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Nummer 133—36. Iahrg. v»rla,»»«< vieid«». «nz«!g<nprtl>: dl« lw-lttz« « mm dr«It« g«tl« I Pl»t >llr 8omtl>«Ran»etge« I Pl» 81, Pl°tzwll»lch« 0°»«, mt, t»l», l»V». Lrlchrtnl S »al wSchenMch. »onattiq«, v«»dp"I» durch Irlg«, «Inlchl » Ps, »,». «0 Ps». Lrlg«rlohn 1.70; durch di« Post t.w «iulchlltstllch Poflllb«rw«llungsgrbllhr, ,uz»,«ch »« Plg. Post-BtstrNgrld. 10 Pi« . Sonnabrnd. R. 8-st>aa-X'. w PI,. W W WWW W W W W abb-strlluugrn müstrn loSikstrn, «In» W°ch« vor W W WWW W W W W W »<iu«-t«it Ich-Isilich brim «erlog «Ingegongeu KI». Un,er« W W W W W W W I lr»«e, dllrieu Kia« ilbbestellungeu W W W W Volkszeitung schrlstlrllung: Vr«»d«»-A„ Polkrstr. 17, Serurrrf Mil u. VSU Selchilltostell«, Demi und v«ilag: L«r»a»t« Buchdrucker«« u Verlag LH. ». ». Winkl, Pollerstrast, 17, 8«r«»t »ldlst, P»stlch«ck: 7K. lS». Baut: Stadtbaul Dr»«d«» Dir. «7« Svnnabend/Sonnkag, 12./13. Juni 1937 2m Soll« °°» -Sherer Lewa«, verbot, «Intreteud«, vet'kdo- stSrungeu hat d«r Ve-Ieh«, oder W<rbuu,trvb«ud« kl« «nlxrllche, soll« dl« Zeitung st, delchrlnklem Umfang, «k lplll't »der nicht «rlcheint. «rslllluRg.DkltstDr.d»«» Llm die Gicherheitsgarantien an -en spanischen Küsten Ausarbeitung des neuen Entwurfs Stand -er Lteberwachungsverhandlungen Erweitertes System der Slcherhettszonen - Sofortige Konsultation im Angriffsfall London, 12. Juni. Bezüglich des Standes der Verhandlungen um ein neues Uebcrwachungsnblwmmen für die spanischen Küsten zeigen sich die Londoner Morgenblätter großenteils weiterhin zuversichtlich. Der diplomatische Korrespondent der „Times" erklärt, die Vorschläge, die dem neuen Abkommenscntivurf zu Grunde lägen, seien unter anderem ein erweitertes System der Sich er Heils zoncn in spanischen Gewässern und sofortige Konsultation zwischen den vier Ueberwa- chungsmächtcn im Falle eines neuen Angriffes ans ein Ueber- wachungsschiff. Dabei würde der Grundsatz berücksichtigt werden, das; ein solcher Angriff als ein Angriff auf alle vier Ucber- wachungsmächte behandelt werden müsse. In diesem Zusam menhang werde auch die Frage einer gemeinsamen Aktion be rücksichtigt. Der diplomatische Korrespondent des „Daily Telegraph" spricht die Hoffnung aus. daß der neue Entwurf heute endgül tig ausgearbeitet werden wird. Der diplomatische Korrespondent der „Morningpost" meint jedoch, die Festlegung eines für alle Parteien annehmbaren Wortlautes scheine mehr Schwierigkeiten zu machen, als ur sprünglich erwartet wurde. Mailand, 12. Juni. Die Verhandlungen über die Sichcr- hcitsgarantien für die Ucberwachungsschisfe in Spanien werden von der norditalienischen Presse heute früh an er st er Stelle behandelt. Der Mailänder „Corricre dela Sera" erklärt, Sowjet rußland habe bis zum letzten Augenblick versucht, das Ab kommen zu hintertreiben. Es sei gewiß, daß dieses Land zur Zeit von einer schweren Krise erschüttert werde. Es bestehe da her wohl die Möglichkeit, daß man eine Ablenkung von der inneren Krise versuchen wolle. Indem man eine viel schwerere internationale Krise heraufbeschwören moste. Der „Popolo d'Italia" stellt fest, daß der im letzten Augen blick vom Moskauer Vertreter abgeschossene Torpedo, der jede Möglichkeit eines Uebereinkommens zerstören sollte, ins Leere gegangen sei. Oie Vordringlichkeit -erSparkapiialbil-ung Der Aelchsfinanzmlnlster vor -em mitteldeutschen Sparkaffentag in Erfurt Erfurt, 11. Juni. Der Reichsminister der Finanzen, Graf Schwerin von Krosigk, sprach am Sonnabend in Erfurt vor den Teilneh mern des mitteldeutschen Sparkassentaycs. Der Minister hob in seinen Darlegungen die für die ersten vier Jahre national sozialistischer Wirtschaftsführung besonders kennzeichnenden Zuge hervor: Das Vorwiegcn des staatlichen Investitionsein satzes, dessen Ziel sich zwar im Lause vieler Zeitabschnitte von dem der Arbeitsbeschaffung um jeden Preis zu dem der Wehr- haftmachung und Beschaffung einer heimischen Rohstosfgrund- lage gewandelt habe, dessen Finanzierungsmethoden aber zu nächst die gleichen geblieben seien. Es habe sich jedoch von Jahr zu Jahr das Verhältnis zwischen Staatsinvestitlon und Stäatsverschuldung gebessert. Das heißt, der Sachvermögenszuwachs übersteige in steigendem Maße den Schuldenzuwachs. Ferner sei diese Zeitspanne aus- gcsüllt durch eine starke Entschuldung der Privatwirtschaft. Und endlich bessere sich auch durch die Konsolldicrungspolitik das Verhältnis zwischen kurz- und langfristiger Verschuldung. Die gesicherte Grundlage, die infolge dieser Entwicklung der Finanzreform der großen Staatsaufgaben gegeben werden konnte, sei durch die Bildung von Sparkapital und die Len kung des gebildeten Kapitals ermöglicht morden. An dieser Kapitalbildnng seien die Sparkassen durch das Ansammeln ge rade der kleinen und kleinsten Spareinlagen in besonders star kem Maße beteiligt. Das Anwachsen der Spareinlagen bei den Sparkassen von 1,8 Milliarden RM. im Jahre 1V25 ans 14,8 Milliarden RM. zu Beginn des Jahres 1937' kennzeichne die wirtschaftliche Bedeutung der Sparkassen. Die alte Frage, ob Verbrauch oder Sparen oder, anders ausgedrückt, Belebung der Konsumgüter- oder der Investltionsgiiterindustrie volkswirt- sckaftlich zweckmäßiger sei, könne nicht allgemein gültig ent schieden, sondern nur nach der jeweiligen wirtschaftlichen Lage «nincs Volkes beantwortet werden. Für uns fei jedenfalls zur Zeit di« Sparkapltalbildung das Vordringliche. Der Vortragende befaßte sich anschließend mit der Frage der Bereitstellung eines ausreichenden Eigenkapitals der Sparkas sen und der Gewährverbandshaftung. Er forderte, daß die Ge- währverbandshastung auch dann beizubehalten sei. wenn ein ausreichendes Eigenkapital für die Sparkassen einmal au» jähr lichen Ueberschüssen angesammelt sein sollte. Viele Mißver ständnisse in den Beziehungen zwischen Gemeinden und Spar kassen gingen von der Regelung der Personalverhältnisse aus. Die Personalhoheit der Gemeinden für die Sparkassenbeamtcn und Angestellten sei unantastbar. Der Vortragende empfahl, die Sparkassen mehr noch als bisher mit der Erledigung des ge meindlichen Zahlungsverkehrs zu beauftragen. Nähmen die Sparkassen in großem Umfange den Zahlungsverkehr der Ge meindekassen wahr, so hätten sie Anspruch aus einen angemesse nen Verwaltungskostenbeitrag. Hinsichtlich des für die Spar kassen bestehenden Gemeindekreditverbotes sei eine gewisse Lockerung geboten. „Gebt mir vler Jahre Zett!" Ein neues Buch von Alfred-Ingemar Berndt. Im Eher-Verlag ist soeben ein Buch erschienen, das den Titel trägt: „Gebt mir vler Jahre Zelt — Dokumente zum ersten Vlerjahresplan des Führers." Das Buch, dessen Verfasser der stellvertretende Pressechef der Reichsregierung, Ministerialrat Alfred-Ingemar Berndt ist, bringt in 16 Kapiteln einen spannenden Rechenschaftsbericht über die Leistungen während der ersten vier Jahre nationalsozialisti scher Staatsführung. Reichsminister Dr. Goebbels hat dem Buch ein Geleitwort gegeben. Das Buch bringt keine trockene Zahlenbilanz, ist nicht im Stile von Generalversammlungsbcrichten geschrieben, sondern packend und lebendig. Es ist ein Verdienst des neuen Buches, zum ersten Male einen fast lückenlosen Ucberblick gegeben zu haben über all das, was das Dritte Reich in diesen vier Jahren an Erfolgen aufzuweisen hat. „Deutscher Wal- in Gefahr" Mahnruf des Relchsforfimeisters Hermann Göring Vertin, 12. Juni. RelchsfürstmListtr Hermann Göring er läßt folgenden Aufruf: . . „Achtung! Deutscher Wald in Gefahr! Die Hitze,vell« und ihre Auswirkungen beideuten höchste Gefahr für eine der wich tigsten Quellen der deutschen Rokstoffwirtschast, den deutschen Wald. Ich erwarte daher, daß jeder Volksgenosse alles tut. um diese Gefahr von unserem ivertvollsten Volksgut und einer der stärksten Stützen des Vierjahresplanes zu bannen. Dies gilt insbesondere für Ausflügler, die Erholung von der All- tagsarbcit im Walde suchen. Es ist vornehmste Pflicht jedes Volksgenossen, die erlassenen Verbot«, über das Rauchen, Feueranzünden usw. im Walde genau zu beachten. Nicht durch Vorsatz, sondern nur durch sträflichen Leichtsinn werden oft ungeheuere Werte vernichtet. . > Jeder ist berechtigt, einen Frevler, der sich an unserem Wald versündig«, aus der Stell« festzunehmen und zur Anzeige zu bringen. Wer «inen Brand bemerkt, hat dies aus schnellstem Weg« der nächsten Polizei, oder Forstdienststelle zu melden. Jeder mutz sich an den Loscharbeiten beteiligen. E» bleib« streng verboten: 1. Im Wald« oder am Waldrand zu rauchen; 2. Im Wald« oder am Waldrande Feuer anzumachen; 8. Im Wald« oder am Waldrand« Feuer zu schlagen, Streichhölzer oder Feuerzeug« anzuzünden. Jedem, der gegen diese zum Schutz« unser«, Walde» erlassenen Bestimmungen verstötzt, droht sofortig« Verhaftung, schiirsste gerichtliche Be- strasung und voll« Entschädigung sttr den angerichteten Schaden. Berlin, den 11. Jun« 1887. Der Reichssorstmeister. gez. Hermann Göring." Chinas Ringen um Gleichberechtigung Mit großen Ehrungen ist der chinesische Finanzminister Dr. Kung sowie der chineM-e Marincinmister Eben und ihre Begleitung in Berlin empfangen worden. In den An« sprachen, die anläßlich des Empfanges beim Reichsbank präsidenten Dr. Schacht gewechselt wurden, haben die Red ner die engen wirtschaftlichen und politischen Beziehungen zwischen Deutschland und China besonders betont. Wir er innern uns aus diesem Anlaß, daß auch China einen Kamps gegen „ungleiche Verträge" durch viele Jahre geführt hat und heut« noch führt, in welchem das chinesische Volk de» deutschen Verständnisses gewiß sein kann. Nachstehend ver- önentlichen wir eine kurze Darstellung des Kampfes, den China um seine volle politische Gleichberechtigung und ge gen die ihm früher auserlegten „Kapitulationen" führt. Die Aufhebung der „Kapitulationen", also der Frem- den-Vorrechte, die das Königreich Aegypten aus Grund seiner neu errungenen politischen Unabhängigkeit in Mon treux erkämpfte, hat sofort ihre Wellen geworfen; sie schlugen über den asiatischen Kontinent hinweg zunächst nach China. Wie man weiß, hat Aegypten den grundsätz lichen Verzicht der „Kavitulationsmächte" erreicht, indem es ihnen eine sehr betretvare Brücke baute. Die steuerlichen und gerichtlichen Vorrechte der Fremdenunternehmungen, die bisher die Hoheit des ägyptischen Staates, seine poli tisch« und wirtschaftliche Gleichberechtigung mit den auf seinem Gebiet ansässigen Fremden empfindlich einschränk- ten, werden später einmal verschwinden. Aber die Rücksicht aus die Interessen des (aus 5 bis 6 Milliarden RM. ge- schätzten) im Rilland arbeitenden Fremdkapitals geht weit: während einer zwölfjährigen Nebcrgangszeit arbeiten die „gemischten Gerichte" weiter, den fremden Gesellschaften ist zwar nicht die alte Steuerfreiheit belassen, aber doch die Gleichheit mit den einheimischen Unternehmungen verbürgt, sogar für di« Folgezeit zugesichert. Das Pharaonenreich begibt sich somit fre,willig der Möglichkeit, seiner natur- gemätz jungen und kapitalarmen Industrie durch staatliche Schutzmahregeln den Ausbau zu erleichtern. Dennoch hat auch dieser so mahvoll ausgewertete Erfolg dem Verlangen Chinas, ebenfalls aus den „ungleichen Ver trägen" herauszukommen, einen neuen und starken Antrieb gegeben. Diese Verträge selbst, ebenso wie der Kamps gegen sie, sind ja dort älter als in Aegypten. Teilweise seit fast einem Jahrhundert gcniehen die abendländischen .Wirtschaftssiedlungen aus chinesischem Boden die Rechte der „Exterritorialität"; das will bedeuten: sie unterstehen weder der Steuerhoheit noch der Gerichtsbarkeit, überhaupt nicht den Gesetzen des Landes, in dem sie ihre gewerbliche oder Handelstätigkeit ausüben. Von allen noch weiter gehenden „ungleichen Verträgen" und Herrenrechten einmal ganz abgesehen. Die Verträge selbst sind abgelausen; aber die Exterritorialität der Engländer, Amerikaner, Fran zosen, Japaner, Brasilianer und Peruaner besteht trcktzdem einstweilen weiter. Ja, es ist noch die ungeheuer erweiterte Machtstellung Japans, die Gründung des Kaiserreiches Mandschukuo und der Kampf um Nordchina hinzugekom men. Die Verhandlungen über die Aushebung oder Milderung der ungleichen Verträge sind auf diese Weise jahrelang unterbrochen worden. Aver sie haben, wie gesagt, wenigstens auf chinesischer Seite durch das ägyptische Beispiel neuen Antrieb erhalten. Und China steht, weder in der Sache noch in der Gesinnung, mit seinem Verlangen allein. Das ist wohl das Wesentlichste ves Kampfes, dey China wieder ausnimmt, wichtiger und folgenreicher noch, als die Aufhebung der noch Uberbliebenen Fremdenrechti an sich es sein würde. Es geht ja nicht nur um Konsular« aerichtsbarkeit, oder um Hafenzölle, um Steuern oder ge schlossene und aus eigenem Recht verwaltete Fremdensted- lungen wie in Schanghai; so drückend das alles von dey Chinesen empfunden wird, es geht um Grundsätzliches. „Gleichberechtigung" — „ungleiche Verträge": Kennwort« desselben Fretheitsbestreoens im Osten wie im Westen. Denn das System der Vevorrechtungen und Minderberechti? jungen, das dem Europäer als selbstverständlich erschien, olange er in anderen Erdteilen als Eroberer und Koloni- ator auftkat, ist ja längst nicht mehr gleichbedeutend mit »em Gegensatz zwischen „Weißen" und „Farbigen" oder „Exoten^: es schlug nach Europa zurück. Der Weltkrieg riß freilich eine Bresche in die vielfältigen Kapitulationen, mochte es sich um die Türkei, um Aegypten oder um China handeln. Aber dafür fanden die „ungleichen Verträge" ihr« Statt im Herzen Europas. Die Friedensschlüsse in deh Pariser Vororten hatten wohl zur Folge, dah die unter, legenen Länder, diktatgemätz oder freiwillig, in der außer, europäischen Welt aus dem Kreis der Bevorrechteten aus, schieden; Deutschland vor allem verzichtete auf der ganzey Welt aut tealicke Sonderrechte. Aber die Gleichberechti«