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Sonnabend/Sonntag, 19.20. Juni 1937 „Teufel, Teufel . . Dir grotze Schwindel «ine» kleinen Gauners Eisleben, IS. Juni. Am Bachbett der Bösen Sieben, eines kleinen Fluhlauses im Mansselder Seekreis, fanden dieser Tage Landarbeiter in der Nähe von Wormsleben einen völlig durchnähten Mann bewuhtlos und fast erstarrt aus. Der sosort benachrichtigte Arzt ordnete die Uebersührung des Unbekann ten in das Eislebener Krankenhaus an. Ins Leben zurückgerufen erzählte dort der junge Mann, der sich Will Edward Baker nannte, dah er Deutschamerikaner sei und in Neworleans seinen Wohnsitz habe. In Flensburg sei er 1908 geboren, und er sei nach Europa gekommen, um in Basel ein mütterliches Erbteil abzuheben. Mit ihm sei ein Mediziner namens Tom Fartoss herübergekommen, den er in Newyork kcnnengelernt hatw. Am 11. Juni hätten sie in dem Kraftwagen, den Baker aus Neworleans mitgebracht hatte, die Reise nach Basel angetreten. Zwischen Leipzig und Halle habe Fartoss seinen Freund mit einem vergifteten Schnaps betäubt. Er vermisse nicht nur seinen Ford-Wagen, sondern auch einen „Blanko-Scheck" über 8400 Psund und Bargeld im Betrage von mehr als 300 Dollar. Zivei gerötete Hautstellen im Nacken und am Arm erklärte der Uebersallene damit, dah der falsche Freund ihn während seiner Ohnmacht durch Injek tionen in einen starrkrampsähnlichen Zustand versetzt habe. Er war nun in groher Sorge, dah Tom Fartoss versuchen würde, mit den geraubten Papieren das Erbe auf der Baseler Bank abzuheben. Alles das wurde in einer sicheren und durchaus glaub würdigen Weise berichtet. Aber dann trat der Kranke in den Redestreik. Er sagte nichts mehr. Dos einzige, was er von jetzt an auf alle Fragen antwortet«, waren die Worte: „Teufel — Teufel --- Teufel!" Auch als der den Vorschriften gemäh sosort verständigte amerikanische Generalkonsul aus Leipzig an das Krankenbett eilte und deutsch und englisch auf den Mann einredete, erhielt er keine andere Antwort. Bemer- kenswerterckreise trägt nun ein grellbuntes Romanheft, das als einziger Besitz bei ihm gefunden worden war, den Titel „Teufel"! Und in diesem Kriminalschmöker dürfte auch der Schlüssel für das psychologische Rätsel stecken, das in dieser verteufelten Geschichte beschlossen liegt. Als nämlich die höllische Kriminalpolizei die weiteren Ermittlungen in diesem Raubüberfall von internationaler Bedeutung übernahm, stellte sich bald heraus, dah mit diesem Ucberfallenen und seiner Erzählung verschiedenes nicht in Ord nung war. Der reiche Will Edward Baker war in Wirklichkeit «in lOlO in Altona geborener Mann namens Willi Otto Karl Elvers. der in Hamburg seinem Vermieter Papiere, einen größeren Geldbetrag und ein Sparbuch Uber 300 RM. gestohlen hatte und damit auf Reisen gegangen war. Don dem Geld« Sächsische Volkszeitung waren noch 2,77 RM. vorhanden. Elvers befindet sich in Unter suchungshaft. Die weiteren Ermittlungen müssen Klarheit dar über schaffen, ob vielleicht noch andere Gaunereien ihn zur Inszenierung seines Schwindels veranlaht haben. Luftschiff »Graf Zeppelin" nach Frankfurt a. Al. überführt Frankfurt a. M-, 19. Juni. Das Luftschiff „Graf Zcp- pelin", Has seit der Rückkehr von seiner letzten Südamerika fahrt in einer Halle des Luftschiffbaues Zeppelin in Fried richshafen gelegen batte, wurde am Freitag nachmittag unter Führung von Kapitän Wittemann nach Frankfurt a. M. überführt. An Bord befand sich vollständig die altbewährte Stamm besatzung des Luftschiffes, das in seinen acht Betriebsjahren auf fast 000 Fahrten über 1,65 Millionen Kilo meter zurückgelegt, über 1 3 000 Fahrgäste besördert und mit boisvielloser Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit seinen Südamerikadienst durchgeführt hat. Das Luftschiff verlieh Friedrichshafen um 17.15 Uhr und landete nach planmäßig verlaufener Fahrt um 20.31 Uhr auf dem Lusschifshafen Rhein-Main unter starker Teilnahme der Bevölkerung. Vorläufig bleibt „Graf Zeppelin" auf dem Luftschifshasen Rhein-Main in der Luftschiffyalle 1, die bis auf weiteres für Besichtigungen gesperrt bleiben muh. Später jedoch soll das Luftschiff für Besichtigungen freigegeben werden, worüber Näheres dann bekanntgegeben wird. Flugzeugunfall Berlin, 19. Juni. Bei Ausführung eines Probesluges vom Hamburger Flughafen aus wurde ein Verkehrsflugzeug zur Auhenlandung 500 Meter von der Flugpiatzgrenze entfernt gezwungen. DI« Landung muhte auf einem sehr kleinen Felde erfolgen, wobei drei Besatzungsmitglieder leicht verletzt wurden darunter der Flugzeugführer und der Funkermaschinist. Das Flugzeug erlitt beim Ausrollen erhebliche Beschädigungen. Aeuer Rekordflug AuffermannS Warschau, 19. Juni. Dem deutschen Segelflieger Ausfer- mann gelang gestern mit einem Motorsegler die Ausstellung eines neuen internationalen Klassenrekordes. Ausfermann legte mit seiner 200 Kilogramm schweren Maschine die 300 Kilo meter lange Strecke Breslau—Warschau in 314 Stunden zu rück. Als der deutsche Rekordflieger mit seiner Maschine auf dem Warschauer Flugplatz landete, befanden sich noch 20 Liter Benzin in dem plombierten Tank. Nummer 141, Seite 8 „Jaime I" gesunken Attentat d«r Anarchosyndikalistin Salamanca, 19. Juni. Der spanische'nationale Sender gibt eine von ihm ausaefangene Reaieamveisung der spanisch bolschewistischen Radiostationen wieder, aus der der Unter gang des Kriegsschiffes „Jaime l." hervorgeht. Die bolsche wistischen Sender verständigten sich darüber, am Freitag keine Musik zu senden, da das Kriegsschiff infolge einer Explosion gesunken sei. Der gleichen Quelle zufolge soll die Explosion auf „Jaime I." auf ein Attentat der Anarchosyndika listen zurückzuführen sein. Schwere Explosion in der KSnlgSbrauerei in Duisburg Duisburg, 19. Juni. Am Freitag kurz vor 12 Uhr ereig nete sich in der Ammoniaksabrik der Königsbcauerei AG m' Duisburg-Beeck eine Explosion, die nicht nur einen Teil der Baulichkeiten zerstörte, sondern durch die Gewalt des Luft druckes die umliegenden Häuser abdeckte und beschädigte. Polizei, Technische Nothilse und Feuerwehr wurden sofort alarmiert. Die Bergungsarbeiten auf der Unglücksstätte setzten unverzüglich ein. Bei dem Explosionsunglück flog zuerst der untere der beiden übereinander liegenden Kessel in die Lust und nahm den oberen Kessel mit. Glühende Kohlen wurden empor geschleudert und verursachten in den Nachbarhäusern kleinere Brände, die von den Hausbewohnern gelöscht werden konnten. Es regnete von Trümmern und Eisenteilcn auf dis, benach barten Sirahen, wodurch eine Frau und zwei Kinder leicht verletzt wurden. Da di« Strahen zur Zeit der Explosion fast mensck-enleer waren, wurde gröheres Unheil vermieden. Als ein großes Glück ist es zu bezeichnen, dah di« Beleg schaft sich nicht in den gefährdeten Räumen befand, sondern zum Löhnungsappell angetreten mar. Vor dem Kessel befanden sich nnr zwei Heizer, die mit nicht lebensgefährlichen Ver letzungen geborgen werden konnten. Unter den Trümmern, mit deren Wegräumung die Technische Nothilfe beschäftigt ist, befindet sich noch der Braumeister. Hauptlchrlstleiter: Georg Winket. veionlwsrtllch für Inhal« und VIlder: «»»«« att»t»s w Vreden. Beranlworlllcher Anzeigenteile«: lheodor WinlelU, Dre.de». Druck nn» Verl«,' «rrmanl« v«ck>»rncker«I D-e«»«n v»llerke«», 17. D. A. V 37: übrr 4200. — Z. It. ist Preisliste Nr. 4 gültig. i.l>It l-ömcliel- j^gsl sleinr 5cjivialyer geben ruglelck im tiomen belctrr kltern ibrr Verlobung bekannt. fiugsdurg brescien, am 19. tun! 1937 kelirlrcd^rsvr 4 23V0O Vfslssnksus- »tr»0o 22 In ckem Krtmlnnt- unck NkeMeurer - l-Ilm -sc«/» mit Oarv Oooper, Oorole ckombarä. 8ir öux 8tar>äing, 8ktrle/Tempi» l-llr 1u 8«nckl lck« nick« «rtiudll Vfo. 4, b'ö. 8" - ^o. 3, 5, 7, 9 Ukr x!/ ed Ms c/b/), />7lZc^b7-/L//^/3L> LL- ^2/ kün TUm, kter ru llen oröüten Lrkolxen rier letzten 2eit räkltl Pir 7<-««a <11 i«k« »i«bt »u,»l««««»l V7o. 4, 6'd, 8« 8o. 3, 5, 7, 9 Ukr 81s mit Donnerstag, Uen 24. 6. 37. rirl«n»n«r s«r»e» rr — l-«rnrul Ulis — sie«»«« d«brUlnl»n 2,10,17, 1», v>, »7. IliN»»r«Il« PIr«r«npI. Dlr-Kllon ück^nr Sckmlckt „Mchf-s MlLnva kilne 8ckick8olsnackt in 8ebastopol Das koke l.ierl von l.lebe un<1 Treue mit «»mitt» ttorn, Ttt»o«i»r ^»o», E«tt» K»mp«r», 1tt»en»r Mn» zVocb-at»,« b Ab> gönn«»«- ckb^S-^Dbr Wir müssen immer daraus achten, dah alle Briefe, Rechnungen, Angebote, Bestätigungen, Prospekte und Preisverzeichnisse ein ge schmackvolles Aussehen haben, denn alle Drucksachen müssen bei unserer Kundschaft einen Eindruck hinterlassen, der unserem Un ternehmen Ehre macht. Ich wünsche immer gut aussehende, sauber gedruckte Geschäfts drucksachen, denn gute Drucksacken gehören zur „guten Kleidung" eines Unternehmens. Wenn Drucksachen bestellt werden, dann bitte, stets bei der Germania Buchdruckerei, denn hier wird Geschmgck im Satz und Qualität im Druck gepflegt. 20 kriekumseklä^e in 6er bekannt guten HusIitSt 1000 Ltück nur kiVI Oermsnia 8uck6ruckerei vresäen R 1, polierstrsüe 17, kuk 21012 VIenn's niemanct mackt Osvraiü ßöacktsl «üvvl allor Qrt 8ckI»l«Imn>er — tl.reeci- unck Spel- -erlmmer. >ol»>, Lkilsetongux» Kücken 0ro0» Iu»v»KI NUN,« p,«I»e 0Un««>,» r-KIun,»»«!-«! Dieiäen, Knukdockitrnke Al k'eke I'IIlnltrer Stroke ISS« I so Uakl-, 1 1SSS ttiuek'r ftovtsru-Sellmpiüver N»n»p»b,»i4,«»«r Alexander Hrsumüller K»u» tt»r r»«b»,n«7»o»o kusslsllong / Verkauf N«no»t»»0» 1» onesoen k 10»»-14027-,704» ürolrspsrakir / itunäsmtlsn» 0tt»n»»U»» 4«e»a» »-7 »I. k,«Milli I »,«»..VIII«. l«MlllLk«i0iN Ld»»d»«d s». . AS Können es kaum mitsnsvksn.nle tkr Kinä beim 2sbnon lviöst. 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