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Franz Herwig Alleiniges Vertriebsrecht: Verlagsimstalk Manz. München « Nachdruck verboten (Fortsetzung folgt.) Marie-Anne bei geSsfnetem Fenster saß, konnte sie die lär menden Gespräche der Soldaten in der Schenkltube belau schen. Ihre Sorge wuchs. Wichten die Soldaten nicht, weshalb man sie hier zusammenzog? Und die Ossiztere? Sie wäre JosL Maria, der eines Abends, von langer Reise erschöpft, in ihr Zimmer trat, fast um den Hals ge fallen. „Seid Ihr es wirklich?" rief sie, „Gott fei Dank! Sprecht, sprecht! Was geht vor? Wie stehen die Dinge? Steht der Kaiser zu Ian? Ich bitte Euch — sprecht. Ich vergehe vor Sorge! Könnte ich bei Jan sein, mühte ich um alles — Ich wollte mich um nichts sorgen! Sagt, wie geht es Jan? Hat er Euch Grüße aufgetragen? Botschaft? „Beunruhigt Euch nicht", sagte Josö Maria. „In zehn Tagen ist die ganze Armada um Vilshofen vereinigt. Ein kaiserlicher Abgesandter kommt zu dieser Zeit an das jen seitige Ufer, um die Regimenter für Ferdinand neu in Pflicht zu nehme». Jan trug mir aus, Euch viel Liebes zu sagen. Erlaubt, daß ich Eure Hand küsse — er vertraut auf Euch, daß Ihr ruhig zuwartet." Marie-Anne stieß einen Seufzer der Erleichterung aus und behielt die Hand des Feldpropstes einige Augenblicke in der ihren, als beruhige sie die Berührung des besten Freundes ihres Ian. „Ach, Herr JosL Maria", sagte sie dann, „ich habe eine Frage an Euch als Freund — und Priester, antwortet mir — ich bitte Euch sehr — wie Herz und Gewissen es Euch befehlen. Dars jemand Jan mit bösen Worten schelten, daß er — so handelt?" JosS Maria ließ den Kops sinken. Sie sab auf feinem Gesicht, das nichts verhehlen konnte, die Unruhe, die ihn bewegte. Sie erschrak tödlich und schlug die Hände vor die Augen. „Verzeiht!" rief der Feldpropst. „Ihr mißdeutet mein Schweigen. Daß es Menschen geben wird, die Jan bittere und verletzende Vorwürfe nicht ersparen — wenn sein Herz rein ist — wenn sein Handeln ehrlich — lieber Heiland, dann mag die Bosheit schmälen." „Ihr weicht mir aus! Tut es nicht, ich bitte Euch! Daß mein Jan etwas wirkt, wozu er nicht aus ganzem Herzen Amen sagt — das werde ich nie glauben! Aber billigt Ihr, was er tut?" „Frau Marie-Anue — Ihr denkt an den Eid. Ich kenne den Wortlaut dieses Eides. Es heißt darin, daß Jan gelobe, der Kaiserlichen Majestät und dem Heiligen Römi schen Reiche treu zu sein. Das sind Worte. Versteht: zu oberst steht die Pflicht gegen Kaiser und Reich — dann erst folgt die Pflicht gegen den Kursiirsten von Bayern. Be ruhigt Euch also. Daß der Fahneneid dem Maximilian als Oberbefehlshaber geschworen wurde, ist die Schuld der ver wickelten Verhältnisse nach Wallensteins Tode. Im übri ge» hat der Kaiser unfern Jan und alle mit ihm der Pflicht gegen den Kurfürsten entbunden und ihnen Befehl gegeben, zu ihm zu stoßen." „Ahnt der Kurfürst, was vorgeht? Wie stellen sich die Offiziere? Habt Ihr Vertrauen, daß die Asfäre glücklich endet?" „Ich selbst habe zwei Osssiziere gewonnen. Aber es stünde bester um die Asfäre, wenn Jan weniger jäh wäre. Er überredet nicht, er sagt: entweder — oder! Und es mag Ossiziere geben, die Schmeicheleien und Versprechungen lieber hören als Drohungen. Ihr wißt, daß der Kurfürst den Freiherrn von Nauschcnburg zum Feldmarschall er nannt bat —" 38. Fortsetzung. „Mich dünkt, Ihr wäret der nächste am Oberbefehl?" „So dünkt Euch das. Kurfürstliche Gnaden? Mein' Ihr hättet schon seit zwölf Jahren so denken können!" Der Kurfürst wurde ärgerlich. „Werth", sagte <r, -Ihr bezeigt mir wenig Respekt, muß ich sagen! — Aber ich bin's von Euch gewohnt. — Ein Mann von glänzenden Gaben" sagte er zu seiner Umgebung, „der Werth, nur mit der Zunge und dem Degen ost zu keck. Aber ich feh's ihm nach. — Sagt mir doch, Werth, was kommt den Gelee» an, so davonzugehen? Ist nie gehört, solange ich denken kann." „Er meinte, er könne nicht, Gewehr bet Fuß, zuschauen, wie Schweden und Franzosen nun Uber den ritterlichen Kaiser yerfallen. Ein verhenkert gutes Wort, Kurfürstliche > Enadeni" „Meint Ihr? Ich bin erstaunt, Euch so reden zu hören. Hätt mehr Einsicht von meinen Generals erwartet. Euch Kriegsleuten allerdings kann der unglückselige Krieg nicht lange genug dauern. „Vergebt", sagte Jan und trat näher, „aber solltet Ihr nickt wissen, wer den Krieg begonnen? — Nun also, wir Kriegsleute waren's sicher nicht. Im übrigen wollen wir lieber heut' als morgen den Degen einstecken. Aber .Kur fürstliche Gnaden" — er erhob seine Stimme — „nur wenn ein einziges Rasteln von Degen, die in die Scheide fahren, durch ganz Deutschland geht!" „Laßt Euch belehren, Werth Wenn ich Frieden ge macht habe, für mich und Bayern, so tat ich's aus Liebe zu Deutschland. Ja! Es gibt eine Liebe, Werth, die vorerst nicht so aussieht. Indem ich Frieden mache, zwinge ich den Kaiser, mir nachzufolgen. Versteht Ihr? Er muß Frieden machen, muß! Je rascher er's tut, desto bester für ihn. Hab' ich recht, Ihr Herren?" „Ihr sagt sehr wahr: er muß nun Frieden machen, will er nicht von den Schweden und Franzosen und den prote stantischen Reichsfllrsten erwürgt werden. Aber, Kursürst- liche Gnaden, da er nachgeben muß, wird er auch die Be dingungen annehmen müssen, die ihm gestellt werden. Und ich mein' — die werden hart und bitter sein." Der Kurfürst lächelte hämisch: «Ist nicht meine Sache." „Ist nicht Eure Sache. Ah, so! Nur weil Ihr vorhin von Liebe zum Reich llberslosset!" Maximilian stand auf. „Ich weiß nicht, was mich bewegt, mit Euch herumzu reden. Jan trat dicht an ihn. „Herr Kurfürst, Ihr sagt: ,Jch habe den Frieden unter zeichnet.' Ist es dieses Papier?" — Er nahm ein Perga ment auf, das vor des Kurfürsten Testet lag. ,Zst es dies? Ich geb's noch einmal in Eure Hand. Denkt an die gemein same Sacke. Ich flehe Euch an, denkt an den Kaiser, an den Glauben — Kurfürstliche Gnaden — ich will als ein facher General dienen unter jedem, den Ihr schickt — aber zerreißt das Pergament I Reißt's mitten durch und lckmemt'» auf den Tisch!" „Seid Ihr von Sinnen?" „Nein, nein — mir blutet das Herz — das ist alles. Denn ich fühle — das, was Eure Kurfürstliche Gnaden tun will, kommt einem Verrate gleich, einem Verrate an Deutschland!" „ „ , ...... „Schweigt! Oder ich laste Euch verhaften!" „Tut's. Laßt mich verhaften — hier Ist mein Degen, mein Degen, der ein Vierteljahrhundert Euch uud der gro ßen SaA gedient hat Tut's aber laßt Euch sagen, wenn zwei Reiter einen Posten halten, und der eins geht zum Feinde und läßt den Kameraden im Dreck, so gebührt ihm der Strick. Ist ein deutliches Exempel." „Ich werd' Euch das Maul stopfen! — Küttner!" Der Kurfürst schrie es, blau .vor Wut. „Küttner!" Aber da traten zwei seiner Räte zu ihm und nahmen ihn von beiden Seiten unter den Arm und redeten aus ihn ein. Und Maximilian nagte an der Unterlippe und hörte zu. Erst schüttelte er heftig den Kops, aber als die Räte Ihm von Schweden sprachen, und daß der Schwede an den Grenzen stehe, und daß Gnaden der Herr Kurfürst keinen General habe, der den Schweden Widerpart bieten könne, keinen als den Werth — da faltete er die Hände und blickte nach oben. .Geht ins Lager zurück, Werth", sagte er dann be herrscht, ohne ihn anzusehen. ,Jch vergebe Euch die unbe dachten Worte. Geht und denkt bester von mir." — Als Jan mit leinen Freunden München hinter sich hatte, sagte er entschlossen aus seinem finsteren Grübeln heraus: „Die Würfel liegen still. Ich führ' dem Kaiser das Seer zu!" Nierzehntes Kapitel. „Zum letzten Heller." Marie-Anne mußte das Heer verkästen und nach Vils hofen nahe der böhmischen Grenze gehen. Jan war nicht mehr ihr Jan. Ein tödlicher Ernst beherrschte sein Wesen, seine Unruhe war ohne Grenzen. Sein Weib war gehor sam von ihm gegangen, besorgt, ihn nicht noch mehr zu erbittern. Sie hauste in einem schlechten Gasthof, der „Zum letzten Heller" hieß. Er lag dicht an der Donäubrllcke und hing mit leinem oberen Geschoß über den grünen Strudeln des Flusses. Diese Quartier hatte ihr Jan angewiesen. „Bist mit zwei Schritten aus der Brücke — und drüben ist kaiserlich Erbland." Sie fühlt« sich immer aus dem Sprunge zur Flucht, und diese Unsicherheit, dieses Rechnen mit der Flucht ließ keine rechte Zuversicht finden Was ge schah im Heer? Wo war Jan? War sein Plan schon ruch bar? — Nichts antwortete aus ihre Fragen. Endlich — nach Wochen kamen zwei Reiterregimenter nach Vilshosen. Es hieß, daß das ganze Heer sich hier sam meln solle. Zugleich erhielt Marie-Anne einen Vries von Jan, der ihr empfahl, sich den Truppen nicht zu zeigen. Im übrigen gehe alles gut. Immer mehr Truppen rückten heran; die Soldaten wußten nicht, was dieses seltsame Lagern an der böhmischen Grenze, wo dock kein Feind stand, zu bedeuten batte. Wenn AU A ZZ S n Reilrrrvmirn Armeebefehl Woroschilows sranzösisch-sowjelrussischen Pakt Sogar das radikalsozialistische „Oeuvre", dessen somjetrussische Beziehungen bekannt sind, wirst die Frage aus, welchen Wert unter diesen Umstände» der Sowjelpakt noch habe. Die acht Sowjetgenerale hlngerlchtet Moskau, 14. Juni. Amtlich wird bestätigt, daß alle acht vom Sondermili- tärgerlcht des Obersten Gerichtshofes zum Tod« verurteilten Sowjetgenerale am IS. Juni hingerichtet worden sind. Noch vor kurzer Zelt waren die Hingerichteten von der sowjetrussischen Presse in höchsten Tönen gefeiert morden. Man rechnet mit einer weiteren „Säuberung" innerhalb des Kom mandostabes der Roten Armee und Flotte. Die Verhaftungs welle zieht immer weitere Kreise. Die Abschlachtung der Hin gerichteten erfolgte durch Revolvers chüsse in das Genick. Einige Stunden nach der amtlichen Bestätigung der Urteils vollstreckung gegen die acht Sawjctgcneralc wurde ein Armee befehl des Kriegskommissars Woroschilow veröffentlicht, der noch einmal ausführlich auf den sensationellen „Prozeß" zurück kommt. Woroschilow gibt darin bekannt, daß vom 1. bis 4. Juni «in Oberster Kricgsral Im Beisein der Regierungsmitglieder getagt habe. Auf der Sitzung des Kriegsrates wurde, so sagt Woroschilow, „mein Bortrag angehört und einer Erwägung unterzogen über die durch das Inncnkomniissariat (die GPU) erfolgte Aufdeckung einer verräterischen, konterrevolutionären, militärischen Organisation, die — in streng konspirativer Form — eine lange Zeit bestanden und eine feige, destruktive Schäd lings- und Spionentätigkeit In der Roten Armee durchgcsührt hat." Jetzt, nachdem die „Verräter" erschossen seien, könne die Rote Armee, so heißt es In dem Armeebefehl weiter, wieder „erleichtert ausatmen". Im weiteren will Woroschilow die Hin gerichteten Generale zu den bereits früher durch den „schonungs losen Urteilsspruch des proletarischen Gerichts" erschossenen „Schuften aus der Bande Sinowjew-Kamenew-Trotzki" zählen, was insofern beachtenswert erscheint, als Tuchatschewski und Genossen bis jetzt von der sowjetamtlichen Propaganda noch nicht als „Trotzkisten" bezeichnet worden waren. Durch diese Angabe Woroschilows erweitert sich der Begriff „Trotzkismus" In noch weltergehendem Sinnet Hinsichtlich der Pläne der Hingerichteten wieder holt Woroschilow die bereits aus der Anklage und aus dem Urteil bekannten Anschuldigungen: „Das Endziel dieser Bande war", so heißt es in dem Armeebefehl, „um jeden Preis und mit allen Mitteln das Sowjetregime in unserem Land zu ligui- dicren, die Sowjetmacht zu vernichten und in der Sowjetunion das Joch der Gutsbesitzer und Fabrikanten micderhcrzustellcn." Was jedoch die Mittel anbelangt, mit denen die Verurteilten diese Ziele zu erreichen versucht haben sollen, so übertreffen die Behauptungen des Armeebefehls noch bei weitem die abenteuer lichsten Annlagepunkte: Die Erschossenen hätten „die Ermordung der Leiter der bolschewistischen Partei und der Sowjctreglerung" vorbereitet, sie hätten ferner „alle nur mögliche abscheulicl)« Echädlingsaroeit In Wirtschaft und Landesverteidigung getrie ben", sie hätten „die Macht der Roten Armee zu untergraben und deren Niederlage im künftigen Krieg vorzubereiten ver sucht", ferner hätten die Verurteilten „den Feinden der Sowjet union" militärische Geheimnisse „verkauft" und überhaupt alle» getan, „um den Ueberfall des äußeren Feindes aus die Sowjet union zu beschleunigen". Für den Kriegsfall hätten sie geplant, „durch direkten Verrat und durch Sabotage der technischen und materiellen Versorgung der Front die Niederlage der Sowjet union zu erreichen und die Sowjetunion zu stürzen. Der Armeebefehl Woroschilows geht also noch einen Schritt weiter in dem Vestreben, die Hingerichteten Armecsührer durch die abenteuerlichsten Anschuldigungen auch moralisch zu vernichten. Obgleich an propagandistischem Aufwand zu diesem Zweck wahrhaftig nicht gespart wird, sind doch die Erfolge solcher Bemühungen erfahrungsgemäß nicht sehr hoch zu ver anschlagen. wenn auch das ganze Land — ohne die geringste Möglichkeit der anderweitigen Orientierung — dieser Agitation preisgegcben ist. Die Angabe des Armeebefehls über die eilige und heim liche Einberufung eines Obersten Kriegsrates unter Teilnahme der Regierung bringt ein neues Moment, das für die gespannte Lage in diesen Tagen charakteristisch sein dürste. In der Presse (von der am Sonntag nur die „Prawda" erscheint) wird die Hochflut der „Resolutionen" und Ausruse zur Billigung des Urteilsspruches und der Hinrichtungen zwar fort- gesetzt, in der Bevölkerung hält jedoch die gedrückte Stimmung, Unsicherheit und Verängstigung weiter an. Die Hintergründe des blutigen Schauspiels der letzten Tage werden erst später im einzelnen aufgeklärt werden können. * Die Msokauer Hinrichtungen sind für die französische Oesfentlichkeit besonders peinlich, vor allem im Hinblick aus den Auch Sowjetgelehrte und Künstler „vom Volkszorn ergriffen" Moskau, 14. Juni. Auch nach der amtlichen Bestätigung der Urteilsvollstreckung gegen die Armcekoimnandeure geht der von oben befohlene Feldzug zur Organisierung des Volkszorne» gegen die „niederträchtigen 2<erräter" weiter. Es zeugt dafür, wie sehr die zentralen Stellen bemüht sind, sich ein Alibi für den zynischen Urteilsspruch gegen die acht Generale zu be schaffen, daß Arbeiter und Bauern. Armeeangehörige und Be amt«, ja selbst Wissenschaftler und Künstler, überall immer wieder znsammengetrommclt iverden, um ihre Ergebenheits telegramme an die Regierung und an Stalin persönlich zu „beschließen". Es versteht sich von selbst, daß diese unter besonderer Kontrolle von Vertrauensleuten abgesaßten Telegramme einer seits von Lieb« zur Partei und zu Stalin, „unserem geliebten Vaterland und dem weisen Führer der Menschheit", geradezu triefen, wie sic sich andererseits in der Anhäufung von kaum mehr wiederzugcbenden Verbalinjurien gegenseitig zn über bieten trachten. Berräler und 'Betrüger, saschistifclre Ketten hunde, neunmal versluchtc Schweinehunde, verächtlich Kriech tiere. — das sind noch die zahmsten der Epitheta, mit denen män die noch gestern allmächtigen Führer der roten Arme« heut« belegt. Die M'urteilung, die das Urteil im Ausland« auslöste, hat in amtlichen Moskauer Stellen großen Eindruck gemacht. Marschall pilsudski starb unbegütert Der Familienrat, der Marschall Pilfudskis Nachlaß ver waltet, hielt in Warschau eine Sitzung ab, di« der Total aufnahme des Vermögens des Verstorbenen gewidmet war. Dieses besteht aus einein Landgut bei Wilna (72 Hektar groß), aus einer Villa in Sulejowek bei Warschau, die ihm im Jahre 1S23 aus Grund einer Sammlung unter den Soldaten und Ossi zieren von der Arme« geschenkt wurde, aus Staatsanleihe- Obligationen im Werte von 0088 Zloty (2800 Mark) und aus einem Bankkonto In Höhe von 748 Zloty. Außerdem gehört seinen Erben das Verfasser- und Druckrecht seines literarischen Nachlasses. Die Gesamthöhc des von ihm hinterlassenen Ver mögens betrug somit etwa 188 080 Zloty (42158 Mark). Er war also kein reicher Mann, als er starb, obwohl er seit Jahren di« Stellung des Staats- und Volkssührers innehatte. Seinen Erben, d. h. seinen beiden Töchtern, fließen jedoch aus dem Druck und Verkauf seiner Werk« recht erhebliche Ein nahmen zu. Daher beschloß der Familienrat, dieses Einkommen zum Ankauf des Landgutes Woika Pietkowska bei Blalystok zu verwenden. Zu seinen Lebzeiten verausgabte Pilsudski fast sein ganzes Marschallgchalt für Freistellen für unbemittelte Studen ten der Universität Wilna. Für seinen eigenen Haushalt, der immer sehr bescheiden «ar. dienten ihm sein« literarischen Ein künfte. Zn Gottes und Ihrer Majestät Aamen ... Ein geschichtlich wertvoller Fund ist von einem Krast« fahrcr in Rocky Point bei San Francisco gemacht worden. Der Mann sah zwischen Steinen am Straßenrand etwas in der Sonne blitzen wie Gold. Er hielt und löste mühsam eine schwer« M«tallplatte aus dem Schotter. Es mär kein Gold, aber eine Messingplatte, und sie war immerhin wertvoll genug. Sie ist, wie sich aus der Inschrift ergibt, fast 358 Jahre alt und ist die In verschiedenen Werken ermähnte, aber bisher nicht auf gefundene Gedächtnisplattc, die der englische Wcltumscgier Sir Francis Drake in Kalifornien ausstellcn ließ. Die Tafel, deren Echtheit die Fachwissenschttftlcr der California-Universität be stätigt haben, trägt folgende noch deutlich lesbare Inschrift: „Der ganzen Mitwelt mache ich hiermit kund, daß ich diesen Tag, den 17. Juni 1579, in Gottes und Ihrer Majestät Königin Elisabeth Namen dieses Land In Besitz genommen habe, dessen -Herrscher und Volk ihre Freiheit und ihre Rechte unter dem Schuh der Königin behalten sollen. Und dieses mache ich allen bekannt Im Lande Nova Albion, Francis Drake." Di« 1280 Mitglieder der „Opera Nazionale Valilla" träfe» am Sonntagabend in 2 Sonderzügen in Berlin ein.