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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.12.1932
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-12-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19321209013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932120901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932120901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Enth. Beilage: Der D.N.-Kraftfahrer (Nr. 49, Seite 9-10)
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-12
- Tag 1932-12-09
-
Monat
1932-12
-
Jahr
1932
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.12.1932
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lmlaub «EDA», «eh»««», »»« drei rrüchte u«d irr« i«„ »en Mittel. -ettSiirlaub »ß Straber tartetämter stellt habe, r. Straßer chtla gchal- et. LS hieß kztehen, sich alten wolle, sestcllc der g von Ncr- ltkM »ischen Sen der Regie- A n n ä h c- S Einbaues enregieiung derauslebcu en soll, noch eichskanzler rungen bei auch vieler hauptsächlich rage ist. ist Iduna eines n Vorhand n Görtn« n, «uisprichi > Verwcchie- aaeS an den >ngen auch eS den Tat- lmachten größten tag auch der rlautet, daß SDAP., in neben andc- e der voll n habe. Tie daß bekannt- rbaudlungen c sich selbst a, weder den Führer der ^Handlungen e Frage noch geklärt wird, der Preusicn- takt mitteilt, !0. November und 5858009. betrug rnnd echterung hat em Zeitraum n MonatS 188 000 zu- November ich immer um ststand Mille ir der höchste » 70 000 über U der Haupt- r mit rund Stichtage. Da nterS weitere nächsten Zeit rechnen. Aus November mit Arbeitsämtern llö im gleichen ihrem höchsten Sng'mid lwort aus die :rung der am oorden war, ist ßt es, daß die menwirken mit prüfen und zu ilnnen, um die id des Wicdcr- e Prüfung -er g. ES müßten ugnisse der dmftrt« er» chuldenproblem Abrüstung und e amerikanische igrek jede ver- erwägen werde, lligen Naic er- ANY » meldet, besagt r heutigen eng- entlicht wurde, lkreihett in , zugleich ihrer !N. tn dem ve» Zusammenarbeit chast geelgneien Ar, 57» Sette S .Drei-«« Nachrichten* der neuen ir> ßocßv/scfi^em 5cf>mucle Seite zu K. 8. Le z« überweisen, erscheint sehrzweifelhast. In blefe« Hinsicht mutz übrigens daraus ausmerklam gemacht werden, baß daö erste Drittel der Januargehaltsbezüge voraussicht lich erst am 10. oder 11. Januar 1SSS wird gezahlt werde« können. Es wird gepriist werden müssen, ob es im Interesse der Beamtenschaft vertretbar sein würde, diese tn der Zeit vom S1. Dezember 193S bis zum 10. Januar 1938 ohne er neut« Zahlung von Bezügen zu lasten. Zum Schluß bars ich namens der Regierung die Er, kliirung abgeben, daß die Regierung selbstverständlich nichts unversucht lasten wird, um eine Lösung zu siudcu, bei der es möglich ist, die berechtigten Interessen der Be amtenschaft und damit zugleich die Jutereffc« der Wirtschaft weitestgehend zu wahre«. Abg. Dr. Wallner lBolkSr.) ist von der Erklärung des Fiiiaiizministcrs nicht befriedigt. Abg. Wecket (Loz.f macht für die leeren Kaffen die deutsche Präsidialrcgierung verantwortlich. Abg. Siegel (Komm.) weist darauf hin, daß der Anfang des Abbaues auf die Hermann-Müller- und Brüning- Negierung zurückgehc. Abg. Kunz sNatsoz.s macht ähnliche Feststellungen. Die tieferen Ursachen für daö deutsche Elend lägen im 9. No vember 1l>l8. Abg. Dr. Kastner sStaatsp.) betont, die Verschiebung der Gehaltszahlungen habe eine eminent wirtschaft liche Bedeutung und sei eine Hemmung des Versuch» der Wiederankurbelung der Wirtschaft. Man müsse mit allem Nachdruck verlangen, daß das Reich bezüglich der Stcuerübcrwcisungen seinen Verpflichtungen besser nach komme. Abg. Hardt lDVp.) äußert, daß das Entscheidende die Ungleichheit dec Gehaltszahlungen sei. Wenn es der Beamtenschaft schlecht gehe, so sei nicht -um geringsten die Sozialdemokratie schuld. Angenommen wird der nationalsozialistische Antrag, baS Dezcmbergehalt bis zum IS. Dezember vollständig auözu« zahlen, und ein Antrag der Volksrechtpartei, der pünktliche Zahlung in der Zukunft fordert. Nächste Sitzung Donnerstag 13 Uhr. Tagesordnung: Antrag des Abg. Dr. ftritsch gegen Auslösung der Amtsbauptmannschastcn Dippoldiswalde, Werdau und Qelsniy i. B. -- Anträge der Abgg. Renner und Arndt auf Gewährung nou Ltrassrcihcit. — Antrag des Abg. Renner über die Berschlechtcrung des LtrasvollzngS a» den Jestungsgefaugcneu in Auerbach i. Vogtland. — Antrag des Abg. Arndt über die Maß nahmen zur Linderung der Notlage der Siedler. — Antrag des Abg. Nenner wegen der Notlage der Randsiedler. — Antrag des Abg. Renner wegen der Notlage der gemeinnützigen Laugenossen- schasten und der Siedler. zu lebeiuISngMem Mihmi- vermteilt Berlin, 8. Dez. Der 23jährige erwerbslose Friedrich Stark, der am 0. September d. I. die 55jährige, aus Italien stammende Sprachlehrerin Erna Karl geb. Brus cato in deren am Tempelhofer User gelegenen Wohnung beraubt und ermordet batte, wurde vom Schwurgericht zn lebenslänglichem Zuchthaus und zum dauernden Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt. Der Sira'anirav gegen Eberhar-t Leipzig, 8. Dez. Im Hoch- und Landesverratsverfahren gegen den Fahnenjunker Eberhardt von der Jnfauterieschule Dresden beantragte der NeichSanwalt am Donnerstag gegen den Angeklagten drei Jahre sechs Monate Zuchthaus und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte ans die Dauer von zehn Jahren. Daö Urteil soll am Sonnabend tt Uhr verkündet werden. musikalischen Lebens in der Frauenktrchgemeinde sind hoffentlich auch recht reichlich geflossen. b'. v. 1-. Sinfoniekonzert in der Kaufmannschaft Das verstärkte Orchester der Dresdner Operngemein schaft unter Leitung von Johannes Weber bot ein ausgedehntes Programm von sinfonischen Werken und Ge sängen. Doch zu Beginn war der Taktstock einem Dresdner Komponisten, E r n st M ü n ch, überlasten, der seine Sinfonie in Fis-Moll, opnS 280, «rausfiihrtc. Das viersähige, breit anSgesponncne Werk sand lebhafte Anerkennung. In der Tat ist cs Musik, die leicht in die Ohren geht, die geschickt instrumentiert ist, in der die starken Effekte, welche das große Orchester bietet, klug verwendet sind. Wirkungsvoll wird auch das Schlagzeug und das Glockenspiel anSgcnutzt. Gewiß wird da manchmal etwas zuviel des Guten getan: eine Beschränkung in dieser Hinsicht würde die Steigerungen mehr hervortrcten lassen. Am meisten gefiel wohl der zweite Satz, der oft frische Walzcrrhnthmen anschlägt. Der herzliche Beifall galt mit Recht auch der gewandten, diri gentischen Leistung des Komponistcii. Dann sang Olga P o r t h - D i c t r i ch die drei Wescndonck - Lieder von Magner, und eö war sehr anzucrkcnncn, wie die beliebte Sopranistin den ernsten Gehalt dieser Gefänge mit warmer Empfindung, und auch stimmlich reizvoll auszudrücken wußte. ES solgte als Erftaussührung die sinfonische Dichtung „Am Abend" des böhmischen Komponisten Fibich, ein etwas salonmäßtges Stück, an dem der koboldhaft scherzende Mittel teil das Hübscheste ist. Die abschließenden klassischen Werk« konnten wir der vorgeschrittenen Zeit halber nicht mehr hören. Das gut eingespielte Orchester, sein Dirigent und besonders die Sängerin wurden lebhaft gefeiert. —tb—» Schülerkonzerk des Konfervalorlums DaS Programm der jüngsten Musikaufsührung cnthselt eine Reihe von Vortragöstücken, die selbst an reife Künstler hohe Ansprüche stellt. So etwa Bachs D-Moll-Chaconne für Violine allein, die D-Moll-Sonatc für Geige und Klavier von Brahms, Beethovens sechs Variationen tn l'-Dur für Klavier, zwei Humoresken von Neger und eine „Arabeske" von Debussi» für Klavier, oder die Solo, und Duettgesänge aus „Aida" und drei von den fünf Wagnerschen Wcscndonck- ltedern. ES versteht sich von selbst, daß nicht alles bei der Aufführung solcher Stücke mit absoluter Vollkommenheit gelang. In welch hohem Maße aber allenthalben sich tech nische Akkurateste mit tieferem Eindringen in bas Wesen solch anspruchsvoller Musik verband, mußte Freude wecke» und stellte auch den Lehrern der Vortragenden: Professor Marteau, Gertrud Schilde, Emil Klinger, Prof. Kluge und Lndia Burg - Scinmler ein ehrendes Zeug nis aus. Nicht vergessen bei solcher Anerkennung sei auch die Wiedergabe des AllegrosatzcS Ml.) aus Mozarts V-Dur« Sonate für zwei Klaviere durch zwei fortgeschrittene Schtst» Dresden, den 8. Dezember 1SS2 Nach der Besprechung des Entwurfes für ein Tierärzte- kammergesetz befaßt sich der Landtag mit der Notverordnung über das Steuerrecht der öffentlich-rechtNchen ReNglon»- gesellschaften, die von der Regierung unterm 22. Oktober 1932 erlassen worden ist. Bekanntlich können gegenwärtig die NeltgionS- gesellschasten ihren Stenerbedarf nur durch die Erhebung von Zuschlägen zur Einkommensteuer decken. In dieses Recht ist jedoch durch die Verordnung des Reichs präsidenten zur Sicherung von Wirtschaft und Finanzen vom l. Dezember 1930 dadurch eine Lücke gekommen, baß die Elnkominenstencr für die ersten 6000 NM. der Einkünfte aus landwirtschaftlichem, forstwirtschaftlichem und gärt nerischem Vermögen beseitigt und durch die Grundsteuer als landwirtschaftliche Einhettöstencr abgegolten ist. ES ist also hinsichtlich dieser ersten 6000 NM. landwirtschaft lichen Einkommens keine Grundlage mehr gegeben, nach der die Neligtonögesellschaften Zuschläge zur Ein kommensteuer erheben können. Die Neligionögescllschaften haben aber, wie eS in der Vorlage der Negierung heißt, ein Recht daraus, daß diese Lücke geschlossen wird. Abg. Fritzsche sDcutschsoz.j stimmt der Vorlage zu und begründet einen von uns schon mitgeteilten Antrag auf Kürzung des Staats zuschusseS zu den Besol dungen derjenigen Geistlichen, die als sogenannte .S«.-Gctstltchc" im Dienste der NSDAP, tätig seien. Die Begründung geht teilweise unter großer Un ruhe des Hauses vor sich, als Fritzsche die National- soziallsten angretft und diese durch Zurufe antworten. Ministerialrat Dr. v. Zimmermann erklärt namens der Negierung folgendes: „Das Ev.-Iuth. LaiideSkonsistortum hat dem Ministerium für Volksbildung aus Anfrage mit geteilt, daß ihm von der im Antrag Fritzsche behandelten Angelegenheit nichts bekannt sei. ES hat außerdem aus eine Notiz der Nationalsozialistischen Korrespondenz in Nr. 330 des „Völkiscl>e>i Beobachters" vom 25. November W2 verwiesen, die die Mitteilung über die Einstellung von LA.-Gcistlichcn bei den GruppciikvinmaiidoS als „von A bis Z frei erfunden" bezeichnet. Daö Evangelisch lutherische LandeSkonsistorium hat schließlich noch mitgetcilt, daß das „Neue Sächsische Kirchenblatt", aus das der Antrag im Eingang bezug nimmt, in seiner nächsten Nummer eine berichtigende Mitteilung bringen werde. Hiernach dürste der Antrag gegenstandslos sein." lHciterkcit.) Abg. Studentkowski fNatsoz.i wendet sich gegen den Abg. Fritzsche, der nicht stichhaltiges Material vorgclegt habe. Abg. v. Hickmann fD. Bp.) erkennt an, daß die Negie rung verpflichtet gewesen sei, eine Notverordnung znm kirch- lichcn Steucrrecht zu erlassen, nachdem cS nicht gelungen sei, vor der Vertagung des Landtages eine entsprechende Novelle zur Verabschiedung zu bringen. Der Antrag Fritzsche gehe von falschen Voraussetzungen aus. Es bestehe keine Möglich, leit, ihm zu entspreche«. Präsident Dr. Eckardt begrüßt den heute zum ersten Male anwesenden Abg. Kranz lSoz.j Aue, der an Stelle des Abg. Hartsch tn den Landtag cingetreten ist. Abg. Neu lSoz.j bezeichnet die Kirche als eine der stärksten Säulen des Kapitalismus, daher müßten ihr die Mittel verweigert werden. Abg. Tögel lDN.) weist aus die Verschleppung hin, die Im RechtsauSschuß von links gegenüber dem RcligtonS- sieucrgesch geübt worden ist. Die Notverordnung fülle nnr eine Lücke aus. ES sei erforderlich, die kirchcnstenerliche Grundlage zu verbreitern. Zu dem Antrag Fritzsche sagt der Redner in Ucbcreinstimmung mit dem Abg. Hickmann, daß die Kirche unbedingte Neutralität zn wahren habe, wenn sie nicht Schaben leiden wolle. Seine Partei werde diesen Antrag ablehncn, weil er rechtlich unmöglich sei und die realen Voraussetzungen dazu fehlten. Abg. Dr. Wilhelm lWirtsch.) stellt die Genehmigung der Notverordnung in Aussicht. Die Lücke müsse so schnell wie möglich geschlossen werden. AuS rechtlichen und sachlichen Gründen lehne seine Partei den Antrag Fritzsche ab. Abg. Dr. Kastner sStaatSp.j stimmt der Notverordnung zn, da sic zwangsläufig sei. Das ideale Ziel sei die absolute Trennung von Kirche und Staat. Sic MsWe Regierung zu den SehultsraMngen Lanbragsbebatte über die Amnestteantrüge »er Linken Musikalische Veranstaltungen Sonzerk des Wagnerverbandes im Rathaussaal Die Dresdner Ortsgruppe des Verbandes veranstaltete lm Festsaal des Rathauses eines ihrer bekannten Teckon- zertc, das wieder einen großen Kreis Hörer angelockt hatte, gewiß auch weil daö Programm diesmal besonders reich haltige Darbietungen verhieß. Doch das kam noch alS llcbcrraschung hinzu, daß der Berliner Baßbartton Ru dolf Matzke — gerade zu seinem Liederabend hier an wesend — seine schöne, volle Stimme erklingen ließ, tn Händels „Arioso" und im „Nöck" von Locwc, wobei auch die pianistische Kunst seines Begleiters K. F. Müller ei» Genuß war. Begonnen hatte daö Konzert Paul Schöfsler mit dem würdevollen Gesang des Wolfram ans Tannhäuser: „Blick Ich umher in diesem edlen Kreise", nicht weniger er stellte der Wohlklang seines Baritons in zwei Schubertltc- dcrn. Elsa Wieder ließ ihren frischen, klaren Sopra» leuchten i» der „Hallen-Arie" aus Tannhäuser und in zwei Vedcrn von Brahms. Tino Patticra sang mit Schwung und Temperament drei Lieder von Strauß und bot auch TramattschcS in Opernduettcn, zuerst mit Elsa Wieder, dann mit Schössler zusammen. Besonders herzlich wurde Pro fessor Vertrau d Roth begrüßt, der mit technischer Fein heit und frischem Ausdruck eine Sonate von Beethoven lOpuS 109) spielte. Allen Mitwirkcndeu, auch den stets be währten Begleitern Goldstein und Schröder, dankte herzlicher, reicher Beifall. —tt— Liederabend Wahke Seinen eigenen Liederabend gab Rudolf Watzke diesmal wieder im Bolkswohl, das sich das Verdienst zurechnen darf, zuerst diesen namhaften Sänger, der, tn Bayreuth „entdeckt", schnell internationalen Ruhm gewann, nach Dresden ge bracht zu haben. Man hat Watzke hier nun schon oft gehört - zuletzt noch vor einigen Wochen in einem Sinsoniekonzert der Philharmonie unter Busch — und kennt deshalb seine Norzüge. Aber man freut sich doch immer wieder dieses wundervoll üppig quellenden, machtvoll ausladenden Organs, das wohl die schönste lyrische Baßstimme darstellt, die heute im Konzertgcsang zn hören ist. Was der Sänger singt, spielt eigentlich gar keine so große Rolle, weil doch immer das klangliche Erlebnis tn erster, das vortragliche dagegen tn zweiter Reihe steht. Trotzdem war es eine besondere Freude, baß er diesmal außer den dankbaren und gang baren Arien, Liebern und Balladen s— auch hier erklang al» Glanzstück das Artoso von Händel —l Beethovens Zyklus „An die kerne Geliebte" sang. Man hört ihn so sklteii, und gerade für eine dunkle Stimme wie diese wirkt er, trotz der notwendigen Transposition, eigentlich noch schöner als für Tenor. Mit schönem ruhigem geschmack vollem Vortrag sand der Sänger den Ausdruck einer maß vollen edle» Empfindsamkeit, wie sie dieser stillen klassischen Ab«. Dr. Walluer (BolkSr.) erklärt ebenfalls seine Zu stimmung zur Notverordnung. Abg. Mäßig fKomm.i begründet einen Antrag, alle StaatSzuschüsse zur Besoldung der SA.- und SS.-Psarrer sofort zu streichen. Die Vorlage geht an den RechtsauSschuß. Der Antrag der Kommunisten wird gegen die Stimmen der Linksparteien abgelchnt. Angenommen wird dagegen der Antrag Fritzsche, da für ihn die Linksparteien, der Antragsteller und Abg. Fischer lDeutschsoz.) stimmen. Abg. Re« tSoz.s behandelt den Antrag seiner Partei auf Gewährung von Straffreiheit, der in der Form eines JntttativgesetzentwurseS eingebracht ist. Danach soll Straferlaß gewährt werben für die zur Zeit des Inkrafttretens eines solchen Gesetzes rechtskräftig erkannten und noch nicht verbüßten Strafen, die von sächsi schen Gerichten wegen Straftaten verhängt wurden, welche aus politischen Beweggründen oder im Zusam menhänge mit kollektiven Wtrtschaftskämpsen oder aus wirtschaftlicher Not begangen worden sind. Abg. Herrmann lKomm.s sieht tn dem Anträge der Sozialdemokraten nur ein AgitationSmanüvcr. Seine Par tei hat schon früher einen Amnestieantrag gestellt. Abg. 0. Hickmann sD. Vp.) erkennt an, daß bei der all gemeinen wirtschaftlichen Not und der unerhörten politischen Erregung die Strenge des Gesetzes heute in vielen Fällen eine unerträgliche Härte bedeute und Milde geboten sei. Er sei aber mit seiner Fraktion der Auffassung, daß dem durch die Giiadeutnstanz der Negierung ausreichend Rech nung getragen werde. Eine generelle Amnestie sei nicht not wendig und zweckmäßig. Abg. Dr. Kastner (Staatsp.) spricht in ähnlichem Sinne. Die Beratungen würden im wesentlichen davon abhängen, inwieweit das Reich diese Frage löse. Die Vorlage wird an den RechtsauSschuß verwiesen. Der Landtag beschäftigt sich daraus mit Anfragen und Anträgen der Deutschsoztalisten, der Nationalsozialisten, der Kommunisten und der Äolksrechtpartei Uber die Sah uns -er Beam>envehS>ter. Insbesondere wird die Gehaltszahlung noch vor Weih nachten gefordert. Namens der Negierung gibt Ainanzminisler Dr. hedrich eine Erklärung ab, in der u. a. folgendes auSgcführt wird: Die Regierung kennt die Not, die zur Zeit in den größ ten Teilen der Beamtenschaft herrscht. Sie weiß auch, daß die Frage der GehaltSzahlnngen für das Weihnachtsgeschäft von größter Bedeutung ist, und siebt daher durchaus auf dem Standpunkte, daß alles versucht werden muß, um eine befriedigende Lösung zu slnden. Ausschlaggebend kann indessen nnr die Kassenlage sein. Bereits am 18. Oktober ist durch Innenminister Richter von dieser Stelle aus daraus hingewlesen worden, baß die Verzögerungen in der Auszahlung der Dienst« und Vcrsorgnngobezüge lediglich eine Folge der bedauerlichen ungünstigen Kasse «läge des Staates sind. Die damals ausgesprochene Hoffnung, baß sich die ttassenlage nicht noch weiter verschlecht lern werde, hat sich leider nicht erfüllt. Vielmehr bat sich der Rückgang der Reichsfteuertiberweisuiigen wei ter verschärft. Die Regierung hat deshalb nicht nur keine Möglichkeit gesehen, den Landtagsbeschlüssen vom 19. Oktober -n entsprechen. Es ist vielmehr sogar nötig ge worden, die ZahlungStage in der inzwischen verstossenen Zeit noch weiter hinauszn schieben. Insbesondere können das erste Drittel der Dienstbezüge nnd die erste Hälfte der Versorgnngsbezttge für Dezember erst am 10. De zember gezahlt werden. Danach war es nicht möglich, den Anträgen hinsichtlich der Zahlung des ersten und zweiten Drittels am 5. Dezember zu entsprechen. Wann die Zahlung des zweiten »nd dritten Drittels der Dienstbezüge und der zweiten Hälste der Bersoraungsbezüge sltr Dezember er folgen kann, läßt sich im Augenblick noch nicht endgültig sagen, da schon die Einhaltung der Zahlungstermine vom 21. und 81. Dezember davon abhängig ist» daß es auf irgend welche Weise möglich wird, die Kassenlage zu verbessern. Ob freilich eine so weitgehend« Erleichterung der Kasscnlage wird erreicht werbe« können, daß es möglich sein wird, den Beamten die Dienst- und Bersorgungsbezttge für Dezember in voller Höhe noch vor dem Weihnachtsseste Lyrik angemessen ist. Sein vorzüglicher Klavierbegleiter Karl Friedrich Müller fand in dem selbständigen Klaviersatz der Lieder nnd den verbindenden Zwischenspielen Gelegenheit, sein Musikertum von der besten bewähren. Mozarkabend in der Frauenkirche Das ErössnungSkonzert znm Besten Knpcllichtanlagc in der Nil- und geschmackvoll erneuerten Frauenkirche trug festliches Gepräge und sah eine empfängliche Hörerschaft, die mit Aufmerksamkeit den tn so würdigem Rahmen ansgeführtcn musikalisch-religiösen Dar bietungen folgte. Im Mittelpunkt stand Mozarts große 6-Moll-Mcsse für Ehor, Solostimmen, Orchester und Orgel, nach den Mozartschcn Vorlagen vervollständigt von den Dresdnern Alois Schmitt fgest. 19021 und Ernst Lewicki. Das tiefernste, feierliche und, von einigen mehr ins Welt- ltch-Opernhaftc spielenden Elementen abgesehen, durch seine echt religiöse Gesamthaltuna immer wieder erhebende Werk sand durch den Freiwilligen Kirche nchor der Frauenkirche und das Orchester des Mozart- vereins eine wirklich selten schöne, klanglich sorgfältig ausgewogene und von verantwortungsbewußter Proben arbeit zeugende Wiedergabe. Für sie mußte man dem das ganze Werk auswendig dirigierenden Erich Schneider sehr dankbar sein. Der reine, kristallklare, für solche Kirchen musik in besonderem Maße geeignete Sopran Ltesel von SchuchS, daneben auch der ausdrucksvolle -weite Sopran von Altne Kretschmann-Arnold, endlich Robert Brüll fTenor) und HanS Müller-Hayn (Baß) als Vertreter der männlichen Solostimmen gewährleisteten eine Wiedergabe, in der die Solopartien nirgends vom Orchester ober Chor erdrückt wurden, anderseits die mannigfachen instrnmcntalen und chorlschen Feinheiten fast immer trefflich zur Geltung kamen. Der Frauenktrchenchor erstrebte erfolg reich klare architektonische Linienführung und deutliche latei nische Textauösprachc; das Orchester entsaltete schönen instru mentalen Glanz und Weichheit der Farben in der klang lichen Untermalung. Alfred Hottinger an der Orgel und Gerhart Brink, den der Zettel noch als Hilssdirtgen- tcn nannte, vervollständigten das Ensemble erfahrener Mu siker, dem man die würdige, allen opernhast-weltlichen, weichlichen Eharakter glücklich vermeidende Ausführung der Messe bankte. Die Abschnitte 11 bis 15 ^Ergänzung des „Credo") und der Schluß des 18. Abschnittes wurden in der noch ungedruckten Fassung von Lewicki aufgestthrt, die mehrere tn der Ausgabe von 1901 dem Chor zuqetetlte Soli selbständig als solche wtederherstelll. Diese Aenderungen erwiesen sich für die AufflihrungSprariS als recht vorteil- haft. Eingeleitet hatte den Abend mnsikgeschichtlich traditio neller /V-vapyollu-Gesang f„>Vva verum") aus der Kuppel, der starke Wirkung auslöste, sowie die von Hottinger mit klangvoller Registrierung gespielte, von dem Schweizer Ernst JSler für Orgelsolo bearbeitete „Kleine k'-Moll-Fantasie". Die gespendete» freiwillige« Gaben zum Wetterauöbau bcS
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