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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.12.1932
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-12-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19321207017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932120701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932120701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-12
- Tag 1932-12-07
-
Monat
1932-12
-
Jahr
1932
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.12.1932
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EnvrrbsIosendkbaNe im Stichstschrn Landtag Oerl Der Unter fahrtsamt das dem in Nennt llrbeitSge Sie sind vnter Le sührerin In AuSb> wehrsamn stücke. » Näh- unk kindcrreic! Gruppe d In den < Küche, di «askel-P> amt Kam Diese den am ilnleitnn, „emeinsch Gesundste uiw. Ne tiger Lei Wandern tlusacstai Tarbletu Die »deren Iiankenb doch sind »nd, wi maschinei weise tit ÄrbcitSd Au di, ,n 2k Krisen- dieser N ihren A» wie die iahrtsan sämtliche gen mit geführt. Ist der b Stucken, suchend mungen musikali Abends Lausitzer wohlges diingiili Toten" unter b durste t erzähl«! und „T Dietr erzielte stranz > schöne ' die Aei Veisall. -f k vere Angne oster ? Quart, «nd V «iniaen auScrn die Da kestoi Teutiä Also < präge, bindet, los he pflegte D-Dri kamen auch t mente Vered' wiß n Werke «ine DreSb I788> Richar , -l» „< Lande arbeit »Sher tasten mittel deren dillig' mit l Ltaentl ties« Zett Laben. Dd »er weichen vasserlach« und der S wegen und rechi« Weis grün in d« lrannenzwi Stad» zu sl Grün «rstn rage! hinein, der ein halbes entweicht, von den k« grün dl« z de» Prieß» zogen, ler schlängelt, Klnterpeli Roch häng «Ine Blau» Kirche «rauer Hi das Auge und wo e Wasser dci unmittelbar bevorstehenden Abreise nach Amerika nicht möglich, «arte» bei Nie». -j- Liederabend. Da» Pädagogische Institut der Technischen Hochschule veranstaltete in seinem Feslkaai ein Konzert zur Unterstützung bcS Studentenheims. Maria Juchs sgng zunächst drei Lieder von BrahmS, nntcr denen besonders das mit leidenschaftliche,« Ausdruck gebotene Lied „Bon ewiger Liebe" von der dramatischen Kunst der Sängerin zeugte. ES folgten zwei Gesänge von Gustav Kafka: ein ernstes, besinnliches Stück „Wanderung im Nebel" und ein fröhliches Lied „Die Verschmähte". Beide brachten dein anwesenden Komponisten, der sa Professor für Philo sophie an der Hochschule ist, lebhafte Anerkennung Maria IuchS sang dann noch drei Lieder von Joseph Marr und sand zum Schlug mit der Eboli-Arie ans „Don EarloS" so starken Beifall, das, sie noch zngeben mnhte. Am Flügel be gleitete Walther Kransze lStaatSoperi. leider ost zu laut. Er spielte auch ein Solostiick: die „Sechs Variationen" von Beethoven, wobei man manche Verzerrung im Ausdruck und im Rhythmus hinnehmen muhte. Das Konzert war gut be sucht und dürfte dadurch dein wohltätigen Aweck sehr gedient haben. —tt— -st 1. PrüsnngSkonzert der Orchesterschnle. ES waren durchweg konzertreife Leistungen, die inan in dem ersten PrüsungSkonzert des ablankenden StudiensahreS zu hören bekam. Pianisten ans den Klassen Aron und B a ch m a n n, ein Flötist der Klasie Sistesscl, ein Waldstornblä'ser, KlaHe Plötner. nnd eine Geigerin. Klasie Lederer, weit- eiferten miteinander In der Wiedergabe technisch ansvruchS- voller Werke Die hervorraaendste reine Virtuolenleistung bot der Flötist. Gestalterische Fähigkeiten entsali-icn darüber hinaus die Spieler der Chovinvolonäse und der Sin fonischer» Variationen von Franck. In die Leitung des durch weg zuverlässigen Orchesters teilten sich vier Hintze- nnd ein S t r i e g le »-Schüler, von denen die Letter des Men delssohn-Klavierkonzerts «nd des Straus,schen Waldhorn- konzertS ihre Partitur fast auswendig wußten: alle aber hatten das Orchester sicher in der Hand. Die Iranck'chen Variationen leitete Kapellmeister Hintze selbst. Den üblichen stürmischen Beifall dursten Lehrer und Schüler zu gleichen Te>s"n In Anspruch nehmen. —eh— -s Die Vereinigung Schassender Künstler in Dresden veranstaltete am Dienstag einen vor»ügltch beiiicknen Dichter, und Komponistenabenb. Eine Kompo nistin kam zuerst zu Worte: Ildav. Wolf lieh dn'-ch ,wei vortressliche junge Geiger. H. Hönicke und K Mühl mann. eine kleine Suite ksir zwei Violinen aus -er Taufe heben, die in wohltuender Weise neuzeitliche Ka-nnoNtionS- weise mit gesundem Sinn für da», wa» dem Ostr gefällt, vereinigte. AehnllcheS lägt sich auch den stink Gesängen iür Sopran und Klavier nachrlthmen, die später von Ella Liebscher stimmlieblich und auSbynckSvoN gesungen wur- den. Der Schöpfer dieser ernsten, allen Gemeinplätzen au» dem Wege gehenden Gesänge. Mar R. Albrecht, fast selbst ani Flitgel und durste gleich der Sängerin freundlichste Anerkennung entgegennehmen. Er ist den rexteSworteu von ausdehnte. Wir folgten ihr aber noch bis weit in die Mitte hinein und fanden die Wiedergabe durch Labwig und das Orchester klanglich sehr frisch und auf wohltuend belebte, be schwingte Aeitmahe angelegt. So hat auch sie für die künst- lerischc Bedeutung des Orchesters zugnter Letzt so überzeu gend gesprochen, wie es gerade an diesem Abend erwünscht war. Dr. Eugen Schmitz. s Dresdner THeaterspielpla« für heut«. Opern- Haus: „Rienzi" <7». Schauspielhaus: „Der 18. Ok» tober" (8s. Alberttheater: ,H6st Krauen" <8j. Die Komödie: „Mein alter Herr" 18,15». Residenz- theater: „Jugend marschiert* 14»: „Ein Walzertraum" s8>. Eentraltheater: „Schneeweißchen und Rosenrot" <4); „Schwarzwalbmäbel" s8j. -s- Nrranftaltnage». Heute, <i Uhr, tm Bellevue: Weihnacht«, lonzen der Gesellschaft .^tunft und Leben". — Um 8 Uhr: AusfUH- rungSabenb de» ronkllnsllervertln» im Gewerbehau». — Um 8,80 Uhr tm Bristol: BortragSabend der Goethegelelllchatt. -I- Vortragsabend. Prosesior Adolf Müller» einmaliger heiterer Vortragsabend findet nächsten Sonnabend illl.l, abend» 8 Uhr, Im Sünstlerhau» statt. Karten nur bet v. Kahn L Hacnsch. -1 Mitteilung des Refldenztheaier». Tie beul«, Mittwoch, abends 8 Uhr. stattttndcnbe Vorstellung der Operette „Ein Walzerträum" ist die letzte. Ab Donnerstagabend „Der f t d » l e B a u e r". In den Hauptrollen: Emma vinkenbach, Hilde Karneth. Iba Kattner. Heinz Steinbrecher, Armin Faber. Leo Tischler und Reinhold Wolk. -I- Alberttheater. Sonnabend, den 10. Dezember, nachmittag» 4 Uhr, erfolgt die Erstausführungd«» Weihnachtsmärchen» mit Gesang. Tanz und Musik: „Der Wunderquell im Weih nacht Swald" von E. Sieber. E» sind beschäftigt: die Damen: Tont König tPuppendoktorint. Gretel Fiedler «Lochen», Ilse Denn- Hardt iv«t»lerln'Weihnacht»fee>, Alte« Wepmuth tMärchenkvnigliii, Eharlotle Friedrich iPurzelj, Sielst Kawalek tSlsriede», Lila Thoma« tEntzell. sowie die Herren: Albert Willi isfuckerbäcker, Tropfebarti, Max Jähnlg IGcttlleb Lämmchen», Rolf Htllig tge- stieselter Kater, Sturzelj, Richard vendey iS». RiklaSi, Han« Girnih lSeemanni. Inszenierung: Ma» Fähnig. musikalische Lei. «ung: Kapellmeister Erich Schneider; Tänze, etnstudier« von Maria Kausmann-Pratsch. i- vorir«,«abend der „Luftigen Weiber" erst zu Weihnachten. Fenny Schakser, Alice Verden und Greihe Volckma, wiederholen ihr neue» Programm-n > ch« heute. Mittwoch, sondern am zweiten WeihnachtSseirrtag tm KNnstlerhan». Karten nur in der Buchhandluna v. gähn L Faenlch, Wa>senhan»strah« 10. ch ««sellfchast klir Literatur und Kunst. Donnerstag «8.» sprich» von abend» 8 Uhr an out dem Belvedere Dr. Kurt Kreiser über die GelllhIStnpen in der Musik. ch Franenkirchenkanzer«. Für den verhinderlen Willy Voder ha» Han» Mllller-Hayn di« Babpartte übernommen Nach dem Kupp«'"sang t^v« verum a oappvllat spiel, Alfred Hollinger erstmaug Mozart» kleine p-.Moll.stantasie lK.-v vlUi. die ur- sprüngst» slir ein mechanische» Pkrtsenwerk geschrieben und jetzt von Ernst ISler sür Orgel überlragen wurde. ch Mary Wigmau ha» »ür ihre dritte Amerikatournee, die wie- der mehrrrr Monate umfasien wird and die sie Milte Dezember antritt, rin« neue Tanzgruppe »usammengeftellt. Dl« Künstlerin wird mit dies» Tanzgruppe ihre neueste Schöviung „Der Weg" am Donnerstag den 8. Dezember, tm «lberttheater zur Urauf- sühruag bringen, «ine Wiederholung de» Gastspiel» ist wegen der Almmzmialster Dr. hedrlch beantwortet eine Anfrage über die Verwertung brr kln- lagen der veretnigte« Tertilwerk« Wagner L Mora» A.-G„ Zittau. Die Regierung «st mit allen Kräften bemüh« gewesen, auf bas Verwertungs-Konsortium dahin «Inzit- wirken, baß die einzelnen Betriebe sobald al» möglich sott- geführt werben. Bisher ist e» den Bemühungen der Betet- ligten gelungen: 1. die yutterstossweverei in Kitt au an «ine ne«, gegründete Firma Gebr. Mora» A.-G„ S.. die Weberei in Olbersdorf an da» frühere Bor- standsmitglied des Konzerns, Albert Wagner, S. da» Äeredelungöwerk in Reichenau an die Jnd«. strie-BerwertungS-Gelellschaft m. b. H„ Leipzig, zu v«. kaufen. Di« Erwerber Haven sich in den Kaufverträgen au», drü^klich verpflichtet, den Betrieb in den einzelnen Werken wieder aufzunehmen. Mit der Wieberingangsetzung der Werk« unter 1 und 2 ist in absehbarer Zeit zu rechnen, wäh- rend wegen de» Werkes unter 8 inzwischen bekanntlich Dtskerenzen mit dem Erwerber «nistanden sind uüd das Konsortium sich zur Aett bemüht, einen anderen Käuier zu finden. Die Seidenweberei in Ostrttz ist zur Aett an zwei frühere Angestellte des Konzerns verpachtet und wird von ihnen weiterbetrieben. Bezüglich der Verwertung der An- lagen in Ebersbach, insbesondere der dortigen Spin- nerei, schweben aussichtsreiche Verhandlungen des Konsor tium» mit einem Interessenten. Zu einem Anträge der Nationalsozialisten wegen der Entlassung von Eisenbahnern erklärt der Minister u. a. folgendes: Im Rahmen des ArbeitSbcschasfungSprogrammS der Neichsregterung hat die Retchsbahndirektion Dresden unter Inanspruchnahme der au» der Vorsinanzicrung der Steuer- gutscheine der BesürderungSsteuer zu gewinnenden Mittel eine Anzahl umfangreicher Gletöerneue- runaSarbetten in der Bahnunterhaltung, die mangel« Mittel bisher zurückgestellt werben mussten, in Angriff nehmen können. Dadurch hat sich die N e u e i n st e l l n ng von 4271 Arbeitern als Zeit- bz»v. AuShilsSarbcitcr ermöglichen lasten. Außerdem haben durch Einlegung von Feierfchtchten in der Bahnunterhaltung 840 Arbeiter ständig eingestellt werden können. Allerdings müssen die Oberbau- erneuerungSarbetten jetzt mit Rücksicht aus die vor geschrittene Jahreszeit vorübergehend eingestellt werden. Die Zeit- und AnöhilfSarbetter haben ihre Kündigung zum 8. Dezember erhalte»», haben jedoch die grösste Aussicht, im Frühjahr wieder eingestellt zu werden. Abg. Lippe lD. Vp.i begründet einen Antrag, die Regierung zu ersuchen, bei der Stenereinbebnng das all- gemein-volkSwirtschastliche Interesse der Erhaltung n n d Inganghaltung von Betrieben den rein steuer lichen Interesten voranzustellen. Abg. Dieckmann iD.Vp.j weist darauf hin, das, die An träge den Eisenbahnern keine wirkliche Hilfe bringen würden. Der Redner beantragt vielmehr, bei der Reichs regierung mit dem Ziele vorstellig zu werden, bas, die saisonbedingten Kündigungen bei der Bahnunterhaltung aus das äußerste Mindestmaß beschränkt werden. Alnanzmlnlsker Dr. Hedrlch erkennt an, daß e» volkswirtschaftlich richtiger ist, die steuer- Itchcn Interessen bann zurUckznsteuen, wenn durch steuer- ItcheS Entgegenkommen eine sonst eintretende Einschränkung oder Stillegung eines an und für sich lebensfähigen Betrie bes vermieden wird. Nach diesem Grundsatz ist bisher schon in zahlreichen Fällen verfahren worden. Angenommen wird der sozialdemokratisch« Antrag gegen die Stillegnng des Sachsenwerke». Sin Antrag der Natsonals-zialisten gegen die etwaige Stilkegnng des Wer kes Muldenhütten geht ans Wunsch der Regierung an den HanshaltauSschuß v. Gegen die Linksparteien wird an. genommen der volksparteiliche Antrag wegen der Au- sammenbrüche «nd Betriebsstillegungen durch Steuer forderungen aller Ar». Mit den Stimmen der Links parteien «nd der Nationaliozialiften wird sodann einem kom, mnntstifchen Antrag zngunste» der Wledereinftellung von Eisenbahnern -«gestimmt. « Nächste Sitzung: Donnerstag 18 Uhr. Verhandelt werden soll der Nest der Tagesordnung vom Dienstag und ein sozialdemokratischer Antrag ans Gewährung von Siras- sreiheit. Leben lisztscher und straußscher Schilderungsmusik erfüllt, Szenen dcü Todes mit dem Feldherr» und Soldaten, dem Kavalier und Arbeiter, dein Kind und dem Greis in farbigen, belebten Gegensätzen hinstellend. Besonders neuzeitliches Gepräge ist der Musik nicht eigen; sie hätte auch vor zwei Jahrzehnten schon so ähnlich geschrieben werden können. Auch fehlen die stärkeren per sönlichen Züge; es herrscht kluge und geschickte, stets sich irgendwie anlehnendc Mache vor. Aber cS steckt jedenfalls viel Können und Sinn für äußere Wirkung drinnen. Und daß doch eine gewisse inucnslhöpferischeBcseclung »Nit amWerke ist, wird an» zwingendsten offenbar in den stillen, besinnlichen und bctrachlenden Teilen. Den Höhepunkt des Werkes in diesem Sinne bedeutet die poesicumwobene wtegendlted- artige Szene des Kindes. Die chorischc Schlubstclgerm.g mit dein Lied vom „Schnitter Tod" entläßt mit einem kräftigen Endeffekt, bricht aber etwas jäh ab. Sie kam auch nicht voll zur Geltung, well der von der Singakademie gestellte kleine Ehvr doch etwas zu schwach besetzt war. Sonst aber liest die Wiedergabe durch das Orchester nntcr Ladwig keinen Wunsch offen, und des Komponisten eigene Beteiligung am Flügel war sogar von so glänzender Wirkung, daß der Pianist Kempfs der Bewertung des Kom ponisten Kempfs beinahe gefährlich wurde Insofern man sich nämlich sagte: er komponiert recht talentvoll, aber das ist noch nichts gegen sein Spiel. Dem Klavierpart kommt ja grundlegende Bedeutung im Nahmen der musikalischen Gestaltung des Ganzen zu. Er ist sehr brillant und virtuos gearbeitet und läßt ptanistisches Ttlanentum wie zarte Fetn- u»id Kleinarbeit zutage treten. Nach beiden Seiten hin be währte sich Kempfs als Meister; Sinn für Klangkultur und belebender Rhythmus sind seinen» Spiel In gleichem Maße eigen. Das wundervolle Legato weist auf den meisterlichen Orgclsvieler hin, das Zusammenspiel mit dem Orchester läßt den Musiker im vollsten Sinn des Worte« bewundern. Kempss hatte einen stürmischen, ehrlich verdienten Erfolg. Als seltener^ gehörtes Werk brachte die Spiclfolge noch die Roman tische Suite von Ma? Reger, die man von einer schönen Ausführung anläßlich des hiesigen Neger- festcS her in Erinnerung hat. Auch Ne besitzt gewiße Be ziehungen zur „malerischen" Musik und zum Impressionis mus. Aber wir empfinden sie heute nicht mehr sehr stark; für uns steh» das rcinmnsikasischc Wese»» der drei Sätze un bedingt im Vordergrund. Die zarten lanschtaen Notturno- stiinmungen des ersten Satzes. das von zierlichen musika lischer» Teuseleien erfüllte Scherzo und das Finale mit keiner getragenen Feierlichkeit nnd den gewaltigen inneren wie äußeren Steigerungen iaken auch diesmal ihre Wirkung, zumal. Labwig als Dirigent sür eine lebendig abgetönte Wiedergabe besorgt war nnd das Orchester all sei»» Ver mögen an Klangkultnr ansbot. Nach diesen immerhin nicht ganz leichten und kurzen neuzeitlichen Werken folgte als klassische Gabe schltcßttch noch die große Schubertsche E-Dur-Sinfonie, die tnt» ihrer „himmlischen Länge" den Abend etwa» zu reichlich Avttationsantrüve -er Linken Dresden, den S. Dezember 1882. Nach der schon mitgeteilten Begründung mehrerer Ali- träge der Linksparteien zu ErwerbSlosenfragen gibt Snnenmintsier Richter längere Erklärungen ab, in denen eS heißt: Zwischen dem Deutschen Reich und der Tschechp» slowakischen Republik ist im Sommer dieses Jahres ein Abkommen geschlossen worden, wonach, von Ausnahme füllen abgesehen, Ausweisungen von Staat», angehörigen des anderen Landes nicht mehr er» folgen sollen. Die beiden Länder verpflichten sich, di« Hilssbcdürstigen des anderen Landes nach den gleichen Grundsätzen wie die Inländer zu unterstützen. Ins besondere werden nunmehr auch tschechoslowakische Staat», angehörige in Deuischland in die Krisensürsorge aus genommen werden. Die Tschechoslowakische Republik, deren Staatsangehörige durch dieses Abkommen besser gestellt wer den als die Reichsdeutschen drüben, wird dem Dentschen Reich sür ein Iabr einen Betrag von zwölf Millio- n e n Krone n überweisen, die nach Mitteilung des RelchS- lninisterinmS des Innern im Verhältnis zu der Zahl der Unterstützten aus die BezirkSsürsorgeverbände verteilt wer den sollen. Die sächsische Regierung hat stetö in Berlin erklärt, batz eine weitere Herabsetzung der Erwerbslosen», Krisen». Kurzarbeiter- nnd Wohlsahrtsnnterstützunge« sür Lachsen nicht mehr tragbar sei. Die -anernden Vvrstellnngen Sachsens beim Reich sind auch nicht vergebt! ch gewesen. Seit der letzten Verhandlung im Landtag sind Abänderungen ersolgt, die einige Er leichterungen gerade auch sür Sachsen bringen. Go ist durch die Verordnung zur Ergänzung der sozialen Leistungen vom lll. Oktober l!)32 eine Winterznlage für die unteren Linsen der Arbeitslosen- und Krisenunterstützung geschaffen worden, ferner ist eine günstigere Ein stufung einer größeren Aabi von Orten erfolgt und es ist esu HärtesondS geschaffen morden. Sachsen ist mit Aussicht ans Erfolg vorstellig geworden, daß insbesondere seine Arbeiterwvhnsitzgcineindcn in industriellen Bezirke»« berücksichtigt werden, in denen nach Bevölkernngsznsammen- setznng und Lebenshaltungskosten erhöhte Unter stützungen unbedingt erforderlich sind. Zur Sicherung der Wvhl'ghrtsiintcrstütznngen ist »sich» zum min desten unter dem Einfluß der sächsischen Bemühungen die RetchSwohlsahrlshilse von monatlich 55 aus 75 Millionen Reichsmark erhöbt worden. Die BezirkSsürsorgeverbände werden, wenn der vetr. Antrag angenommen werden sollte, angewiesen werden, tm Einzelsalle von der Anrechnung der Wtnterzn- lage abzusehen. Die Durchführung der in den kommunistischen An» trägen gestellten Kordcrnngen würde weit über 1tw Millionen kosten nnd steht daher außer aller Möglichkeit. Es sind in Sachsen rund sillllllllll Hauptberechtigte und etwa 48llmn Znscblagsberccinigte vorbanden. Die ii» dein kom- niunibinben Antrag geforderte Barnnterstütznng beläuft sich ans 47 Millionen Reichsmark. Der Wert der Brennstoss- beibiiscn sür nur 18 Wochen berechnet sich auf 28 Millionen Reichsmark, und die Belieferung von Kartoffeln aus elf Millionen Reichsmark. Au diesen 8ll Millionen Reichsmark treten dann noch die Anträge aus Hingabe von Kleidung, Gewährung von Schulspeisung usw. Die Durchführung dieses Antrages ist völlig »in möglich. Auch der in dein kommunistischen Antrag angeregte Weg der Mittel beschaffung ist NN gangbar. Die Regierung ist bei den Landeösteucrn von jeher darauf bedacht gewesen, daß die Großuntcrncbmunaen und Großbesibenden die ihnen ob liegenden Steuervilichten erfüllen. Hinsichtlich der Reichs» steuern steht die Verwaltung ausschließlich dem Reiche zu; die Negierung hat aber auch hier die Ueberzeugnng, daß gegenüber den in Krage kommenden Unternehmungen und Personen, soweit sie in der Lage sind, die geforderten Zahlungen zn leisten, alle gcsetzlicy vorgesehenen Maßnahmen zur Einziehung der Steuern ergriffen werden. Die Regierung sicht sich leider nicht in der Lage, gemäß dein Ersuchen des Landtages vom ll. Juli 1882 zu sätzliche Staatsmittel in Höhe von einer Million Reichs mark sür die Yürsyrg« »er KrleqHHeschtttgte« metz Krieger» Hinkertilehene» »ur Verfügung zu stellen, und zwar einmal, weil die Brr- »orgung der Krirg-brschädtgten und «riegerdtnterbUebenen anstchEachedeSReicheStst, und zum andern, weil die bekannt« schlimm« Sinan-- und Kassenlage de» Staate» e« verbietet, für neue freiwillig« Ausgaben Staatsmittel aus- zuwenden. In bringenden Köllen ist jedoch mit sogenannten AblüsunaSmttteln geholfen worden, die nach dem Dchwerbeschädlgtengesetze »ur Körbernng der Arbeit»- fürsorge ober sonst der Schwerbefchäbiatenflirsorge ver- wendet werden können. Nach dem Erlab de» Reich»- arbeitSminister» vom 21. Oktober 1882 über Mehrleistnngen in der Reichsversorgung sind inzwischen bi« ver- korgungSämter ermächtigt worben, »ur Er leichterung der Berufsausbildung von Kindern Schwer- beschädigter Kinderzulagen zu bewilligen. Auch zur Unter- stützung von Kriegsblinden, KrtegSstcchen nnd Schwxr- lungenkranken sind Ablösungömittel zur Verfüg,»na gestellt worden. Zur Linderung der Not unter den Schwer beschädigten im Minter 1882'88 ist in den Monaten Oktober und November d. I. ein Gonderbetraa von über 4NsiNN Reichsmark au» Ablösungsmitteln nnd Mitteln der Lnben- dorssspende ausgeschüttet worden. Kerner hat die Stiftnnq Hetmatdank e für erwerbslose VeichtkrtegSbeschäblgte und Kricgerhtnterbliebene 48llsill Retchvmark -ur Gewährung einmaliger Beihilfen verfügbar gemacht. In allen Fällen, in denen dem Ministerium Klagen über Aufhebung von Kontrollstellen und AnSzablungS- stellen über zu wette Entfernung, die die Arbeitslosen zur Kontrollstelle zurilckznlegen haben, bekanntgeworden sind, hat da» Ministerium sich mit dem Präsidenten de» Landes- arbettSainteS in Verbindung gesetzt «nd ans eine Be rücksichtigung der Interessen der Erwerbslosen hinzuwtrken ^^Adg. Voigt lD. BpI erkennt bi« Not der Erwerbs- losen durchaus an, lehnt eS aber ab, sie zur Parteiagitation zu mißbrauchen. Abg. vretschueider lStaatSp.) spricht in ähnlichem Sinne. Angenommen werben die Anträge gegen weitere Herabsetzung der ErwerbSlosenuntersttttzung, sowie gegen Anrechnung der Zulagen auf WohlsährtSnnterstütznng. kerner aus Einrichtung von geeigneten UnterkunttSräiimen sür Erwerbslose bet den Arbeitsämtern. Auch findet ein nationalsozialistischer Antrag Zustimmung. Kontroll- und Stempelstellen nur In neutralen Gebäuden nnterznbrtngen. Fast alle übrigen Anträge werden abgelrhnt, nament- sich auch die kommunistische Forderung aus Bereitstellung von über IlV Millionen Mark für Erwerbslose. ES folgen Anfrage»» und Anträge der VolkSnattonalen, der BolkSpartet, Kommunisten und Sozialdemokraten gegen Betriebsstillegungen. die zum Teil lange zurücklicgen und überholt sind. Innenminister Richter: Die sächsische Negierung hat sich bemüht, in zahlreichen Verhandlungen das Verständnis der NelchSregierung für die besondere Notlage Sachsens -n gewinnen, und glaubt annehmen zu dürfen, daß ihre Bemühungen in steigendem Maße Erfolg gehabt haben. Die Bemühungen der Regierung haben in einer ganzen Anzahl von Fällen zur Aufrechterhaltung von gesiihrdeten aber lebcnSsilhlgen Betriebe« geführt. Die Stillegung der Kunstsetbenspinneret Fr. Kütt- ner in Pirna konnte bereits Ende Februar l»81 ans Grund einer rsussprache LM.ijcheu -dsr.Relltekung md den, B«. teiligten vermieden- werden. Gegenwärtig.-arbeitet- da» Unternehmen mit etwa LsilXl BeschästigtkN. Eg ist ge» lungen. den Betrieb von Tittel »- Krüger ausrecht- znerhalten. er ist aus dem Nordwolle-Konzern herauSgelöst und als Sächsische W o l l g a r n k a b r t k G. m. b H., vorm. Tittel S- Krüger, mit dem BerwaltungSsitz in Leipzig neu gegründet worden. Das Unternehmen arbeitet zur Zeit mit 16M Beschäftigten. Bereits sei« l>»27 hat sich die Negierung um die Erhaltung der Betriebe de» Sachs en- werk» bemüht. Leider hat sich die Stillegung des Rade berger Betriebes zunächst nicht vermeiden lallen. Dagegen konnte nach wiederholten Verhandlungen erreicht werden, daß der Nledersedliher Betrieb des Sachsenwerks ausrechterhalten blieb. Er arbeitet jetzt mit rund 1750 Personen.
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