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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.12.1932
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-12-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19321202017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932120201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932120201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Enth. Beilage: Der D.N.-Kraftfahrer (Nr. 48, Seite 9-10)
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-12
- Tag 1932-12-02
-
Monat
1932-12
-
Jahr
1932
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.12.1932
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Nr. 8S7 Sette r — »Dr«v«er Nachricht«»'' — Attika^ LLq«ch«Urr Englands S»uldennole an Amerika Wsssn Lis's sckon SunttokrSalfaiopfA. dieul 10 p,g.-p»okung dievi voppai 27 pfg. vlook 23 pfg. Die Reserve« der britischen Regierung in Gold in ausländischer Währung würben, obwohl Ne ausreichen, " , um Die NerttauenSvotum für -le Revterunv Verriet Paris, 1. De». Al» Abschluß der Interpellation», debatte über die Vermittlungsgebühren an die Banken sllr di« Konvertterungsoperatton wurde mit 871 gegen 18S Stimmen «ine Tagesordnung angenommen, die der Regierung das Vertrauen ausspricht. jeder weitere Angriff auf bi« Löhne und Rechte der Arbeiter muß unterbleiben: die Unabdingbarkeit der Tarifverträge, die durch die Verordnung vom S. September ausgehoben war, muß für die Zukunft unangetastet bletbeiu" Eia Arbetlsbeschassun-kmogkamm de« SiSdlkkags Berlin, 1. Dez. In einer Besprechung zwischen dem Präsidenten des Deutschen StädtelageS, Dr. Mulert, und den GewerkschastSführcrn Leivart und Otte kam die Ansicht zum Ausdruck, das, die bisherigen Maßnahmen zur Wiederbelebung der Wirtschaft nicht ausreichten, weil die öffentliche Hand nicht genügend eingeschal tet sei. Infolgedessen müsse eine Beteiligung der össent- lichen Wirtschaft an den Steuergutschetnen gefordert werden. Der Vorstand beS Deutschen StädtetageS will der Netchsregierung Pläne für ein ganz konkretes Arbeit». beschaffungSprogramm vorlegen, dellen Durchführung und Finanzierung alsbald möglich sei, so daß mit den dring lichen Arbeiten sofort begonnen' werden könnte. Hitler spricht in Gretz Greiz, 1. Dez. Adolf Hitler sprach hier heute abend zum thüringischen Kommunalwahlkampf. Nach Ausführungen zur thüringischen Politik kam er auf die letzten poli tischen Begebenheiten zu sprechen und erklärte, man verlange ihn und seine Organisation nicht um der Sache willen, sondern um die Organisation zu diskreditieren durch die Fehler, die die anderen begangen haben. Dazu gebe er aber seine Organisation nicht her. Man habe ihm vor geworfen — auch in den eigenen Nethen —, daß er nicht in die Papen-Regterung eingetreten sei. Die Regierung sei aber nach kurzer Dauer zu- sammengebrochen. Was würde man heute von ihm sagen, wenn er mltgestürzt worden wäre? Die Intervalle von einer Regierung zur anderen werden immer kürzer, und die Zeit der Nationalsozialisten komme und komme bald. Auf mündliche Verhandlungen lall« er sich in Zu kunst nickt wieder ein. da man ihn nur damit in die Falle locken möchte. Alles geschehe letzt schriftlich. Auch er könne einmal rasch von der Bildsläche verschwinden. Dann wolle er. daß aus den schriftlichen Auszeichnungen sestgestellt wer- den könne, baß er ehrlich und nur der Sache gedient habe. — Hitler begab sich daraus zu einer zweiten Rede nach Altenburg. — „steine Berlüneerung »er Wellunordnune!" London, 1. De». Der Wortlaut der neuen britischen Note an Amerika liegt nunmehr vor. Die 2ü Folioseiten umfassende Note betont besonders eindringlich die tiefe Ueberzeugung der britischen Regierung, daß eine Wiederaufnahme der KriegSschnldenzahlungen, wie sie vor dem Hoovermoratorium bestanden, un vermeidlich die Depression im Welthandel verschärfe« und verhängnisvoll« Folgen für jede Ratto« zeitige« «erd«. Die britische Regierung glaubt, daß eine Erörterung der Angelegenheit mit der amerikanischen Regierung frucht bare Ergebnisse für das Wiederaufleben der Weltwohlfahrt zeitigen könne und ist überzeugt, baß die Aussichten deS Erfolges wesentlich durch die Verschiebung der Dezemberrate gekellert werben würden. Die britische Note legt sehr eingehend die Gründe bar, die zu der An regung einer Suspendierung der Dezemberrate führten und gibt eine ausführliche Darstellung der einzelnen Krisenphasen. Die Note weist mit Nachdruck darauf hin, baß baS Sustem der zwischenstaatlichen Schulden einen der wich tigsten Gründe für dte Untergrabung beS Vertrauen» barstellt. Diese zwischenstaatlichen Schulden heißt «S weiter, sind grundverschieden von wirtschaftlichen Anleihen, die sich durch ihre Produktivität selbst liquidieren. Reparationen und Kriegsschulden aber sind Ausgabe« für Zerstörung, die nichts hervorbringen, womit st« znrückgezahlt «erden könnten. Aus lange Sicht können internationale Schulden nur in der Form von Waren oder Diensten gezahlt werden. Vertrauen und Kredit können nicht wieder ausleoen, bis den Versuchen, den Strom des Kapitals zn zwingen, bergauf zu fließen, ein Ende gemacht ist. — Dte Erfahrung hat gezeigt, baß die Zahlungsfähigkeit des Schuldner» nur zweitrangige Bedeutung besitzt gegenüber der Fähigkeit der Welt, die wirtschaftlichen und finanziellen Folgen, dte die Transferierungen mit sich bringen würden, zu ertragen. SS wird einem Glänbsgerlanbe nicht» nütze«, ein paar Millionen Pfund ober Dollar »« sammel«, wenn es dadurch die Weltnnordnnng verlängert, und «ine KricgSschuldenregelung, wie großzügig sie auch immer sein mag. würbe sich über und über durch den Bei trag bezahlt machen, den sie zn der Wtebererholung der Welt leisten würde. SS liegt in der Macht der Regierungen der Welt und besonders der Bereinigten Staaten und Großbritanniens, als der beiden größte« wlänbigernationen, «enn sie sich znr Zusammenarbeit -nsammensind««, den ««Neu und wesentlichen Schritt aus dem Wege zur Abwendung deS finanzielle«, wirtschaftlichen «nd polUifche« Unheil» z» gehen. In dem der Lausanner Regelung gewidmeten Abschnitt der Note heißt e«: Wenn di« Zahlung der für die britische Kriegsschuld an dte Bereinigten Staaten fälligen Summen wieder ausgenommen werden soll, so würde die britisch« Negierung verpflichtet fein, dte Frage der Zah lungen ihrer eigenen Schuldner wieder zu «rönnen. Die Schnldnerländer würde« ihrerseits Zahlungen DentschlanbS zu fordern habe«, «nd Großbritannien würde das«lbe tu» müllen. Ohne eine Regelung der KriegSschmdenverpslichtungen könne das Lausanner Abkommen nicht ratifiziert werden. Di« Frage der Reparationen würde ««geregelt bleibe«. Die Besserung im Vertrauen, die auf dte Lausanner Ver- einbarungen folgte, würde wieder zunichte gemacht werden und zahlreiche ernste politische und finanzielle Probleme, die letzt unter Erörterung stehen, würden dadurch verhängnisvolle Ergebnisse haben. * Die Note erklärt: „Die britische Regierung betont ihre Ueberzeugung, daß ihr Vorschlag für «ine Suspendierung der Dezemberzahlung, ein Vorschlag, der in keiner Weise eine schließliche Regelung berühren würbe, notwendig ist, um die für ein erfolgreiches Ergebnis der darauf folgenden Besprechungen Uber dte Revision der bestehenden Gchuldcu- verpfltchtungen günstige Lage zu schaffen. Kräfte de» Lande» au»wirken. Deutschland» geringere ftaat- liche Schuldenlast aber ist dte Folge der größten Kapital- zerstörung in der Geschichte. Hinzu kommt, baß Deutschland mit einer ausländische« Schuldenlast von 20 Mil- Narben belastet ist, bi« zum größten Teil die Folg« der Trtbutleistungen ist. Di« Zimen hierfür gehen dem volks wirtschaftlichen Kret-laus verloren. Ne wirken al» stän dige Einbuße an Kaufkraft, bedeuten also sür unseren Wirt- schastakörper «inen ununterbrochenen Kapitalverlust, der gerade unseren Gläubigern, die sich benachteiligt fühlen, zu- gute kommt. Sie sind aus die Dauer in ihrer jetzigen Höbe um so weniger tragbar, weU da» Ausland sich immer mehr gegen deutsche Waren absperrt, un» also dte ZablunaSmög- ltchkeit nimmt. Schon au» diesem Grunde ist die BewetS- sllhrung de» Auslandes hinsichtlich unserer Leistungsfähig- leit völlig irreführend. Entscheidend aber ist, daß der innerdeutschen privaten Entschuldung die Zerstörung eines groben Teile» der deutschen Privatvermögen gegenttbersteht und Deutschland infolgedessen zur össentlichen und privaten Verschuldung an da» Ausland zwangsläufig schreiten mußte. Ein erheblicher Teil des deutschen Judustrteapparates ist stören, die anderen Staaten einschließlich Amerikas «»stickten in inneren «nd äußeren Schulden, während Deutschland, von politischen Schulden und seiner inneren Schuldenlast befreit und ausgerüstet mit dem glänzendsteit industri ellen Apparat der Welt, sich anschicke. sein« bisherigen Gläu biger aus dem weltwirtschaftlichen Felde zu schlagen. Im einzelnen geht diese Propaganda zunächst davon aus, daß Deutschland, im Gegensatz zu allen anderen Staa ten der Welt, sich von seinen Kriegsschulden fast restlos »u befreien vermocht habe. Vor elf Jahren, so sagt man in Amerika, England und namentlich in Frankreich, habe Sie deutsche Trtbutschuld noch 224 Milliarden betragen. Neber die Etappen der Londoner Konferenz, des DaweSplane» bis zum Aoungvlan sei sie schließlich auf 40 Milliarden herabgesetzt worden. In Lausanne sei diese Summe schließ lich bis aus den Rest von drei Milliarden gestrichen wor- den, der aber insofern reichlich theoretisch sei, als er erst gezahlt zu werden brauche, wenn die Weltkreoitmärkte be- rett sind, den entsprechenden Betrag an deutschen Anleihen aufzunehmen. Hinzu aber kommt nach Ansicht der Gegen seite. daß Deutschland nicht nur durch die Reparations streichung seiner politischen Schulden lebig geworden sei, sondern gleichzeitig durch die Jnslatton von ISkO bi» 1028 von nahezu seinen ganzen inneren Schulden be freit worden sei. Man sagt, Dcutichland habe vor dem Kriege eine Staatsschuld von 20 Milliarden gehabt. Der Krieg habe diese Schuld aus 196 Milliarden erhöht. Heute habe sich diese Schuld aus 1» Milliarden durch dte Inflation ermäßigt, also aus die Hälfte der Vorkriegsschuld. Dagegen sei die amerikanische Staatsschuld von 4,0 Milliarden im Jahre 1021 aus 04H Milliarden angewachsen. Sie betrage heute 7S Milliarden. Im Gegensatz zur deut schen Schuld, dte sich aus 160 Reichsmark auf den Kopf der Bevölkerung belaufe, kämen demnach in Amerika 640 Reichs- mark aus den Kops. Englands Staatsschuld sei von 14 Milliarden aus 1ö2 Milliarden Im Jahre 1010 gestiegen. Durch dte Stcrlingabwertung sei sie dann auf 184 Mil liarden, nngesähr -'M» Reichsmark aus den Kops, herab gesetzt worden. Frankreichs Staatsschuld habe 1918 rund 2S Milliarden betragen. Durch den Krieg habe Ne sich aus 228 Milliarden erhöht: durch die Inflation lei Ne bann wieder aus den Betrag von öS Milliarden, pro Kopf 1800 Reichsmark, herabgesetzt worden. AuS diesen Zahlen er rechnet dte antideutsche Propaganda dann, baß infolge de» Krieges dte Staatsschuld Amerikas beute siebzehnmal so grob wie vor dem Kriege lei. die britische achtmal und die französische doppelt so groß, während die deutsche nur halb so groß sei. Daran» wird der Schluß gezogen. Deutschland» Lage sei weit besser, als die seiner hauptsäch lichen Konkurrenten, zumal seine Industrie sich ebenfalls ihrer Schulden entledigt und aus de» von ihr neu geborg ten zwölf Milliarden ihre Ausrüstung so sehr modernisiert habe, daß cS kein einziges Land gebe, das einen besse- ren Jndnstrieapparat besäße. Hieraus wird dann die Fol gerung gezogen, daß das schuldenfreie Deutschland, sobald die Weltkrise überwunden sei. der größte und gefährlichste Konkurrent, der te zu fürchten sei. werden müsse. Gegen diese völlig irrige Ansicht gilt eS. von deutscher Sette energisch Front zu machen. Zunächst einmal ist die deutsche össentltche Schuldenlast mit 10 Milliarden falsch angegeben. Vor dem Kriege hatten Länder und Gemeinden 12 Milliarden Schulden, dte heute aus insgesamt 38 Mil- liarden angeschwollen sind. Das Ausland kennt keine Länderfinanzen, und auch die ausländischen Gemeinden sind lange nicht lo sehr belastet wie dte deutschen. Man kann zum Vergleich nicht ausschließlich die deutschen Reichs schulden. sondern muß dte össentlichen Schulden tn ihrer Gesamtheit heranziehen. Nichtig wird das Bild der Verschuldung Deutschlands und des Auslandes aber erst, wenn man bedenkt, daß dte Schuldentilgung in Deutsch land durch eine Kapitalverntchtuna vom glei chen Ausmaß erzielt wurde. Die englischen, amerika nischen und französischen Schulden sind lediglich innere Schulden Das bedeutet, daß die Schulden des Staate» bei seinen Bürgern als Vermögen erscheinen. Was der amerikanische Staat seinen Bürgern an Zinsen zahlen muß. erhöbt deren Kaufkraft, die wiederum Industrie und Land wirtschaft befruchtet, also werteschassend wirkt. Das Schul denproblem dieier Staaten ist ein volkswirt'^ittli-k'es Ver- teilungSproblem. ES stört den wirtschaftlichen Kreislauf nicht, kann sich also auch nicht nachteilig aus die produktiven Die zortemiWn der SemiMaftm Ein Bkies des ASSI, an dm Mdkminisltk Berlin, 1. Dez. Ter „Vorwärts- veröffentlicht in seiner heutigen Abendausgabe ein Schreiben des ATGB. an den Reichswehrminister, da», wie erläuternd hinzngcssigt wird, nach der Besprechung deS Vorstandes de» Allgemeinen GewerkschastSbundeS mit General v. S ch l e i ch e r ans dessen Wunsch hin versaßt wurde, um dte tn der Unterredung aus- gestellten Forderungen der Freien Gewerkschaften bar- zulegen und zu begründen. Tas Schreiben trägt daS Datum vom 20. vorigen MouatS und erklärt vor allem: „Die Verordnung des Neicksarbeitsministers von» S. September 1982 ist außer Kraft z« setzen. Di« in der Verordnung vom 4. September 1VS2 sür Ren» «instcllungöprämien zur Verfügung gestellten 700 Mill. Reichsmark sind unverzüglich zur Finanzie ¬ rung öffentlicher Arbeiten zu verwenden." Zu dem durch die Verordnung vom v. September den Unternehmern gegebenen Recht, die Löhne für die 81. btS 40. Stunde zu kürzen, wird erklärt, dies habe große Be- unruhtgung in den Betrieben und zahlreiche Streiks verursacht, obwohl ein großer Teil der Unternehmer auf die Ausnutzung dieses Recht» von vornherein verzichtete. DaS Schreiben fordert weiter: „Die Verkürzung der Arbeitswoche anf 40 Stnube« muß unverzüglich als gesetzliche Maßnahme durchgeftthrt werden, was damit begründet wird, baß der durch die er wähnte Verordnung geschaffene Anreiz zur Verkürzung der Arbeitswoche aus 40 Stunden versagt habe, angesichts der Massenarbeitslosigkeit aber verlängert« Arbeitszeit und Ueberstunden Uber 40 WocheuarbettSstunden hinaus nicht länger geduldet werden könnten. Sodann wird verlangt, da» Sustem der Steuergutscheine dahin umzugestalten, daß entsprechende Stenergntscheine al» Grundlage sür die Finanzie rung öffentlicher Arbeiten verwendet werden könnten. Hier heißt es in der Begründung: „Tie bisherige Auswirkung des Systems der Steuergut. scheine läßt zwei Tatsachen unstreitig erkennen, eS hat sich insofern bewährt, als eS bewiesen hat. daß eine öffentliche Kredttschöplung tn gewissen Grenzen möglich und mit keiner Jnslationögesahr verbunden ist. ES hat insofern versagt, als es eine fühlbare Erweiterung der Produk tion und Verringerung der Arbeitslosigkeit nicht ge zeitigt hat." Diese angeregten Maßnahmen, so wird erklärt, machten etwa 1.7S Milliarde Reich-Mark ohne geringste Inflation»« aesaür »nr Arbeitsbeschaffung srei und ermöglichten dte Wiederbeschästtgung von einer Million Arbeitsloser. Ab schließend zählt der Brief noch die folgenden Forderungen aus: „Tie durch die früheren Verordnungen herbcigeführten Verschlechterungen der Sozialleistungen müßten im Nahmen der Möglichkeit rückgängig gemacht werden: die Ver sorgung der Arbeitslosen muß namentlich in dem cheoorstehenden Winter auSrstchevo verbessert werben; überfremdet, «tn entsprechender Trll d«» Ertrage» deutscher Arbeit Meßt tnsolgedessen tn» «u»land. De»haw muß von deutscher Sette mtt allem Nachdruck gegenüber den Zahlenkunststückchrn einer antideutschen «gitatto« daraus hingewtelen werden, baß England 72 Mil- ltarben tm Ausland« angelegt hat. Amertka SO Milliarden und Frankreich rund 10 Milliarden. Wenn d»-«e Summe bei Frankreich gertng erscheint, so deshalb. «eil bie fran zösischen Sparer den größten Teil ihrer Gelder nach Hanse geholt Haven. Frankreich gestattet sich sogar den vurus, Kapital in unproduktive» Barrengold »u verwandeln. Ali« diese Staaten beziehen also vom AuSlanb zusätzliche Kauf- kraft, dl« ihre Wirtschaft befruchtet, während umaekelnt Deutschland bei einer AuSlandSverschtckdung von 20 Mil. liarden, brr ein Au»lanb»vermögen von nur v Milliarden gegenübersteht. «inen bauernden Kauskraftverlust aufzu- weisen hat. Dtesen Vermögenbvergletch, der allein die Leistungsfähigkeit Deutschlanbs und be» Aualande« richtig beleuchtet, gilt es einer irrtümlichen Propaganda Uber die wirtschaftliche Gefahr eines „schuldenfreien" Deutschlands entgegenzuhalten. und i um WährungSschwankunaen zu mildern, nicht genügen, die Zahlung von 05>L Millionen Dollar zu decken. ... WährnngSschivterlgkeit würbe bestehen bleiben, selbst wenn man zu dem Hilfsmittel einer Sterltngzahlung auf ein Sperrkonto greifen würde. Die einzig ttbrigbleibende Alternative würde eine Zahlung tn Gold sein. Eine derartige Zahlung würde die Opferung eine» beträchtlichen Teiles der Goldreserven der Bank von England bedeuten, die allgemein angesehen werden al» gerade genügend für die Verantwortlichkeit London- als Flnanzmtttelpunkt." Dtt Gm-ruü tn Washington Washington, 1. De». Dte englische Note wirb hier all- gemein als diplomatisches Meisterstück bewun- bert, und einig« der von der englischen Negierung an- geführten Argumente werden als durchaus diskutabel be zeichnet. Trotzdem bereitete der Inhalt Enttäuschung, weil man fest geglaubt hatte, baß die amerikanische Antwort aus dte erste britische Note die Unmöglichkeiten de» Aufschubs der Dezemberrate, überzeugend dargeleqt habe. Dte englischen Ausführungen tn der heute publi zierten Not« seien wertvolles Material für spätere Verhandlungen, wenn und sobald der Kongreß die be treffende Kommission ernannt habe, aber sie könnten nicht als Grund Mr bie Nichtzahlung der am 1ö. Dezember fälli gen »5 Millionen Dollar benutzt werden. Bekanntlich ist auch tm Kongreß bie Mehrheit gegen Hoover eingestellt und wird sich, da Roose velt elne Einmischung zugunsten der Alliierten ablehnte, kaum dazu verstehen, irgendwelche Vorschläge Hoover» in der Schuldensrage gutzuhetßem Dte Lage wirb ferner da durch verschärft, daß morgen auch Frankreich eine ähnliche Note hier übergeben und damit wiederum der Eindruck einer Alliierten-Einheitsfront ge schaffen wird, was erfahrungsgemäß den BundeSkongrek stets noch mehr zur Ablehnung geneigt macht, insbesondere da hier keinerlei Neigung sür ein Eingehen aus französische Wünsche besteht. Die französische Rote Pari», 1. Dez. Unter dem Vorsitz be» Präsidenten Lebrun hat am DonnerStagvormtttag der Mtnisterrat ge tagt. Er hat dte Haltung der französischen Vertreter in Genf und den Wortlaut der französischen Antwort aus dte Note Gttmson» gebilligt. Wie verlautet, ist diele zweite französische Denkschrift bereits am Donnerstag nach Amerika übermittelt worden. Frankreich besteht auf der Verbindung zwilchen Reparationen und Amertkat<s>nlden und steht tm Hoovermoratorium. tn der Erklärung an Laval und tm Baseler Sachverständigengutachten eine Be stätigung dafür. Neben diesen politischen Betrachtungen enthält dte neue französische Denkschrift einen Hinweis aus die finanziellen Folgen, bie eine Uebcrweisung einer Schnlbenrat« haben würde. Das Gn-e -e< RepubltkschuhoesetzeS vradtmalänn» ao»»r«r virlloor Sokrtltleltnop Berlin, 1. Dez. DaS Republikschutzgeseh endet mit dem 81. Dezember. Eine Reihe von Bestimmungen dieses Ge setzes sind in Notverordnungen des Reichspräsidenten be reits übernommen worden. Zur Zett wird Im Retchsinnen- ministertum geprüft, ob und welche Bestimmungen des NepubltklchutzgeletzeS nach dem 81. Dezember durch eine Notverordnung des Reichspräsidenten weiter tn Kraft ge setzt werden sollen.
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