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Dienstag, 15. Juni 19S7 Sächsisch« Volkszeitung Franr Herwig: IanvonWerth Ein Reilerroman Fllleiniges Verkriebsrechl: Verlggskmstatt Man), München « Nachdruck verboten 38. Fortsetzung. „Nichts, nichts weiß ich — ich habe gelebt wie im Ge fängnis!" „Ja, Ian hat nur die Reiterei. Da er das Fußvolk haben mutzte, forderte er den Eeneralwachtmeister des Rauschenburg, einen Herrn von Holtz, zu sich und wollte hm zusetzen, datz er in Abwesenheit des Feldmarschalls das Zußvolk auf Vilshofen dirigiere. Und da Holtz sich wei- irrte, die Marschbefehle zu geben, zog Jan den Degen und etzte ihm die Spitze auf die Brust: .Unterschreibt — oder —I' Holtz unterschrieb. Wird aber schleunigst nach München berichtet haben, wie der Werth mit ihm umgegan gen. Und daran kann der ganze Plan scheitern. Mir wär's wohler, wir wären zwei Wochen weiter." „Da sag' ich Amen — aus ganzem Herzen I" Während Jan endlich auch die letzten Regimenter auf dem Marsche nach Böhmen hatte, jagte ein Bote mit einem Briefe des Eeneralwachtmeisters von Holtz nach München» und als Maximilian diesen Brief entfaltete und las, wurde er blaurot im Gesicht und fiel ohnmächtig in die Arm» einer Räte. Denn der Brief verriet die Pläne Jans und chlotz mit der Hoffnung, daß Kurfürstliche Gnaden dem ubmissest gezeichneten von Holtz eine Belohnung in Gastau eines Titels oder Amtes nicht versagen werde. Als Maxu milian wieder zu sich kam, hatte ihn die Ruhe und Be sonnenheit, deren er sich sonst rühmte, gänzlich verlassen. Er wollte sofort die Acht über Werth verhängen, dem von Holtz Befehl geben, des Rebellen Werth tot oder leben dig sich zu versichern, und es bedrufte der ganzen Ueber« redungskunst der Räte und des rasch herbeigerufenen Beicht vaters, um den Kurfürsten zu überzeugen, daß man des Werth, den seine Soldaten vergötterten, nicht also habhaft werden könnte. Leicht rase die ganze Soldateska nach München, und dann — Gnade Eot tuns allen! „Nein, Kurfürstliche Gnaden", sagten die Räte, „schickt uns zum Heer. Gebt uns Vollmachten — den Soldaten und Offizieren Versprechungen zu machen — aber Eile tut not. Entscheidet Euch." Maximilian entschied sich. Eine lächelndne, sanfte und beredte Gesellschaft von Räten zog gegen Jan aus und ver sprach den Obersten Eeneralswürde und einen Helm von Gold, und diese versprachen den Soldaten wieder den gan zen seit Monaten rückständigeen Sold und jedem Mann noch dreißig Taler obendrein, und die Regimenter machten halt, wo sie gerade waren, und Jan roch das Unheil erst, als hie und da selbst eines seiner eigenen Regimenter bock steif stehenblieb. Und da fielen auch schon Proklamationen wie vom Himmel herab in die Lager, und darin stand: Werth ist ein Verräter, ist geächtet und vogelfrei, und sein Kopf ist zehntausend Taler wert, und wenn ein Mutter mörder den Kopf bringt, so kriegt er die zehntausend Taler und Generalpardon obendrein. Der getreue Sporck war der erste, der schreckensbleich in Ians Zelt stürzte, die Proklamation in der Hand. „Werth! Es ist aus! Lies und rette dich!" „Retten? Du — schwätzest von Retten? Zackerbomben- undflöh? Was ist verloren? Laß mein Leibregiment auf sitzen. Mit meinen Kerlen treib' ich die Armee wie eine Hammelherde nach Böhmen!" „Dein Leibregiment? Werth! Du hast keins mehr! Deine Offiziere haben sie gebunden. Hörst du?" Jan zog den Degen uno schrie: „Mein Pferd! Mein Pferd! Wollen sehen, ob sie mich auch binden!" Sporck stürzten die Tränen aus den Augen, er umarmte Ian und hielt ihn fest: „Sie tun's! Sie tun's!" Jan stieß ihn zur Seite und eilte ins Freie, sprang aufs Roß und sah sich um: da standen feine Soldaten in Rotten zusammen, und einzelne Schwadronen saßen schon sm Sattel. Kurfürstliche Räte galoppierten vor ihnen auf und ab. Jan gab seinem Gaul die Sporen, Sporck folgte. Aber da schlcm ihm nicht der Ruf entgegen, den er zu hören seit langen Jahren gewohnt war — der Ruf: „Werth! Werth!" Sondern das Geschrei: „Vivat der Kurfürst von Bayern!" Da wußte Jan, daß diejenigen, auf deren Liebe zu ihm er den Kopf auf den Block gelegt hätte, daß seine Vete ranen, die er dutzendfach zum Siege geführt hatte, einiger Handvoll Taler wegen von ihm abgefallen waren. Und daß diese Krieger, mit denen er Gefahr und Not, Beschwer und Lust geteilt hatte, die ihn kennen mußten, wie er sie zu kennen glaubte, daß diese Menschen ihn für einen Ver räter hielten. Diese Erkenntnis war wie ein Keulenschlag, der ihn im Sattel schwanken ließ. Und ohne ein Wort mehr wenedete er fein Pferd. Aber da lösten sich regellose Scharen aus dem Getüm mel der Soldaten. Man schrie: „Fangt ihn!! Vivat der Kurfürst! Fangt den Verräter! Zehntausend Taler!" — Einzelne schlugen die Musketen an, Reiter fetzten sich erst zögernd in Trab, dann entschloßen in Galopp. Jan drehte sich im Sattel um, und die Wut verzerrte sein Gesicht. Er glich einem alten Wolf, der die heulende Meute der Köter erwartet. Sporck wußte, daß hier Reden nicht mehr fruch tete: er griff Jans Pferd in die Zügel und spornte seins. Die Gäule stoben davon. „Laß los!" knirschte Jan und hob den Degen. „Schlag zu!" rief Sporck. „Aber nicht, ehe du drei Vaterunser gesprochen hat! Für dich eins, für mich eins und eins für dein Weib!" Jan anwortete nicht. Aber als Sporck nach einer Weile die Zügel freigab. ritt er weiter, und allmählich erstarb hinter ihnen das Geschrei der Soldaten. In und bei Vilshofen lagen die Regimenter Eelling, Waldpott, Lapier und das Jung-Kolbische Regiment. Bei den ersten drei Regimentern wurden die Gesandten Maxi milians mit Freuden ausgenommen, nur das Jung-Kol- bische warf sie zum Lager hinaus. Als JosS Maria, der von den Vorgängen um Jan nichts wußte, den Abfall der drei Regimenter vernahm, eilte er in das Jung-Kolbische Lager. Er beschwor die Offiziere, treu zu Jan zu stehen und es selbst auf einen Kampf ankommen zu laßen. Außer dem müße Jan mit den übrigen Regimentern bald heran sein. Die Soldaten lachten ihre Kameraden aus, die sie zum Herilberkommen aufsorderten. Darauf umzingelten die drei Regimenter das Lager und schickten sich zum Sturme an. Einzelne Musketensalven knatterten bereits. Da machte sich bei den Angreifern ;ine laute Bewegung bemerkbar, sie stellten das Schießen ein und schickten unter dem Schutze der weißen Fahne einen bestaubten Boten vor, der dem Jung- Kolbischen Regiment anzeigte, daß sich bereits alle anderen Regimenter für Bayern entschieden häten. Da sahen die jenigen, die zu Werth halten wollten, daß nichts mehr zu retten war, und als die Offiziere trotzdem auf Kampf be standen, überwältigten sie diese und hielten sie in Gewahr sam. Der Oberst erschoß sich, da er Maximilian nicht in die Hände fallen wollte. Zojs Maria eilte auf Umwegen in das Gasthaus „Zum letzten Heller" zurück. Er ließ die Pferde satteln. „Frau Marie-Anne", sagte er tonlos, „Ihr müßt nach Böhmen." „Was ist gefechehen? Man hat geschoßen." ,Man darf gelaßen sagen, daß alles verloren ist." Marie-Anne schrie auf: „Und mein Jan?" „Wird sich rechtzeitig in Sicherheit gebracht haben." „Ihr wißt nichts von ihm?" „Nein, nur daß seine Regimenter sich zum Kurfürsten geschlagen haben." Nummer 1S7, Seite 7 „Seine Regimenter? Ihn verlaßen?" ,,Da habt Ihr die Hundsföttische menschliche Kreatur! Macht Euch bereit, ich bitte Euch. Die Soldaten hier sind aufgeregt; man weiß nicht, was geschieht." Marie-Anne sagte entschloßen: „Ohne Jan gehe ich nicht. Er hat mir geschrieben, hier solle ich auf ihn warten. Und hier warte ich auf ihn. Würde ein schönes Gesicht ziehen, der Jan, wenn in dem allgemeinen Abfall auch sein Weib ausrisse." Das ist Eigensinn — verzeiht, in solchen Fällen heißt es selbständig handeln. Vielleicht ist Jan längst über die Grenze — und wartet auf Euch." „Meint Ihr? Ihr wollt mich in Sicherheit haben, aber ich warte aus Jan. Und sagt nichts mehr dagegen." Aus ihrem Neisesack nahm sie zwei Pistolen und legte sie auf den Tisch. Dann setzte sie sich an das Fenster und wartete. In der Stadt war ausgelassener Jubel. Aus den La gern strömte alles in die Kassen und betrank sich. Im „Letzten Heller" lvar unsinniges Geschrei und Kesohle. Die dreißig Taler waren ausbezahlt; sie wurden verpraßt bis — auf den letzten Heller. Erst als es völlig Nacht war. hatten die Soldaten sich heiser gebrüllt und von Sinnen getrunken. Marie-Anne hatte ihren Fensterplatz nicht verlassen. Als der Lärm nach ließ, war sie ein wenig eingeschlummert. Von einem Ge- räusck aufgeschreckt, fuhr sie empor; sie sah das Zimmer voll Menschen und sprang auf, nach den Pistolen greifend. Da sagte eine ach! so bekannte Stimme: „Willst dir die zehntausend Taler verdienen?" und Jan nahm sie in seine Arme. Sie konnte es nicht faßen. „Du hier? Mein Jan?" „Das Vieh hat nicht einmal Wachen vor der Stadt. Niemand hat uns ausgehalten. Hier sind Freunde — dis letzten." Es waren an die vierzehn Offiziere von verschiedenen Regimentern, die sich auf der Flucht vor ihren Soldaten Jan angeschloße» hatten. Der Oberst Fleckenstein trat vor: „Exzellenz — der Herr Feldprobst versichert, die Brücks fei frei. Nehmt meinen Rat nicht krumm — aber wir müßen aufbrechen." „Laßt die Gäule zwei Stunden verschnaufen", sagte Jan. „Die Kreutzischen Dragoner sind hinter uns. In zwei Stunden sind wir alle tot oder in Eisen. Aber wie's Euch beliebt." „Dann also vorwärts", sagte Jcksi müde. „Komm, Marie-Anne." Als er in den Sattel stieg, sah er sich um. Sein Blick siel auf das Wirtshausschild. Er lachte laut und bitter. „Mein Jan", sagte Marie-Anne. „Sieh dort: ,Zum letzten Heller!' Das Geschick ved» höhnt mich." Jan fröstelte, denn vom Fluße her wehte cs kalt. „Fertig?" rief er zurück. „Dann vorwärts." Der traurige Trupp trabte an und verließ Bayern. — Sie ritten, so schnell die Pferde laufen konnten, durch die Nacht. Gegen Morgen tauchten sie in den Wäldern unter. Bei der ersten Rast war man schon in der tiefsten Einöde. Weiter! Der Kamm des Gebirges wurde erklom men. Die zweite Nacht kam; man lagerte zwischen den Tannen. Morgen würde man im kaiserlichen Feldlager sein, das in der Gegend von Pisek zusammengezogen war. Josö Maria fand keinen Schlaf. Er hatte Sorge um Jan. Der hatte während der Flucht nicht zwei Worte ge sprochen. Ob Jan des guten Empfangs beim Kaiser wirk lich so sicher war? Der Feldprobst ging leise dorthin, wo Jan lag. Er beugte sich Uber ihn und sah in seine offenen Augen. „Du schläfst nicht, Jan?" „Schlafen?" stieß er höhnisch heraus. „Komm", sagte Josö Maria, „ich muß mit dir reden." Jan deckte den Mantel sorgsam über Marie-Anne, die mit gelösten Gliedern schlief, und folgte. Ueber ihnen war ein Heller Julihimmel, überschüttet mit Sternen. In den Spitzen der Tannen hing der Viertsl- mond. Es waren seltsam unwirkliche Geräusche in dieser Nacht. Auch mußte irgendwo ein Vach sein, der dumpf rauschte. Zuweilen atmete der Nachtwind, und die schwar zen Wipfel regten sich. ,Schluß ioigt.) Die Altersversorgung der Künstler Große Rede des Reichspropagandamimsters auf der Kundgebung der Reichstheaterkanuner Kulturabgabe von 5 ssfg. auf jede Theaterkarte Düsseldorf, 15. Juni. Die Reichstheaterfestwoche wurde am Montag nachmittag in Düsseldorf mit der großen Kundgebung der Reichstheat« »Kammer, bei der Reichsminister Dr. Goebbels ein« große Red« hielt, fortgesetzt. Der Minister behandelt« in seinen grundlegenden Aussüh- rungen viele grundsätzlich« Fragen des Wesens und der Gestalt des deutschen Theaters und gab unter langanhaltenden stürmi schen Dankesbezeugungen der Zuhörer seine großzügigen Maß nahmen zur Einführung einer ausreichenden Altersversor gung der Bühnenschaffenden, der im Laufe der näch sten Zelt dl« Altersversorgung aller Kulturschaffenden folgen soll, bekannt. Dr. Goebbels legte dar, daß die Kunst, In der sich der tiefste Wcscnsausdruck eines Volkes widerspiegele, im Grunde nicht international sein könne. „Ihre Wirkungen können international sein, ihr Ursprung aber liegt im Volkstum. Immer entspringt der Künstler tiefstem und echtestem Volkstum, und mir unter dieser Voraussetzung hat die Kunst als solche die Nation in ihrer Gesamtheit anzu sprechen vermocht und ihre materielle wie ideelle Existenzgrund lage und Existenzberechtigung erwiesen." „Mit stolzer Befriedigung", so erklärte der Minister unter stürmischem Beifall, „können wir feststcllen, daß uns auf dem Wege zum deutschen Nationaltheater in viersähriger Aufbau arbeit der äußere Erfolg bereits recht gegeben hat. Der innere Erfolg wird uns In absehbarer Zeit ebenso rechtgeben müssen." Dr. Goebbels wies nach, daß es mit Hilfe einer weitge spannten Organisation und vor allem durch die NS-Kemein- schäft „Kraft durch Freride" und die NS Kulturgcmeinde in kaum geahntem Umfange gelungen ist, die breiten Massen Ins Theater zurückzusühren und sie nach langer Zeit wieder mit Ihm zu befreunden. Es sind für die Volkstheater, die ganz und gar nicht eine Konkurrenz für die anderen Theater-Unternehmungen bedeu ten, Besuchermaßen gewonnen worden, die bis dahin ein Theater von Innen überhaupt noch nicht gesehen hatten. „Wenn es einer Staatsführung gelingt", so sagte Dr. Goebbels unter stürmischer Zustimmung, „die Maßen des Volke« mit den für sie bis dahin unerreichbaren Errungenschaften der Kultur und Zivilisation zu versöhnen, indem sie sich selbst daran beteiligen, dann verliert der Staat seinen kapitalistischen Ein schlag und er wird im höchsten Sinne des Wortes sozialistisch." Sehr nachdrücklich verwies der Minister aus die Notwen digkeit, zur rechten Zeit auch im Theater durch leichtere Kost Erholung und Entspannung zu bieten und in diesen Dienst auch die moderne Technik zu stellen, ohne die Millionen überhaupt nicht an die Kunst herangefiihrt werden können. Eine Sorge bereite indirekt die Frage des Nachwuchses, vor allem des halb, weil sich gezeigt habe, daß die angehenden Künstler ost nicht den rechten Eifer zum Lernen mitbrächten. Lernen aber sei eine wichtige Voraussetzung und die dafür aufgewendcte Zett sei nicht vergebens sür spätere Jahre der Erfüllung. Es könne nicht Aufgabe der Reichsthcatcrkammer sein, als Schutzengel hinter scdem angeblich verhinderten Genie zu stehen, das sich lediglich auf seinen guten Willen und auf sein Gefühl beruft. Dann ivandte sich Dr. Goebbels dem großen und ernsten Problem einer ausreichenden Altersversorgung de« Kunstschaffenden Menschen überhaupt und des Bühnenkünstlers im besonderen zu. Er führte in diesem Zusammenhang aus: Mehr als. sedcr andere Beruf leidet der der Kulturschaf fenden, besonders aber der der Bühnenschaffenden darunter, daß für den Künstler, der seine Fähigkeiten meist nur kurze Zeit ausnutzen kann, im Alter keine ausreichende Sicherung und Versorgung vorhanden Ist. Die völlig unbefriedigende Lage der Altersversorgung der Bühnenschaffenden machte eine ent scheidende Tat notwendig. Ich habe daher vor etwa einem halben Jahr den Schauspieldlrektor Ludwig Körner als Sonder beauftragten für soziale Fragen und Altersversorgung in die Relchstheatcrkanimer entsandt und ihm die Aufgabe gestellt, das Versicherungswesen auf dem Gebiete der Bühnenschaffenden einer mnfasscnden Nachprüfung zu unterziehen und geeignete Vorschläge zu einer Altersversorgung und ihrer Regelung zu machen. Um die schwerste Not zu lindern, habe ich Im Herbst aus mir zur Verfügung stehenden Mitteln eine Summe van zwei Millionen Reichsmark als „Kllnstlerdank" bereitgestellt, mit dessen Leitung und Durchführung ich den Generalintendanten Staatsschauspieler Eugen Klöpfer beauftragte. (Beifall.) Die Anträge beim „Kiinstlerdank" haben ein überaus trauriges Bild van der Notlage der alternden und berufsunsähigcn deutschen Künstler aufgczeigt, so daß ich mit allem Nachdruck die Errich tung einer ausreichenden Altersversorgung verlangt habe. Ich habe den deutschen Bühnenschaffenden heute folgende» bekannt zu geben: 1. Die Altersversorgung der Kultursck-assenden wird durch geführt! Für das Theater steht sie! (Langanhaltender, stürmischer Beifall begleitet diese Mitteilung.) S. Zur Durchführung der Altersversorgung der Bühnen schaffenden Hobe Ich veranlaßt, daß die Pflichtversicherung aller am deutschen Theater Vühnenschasjenden beschleunigt durch eine bereits im Entwurf vorliegende Tarifordnung etngesührt und «tn Sonderlreuhänder dasiir bestimmt wird. 8. Ich werde weiterhin im Verordnungswege veranlassen, daß zur wirtschaftlichen Sicherung dieser Altersversorgung alle deutschen Theater der Altersversorgung eine Kulturabgabe von durchschnittlich je 5 Pfg. sür die verkaufte Karte zusühren. Es ist Vorsorge getrosfen, so erklärte der Minister unter lebhaftem Beifall, daß die Etats der Theater durch dies« Abgabe nicht be lastet werden und die Eintrittspreise, Insbesondere die niedrig sten Preise, keine irgendwie spürbare Verteuerung erfahren. 4. Der Ergänzung der Altersversorgung dient die Schaf fung von weiteren Alters- und Erholungsheimen, die im Gange ist und In einem Falle bereits In kürzester Zeit durchgeführt werden dürfte. Damit hat der nationalsozialistische Staat eine Kulturtat vollbracht, die in keinem Lande der Welt ein auch nur an- näherndes Vorbild hat. sStürmischer. immer wieder aufbrau sender Beifall.) Es waren bereits Ereignisse von weittragender Bedeutung, als durch die nationalsozialistische Theaterpolitik das seit Jahrzehnten erstrebte Theatcrgesetz zur Durchführung gebracht, die Kulturinstitute wie in keinem anderen Falle für die Erfüllung der großen Aufgaben freigemacht, dem Volke die Tore der Theater geöffnet und die Einheit von Nation und Thea ter stabilisiert wurden. Unlöslich wird mit dem nationalsozia listischen Deutschland diese einzigartige Aufwärtsentwicklung des deutschen Theaters verknüpft sein. Aber wir werden aus dem einmal beschrittenen Wege weiter gehen! Wenn die Altersversorgung der Bühnenschaffenden voll endet Ist, wird die Altersversorgung sämtlicher an derer Kulturschaffenden ml« Energle tn Anorisf ge- nommen werden, obwohl Ich weiß, daß hier di« Schwierigkeiten, di« noch überwunden werden müssen, besonders groß sind. Ebenso wie dem Schauspieler soll die Nation auch dem Dichter, dem Musiker und dem bildenden Künstler ihren Dank kür das Große und Schöne, daß sie dem Volke gegeben haben, dadurch abstatten, daß alle Künstler mit Hilfe eines kleinen,