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Freitag. 11. Juni 1937. Sächsische Volkszeitung Nummer 184, Seite > Blutiges Kampfgemenge in Monroe Aattonalgar-e gegen -le Strelkenden eingesetzt erklommen vereinbart werben, das allerdings vls heute «och nicht zustande gekommen ist. Wenn auch Im Hinblick auf die Bereinigung der zwischen Bulgarien u d Griechen land offenen Fragen der nach dem Balkanki lege erlangt« Gebietszuwachs de» durch den Friedensschlutz von Neuilly inzwischen verlorenen östlichen Aegätjch-Thrazien in po litisch-geographischer Hinsicht vielleicht unorganisch genannt werden konnte, so entsprach er doch dem natürlichen Drang Bulgariens zum freien Meere. Erst durch den Gebiets»»»- tausch mit der Türkei 1918 — Gewinn de» Mariziabogen» mit einer eigenen Bahn nach Dedeagac — konnte dieses Gebiet für Bulgarien wirtschaftsprakttsche Bedeutung ge winnen. da es volitisck^geographisch stets ein Uebergreifen in einen ungeschützten Raum jenseits der Rhodopen bedeu tete. Durch die Oeffnung der Meeresstrahen wird indessen die Bedeuutng des Verlustes diese» Gebiets für Bulgarien erheblich gemindert. Es gibt immer noch Kreise in Bulgarien, die es für eine künftige Entwicklung im Bereich des Möglichen sehen, daß die bulgarttche Politik über kurz oder lang wieder einer nach dem AeaSischen Meer gerichteten Tendenz in irgend einer Form folgen wird. Srer Meinung nach scheint die Möglichkeit der friedlichen Erwerbung eines Landstreifens am ehesten gegeben zu sein, wo Griechenland leicht, ohne Schädigung eigener Interessen, längs der Mariza und der Küste Gebiet an Bulgarien abtreten könne, so daß dieses hier wieder Zugang zum Aegäischen Meer erhält. Von feiten Erlechenländs aber besteht nicht die Absicht, Gebiets an Bulgarien abzutreten, dagegen will man wohl Bulgarien eine Freizone in einem griechischen Hafen am Aegagchen Meer einräumen. Ebenfalls will man von feiten der Sig- naiarmächte des Vertrags von Neuilly Griechenland durch Ausrollung dieser Angelegenheit nicht verstimmen und tritt für Beibehaltung des Status guo auf dem Balkan «in, was schon im Interesse der Ruhe im Eüdostraum al» wünschens wert angesehen wird. Die außenpolitischen Erfolge der letzten Zeit verdankt Bulgarien gerade der nüchternen Einstellung von Staats männern wie Muschanoff, Kimon Georgieff und Kjölsei« wanosf, verdankt sie dem Umstand, daß diese sich an das Nächstliegende hielten, an das Allerkonkreteste, daß sie sich nicht mit weitgehenden Theorien, wie es z. B. der Balkan bund darstellt, befaßten, sondern in erster Linie von finanz technischen und wirtschaftspolitischen Erwägungen aus gingen.. Im übrigen deckt sich auch hinsichtlich dieser Ver« stänoiguugspolitit das Interesse des bulgarischen Staates durchaus mit dem Interesse, das die europäisch« Wirtschaft an einer wohlgeflcherten Ordnung auf dem Balkan hat. In dem so Bulgarien die Initiative zu einer Politik ergriff, die den politischen Frieden auf dem Balkan sichern hilft, arbeitet es nicht nur für seine eigenen Lebensinteressen, sondern auch im Sinne aller übrigen friedensliebenden Mächte. Rewyorlt, 11. Juni. Wie mis Monroe im Staate Michigan gemeldet wird, kam es dort, nachdem eine zweistündige Verhandbkbg zwischen dem Gouverneur, dem Polizeichef u. den Streikfiihrern über eine friedliche Räumung der Straßen vor dem Newton- Stahlwerk von den Streikposten ergebnislos abgebrochen wurde und die Werksleitung eine Verschiebung der Werkseröfsnung auf Montag abgelehnt hatte, zwischen Polizei und Einwohner wehr auf der einen Seite und Streikposten auf der anderen zu einem blutigen Handgemenge. Zahlreiche Streiker mutzten dabei ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Während eines viertelstündigen Kampfes versuchten etwa vblS. Hamburg, 10. Juni. Aus einer Zusammenkunft de» Reichsstalthalter» mit den Mitgliedern des Senats, des Staatsrates, den Leitern der ham burgischen Behörden und Aemtern und den Präsidenten der Reichsbehörden in Hamburg, dir am Mittwochnachmittag i» Kaiser-Saal de» Rathauses stattsand, gab Reichsstatthalter Kausmann die der Hansestadt »am Fiihrer gestell-' ten gestze» Bauausgaben bekannt. Senator Ahrens berichtet« dann eingehend über dies« Arbeiten, di« zu» Litt bereits in Aussührung begrissen find. Es handelt sich bei diesen Bauaufgaben, auf die der Führer bekanntlich in seiner grundlegenden Rede am 3ü. Januar hin gewiesen hatte, um folgende Borhaben: 1. Die Ueberbrückung der Elb« bet Altona durch «ine Riesenhangebrvck«, die in erster Linie dem gesteigerten Verkehr zum Hafen dienen soll. Die Brück« wird 70 Meter freihängend über dem Wasser spiegel liegen, so datz die größten Ueberseedampser unter ihr durchfahren können; 2. die Schaffung einer zeitgemäßen Fahr- gastanlage an der Stadtseite des Hafens. Ts ist eine Kai mauer von rund 1000 Meter vorgesehen, die ausreichen würde, um vier 20 OOO-Tonnen-Schifsen das gleichzeitige Anlegen zu ermöglichen. Die Kaimauer wird sich von den Landungs- 100 Männer und 20 Frauen, die mit Tränengas, Steinen und Knüppeln ausgerüstet waren, Polizei und Arbeitswillige zu verdrängen. Schließlich blieb die Polizei Sieger, und die Streiker wandten sich zur Flucht. Acht ihrer Kraftwagen, die sie zurücklassen muhten, stürzten sie in einen Fluh, während sie fünf andere auf der Straße umwarfen. Unter Aufsicht der Polizei, die auch die Zufahrtsstraßen zum Werk bewacht, um auswärtige Verstärkungen für die Streikenden zu verhindern, konnten bann 800 Arbeitswillige mit der Arbeit beginnen. Der Gouverneur hat für die Nationalgarde Ein satzbereitschaft angeordnet. Er erklärte aber, daß er nicht die Absicht habe, Truppen in die Stadt zu legen. brücken zum Altonaer Ftschmarkt erstrecken. Sie wird unge ahnte Vorteil« für die Bewältigung de» Personenverkehrs brin gen; 8. di« Anlage einer zwei Kilometer langen Ufer straf,« von der Höh« des Tropeninstituts bis zur neuen Brück«. Eie wird 45 Meter breit sein und nur am stadtseitigen Rande be baut werden. Im Mittelpunkt der repräsensativen G«bäud^ di« hier erstehen sollen, wird «in -ochhan» »an 250 Meter Höh« mit SO Stockwerke» stehen, an das fich ein Eaalbau mit riesige» Fassungsvermögen anschliehen wird. Weiter soll hier ein grotzes Hotel für Kraft-durch-Freude- Fahrer gebaut werden. Im Anschluß an diese und weiter« große Bauten von Wirtschastsunternehmungen und Organisa tionen werden hier weitere Hochhäuser von etwa VS Meter Höhe, mit 15 Stockwerken erstehen. Es wird, wie Senator Ahrens weiter ausslihrte, allen deutschen Architekten Gelegenheit gegeben werden, fich tm Wege von Preisausschreiben an der Durchführung der Bauten zu beteiligen. Senator Ahrens bemaß . de» Zeitpunkt der Fertigstellung des Gesamtprojektes aus etwa IS Jahre. , Für den eigentlichen Brückenbau hat das Reich rin Brücken bauamt tu Hamburg eingerichtet. Gewaltige Bauprojekte auf Wunsch -es Führer-: Hamburg erhält ein Hochhaus von 60 Stockwerken Aleslge Hängebrüste über -ie Slbe - Aeue Kaimauer un- zwei Kilometer lange Uferstraße geplant Görlng empfing die chinesischen Gäste Berlin, 11. Juni. Ministerpräsident Generaloberst Göring empfing am Freitagvormlttag den chinesischen Jlnanzmlnister Dr. Kung. In der Begleitung des Ministers Kung befanden sich der chinesische Marlneminister Admiral Chen, Staatssekretär Wong und der chinesisch« Botschafter in Berlin Dr. Cheng. Die chinesischen Herren sind heute abend Gäste dos Mini sterpräsidenten bei der Ausführung der Oper „Arabella" von Richard Sirautz in der Siaatsoper Unter den Linden. Kranzniederlegung am Grabe -es Generaloberst von Seelkt Berlin, 11. Juni. Der chinesische Jlnanzmlnister Dr. Kung und der chinesische Marineminister Admiral Chen ehrten Frei tag mittag am Ehrenmal Unter den Linden Deutschlands Se- sallene im Bölkerringen. Unter den Linden war eine Ehrenkompanie des Wachregi ments ausmarschickt, dessen Front die chinesischen Gäste in Be gleitung des Kommandanten von Berlin, Generalmajor Seisert, abschritten. Unter den Klängen des Liedes vom guten Kame raden legte der chinesische Finanzminister dann am Ehrenmal «inen mit den chinesischen und deutschen Landesslagge» ge schmückten Kranz nieder. Am Nachmittag ehrte der chinesische Minister den verstorbe nen Generaloberst v. Seeckt, einen starken Förderer der Be ziehungen zwischen Deutschland und China, durch eine Kranz spende an seinem Grabe auf dem Invaiidensriedhof. Val-wln verleiht Shrenarade der Universität Cambridge London, 11. Juni. Der bisherige Premierminister Baldwin erschien am Donnerstag zum ersten Mak in seiner Eigenschaft als Kanzler dieser Universität in Cambridge, um einer grohen Zahl von Dominionvcrtretern akademische Ehrcngradc zu verleihen. Unter ihnen befanden sich u. a. der Premierminister von Austra lien, der Iustizminister von Kanada, die Finanzminister von Südafrika und Neuseeland sowie einige indische Fürsten. Klvins Lkronilc Folgenschweres Berkehrsunglück. Mutter und Tochter getötet. München, 11. Juni. Am Donnerstagabend ereignet« sich aus der Reichsautobahn bei Rosenheim in der Näh« der Innbrücke «in folgenschwerer Verkehrsunfall. Infolge Platzens eines Rei sens kam «in Kraftwagen ins Schleudern und überschlug sich. Dabei erlitten die im Wagen sitzende Frau Viktoria Schirmer aus München und ihre 12 Jahre alt« Tochter tödlich« Verletzun gen. Der Krastwagensahrer kam mit dem Schrecken davon. Kathastrophe «Ines vllgerautobusses. — Ein« Frau tot, 22 Pilger schwer verletzt. Mailand, 11. Juni. In den Apenninen bei dem Orte Vairo, etwa 60 Kilometer von Parma entfernt, stieß ein mit 30 An gehörigen einer Pilgerschar besetzter Autobus gegen einen ent gegenkommenden Ueberlandkraftwagen. Der Pilgerautobus wurde gegen den Straßenrand geschleudert, wo der Baden nach gab, so daß der Autobus die Böschung hinabstürzte, wobei er sich überschlug. Eine Frau wurde getötet; 22 Insassen erlitten schwere Verletzungen, 8 Schwerverletzte wurden sofort in das Krankenhaus befördert. Ein Fahrgast von einem brasilianischen Schiss spurlos verschwunden. Paris, 11. Juni. Der Hafenvolizci von Le Havre wurde gemeldet, daß von Bord des brasilianischen Schiffes „Raul Eoaes" ein Fahrgast unter geheimnisvollen Umständen ver schwunden ist. Der Verschwundene teilte seine Kabine mit einem Freund. Die Begleitumstände des Vorfalles erinnern an das ungeklärte Verschwinden des englischen Schriftstellers Frank «osber von Bord des französischen Dampfers „Paris". Vorsicht mit aller Munitloni Pforzheim, 11. Juni. Der in einer Pforzheimer Schmuck- warcnfabrik beschäftigte 27 Jahre alte Graveur Karl Buchter Nie Arbeitslosigkeit aus ein Minimum gesunken Berlin, 11. Juni. Der Bericht der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung stellt sest, daß die Anspannung aller Kräfte zur Erreichung der Ziel« d«s Viersahresplanes auch in der Entwickelung der Arbeitslosenzahlen deutlkch zum Aus druck kommt. Seit der winterlichen Höchstbelastung im Januar ist di« Arbeitslosigkeit von Monat zu Monat kräftig zurück gegangen: im Februar um 243 000, im März um 306 000. im April um 285 000. Im April wurde außerdem die Eingliede rung de» größten Teiles des neuen Jahrganges Schulentlassener in den Arbeitsprozeß vollzogen, so daß sich di« Zahl der Be schäftigten lm Laufe dieses einen Monats um rund S50 000j vermehrte. Trotzdem bat sich der Rückgang der Arbeitslosigkeit lm Mai fortgesetzt. Di« Zahl der Arbeitslosen sank erneut um 184 000 aus 776 000. Seit Januar dieses Jahres, also in einem Zeitraum von nur vier Monaten, hat die Zunahme der Be schäftigten damit eine Höhe von über 2 Millionen erreicht. Dies zeigt am besten, wie stark der Arbeitseinsatz zu, Zeit an gespannt ist. Entsprechend der weiteren starken Rückläufigkeit der Ar beitslosigkeit nahm die Zahl der von der Rcichsanstalt Unter stützten um 114 000, die der anerkannten Wohlsahrtserwerbs- losen um 20000 ab. Hohe Sr-en-au-zeichnungen für den dulgarlschen Mnlfierpräfidenten Sosia, 11. Juni. Im Auftrage des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler überreichte der Rcichsauhenminifter von Neurath dem bulgari schen Ministerpräsidenten und Außenminister Ksosseiwanoss das Troßkreuz des Ordens vom Deutschen Adler. G v.Aeuralh flleat heute nachmittag nach Vudavest Sofia, 11. Juni. Der deutsche Reichsaußenminister Frei herr von Neurath hat am heutigen Freilagvormittag die deutsche Schule und einige Museen besichtigt. Er wird am frühen Nach mittag nach Budapest wciterslicgen. aus Arnbach (Kreis Neuenbürg) hantierte In seinem Arbeits raum mit einer vor Jahren gefundenen kleinen Granate. Durch die Explosion des Geschosses wurde der Arbeiter an der Hand und an der Brust lebensgefährlich verletzt. Eine in der Nähe sitzende Arbeiterin trug am Kops und an der Brust ebenfalls schwere Verletzungen davon. Vier weitere Arbeiterinnen und ein Arbeiter wurden leicht verletzt. Der letzte Ueberkebend« von Payers NordpolexpediUon vom Jahre 1872 gestorben. Mailand, 11. Juni. In Triest starb im Alter von 88 Jah ren Zanino Ianinowitsch, der letzte Uebcrlebende der berühmt gewordenen Nordpolexpedition, die Julius Payer im Jahre 1872 von Bremerhaven aus mit dem Schiff „Tegethosf" mit 23 Begleitern zur Erforschung der Nordostdurchfahrt über den Nordpol unternommen jpitte. Nach 812 Tagen härtesten Kamp fes gegen die Naturgewalten und das Polareis erreichte die längst aufgegebone Expedition wieder bewohntes Land, ohne das geplante Vorhaben ausgeführt zu haben. Außerordentliche Sitzung des iavanischen Reichstages am 23. Jul«. Tokio, 11. Juni. Der Vorschlag des Kabinetts Konoe, eine außerordentliche Sitzung des Reichstages zum 23. Juli ein zuberufen, Ist durch eine kaiserliche Verordnung nunmehr rechts kräftig geworden. Die Abendausgabe des „Linzer Volksblattes" veröffent licht eine Meldung, wonach das Trefien der alten Soldaten, das unter dem Motto „Schulter an Schulter" am 1. Juli in Wels in Oberösterreich österreichische und reichsdeutsche Grenz soldaten vereinigen sollte, von den Sicherheitsbehörden verboten worden ist. Reichswetterdienst Ausgabeort Dresden. Wetteraussichten filr Sonnabend, 12. Juni. Vor wiegend beiter und trocken, heiß. Am Nachmittag ört liche Gewitter. Schwache Winde um Süd. Verurteilung eines Pfarrer ¬ wegen Beleidigung eines Hauptschriftleiters. Quedlinburg, 11. Juni. Der katholische Pfarrer Friedrich Schnieder au? Thale am Harz hatte sich wegen Beleidigung eines Hauptschriftleiters vor dem Quedlinburger Schöffenge richt zu verantworten. Der Angeklagte hatte im Januar d. I. an die Redaktion eines Thalenser Berlages eine Postkarte folgenden Inhalts geschrieben: „Wegen der gehässigen Tendenz einer Skandelnachricht in Nummer 8 vom 11. 1. 1037 Ihrer Zeitung bestelle ich hiermit das Tageblatt ab 15. Januar ab." Es handelte sich um einen Prozeßbericht über den be kannten Fall SchUlle. Der Angeklagte behauptete, daß in diesem Bericht Wahres mit Falschem vermischt worden sei. Da es sich um eine reine geschäftliche Angelegenheit nehandelt habe, habe er die offene Postkarte benutzt. Er sei sich nicht bewußt gewesen, daß er durch die Postkarte den Hauvtschriklleiter beleidigt hat; viel mehr will er in dem Bericht eine gehässige Tendenz gesehen haben. Der Staatsanwalt Kob in seiner Anklagerede hervor, daß, wenn man die Karte lese, die Worte, des Anaeklagten so aufgefaßt werden müßten, wie es der Hauvtlchristleitor getan hat, der sich in seiner Bcrufsehrc gekränk» fühlte und daher den Strafantrag stellte. Dieser Vorwurf des Angeklagten stelle eine schwere Beleidigung dar. Der Strafantrag lautete auf 10 0 RM. Geldstrafe. Das Urteil lautete gemäß dem Antrag des Staatsanwalts. Veelnträchttgung -e^öberen Rutschen Schulwesen- ln SstoberNleflen Kattowitz, 11 Juni. Wie In Bromberg hat auch in Kattowitz die Verordnung der polnischen Schulbehörden, wonach die Gymnasiasten vor dem Uebergang Ins Lyzeum eine Ab schlußprüfung abzulegen haben, die deutschen Schüler besonder hart betroffen. In Kattowitz mußten 67 Schüler ohne Vorbereitung vor eine fremde polnische Prüfungskommission treten, die es offen- sichtlich für ihre Pflicht hielt, den Schülern die schwersten Aus gaben zu stellen. Von den 67 Schülern konnten nur 21 die schriftliche un- nur 10 die daran anschließende mündliche Prü fung bestehen. Cs ist selbstverständlich, daß die deutschen Privatgymnasien damit einen schweren Schlag erlitten und daß das Deutschtum Obcrschleslens in den Maßnahmen der polnischen Schulbehörden eine Beeinträchtigung seiner kulturellen Aufgaben erblick». Warschau, 11. Juni. In der Ortschaft Ulesnica bei Kielce entstand aus nicht bekannten Gründen ein Feuer, das sich mit. solcher Gewalt verbreitete, daß sich die 12 aus der Umgebung herangezogenen Feuerwehren als machtlos erwiesen. Durch das Feuer wurden 50 Wohnhäuser und Uber 100 Wirtschaften und Stallgebäude ln Asche gelegt. In den Flammen kamen eine Frau und ein Kind ums Leven. Mitteldeutsche Börse vom 11. Znui Lustlos, abbröckelnd. Die kaum noch zu übertreffende Te> schästsstille ist im wesentlichen bedingt durch die volle Zurück haltung der Bankenkundschaft. Dadurch erlitten die ersten No tierungen mit wenigen Ausnahmen Rückgänge. Es fehlte aber auch nicht an Sonderbewegungen. Gut erholt waren im Hin blick auf die im Geschäftsbericht gemachten Zusätze: Rheinstahl mit plus 0,25 Prozent. Die größten Umsätze hatten Mannes- mannröhren mit ca. 60 000 Mark bei einem um fünf Achtel höheren Kurs. Braunkohlenwerte blieben zumeist gestrichen. Erholt waren Deutsche Erdöl mit 1 Prozent. Von chemischen Werten konnten sich Farben um 0,26 Prozent auf 163,25 beseiti gen. Elektro- und Tarlfwerte gingen meist bis 0.5 Prozent zurück. Siemens verloren sogar 2 Prozent. Don Autoaktien ermäßigten sich BMW um 1, Daimler um 0,76 Prozent. Im übrigen sind nur noch Deutscher Eisenhandel mit minus 1 und Aschaffenburger mit minus 1,5 Prozent, anderseits Dortmun der Union mit plus 2,25 Prozent hervorzuheben. Am Renten markt ermäßigten sich Reichsanleihe Altbesih um 0,25 Prozent aus 126,25. Die Umschuldungsanleihe notierte unverändert 94,15. Don Valuten errechneten sich Dollar mit 2,498, Franc mit 11^05. Die Mitteldeutsche Börse war uneinheitlich.