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Freitag, L. April 1937 SSchstsche Volkszeitung Nummer 77. Sekte r die man als „Achse Prag—Wien—Budapest" nur mit einem ironischen Unterton bezeichnen kann. Die Oster« erltarungen des Bundeskanzlers Schufchni^g und de» Staatssekretärs Schmidt, denen das Festhalten an der Linie des 11. Juli und der Römer-Protokolle unzweideutet zu ent« nehmen rvar, waren eine ebensolche Enttäuschung für Prag, wie das Ausbleiben des erhofften Eegenschlages gegen die rechtsradikalen Umtriebe in Ungarn. Auch das rumänisch« Echo ist überaus lehrreich gewesen. Den Gerüchten, dast Rumänien einen ähnlichen Freundschaftsvertraa wie Jugo slawien mit dem faschistischen Italien suche, folgt« die sen sationelle Nachricht, die osfenbar als Versuchsballon gedacht war, daß Sowjetrußland Rumänien die Anerkennung seines bessarabischen Neubesitzes angeboten habe. Wir zweifeln daran, ob diese Nachricht, selbst wenn sie zuträfe, in Bukarest den gewünschten Eindruck machen würde, denn Rumänien betrachtet die befsarabische Frage nicht nur durch das bessarabische Protokoll, in welchem England,Frankreich, Italien und Japan den bessarabischen Besitz Rumäniens anerkannten, sondern vor allem durch das anläßlich der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Buka rest und Moskau abgeschlossene Litwinow - Protokoll — über die Bestimmung des Angreifers auf Grund der be ste h e n d e n Befitzverhältnisse —, als praktisch erledigt und dürste kaum bereit sein, für eine.ausdrückliche Aner kennung einen so hohen Preis wie einen Freundschasts« und Beistandspakt mit Moskau zu zahlen. Der Verfechter der sowjetrufsischen Orientierung, Titulescu, ist nach wie vor kaltgestellt, und die Regierung Tatarescu zeigt keine Neigung, sich nach den bösen Erfahrungen der Prager Politik ihrerseits zwischen alle Stühle zu setzen. Man wird also in Belgrad bemüht sein müssen, die neu aufgetretenen Meinungsverschiedenheiten im Schoße der Kleinen Entente möglichst zu überbrücken und alles zu vermeiden, was zu einer Machtprobe -wischen den Ländern d«r Kleinen Entente und denen der Römerprotokolle füh ren könnte. Man wird daher auch das heiße Eisen der wirtschaftlichen Donaupläne nur behutsam anfassen, und der französisch-tschechische Versuch, Prag zum Mittelpunkt einer französisch orientierten Donau-Gruppe zu machen, dürste bei den Kollegen des Außenministers Krofta auf wenig Gegenliebe stoßen. Auch im Südosten ist das alte franzö sische „Ordnungssystem" in einen fluktuierenden Zustand geraten und die neuen Wege, die die Länder des Donau raumes einschlagen müssen, um den neuen Tatsachen gerecht zu werden, können nicht mehr von Paris gus, sondern nur von den regionalen Eigeninteressen der einzelnen Staaten srlbst bestimmt werden. Schwere- «Mosim-imM aus einem sranzSflschen Truppenübungsplatz 1 Toter, 28 Verletzte Paris, 2. April. Der Matin meldet aus Reims, daß aus vem Uebungsplatz Chalons ein marokkanischer Schütze mit dem Fuße an eine Granate stieß, die am Wegrand lag. Die Granate explodierte und tötete den Schützen, verletzte sechs Schützen lebensgefährlich und 16 andere schwer. Außerdem wurden sechs Soldaten, darunter ein französischer Adjutant, leicht verletzt. Scharfes Vorgehen der britischen Behörden in Zndien 15 führende Politiker der Kongreßpartel verhaftet London, 2. April. Wie aus Patna gemeldet wird, wurde der Sekretär der altindischen Kongreßpartei, Iayaprakasch Narain, am Donners tagabend von den britischen Behörden verhastet. Mit ihm zusammen wurden 14 weitere indische Politiker verhastet. Sie werden beschuldigt, gegen das ausdrückliche polizeiliche Verbot ein« Kundgebung gegen die neue Verfassung veranstaltet zu haben. Aationaltrauer und Generalstreik in ganz Indien Nach den letzten in London eingegangenen Berichten ist der N a t i o n a l t r a u e r t a g, der am Donnerstag in Indien als Protest gegen die neue Verfassung durchgeführt wurde, ohne ernstliche Zwischenfälle verlaufen. In allen größe ren Städten kam es jedoch zu Kundgebungen der Bevölkerung gegen die neue Verfassung. Der mit dem Trauerlage verbun dene Generalstreik wurde beinahe lückenlos durch geführt. Der gesamte öffentliche Verkehr ruhte. Bemerkenswert Ist es. daß der Vräsident des nationalen Kongresses, Iawaharlal Nehru, ein Rundschreiben ausgesandt hat, in dem er auch den mohammedanischen Bevölkerunasteil zur Unterstützung der verfassungsleindlichen Politik der Kon greßpartei auffordcrt. Eine aroße Anzahl von Mohammedanern nahm daraufhin an den Kundgebungen teil, obwohl die all indische Moslemliga sich öffentlich dagegen ausgesprochen hatte. Klsins Lk^onilc Der Brand lm Kloster Mariental. Geisenheim, 2. April. Jetzt erst läßt sich übersehen, welchen Schaden das Groß feuer, das Anfang der Woche im Kloster Mariental ausbrach, angerichtet hat. Der Dachstuhl und das dritte Stockwerk des 26 m hohen und 46 m lanaen. In manchen Teilen 706 Jahre al ten Gebäudes wurden vollständig vernichtet, die im Jahre 1064 gebaute Hauskapelle wurde ebenfalls nahezu zerstört. Trotz assen Anstrengungen gelang es nicht, die sehr wertvolle Biblio thek. die in dem oberen Geschoß unteraebrackt war, vollkommen zu retten. Ein Teil der Bestände — Wiegendrucke befanden sich übrigens nicht darunter — ilt durch Feuer oder Wasser vernich tet worden. Die berühmte Wallfahrtskapelle blieb vom Feuer verschont. Mariental wurde Im 14 Jahrhundert von Franziskaner- Mönchen besiedelt. Die Walllahrtskapelle wurde Im Jahre 1386 eingeweibt und aus der gleichen Zeit stammen auch die meisten .Klostergebäude. Seit Anfang des 15. Jahrhunderts befindet sich Mariental im B-litz der Gemeinde Meisenheim. Im Jahre 1463 gründeten die Mönche eine eigene Druckerei, die als die erste Klosterdruckerei ailt Sie wurde zunächst von den „Brüdern vom gemcinschostlicken Leben" betrieben, denen die Jesuiten und dann die Augustiner nachfolgten. Im Jahre 1585 wurden Klolter und Kirche geschlossen, und erst Im Jahre 1857 durch Fürst Metternich, dem damals das Gut Mariental gehörte, wie der aufgebaut. Seit 1858 ilt Mariental wieder Wallfahrtsort; es wird jährlich von etwa 300 000 Menschen besucht. I. Z. G Matuschka wird nicht hingerichtet. Wien, 2. April. Der Eisenbahnattentäter Silvester Ma tuschka, der seinerzeit wegen eines Attentates in Oesterreich zu einer längeren Freiheitsstrafe und in Ungarn wegen des Attentates bei dem Viadukt von Bia-Torbagy zum Tode ver urteilt morden war, wurde vor einiger Zeit wegen guter Jüh- Fortschreitende Offensive vor Bilbao Ser nationale Seeresderlcht vom Donnerstag Hendaye, 2. April. Die letzten Nachrichten von der Nordfront besagen, daß nationale Flieger die militärischen Anlagen in Durango (Prov. Dizcaya), den Sitz des bolschewistischen „Hauptquartiers" an der baskischen Front, bombardiert haben. 'In Durango sossen starke bolschewistische Banden zusammengezogen sein, darunter die von San Sebastian und Irun geflohenen Bolschewisten. Ein Muni tionslager wurde durch die Bombenabwürfe nationaler Flieger zur Explosion gebracht, wobei die Bolschewisten zahlreiche Tote zu verzeichnen hatten. Gefechte an der Asturien-Front bei Escamplero haben die nationalen Truppen in den Besitz neuer taktisch wertvoller Stel lungen gebracht. Bei dem Rückzug der Bolschewisten erbeuteten die Nationalisten größere Wassenmepgen. Von der Bilbao-Front wird berichtet, daß die Natio nalisten im Abschnitt Villarreal nordwär.s vordringen und die Landstraße Villarreal — Mondragon besetzt «haben. Die Bol schewisten ziehen sich in Richtung auf Och^ udiano zurück, wo sie eine dreifache Schützenyrabenlinie ausgebaut haben. Der nationale Heeresbericht vom Donnerstag meldet: Die gestern eingeleiteten militärischen Operationen der nationalen Truvpen an der B i s c a y a - Front wurden mit großem Erfolg weitergesührt. Die Gefechte nahmen einen glänzenden Verlaus. Es wurden die Berge von Gobea, San Adrian, Turuceta, Muramendi und andere wichtige Stellungen besetzt. Der Feind ließ viele Tote und Kriegsmaterial zurück. Zahlreiche Familien slohen zu den Nationalen. An der Eordoba-Front wurde ein Angriffsversuch des Feindes energisch abgeschlagen. Zwei Londoner Dororükae zusammengestoßen Bisher 7 Lote. London, 2. April. Am Freitagmorgen ereignete sich in der Nähe der Londoner Vorstadt Battersea Park ein schwerer Zugzusammenstoft, der bisher sieben Tote, darunter eine Frau, und 80 bis 50 Verletzt« gefordert hat. Ein Zug, der den Bahnhof Viktoria verlassen hatte, stieß mit einem Vorortzug, der von Clavham Iunetion, einem wich tigen Kreuzungspunkt außerhalb Londons, kam, zusammen. Mehrere Wagen wurden aus den Gleisen gehoben und zertrümmert. Ein Teil des Zuges geriet in Brand. Unter gro ßer Mühe konnten die Verwundeten und Toten aus den Trüm mern der Wagen herausgeholt werden. Auch fetzt steht die Zahl der Toten noch nicht fest. Man befürchtet, daß sie sich aus 12 erhöhen wird. Das Eisenbahnunglück hat umso größeres Aufsehen erregt, als sich auch am Donnerstag ein Zugzusammenstoß auf der Lon doner Vorortbahn ereignet hat. Das Unglück war glimpflich abgelauscn und hatte keine Opfer gefordert. 462000 amerikanische Vergarbeiter im Streik Newyork, 2. April. Nachdem die Verhandlungen über ein neues Lohnabkom men ergebnislos abgebrochen worden sind, haben am Freitag früh die Werksangehörigen auf Hunderten von Weichkohlen gruben von Pennsylvanien westlich bis Washington, südlich in Richtung auf Alabama die Arbeit niedergelegt. Der Kohlen vorrat reicht nur für etwa 30 Tage. Die Industrie, die 1935 für 700 Missionen Dollar Kohlen förderte, hofft auf ein Ein greifen Roosevelts, wenn der Ausgleich zwischen den Bergarbeitern und Grubenbesitzern nicht innerhalb weniger Tage erfolgt. Der Streik erfolgte auf Anordnung des Präsidenten der Vereinigten Bergarbeltergewerksckaft, Lewis. Bon ihm werden rund 462 006 Vergarbeiter betroffen. Die Verhandlungen über ein neues Lohnabkommen waren seit Mitte Februar im Ganac. Die Gewerkschaft forderte dabei eine Lohnerhöhung von 5.50 Dollar auf 6 Dollar täglich und die Beibehaltung der 35-Stundcn-Woche. Wie verlautet, sollen die Verhandlungen aus dieser Grundsage fortgesetzt werden. Die Grubenbesitzer sossen angeblich bereit sein, die geforderte Lohnerhöhung zu bewilligen, sordern aber die 40-Stunden-Woche. Woche. Vkomberg besichtigt die Kriegsschule München Berlin, 2. April. Der Reichskriegsminister und Ober befehlshaber der Wehrmacht. Gcneralfeldmarschall n Blom berg, hat sich nach München begeben, um am 3. April die Kriegsschule München zu besichtigen. L^-flndenvrenSi^enGtaatsverbankaufaenommen Reichsinnenminister Dr. Frick beim Festakt im Rathaus. Lübeck, 2. April. Die alte Freie und Hansestadt Lübeck ist am Donnerstag in feierlichem Staatsakt aus das Land Preußen übergeganaen. Aus diesem Anlaß war Reichsinnenminister Dr. Frick am Vor mittag aus Hamburg kommend in Lübeck eingeirosfen. Reichsminister Dr. Frick übernimmt den oldenburgischen Landesteil Lübeck. Eutin. 2. April. Mit einem feierlichen Staatsakt Im Eutiner ..Sckloßhotel" wurde Donnerstag nachmittag der bis herige oldenburgiscke Landestcil Lübeck durch Reichsminister Dr. Frick in die Verwaltung Preußens übernommen. Damit wurde dieser Landesteil ein neuer Landkreis der Provinz Schleswig-Holstein. rnng vorzeitig aus der Hast entlassen. Nun entstand für die österreichischen Justizbehörden die Frage, ob Matuschka an Un garn ausgeliefert werden müsse, damit er dort hingerichtet wer den könne. Zur Zeit seiner Verurteilung in Ungarn war In Oesterreich die Todesstrafe für derartige Verbrechen abgeschasft gewesen, und nach den Auslieferunasbestimmungen war er da mals an Ungarn nur unter der Bedingung ausgcliefert wor den. daß die Todesstrafe gegen Ihn nicht verhängt oder eine verhängte Todesstrafe nickst vossltreckt werden würde. Inzwi schen Ist jedoch auch in Oesterreich die Todesstrafe für derartige Verbrechen wieder eingeführt worden. Bei ihrem neuerlichen Auslieferungsbeaebren an die österreichischen Justizbehörden fragte die ungarische Regierung an. ob die seinerzeitige Auslie- serunasbedinannq noch gelte und ob demnach auch setzt die To desstrafe an Matuschka nicht vossstreckt werden dürfe. Nach ein gehender Vrüfung hat die österreichische Regierung nunmehr mitteilen lassen, daß sie Ihren früheren Standminkt aufrechter halten müsse, trotz der inzwischen erfolgten Wiedereinführung der Todesstrafe. Die ungarische ssustiz wird daher das ver hängte Todesurteil an Silvester Matuschka nicht vollstrecken. Den Ehemann mit Arsenik veralfiet Aufklärung eines Giftmordes in Fürth. Nürnberg. 2. Avril. Im Dezember 1936 ist der Schreiner Johann Leuvold in Fürth plötzlich verstorben. Nach 2 Monaten wurde auf Gerüchte hin, daß Leupold keines natürlichen Todes gestorben sei, seine Leiche exhumiert. Bei der Untersuchung der Leichentelle im qerichtsmedizinischen Institut Erlangen wurde festaestellt, daß Leuvold mit Arsenik vergiftet worden ist. Dar aufhin wurde di« Ehefrau Käthe Leupold und später noch der ledige Johann Schmitthammer wegen Verdachtes des Giftmor des bzw. der Mittäterschaft verhaftet. Nunmehr hat die Ehefrau Käthe Leupold gestanden, dclß sie ihrem Ehemann eine größere Menge Arsenik unter Sauer kraut gemischt zum Essen gegeben hat. Das Gift Pkt sie sich, wie sie angibt, in einem Drogengeschäft beschafft und bet sich verwahrt, um es „bei passender Gelegenheit" zu verwenden. ZWt Pascha gestorben DlstS. Istanbul, 1. April. Im Alter von 78 Jahren starb am Mittwoch der ehemalig« Vroßvesir Marschall Achmet Izzet Pascha, einer der Kroßen HeersAhrer der alten Türkei. Marschall Izzet, hatte «ine glänzende militärische Laufbahn hinter sich. Als Hauptmann der Kriegsakademie wurde er dem General von Goltz-Pascha zugeteilt, und machte später eine vier jährige militärische Ausbildung in Deutschland durch. Auf zahlreichen Kriegsschauplätzen, in Arabien, in Syrien, Griechen land und auf dem Balkan hatte Marschall Izzet führende Stel lungen inne. 1913 wurde ihm der Posten des Kriegsministers übertragen. Im Weltkrieg war Marschall Izzet von 1916 an Oberbefehlshaber der Truppen an der Ostfront und im Kaukasus und unterzeichnete als militärischer Bevollmächtigter der Türkei die Friedensverträge von Brestlitowsk und Bukarest. Nach dem Zusammenbruch der Türkei wurde Marschall Izzet Großvesir und unterzeichnete als solcher den Waffenstillstand mit den Alliierten, wobei er mit großer Entschlossenheit den freien Ab zug der deutschen Militär- und Zivilpersonen aus der Türkei bei der Kleinen Entente durchsetzte. Danach trat Marschall Izzet zurück und wurde später in den letzten Kabinetten der Istanbuler Regierung Innenminister und Außenminister und nahm an den Londoner Friedensverhandlungen teil. Nach der Revolution von Kemal Pascha zog er sich ganz aus dem politischen und milk torischen Leben zurück. Weniger evangelische Tbeologlestudenlen Die evangelische Kirche der altpreußischen Anton verössent« licht eine Statistik über die Zahl der Theologie-Stu« dierenden vom Eommersemester 1932 bis zum Winterseme ster 1935/36. Diese Statistik ergibt einen dauernden und auffallenden' Rückgang der Theologie-Studierenden. So wurden im Sommersemester 1932 an der Universität Ber lin 840 Theologie-Studierende gezählt. Diese Zahl steigerte sich noch einmal im Wintersemester 1933/34 auf 921, um dann abzusinken. Im Wintersemester 1935/36 wurden noch 472 Theo logie-Studierende gezählt. InErlangen wurden im Winter, semester 1933/34 663 und im Wintersemester 1935/36 375 gezählt. In Bonn sank die Zahl in den gleichen Semestern von 353 auf 86, in Halle von 415 auf 252 und auch in Marburg von 428 auf 241. Verhältnismäßig gehalten hat sich die Anzahl der Theologie-Studierenden in Tübingen. Hier betrug die Anzahl der Theologie-Studierenden im Wintersemester 1933/34 748, während sie lm Wintersemester 1935/36 672 umfaßte. Im ganzen betrug die Zahl der Theologie-Studierenden im Sommer semester 1932 7085, davon 331 weibliche Studierende, im Win tersemester 1935/36 betrug die Zahl der Theologie-Studierenden 4113, davon 138 Frauen. Veränderte Zusammensetzung der Schokolade Berlin, 2. April. Im Hinblick aus die Schwierigkeiten der Rohstoffversorgung hat der Vorsitzende der wirtschaftlichen Ver einigung der Deutschen Sützwarenwirtschaft bestimmt, daß es bis auf weiteres als ausreichend anzuseyen ist, wenn Schoko lade zu mindestens 35 (bisher 46) Prozent aus Kakaomasse oder aus einem Gemisch von Kakaomasse und Kakaobutter und zu höchstens 65 (bisher 60) Prozent aus Zucker besteht. - Dle Reichsbank Ende Mrz Berlin, 2. April. Die Inanspruchnahme der Reichsbank zum März-Ultimo war in diesem Jahr wiederum stärker als im Vorjahr. Insgesamt hat die Kapitalanlage der Reichsbank um 695.7 auf 5640,3 Miss. RM. zugenommen, während vor einem Jahr der Zuwachs 615 Miss RM. betrug. Der gesamte Zahlungsmittelumlauf stellte sich am 81. März auf 6838 Miss. RM. gegen 6267 am Ende der Vorwoche, 6727 Ende Februar und 6267 Miss. RM. Ende März v. I. Die Gold- und Devisenbestände haben um 0.1 auf 73,3 Mill. RM. zuge nommen; davon entfassen 67,7 Miss, auf die Goldbestände und 5.7 Miss, auf die Bestände an deckungsfähigen Devisen. Mitteldeutsche Börse vom 2. April Freundlich. Die Freitagbörse hatte eine freundliche Grundskimmung. Die Umsatztatigkeit war etwas geringer als gestern. Reichs- und Staatsanleihen lagen unverändert. In Reichsschähen 1936 wurden 30 000 Mark umgesetzt. Von Stadt anleihen waren Dresdner gesucht und lebhast gehandelt (plus 0,5 Prozent). Auch Hypotheken-Pfandbriefe wurden lebhaft ge handelt. Kreditu-Kreditbriefe plus 0.5 Prozent. Am Tcrtll- aktienmarkt wurden Kunz-Treibriemen 1 Prozent höher lebhast umgesetzt. Industrie Plauen gewannen 2 Prozent. Unter Ma schinen und Metassen hatten Union Radebeul einen Ausschlag von 1,5, Expreß-Fahrrad von 2 Prozent, während Schubert u. Salzer minus 8 Prozen tex. Dividende gehandelt wurden. Ke ramische Aktien neigten zur Schwäche. Peniger Patentpapier holten 1,25 Prozent auf. Chemische und Montanaktien waren nur wenig verändert. Von Lieferungsqesessschasten wurden Auma 2 Prozent niedriger gehandelt. Dresdner Bau minus 1,5, Kulmbacher Rizzi plus 1,25 Prozent. Der Bankenmarkt hatte kleines Geschäft bei wenig veränderten Kursen. Sachsen boden wurden minus 4 Prozent ex. Devidende gehandelt. MuM derlich mußten bei 1,25 Prozent Aufschlag repartiert werden. Speicheret Riesa gewannen 1,5, Zeitz-Ikon minus 2 Prozent. Hotel Bellevue wurden minus 4,5 Proz. ex. Dividende notiert. Relchswetterdlenst, Ausgabeort Dresden. Wetter vorhersage für Sonnabend, 3. April: Nach voritberaehen- der Aufheiterung erneut zunehmende Bewölkung. Regen- fälle. Mild. Lebhafte Winde aus Süd bis Siidwest.