr gul. Rtesengedirge: Oeusuderbande: stl Grad, Nebel, l8 cm Lchnec- tiefc. gekörnt, Ski und 'Rodel maftig. Schlesierhaus: Null Grad, heiter, 25 cm Schneetlese, gekörnt, Ski und Rodel mäsng. Reisträgerbaude: -st 2 Grad, heiter, 25 cm Schneetiefe, gekörnt, Ski mähig, 'Rodel gut. Witterungsaussichten siir den Wintersport: Geringer reniperainrriiggang. Bertlich Nebel. Rercinzelt «n- bedeutender Lchneesall möglich. * Keine Wintersport Son-erzüge Wegen ungünstiger Wetterverhältnisse — die Schnee decke ist fast völlig verschwunden — verkehren am Sonn tag von Dresden nach dem Diterzgebirge keine Sport- s v n d c r , ii g e. — ^Dresdner rlackirlt-tea" — Frettag, 15. Dezember 1«r MettemackttAten vom 1«. Dezember ^ejMneMakung: G5tsil <^ttt ?5S ^5V/v lU^oW7 lUIUoWl0.5tukm Or-ol8calo» d>tou »olXraiai Obeitec (Dnotddrö 4»«ol^ÄV^dk<t»>tc» Ddeseclck V.'lteoen »Scünr« L»öcouoe> sstevrl oohun» ll 6«*»>N«M Station 1 —5 von 71lhr moraen- übrige Stalionen von 8 Ilhr moraknr Wetterlage Die Depression bei gsland hat sich verstärkt, ebenfalls ist der Hochdruckkeil des siidostenropätschcn Hochs weiter über Mittel europa vorgedrnngcn. Die Drnckgcgensäoc haben sich verschärf», so das, nur im Bereiche des Hochdruckkeils schwache, umlaufend« Winde vorhanden sind. An der Westküste ,Frankreichs werden di« südlichen Winde aussrischcn. Schon heute, sZreilag, herrschen bei grland und Schottland starke Sndweitwinde mit heiligen Regen- sallcu »or. D>e Depression wird sich nur schr langsam ln südöst licher Richtung sorlbcwcgcu. Dle Wetterlage sür Sachsen, das zwilchen beiden Druckgebilden lieg», bleibt im wesentlichen unver ändert. Die Zufuhr warmer Viistmassen in den Höhenlagen hat vorerst nachgelassen. Slaiion Temperaturen LüNd Weller i i>,w 4 Nd, -non». .vv,lp, »vorn,. Schnee- >1 'iejp ii r inw j iiöctiitt c Ul» lv. acstc. neütt v vcra. Nnct» Richtuna Sicli. ,i>r> mora Ina»- Drcsüen -l- 2 - I so 3 0,1 — Leipzig 3 4- 5 -st I SZV l 4 — — riieia 3 4- 3 -st 0 SW 3 3 0.0 — Iiitou-Kirich -l- o -4- 1 - I SW 3 4 — — Zwickau -i- o -st 5 -st 0 SW I 2 — -— Lhemniö B 3 4- 4 — I 8 I 1 — — Plauen i V. 4- 0 -4» 3 — 2 SW 3 2 — -—» Annadcrg 4- 6 4- 0 SW 1 4 — Zichlelbera -st I 4- 9 WSW 4 8 — — Erläuterung betr Wetter o waikenio». > neiiei. 2 aawbedectn. 3 wollin 4 bedeck, 5 Regen. 6 Schnee. 2 Graupel oder zzaaei. 8 Dunü oder Rede 'Sichtweite weniger al» 2 RNometer«. v Gewitter kemocraturen: 4 wörme- grade. — Källcarade. » Zn den lebten 24 Stunden VNer au» da- Ouadratmetei Sonnenjchetndauer >n Dresden, 15. Dez.: 0,0 -iunüen — Togesmillellempcralur -s-0,2"L: Abweichung v.-lormanveri —l,4'(_ vulldruestundvullleuehltqkeitlnDresden 15.Dez. lüllhr 762,1 - 75 IL 21 u,r 762,3 . Lui»/« 16. Dez. 7 Ulir 764.2 - 85»^. Am 17. Dezember Sonnenaulgang 8,01 Uhr Sonnenuniergan 15,51 Uhr, Aionüaulgona 20,15 Ubr Monvunlergang 11,04 Uhr. WisternngSauösichten Nnr geringe Acnderung der Witterung. Borerst Wind« auü östlichen bis südlichen Richtungen, späterhin vorwiegend aus- frischende südliche bis südwestliche Wind«. Wolkig bis bedeckt. Nebelig, besonders auch in den Gebirgslagen. Nachts nur »«er. hedlicher Frost. keine oder nur gering« Niederschläge. » Wallerltand der Elbe und Ihrer NedenIlüII« Ra- mciid R!o- vrnn 2aun Nim- b,»a Braiiv-! -iv 1 Mei- »nk rnerik lluom Ocesder 17 4 4, 4!» I M> >". Dec 410 - . L) — - 18 - 48 4 3" I . iö - la - 1X7 ULlnöscstuk s.so kckt Wilcjlscjsf 7.i dtappa-futior SSO, S SO, 4.90,3.4S I Lslctmsrlct I ^bssttlttsrtekn von Selbrtxeder gegen Llnlcommen- u. dZübel- «leberkelt. Zuor»I>lung ctlrelit vom Oetägeber 24 Stunäen nacd I-Urieiclmng »Iler «ikorcterllcb. 8Ic>>erbelten dlakere Zurlcuntl Vi. Ullkivk, eskol«8lr. 7 n.uvm'adudo, LSKo... So« 8leb,rti,lt».8obn«ll-t<oek- topt »pari dl» düc/, an biolr- lco»t»n unü orrioll rarlo, cvoiedo uno vollaromoll»od» 8p«l»on dol »plolonrt lolobtor Soülonung ^lleiisrigsräis Orunoor dlrovo II W Dle rlcktlAvn Ossckenke (isrcßSnsn ktetlcteclcen. Nluan- unS 7l»cbcleclcen ei-launllck billig »,» Sem 8pcrli>Igei>cl>0lt W vareHnsn-Lektott vr«»<ten -dl., Sauten r krtro AlauaotraS« uact b'rll, keut«r-8tr»8« 14 6 Prozent lZgelca-Itabatt Hast Du Moos. Halt Du Drabl von Helle milgcbrachl? nc§8e Lchekkelllrabetr ö. Haus vo« Allmaill bat Ehrlstbaum-Mo, ö. Rlumeudraht. .gapicu, 'Beeren. Glückonilie, nleclaub kl. Palnicn, 'Vuvpenstubenslöckchcn. AdventSleuchter pichle, Lametta Walle Reilen. Taunruzweiae lilum- bäiimch. 'Ball- 'Ralcn. Rrauzblumen. lichte llroneurelher stedc, boaS und üederbclali. ilndlanerkedertt utw. »um llekolg l»l »lei, Sie lZllrlcung ncr vornehmen Nelcttme. liiliillMlilll vl. Orapd. Nuu»ton,iolt MletlLMlisi'iii 0r«»äen,ZZ»rlen«ir. dir. « 4», Nut r,r«i. »lebt Ibnen mli lt»- »chllgen »u 0len»ien Ertnnerunv an einen Dres-ner Dichter Es sind am 17. Dezember 25 Jahre her. dass in Dres den der Dichter Üarl sl ö st i n g starb, der einmal zu den bekanntesten Persönlichkeiten Dresdens gehört hat Man sah ihn ost durch die Ltrasten wandeln, eine originelle Er scheinung, auf unlerievtem Körper einen Kops, dessen Bil dung schön zu nennen war. Im Zoologischen Garten kann- ten ihn alle Tiere, die seine Zuneigung spürten. Kösting ging als einer der letzten Idealisten reinen Geblütes durch die Welt, ansvrnchslos und einsach in seinem äusteren Leben, innerlich erfüllt von grosse» dichterischen Plänen, an deren Berwirklichung er trotz allen Mistersolgen unermüdlich schuf. Er hatte mit Dramen wie „Mazeppa" und „Colum bus" begonnen, hatte die Iördcrnng des AeststetikerS Bischer, die Ireundschait Mörikes nnd anderer Schwaben gefunden, die Grones von ihm erwarteten, hatte auch ein mal einen Bühnenerfolg in Ltntigart Aber sein Schassen war allzu hohen Zielen zngewandt. als das« cs am Theater Boden gewinnen konnte. Er plante eine Tetralogie mit Moses, Jesus und dem Weltgericht, Dramen, zu denen auch ein Evos „Der 'Weg nach Eden" gehören sollte. Dieses Gedicht hat er vollendet, nnd cs kann als seine bedeutendste dichterische Leistung gelte». Ter Reichtum seiner Ideen liest ihn schltestlich zn keinem gestalteten Ablchlnst keiner Pläne kommen Der in Wiesbaden 1842 geborene Dichter sie delte 1802 nach Dresden über, wo er in Planen, im Sommer in Pillnitz unabhängig in einfachste» Berhältnillen lebte, von vielen Ireunden verehrt und. besonders vo» der Iami- lic Hopse, unterstützt. So konnte er wie selten jemand ganz in seinem Ideenreiche leben und an seinem innerlichen Werke bauen, bis ihm am 17. Dezember 1907 der Tod die Augen schlost. b'. 2. Ast die Aorsetnmv weltfremd? Beispiele, die das Gegenteil beweise» Bon Tr. H ermann Netscgg In den gegenwärtigen Notzeiten, In denen alles nach Berwirklichung jeder nur denkbaren Ersparnismöglichkeit im ösfentlichen Leben hindrängt, ist man leicht geneigt, mit den iinprodnktiven zugleich auch die produktiven Auswendungen zn beschneiden, insbesondere dann, wenn sich ihre Produktivi tät nicht ans den ersten Blick erkennen lästt. Dieser Hall ist in ausgesprochener Weise auf dem Gebiete der wissenschaft lichen, speziell der naturwissenschaftlichen Forschung gegeben Unter den unendlich vielfältigen IorschnngSproblemcn und -gebieten der Naturwissenschaft gibt eS zahlreiche, deren wirt schaftliche Bedeutung beute noch kaum zutreffend zu be- urteilen ist. Sie deshalb aufgeben zu wollen, hiebe einen der aussichtsreichsten Wechsel aus die Zukunft ans der Hand zu stellen, einen der wertvollsten Aktivposten sür künftige Ent wicklungen mutwillig vernichten. Tie Beispiele sür die wirtschaftliche Bedeutung der For schung sind zahllos. Air wollen ans ihrer Fülle nur einige wenige herausgretscn, die veranschaulichen, wie Wissens gebiete. die zu Beginn ihrer Entwicklung von rein wissen- schastlicher nnd praktisch völlig bedenlnngsloier Natur zu sein schienen, zu grösster Bedeulung gelangt sind. Ein Beispiel aus der Geologie: In Deutschland haben sich zahlreiche Forscher mit Bersteinerungen beschäftigt, sie haben insbesondere die vielen hundert Arten kleinster Lebe wesen der Meere aus der Kreidezeit, die uns in Bersleine- rnngen erhalten sind, durchforscht und in mühevollen Arbeiten snstematisch katalogisiert. Wer hätte wohl diesen Arbeiten irgendeine praktische Bedeutung beistemessen? — Tatsächlich aber sind diese mikroskopischen Forschungen zu grösster prak tischer Wichtigkeit gelangt, nnd wenn man ersährt, das, bei den amerikanischen Oclgcselllchasten etwa 150 BersteincrungS- fachleute tätig sind, beginnt man den Zusammenhang zu ahnen. Für die Erschliessung eines Erdölfeldes ist nämlich die Kenntnis der Lage der verschiedenen Schichten der Erdrinde grundlegend. Die ans einer Prvbebvhrnng zu tage geförderten GestcinSproben lassen sich aber besonders gnt durch die ln ihnen enthaltenen sogenannten Lettsvssilten, das sind Bersteinerungen, die bestimmten geologischen Evochen entstammen, auf ihren geologischen Charakter untersuchen. Ta man jedoch bis zu Tiefen von 1000 bis 2000 Meter — das ist die heute in Amerika durchschnittliche Tiefe der Bohrun gen — mit Rücksicht auf die Kosten nur verhältnlSmästig enge Bohrlöcher herabtrcibcn kann, kann man dabei keine gröbe ren Bersteinerungen gewinnen. Man ist also aus die Unter suchung mit dem Mikroskop angewiesen, und gerade hierfür ist ein instemalischer Katalog der versteinerten Mtkroorganiö- men von grösstem Wert. Rian hat in Deutschland, insbeson dere beim Bau des Mittellandkanals zwischen Braunschweig und Peine, wichtige Teile der Kreidezeit erschlossen und wendet die hier gewonnenen Forschungsergebnisse, nachdem in Amerika mit dieser Forschungümethode in der Erdöl gewinnung wichtige Erfolge erzielt werden konnten, nunmehr auch für die Erschliebung der deutschen Erdölgebietc an. Ein Beispiel anö der Physik: Die Physiker, insbeson dere die Kvllvidphysikcr — jene Forscher also, die sich die Er- forschnng der Eigenschaften von äufterst fein zerteilter Ma terie zur Aufgabe gemacht haben —, beschäftigen sich seit Jahren u. a. eingehend mit der N a t u r v o n N e b e l n, d. h. äubcrst kleinen Flitssigkeilötröpschen, die in einem GaS. zum Beispiel Lust, schweben. Sie haben die Eigenschaften solcher Nebel, die Gröbe und Zahl der schwebenden Tröpfchen, die Beständigkeit und Unbeständigkeit diele« Schwebezustände» und dergleichen untersucht, sie konnten feststellen, bab elek trische Ladungen der einzelnen Tröpfchen eine bedeutende Nolle spielen, sie konnten die Unterschiede zwischen »trocke nem" stabilem und feuchtem „nässendem" Nebel ausklären, und eS gelang ihnen, aus Grund dieser Erkenntnisse die Be- dingungcn anzugeben, unter denen man einen Nebel zu gröberen Tröpfchen zusammcnslieben, mit anderen Worten, zum „Ausregnen" bringen und damit beseitigen kann. Praktische Versuche von Professor Wigand sMeteoro- logisches Jnstitnt der Universität Hamburg), Sei deueu «r mittels eines groben Zerstäubers elektrisch hochgeladencn Wasserstaub in natürlichen Nebel HInelnblieS, halten ein überraschend günstiges Ergebnis. Es gelang, die durch dcu Nebel hcrvorgcrusene Trübung der Lust saft völlig - in einem Fall bis zu 90 Prozent — zu beseitigen. Wenngleick auch die vorläufigen Ergebnisse sich nur aus relativ klein, Räume <120 Kubikmeter! beschränkten, so ist doch die hohe praktische Bedeutung dieser Versuche unver kennbar. Dem Lujtverkehr beispielsweise, für den i« der Nebel einer der grössten Feinde ist, wäre schon mit der Schaffung einer „Landegasse" von 200 Meter Länge und M bis 200 Meter Höhe gedient. Achnlichc Bedürfnisse liegen in der Schiffahrt vor. Nach der Statistik einer Schissahrie- gcsellschast betrugen die Totalverluste der Weltschissahrt in folge von Kollisionen oder Strandung im Nebel in den Mo naten Januar bis November 1931 allein 41 000 Tonnen. Ta der Nebel sich als Feind der Schissahrt in erster Linie in engen Durchfahrten, Flubmündnngcn und dergleichen, wo starker Verkehr herrscht, auswirkt, wäre ein Verfahren zur N e b e l b e se i t i g u n g, wenn auch zunächst nnr aus kleinem Raume, doch von auberordentlich grobem Wert. Ein Beispiel aus der Elektrotechnik: Leit mehr als 80 Jahren kennen wir die sogenannten Geisstericheu Röhren, das sind Glasröhren mit einer verdünnten Gao- süllnng, die unter dem Einslus, elektrischer Entladungen ani- lcuchtet. Ihre modernen Nachkommen sind uns als die rot leuchtenden Neonröhren, die vielfach zu ReklamebelcnchtungS- zwecken verwendet werden, bekannt. Die weitere Erforschung dieser L e u ch t v o r g ä n g e t n G a s e n hat eine Reihe oral tisch bedeutungsvoller Perspektiven eröffnet. ES gelang, durch Verweudung anderer GaS- und Dampssilllnngcn »ene, andersfarbige Leuchten zu entwickeln, und man konnte durch geeignete Kombination ein völlig weibeS Licht er halten, das annähernd dem zerstreuten Tageslicht entspricht. Diese neuen Leuchten übertreffen aber nicht nur in der Licht färbe die heutige Glühlampe, sondern vor allem auch in der L t ch t a u s b c u t e. Die hcnttge Glühlampe wandelt kaum 10 Prozent der in sie hineingesteckten — und bezahlten! — Leistung in sichtbares Licht um. Die Gasentladungsröhre hingegen vermag etwa 70 Prozent der ihr Angeführten Leistung in Licht zn verwandeln! Die Leuchttcchnlk macht mit diesen nciten Lampen einen Sprung vorwärts, der viel gröber ist als der Sprung vom Kienspan zur elektrischen Glühlampe. Es wird nur eine Sache weiterer Forschnng und Erprobung sein, dab dieser ungeheure Fortschritt auch der BeleuchtungSprar!» nutzbar gemacht werden kann. Diese wenigen Beispiele zeigen mit aller Deutlichkeit, wie auch ein ganz weltfremd erscheinender Zweig der Willen- schäft, wenn keine Grundlagen beizeiten errichtet wurden, plötzlich zn wirtschaktlicher Bedeutung gelangen kann, „n allen Fällen baut sich der technische Fortschritt auf den von der Forschung gelegten Fundamenten aus. Man sollte sich dies besonders in Notzeiten, in denen alle Blicke aus die unmittelbarsten materiellen Interessen gerichtet sind, immer wieder vergeaemvärtlgeu.