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Sonntag. 11. Dezember 1SZ2 — „Dresdner Nachrichten- Nr. 582 Selle S Immer fchvn hat die Oeffentltchkeit Anteil genommen am Familienleben der Grosten; nicht etwa blos, aus Neu gierde oder um sestzustcllen, das, der Berühmte auch nur ein Mensch ist mit menschlichen Schwächen nnd menschlichen Sorgen, sondern weil nur zu häustg im kleinen (Geschehen des Alltags der Schlüssel liegt zum Verständnis der Werke des Meisters. Wenn wir nun einigen berühmte» Dresdnern io die Wohnstube gucken wollen, so suchen wir uns ans der Fülle der Namen solche aus, bei denen wir die Räume noch in aller Wirklichkeit betreten können mit »nsercn lebendigen Beinen. Im Stadtmusenm im Neuen Not ha us finden wir ein Ludwig-Richter- Zimmer, ein InltuS - Otto - und ein O t t o - V u d >v i g - Gemälde im Dörner Museum Zimmer, im Stile ihrer Zelt gehalten, mlt den echten Möbeln versehen und den kleinen Gegenständen des täg lichen «Gebrauches. Da liegen die Mal- nnd Zeichen geräte, mit denen Ludwig Richter seine unvergänglichen Wider schuf, da stehen in der Ecke die langen Tabakspfeifen, zugleich als Spazierstvck benutzbar, ans denen der Dichter der „Hcitcretei", des „Erbsörsters" und des Nomons „Zwischen .Himmel und Erde" seine tiefen Gedanken sog, und da hängt an der Wand Julins Ottos Billardstock, den er wie ein Heiligtum hütete und jeden Abend sorgsam im Futteral mit nach Hause nahm, wenn er im „Easä Francois" die Elsenbeinkugcln gcstofien hatte. Im K vrncr - Muse n m in der Neustadt befinden mir uns sogar in den Wohnränmen selbst, in denen die Familie Korner lebte. Diese engen Stuben waren eö. in denen ein Schiller, ein Mozart verkehrte, die glanz- und reizvollste Anrgerhäuslichkeit Dresdens. Mit einem ausgewachsenen »krach begann eigentlich das Familienleben des Doktors Christian Gottfried Körner. Tenn wie er seinen Eltern mtttcilt, dast er sich mit der Tochter des verstorbenen Kupferstechers Johann Michael Stört verlobt habe, braust der Bater ans: ,.T ie K n p s c r st e ch c r m a m s e l l ko in m t mir nicht ins Han s!" Ja, als der Bräutigam das tresslich gelungene B ildnis der Brant, das Anton Graffs Meisterhand ge schossen hotte, seinem Bater als Gcbnrtstagsgeschcnk tiber reichen will, schneidet dieser die Leinwand aus dem illahmen, sollet sie wie einen Bogen Papier vierfach zusammen und wirst sie hinter den Ösen mit der strengen Weisung, ihm ein solches Liinüenkontcrfct nie wieder vor Angen zu bringen. Zum Glück ist das Bild wieder ausgesnnden nnd erneuert worden; es prangt heute im Körner-Museum und legt beredtes Zeugnis ab von dem Liebreize Minnas. Körner ist seiner Berlobten treugeblieben, nnd ihr, die siir Malerei und Musik ein seines Verständnis und hohe Anlagen halte, verdankte ihr Sohn, der Dichter nnd Frci- beitsläinpfcr Theodor Körner, zweifellos wesentliche Zuge seines Talents. Sie war übrigens auch eine recht llugc Fran, und mancher Ehemann wird wünschen, cs mochten nur alle Gattinnen beherzigen, was Minna Körner kinmol in. einem Briese schreibt: „Das Hans dem Gatten so angenehm als möglich zu machen, ist der Frau erste Pflicht, nm das, er nie die Fdcc kriegt, dast cs woanders besser mär' oder nur könnte sein." Körners waren wohlhabende Pente; änsterc Sorgen konnten sie nicht nnd konnten den Idealen leben. Als sie 178.5 heirateten und ans ihrer Heimatstadt Leipzig nach Dresden zogen, mieteten sic in der Neustadt am Kohlen markt 14, seht K ö r n e r st r a st c 7, eine Wohnung nnd er worben als Eigentum im nahen Voschwitz ein Wein berg s g r n n d st li ct. Bei ihnen lebte die Schwester der Honsfrau, Dorothea Stock, als Pastellmalerin rühmlich bekannt. Damals zerschnitt In Dresden der Unterschied der Stände alles gesellige Leben. Anders im Hanse Körners, in dem kein Kastengeist galt. Doch was sah die Familie für Gäste! Bon den berühmten Namen seien hier nur genannt Goethe, Kleist, Oehlenschläger, Novalis, die Brüder Schlegel, Humboldt, Arndt, die Herzogin Anna Amalia von Weimar. Mozart selbst, bei seinem kurzen Aufenthalt in Dresden, verkehrte fast täglich im Sörncrschen Haufe. Gewöhnlich kam er kurz vor Tische und setzte sich, nachdem er sich in galanten Redensarten ergossen, an das Klavier, »m zn phantasieren. Im Nebenzimmer wurde inzwischen der Tisch gedeckt, die Suppe anfgetragen, und der Bediente meldete, dast angertchtct sei. Aber wer mochte sich cnt- lerne», wenn Mozart phantasierte! Man liest die Luppe lalt werden und den Braten verbrennen, nm nur immer- sort den Zaubcrklängc» zuzuhüren. Doch man wird auch des höchsten musikalischen Genusses am Ende überdrüssig, wenn der Magen seine Forderungen geltend macht. So lieb man ihn schlicstlich ungestört weitersptelcn und hatte dann die ausgesuchteste Taselmusik. Doch am bedeutsamsten und schwerwiegendsten wurde Körners Freundschaft mit Schiller. In einer Zett, als Schiller der Verzweiflung nahe war, seinen Dichterberus verwünschte und sich mit dem Gedanken trug, seine medizinischen Studien wieder ausznnebmen, um sich durch ärztliche Praris eine feste Lebensstellung zu schassen, richtete Körners Vertrauen ihn ans; Körner Hilst ihm dann mit beträchtlichen Lummen, bietet ihm Wohnung in seinem Hause, ja, finanziert die Drucklegung mehrerer Werke. Mit fast irber- schwäuglichen Worten dankt ihm der Dichter; die Tage in Körners Ltadtwvhnung oder ans dem Weinberg zählen un zweifelhaft zn den glück lichsten Schillers, der ein mal schreibt: „Ich bin li i c r aufgehoben wie im Himmel." Als das Körnersche HanS im Jahre 181.5 seine Pforten geschlossen hatte, weil der Appcllalivnsgc- richtsrat einem Rnse Hardenbergs nach Berlin gcsvlgt n>ar, verlor die geistige und literarische Geselligkeit Dresdens eine Freistatt, die schwer zu ersehe» war. Von den Dresdner Malern der Kürncrzeit ist eigentlich nur einer, dessen Ruhm heute noch unvermindert strahlt, der schon erwähnte Anlon Graff. I7tii! als Hofmaler nnd Lehrer an die Dresdner Kunstakademie gerufen, 1813 gestorben. Alle Welt liest sich von ihm porträ tieren; nach Graffs eige neu Auszeichnungen sind von seinen 185.5 Bildern 843 in Dresden entstan den. Er wohnte am A l t- markt Nr. st, nach Angaben der Malerin Pulse Scidler nur in einem einzigen, geteilten Raume, was allerdings kaum glaubhaft erscheint. Das Lchabkunstblatl, das ihn im Kreise seiner Familie zeigt, ist eines der reizvollsten, wenn nicht das reizvollste Familienbilü ans der .Zett. Zn einer ganz anderen Welt kommen wir nun: „Am 28. September 1883 erblickte ich das Picht dieser Erde, und zwar in der Friedrichstadt, einer Borstadt Dresdens, welche die Hautevolee zu ihrem Litze nicht erkoren hatte." Das ist der erste Last der „Lcbenserinncrnngen eines deut schen Malers", der Sclbstbiographie Ludwig Richters. eines ganz köstlichen Buches, das man immer wieder mit hohem Gennst in die Hand nimmt ob seiner anschaulichen Sprache und seines kernigen Inhaltes, der so von Herzens gute durchwärmt ist. Dieser erste Saiz kennzeichnet recht eigentlich schon den seinen Humor, der Richters ganzes Schassen durchzieht. In jungen Jahren kam Richter nach Lüdsrankreich nnd Italien, und die Sehnsucht nach dem Süden zog und drückte noch lange Jahre an seinem Herzen, als er schon Pchrer an der mit der Porzellanmannsaktnr verbundenen Zeichen schule in Meisten war. Aber die Zeichnungen ans der italienischen Zeit sind nicht die, die seinen Rnhm be gründeten; die Figuren, die seine Ansichten der Sabiner nnd Albaner Berste beleben, sind nicht recht national italienisch, es liegt ein gewisser Zwiespalt in ihnen —, weil unser Maler bei aller Schwärmerei für Italien, sich selbst nnbewnstt, immer ein Deutscher blieb, der mit deutschem Herzen nnd deutschen Augen die fremdartige Schönheit eines ihm wesensfremden Volkes sah. Erst ans dem Boden und in der Enge der Heimat ist er der graste Künstler geworden, den nur heute in ihm bewundern, den wir lieben nnd dessen Blätter zum deutschen Gemüt sprechen. Dresden mit Po sch w ist, die Elbuser bis hinaus zum Böhmischen Mittelgebirge und Meisten mit seiner näheren Umgebung wurden seine Pandschasten, sächsische Kinder, das deutsche Kleinbürgertum und die Bauernstube seine Figuren und damit unsere. Dast es so kam, dafür wurde bestimmend sein Familicnlcbc n. Für seine Kinder hatte er Heftchen angelegt, und wenn sic brav gewesen waren, zeichnete er ihnen abends, wenn die Pampe aus den Tisch gestellt wurde, etwas hinein: ein Bild zu einem Märchen, sic selbst, oder ein Hans- oder Strastenercignis. So begann daü Werk Richters, das wir kennen. Noch aber war seine Sehnsucht der Lüden. Das Reisegeld lag schon bereit, da erkrankte seine Fran lebensgefährlich. Als sic nach langen Wochen genas, war das Reisegeld anfgczchrt. Seine Fran redete ihm aber zu, wenigstens eine kleine Erholungsreise zn machen, und Pudwig Richter fuhr durch das Elbtal nach Böhmen. Da gingen ihm die Angen auf für die Schönheit der Heimat, das bis zum Krankhaften gesteigerte Verlangen nach Italien war von hier an gebrochen, die Krankheit seiner Frau wurde zu dem Wendepunkt seines Pcbcns, der seinen Namen erhob in die Piste der 'Beiten des Volkes, und als er, inzwischen längst Akademieprosessor in Dresden, nach Jahr zehnten des Schassens geehrt nnd gefeiert wurde, da schrieb leine Vaterstadt ihm den Ehrenbitrgerbrics „in gerechter Würdigung und dankbarer Anerkennung seiner bahn brechenden uicd unvergänglichen, namentlich auch der Ver- cdclnng des deutschen Familien- und Volkslebens gewidmeten künstlerischen Leistungen". Seiner thüringischen Heimat Im Geiste stets treu blieb der Dichter Otto Ludwig. der nichtsdestoweniger ei» guter Dresdner wurde und sich lchltestltch von unserer Stadt nicht mehr trennen mochte. Schiller und Familie Rörner auf dem Weinberg in Loschwirz Geboren war er 1813 in Eisfeld. 1858 wurde seine erste groste Tragödie, „Ter Erbsürster", in Dresden ansgcsührt nnd machte ihn weithin berühmt. Nnn glaubte er, die Heirat wagen zn können nnd führte am 27. Januar 18.52 Emilie Winkler ans Meisten heim, mit der er acht Jahre verlobt war. Im „Trvmpeterschlöstchen" fand er seine erste Wohnung, von der er schreibt: „liniere Wirtschast hat vor erst noch etwas Ltndentenmästiges; nur, ich nnd meine Fran Ltndentin, stecken zusammen in demselben Zimmer des „Trvmpeterschlöstchens", das ich als Junggeselle schon inne gehabt, einem Zimmer, etwa zehn Schrille lang nnd siins breit, nnd einem Kämmerlein, das eben Raum hat für zwei Betten, Koffer, Waschtisch und zwei Pente, die sich freilich mühsam dazwischen und aneinander vorbei bewegen können." Er siedelte dann nach Strehlen über, wohnte später in Loschwitz, daraus jahrelang in der Aenstcren Rampischen Gasse, der jetzigen Pillnitzer Ltraste. Eine tiefe Tragik liegt über Ludwigs Leben, das arm ist an änsterem, reich an innerem Geschehen. Er war der Begründer des „poetischen Realismus", voll kräftiger Frische dramatischen Talentes, seltener W irme nnd Ursprünglichkeit wirklichkeitsnaher Eharakleristil, ost von sess elnder Lebendigkeit. Aber er war sich selbst der schärfste Kritiker, und cs ist bezeichnend, dast sein Meisterwerk, der Roman „Zwischen Himmel und Erde", bei aller seelischer Tiesc, bei allem Packenden, bei aller Gewalt, die in ihm liegt, nicht befreiend und erguickend wirkt, sondern etwas Dumpfes, Bedrückendes hat. Vieles hat er angesangen, ohne es zu vollenden; was immer wieder für ihn einnimmt, ist fein durch und durch edler Eharakler nud seine Hobe Wert schätzung der Frau. In seinem häuslichen Leben sühlte er sich völlig befriedigt nud glücklich. Die legten fünf Jahre feines Lebens hielt ihn eine schwere, rätselhafte Krankheit gefangen, deren Wesen von den Aerzten nie recht ergründet werden konnte; Not nnd Sorge standen an seinem Lager, und nur von Zeit zu Zeit flammte die alte Krast in ihm ans. Seinem eigenen trüben Lose fügte er sich geduldig, aber das unbedeutendste Leiden eines seiner Familien mitglieder bereitete ihm die gnälendsten Nächte, wie ihn anderseits nichts tiefer erfreute, als dast seine Kinder die gesunde Natur der Mutter geerbt hatten. Auch Julius Otto ging einen Lebensweg, der eine Kette schwerer Lchicksals- schläge ivar, aber wie. ganz anders war seine Veranlagung. Nie liest er sich von Sorgen niedcrwerfen, die angeborene Heiterkeit seines Wesens kam immer wieder zum Durch bruch. In dem ihm geweihten Zimmer im Neuen Rathaus hängt an der Wand Diplom an Diplom; das ist nicht etwa eine mnscumsmästige Sammlung, sondern so sali sein Studierzimmer wirklich aus im Julius-Otto Haus schräg gegenüber, und der gefeierte Liebling der deutschen Länger welt hatte seine Freude an diesen Ehrentafeln. Er war ein Lohn des Apothekers in Königstein, 18U4 ist sein Geburts jahr. Mit zehn Jahren kam er aus das Krcuzgnmnasiuni von Dresden und blieb von nun an sein Leben lang der Residenzstadt treu. Schon 1828 wurde er interimistischer Kantor an der Kreuzkirche, 1888 ordentlicher Kantor und damit gleichzeitig Musikdirektor an der Frauen und an der Lophicnkirche. Tast die Wahl aus ihn siel, ist wohl zum grosten Teil aus die warme Fürsprache seines Lehrers Th. Wcinlig zurückzuslihren, der als wichtigen Punkt in seinem Gutachten mit ansührt, das; Otto Gatte und Vater Anton Graff im Rreise seiner Familie Schabkunstblatt von Tswnlep, I7SS sei — er hatte schon mit 21 Jahren zum ersten Male ge heiratet —, und sein Lebensglück in der Erhaltung der Lctnigen suche und finde. Im ganzen war Otto fünfmal verheiratet; vier Frauen starben ihm. Er sagt, er sei in seinen Ehe« alückllch gewesen, und daran ist kaum ein Zweifel möglich, sonst wäre er doch nicht immer wieder in das Joch gegangen. Viel verdankt ihm die Dresdner Liedertafel, deren Dirigent er war, doch sein Ruhm erstreckt sich, so weit die deutsche Zunge klingt, denn er ist der Erneuerer nud Bater des Mänucrchorgesanga, und gemeinsam mit seinem Sohne, der den Text dichtete, schenkte er der deutschen Sängcrwelt da köstliche Lied vom treuen deutschen Herzen. n.L.