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tll Neues Verhandeln mlt -en GewerkfAasten »r«chl«n>chr<!t! Nocktrtch««, Meld«» Sernlpuchrr-Tammelnummer! 7»»«l Nur für Nachlg-Ivräch«: Nr. »ovll GchrMlrltung u. -»uvlgelchüfirftelle: rrrtdeu - il. t, MoUenftrat« »»/«» Dreck u. Nerlag! Llevfch ck Nrtch«U>l, ki-rdeu. Vostlchrck-lkio la«» Lr««dru Nachdruck nur mll deuU.Ourllenangab« <Dre«dn. Nachr.l fulüsllg. Unverlangt« Schriftstück« «erden nicht aufbewadr« Die deutsche Beeteetuns in Genf Berlin, i. Dez. Zu den Prcsscerörtcrungen über die Franc der Zusammenkunft der führenden Staatsmänner in (Yens zur Besprechung der GleichbcrechtigungSfrage erfahren ivir von zuständiger Stelle, das« der deutsche Rcichsanßen- ministcr Freth. v. Neurath erst nach Bildung des neue» Reichskabtnetts nach Gens fahren wird. Die führenden Staatsmänner der andere» Mächte, die, wie bekannt, bereits in einigen Tagen wieder in Genf elntressen, sind darüber unterrichtet nnd haben Ihr Berständuis für das Ver bleiben des RctchsaustcnminIsterS in Berlin zum Ausdruck gebracht. — Deutschland ist bet den zu erwartenden Vcr- handlnngen über die M a » d sch n r e i s r a g c dnrch de» Ge sandten von Weizsäcker vertrete». Austritt der SM. m>S der -Mchea «eginuno Karlsruhe, l. Dez. Da« Mitglied der sozialdemokra tischen LanbtagSfraktion, Staatsrat Rückert, der zugleich vertretungsweise den Posten des Minister« des Innern versieht, hat am Mittwoch vor Beginn der LandtagSsitzung sein Amt als Staatsrat und damit auch seine Tätigkeit im Ministerium des Innern niedergelcgt. Damit ist der Infolge der Konkordats-Streitigkeit en zwilchen Zentrum und Sozialdemokraten schon angckündigtc Aus tritt der Sozialdemokratie aus der badischen Negierung setzt auch nach ansienhtu vollzogen worden. quantitativ aus den deutschen Stand abznrüsten. Tic Folge würbe nur die Ausnahme der militärischen Aktivität Deutsch lands sein, um die verlorenen Gebiete wieder znrückzu- erobcrn. Ein Arbettcrabgeordnetcr machte den merkwürdigen Vorschlag, die englische, die deutsche und die französische Flotte sollten ein gemeinsames Manöver ab halten, um die gegenseitige Freundschaft zu erhöhen und Miswerständnisse zu beseitigen. fallen wird. Die Kabinettobtidniig selbst dürste dann aber noch einige Tage in Anspruch nehmen. ES ist keineswegs sicher, dasi sic bis zum Zusammentritt des neuen Reichs tages am 6. Dezember erfolgt sein wird. Es würde also unter Umständen der Reichstag sich noch dem gcschästS- sührcndc» Kabinett von Papen bet seinem Zusammen tritt gcgcnübersehen. Man weist daraus hin, das, ein solches Vorgehen unter Umständen den Vorteil haben könnte, das, der künftige Kanzler aus dem Verhalten der Parteien im neue» Reichstag für das von ihm zu bildende Kabinett so wohl in personeller Hinsicht wie auch für das sachliche Pro gramm gewisse Folgerungen ziehen könnte. Kitter kommt nicht nach Berlin Weimar, 1. Dezember. Ter Pressechef der NSDAP., Dr. Dietrich, gibt folgende Mitteilung der RcichSprcssestelle der NSDAP, bekannt: Gegenüber den von politisch interessierter Sette systematisch in die Oessentltchkeit gebrachten Meldun gen. wonach Adolf Hitler zngcsagt, mitgeteilt oder auch nnr beabsichtigt habe, zu Verhandlungen über die Regierungs bildung mit irgendwelchen amtlichen Stellen- nach Berlin zu kommen, wird hiermit parteiamtlich sestgestellt, daß alle diesbezüglichen Meldungen frei ersnnden sind, um die öffentliche Meinung zn verwirren. Zu derartigen Verhand lungen yrit den zur Zeit in Berlin nrit der nabinet'obilbnng beWton Prrsönljchseite» lag und liegt für die NSDAV. keil, er le l Anlaß vor, da sa Adolf Hitler bereits am 28. November dem Herrn Reichspräsidenten seinen in der Öefscntlichkeit bekannten fcstninrlssencn Plan nnd klaren und eindeutigen Vorschlag zur Lösung der Regierungskrise in allerktirzestcr Frist unterbreite» hat. Gegründet 1SS6 V«»»S»,e»«tzr »et tLgNch,««fm-Ng« gustrMmg «»natgch ».« «k. fUickchNestll» 70 Pfg. für krägkr. lohn», durch PostL«,u, ».70 vtt. «MchllrglUH »« VI«. Postgebühr lohn« Voft»ust«Nmig«gebühi> bei »mal «OchtuUIchem verland. Mn»elnummer U> Pfg. «njeigengreiler »le «inIvalN»« «0 mm breite Zell, » Mg., für auewLrt« «o Pfg., die l>0 mm bretl- «eNaurezelle roo Pf,., austerhalb rro Pfg. obt- itrllenablchlag lt. Pari,, gamMrnonwirn und Stcllengclllche ohne Nasal, l« VIg., auster halb I» Vs-, Lffeklengebühr so Pfg. Auswirltge Aufträge gegen voraulbelahlung. Deuttch-enolttche Sanöelsverhandlunven Berlin, l. Dez. Wie wir erfahren, werden in der uäch- sten Woche in Berlin Sondervcrhanblungen mit Vertretern der englischen Negierung über verschiedene Wirtschastsfragen stattfinden. Aabrik falscher Bässe ausyehoben Berlin, l. Dezember. In der Kaiscrallec in Berlin- Wilmersdorf ist eine Werkstatt internationaler Doku- m e »t e n s ä l sch e r von der Kriminalpolizei ausgchoben worben. Die beiden Führer der Fälscherbande wurden fest genommen. Sie dürsten politische Motive verfolgt haben. Bisher haben sie jede Aussage über ihre Tätigkeit verweigert. In verschiedenen Verstecken fand die Polizei mehrere hundert fertiger Stempel, die den Dienst, stempeln vipler enropäischer Polizeibehörden nach, gebtlbet waren. Unter anderem wurde» Stempel dentscher, tschechischer, rnsst- scher, englischer und schwedischer Polizeipräsidien gefunden. Außerdem entdeckten die Beamten eine groste Reihe von Faksimilestcmpcln, di« die Namen mastgebender Beamter europäischer Polizeibehörden auswiesen. In einem Versteck wurden ferner zahlreiche Blan kopastsormulare ge sunden. Die Fälscher hatten über dretstig Sorten verschieden farbiger Tinte, mit deren Hilfe sie die in den verschiedenen Ländern gebräuchlichen Paftnotterungen vornahmen. Berlin, 1. Dezember. Eine Lösung der Regierungskrise war bi« Donnerütagvormlttag noch nicht erfolgt. Ebenso wenig war ein Besuch Schleichers beim Reichspräsi denten angesetzt, von dem gerüchtweise bereit« verlautete. Schleicher letzt vielmehr im RetchSwehrmintsterium seine Be mühungen nm'die Nationalsozialisten einerseits und die Gc- werkschastokretse anderseits fort. Für den Nachmittag wird die Veröffentlichung «ine« Brieses erwartet, den die freien Gewerkschaften an deu Reichswehrminister v. Schleicher gerichtet haben. Vielleicht gibt dieser Brief dann Anhalts punkte. wo Schleicher die ÄcrständlgungSmöglichkeitcn mit -er Linken steht. Dieses Spiel mit der Linken hat naturgemäß die deutschnatloualen Ureise außerordentlich mißtrauisch gemacht, nnd man beeilt sich, von dieser Seite aus sestzusteilcn, daß Meldungen, wonach die Deutschnationalen ohne weiteres bereit seien, ein Kabinett Schleicher zu toleriere,». Vermutun gen darstellten, für die positive Unterlagen fehlten. Die DNVP habe zu der neuen Lösung überhaupt noch leine S t e l l u n g g c n o m m c n und außerdem stets be tont. daß sie mit der Fortdauer eines Kabinetts v. Papen, das wirtschaftlich im Gegensatz zu den Erfahrungen der letzten Monate eine klare und einheitliche Politik gewähr» leiste und personell gegen die gemachten Fehler gesichert, also entsprechend umgebt ldet sei, einverstanden gewesen wäre und daß sie die Gesamtdemtsfiow-des-Kabinetts siets-für unnötig gehalten habe. Hier kündigt Nch also eine gewisse Opposition« st eltung gegen Schleicher an, über dessen Ernennung es im übrigen zunächst wieder ziemlich still ge worden ist. Am schwerste« leidet unter dieser Krise zur Zeit wohl der Reichspräsident, so das« gewisse Gerüchte über die Möglichkeit einer Prä siden t s ch a s t ü k r i s e, die verschiedentlich bereits im Umlaus waren, erneut und in verstärktem Maste kol portiert zu werde» begmneu. Soweit aus Weimar zu verlässige Mitteilungen vorltegen, scheint cS nun doch, das, Hitler jede Besprechung mit Schleicher ablehnt, so- sern dieser nicht von vornherein ihm den Reich«- lanzlerpostcn verschasst. Trotzdem sind noch nicht alle Fäden zwischen Weimar und Berlin abgerissen, wiewohl man kaum noch zu sehen vermag, wie die von Schleicher ge wünschte Annäherung noch verwirklicht werden könnte. Die Unruhe in den politischen Kreisen ist bei alledem im ständigen Steigen, und immer stürmischer wird die Forde rung, daß mit dieser Krise so oder so kurzfristig Schluß gemacht werde» must. Allgemein nimmt man au, daß die Entscheidung, wer daü neue Kabinett bildet, spätesten« Freitag vormittag Brief des ReWkam eer an Rinlstemültdent Braun Berlin, l. Dezember. Der Reichskanzler hat in seiner Eigenschaft als Reichskommissar für das Land Prentzcn in einem Briese an den preußischen Ministerpräsidenten Dr. h. e. Braun vom :io. November UM zu dem Erlast vom 2t. No vember UM Stellung genommen. Danach bleibt cö in der Frage der Briesbestellung bei der bisherigen Anordnung, -ast Briese, die nicht ausdrücklich für das in der Leipziger Straße nntergebrachte Staatsministerium bestimmt sind, weiterhin den zuständigen preußischen Ressorts zugchcn. Ferner wird noch einmal einwandfrei sestgestellt, daß die Beamten, di« vom preußischen StaatSminlstcrium oder von einzelnen Minister» im Nahmen der ihnen zustchcndcn Befugnisse in Anspruch ge nommen werden. ihre Weisungen nur durch die zuständigen Staatssekretäre entgegenzunehmeu haben. Der Reichskanzler stellt mit Bedauern fest, daß das preußische StaatSministerium in seinem Erlast von, 2t. November UM sich dazu verstanden hat. der Beamtenschast mitzuteilen, daß die preußische Ltaatsrcgicrung die Aufhebung der nach ihrer Ansicht sachlich ungerechtfertigten Maßnahmen des Herrn Reichspräsidenten anstrebc. Durch derartige Mit teilungen werde eine Unsicherheit in die Beamtenschaft gebracht, die im Interesse der Aufrechterhaltung ctncS ge ordneten Dienstbetriebcs und somit der Aufrechterhaltung der össcntlichen Sicherheit und Ordnnng kaum zu ertragen sei. Hinsichtlich de« BrgnadtgungSrechto verbleibt es bet der vom Herrn Reichspräsidenten getroffenen Anordnung, -ast da« Begnadigungsrecht den Kommissa ren des Reiche« zusteht. Der Reichskanzler stellt dazu noch ausdrücklich fest, das, die Ausführungen über das Be gnadigungsrecht. die da« preußische Ltaatomluistcrium seinem Erlast bcigefügt hat, geeignet sind, den durch den Erlast des Herrn Reichspräsidenten sestgelegtcn Rechtozustand zu ftöre » und Unruhe in die Bevölkerung in einer Angelegenheit zn tragen, die für das Schicksal der betroffenen Personen von großer Bedeutung Ist. Der Reichskanzler bedauert, das, der Herr Ministerpräsident die Hand zu einem solchen kaum zu verantwortenden Vorgehen geboten habe. Eine Veröffent lichung des vom prcustisclxn StaatSministerium heraus gegebenen Erlasses im „Reichs- und Staalsanzeiger" und in deu Ministerialblättern unterbleibt, da es sich lediglich um Anordnungen für den inneren Dicnstbctricb handelt, die nur für einen Teil der Beamtenschaft der Ministerien Be deutung haben. Sie mutziMn SvarmaßnalMU tu «rast Berlin, 1. Dez. Die umsassendcn Resormmastnahmeu in der preußischen Zentralverwaltung, die durch die Spar verordnung der kommissarischen Regierung vom 20. Oktober dieses Jahres verfügt wurden, sind mit dem 1. Dezember wirksam geworden. Da die Sparvcrvrdnnng sich auf die sogenannte Dietramszeller Notverordnung des Reichs präsidenten stützt, jene Verordnung, in der die Länder er mächtigt wurden, Sparmaßnahmen zur Herstellung ihre« EtatögleichgewichteS durchzuführcn, ist das Parlament oder eine andere Stelle nicht in der Lage, die setzt in die Praxis überführten Reformen In der preußischen Zentralvcrwal- tung zu beseitigen. Mi« dem 1. Dezember hat daher in Preußen da« bisherige Ministerium für Bolkswohlsahrt aus gehört zu existieren. Mit dem gleichen Termin führt das bisherige preußische Handelsministerium den Namen „Ministerium für Wirtschaft und Arbeit". In den beteiligten Fachressorts wird über die Einteilung, vor allem -er Neuverteilung der Ausgaben der Zentralinstanzen, noch weiter verhandelt werden. Englands Arie ln brr Mtlenabrltttung itt ttoo ronneli Schiffe venösen nicht London» 1. Dez. Im Verlaus der UnterhauSauSsprache über die Seeabrüstung ging der Erste Lord der Ad miralität aus die Anregungen ein. die Ltntenschtsse durch Schisse von 10 NM Tonnen zu ersetzen. Die englische Ad miralität tct aus technischen Gründen der Ansicht, daß «tu 1ü l>oa,Ton«en»Schiss vollkommen unfähig sei, di« Aufgabe» eines Schlachtschiffe» zu erfüllen. Das sei auch tm übrigen die Ansicht von 00 v. H. aller Seeoffiziere. Wenn England zum tOOOO-Tonnen-Schtsf übergehen würde, müsse eS für seine Zwecke so viele davon bauen, daß sich eher eine K o st e n e rh ö h u n g al« eine -Verminderung ergeben würde. England versuche, die Schlachtsckisstonnagc aus 23 000 herabzusctzcn. Weiter wolle es die 10 000-Tonncn-Kreuzcr und die Unterseeboote ab- schafse». Wenn die Abschaltung der Unterseeboote durchgesetzt werde, set England bereit, die Zahl der Zerstörer zu vermindern, vorausgesetzt, daß die andere» Staate» Nch diesem Schritte auschlvsscn. England wünsche eine Herabsetzung der Krenzcrtvnnage ans 7000. Einen solchen Kreuzer könne niemand mehr eine Angrlsfswafsc nennen. Di« «uglifch« R«gi«r«ug habe dabei deu GchissStyp im Auge, d«r Deutschland unter d«m Bersailler Ber, trag erlaubt wurde. Der konservattve Abgeordnete CarSdcn sagte, daß Deutschland einen äußerst gefährlichen SchisfStyp entwickle, ber alle Berechnungen der Schlachtschtfskonstrukteure In ber ganzen Welt über den Haufen werfen werde. England habe nur drei Schisse, die Ne in Schach halten könnten. Auch andere Abgeordnete wiesen auf die „Gefahr" der neue» deutschen SchiffStypen ober ans ihre Vorbildlichkeit für den KrtcgSfchissbau hin. Der ehemalige KrtcgSmarinemInistcr Amery sagte, es sei nicht zu rechtfertige», daß England durch den Ber- failler Bertrag gezwungen werden solle, qualitativ ober Manische Sssenitve in »er Mandschurei Schanghai, 1. Dez. Nach schnellem Vormarsch läng» der vstchinesischen Bahn haben die Japaner die Stabt Tschal antun eingenommen. Man glaubt, baß die Offen sive, an der rund 20 000 Japaner tetlgenommen haben sollen, weniger Zweck hat, die starken GcblrgSstellungcn der Chinesen bet Chingan zu nehmen, als vielmehr den chine sischen Befehlshaber tn der Mandschurei. General Supingwen, zu Verhandlungen zu zwingen. Suptngwen hält 280 japanische Zivilpersonen als Geiseln gefangen und verweigert ihre Freilassung. Supingwens Hauptquartier meldet, daß sechs japanische Flugzeuge den Westbahnhof von Tschalantnn mit Bomben belegt und den Bahnhof nnd etntge Kasernen zerstört hätten. Brschleunigtr Lötung »er Krise tut not vradtmalckuog unserer Berliner Lvdrtltlettoug