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«ittwrch, 12. vktebee i»sr 19Z2 O/e /)ee§iÄ?se w// ?/oLVeK- s/kt/ Ungarns gutes Verhältnis zu DeutWan- Sttlir Sandmann als Schwindler enllarvl ist heute i' ist Der Belm» des Reichskanzlers ln Machen 9. LcliluÜ tt 0 mehrere gemeldet. » o 30,V 81.» Vkrnw'kcher-Sammelnumm«: «5741 Nur Mr Nachlgrlprüch«! Nr. raoil Echrtlllrltung u. HaupIaelchilUstrllr: Lielden - A. 1, MaNenstrab« 88/47 28.» 3»,» 22.» ri.5 rro tos.ar es rr 51,5 116.5 51.5 i 5. !>. 8. 1 I I I 1 » II II II 7. ». 0 II II Lrelden. Posllchrck-Kto. l0«S Dieldrn Nachdruck nur mit drull.QurIIrnau<iab« (Lrrldn. Nachr.I julSsiig. Unveilaual« Lchriltstack« werdrn nicht aulbrwahrt » u ll o u n U ll 10.10. 134.0 137,5 45.0 12.» 40.» 36.0 28,0 tl l> n v ll l> tt II d II ll 0 U ll u ll u » tl <> ll ll ll ll ll « u n «I ll v ll ll ll ll o o II detc. l'üpicr ra^e vvri.ij; n. t. ri>. 2i. 113.75 23. » 18.» 68.» 86.5 «5,5 7.» 75,0 24, v 32,0 87.» «.0 Ivr.» 12»,v ecd,. .am- »,ck z»t-n« 84,82 86,87 52,81 114,0 52,82 24,0 88,5 53,0 75 0 61,75 87,» 122.75 1»7.V 85,» Danbmann gewisse Schlüffe zulassen. Der echte Daubmann ist tot. Wie wir bei Schluß der Redaktion erfahrest, ist der an gebliche Daubmann in Wirklichkeit ein lange gesuchter Ver brecher namens Christian Hummel arrS Ossenbnrg. Herren mögen wissen, das, er eine gesunde kapitalistische Politik machen wolle. Tie Sozialdemokraten lebten von den Auswüchsen und Mißbräuchen des Kapi- taliömuS. 27,25 26,U 1.5 12»,» 32.» 10. » 80.» 26,0 dll 11. » 55,5 33,0 18,» lohn!, durch Postbk«ug 8.7» VN. rtnlchli-iltch 6« Pig. Posta-dühr h>hn« Post»uIl«1lung,g«bLH,) dei 1 mal tvdchrnllichrm verland. Einzelnummer 1» Psg., außerhalb SachienI 15 Psg. Unzelgenpreiie: Di« rlnlpalgg« 8» mm breite Zeile »5 P,g„ lür auiwSrl« 4» Big., die 9» mm breite ReName,eile iW Pi«., -uberhalb »5» Pi», ab», »rilenabichlag ll. larls, gamilienan,eigen und Stellengeluche ohne Rabatt I» PIg., aubechalb 3» vi». LIl-rtengedühr 8» Ps^ «utwLrtige «ultri«« gegen »orau«be»ahlun» 48,12 20,75 26.62 106,5 43,0 Barrikadenkämpfe in Belfast London, ll. Oktober. In Belsast hatten zehntausend Arbeitslose sür den Dienstag eine Massenkundgebung und einen Marsch nach dem Arbeitsamt geplant, wo sie mit Ge walt die Erhöhung der Unterstützungssätze fordern wollten. Um die Kundgebung zu verhindern, zog der Polizctchcs von Ulster in der Nacht zum Dienstag Ailill Schutzleute, mehrere Panzerwagen und mit Maschinengewehren ausgerüstete Kraftwagen in Vclsast zusammen. Die Unruhen nahmen im Lause des Nachmittags eine« derartigen Umfang an, das; die Stadt durch einen Poltzeikordon abgesperrt werden mußte. An einer Stelle der Stadt wurden von den Aufrührern Gräben ausgcworsen und Barrikaden errichtet. Zu wiederholten Malen mußte die Polizei znm Ang riss übergehen, um die Ansammlungen der Aufwiegler zu zer streuen. Durch eine Verfügung ist das Betreten der Straßen zwischen II Uhr abends und 5, Uhr morgens verboten worden. Ter Zutritt zur Stadt ist bis morgen früh gesperrt und der Autobus- und Straßenbahnverkehr eingestellt wor den. Die Zahl der Verletzten steht noch nicht fest. N 3.' :«i l U 5. 5. 7. 7. 22. 22. 14. 16. 30. 12. 1. 19. io. io. 31 19. 2. 1. 24. 2. 10. N 31 .12 6. 32 - !- - Emviling beim Ministerpräsidenten Seid München, II. Okt. Allster dem päpstlichen NnniiuS stattcie der Reichskanzler auch dem evangelischen Kirchen- präsidentcn N. V c i t einen kurzen Bestich ab, während er bet dem von München abwesenden Cardinal Faulhaber seine Karte abgab. Um ltl.üil Uhr fand beim Ministerpräsidenten zu Ehren des Kanzlers im engen Kreise eine Mittagstafel statt. Der Nachmittag war einem AuSslug Vorbehalten, der die Gelegenheit zu den vorgesehenen politische» Be sprechungen zwischen dem Reichskanzler und der banrischen Staatsrcgternng bot. An dem Empsang am Dienstagabend im Palais des Ministerpräsidenten Dr. Held nahmen mit de» Ange hörigen des diplomatischen Korps, dem LandtagSprästden- teu, -cm päpstlichen Nuntius, den Mitgliedern des Land tages, den Spitzen der Behörden, dem Rcichswchrkvmman- dantcn zahlreiche hervorragende Persönlichkeiten der Politik, der Wirtschaft, der Wissenschaft nnd Kunst teil. Dr. Held begrüßte den Kanzler Und verwies darauf, das, in der heutigen ernsten Zeit sede Regierung ans dcu guten Millen des Gesamtvolkes dngewtefen sei. Fehl« dieser gute Miste, dann sei das Fallensteller Herriot Die Franzosen haben vor nichts mehr Sorge als vor einer Konferenz, aus der die deutsche Gleichberech tig u n g s s o r d e r u n g verhandelt wird. Augenscheinlich unternehmen sie zur Zeit alles, um die Londoner Vicrmächtc- konfeienz zu sprengen oder zum mindesten zu verfälschen. Tas ganze reiche Nänkespiel diplomatischer französischer Kunst wurde in den letzten Tagen vom Quai d'Orsay auf geboten, nm die Wcltmeinung nach Kräften über die Ab sichten Frankreichs irrczustihrcn. Man liest einerseits durch blicken, man sei von dem Konfercnzplan Macdonalds be friedigt, lehne ihn keineswegs ab, anderseits tat man aber aste Meldungen amtlicher englischer Stellen über eine Zu sage Frankreichs als „bewussten ZwcckoptimiSmnS" ab, der eine» unverbindlichen Zwischenbescheid Frankreichs in eine positive und endgültige Zusage umgcdeutct habe. Als in dieses raffinierte Spiel nun die Zusage Deutschlands platzte — die man in Paris keineswegs mehr vermutet hatte —, musste der Quai d'Orsan schleunigst seine Taktik ändern. Fetzt kam cö nicht nur daraus an, Macdonald die Freude an der Konferenz zu verekeln, sondern vor allem Deutsch land. Mir Deutschen haben freilich an der Londoner Kon ferenz, die der englische Premierminister zur Rettung der Genfer AbrüstnngSkomvdie zustande bringen will, rein sach lich nicht das geringste Interesse. Wir können wirklich in Ruhe abwarten, welches Ergebnis das Genfer Spiel um die Abrüstung ohne unsere Teilnahme nehmen wird. Kommt man dort zu keinem Ergebnis, dann werden wir unsere Beschlüsse so fassen, wie eö einem souveränen Staate zukommt, der sich seinen Anspruch ans Gleichberechtigung kraft eines ihm zustchcnden natürlichen Rechts selbst nimmt. Ein klarer und durch nichts zu erschütternder Standpunkt! Wenn wir trotzdem die Einladung zur Londoner Konferenz angenommen haben, so geschah das in erster Linie deshalb, weil man Frankreich nicht den billigsten Vorwand selbst liefern wollte, sich von einer Konferenz zu drücken, aus der auch von Gleichberechtigung die Rede sein sollte. ES wäre sür Hcrriot zu bcgucm gewesen, die Schuld Deutschland anszubürden und wieder einmal mit dem treuherzigen Augenausschlag -es pazifistischen Biedermannes die eigenen Hände in Unschuld zu waschen. Diesen Gefallen hat die deutsche Regierung der französischen Doppelzüngigkeit nicht getan, die cö ihrem Ungeschick zuznschreiben hat, wenn sie nun vor aller Welt als einzige Macht bastelst, die aus die englilche Einladung keine klare Antwort gegeben hat. Ans dieser verfahrenen Situation sucht sich nun Herriot so gut zu retten, wie eS geht. Er hat eS dringend nötig. Denn seine Bemühungen, eine noch chauvinistischere Politik als die PoincarSS, TardieuS und Lavals mit deklamatorischen Friedensbeteuerungen und hohlen Phrase» zu umkleiden, haben nicht nur die Geduld der Weltöffent lichkeit über Gebühr in Anspruch genommen, sic haben vor allem auch in einsichtsvollere» Kreisen seiner eigene» Partei bereits einigen Widerspruch gefunden. Das gilt um so mehr, als sich das bisherige Spiel nm die Londoner Konferenz bis setzt für Hcrriot ziemlich blamabel gestaltet hat. Der französische Ministerpräsident fürchtet allerdings die außen politischen Folgen dieser Tatsache weniger als die inner politischen. HerrtotS bisherige RcgicrungStatcn waren alles andere als glänzend. Die Stellung, die Frankreich als mächtigste Goldmacht innehattc, ist längst dahin, lieber« ast hat man sich gegen den französischen Kampf mit goldenen Kugeln gepanzert. Ter Finanzkrieg war zwangsläufig zn Ende, als die letzten französischen Goldmillioncn im AnS- landc gekündigt waren und gleichzeitig die nach Frankreich geflüchteten fremden Kapitalien wieder in ihre Heimat zu- rttckznkchrcn begannen. Unter dem Pazifisten Hcrriot stützt sich Frankreich wieder auSschlicstlich aus die brutale Macht des mächtigsten Heeres der Welt, das man mit doppel züngigen Völkerbunds- nnd SonntagSredcn unversehrt durch die Abrüstungskonferenz führen wist. Aber die ewige Wiederholung des FricdenSgcschwätzcö nnd Sicherheits gewinsels der Minister des mächtigsten MililürstaateS wirkt nicht nur monoton, sondern ans die Dauer sogar lächerlich. Auch in Frankreich wird man langsam der tibetanischen GcbclSmühlcn, deren sich Herriot bedient, überdrüssig, zumal, wenn sic mit so viel Ungeschick, wie bei dem diplomatischen Spiel nm die Londoner Konferenz, ge paart sind. Kein Wunder, dast die französische Regierung mit einiger Sorge der anstenpolitischen Interpellation cnt- gegenstcht, mit der die Kammer in einigen Wochen die parlamentarische Saison einleitcn will. Bis dahin braucht Herriot positive Erfolge, wenn er sein Kabinett retten will. DaS war wohl der innerste Beweggrund, warum sich Her riot plötzlich mit größerem Interesse der Londoner Kon ferenz zugewandt hat nnd sich zu diesem Zweck von Mac« dvnald sür Donnerstag zu einer AnSsvrache unter vier Augen nach der britischen Hauptstadt cinlabe» liest. Auch der Vorschlag, den Hcrriot Macdonald für ein Zustandekommen der Konferenz machen will, ist bereits hinreichend bekannt. Er soll den Gedanken der Konferenz von vornherein darauf zu verwässern, daß ein Erfolg im Regieren außerordentlich schwer und der Erfolg tnner- unb außenpolitisch sehr zweifelhaft. Reichskanzler von Papen dankte sür die freundlichen BcgrüßungSworte und beson ders sür die Möglichkeit, mit den Kreisen aller bayrischen Berufsstände persönlich Fühlung nehmen zn können, weil doch diese persönliche Fühlnngnahmc in diesen Zeitkäufen die einzige Basis, um wciterznkommen sei. Die Reichöregierung sei entschlossen, a«S den großen kulturellen Kräften der Länder den Nüßen ,« ziehen, der aus ihnen gezogen werden müsse. Wenn die Reichsreaierung die wertvollen Kräfte, die in den Ländern gewachsen seien, hinter sich zu bringen ver- möge, dann könne der Weg in die Zukunft mit Vertrauen beschritten werden. Der Reichskanzler gab der Hoffnung Ausdruck, daß das Tal der Krise, das wir beschreiten, bald übe» wunden werden möge, und baß der Weg den Berg hinangehen möge, damit die fnnge dentschc Generation einer besseren Zukunft entgegengcsiihrt werden könne. In diesem Sinne bitte er um di« Mitarbeit aller. Die Ausführungen des Reichskanzlers wurden mit starkem Beifall ausgenommen. London in Grwartunv AerriotS London, ll. Oktober. Der amerikanische Delegierte aus der Abrüstungskonsercnz, Norman Davis, hatte heute eine einstündige Besprechung mit Macdonald. Gegen stand der Unterredung soll die Erörterung der Unterschiede zwischen dem britischen AbrüstungSplan nnd dem Hoovcrplan gewesen sei». Die politischen Kreise bringen den Besuch mit der geplanten V i c r in ä ch t c k o n s c r e n z in Verbindung und meinen, er werde sür diese förder lich sein. DaS Hauptinteresse richtet sich sedoch aus den bevor, stehenden Besuch Herriots, der Mittwochabend in London erwartet wird. Wie verlautet, hat sich auch die heutige K a b i n e t t S s i tz u n g in erster Linie mit der deutschen Gleichberechtigungssorderung befasst. „Evening Standard" weiß zn berichten, dast HcrriotS Be such in London weniger der Erörterung der deutschen Gleich berechtigungssorderung dienen solle, als der Information Macdonalds über die Einzelheiten des neuen französischen Abrüstungsvorschlages. Das Blatt wendet sich dagegen, Last Irgendwelche „O st l o c a r n o p l ä n c" tu die Debatte ge worfen würden. stionslea tSStL« seit 9. 32 9. 32 32 32 32 Der echte Daubmann ist tot Freiburg, ll. Oktober. Wie ans zuverlässiger Quelle verlautet, hat der angebliche Oskar Daubmann bei seinem Verhör durch Beamte des Vandespollzeiamteö Karlsruhe ge, standen, nicht der wirkliche OSkar Daubmann zn sein. Er gab zn, dast seine Angaben nicht in allen Teilen ans wirk lichen Erlebnissen beruhen. „Oskar Danbmann" abend verhaftet worden. Im Verlause der letzten Zeit hatten sich Persönlichkeiten bei den behördlichen Stellen „ darunter ein ehemaliger F r e m d c n l c g t o n ä r aus Essen an der Ruhr, dem Oskar Daubmann am Montagabend in Endingen gegcnübcrgesteilt wurde. Im Verlaus der weiteren Feststellungen wurde Danbmann heute vom Landeöpoltzei- amt Karlsruhe gesucht, da sein Aufenthaltsort nicht bekannt war. Danbmann befand sich ans einer VvrtragSrcise, konnte aber ermittelt nnd zur Vernehmung ans die Polizcidircktion Freiburg iBrciogant gebracht werden, lieber die Ver nehmung durch die Beamten des Landespolizciamtcö Karls ruhe ist amtlich noch nichts mitgcteilt worden. Jedenfalls steht aber fest, daß die Vernehmung die Unrichtigkeit der Angaben Danbmanns ergeben hat. Die verschiedenen Gegenüberstellungen Danbmanns mit anderen Persönlichkeiten belasteten ihn ansterordcntlich schwer. Ein besonderes Beweioargumcnt dafür, dast „Danb mann" nicht Oskar Daubmann ist, sollen auch Finger abdrücke sein, die bezüglich der wirklichen Person des RegtrnmMrklkiriim des Kabinetts S-mbiis Nnbapest, 11. Oktober. Ministerpräsident GömböS hielt am Dienstag im Parlament feine Programmrcde. Er bezeichnete den K l a s s c n k a in p f als überholt und er klärte sich als Anhänger des Gleichgewichts zwischen Arbeit und Kapital, das herzustcllen er entschlossen sei. Die Füh rung der Arbeitcrsclmst dürfe nicht weiter ein Monopol der Sozialdemokraten sein. — GömböS kam dann ans austen politische Fragen zu sprechen und erklärte, dast die Pan europa-Idee u n d n r ch s U h r b a r sei. Er arbeite sür einen osteuropäischen Staatenzusammenschlnß. Ungarn müsse sich in die LcbenSeigcnschast der Donaustaatcn einsügcn. Die Fricdcnüvcrtrügc seien schwer erniedrigend. In der Zeit von Friedens- und Abrüstungskonferenzen könne eS nicht ivciter geächtete Nationen geben. Ungarn wünsche keine Ausrüstung. Es wolle aber seine Selbständigkeit schlißen können. Ungarn wolle mit seinen Nachbarn i» sricdlichen Beziehungen leben. Er wünsche, dast sich die politischen und handelspolitischen Be ziehungen zu Deutschland und Oesterreich immer besser ge stalteten. Im weiteren Verlause seiner Ausführungen er klärte sich GömböS für den konsessionellen Frieden im Lande. Notwendig sei ein allgemeines, geheimes W ahlrech t, aller dings nnicr Sicherung der nationalen Interessen. Eine Diktatur strebe er nicht an. Als die Sozialdemokraten darauf eine höhnische Bemerkung machten, sagte Gömbös, die 1.10. 83.0 10. 10. 53.0 97,0 91.75 110.0 109.5 — 29,0 16,» 160 23.0 23 0 20.5 20.5 — — — — — 101,0 101,o ivckcNer 11.10 I» I» 21,25 20./5 — — 37,0 — 27.» 27.675 — — — — — 38.0 39.25 25.125 2v>» 10,675 1' — — LO5.25 — 6.0 6.12) -- — — 35.5 34.5 42.5 4 5 42.25 »i-Lktloo 77»,» 160,5 163 0 158.0 »eo.o worto — —- 18.75 128,0 125.25 15,5 15>75 32,5 32 5