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Dresdner Nachrichten : 11.12.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-12-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193212118
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19321211
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19321211
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-12
- Tag 1932-12-11
-
Monat
1932-12
-
Jahr
1932
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.12.1932
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ss.inr Sonntag. 11. Dezember 1932 Dresdner Nachrichten Nr. 5S2 Seite 3 Mil M Aanktti» von AM« vrttohl? Voo os»»r«m ?»rl»«r Lorr»»po»ck«»t«» in «st Mn leitet sklbll die Parteierginisation 'i! Lage an dieser Grenze eingehend bc . t? -et, l-ri ^'-ii Politik ctn zu vergleichen, so »Iin überhaupt all der besten Staat a»S- der Türkei timiglia und einen Nach- enischen Ne . und wurde Markusplatz, »gna setzte er en Dampfer » Unterli.msc erst nach er Schnldeuraic )er Schulde» Teil der Al» DaS K^rbivell cheidnng über n nicht der r s. Die Uu ms. das, Eng zciti-g an! die Achten hat. i.' nicht mehr da. Air haben aus einmal Zeit, viel Zeit und sind allen Dingen gut. Ein Heikes Heimweh schluchzt in nnS ans nach den ver sunkenen Jahren, da wir noch von Träumen satt wurden, da wir die wunschversagenbe Gebärde des Alltags noch nicht kannte», da die Mühsal des Erwerbcuinünenö unserem innersten Berns noch nicht zum Feind geworden war. Ein bcrgeversehendeS Heimweh schluchzt in nnS ans und leitet uns heim. Wir weilen wieder, wenn auch nur sür, ach, so kurze Frist, in nnserm Jugcndland. in unserem Kinder- kvnigrcich, daö sich wie das AdvcntSIand im Scheine einer unbesiegbaren Sonne breitete. Im Zeichen einer tlcsausgucllcndcn Sehnsucht steht die AdventSzcit, im Zeichen einer Sehnsucht, die nach vorwärts und nach rückwärts die Arme dehnt: darum ist sie io schön, darum macht sie uns so kinderselig. -Nein Wunder, dass wir dann, wenn durch den festlichen Glockenstnrin eine fitste .ilInders!Imme läutet: „Vom Himmel hoch, da komm' ich her" es als Gnade fühlen, cln Kind anbcten zu dürfen. Erst recht in diesen Zeitläuften, da der plumpe Trost der Körper nm uns den fürchterlichen Neigen tanzt und die Macht des Geistigen fast zur Ohnmacht geworden ist. ndcrn. In ovhnt, stovZ vildert und k zusammen ms. Da es d besonders Öttv Thieme die Mutter auf beiden Seiten militärisch anss stärkste beicht. Hochgebirgscharakter entsprechend gc sür den Beweis, keinerlei kommen mögen, auch nnr berührt werden kann. — Nachdem der Frattionsvorsitzendc, Dr. Frick, die Behauptungen einer gewissen Presse, wonach er und andere Mitglieder der Fraktion dem Führer die Gefolgschaft versagt hätten, als g e m eine L n g e n gebrandmarkt hatte, wiederholte er namens der gesamten Fraktion daö Gelöbnis un wandelbarer Treue zum Führer und Schöpfer der Bewegung Adolf Hitler. Der Führer hielt sodann eine An sprache an die Fraktion, die in die Feststellung anöklang, dast die Kraft und Stärke der NSDAP, in erster Vinte in der werden. >r". >d dem Fa- cdung ihres ircht vor der icbstähle z» nd vor der an. Otis Gericht aus rz vor dem lt erschossen. München, 1». Dez. veröffentlicht n. Dezember: .. .. . . tigen Tage an die Leitung der politischen Organisation selbst. 2. Ich ernenne zu meinem StabSlcitcr sür die politische Organisation den bisherigen Rcichsinspektcur II, Ley. :i. Am Mittwoch, dem II. Dezember, gebe ich die neuen Nichtlinien und Anordnungen betreffend den Aufruf vom V. November lN32 zur Herstellung einer erhöhten Schlag kraft der Bewegung bekannt." verurteilt ültc den des I u st wegen dreilöpiigen Falle seines ichthauö. «Pastor estelle mn- o r F u iki s :r Beihille ö astwirt n dringen )l erlagen e l u u g s sich bereits Skonstreig korrespondcnt Grund seiner gastliche Lage ch einen gc cscr Ausschvst trenz. Der mische Abord- nö führenden ei in Aussicht tldcn in ihren zugunsten der i der amerika- lege Wert östlichst ein licht erst mit angesichts des handeln. Nun fangen die Kinder an, die Nächte zu zähle». Nun pflücken sie mit schwer verhaltener Ungeduld die Tage vom Kalender wie Früchte vom Baum, und fedeS Minus wird dabei ein Plus. Nun hebt das uralte Bersteckensplel an mit den den Liebsten zngedachtcn Geschenken, das lächelnd listige Lchcrzipiel der Uebcrraschung mit Jultlapp und Bornkindel. Nun beginnt der ehrwürdige Greis seinen Umzug, der mehr als zweitausend Jahre bereits unter wegs ist; -er Lonncnwendniann, der Knecht Ruprecht macht sich aus die Reise zum jungen Geschlecht. Und je näher die hohe Stunde kommt, je mehr häufen und drängen sich im Borhos des AdventSlandeö die Vcr- zücknngen und die Feste, nun endlich auch im Umkreis der Gasanstalten und Elektrizitätswerke, der Warenhäuser, der Fabriken und der Bahnhöfe: Der erste Wagen mit Heilig- abendbänmcn fährt vorüber. Der Dust des ersten Rvsinen- nnd Mandelstollens kräuselt durchs Hauö. Das erste sorg lich gehütete Ehristgcschenk wird zufälligen Blickes erhascht. DaS Leben der Gassen pulst von Abend zu Abend ge schäftiger und ungeduldiger. Immer lockender prahlen die Schaufenster. Der Glanz der Buben- und Mädchenaugen nimmt zu ivic der des Mondes im ersten, zweiten und dritten Viertel. Bon Mürchcngcstaltcn und Märchcnmöglichkeiten wimmelt aus einmal die Welt, als hätte daö geflügelte Kind, daö nun allnächtlich die Fensterstöcke nach Wunsch zetteln absncht, die Brüder Grimm, den braven Bcchstein, den biederen Augnst Kopisch, den feinen HanS Ehristian Andersen über Dächern und Giebeln auögcschüttelt: An allen Ecke» und Enden sind Schneewittchens sieben Zwerge geschäftig, klopfen, nageln, packen auö, stellen ans kleistern, kleben und versilbern und vergolden. Die Heinzelmännchen fädeln beim Schneider, hämmern beim Schuster, hantieren am Backofen und im Schlachthof. Die sieben verzauberten Nabenbrüder schwenken krächzend um die Schornsteine. Durch daö Flockentreiben irrt daö Marieiikind, arg ver stört; »iid das arme kleine Mädchen mit den Schwefel hölzern kauert frierend an einem Prellstein. Die Bremer Stadtmnsikantcn sind wieder einmal aus der Wanderfahrt. Nobel der Löwe, Braun der Bär und Reineke Fuchs spazieren in Meister Kürschners Hanse aus und ein. Hampelmänner schlenkern unternehmungslustig die Beine. Hölzerne Hirsche und Pferde springen. Pflaumentoffel stolpern. DaS Wunschhlitlcin dreht und dreht sich auf dem Kopfe. Und endlich wird wirklich auch das Tischleindeckdich zur Wahrheit. Und wir groben, erwachsenen, aufgeklärten Leute gucken unfern Kindern in die blitzenden Augen, hingegeven und andächtig, und nicht lange, so blicken wir selber durch ihre erstaunten Pupillen in die hcranschwebcnde Wonne, und nicht lange, so sehen auch wir die Märchen verschollener Dezembcrwochen über die Straße gehen. Sonntäglich hell wird's in unserer Seele. Die garstige Gewinnsucht, die uns sonst atemlos durch den Werktag trieb, ist aus einmal Paris, IN. Dezember. Vorgestern hat man in Paris den Marquis von Beaumarchais zu Grabe getragen, Frankreichs Bot schafter am Quirinal in Rom. Nicht nnr als ein todkranker, sondern auch alü ein bitter enttäuschter Mann ist de Beaumarchais nach Paris ziirnckgekominen, um hier zu sterben. Die Hanptansgabe, die ihm gestellt war, als Briand il,n 1V27 von Wien nach Rom schickte, eine gründliche Besserung der italienisch-französischen Beziehungen, hat auch er nicht erreichen können. Die srenndlichen Worte, die Hcrriot vor einigen Wochen an die lateinische Schwester .stallen gerichtet hat, haben jenseits der Alpen kein sehr starkes Echo gesunde». Worte sind billig. Taten aber sind teuer, lind es sieht nicht so ans, als ob Frankreich geneigt wäre, den Preis zu bezahlen, den das italienische Volk, wie das deutsche, ein Volk ohne Raum in Form ganz bestimmter Konzessionen von ihm verlangt. Noch bis vor kurzem hat man sich in Paris die unsrenndliche Stimmung Italiens Frankreich gegenüber nicht allzusehr zu Herzen ge nommen. Ebenso ivie man sür den Fall eines KonslikteS die Kampfkräfte des italienischen Gegners sehr spöttisch und gering cinschätzte. Aber seit einiger Zeit hat sich dies ge ändert. Auö zwei Gründen: Die Konsolidation des faschistischen RcgjmeS in Italien, die innere und nationale Erneuerung des talienischen Volkes durch den Faschismus sind unleugbare Tatsachen, die eine gewisse Achtung einslöften. Die sich langsam ankündigende politische Krästevcrschiebnng in Europa, besonders die Lockerung der Kleinen Entente, die Erfolge der italienischen Politik im Balkan und in Mitteleuropa, sind ebenfalls Tatsachen, die zu denken geben. So ist jetzt nnzweiselhast eines der Hauptziele der fran zösischen Diplomatie die B e r st ändign n g mit Italien, bzw. die Sicherung gegen Italien, geworden. Daher, wenn auch nicht in ihrem Erfolg, so doch sicher in ihrer Absicht, die spanische Reise Herrivts. Daher der grvste Dämpfer, den die Presse der jetzt an der Negierung befindlichen Links parteien, besonders die radikal-sozialistische Presse, ihren sonst alltäglichen Anstalten gegen Italien und den Faschis mus ausgesetzt hat. Lieht man von den afrikanischen Fragen ab, die zwischen Frankreich und Italien zur Er örterung stehen und die sür diese beiden grössten Mittel- mcermächte von kapitaler Bedeutung sind, wie steht es in Europa? Zwischen dem Lüdnser des Genfer Leeö und Nizza haben die beiden Mächte eine gemeinsame, etwa üstll Kilo meter lange Landgrenze, die erst in dem ins Meer weit vorgeschobenen Bvrvvslen der französischen Insel Korsika ihr Ende findet. Es ist kein Zufall, dast sich gerade Herrivts Leibblast, die „Ere Nvnvelle", in zahlreichen wochenlang fortgesetzten Artikeln ans der Feder eines militärischen Fachmanns mit der jchäsligt hat. Diese Grenze ist Donnerstag Run-funkre-e -es Kanzlers Berlin, Ist. Dez. Reichskanzler v. Schleicher, der, ivic angekündigt, im Lause der nächsten Woche das Pro gramm der Regierung in einer Rnndsnnlredc darlegt, wird» wie wir hören, diese Rede voraussichtlich am nächste» Don nerstag halten. Frankreich hat dem mastige und äusterst kostspielige Festungswerke. Waffen und Munitionslager, Znsalirtsstrasten, verstärkte Eisenbahn linien nsw. angelegt. Wenn etwas Besonderes zn fürchten ist, so ist es nach den Ausiührnngen der „Ere Nvnvelle" ein italienischer Handstreich aus irgendeine verwund bare Stelle dieser Alpengrenze. An einer Grenze, die ihrer Aalnr nach zur Entwicklung grvster Trnppenmassen keine Möglichkeit bietet, sondern eher zn einem Gnerilla-Krieg beraussordert, scheint den Franzosen die im stärksten Osfensivgeist erzogene faschistische Miliz besonders brauchbar »nd besonderö gefährlich. Wer ans die Karte sieht, kann leicht seststellen, dast von einem Dreieck, dessen Spitze die Stadt Balcnee im Nhonetal bildet, die Basis von Ehamonir nach Nizza verläuft. Gerade ans der Mitte dieser Basis linie sptingt das italienische Alpengebiet in einem spitzen Winkel weit vor in der Richtung nach der französischen Universitätsstadt Grenoble. Das französische Gebiet, ans das hier der spitze Winkel der italienischen Grenze stösst, ist das Gebiet von Brianeon. Wenn irgendwo, so ist hier das Gelände zu einem italienischen Angriff günstig. Im Unterschied von -en fast unwegsamen Gipfeln, Hoch tälern und Steilabsallen südlich und nördlich von Brianeon, finden sich liier abgeplaltele Weideslächen und Hochebenen. Hier ist auch der leichteste Weg ans der Po-Ebene nach dem Nlmnctal. Im italienischen Hinterlande liegt hier das ge waltige Proviant- und Festnngölagcr Turin. Nicht weit «teilt Torgauer r Lljährige Igc Fabril- ^ode und , ferner die istung zum Berlnst der Berliner Theaterbrief Gugel unter uns" in »en Kammerfpielen In dieser „Legende" führt der tschechische Dichter Frantisck Langer aus himmlischen Zonen Engels boten aus die Erde, mitten unter uns. Sie haben eine höhere Sendung, einen „Auftrag" von oben. Ter eine als Lchnhfabrltant die Menschheit nach dem System der Masse zu besohlen, der andere als Arzt die Menschen, die nicht mehr lebensfähig sind und, zn ewigem Siechtum verdammt, sich und das Leben verwünschen, zn „befreien", von ihren irdischen Leiden und Qualen zn erlösen und durch eine wohl tätige Spritze inö Reich der himmlischen Freuden zu ge leiten. Also tut auch Doktor Mise iu allerhöchstem Auf trag, aber das Gesetz, das keinem Mensche» das Recht zu billigt, über den Tod des anderen zn entscheiden, stellt ihn unter Anklage, und das irdische Schwurgericht verurteilt den Engel in Menschengestalt zum Tode. Doktor Mise aber hat Angst vor Schmerzen und vor dem gewaltsamen Sterben- mllssen. Damit hat er schon In früheren Lebensläuften hin reichende Bekanntschaft gemacht, schon dreimal hat er als Märtyrer auf Erden fungieren müllen und ist zn Tode ge- peitscht, zu Tode gesteinigt und verbrannt worden. Kann er dem Priester, der ihn in letzter Stunde zur reuigen Er kenntnis seines mörderischen Wesens bewegen will, klar machen, in welcher erhabenen Mission er gehandelt hat? Mißverstehen auch liiert Die himmlische Trompete aber er- tönt, und da beide sie zugleich hören, erkennen sie einander» auch jener ist ein Engel so gut wie dieser, «nd selbst der beim Zoll. Sie sind um ihrer Zähigkeit und um ihrer Schlauheit willen in Frankreich sehr geschätzt. Der Besitzer des ganz «ationalistilcheu „Figaro"» Zeitnngökonzerns, Eoty, «nd der allmächtige Polizei» Ppräsekt »on Paris, Ehiappe, gehöre« zu de« «icht we«ige« i« siihrender Stellung besiudlichcu »orfen. ES ist wahr, dast Frankreich Korsika, die Heimat Napoleons, das ihm nichts alü ein weit abgelegenes Departement, ein ziemlich unfruchtbares Fclfenciland bedeutet, fast immer stiefmütterlich behandelt hat. Aber trotzdem hat die italie nische Propaganda, die nicht gering ist und deren Hanplsitz sich in Livorno befindet, ans die Korsen bisher wenig Eindruck gemacht. Was will eS schon heisten, dast nach der neuesten Ausgabe des kanonischen Rechtes der Bischof von Korsika sich nicht mehr zusammen mit den Bischöfen von Franke i-«> >n dein vorgeschriebenen regelinästigen Be such beim päpstlichen Stuhl einsindeu must, sondern zusam men mit den Bischöfen von Italien. Immerhin mau ist doch, wenn man sich auch der Korsen ganz sicher fühlt, besorgt geworden. lind nach einer bestimmten Richtung hin hat man auch in Paris angcsangcn, für Korsika eifrig zu sorgen. Nicht um die korsischen Banditen zn stören, nein, der Träger vieler nenerivachten Fürsorge ist der Grvste Generalstab. Mau legt neue Befestigungen an, befestigte Flotten- und Flng- zeugstationcn, verbessert die Danipserverbindnugeii mit der Insel und häufiger als je vorher zeigt sich die französische Hanvtslvtte, die ja längst um Italiens willen in dem erst klassigen Kriegshasen Toulon konzentriert worden ist, an den Küsten von Korsika. Immer mehr hat der atlantische Kriegöhascn der französischen Flotte, Brest, Schisse nach Toulon abgeben müssen. Soweit Frankreich.überhaupt Wasserflugzeuge besitzt, unter ihnen ein Rohrbach Niesen- slngzcng, sind sic in der Nähe von Toulon stationiert. Frei willig wird Frankreich Korsika nie räumen, solange Frank reich mächlig nnd reich ist, ist auch der Korse zusrieden. koiir. Treue liege, im Zusammenhalt aus Leben und Tod, woran alle Angriffe zerschellen müssen. Der Neichs- tagSabgeordnete Göring erklärte unter stürmischer Zu stimmung der Fraktion, dast sich in dieser Stunde nicht nur die Führer nnd Abgeordneten der NSDAP., sondern die gesamte Bewegung auch seelisch um ihren Führer schare. Die gesamte Fraktion umringte daraus spontan den Führer und brachte ihm überaus stürmische Ovationen dar. Jedes einzelne Mitglied empfand das Bedürfnis, dem Führer auch noch persönlich das Gelöbnis der Treue in die Hand abznlegcn. AusMlichwtk Etat »er Krankenkasse« Berlin, IN. Dez. Nach einer Schätzung werden sich die G c s a in te i n n a h m e n der rcichsgcsetzlichen Krankenkassen im Jahre lll:t2 ans etwa I2N8 Millionen Reichsmark — gegen 21M) Millionen Reichsmark im Jahre lN2N — be laufen, von denen IlöNN Millionen Reichsmark ans die Bei träge entfallen. Tic Gesamtausgaben können ans rund 12llll Millionen Reichsmark geschätzt werden. Hiernach werden sich also die Gesamteinnahmen nnd Gesamtausgaben im Jahre 1v:)2 etwa die Waage halten. Berfüvuna über die Reuolte-erutiv -er NSDAP. Der „B ölkischc Beobachter" heute folgende Verfügung Hitlers vom ,l. Ich übernehme biü auf weiteres vom hcn- Lreuekun-sebungen für Hitler Berlin, IN. Dez. lieber die gestern abend nach Schluß der Vollsitzung im Hause dcö NeichstagSpräsideuteu Göring abgehaltenc Sitzung der nationalsoziali stischen N e i ch S t a g S s r a k t i o n, au der sämtliche Parteimitglieder bis aus den Abg. Straster und den seit einiger Zeit erkrankten Abg. Lenz teilnahmen, wird von der Neichspressestclle der NSDAP, folgender Bericht auö- gcgeben: Die heute nach Beendigung der NeichStagötagung abgehaltene Sitzung der nationalsozialistischen Reichstags fraktion, an der AdvlfHitler teilnahm, gestaltete sich zu einer überaus eindrucksvollen Treucknndgebung der gesamte« Fraktion Führer. Die Sitzung erbrachte den untrüglichen dast die nationalsozialistische Bewegung durch Ereignisse, von welcher Seite auch immer sie nördlich von Brianeon führt der Paßweg von Turin nach Lyon und ebenso nahe südlich davon der Weg von Turin nach ArlcS durch daö Tal der Durance. Darum gehört Brian<;on jetzt zu den stärkst befestigten Plätzen der franzö sischen Alpcngrenze und beherrscht mit seinen weittragen den Geschützen eben diesen vorspringenden Winkel deö italienischen Gebiets. Kein italienischer Angriff nördlich mit dem Ziel Lyon, südlich mit dem Ziel Nizza kann vor getragen werden, ohne daß die Italiener vorher sich deö Gebiets von Bria>n,on bemächtigt habe». Jedenfalls ist cs bezeichnend, daß man diese Dinge Paris offen erörtert. «ein Zweifel, baß das g«ei«igte und starke Italien das Gebiet vo« Nizza, das erst seit 70 Jahre«, die Insel Korsika, die seit Kill Jahre« z« Frankreich ge hören, mit begehrliche« Auge« anschaut. Beide Gebiete sind alter itallenischer Besitz. In beiden . die italienische oder einen italienischen Dialekt sprechende Bevölkerung heute noch weit überwiegend. Dazu kommt in der Grafschaft Nizza der neue Zustrom der st a r k c n italienischen Einwanderung. Trotzdem spricht nichts dafür, daß in diesen Gebieten ein wirklich nennens werter italienischer Jrredentiöninö zu beobachten wäre, am allerwenigsten in Kvrsik a. Ich habe vor einigen Jahren längere Zeit bei korsischen Freunden sowohl in den Hafen städten wie im Bcrgland der Insel zugcbracht. Gewiß, alle Korsen verstehen Italienisch, weil ihr Dialekt mit dem Italienischen nahe verwandt ist. Dagegen sprechen nnd verstehen zahlreiche Korsen, namentlich Frauen, kein Fran zösisch. Aber die meisten korsischen Männer leben einen großen Teil deö Jahres, wenn nicht ganz, in Frankreich. Mit Vorliebe suchen sie Stellung im Heer, bei der Polizei, »««» gibt, war ä ui p scr- k t i v i tä t pe Erfurt »c, nächi- llacht zinn ibcnd ans Kebe» bei chntz in,» »ringen in Wider risten stei- Brechiinz brunch zn zt wnrde. Das Weihnachtsland und sein Borhof Von Kurt Arnold Findeiscn Länder schwellen an, Länder schrumpfen zusammen, Län der werden ganz anögetilgt vom gewalttätigen Unwillen mancher Stunde. Aber ein Land ist ans Erden, das ist sür uns nordische Menschen unantastbar, ein Land ist ans Erden, dem ist nichts zu vergleichen, kein Kaiser- nnd kein König reich, keine Republik nnd kein Kirchenstaat, ein Land ist vorhanden, daö ist aller Privilegien voll nnd aller Gstickö- mogllchkeiten, aller Heimatwonnen und Dinge, die in dickgelehrten Büchern den machen; daö ist das Weihnachtsland. Und wenn ich sage, ihm sei nichts „ sage ich daö ans Erfahrung, gestützt ans erdrückendes, all jährlich neu anschwellendeü Beweismaterial, nnd nur mit einer einzigen Einschränlnng. Das Land hat nämlich.einen Vorhof, der reicht vom ersten Advent bis zum Heiligen Abend. Und sollte einmal eine Umfrage angcstellt werden, in welchem Reiche cü sich inniger leben lasse, im Weihnachtö- land oder im dczemberlichen Vorhof, so wird sich vielleicht zeigen, dast mehr Menschen für den Vorhof stimmen alö sür das Land selber. Vor allem müllen die dem Zauber der vorweihnachtlichen Zeit zu Lobern nnd Verkündern werden, denen der Weg mehr ist alö das Ziel, die Frage mehr als die Antwort, der Hunger mehr alö daö Lattscin, der Wunsch mehr als die Erfüllung; denn im Zeichen einer tiefanf- läutenden Sehnsucht sicht diese heilige Zeit noch sedcö Jahr. Mit Orgclsrohlocken naht sic sich am Sonntag nach Aller seelen, mit zuversichtlichen Terzen- nnd Sertengängen nnd jubilierenden Kinderstimmen: „Macht hoch die Tür, die Tor' macht weit! Eö kommt der Herr der Herrlichkeit." In einer Engclwolke naht sie sich mit Näncherkerzchendust und Brat- äpselinusik und mit der Märchenstimmnng der alten füllen Lagen von Einsiedlern nnd Propheten, die in der Hoffnung einer zukünftigen Herrlichkeit lebten, von dem Prediger in der Wüste, der einem Größeren den Steg bereitete, von den Evangelisten, die mit treuherzigem Griffel eine Mensch werdung ans göttlichen Goldgrund legten. Und ein seliges Gesprächsthema bringt sie mit tn die Welt. Nun treten, häufiger als sonst, die Erwachsenen zu zweien, dreien, viere» zusammen, flüstern und machen geheimnisvolle Augen. Nun kauern die Kinder tn Dämmcrwinkeln nnd Spiclecken und tuscheln und wissen planctcnbewegendc Dinge. Und ein Hinlibcrsinnen tn ein noch fernes Wunder ist in der Melk, ein beglückendes Voransdcnken. ein schwärmerisches Hinein horchen tn den Abend nnd in die nebelrieselndc Nacht. Und ein verzückter Schein Ist über alle» Gesichtern, auch über den nnglänbige», ein Schein, wie von einer innerlichen Zentral sonne. Und ein Bekenntnis ist ans allen Lippen, auch aus -en widerwilliger»: Wir haben seinen Stern gesehens
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