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Sächsische Volkszeitung : 08.07.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193707083
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19370708
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19370708
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1937
-
Monat
1937-07
- Tag 1937-07-08
-
Monat
1937-07
-
Jahr
1937
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 08.07.1937
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Donnerstag. 8. Juli 1SZ7 Sächsisch« Volkszeitung Nummer 18?, Sell« De Valero hat elmnal gesagt, daß die irl'che Versal« sunasfrage längst erledigt wäre, wenn Jrlnid tausend Meilen von England entfernt läge. Das dürfte sicherlich richtig fein, aber um so nachdrücklicher wird Irland von London aus immer wieder daran erinnert, dah gewiss« Bindungen an Großbritannien nun einmal nicht aus der Welt zu schaffen sind. Die wirtschaftliche Verknüp- fung zwischen Irland und England ist einmal sehr eng gewesen, wenn auch die Nutznießer dieser ökonomischen Zu sammenarbeit überwiegend Engländer oder Slnglo-Jren waren. De Valrra hat es gewagt, mit der Zahlungsein, stellung ver Landannuitäten den Wirtschaftskrieg mit Eng land heraufzubeschwören, und Irlands bäuerliche Bevölke rung. di« mit einem Schlage den Absatzmarkt der großen britischen Städte verlor, hat durch ihre Haltung gezeigt, daß ein in vielen harten und blutigen Kämpfen erprobtes Volkstum auch mit wirtschaftlichen Druckmitteln nicht nach giebiger zu machen ist. Ernster sind auch in irischen Augen die strategischen Notwendigkeiten, auf die man in London gerade heute im Zeichen der Aufrüstung besonderen Wert legt. Es ist damit zu rechnen, daß auch der neue verfas sungsmäßige Status die Regierung in Dublin nicht hin dern wird, der britischen Flotte in irischen Häfen gewisse Sondervorteile zu belassen, solange der Aufbau einer auch zur See wirksamen irischen Selbstverteidigung noch in den Kinderschuhen steckt. In einem dritten und entscheidenden Punkte aber wird die rein liche Trennung zwischen Irland und Großbritannien selbst nicht um den Preis neuer schwerer Konflikte zu erreichen sein, nämlich in der Ulster-Frage. Die sechs nord irischen Grafschaften gehören zwar, blutmäßig gesehen, über wiegend dem Jrentum.an, aber Ulster ist auch heute noch die Hochburg der protestantischen Orangisten und ist gerade aus Opposition gegen den irischen Freistaat von einer be tonten Königstreue. Seit dem gescheiterten Feldzuge d» Valeras gegen Ulster im Mai 1922, bei welchem dieser irische Freiheitskämpfer als Gefangener nur mit knapper Not der Hinrichtung entging, gehört die Eingliederung Nordirlands in den Freistaat zu den zwar leidenschaftlich proklamierten, aber nach Lage der Dinge durchaus theo retischen Forderungen der irischen Unabhängigen und der neuen irischen Verfassung. Die Ulster-Frage bleibt im Be wußtsein Irlands der Pfahl im Fleische seiner neuen Staat lichkeit, und wenn de Tialera jede irische Neuordnung ohne Ulster als eine halbe Lösung bezeichnet hat, so stellt eben auch das neue unabhängige Verfassungsstatut aus unabseh bare Zeit eine solche Halbheit dar, die England und Ir land immer wieder entzweien, aber auch wohl imjner wieder an den Verhandlungstisch bringen wird. Äelchsslegel auf dem Abgangszeugnis Berlin, 8. Juli. Der Neichserzichungsminister hat in einem Erlaß die Sie- gelführung der Schulen und Hochschulen geregelt. Die Leiter der Volks-, mittleren, höheren und der Berufs- und Fachschulen dürfen das kleine Reichssiegel nur bei Schulhohcitsakten ver wenden, u. a. bei der Erteilung von Zeugnissen und Abschriften und im amtlichen Schriftverkehr. Der Erlaß bestimmt, daß Abgangszeugnisse und insbesondere Reifezeugnisse das kleine Reichssiegel tragen müssen. Andere Zeugnisse solle» mit dem Siegel nur versehen werden, wenn ein besonderes Bedürfnis hierfür besteht. Auch bei den wissenschaftlichen Hochschulen ist die Anwendung des Siegels aus das tatsächliche Bedürfnis zu beschränken. Eine Sonderregelung gilt hier jedoch für die hi storischen Siegel. Mit Rücksicht darauf, das; das kleine Reichs siegel für manche feierliche Beurkundungen der Hochschulen nicht voll geeignet ist, und zur Erhaltung der historischen Siegel, wird den Rektoren und Dekanen die Verwendung dieser den Hoch schulen und Fakultäten verliehenen historischen Siegel als Schmuckwappcn bei der Verleihung von akademischen Würden und Graden, wie der Ernennung zum Ehrensenator und Ehren bürger. der Promotion, der Verleihung des Doktor habil, der Ehrenpromotion usw. gestattet. Das historische Siegel soll als Schmuckwappen am Kopf der Urkunde verwendet werden, wäh rend für den eigentlichen Beurkundungsakt allein das kleine Reichssiegel in Betracht kommt. Blauer Truppenausweis bei Uebunaen Berlin, 8. Juli. Nach einer Anordnung des Reichskriegs- ministcrs erhalten die zur kurzfristigen Ausbildung bei Ergän zungseinheilen und die erstmalig zu mehr als zweitägigen Uebungen Einberufenen einen Truppenausweis aus starkem blauen Papier ohne Lichtbild. Am Schluß der kurzfristigen Dienstzeit oder Uebuna werden die Ausweise wieder eingezogcn und der zuständigen Wehrersatzdienststell« übersandt. Wieder vier Rittergüter für SledlungSzwecke Berlin, 8. Juli. Im Gebiet der Lanüesbäuernschast Kur mark werden jetzt weitere vier groß« Güter der Neubildung deutschen Bauerntmns zugeführt. Es handelt sich um die Güter Dreesch und Wilhclmshof in der Uckermark mit zusammen 3700 Morgen, auf denen 48 Neubaucrnstellen geschaffen werden sol len. Tie beiden anderen zu Siedlungszwccken ««gekauften Güter liegen in der Ostmark, das Gut Marwitz im Kreise Landsberg und das Gut Schitdbcrg im Kreise Schtochau. Bon den Neubauern, die auf diesen Gütern angesicdelt werden, wird wieder ein bedeutender Hundcrlsatz Landarbeiter sein. Ludendorffs Werte und die Wehrmacht Berlin, 8. Juli. Das Nachrichtenbüro deutscher Zeitungs verleger teilt mit: Der Rcichskriegsminister weist in einem Er laß darauf hin. daß den Nlilitärbüchereien und Truppcnlese- stuben, den Offiziers- und Unterossiziersl-eimcn nach Maßgabe der vorhandenen Mittel der Bezug und die Auslage, ebenso das Hallen und Ausleil)en aller militäriscl-en, philosophischen und Kcknpfwcrke des Generals Ludcndorss gegen die überstaatlichen Mächte sreigcstellt ist. Unveränderte Altersgrenze für Lehrer Berlin, 8. Juli. Nach dem Deutschen Vcamtcngcsctz treten die Beamten mit Boilcndung des 65. Lebensjahres in den Ruhestand. Der Neichserzichungsminister hat angeordnct, daß kür die Leiter und Lehrer an öffentlichen Schulen in Preu ßen die Altersgrenze von 62 Jahren bis aus wei teres ausrechterhaltcn wird. Im übrigen beginnt der Ruhestand auch bei ihnen mit dem Ende des Monats, in dem die Alters grenze erreicht wird. Ta jedoch die Zurruhesetzung von Leitern und Lehrern an öffentlichen Schulen mährend des Schuljahres zu unerwünschten Störung»» der Schularbeit führen würde, kann bei den Leiter» und Lehrern, die am 1. Juli bereits das 62. Lebensjahr vollendet haben oder es nach diesem Zeitpunkt vollenden, die Altersgrenze um den Zeitraum verlängert werden, der erforderlich ist, damit der Beginn des Ruhestandes jeweils am 1. April oder 1. Oktober eintritt. Relchowetterdienst, Ausgabeort Dresden. Wetter vorhersage für Freitag, 9. Juli: Mäßiger bis frischer westlicher Wind. Heiter bis wolkig. Oertliche Gewitter neigung. Mäßig warm. Am Freitag Urteil Prenzlau, 8. Juli. Im Mordprozeß Roloff wird aller Voraussicht nach am Donnerstag dir Beweisaufnahme abgeschloffen und cs ist damit zu rechnen, daß am Freitag das Urteil verkündet wird. In der Donnerstaaoormittagsitzung wurden noch einige Zeugen aus Rcmlin darüber befragt, ob im Sommer 1931 in der dortigen Gegend eine Frau verschwunden sei. Sie ver neinten sämtlich diese Frage und können sich auch nicht daran erinnern, daß ein Mann nach einer solchen Frau geforscht hat. Bei mehreren dieser Zeugen hat der Angeklagte Einbruchs diebstähle begangen. Ver Word ln der Remllner Scheune Prenzlau, 8. Juli. Im Verlauf einer kurzen Pause während der Vormittags sitzung am Mittwoch erklärte Roloff, daß er nunmehr «ine ge naue und wahrheitsgetreue Schilderung des Frauenmordes in Remlin abgcbeu wolle, über den er vor der Polizei die verschie denste» ivechselnden Angaben gemacht hatte, wenn der Zuhörer raum geräumt werden würde. Di« Oeffentlichkcit wurde darauf im Interesse der Wahrheitsfindung ausgeschlossen, die Presse vertreter aber im Gerichtssaal belassen. Roloff erklärte dann mit stockender Stimme, aber doch zu sammenhängend, die Vorgänge jener Mordnacht. — „Es war am 16. oder 17. Juni 1931", so bekundete er, „gegen 10 Uhr abends, als eine etwa 25jährige Frau auf dem Gutshof in Rem- lin erschien, wo ich damals als Wirtschafter tätig war, und bat um eine Gelegenheit zum Uebernachten. Die Frau sprach deutsch, aber mit unverkennbar polniscl;ein Akzent. Ich gewährte ihr ein Nachtlager in der Scl-eune. Gegen Mitternacht suchte ich die Frau dann auf und versuchte, sie zu vergewaltigen. Ich stieß aber auf heftigen Widerstand, und da ich befürchten mußte, daß jemand aufmerksam werden könne, ließ ich von ihr ab und be gab mich wieder auf mein Zimmer. Dort ließ ich mir alles im Roloff-Prozeß durch den Kopf gehen und kam schließlich zu dem Entschluß, dl« Frau umzubringen, da ich befürchtete, daß sie von den Vorgän gen etwas erzählen könnte und dah Ich dadurch, unmöglich ge macht und meine Stellung verlieren würde. Um 3 Uhr morgens ging ich wieder zur Scheune zurück und erschlug sie mit einer Wagenrunge. Dann schloß ich die Scheunentür ab — ich besaß als einziger den Schlüssel dazu — und schaffte die Tote nach etwa vier Wochen fort und verscharrte sie." Vorsitzender: „Ist das Ihr erster Mord gewesen?" Angeklagter: „Ja " Vorsitzender: „Wie alt waren Sie damals?" Angeklagter: ,ch2 Jahre." Vorsitzender: „Hatten Sie denn keine Hemmungen?" Angeklagter: „Ja, das schon, aber sie waren nicht so stark, daß sie mich von der Tat abhalten konnten." Es kommt dann ein Bries zur Verlesung, den Roloff an die Kriminalbeamten gerichtet hat. Damals schreibt er, daß seine Sachen nun alle geklärt seien, er habe außer den vier nachgewiesenen Morden iveiter keinen Menschen getötet, und auch seine Angaben über den Mord an Kowalski entsprächen nicht der Wahrheit. Der Vorsitzende hält ihm eindringlich vor, sein Gewissen zu erleichtern und es auch zuzugebc», wenn er den Kowalski umgcbracht habe. Die Anklage würde in dieser Richtung nicht erweitert iverden. Roloff bleibt aber dabei, daß er darüber nicht sprechen wolle. Im weiteren Verlaus der Verhandlung wurden noch meh rere Zeugen über di« Mordfälle Lüdke und Kochan gehört. Zwei Zeugen, die sich ebenfalls «uf die Lockanzeigc des Mörders ge meldet hatten, sind nur durch einen Zufall dem Tode entgangen. Den einen hatte Roloff versetzt, iveil cs sich in diesem Falle nach seiner Ansicht nicht lohnte, während der andere irrtümlicher- weise an einer anderen Stelle als der von dem Angeklagten an gegebenen gewartet hatte und nur deshalb init Roloff nicht zu sammengetroffen mar. Keine Veelnträchtlgung des Arbeiter- wohnstättenbaues durch den Vlerjahresplan Vauergebnis 1936 noch nicht befriedigend. Berlin, 8. Juli. Auf Wunsch des Zentralverbandes deut scher Haus- und Grundbefitzerverein« hat Oberrcgierungsral Dr. Fischer-Dieskau vom Reichsarbeitsministerium einen Leitfaden über Neichswohnungspolitik und Arbeitcrwohnstättenbau unter besonderer Berücksichtigung der Grundsteuerbeihilfen verfaßt. Er weist daraus hin. daß bei der Ausstellung des Wohnungsbau programms das Einkommen der breiten Bevölkerungskreise Ausgangspunkt sein müßte. Nach der Statistik über die Lohn- und Einkommensteuer könne man annehmen, daß mehr als 4 Fünftel aller Steuerpflichtigen ein Jahreseinkommen unter 3000 Mark haben. Selbst wenn man unter den heutigen Ver hältnissen einen Wohnungsauswand bis zu 20 Prozent des Ein kommens noch als tragbar ansche, mühten noch diesen Stati- Drel kommunistische Mörder Hingerichtei Die Sühne für «inen Feuerüberfall auf ein Neuköllner SA-Lokal Berlin, 8. Juli. Die Iustizpressestelle Berlin teilt mit: Heute früh sind der 34 Jahre alte Walter Schulz aus Berlin, der 41 Jahre alte Paul Zimmermann aus Berlin und der 53 Jahre alte Bruno Schröter aus Posen, die vom Schwurgericht in Berlin wegen Mordes und schweren Landfricdensbruchs zum Tode verurteilt waren, hingerichtct worden. Die Genannten, von denen Zimmermann und Schroter reichlich mit hohen Freiheitsstrafen, darunter Schröter wieder holt mit Zuchthaus, bestraft waren, und von denen Schulz und Zimmermann nach dieser Tat zwei Naubiibcrfälle verübt habe», haben sich im Oktober 1931 an dem bis ins einzelne organisierten Feuer überfall auf das SA-Lokal in Neukölln, Richardstr. 31, in führender Weise, Schulz als Organisator, Zimmermann und Schröter durch Abgabe von Schüssen beteiligt. Hierbei wurden der Gastwirt Böhwc ermor det und zwei weitere Personen lebensgcsährlich verletzt. Die in demselben Strafverfahren erkannten Todesstrafen gegen Helmuth Schmeers und Bruno Blank hat der Führer unb Reichskanzler im Gnadenwege in Zuchthausstrafen von 10 Jahren umgewandelt. Diese beiden Verurteilten, die zur Zeit der Begehung der Tat noch jung und gut beleumundet waren, sind durch Verführung zur Beteiligung an dem Terror akt gekommen und hatten sich bereits geraume Zeit vor der Machtübernahme vom Kommunismus losgcsagt. Die Grenzziehung in Palästina London, 8. Juli. Aus dem Blaubuch, das die Vorschläge für die geplante Aufteilung Palästinas enthält, geht hervor, baß der arabische Staat außer dein siir die Araber be stimmten Teil Palästinas auch das gesamte Gebiet von Trans jordanien umfassen soll. Die Grenzziehung ist laut Kapitel 22, Artikel 20, wie folgt vorgesehen: Die Grenze beginnt bei Ras an Naguara (dem Punkt, wo die jetzige Nordgrenze Palästinas die See be rührt). Sie folgt dann weiter der bestehenden Nord- und Ost grenze Palästinas bis zum See Genezareth, durchkreuzt diesen See bis zum Ausfluß des Jordans und folgt dem Iordanslnß bis zu einem etwas nördlich von Beisan gelegenen Punkte. Sic durchschncidet dann die Eisenbahn von Bcisa», verläuft längs dem südliä-en Abhang des Tales von Iczrccl und überschreitet die Eisenbahn von Esdraelon bei Megidbo, von wo sie den Kar- melrückcn in der Nähe der Megiddo-Straße überquert. Nachdem die Grenzlinie die Saron-Eisenbahn erreicht hat, läuft sie süd wärts dem östlickxm Rande der Eisenbahn entlang, biegt westlich ab, um Tulkarm zu vermeiden, bis sie den vorgesehenen Iern- salem-Iassa-Korribor bei Lqdda erreicht. Südlich des Korridors läuft sic längs dem östlichen Rande der Ebene weiter, bis zu einem etwa 10 Meilen südlich von Rchovot gelegenen Punkte, von wo sie sich in westlicher Richtung zur See wendet. In Artikel 21 wird gesagt, diese Grenzziehung bedeute die Ausnahme der gegenwärtigen Unterbezirke Acre, Safat, Tibe rias. Nazareth und Haifa, sowie von Teilen der Unterbezirke Jenin, Tulkarm. Bcisan. Iasfa und Ramle in den jüdischen Staat. Der arabische Staat würde die Unterbezirke Nablus, Ramallah, Jericho. Hebron. Gaza und Beershcba, sowie Teile der Unterbezirke Bcisan, Jenin, Tulkarm, Jaffa, Ramle, Jeru salem und Bethlehem umfassen. sVcrgl. auch die Berichte auf S. 6.) Feuergefechl zwischen Sttelkenden und Polizisten in WA Washington, 8. Juli. In Alcoa sTennessec) ereigneten sich schwere Zusammenstöße bei der Wiederaufnahme des Betriebes in der Aluminium-Compani) os America, in der nach einer siebenwöchigen Strcikpause die Arbeiten mit einem großen Teil der Belegschaft wieder begonnen werden sollten. Zwischen meh reren hundert Streikenden und der Polizei kam es zu einem Feuergcsccht, bei dem mindestens 14 Streikende und zwei Poli zisten durch Schüsse verletzt wurden. stiken fast 90 Prozent aller Neubauten Lasten oder Mieten haben, die 50 Mark im Monat nicht überschreiten. Tatsächlich sei aber auch ein Satz von 50 Mark für den überwiegenden Teil der Bevölkerung noch viel zu hoch. Die Arbeiterschaft könne durchschnittlich nur Mieten aufbringen, die zwischen 17 und 34 Mark liegen, während die Zahlen für die Angestellten zwischen 37 und 53 Mark liegen. Da sich erfahrungsgemäß zu solchen Sätzen nur Kleinsiedlungen, ganz bescl-eidene Eigenheime oder Kleinwohnungen Herstellen ließen, müßten diese Typen den Löwenanteil der Wohnungsproduktion ausmachcn, wenn nicht wiederum am dringendsten Bedarf vorbeigebaut werden solle. Es könne kein Zweifel sein, daß die Ergebnisse des Baujahres 1936 wohnungspolitisch noch nicht befriedigend seien, weil der Anteil der Wohnstätten mit einer Last oder Miete, wie sie für die breiten Kreise unserer minderbemittelten Volksgenossen tragbar seien, noch viel zu gering gewesen sei. Der Referent betont, daß der Bau von Arbeiterwohnstätten 1937 durch den Bierjahresplan nicht in nennenswertem Ausmaß beeinträchtigt werden würde. Die Mörderin Spengler festgenommen Dresden, 8. Juli. Die von der Krlmlnalpollzeistells Dresden elngeleiteten umfassenden Fahndungsmaßnahmen nach der Mörderin des elfjährigen Knaben Watzke sind schnell von Erfolg gewesen. Die Spengler wurde auf Grund der Personenbeschreibung und an Hand des in den Tageszeitungen veröffentlichen Lichtbildes oo„ Bolksgenossen in der Gegend von Schandau und Hinterherms dorf erkannt. Der sofort verständigte Gendarmeiebeamt« Iras die Spengler auf einer Wiese In der Nähe der Straße nach dem Eisernen Tor und nahm sie fest. Bon Beamten der Mord- kommision wurde die Mörderin am Donnerstag srllh nach Dresden geholt. Die Mordkommission Dresden hatte nach Bckanntwcrden der Tat alle Hebel in Bewegung gesetzt, um der Mörderin habhaft zu werden, da bei ihrer Gemeingefährlichkeit mit neuen Straftaten gerechnet werden mußte. Wieder einige Sowjetgrößen verhaftet Riga, 8. Juli. Aus Moskau eingetrosfenen, zuverlässigen Nachrichten zu- solge soll der Volkskommissar für Gesundheitswesen der So- jetunion, Kaminski, seines Postens enthoben und bereits verhaftet sein. Sein Schicksal teilen die Volkskommissare für Gesundheitswesen einiger sowjetischer Bundesrepubliken, z. B. Weißrußlands. Ein weiterer Haftfall, der In den Kreisen der „alten Bolschewikis" größtes Aussehen erregte, betrisft das langjährige Mitglied der Kommission siir Parteikontrolle, Sollz, der als einer der ältesten Mitarbeiter Lenins in Partei kreisen eine besondere Vertrauensstellung genoß. Auch der Vor sitzende des Volkskommissarenrates der Großrussischen Bundes republik lGSFSR), Sulimow, soll, wie von gutunterrichteter Seite aus Moskau verlautet, verhaftet worden sein. sSeine Ab wesenheit auf der Mittwochsitzung des Zcntralvollzugsausschusscs der Sowjetunion mar bereits ausgefallen.) Ferner wird von der Verhaftung einer Reihe von Redakteuren der Moskauer zen tralen Blätter „Prawda" und „Iswcstija" berichtet. Dresdner Schlachlvlehmartt vom 8. Zuli Preise: 1. Rinder: —. 2. Kälber: A. Sonderklasse:—. V. Andere Kälber: a) 58-63, b) 51—57, c) 39-48, d) 35-38. 3. Lämmer, Hammel und Schafe: A. Lämmer und Hammel: a) 1. —, 2. 50-55, b) 1. —, 2. 53, c) —, d) — B. Schafe: e) 44-47. 4. Schweine: a) 1. 54,5, 2. —. b) 54,5, c) 53,5, d) 50,5, e) 50,5. Auftrieb: Rinder 43, darunter Ochsen 12. Bullen Kühe 22, Färsen 1. Ueberstand: —. Marktverlauf: Rinder langsam, Kälber langsam, Schafe gut, Schweine verteilt. Zum Schlachthos direkt: Kälber 424, Schafe 180, Schwein« 275. Mitteldeutsche Börse vom 8. Zull Ueberwlegend fest. Am Donnerstag verkehrte die Bärs« in weiterhin überwiegend fester Haltung. Vor allen Dingen waren die schweren Werte gefragt, die vereinzelt größere Ge winne erzielen konnten. Am Rentenmarkt mußten Reichsan- leihe Altbesitz 0,25 Prozent hergebcn. Von Stadtanleihen zogen Leipziger 0,25 Prozent an. Pfandbriefe waren wieder gefragt. Vor allen Dingen Liquidationswerte, die zum Teil gestrichen werden mußten. Am Aktienmarkt sind von den Kursbefferungen besonder» zu erwähnen: Hugo Schneider und Maschinen-Paaschen, Stein gut Colditz je plus 1.5 Prozent. Triptis plus 2, Dresdner Gar dinen plus 2 ein Achtel, Valeneienne plus 1,5, Färberei Glau chau plus 2,5, Zwickauer Kammgarn plus S Prozent. Thüringer Gas plus 1,5, Dresdner Jelsenkeller plus 1,5, Radeberger Ex port plus 2, Heine u. Lo. plus 8,5, Kahla und Vellag plus 1,5, Stadtmühle Alsleben plus 8 Prozent. Nennenswert niedriger lagen nur Vereinigte Bautzner und Zucker Halle minus Ich und Viblio minus 2 Prozent.
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