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Die Hiftovikev in Gvfuvtr Oestevveichs Haltung vor j866 Lin Vovtrag Heinrich Mtter von Arbik« Erlebnismäßig und auch als rein wissenschaftliche Leistung gesehen, bildete wohl der Vortrag von Srbiks den Höhepunkt der Erfurter H i st o r i k e r - T a gu n g. Das Thema schien keine grohen Perspektiven zu versprechen. Es handelte sich um die französisch-österreichische Geheimkonvention vom 12. Juni 1866. Also einen diplomatischen Vertrag, Uber den vier Monate lang mühsam verhandelt wurde und der nachher infolge der Er eignisse von Königgrätz sich doch als ein bloßes Papier erwies. Das Thema handelte zudem noch über eine vom volksdeutschen Standpunkt aus recht unerfreuliche Sache, es führt uns in die Zeit des letzten groben deutschen Bruderkrieges. Darin zeigte sich aber die ganze Meisterschaft des echten Historikers, gerade aus einer zunächst kleinen und abseitigen Angelegenheit grobe Perspektive zu ziehen, auf Grund sorgfältigen Quellenmaterials neue Gesichtspunkte zu eröffnen. Die österreichisch-französische Geheimkonvention, der eine Zusahnote angefiigt ist, und über die noch mündliche Be sprechungen geführt wurden, die uns aus Gesandtschaftsberichten bekannt sind, hatte einen recht merkwürdigen Inhalt. Angesichts des drohenden östcrreichisch-preubischen Krieges sichert Frank reich Oesterreich seine wohlwollende Neutralität zu. wils auch versuchen, Italien neutral zu halten. Oesterreich aber ver spricht auf jeden Fall, auch bei einem vollständigen Sieg der österreichischen Waffen, die Abtretung Venetiens an Frankreich. Frankreich will innerhalb des deutschen Bundes gewisse terri toriale Veränderungen zulassen, doch soll dadurch das euro päische Gleichgewicht nicht empfindlich gestört werden, es soll also auf keinen Fall in Deutschland eine überragende Macht stellung geschaffen werden. Etwaige Veränderungen sollen im Einverständnis mit Frankreich erfolgen. In mündlichen Besprechungen war vorgesehen, die Wieder zurückerstattung Schlesiens an Oesterreich und der 1815 ver lorenen Gebiete an Sachsen. Desgleichen Vergröberungen Württembergs, Vadens und Bayerns. Die Rheinprovinz habe aus Prcutzcn auszuscheiden und einen unabhängigen Staat zu bilden. Gegen diesen Gohcimvertrag sind nun selbstverständlich Ueber Kulturgeschichte und politische Geschichte sprach so dann Ehristoph Steding, Berlin. Er lehnte eindeutig und in scharfen, zugespihten Formulierungen die Kulturgeschichte als ein „Produkt des Abbaus und des Verfalls" ab. Kultur geschichte sei nur möglich in einer Zeit, in der das alte Reich politisch zerfiel und der Mensch damit politisch heimatlos ge worden sei. Sie entstehe daher in geschichtslos gewordenen Räumen, am Genfer See bei Voltaire, In der Schweiz bei Burck- hardt, in Holland bei Huizinga, und wir hätten in Deutschland Parallelen hierzu in den Hansestädten. Thomas Mann in Lü beck, das Haus Warburg mit seiner kulturgeschichtlichen Biblio thek in Hamburg. Roselius mit seiner Böttcherstraße in Bremen. Die Kulturgeschichte sehe nicht die Bewegung, sondern das Zu- ständliche, sie sehe nicht das Epochale in der Geschichte, sondern bevorzuge den Querschnitt, sie wende sich beschaulich nach innen, statt politisch nach außen zu wirken. Sie bevorzuge Zeiten des Verfalles, des Untergangs, der Dekadenz und nicht Zeiten neuen Werdens. Sie ende mit einer universellen Ironisierung ihrer selbst und der Welt. Sie sei Flucht vor dem Schicksal und Flucht vor der eigentlichen, der politischen Geschichte. Ihr gegenüber habe der Nationalsozialismus ein Reich der Gesund heit, der Macht, der Jugend und der ewigen Ordnung geschaf fen. Wahrheit sei daher nur noch Innerhalb des Reiches mög ¬ lich, alle Feindschaft gegen das Reich entstehe aus dem Zerfall der eigenen Selbstauslösung, den man mit einer gewissen Sucht ästhetisch zu genießen weiß. Den Vertretern der Kulturge schichte seien daher keine großen Schöpfungen gelungen, sie hätten höchstens über ihre Werke den Zauber einer persön lichen Stimmung auszugießen verstanden. Darin seien sie al lerdings Virtuosen, Virtuosen auch in der Beherrschung des Aphorismus, der Ironie und des Feuilletons. Die angeblich konservative Gesundheit der Länder der Kulturgeschichte, der Schweiz, Hollands, Dänemarks, sei in Wirklichkeit ein ge schichtsloses Dasein. In der Aussprache wurde darauf hingewiesen, daß die Kultur auch der heutigen Schweiz doch wohl etwas melP» sei als ein bloßes „Venvesungsprodukt". Viele Ordnungen, die sich bei uns als unzulänglich erwiesen hätten, würden in andern Ländern noch festgehalten, es würde ehrlich an sie geglaubt, noch stärker als in Westeuropa wohl in der angelsächsischen Welt. Im Anschluß daran sprach Wilhelm Grau, Mstr^qrn, über die „Geschichte des Hauses Rothschil d". Nach dem er zuerst die Quellenfrage berührt hatte, gab er in kurzen Zügen ein Bild von dem finanziellen Ausstieg dieses Hauses. Aus dem Ghetto von Frankfurt ist Amschel Meyer Rothschild zunächst zum Bankier des Kurfürsten von Hessen geworden, der aus dem Blutgeld seiner Landeskinder sich ein Vermögen er worben hat, und dann über London und dessen Subsidienpolitik zum beherrschenden europäischen Finanzmann des 19. Jahrhun derts. Für die Emanzipation der Juden hat sich das Haus Rothschild immer mit Nachdruck eingesetzt, im übrigen hat es im IS. Jahrhundert keine eindeutige politische Linie eingehalten, bald die Reaktion, bald den Liberalismus begünstigt, meisten» ür den Frieden, ost aber auch für den Krieg gearbeitet, nie edoch sein eigenes Geschäft vernachlässigt. Auch an diese Au»- ührungen schloß sich eine rege Diskussion an. Aanrpf ums Dasein im chinesischen Meev Die Kschevflotte der Malaien Jährlich fallen viels hundert Fischer den Fluten zunr Opfer vom nationaldcutschen Standpunkt aus die allerschwersten Vor würfe erhoben worden. Oesterreich, so heißt es, habe durch diesen Vertrag sich moralisch des Führungsanspruches im Deut schen Bunde entäußert, cs sei gleichsam vor Königgrätz schon aus Deutschland ausgeschieden. Aber auch den nicht vom natio naldcutschen Standpunkt ausgehenden Forscher muß befremden, wie auffallend ungünstig die Bedingungen dieses Vertrages für Oesterreich sind. Es tritt Venetien auf jeden Fall an Frank reich ab und erhält nicht einmal dafür die Zusage einer Neu tralität Italiens, es muß also einen Krieg gegen Italien führen, dessen negatives Ende schon vorher feststeht. Es erhält von Frankreich nur ganz unverbindliche und im Grunde wertlose Zusagen. Wie kam Oesterreich dazu, einen solch unvorteil haften Vertrag zu schließen? Srbik wies nun aus Grund eingehender Forschungen den Vorwurf zurück, als habe Oesterreich in diesem Vertrag den Rhein an Frankreich preisgegeben. Mit keinem Worte war nieder im Vertrag noch in den mündlichen Verhandlungen die Rede von der Abtretung eines Fußes deutschen Bodens an Frankreich, während Bismarck in seinen gleichzeitigen Ver handlungen, wenn auch unverbindlich, die Möglichkeiten terri torialer Komvensationen an Frankreich durchschimmern lieft. Nur widerwiilig hat Kaiser Franz Josef überhaupt mit Napoleon, der ihm persönlich unsymvathisch war, verhandelt, und nur dann, als auch die letzte Möglichkeit einer Verstän digung mit Preußen zerstört war. Das im Falle eines öster reichischen Sieges von Preußen abzutrctende Rheinland sollte kein unabhängiger neutraler Staat werden, sondern ein neuer deutscher Bundesstaat unter der Herrschaft des Hauses Habs burg-Toskana. In den Verhandlungen hat Napoleon alle Register einer zweideutigen, doppelzüngigen Politik gespielt. Ihm kam es darauf an, den Bruderkrieg in Deutschland zu schüren, aus ihm möglichst viel für sich und Frankreich zu gewinnen, ohne selbst sich in den Krieg verwickeln zu lassen. Die endgültige Unter- zeicknung des Vertrages ist ihm nur durch eine direkte Er pressung gelungen. Er ließ melden, daß Bismarck ihm die Ab tretung der Rheinprovinz anacboten habe und daß, falls Oester reich nickt mit ihm absckließe. er auf Preußens Seite gegen Oesterreich eingreifen müsse. Wieder einmal, wie schon so oft in der deutschen Vergangenheit, hat aus deutscher Zwietracht das Ausland den Nutzen gezogen. Aullurqefchlchte und politische Geschichte Am Mittwoch gab zunächst Prof. Walter Frank sei ner Freuds darüber Ausdruck, daß sich aus dieser Tagung die zünftige Wissenschaft und die junge Nation zueinander gefunden hätten. Das Ringen der Geister sei noch nicht abgeschlossen, und es sei erfreulich, daß weiter gerungen und weiter mit den Waffen des Geistes gekämpft werde, denn jeder Stillstand sei Tod. Frank wandte sich gegen alle Versuche, bei der Betrach tung des deutschen Mittelalters die christliche Komponente her abzusehen oder zu übersehen. Wir dürfen uns unsere eigene große Vergangenheit nicht von instinktlosen Spekulationen aus plündern lassen, denn alles, was in unserer Vergangenheit groß und erhaben war, gehöre uns, ebenso wie Wittukind und Karl der Große. London, 9. Juli. Auf der asiatisä)en Halbinsel Malakka gibt es noch ein« Reihe kleiner malaiischer Gemeinwesen, die sich unter einl>eimi- schen Fürsten, unter britischer Schutzk)errschaft, ziemlich« Selb ständigkeit und vor allem di« Eigenart des Volkslebens bewahrt haben. Besonders trifft dies zu aus das abgelegene Sultanat Trengganu, dessen Küstenbewohner fast ausschließlich dem Fisch fang obliegen. Ueber das Leben dieser malaiiscl)en Fischer gibt der eben veröffentlicht« Jahresbericht des dem Sultan von Trengganu zugeteilten britischen Ratgebers, Mr. N. R. Jarrett, bemerkenswerte Ausschlüsse. Etwa 15 606 Malaien Trengganus leben vom Fischfang im Chinesischen Meer. Die ganze männiicl)« Jugend geht auf die Fischerboote, sobald «in Alter von 16 oder 17 Jahren erreicht ist. Im übrigen gibt die Fischerei mittelbar einer großen Zahl von anderen Männern, Frauen und Kindern Beschäftigung. Das Küstenvolk ist ganz und gar abhängig von den Erträgen der Fänge seiner Fisä>crslotle. di« den Monsunen und anderen Ge fahren des Chinesischen Meeres trotzt. Die Boot« werden von den Eingeborenen selbst gebaut. Die Malaien von Trengganu bauen jedwede Art von Booten, vom 70-Tonnen-Motorboot, großen Schonern bis zu kleinen und kleinsten Fahrzeugen. Netze, AS-er, Tauchev Der Fischfang wird auf zweierlei Weise betrieben. Einmal als Tiesseefiscl-erei mit Schleppnetzen, in einer Entfernung von einer halben bis j>u zehn Seemeilen von der Küste. Sodann nahe der Küste, mit Zugnehen. Die erste Art ist di« beliebte und zumeist angemendete. Man benutzt dabei fünf verschieden« Nehsorten. Ein Netz kostet bis zu 72 Pfund Sterling, eine ungeheure Summe für dies« Fischer, deren monatliches Einkommen oft nur 2 Pfund und weniger beträgt. Alle Fänge werden, soweit sie nicht dem eige nen Verbrauch dienen, an chinesische Händler zur Konservierung und Ausfuhr verkauft. Der Erlös wird geteilt: Die eine Hälft« erhält der Eigentümer von Boot und Netz, di« andere die Be mannung, die häufig 20 oder 30 Köpfe zählt. Ein« ganz eigenartige, von diesen Fischern ersonnene Vor richtung ist das „Unyam", eine gleichzeitig als Zufluchtsstätte und als Köder verivendet« aus getrockneten Palmblättern her gestellte schwimmende Schuhhlltte, die wie eine Boje verankert wird. Wenn der Eigentümer des „Unyam" nicht in der Nähe fischt, so darf jeder andere Fischer di« Hütte benutzen, muß aber nach uraltem Brauch ein Zehntel des dort gemachten Fanges dem Eigentümer erstatten. Oft ist es möglich, Fischschwärme zu sehen, wenn diese von Haifischen gejagt werden. Daher achten die Fischer sorgfältig auf die großen Raubfische. In der Hauptsache verlassen sie sich aber, zur Feststellung von Schwärmen, auf die Kunst ihrer Tau- cher. Ein guter Taucher ist höchst geschätzt; manche vermögen die Art, der «in gesichteter Fischschwarm angehört, auf die Ent fernung einer Seemeile zu erkennen. Die Verständigung der Bootsbemannung geschieht durch Glockenzeichen. Gigantische Bauwerke beim Reichsautobahnbau Bei Hermsdorf (Thür.), wenige Kilometer von Gera entfernt, entsteht über das Teuselstal «in gewaltiger Brückenbau in Eisenbeton, der in einem Bogen mit einer Stützweite von 138 Meter und einer Gesamt länge der Brücke von 253 Meter das Tal überspannt. Das erforderliche Holzgerüst mutet von weitem an wie aus Streichhölzern zierlich zusammengesiigt und gebaut. sAtlantie, Zander-M.) Opfer für die MeeresgSttev Die Malaien von Trengganu bekennen sich zum Islam. Doch haben die Fischer gewisse l-eidnische Kultbräucl)« beibehal ten. Am bedeutsamsten ist di« „Semah Kuala" genannte, den Göttern des Meeres geltende Opferfeier. Drei Tage widmet sich dann das Fischervolk Festen und Spielen. Währenddessen darf kein Boot landen oder in See stechen. Am dritten Tage wird ein weißer Büffel geschlachtet. Nach dem Opsermahl wird das Büsselhaupt den Mceresivogen übergeben als ein Geschenk an die Meeresgötter. Ein Zauber doktor singt dazu heilige Lieder der Beschwörung. In einem der Fiscl>erdärfer, Kuala Kemamam, wird «in außergewöhnlich großer Ziegenbock gehalten. Diesem für heilig gehaltenen Tier rcicl-en die Fischer Bananen und ander« saftige Leckerbissen, sowohl als Dankopfer für einen glückhaften Fisch zug, wie als Bittopscr für künftige gute Fänge. Ist das Wetter zu schlecht sür Fischzüge, so sammeln die Fischer Vogelnester ssiir Suppens, Schildkröteneier und Seetang. Die hochwertigen weißen Vogelnester werden als eine freiwil lige Steuer dem Sultan von Trengganu übersandt. Di« schiv«- ren Nester bleiben Eigentum des Obmanns der Sammler, zn deren Besten er jene verkauft. Alljährlich lassen die malaiischen Fis«k>er von Trengganu In den rauhen Wettern des Chinesisch« Meeres zu Huirderten ihr Leben. Sie pflegen zu sagen, daß der Monsun nicht ehr sich lege, als bis die Meercsgeisler ihren vollen Tribut an Men- schnleben empfangen haben. Dieses malaiische Fischrvolk führt «in hartes Leben. Ei«e Fischerfamilie verdient ivenig mehr als eine Mark täglich. Allerdings betragen die Nahrungskosten ivenigcr als 70 Pfen nig, so daß sogar Ersparnisse möglich sind. Reichskloster Lorsch Zehn Jahre Ausgrabungen an der Bergstraße. Die seit zehn Jahren in drei Ausgrabungskampagne»» durchgeführten vorgeschichtlichn Forschungen im Raume de» berühmten Reichsklosters Lorsch an der Bergstraße sind kürzlich beendet worden und haben sehr interessante Ergebnisse gezeitigt, über die der Leiter der Ausgrabungen, Professor Dr. Fried rich Behn, Mainz, in der Zeitschrift „Geistige Arbeit" Nr. 12 berichtet. Die dritte und vorläufig letzte Ausgrabungs kampagne, die üön Herbst 1934 bi» März 1937 lies, hat dank der Einsatzbereitschaft dos ReichsarbeKsdienstes das gesteckte Ziel der Durchforschung der südlichen Teile des Klosters erreicht. Es gelang, den Grundriß zu vervollständigen, der sich jetzt zwanglos in die baugeschichtliche Entwicklung des beginnenden Mittelalters eingliedert. Durch Entdeckung der beiden Eck risalitbauten der Nordfront, die den früheren Grabungen ent gangen waren, bekommt das Kloster nunmehr ganz den Grund riß eines römischen Gutshofes. Die Vermutung jedoch, daß Gaugraf Cancor sich in eine solche Villa rustica, die von der Völkerwanderung und ihren Stürmen verschont geblieben sei, hineingesetzt habe, ist nicht aufrecht zu erhalten, da der Bau nicht nach römischem, sondern bereits nach karolingischem Fuß maß angelegt ist. Während bei der ersten Ausgrabungskampague die alte, von Ludwig dem Deutschen 882 erbaute Gruftkirche aufgefunden wurde, in der man Tausende von Bruchstücken einer Wand malerei in leuchtenden Farben und auch mehrere Köpfe in der eindrucksvollen Sprache karolingischer Kunst — die ersten Reste karolingischer Malerei aus Deutschland — entdeckte, galt die dritte Kampagne der Erforschung des Klosters, das nach der Chronik des Codex Laurcshamensis schon um 800 auf die Süd seite der Kirche verlegt war. Reichen Ertrag gab besonders die Untersuchung im Osttelle der Klausur. Ueberraschendcr- weise wurde durch die Funde die Richtigkeit des Mcrianiscken Stiches vom Klosterbau voll bestätigt. Am Nordende der Klausur liegt, umgeben von anderen Baulichkeiten, eine Kapelle mit rechteckiger Chornische, trotz ihrer Kleinheit doch drei schiffig. möglicherweise die von Äbt Richbod um 800 erbaute Ecclesia triplex. An der südöstlichen Ecke der Klostermauer wurde ein Prunktor sreigelegt, und zwar an der Stelle, wo auch Merian In seinem Stich eines zeichnet. Die Mauer springt hier mit einer Nische zurück, in der man eine Freitreppe annehmen darf, die an die Fassade mit drei offenen Bögen heranführt: An der Südseite des Raumes liegt das Fundament eines Treppenturmes. Die Vorderwand hat man sich wie die der Torhalle im Westen mit farbigen Steinplatten inkrustiert zu denken, von denen eine Anzahl im Schutt gesunden wurden. Zweifellos wurde damit der repräsentative Eingang zum Kloster von Osten her entdeckt, der dem Mesttor weitgehend nachge bildet ist, eine unerwartete Vervollständigung des prunkvollen Gesamtbildes des Königsklosters, als es noch aus der Höhe seiner Macht stand. Zu reichen baugeschlchtlichen Ergebnissen kamen wiederum kunstgeschichtlich wertvolle Einzelsunde hinzu, so ein fast voll ständig erhaltener Christuskops unverkennbar karolingischen Stil» in Glasmakrei.