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Sächsische Volkszeitung : 17.03.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-03-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193703173
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19370317
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19370317
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1937
-
Monat
1937-03
- Tag 1937-03-17
-
Monat
1937-03
-
Jahr
1937
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 17.03.1937
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Rr. 65. — 17. 3. S7. Sächsische Volkszeitung Seite L Augenblick von MacDonasd erst geschaffen. Sie hat in den nächsten Jahren immer mehr an Einfluß verloren und steht heut« machtlos da strotz ihres jüngsten Kommunalwahl' steges in London). Es ist fraglich geworden, wie weit di» nun schon sechsjährige Herrschaft des Rationalen Regime» noch un alten Sinne der parlamentarischen Demokratie liegt, die der einen Partei die Macht zuschob und im gleichen Atem schon der anderen versprach, sie vei nächster Gelegen heit thrin den Schob zu werfen. Ein Wechsel zwischen Re gierung und Opposition würde heute und für absehbare Zeit vielleicht zuviel aufs Spiel setzen. Aus seine unauf fällige Weise erlebt England damit nur di« Entwicklung der autoritären Länder Europas an sich selbst. Der heftige Kampf um die Macht ist ihm erspart geblieben, aber auch in England ist leine gute Zeit für Minderheiten. Und Baldwin? Er den seine Gegner so oft als den Inbegriff des genialen Schlendrians und der Improvisier freudigkeit seines Volkes bespöttelten, hat in den jüngsten Jahren einen Kurs gesteuert der, ohne llebertreibung, in die mächtigste, von England je in Friedenszeiten versuchte Organisationsleistung hineinführt. Beherrscht er auch geistig diesen Abschnitt seiner Laufbahn noch? Man kann es be zweifeln. Die sünszehn Jahre, in denen er im Vordergrund der englischen Tagesgeschichte stand, hatten zum allergrößten Teil einen sozialpolitischen Inhalt. Er hat oft die Philo sophie entwickelt, die ihn durch diese Jahre geleitete. Nach und nach aber yat Mr. Baldwin weniger Gelegenheit ge sunden, über das Geschehen »m ihn herum zu philosophie ren. Er ist schweigsamer geworden. Sein« Reden über die Gefahren des Luftkrieges vor einigen Jahren waren die letzten, die noch tief in das Zeitgefühl hineingriffen, und in ihnen klang schon das Gefühl der Hilflosigkeit mit an. Er ist nahe an siebzig Jahre alt. Die Welt, aus der er sich zurückzieht, erdröhnt von Eisen, und die Haltungen sind auf allen Seiten starrer geworden. Damit fertig zu werden, mutz er anderen überlasten. Sie find nicht alle nennens wert jünger als er, das Alter spielt eine untergeordnete Rolle. Aber sie sind wohl alle aus härterem Stoff als Stanley Baldwin. -»W-Ke-immmgen zur Lotterieverordnuag Lotterien nur für sozial«, kulturelle und national« Zweck«. Zu der neuen Lotterieoerordnung, die die Ge nehmigung öffentlicher Lotterien und Ausspielungen einheitlich auf das Reich übernimmt, hckt der Reichsinnenminister in einem Runderlaß Dollzugsbestimmungen gegeben. Danach soll die Genehmigung zur Veranstaltung einer Lotterie oder Ausspielung dazu dienen, soziale, kulturell« und nationale Ein richtungen ijnd Zwecke zu fördern. Sie ist nur solck>en Vereinen, Verbänden, Stiftungen und Körperschaften zu erteilen, die eine sichere Gewähr für eine geordnete gemeinnützige Arbeitsweise dielen Die Genehmigung dckrf nicht erteilt werden, wenn der Reinertrag verwendet werden soll für Zwecke, deren Förderung dem Reich oder Land oder der Gemeinde gesetzlich obliegt, für nichtdeutsch« Unternehmungen und Veranstaltungen, ferner zur Erbauung von Wohnungen un- Kirchen oder Errichtung von Denkmälern und schließlich, wenn der Reinertrag zur Deckung der Verwaltungsausgaben eines Vereins oder gemeinnützigen Unternehmens dienen soll. Weiter ist die Genehmigung abhängig zu machen von einem möglichst hohen Reinertrag für das zu fördernde Unternehmen. Die Gewinnsumme mutz wenigstens ein Viertel des Spielkapi- tal» betragen. Bei der Ausspielung fauch Wert- oder Sach lotteri« genannt), ist di« Auszahlung des Gewinnes mit 90 vom Hundert des planmäßigen Wertes in bar vorzusehen, bei leben den Tieren genügen 70 v. H. Der kleinste Gewinn mutz minde stens das Doppelte des Lospreises betrooen. Dies gilt nicht für Losbrieflottericn. Di« Ausgabe von Trostaewinnen ist unzu lässig. Eine Ausspielung bei einer Veranstaltung in geschloffe nen Räumen (Tombola) darf nur mit einem Spielkapitol dis zu 5000 RM. genehmigt werden. Im übrigen enthält der Erlaß eingehende Vorschriften zum Schutze des Publikums vor Irre führung. Geschloffene Gesellschaften und FelertagSschnh Ein« Klarstellung. Berkin, 17. März. Im Hinblick auf die bevorstehenden vsterfeiertage, insbesondere den Karfreitag, ist ein Runderlasi de» Reichsführers SS und Ehets der deutschen Polizei im Reichsinnenministcrium von besonderer Bedeutung, der eine Unklarheit beseitigt. Nach Paragraph 5 Zisfer 2 und nach Paragraph 0 Ziffer 1 der Verordnung über den Schutz der Sonn- und Feiertage sind „in Räumen mit Schankbetricb mu sikalische Darbietungen aller Art" an bestimmten Feiertagen ver boten. Vereinzelt ist die Auffassung vertreten worden, daß zu den verbotenen Darbietungen auch Veranstaltungen geschlossener Gesellschaften zu rechnen sind. Hierzu sagt der genannte Erlaß, daß nach dem Sinn und Wortlaut der Bestimmungen und dem ganzen Zusammenhang, der zwischen Ziffern 2 und 8 des Pa ragraphen 5 sowie Ziffern 1 und 2 des Paraaravhen 8 der ge nannten Verordnung besteht, es nicht zweifelhaft sein könne, daß sich das Verbot nur auf Veranstaltungen erstreckt, die öffentlich zugänglich sind. Das gleiche gilt sinngemäß auch für Paragraph 6 Ziffer 1 der preußischen Polizeiverord- nung über den Schuh der kirchlichen Feiertage. Xlvins Lkrvnilc Relchsgartenschau Esten 1SS8 Esten, 17. März. Zur Unterrichtung über die Vorbereitun gen zur Reichsgartenschau Essen 1938 fand am Montag aus Ein ladung der Stadt Essen ein großer Presscempfang statt. Dabei überbrachte nach der Begrüßung durch den Oberbürgermeister der Rcichshauptabteilunqsleitcr im Reichsnährstand, van Swin- dcrcn die Grüße des Reichsbauernführers. — Gartendirektor Korte-Esten schilderte dann den gartenkiinstlerischen Ausbau der Relchsgartenschau Esten 1938, während der Leiter der Essener Aussiellnngsgesellschaft, Bürgermeister i. R. Pieper, den organi satorischen Ausbau darlegte. Die Ausstellung, die sich über ein Gelände von 160 Morgen erstrecken wird, dauert von Ende April bis Mitte Oktober 1938. Alle nur denkbaren Zweige des Gartenbaus, aber auch die Gartcnbauhilssmittel der Industrie werden auf der Essener Ausstellung vertreten sein. Dr. Goebbels vor den Landesstellenleitern. Berlin, 17. März. Im Rahmen der Landesstellenleiter tagung des Relchsminlsteriums für VolksaasFtlärung und Pro paganda sprach Reichsminister Dr. Goebbels über eine Reihe von aktuellen politischen Problemen innen- und außenpolitischer Art. Flugficherungsschiff „Frlefenland" glücklich vom Stapel gelaufen. Kiel, 17. März. Das neue Jlugsichcrungsschiss der Deut- sthcn Lufthansa für den Nordatlantikverkehr, das Motorschiff „Friesenland", das am Dienstag auf der Howaldt-Werst in Kiel tn Gegenwart des Reichspostminlsters und zohlreick-er Ehrengäste getauft wurde, ist am Mittwoch glücklich vom Stapel gelaufen. Mussolini eröffnet Mustermesse in Tripolis Amdftmkaosprache m die Angeborenen Tripolis, 17. März. Dl« feierlich« Einweihung der Internationalen Mustermesse l« Trlpakis, die am »ittwochvormitta, von Mussolini vorgenom men mnrd«, bildete eine» weiter«» Höhepunkt der Libqen-Relse des italienischen Regierungschefs. Wie am «srtage hielten auch am Mittwoch Tausend« und Abrrlausende die Straßenzüg« be setzt. Muffolinl wurde», wo immer «r sich zeigte, begeisterte Huldigungen dargebracht. Kei» Schaufenster, kein Haus, das nicht sei« Bild schmückt«. Der Duce erschien in Begleitung des Präsidenten des Exe kutivkomitees, Melchiors, und betrat nach der Enthüllung eines mächtigen Standbildes des Julius Cäsar zunächst den Pavillon Rom und dann nach einem Besuch im Pavillon Palermo den großen deutschen Stand, den er gleichfalls eingehend be sichtigte. Starke Teilnahme fand auch der ostafrikan. Pavillon, der mit 800 Quadratmeter Fläche schon als Bauwerk an fick einen starken Eindruck vermittelt. Auch hier war Mussolini immer wieder Gegenstand gewaltiger Ovationen, in die sich das Dröhnen von Hunderten von Flugzeugen mischte, die die Aus stellung überflogen. Nach «iner halbstündigen Besichtigung richtete Mussolini eine auf alle ttalienisckien Sender übertragen« Ansprache an dieEingeborenen, Mit ihiy^hatten Generalaouver- neur Balbo, die Minister Lessona und Alsieri sowie der Varlei. sekretär Starrte« das Podium betreten. In seiner Antvraclst erinnerte der Due« an den gewaltigen Wandel, -er sich seit seinem ersten Besuch vor 11 Jahren vollzogen hat. Heute wehe vam Mittelmeer bis zur Oase Kusra die ita lienische Trikolore, die von allen geachtet iverde. Unter ihren, Schutz könnte wie die italienischen Kolonisten auch die arabische Bevölkerung ihrer friedlichen Arbeit nachgehen, da sie wisse, daß ihre Sitten und Bräuche und ihre Religion gleichfalls re spektiert werden. Die neue gigantische Küstenstrahe, so fuhr der Duce fort, sei ein weiterer Beweis für den Aufbau des imperialen Ita lien, das auch in schwersten Stunden der jüngsten Vergangen heit sich von niemanden in die Knie habe zwingen lassen. Die Sowjetunion ist -er Siörensried! Sine polnische Stimme zum Westpatt Warschau, 17. März. Der klerikale „Maly Dziennik" nimmt Stellung zur Frage des Westpaktes und geht davon aus, daß nach Auffassung Deutschlands und Italiens der französisch sowjetrussische Pakt die Sicherheit Europas bedroht. Vielleicht wäre es möglich, über diese Schwierigkeit hinwcgzukommen. Das tschechisch-sowjetrussische Bündnis hingegen mache es den beiden Staaten unmöglich, eine Erweiterung des Westpaktes auf Osteuropa zuzulasten. Das polnisch« Blakt erklärt dann, unab hängig von allen deutschen Ansichten könne Polen an keinem Pakt tellnehme», ber dl« Sowjet union einbeziehe Man verstehe einfach nicht, warum die westlichen Großmächte durchaus Eurasien für Europa nehmen wollten, während das Ideal doch ein einiges Europa zum Schutze der Zivilisation vor der östlichen Barbarei sein sollte. Weiter heißt es in dem Artikel, Frankreich halte an dem kollektiven Sicherheitssystem fest und rechne dabei auf die Gefolgschaft der T f ch e ch o s l o wa k r i, die durch das Gespenst ihrer Aufteilung eingeschüchtert werde. Zu Frankreich stehe auch Belgien, das einer Garantie feiner Grenzen zustimme, aber jegliches Bündnis ablehne, fährt „Maly Dziennik" fort, daß Deutschland und Italien eine Beteiligung Polens an dem vor geschlagenen Sicherheitssystem abgelehnt hätten. Sie schlössen grundsätzlich nur die Sowjetunion und ihren mitteleuropäi schen Verbündeten aus und wollten auch keinem Vertrage zu stimmen, der im Donaubecken ein für allemal der Kleinen En tente die Hegemonie gegenüber Ungarn und Oesterreich ver schaffe. Es gehe diesen Unruhestiftern aber nicht um die Sicher heit Polen», sondern sie wollten einem ganz anderen Land dienstbar fein. . Seflemtchische Sozialdemokraten werben Freiwillige für Valencia Zwei Verhaftungen in Brünn. Men, 17. März. Nach Meldungen aus Brünn wurden dort zwei Spitzenfunktionäre der ehemaligen österreichischen sozial demokratischen Partei, di« Obmänner der Eisenbahnergewsrk- fchaft und der Polizeigewerkschaft, verhaltet, weil sie versuchten, Freiwillige für die spanischen Bolschewisten anzuwerben. Diese Tätigkeit dürft« aber nur einen Teil ihres Sündenregisters um fassen. da man annimmt, daß die Verhaftung auch wegen de» Versuches, umfangreick)eg marxistisches Propagandamatcria! nach Oesterreich zu schmuggeln, erfolgt ist. Strafandrohung für staatsfeindliche Umtriebe in der Schweiz Zustimmung des Ständerats zu einem Bundesbeschluß. Bern, 17. März. Der Ständerat stimmte mit 30 gegen 8 marxistisch« Stimmen einer Vorlage zu einem dringlichen Vun- desbeschluß zu. der llmlriebe unter Straf« stellt, die auf «inen gewaltsamen Umsturz der verfassungsmäßigen Ordnung hin zielen. Fristlose Sntlassnira w-pen Ardettsverweiaerung an Mriä Empfängnis Dem Arbeitsgericht Siegen log die Klag« eines Bauarbeiters vor, der am 8. Dezember, dem Tage „Mariä Emp fängnis", nicht zur Arbeit erschienen war un- der deshalb wegen Arbeitsverweigerung fristlos entlassen worden wär. Der Kläger forderte eine Berichtigung seiner Arbeitsbescheini gung. sowie Zahlung einer Kiindigungsentschädigung. Er ist Katholik und wohnte im katholischen Sauerland: seine Bau stelle befand sich vorübergehend im überwiegend evangelischen Siegerland. Das Arbeitsgericht hat Äi« Klage als unbegründet abgewiesen und führte in der Urteilsbegründung aus: Die Beklagte war zur fristlosen Entlassung des Klägers berechtigt (8 123 I 3 GO ), da der Kläger die Arbeit unbefugt verlassen hotte. Die Beweisaufnahme hat ergeben, daß der Bau leiter dem Kläger und anderen katholischen Arbeitern ausdrück lich erklärt hat, daß sie am 8. Dezember (Mariä Empfängnis) arbeiten müßten, weil die Arbeiten dringlich seien. Dies war sämtlichen Arbeitern bekannt. Trotzdem erklärten die katho lischen Arbeiter, daß sie nicht arbeiten würden. Einer der Ar beiter sagte zu dem Bauleiter: „Damals am Buß« und Bettag, da wollten wir arbeiten und sollten es nicht: morgen sollen wir es. und da tun wir es nicht!" Hiernach steht fest, daß der Klä ger unbefugt der Arbeit am 8. Dezember lcrngebffeben ist. Er kann sich nicht auf die 88 1 und 2 der Polizeiverordnnng des Preußischen Ministers des Innern vom IS. Mai 1835 berufen, wonach an katholischen Feiertagen in Gemeinden mit überwie gend katholischer Bevölkerung gewisse Arbeiten verboten sind, denn die fragliche Baustelle besand sich In Kreuztal, in einer Ge meinde mit überwiegend evangclisck-er Bevölkerung. Das Ver halten des Klägers verstößt zudem gegen den Grundgedanken Geschenk der Relchsreglerung für dl« Universität London. London, 17. März. Botschafter von Ribbentrop übergab am Dienstagnachmittag dem Institute of Htstorical Research, (Insti tut für Geschichtsforschung) anläßlich des 100jährigen Jubiläums der Universität London im Namen der Reichsregierung eine Sammlung historischer Werke. Die Stiftung umfaßt 3800 Bücher geschichtlichen Inhalts, u. a. das letzte erhältliche vollendet« Exemplar der „Monumenta Germania« Historica", das grund legende Quellenwerk zur Geschichte des deutschen Mittelalters. Nicht jede« darf mit Konzentrationslagern drohe». Eine Haushälterin, die von ihrem Arbeitgeber SO 000 Mark geerbt hatte, gab einem Angeklagten, der sich für sie interes sierte, ein Darlehen von 1400 Mark. Sie klagte den Betrag später ein, und die Parteien wurden in rin Vollstreckungsschutz verfahren verwickelt. Der Angeklagte nahm an, daß die Haus hälterin seine Ehe zerstören wolle. In einem Schreiben sprach er davon, daß die Frau von ihrem jüdischen Arbeitgeber 80 000 Mark geerbt und lange mit dem Arbeitgeber in einem eheähn- llchen Verhältnis gelebt habe. Er machte den Zusatz: ,,wa» man heute als Rastenschande bezeichnen würde". Auf diese Aeuhe- rung stützte sich eine Beleidigungsklage der Haushälterin gegen den Angeklagten. Das Gericht gestand dem Angeklagten §u, daß er von der „Erbschaft" und dem „eheähnlichen Verhältnis" sprechen durfte, nicht aber durfte er den beleidigenden Zusatz machen. Es habe sich da um Beziehungen vor Erlaß de« Raste- gesetzes gehandelt. Der Angeklagte wurde zu 60 Mark Geld strafe verurteilt, und in der Begründung wurde betont, daß heute nicht jeder berechtigt »sei, dem andern mit dem Konzen trationslager zu drohen, auch sei nicht jeder berechtigt, ander« als „Rasseschänder" zu bezeichnen, am allerwenigsten dann, wenn es sich um einen Zivilprozeß drehe. der Betriebsgemeinschaft des Gesetzes zur Ordnung der natio nalen Arbeit. Er hat sich als Feind der Betriebsgemeinschast gezeigt. Da ihm bekannt war, daß di« Arbeiten dringend waren, durste er seinen Betriebsführer nicht im Stiche lassen. Betriebsführer und Gefolgschaft bilden eine feste Gemeinschaft, aus der jeder ausgemerzt werden muß, der sich dieser Gemein schaft nicht unterordnet. Hiernach steht dem Kläger ein Anspruch auf Berichtigung der Arbeitsbescheinigung nicht zu. Desgleichen kommt di« Zahlung einer Kündigungsentschädigung nicht in Frage." Meldung von Gllderverdrauch und SNberbefiand Der Reichsbeauftragte für Edelmetalle verössenllicht im Reichsanzeigrr vom 18. März 1837 Nr. 62 eine Anordnung Nr. 7 (Meldung über Silberoerbrauch und Silberbestand). Die Anordnung sieht einmalig« und laufende Meldungen sowohl der verarbeiteten Silbermengen als auch der Bestände an Silber vor. Die Meldungen sind sowohl von den Verarbei tern als auch vom Handel zu erstatten. Die im Kalenderjahr 1836 verarbeiteten Mengen sowie der Bestand am 31. Dezember 1836 sind bis zum 5. April 1937 zu meiden. Die jeweils in einem Kalendervierteljahr verarbeiteten Mengen sowie der Bestand am letzten Tage des Kalenderoierteljahres sind lausend bis zum 15. des ersten Monats jeden Kalenderv-erteljahres anzuzeigen. Für die Meldungen, die der Ueberwochungsstelle für Edelmetall«, Berlin W ch Französische Straße 33 d, zu erstatten sind, müssen besondere Vordruckr« verwendet werden, die bei den Industrie- und Handelskammern sowie den Handwerks- und Gewcrbekam- mern erhältlich sind. Schwere Korruption in der Polizei San Franziskos Millionen Bestechungsgelder von der Unterwelt angenommen. San Franzisko, 17. März. Der Präsident des Obersten Gerichtes, Steiger, hat soeben den Bericht des vor einem Jahre zur Untersuchung der Polizeiverhältniste tn San Franzisko eingesetzten Iustizbeamten Atherton veröffentlicht, der skanda löse Zustände enthüllt. Atherton hatte seine Untersuchung be gonnen, nachdem Bunbessteuereinnehmer Lewis bei einer Abend veranstaltung öffentlich gewisse Mitglieder der Polizeiverwal tung der schwersten Korruption beschuldigt hatte. In dem Bericht wird die Polizei beschuldigt, binnen einem Jahre eine Mil lion Dollar Bestechungsgelder von der Unterwelt angenommen zu haben, davon allein 324 000 Dollar ckus Kreisen der Prostitution. Mtteldeutsche VSrse vom 17. Mrz Ruhl». Am Mittwoch war das Geschäft wieder gering. Die Kurse gaben meistens nach. Reichsanleihe Altbesitz konnten ihren Kursstand behaupten. Lebhaft gehandelt wurden Reichs schätze von 1935 und 1936. Stadtanleihen hatten geringes Geschäft auf alter Kurs- basis. In Pfandbriefen lag heute weniger Angebot vor. Di« Umsätze hielten sich wieder in engen Grenzen. Von Maschinen- und Metallaktien büßten Wanderer 1.25 Proz. und Vereinigte Zünder 2,5 Proz «in. Am keramischen Markt stellten sich Triptis 1 ein Achtel Proz höher. Vereinigte Holzstoss-Papier aktien waren 2 Proz. schwächer. Am Textilaktienmarkt biißtrn Vogtländische Spitzen, Folkensteiner Gardinen. Kunst-Treib riemen je 1 Proz., Dresdner Gardinen 1 ein Achtel Proz. und Ge raer Strickgarn 5 Prozent ein. Montan- und Chemie-Aktien waren wenig verändert, desgleichen Lieferungsgesellschaften. Kunstansialten May wurden minus 7 Proz. er. Dividende gehandelt. Dortmunder Ritter-Brauerei kamen 1H Proz. höher, während Efflingrr-Brauerei 1,5 Proz. schwächer waren. Reichs bankanteil« stellten sich 1H Proz. höher. Im späteren Verlaus gewannen Höllische Maschinen 8 Proz. Dagegen büßten Riquct 1,75 Proz. «in. Werchen-Braunkohlen verloren 1.5 Proz. und Kötiher Leder 2 Prozent. Nelchsivetterdknst, Ansgabeort Dresden. Wetter vorhersage für Donnerstag, 18. März: Frische Winde um Südwest. Wolkig bis bedeckt. Zeitweise leichter Regen. Mild.
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