Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 25.06.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-06-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193706258
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19370625
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19370625
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1937
-
Monat
1937-06
- Tag 1937-06-25
-
Monat
1937-06
-
Jahr
1937
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 25.06.1937
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Rmd Flore« Da Custlfa ln seiner Bergenen" Kammer uns « tziuem „eigene«»" .Staate eine Opposttiono.chcheit vor» ,i» in SiidamerUa durch seine Seltenheit bemerkenswerter Vorgang. Flores da Cunha kümmerte sich jedoch wenig um Mehrheit oder Minderheit, er lieh sür alle Fälle das Parlament mit Polizei umstellen, und hoffte, die Minder heit schon bald wieder irgendwie in eine Mehrheit verwan deln zu können. Unter normalen Umständen wäre solches auch sicher ein Leichtes gewesen, aber diesmal wurde die Mehrheit, obwohl sie oppositionell war, von der Bundes gewalt unterstützt: Sie sandte ein Telegramm an Vargas nach Rio de Janeiro, beklagte sich bitter über di« Rechts brüche von Flores da Cunha. — und schon griff die Bundesregierung ein. , . In ganz Brasilien herrscht, seit dem Novemberaufstand von 935, Belagerungszustand, und in den einzelnen Staa ten liegt die Durchführung dieses Belagerungszustandes in der Hand der Gouverneure. Durch ein Dekret nahm Bundespräsident Eetulio Vargas nun dem Gouverneur Flores da Cunha die Befugnisse, die mit der Durchführung de» Belagerungszustandes in Rio Grande do Sul zu- fammenhängen, und übertrug sie auf da Cunhas persön lichen Feind, den General der Vundestruopen, Mevez. Da mit war da Cunhas Einfluß für die künftigen Präsidenten wahlen im Staate Rio Grande do Sul ausgeichaltet, das Manöver des Wahlbündnisses da Cunha-Salles Oliveira geschickt konterkarriert. Man wundert sich allgemein, daß sich Flores da Cunha bisher dieser Maßnahme gefügt hat. Er hat es sicherlich nicht gern getan, und zunächst wurden, über das benachbarte Uruguay, allerlei Putschnachrichten ins Ausland gesandj. Es hieß, Flores da Cunha habe die Polizei gegen die Vundestruppen mobilisiert, halte die wich tigsten Telegrafenstationen und Eisenbahnlinien des Staates besetzt und sei entschloßen, das Dekret des Bundes präsidenten nicht anzuerkennen. In Wirklichkeit aber schickte da Cunha Telegramme nach Rio, in denen er das Dekret annahm, es aber als ungerecht bezeichnete und dagegen pro testierte, doch ist das nur als eine platonische Geste zu be trachten. Flores da Cunha mag sich gesagt haben, daß er materiell seinem eigenen Staate unterlegen sei, — hinter dem General Estevez standen die gutbewafsneten Vundes truppen, die zwar an Zahl (15 000) kleiner als leine 30 000 Mann zählende Polizei, in Bewaffnung und Aus bildung jedoch erheblich stärker seien. Was hätte er schließ lich mit seiner Polizei gegen Maschinengewehre und Kanonen der Bundestruppen auszurichten vermocht? So beschied sich Flores da Cunha, zog es vor^ weiter Gouver neur zu bleiben, auch ohne praktische Macht in seinem eigenen Staate (denn den Gouverneursposten hat er nicht verloren), .und machte keinen Putsch. Sondern er wartet seine Stunde ab. Für den Augenblick aber ist Bundes präsident Vargas der unbestrittene Sieger, fein hervor ragendes taktisches Geschick hat zu den vielen früheren einen neuen Erfolg errungen. Reichsbetrie-sappell -er RBG. Nahrung und Genuß Mer 4000« Betriebe angetreten - Sine Ansprache Vr. Leys Bielefeld, 26. Juni. Bielefeld war heute vormittag der Mittelpunkt des Reichsbetriebsappells der Relchsbetriebsgemein- schaft Nahrungs- und Gcnußmittel. Das Herz der Veranstal tungen waren die Bielefelder Oetkerwcrke. Hier sprach Dr. Leo, dessen Ausführungen auf den Deutschlandsender und die Reichssender Stuttgart und Köln übertragen wurden. Der Leiter der Reichsbrtriebsgemeinschast Nahrungs- und Genußmittel, Wolkersdörfer, meldete dem Leiter der Deutschen Arbeitsfront Dr. Ley 40 840 Betriebe, darunter neun Muster betriebe, der Relchsbetriebsgemeinschast mit 1273 000 Gefolg schaftsmitgliedern im ganzen Reiche angetreten. Dr. Ley ging ln keiner Ansprache davon aus, daß jeder Appell den Sinn habe, festzult-Ilen, ob die Menschen an Ihren Plätzen seien. Sa weroe nun auch das deutsche Volk aufgeru fen. um festzustellen, ob es am Bau des neuen Deutschlands Mitarbeiten wolle. Von jebem Deutschen werde verlangt, daß er mitschaffe am Werke Adolf Hitlers. Das deutsche Volk habe keine Kolonien, kein Gold und keine Edelsteine, aber es habe seine Fähigkeiten, seine Intelligenz und seinen Fleiß, die es ausnutzen könne. Dr. Ley verglich dann, was früher war und was heute ist. Früher war Deutschland nach außen ohnmächtig, mißachtet und geknechtet, seiner Ehre beraubt, der Spielball der internationa len Kräfte — heute 'st Deutschland wieder eine der ersten Mächte der Welt. Einst war Deutschland zerrissen in Parteien, Klaffen, Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände, in Tau sende von Vereinigungen. An diesem Appell nehmen mehr als «ine Million Menschen teil, die ehemals in Parteien und Klaf fen zerrissen waren. Heute dagegen, so betonte Dr. Ley unter stürmischem Beifall, sind diese Menschen die treuesten Söhne Deutschlands. Dr. Ley erinnerte dann an die Leistung des Füh rers, besonders an die Beseitigung der Arbeitslosigkeit. Die Wirtschaft sei gesund und entwickele sich prächtig. Der größte Mangel herrsche nicht an Rohstoffen, sondern an deutschen Ar beitskräften. Zu alledem komme, daß die Menschen anders ge worden seien. Früher seien sie verbittert und hoffnungsios gewesen, heute könnten sie wieder lachen. Werde mit dem glei chen Fleiß und dem gleichen Willen, wie in den vergangenen vier Jahren weitergeschasfen, dann werde in den kommenden vier Jahren der Erfolg genau so groß und gewaltig sein. — Dr. Ley schloß dann, alles dies sei aus den Führer zuriickzusUH- ren, Deutschland aus Not. Elend, Schande und Knechtschaft be freit und das deutsche Volk zu einem neuen Geist und einem neuen Glauben erfüllt zu haben, das alle'n ist das Verdienst Adolf Hitlers. Nach nichtendenwollendem Beifall schloß der Leiter der Relchsbetriebsgemeinschast den Reichsbetriebsapvell. Bielefeld trägt aus Anlaß der heutigen Veranstaltungen reichen Flaggenschmuck. Vor dem Reicksbetriebsappell fand in den OetKer-Werken ein Betriebsavpell statt, bei dem Gauleiter Reichsstatthalter Dr, Meyer den Betriebssichrer Dr. Kaselowski die vom Führer unterzeichnete Urkunde über die Verleihung der Bezeichnung „Nationalsozialistischer Musterbetrieb" übergab. Europa kann Mt rettungslos abhängig von seinen Schülern bleiben Göring, Neurath und Schacht zum Internationalen Handelskammerkongreß. Berlin, 28. Juni. Der am 28. Juni in Berlin beginnende Kongreß der Internationalen Handelskammer, zu dem 1400 ausländische und 800 deutsche Gäste angemeldet worden sind, bildet eine Vereinigung der besten Sachkenner und Praktiker der Welt in Wirtschafts- und Finanzfragen, von deren Aus sprache über die Hemmnisse des Welthandels viel Positives er wartet wird. Ministerpräsident Generaloberst Göring, der Be auftragte für den Bierjahresplan, hat dem Organ der Industrie- und Handelskammer „Deutsche Wirtschaftszeitung" ein Geleit wort zum Kongreß übermittelt, worin es u. a. heißt: Europa, das die überseeischen Länder ln weitem Umfang erschlossen habe, könne nicht ln rettungsloser Abhängigkeit von seinen Schülern bleiben, die obendrein nicht mehr Schuldner, sondern Gläubiger seien und damit den Ausgleich des zwischen staatlichen Güter- und Zahlungsverkehrs erschwerten. Aber ebensowenig, wie die überseeische Entwicklung an sich den Welt handel zum Erliegen brachte, werde auch die Nationalisierung der Rohstofferzeugung nach dem Vierjahresnlan. siir sich allein gesehen, die befürchteten Folgen haben. Man baue die politi schen Hemmungen ab. so schließt Göring, ..und man wird sehen, oaß auch die wirtschaftliche Zusammenarbeit noch weiter vor- wärtsgehen wird." Reichsaußenminister Freiherr von Neurath begrüßt den Berliner Kongreß als weiteren Beweis dafür, daß man in Deutschland nicht die Absicht habe, sich von einer erfolgverspre chenden Zusammenarbeit mit anderen Völkern zur Ausdehnung und Festigung des Welthandels und des Wohlstandes der Welt auszuschließen. Reichsbankpräsident und Reichswirtschaftsminlster Dr. Schacht schreibt: „Die Delegierten der Nationen seien sich der Verschiedenheiten der Länder und ihrer Bedürfnisse wohlbewußt; aber sie hätten den Mut und den Optimismus, über alle berech tigten Verschiedenheiten hinweg die allen gemeinsamen Inter essen zu sehen. Denn sie seien Kaufleute, die wüßten, daß ihr eigener Vorteil mit dem ihres Kunden parallel geht. Vom völkerverbindenden guten Kaufmannsgeist möge die Berliner Tagung zeugen. Vor der Erhöhung des englischen Währungs ausgleichsfonds um 200 Mllionen Pfund London, SS. Juni. Schatzkanzler Simon erklärte am Freitag morgen im Unterhaus, er beabsichtige, de» englischen Währungsausgleichsfonds um SO« Millionen Pfund zu erhöhen. Di« bisherige Höhe des Ausgleichssonds stellt sich aus »SO Mil lionen Pfund. Gleichzeitig brachte er einen entsprechenden Gesetzentwurf ein, der am Montag in zweiter und am Diens tag in dritter Lesung verabschiedet werden soll. Aeue Verhaftungen in Sowjettußland Zehn Schriftsteller „Volksfeinde" Warschau, 26. Juni. Wie die „Pat" aus Moskau meldet, sind im weißrussischen Teil Sowjetruhlands auf Befehl Stalins wieder mehrere Verhaftungen vorgenommen worden. Fest genommen wurden der Kommissar der Minsker Segelflug- schule Schuromski, der politische Kommissar der Kavallerie schule Niestirow, der Chef des Stabes dieser Schule Tscheren- kiewitsch und der Landwirtschastssachverständige Simkin. Mehr als zehn weißrussische Schriftsteller, von denen vier mit Namen aufgesührt werden, werden öffentlich zu „Feinden des Volkes" gestempelt. ' Eine amtliche Bestätigung der Verhaftungen ist noch nicht ersolgt. Aeuer Oberlandesaerichtspräftdent in Marienwerder Vom Reichsjustlzmlnlster «Ingesührt. Marienwerder, 25. Juni. Di« feierliche Einführung des neuen Oberlandesgerichtspräsidenten Dr. Draeger durch Reicksminister Dr. Gürtner sand am Donnerstagvormittag in Marienwerder statt. An der Feier nahmen Staatssekretär Schlegelberger vom Rcichsjustizministerium, der Regierungs präsident von Marienwerder und viele geladen« Ehrengäste der Partei, des Staates und des Rechtswahrerstandes teil. Der Reichsjustizminister mies besonders aus die gefestigte Tradition des Obcrlandesgerichtcs von Marienwerder hin. Kleine Lk^onilc Schützenschnur mit Granaten sür hjL Flakartillerie Berlin, 25. Juni. Als Schießauszeichen für die Flak artillerie wird das bereits eingesührte Schützenabzeichen nun mehr auch für die besten Leistungen im Schießen mit Flak geschützen verliehen. Das Schützenabzeichen ist bestimmt zur Auszeichnung von Unteroffizieren und Mannschaften, die beim Schießen, Messen, Horchen und Leuchten gegen Fluaziele die besten Leistungen erzielt haben. Es hat für die Flakartillerie bei den entsprechenden Stufen statt Eicheln Granaten. SOI Innungskrankenkassen mit 636572 Mitgliedern Berlin, 25. Juni. Die Spazialstatistik für die Innungs krankenkassen, die jetzt abgeschlossen worden ist, zeigt, daß nach Durchführung der In Auswirkung der letzten sechsten Auf bauverordnung vollzogenen Vereinigungen heute keine Zwerg kassen mehr vorhanden lind. Es wurden im ganzen 301 In nungskrankenkassen mit einer Gesamtmitglicderzahl von «30 572 ermittelt. Die durchschnittliche Mitgliederzahl je Kasse beträgt 2115. Geheimrat Leo Frobenlus ln Wien. Wien, 25. Juni. Der bekannt« deutsche Asrlkasorscher, Geheimrat Leo Frobenlus, weilt gegenwärtig zu mehreren Vorträgen In Wien. Am Mittwoch hielt «v in der Deutschen Philosophischen Gesellschaft einen Vortrag über „Afrikas Be- deutung für die weltgeschichtliche Betrachtung". Dem Bortrag wohnte Botschafter von Papen bei. Am Donnerstag sprach Ge heimrat Frobenlus in der Wiener Urania über Deutschlands Mnteil an der Erschließung Afrikas. Mutter „operierte" ihren verletzten Sohn selbst. Warschau, 25. Juni. In einem Dors« bei Gdingen wären im Verlauf einer Prügelei und Messerstecherei um die „Dorf schönste" vier jung« Männer schwer verletzt worden. Einer polnische diplomatische Schritte beim Vatikan Warschau, 25. Juni. Der Konflikt der polnischen Regie rung mlt dem Krakauer Erzbischof Sapieha nimmt immer grö ßer« Ausmaß« an. Am Donnerstagvormittag hat Außenminister Beck den päpstlichen Nuntius in Warschau be sucht. Gleichzeitig ist der polnisch« Botschafter beim Vatikan, Graf Skrzynski, beim päpstlichen Stuhl zur Berichterstattung über den Verlauf des Konfliktes emp fangen worden. Die polnische Oefsentlichkeit beschäftigt sich mit den Vor gängen In Krakau weiterhin mit großer Anteilnahme. Die Be hörden haben Vorsichtsmaßnahmen ergriffen, damit Ausschrei tungen vermieden werden. In Krakau sind das erzbischöfliche Palais und der Wawel durch Posten geschützt worden. 4» Wie man nun erfährt, steht der Konflikt, der um die Ruhestätte Marschall PIlsudskis ausgebrochen ist, im Zusam menhang mit dem am Sonnabend bevorstehenden Besuch König Carols von Rumänien in Polen. Erzbischos Sapieha weigerte sich, König Carol, der das Grab des Mar schalls besuchen will, das Betreten der Krakauer Kathedrale zu gestatten. Der Erzbischof gründet seine Weigerung daraus, daß König Carol nichi Katholik Ist. Deswegen hat Erzbischof Sapieha veranlaßt, daß der Sarg Pilsudskls in die Gruft der silbernen Glocken gebracht werde, damit König Earol dem toten Marschall außerhaib der Kathedrale seine Ehrerbietungen er weisen könne. Bremerhaven, 25. Juni. Nach mühevoller Arbeit ist es nunmehr gelungen, das Wrack des gesunkenen Walfängers „Rau III" aus 33 Grad auszurichten und stromrccht zu legen. Der Fortschritt der Berguirgsarbciten wird dadurch deutlich, daß man bei Niedrigwasser Teil« der Brücke, der Bäck und ein Stück vom Schornstein sehen kann. Nach den letzten Vor bereitungen am Freitag soll am Sonnabend ein dritter Versuch zur Hebung des Wracks unternommen werden. . von ihnen wurde mit aufgeschlitztem Bauch in das Haus seiner bestürzten Mutter gebracht. Die wackere Frau, die sicher keinen anderen Gedanken als den der Rettung ihres Sohnes hatte, schob die herausgctretencn Gedärme wieder in die Bauch höhle, ergriff kurz entschlossen ihr« Nadel und ihren Zwirn, mit dem sie sonst ihrem Sohn die Hosen flickte, und nähte die klaffende Wunde wieder zu. Als dieser Eingriff den Zustand des Kranken keineswegs besserte, sondern augenscheinlich wetter verschlimmerte, ließ die Mutter ihren Sohn doch auf «Inen Wagen laden und ln das nächste Kreiskrankenhaus bringen, wo «r einer sofortigen Operation von sachkundiger Han- unterzogen wurde. Unwetter an der Rlvlera Mailand, 25. Iunl. Die Rlvlera wurde In diesen Tagen mehrfach von schweren Unwettern heimgesucht. In Savona richtete ein zweistündiges Gewitter größere Verheerungen an. In den tiefergelegenen Stadtteilen wurden zahlreiche Fabrik räume, Lagerhäuser und Geschästsläden überschwemmt. Der Verkehr auf der Dia Aurelia längs der Küste wurde westlich von Savona durch herabstürzende Schutt- und Gesteinsmassen stellenweise unterbrochen. Im Gebiet des Monte Rosa, des Monte Ossola und in der Umgebung von Turin ist bis ties herunter Schnee gefallen. Streikend« frtz«n Zuck«rfeld«r ln Brand London, 25. Juni. Nach Berichten aus Trinidad Ist es am Donnerstag zu neuen blutigen Zusammenstößen zwischen streikenden Eingeborenen und Militär gekommen. Eine Gruppe von Streikenden llbersiel eine Zuckerplantage, setzte mehrere Zuckersrlder in Brand, beschädigte die Häuser und durchschnltt die Telephonleitungen. Militär eröffnete das Feuer, wodurch zwei Personen verletzt wurden. NeichewetterLtenst, Ausqabeort Dresden. Wetter aussichten für Sonnabend, 26. Juni: Müßige bis frische westliche bis nordwestliche Winde. Meist wolkrig. Zeit weise Regenfälle mit einzelnen örtl. Gewittern. Kühl. Geistlicher Rat wegen übler Rachrede verurteilt Frankenthal, 25. Juni. Vor der zweiten Großen Straf- kcknmer des Landgerichts Frankenthal hatte sich Donnerstag nachmittag -er 67jährige katholische Pfarrer, Dekan und Geistlicher Rat Joseph Schröder aus Deidesheim wegen übler Nachrede zu verantworten. Das Gericht verurteilt« den An geklagten, dem es sein hohes Alter und seine bisherige Straf freiheit als mildernden Grund anrechnete, zu einer Geldstrafe von 200 RM. Die Verhandlung gewann dadurch an Bedeu tung, -aß -l« üble Nachrede sich gegen den Gauleiter der Saar- Pfalz Josef Bürckel richtete. In der Verhandlung wurde auch oer Bischof von Speyer als Zeuge vernommen Sie ReichSbank in der 3. Zrmlwoche Berlin, 25. Juni. Nachdem in den beiden ersten Juni-* wachen die Entlastung der Reichsbank besonders stark war, so daß bis zur Mitte des Berichtsmonats 85,2 Prozent der zusätz lichen Ultimospitze abgedeckt waren, hat sich die befriedigende Entwicklung aus den Anlagekontcn, wenn naturgemäß auch nicht in dem hoben Umfange der Vorwochen, weiter fortgesetzt. Bei einer Abnahme der gesonnen Kapitalanlage um 113,9 auf 4917,3 Mill. RM. errechnet sich der Entlastungsprozcntsatz zum 23. Juni auf 105,1 Prozent gegen 86,2 Prozent zum gieichen Vormonatstermin und 113,7 Prozent zum entsprechenden Zeit punkt des Vorjahres. Im einzelnen haben die Bestände an Handelsivechseln un- -schccks um 47.6 aui 4468 Mill. NM., an Lombardforderunaen um 4,7 auf 44.4 Millionen RM. und an Reichsschahwechfein um 51,4 auf 1,0 Millionen RM. abgenom men. Die Bestände an deckungsfähigcn Wertpapieren stellen sich bei einer geringen Zunahme aus 104 2 Mill. NM., diejenigen an sonstigen Wertpapieren bei einer Abnahme um 10.3 Mill. RM. aus 299,8 Mill. RM. An Reichsbanknoten und Renten bankscheinen zusammen sind 138,7 Millionen aus dem Verkehr zurllckgefiossen, und zwar hat sich der Umlauf an Reichsbank noten um 131.8 aus 4428 Mill. RM., derjenige an Rentenbank- fcheinen um 6.9 auf 379,1 Mill. RM. ermäßigt. Der Umlauf an Scheidemünzen nahm um 30,5 auf 1441,3 Millionen RM. ab. Der Gcsamtzahlunosmsttelumlaus wird zum Stichtag des 23. Juni mit 6255 Mill. RM. ausaewiesen gegenüber 6424 Mill. RM. in der Vorwoche, 6266 Mill. RM. zum entsprechenden Zeitpunkt des Vormonats und 5790 Mill. RM. vor einem Jahr. Der Rückgang der sonstigen Aktiven um 47.7 aus 730,2 Mill. RM. Ist aus eine erhebliche Rückzahlung des Betriebs kredites des Reiches zuriickzufiihren. Die Giroguthaben er scheinen bei einer Abnahme um 9,0 Millionen RM.. die den Saldo zwischen einer Zunahme der öffentlichen und einer noch stärkeren Abnahme der privaten Guthaben darstellt, mit 700,6 Millionen RM. Die Bestände an Gold und dcckungsfähigew Devisen sind leicht erhöht um 0.4 aus rund 74.9 Mill. RM., wo bei sich die Goldbestände auf 08,9 Mill. RM. splus 37 000 RM.) und die Devisenbestände aus 6,1 RM. splus 386 000 RM.) be laufen. MittrldeEk We »om A. MI Freundlich. Die Börsentendenz am Freitag gestaltete sich im Gegensatz zu den Vorlagen wieder etwas freundlicher. Di« Umsahtätigkeit mar ln einigen Werten lebhaft. Rcichsschcitze 1937 wurden mit 89,75 elngeführt. Stadtanleihen lagen ruhig. Kommunale Altbesitz war lebhaft gesragt. Am Pfandbrief markt kam etwas Material in Leipziger Hypothekenpsand- brlesen heraus. Interesse bestand auch für Liquidationswert«, von denen Leipziger Hypotheken ein Viertel Pxoz. ausbesserten. Am Aktienmarkt hatten Stahlwerte größeres'Geschäft. Unter Immobilwerten wurden neuer Realbesih 1,25 Prozent hiHer gehandelt. Erste Kulmbach-Brauerei gaben 2 Prozent nach. Von chemischen Werten notierten Lingner-Werke 160H nach 165 drei Achtel ex. Dividende. Am Terttlaktienmarkt gewan nen Kötitzer Leder 1 Prozent und Dresdner Gardinen 1.5 Prozent. Bon Maschinenwerten zogen Schubert und Salzer 1Z5 Prozent, Großenhainer Webstuhl 1,76 Prozent an,,mäh- rend Wanderer 1Z Prozent nachgaben. Fahrrad Expreß wurden 3 Prozent niedriger notiert. Von keramischen Werten stellten, sich Meißner Ösen 1,26 Prozent und Steingut Sörnewitz! 8 Prozent höher. Am Pavleraktienmarkt wurden Limmrlhi Steina bei 8 Prozent Aufschlag repartiert. Banken hatten kleines Geschäft. Reichsbankanlelhe plus 2 Prozent. Don den übrigen Wetten gaben Wunderlich 1,25 Prozent, Speicheret Riesa 1H Prozent und Kllhltransit 2 Prozent her.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)