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Sächsische Volkszeitung
- Erscheinungsdatum
- 1937-06-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193706183
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19370618
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19370618
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1937
-
Monat
1937-06
- Tag 1937-06-18
-
Monat
1937-06
-
Jahr
1937
- Titel
- Sächsische Volkszeitung
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Satiren ttükei» »I« 6ei» iNount kverestt Schimmernde Lichlbänder wirst die Sonne durch die hohen Fenster der Halle „Das deutsche Holz" aus der Aus stellung „Schassendes Volk" und scheint den toten Stoff, längst gefällte, zerkleinerte und weiterverarbeitete Baumstämme, wieder zu neuem Leben zu erwecken. Sonnenschein huscht auch Uber die Waldkulissen im Hintergrund, leiht Ihnen Glanz und wirklichkeitsnahe satte Farben. Ein Raunen und Wispern geht durch die weite hohe Halle. Beginnen die Wände zu sprechen, will das Holz etwa erzählen? Nein, das Gemurmel kommt von den vielen Menschen, die hier ein- und ausgchen, dem ständigen Strom der Besucher, die mit lautem „Ah" und „Oh" ihrer Bewunderung über die vielsältigen Verwendungs möglichkeiten deutschen Holzes Ausdruck geben. Was macht man nicht alles aus Holz? Möbel, Brenn- und Kraftstoffe, Papier, Zell- und Faserstoffe für die Textil industrie, Zucker, Röhren und Dachrinnen, Material für den tzäuserbau, alle möglichen Harze und andere chemischen Stosse. Wahrhaftig, hier hat das Wort vom „ewigen Kreislauf der Dinge" jede Abgegrifscnheit verloren, hier wird gezeigt, dass alles wieder in seine Bestandteile und Urstofse zergliedert werden kann — um Neues zu schaffen. Denn siche: aus den valsamharzen gewinnt man Kolophonium und Terpentin. Und Terpentin beispielsweise dient wiederum zur Anfertigung von Schuhkrem, Bohnerwachs, synthetischem Kampfer, Farben und Nrzneistossen. Schade, daß man in der „guten, alten Zeit" nichts von dieser Entwicklung der Dinge ahnte. Unsere Väter wären dann wahrlich nicht so „unvernünftig" gewesen, seden Winter viele Klafter Buchenholz zu verfeuern. Heute wissen mir — eine Wandtafel In der Halle „Das deutsche Holz" auf der Reichs ausstellung „Schassendes Volk" belehrt uns darüber —, daß ein Raummeter Buchenholz rund 200 Liter flüssigem Treibstoff gleichwertig ist. Und wir erfahren weiter, wie zieldcwußt das Reichsforstgesctz um eine Mehrung und Besserung des deut schen Waldes besorgt Ist. dessen Flächen erfreulicherweise um 2 v. H. über dem Durchschnitt Gesamteuropas liegt, also die günstigsten Perspektiven erschlicht. Ein Nusforstungswcrk, das allein geringwertiges Ackerland, Hütungen, nutz- und produk- tlonsloscs Ocdland, Waldblöhen usw. umsnht, würde eine zehnprozentige Dergröherung der deutschen Waldflächc bewir ken und auf die Dauer von mindestens drei Fahren 200 000 Menschen Arbeit und Verdienst geben. Die dadurch erzielte Steigerung der Holzerzeugung, rund 8,5 Millionen Festmeter, würde die Einfuhr ausländischer Hölzer beträchtlich herob drücken. Bildlich dargestcllt entspricht diese Menge einer Holz fäule im Durchmesser eines Großstadtgasometcrs von 15 Meter, die eine Länge von 22 700 Meter erreicht und somit den Mount Everest, den höchsten Berg der Erde, nm reichlich mehr als das Doppelte bis in die Stratosphäre hinein überragt. Ser neue Mersall aus den italienischen Sainpser „Madda" Drelhlg Bomben wurden abgeworsen — Auherdem Beschießung mit Maschinengewehren London, 18. Juni. Eine Reuter-Meldung aus Gibraltar bestätigt, dah der Italienische SOOO-Tonnen-Frachtdampscr „Madda" von bolsche wistisch-spanischen Flugzeugen mit Bomben belegt und später mit Maschinengewehren beschossen morsen ist. Die „Madda" ist am späten Nachmittag mit eigener Kraft Im Hasen von Gibral tar eingetrossen. Der Kapitän des Schisses, Simone, erklärte, dah die bolschewistischen Flugzeuge rund 30 Bomben abgeworsen hätten, dah aber keine Bombe direkt getroffen Hobe. Späterhin dreh ten die Flugzeuge bei und gingen auf 300 Meter herunter, um dann mehrere MG-Salven auf das Schiss abzugcbcn. In der Reuter-Meldung wird bestätigt, dah auf dem Deck des Schisses über hundert Einschläge von MG-Geschossen zu sehen sind. Das Leck am Bug des Schiffes ist so groh, dah der Dampfer In Gibraltar ins Trockendock gehen muh. Durch die Beschießung mit Maschinengewehren wurde gleichfalls beträcht licher Schaden angcrichtel. Von der Mannschaft wurde niemand verletzt. Die bolschewistischen Flugzeuge sollen von Cabo de Palos in der Nähe von Cartagena gekommen sein. Sie Donaufahrt der Ministerpräsidenten der Kleinen Entente beendet Eine amtliche Verlautbarung Belgrad, 18. Juni. Noch Abschluß der Donaufahrt der drei Ministerpräsidenen der Staaten der Kleinen Entente, Dr. Stoladinowitsch, Tatarescu und Dr. Hodza sowie des rumä nischen Außenministers Antoncscu wurde Donnerstag abend in Werschetz eine amtliche Verlautbarung über die während dieser Fahrt zwischen ihnen geführten politischen Besprechun gen herausgegcbcn. In dieser Verlautbarung heißt es u. a., dah die drei Ministerpräsidenten und der rumänische Außenminister Anto ncscu die politischen und wirtschaftlichen Fragen beraten haben, die die Staaten der Kleinen Entente berühren. Sie hätten ihre völlige Uebereinstimmung in den behandelten Fragen festgestellt sowie den Wunsch nach Festigung der Ver bindung zwischen ihren drei Staaten zum Ausdruck gebracht. . Weiter hätten sie sich dahin verständigt, ihre gemeinsamen Bemühungen fortzusetzcn, die auf die Schaffung einer Zusam menarbeit der Donaustaaten in Zusammenarbeit mit allen Interessierten Staaten hinzielcn. Die drei Regierungschefs hätten schließlich ihre tiefe Anhänglichkeit an den Völkerbund erneut unterstrichen. 60 Jahre Görresgesellfchast Im Jahresbericht der Görresgesellfchast für 1030 (Kom missionsverlag I. P. Bachem, Köln 1037) veröffentlicht der Ge neralsekretär der Gesellschaft, Professor Dr. Arthur Allgeier, an erster Stelle einen Bericht über die sechtig Jahre, die seit Gründung der Gesellschaft im Jahre 1876 in Koblenz verflossen sind. Der geistige Vater der Gesellschaft war Georg Freiherr von Hertling, der zuerst den Gedanken ihrer Gründung anläß lich eines Gespräches mit den Mainzer Seminarprosessorcn Mou- fang und Heinrich äußerte. Der engere Kreis, der sich zunächst um Hertling scharte, weist die Namen von Oberbürgermeister Kaufmann, Cardauns, Prosessor Simar (später Bischof van Pa derborn), Julius Bachem und Sanitätsrat Hoppmann aus. Die Gründung geschah Inmitten der Stürme des Kulturkampfes. Der Sinn der Gründung war ein kämpferischer. Es galt da mals gegenüber einer liberalen Oeffentlichkeit, gegenüber einer metaphysischen Zeitphilosophie und gegenüber einer angeblich voraussetzungslosen Geschichtswissenschaft die Leistung der Ge meinschaftsarbeit katholischer Gelehrter gegenüberzustellcn. Diese Leistung ist in 60 Jahren in so vorbildlich wissen schaftlicher Weise erfolgt, dak heute niemand mehr den wisten- schaftlichen Wert der in der Mörresgesellschast geleisteten Arbeit in Frage zu stellen wagt. Man könnte eher von katholischer Seite einwenden, daß diese Arbeit sich in einer allzu wissen schaftlich objektiven und vielleicht etwas zeitlremden Atmosphäre bewegt habe. Veröffentlichungen wie die über das Tridentiner Konzil, die päpstlichen Nuntiaturbcrichte, die Finanzpolitik der Päpste in Avignon, die Ausgabe der Schriften von Joseph Görres sind derartig einmalige Leistungen, daß auch der nicht katholische Forscher ans sie angewiesen ist. Der Bericht beginnt mit einer Studie über die Verbreitung der Görrcs-Gcscllschaft im deutschen Raum. Den Haupttcil der Mitglieder stellt wie zur Gründerzeit immer noch das Rheinland und Westfalen. Interessant ist eine Karte, weiche die Tagungsorte der Generalversammlungen ausmeist, und die gleichfalls eine ausgesprochene Vorliebe für den deutschen We sten verrät. Die Görrcs-Gesellschaft unterhält drei wissen schaftliche Institute, eines In Rom. ein zweites für Orientalische Forschungen in Jerusalem, das leider seine Tätigkeit hat sehr einschränken müssen und ein drittes siir spanische Forschungen in Madrid. Dieses muß für absehbare Zeit als verloren ge bucht werden samt seiner wertvollen Bibliothek, da sich das Gebäude im Madrider Kampsgebiet befindet und es in Madrid nicht gelungen ist rechtzeitig die Bibliotheken zu reiten. Das Verzeichnis der aus den Generalversammlungen ge- kmltenen Vorträge und der von der Gesellschait hcrausgegebenen Veröffentlichungen zeigt die reichverzweigte Arbeit, die aus den verschiedensten Gebieten geleistet wurde, es fehlt kaum ein Name, der im deutschen Katholizismus wissenschaftlichen Klang besaß Das Schwergewicht liegt in den historischen Forschungen, wie auch die philosophischen Veröffentlichungen durchwegs einen historischen Charakter tragen. Den Abschluß des Jahresberichtes bilden die Verössent- lichungcn über die Tanung der Generalversammlung 1036 in Hildesheim, über den Mitgiiederstand, sowie die lausenden Ar beiten der Gesellschaft in den einzelnen Sektionen und Insti tuten. 36 Bauern auf der Anllagebank Sie halten 50 Schweine unterschlagen. Nürnberg, 18. Juni. Das Amtsgericht Hash ein, mußte nm Montag einen großen Saal mieten, um einen Prozeß durchführen zu können, bei dem nicht weniger als 36 Bauern und Bauersfrauen auf der Anklagebank saßen. Um festzustellcn, wieviel Schweine für die Ernährung des deutschen Volkes im Jahre 1037 zur Verfügung stehen, wurde anfangs März eine Schwcinezählung durchgesührt. Vom Er gebnis der Zählung hängt cs ab, ob und wieviel Schweine vom Ausland eingcsührt werden müssen. Wenn nun bei der Zählung unwahre Angaben gemacht, und Schweine von einzelnen Bauern und Landwirten unter schlagen werden, dann ergeben sich zwei Rückwirkungen, die das Volk insgesamt und den Bauern nochmals im besonderen treffen. Eine infolge falscher Angaben als notwendig er achtete erhöhte Einfuhr von Schweinen belastet 1. zum Schaden des gesamten Volkes den Devisenmarkt und 2. zum weiteren Schaden des Bauern den Schweinemarkt. Während der Vernehmung der 36 angeklagten Bauern und Landwirte in Hofheim hat man oft gehört, auf das eine oder die zwei Schweine käme es nicht an: wenn die nicht ange meldet werden, verhungere das Volk auch nicht 36 Angeklagte haben aus diesem Gesichtspunkt heraus 50 Schweine nicht an- gemeldet. Da aber nun einige Bauern und Landwirte den übrigen deutschen Bauern nicht zumuten dürfen, weniger egoistisch zu denken wie sie selbst, und wenn demgemäß in Deutschland durchiveg jeweils in 36 bäuerlichen Betrieben 50 Schweine bei der Zählung unterschlagen worden wären, dann müßten, da cs in Deutschland zirka 2 Millionen landwirtschaft liche Betriebe mit Schweinezucht gibt, zirka 2.8 Millionen Schweine mehr eingcsührt werden, ass notwendig ist. Das würde dazu führen, daß dem deutschen Volk über 200 Millionen Reichsmark in Devisen entzogen würden. Wenn die Angeklagten nur einigermaßen wirtschaftlich ge dacht hätten, dann wären sie nie dazu gekommen, sich an Volk und ihrem eigenen Stand zu versündigen. Das Gericht des Dritten Reiches vernrtcilte den größten Teil der Angeklagten zu Geldstrafen. Einige wurden, weil sie u. a. Nachweisen konnten, daß sie einem Irrtum zum Opfer sielen, sreigesprochen. Der Kall Kober Als Ende März d. I„ wie seinerzeit berichtet, im Saar gebiet die Gemeinschaftsschule eingeführt wurde, richtete der Dozent siir katholische Religionswissenschaft und Katechetik an der Hochschule für Lehrerbildung in Pasing vor München, A. Kober, der gebürtiger Saarländer ist, an den Gauleiter VUrckel einen offenen Brief, in welchem er die Vorzüge der Gemeinschaftsschule feierte und an dem Eintreten der Kirche für die christliche Bekenntnisschule heftige Kritik übte. Dar aufhin verhängte das Bischöfliche Ordinariat Trier über Kober ein Rede- und Zclebrationsverbot, und Bischof Dr. Borne wasser bezeichnete in einer Predigt, in welcher er den Wert der Abstimmungsergebnisse in Zweifel zog, Kober als einen Verirrten, der sich in offenen Widerspruch zum kirchlichen Standpunkt gestellt habe. Als Kober zu Beginn des neuen Semesters nach München zurückkehrte, sand er ein Schreiben des Erzbischöflichen Ordi nariates München-Freising vor, durch das ihm die „missio canonica", d. h. die Erlaubnis zur Ausübung der kirchlichen Lehrgewalt (Predigt, Religionsunterricht usw.) entzogen wurde. Ferner wurde von ihm ein Widerruf seiner Erklärungen ge ¬ fordert. In dem kirchenamtlichcn Schreiben heißt es: „Sie treten für die Gemeinschaftsschule ein und stellen die Behaup tung aus. die religiöse Betreuung der katholischen Kinder in der Geincinschaslsschule sei nicht schlechter als in der Bekennt nisschule. Damit haben Sie sich in schärfsten Widerspruch gesetzt gegen die kirchlichen Grundsätze und Rechtsbcstimmungcn." Zur gleichen Zeit veröffentlichte die Lehrer- und Studenten schaft der Hanns-Schemm-Hochschule in Pasing eine scharfe Erklärung, in der es u. a. heißt: „In Würdigung des frei mütigen und klaren Bekenntnisses eines katholischen deutschen Priesters siir die Gemeinschaftsschule erklären wir unsere volle Anerkennung siir den Dozenten A. Kober und danken ihm für sein Eintreten sllr ein geeintes, starkes, völkisch ausgcrich- tctcs Erzichungswesen und seine vorbildliche Lehrtätigkeit an der Hochschule." Wie das „Deutsche Nachrichtenbüro" mittcilt, hält Kober angesichts des auferlegten Predigiverboles nunmehr ,eden Dienstag in einem großen Hörsaal der Hochschule auf allgemeines Verlangen eine Vortragsreihe über „Positives Christentum im nationalsozialistischen Staat". Inzwischen wurde gegen Kober von Kardinal Faulhaber die „suspensio generalis" verhängt, die jede Berufung an einen deutschen kirchlichen Gerichtshof unmöglich macht und nur noch eine Berufung nach Rom srci gibt. Drastische Mittel Roosevelts Disziplinierung seiner Parteisreunde aus einsamer Insel. Washington. 18. Juni. Die parlamentarisch Lage in Washington, die schon seit Jahresbeginn völlig unfruchtbar ist, bedarf nach der Ansicht Roosevelts dringend einer Aeudcrung. Roosevelt griff daher zu dem ungewöhnlichen Mittel, über 100 Parteifreunde, die im Senat und im Repräsentantenhaus sitzen, auf einer kleinen und einsamen Insel in der Ehesapeake- Bucht zu versammeln. Er will dort vom 25. bis 27. Juni eine Art Parteitag abhalten, um den Abgeordneten und Senatoren eindringlichst und entschieden klarzumachcn, welche Gesetze nunmehr sofort verabschiedet werden müssen. Die Insel befindet sich im Privalhsitz des Demokratischn Klubs und ist daher siir di« Außenwelt unzugänglich. Weib liche Abgeordnete iverden zu diesem seltsamen Parteitag nicht zugclassen werden. Auch der Presse ist das Betreten der Insel verwehr». Dr. Schacht beim österreichischen Bundespräsidenten Wien, 18. Ium. lieber die offiziellen Besuche, die Reichsbankprästdent Dr. Schacht im Lause des Vormittags nach seiner Ankunst in Wien machte, wird fotgendc amtliche Mitteilung ausgcgeben: Reichsbankprästdent Reichsminister Dr. Schacht wurde am Donncrstagvormittag vom Bundespräsidenten in Au dienz empfangen. Dem Empfang wohnte auch der deutsche Bot schafter in Wien, von Papen, bei. Anschließend daran empfing Bundeskanzler Dr. Schusch nigg den Reichsbankpräsidcnten Dr. Schacht, der dann dem Staatssekretär für die Auswärtigen Angelegenheiten, Dr. Schmidt, dem Präsidenten der österreichischen Nationalbank, Minister a. D. Dr. Kienböck, und dem Bundesminister für Han del und Verkehr, Univcrsilälsprosessor Dr. Taucher, Besuch«, abstattete. Die österreichischen Industriellen als Gäste in der Staatsoper Berlin, 18. Juni. Auf Einladung des Ministerpräsidenten Gcneraioberst Göring wohnte die Abordnung des Bundes der österreichischen Industriellen am Donnerstag abend in der Staatsopcr der Erstausführung der neuinszcnierten Oper „Die Macht des Schicksals" von Verdi bei. Unter den Anwesenden sah man außer den Mitgliedern der Abordnung u. a. noch den Gesandten Tauschitz, den Staatssekretär Trendelenburg, den Leiter der Rcichsgrnppe. Industrie Dierig, den Stellver treter des Leiters Präsident Dr. Eecligcr sowie Generaldirek tor Keßler. Vor Beginn der Vorstellung wurden die Gäste im Namen des Generalintendanten Tictjcn durch den Intendanten von Holthoss begrüßt. Präsident Lebrun eröffnet das „Museum der modernen Künste" Deutschland mit einer Sondcrschau vertreten Paris, 18. Juni. Der Präsident der Republik eröffnete am Donnerstag das „Museum der modernen Künste", in dem Deutschland in der Abteilung „Museum" mit einem eigenen Raum vertreten ist. Diese dcptsche Sonderschau war schon, wie bereits gemeldet, vor einigen Tagen sertiggestellt und der Presse zugänglich gemacht worden. Tas „Museum der moder nen Künste" wird neben dem neuen Trocndero-Palast als ein ziges ständiges Bauwerk auch nach der Aussteilung erhallen bleiben und der Obhut der Stadt anvertraut werden. Kurrs k4c>ckrick»sn Der Führer und Reichskanzler stattete am Donnerstag nachmittag im Anschluß an die Trauerfeicrlichkeiten auf dem Ehrenfriedhof dem Panzerschikf „Deutschland" einen Besuch ab. Die DeutsrlpItaltenische Gesellschaft veranstaltete zu Ehren der zur Zeit in Berlin weilenden Balilla-Führeranwärter und -anwärterinnen einen Ball. Auf ihrer Ostdeutschlandfahrt besuchte die Alte Garde der NSDAP am Donnerstag die ostpreußische Hamland- küstc. Im Ostseebad Cranz traf der Reichsführer SS Himmler mit den Männern der Alten Garde zusammen. Reuter meldet aus Valencia, daß sich an Bord des sowjet spanischen Schlachtschiffes „Jaime 1" im Hasen von Cartagena eine Explosion ereignete, durch die 18 Besatzungsmitgiieder ge tötet und über 100 verletzt wurden. Die nätionalspanischen Truppen führten am Donnerstag eine große Säuberungsaktion In den von ihnen eingelchlossenen Bergen durch und fassten sich durch Verkürzung der Front strategische Vorteile. Der deutsche Senator Wiesner überreichte dem polnischen Ministerpräsidenten eine Denkschrift über die Arbeitslosigkeit innerhalb der deutschen Bevölkerung in O st o b e r s ch l e s i e n. Auf der Parteikonferenz der sog. Wolgadeutschen Repu blik gab der Parteisekretär Frescher die Verhaftung von 27 Staatsseindcn bekannt. Zur Beilegung des Streiks der Lewis-Gewerkschaften wurde ein dreigliedriger Schltchtungsausschuß eingesetzt. Der gegenwärtig im Haag tagende und von 40 Staaten beschickte 17. Internationale Landwirtschaftliche Kongreß warnte in einer Kundgebung für den Frieden vor den Gefahren des Bolschewismus. In einem Bergwerk bei Lzubowa ereignete sich ein schweres Unglück, durch das vier Arbeiter getötet wurden. In Rom wurde ein polnisch-italienisches Zahlungsabkom men unterzeichnet. Belgrad, 18. Juni. In einem bosnischen Bergwerk bei Ljubowa kam es zu einem schweren Grubenunglück. Durch vorzeitige Explosion von Sprengschllssen wurden vier Berg arbeiter getötet, drei schwer und neun leichter verletzt. Der polnische Pavillon in Paris eröffnet Paris, 18. Juni. Im Beisein des französischen Handels ministers Bastid eröffnete der polnisch« Botschaster Lukawie« wicz am Donnerstag den polnischen Pavillon der Inter nationalen Ausstellung Paris 1037. Nm Schluß seiner Eröff nungsrede überreichte er dem französischen Ausstellungs kommissar Labbe in Anerkennung seiner Verdienste um die Festigung der polnisch-französischen Freundschaft das Großkreuz des Ordens Polonia Rcstituta. Der polniscl;« Pavillon, der dem deutschen Hause benach bart ist, setzt sich aus mehreren durch Galerien verbundenen Gebäuden zusammen. Der Admiral der britischen Mittelmeerflotte in Barcelona London, 18. Juni. Der Admiral der britisä>en Mittel« mecrslotte, Sir Dudley Pound, traf am Donnerstag an Bor des britischen Schlachtschiffes „Varham" in Barcelona ein, wo er eine Unterredung mit dem britischen Generalkonsul Norman King hatte. In Begleitung der „Varham" befanden sich die beiden Kreuzer „Shropshire" und „Woolwich".
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