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^lokirsn l.oniion I3rII 6en pspst ein Tie englische Regierung hat zur Teilnahme an den Krö- nungsseierlichkeiten auch an den Papst eine Einladung gerichtet. Diese Tatsache bedeutet an sich keine Ueberraschung. Denn auch bei der Krönung Georgs V. im Jahre 1911 mar der Papst durch die damaligen Prälaten Granita und Pacelli vertreten. Die Zei ten haben sich eben seit Heinrich VIH. gewaltig geändert. Ins besondere war es der Grotzvater des heutigen Königs. König Eduard VH., der nicht nur mit dem damaligen Papst In engere Fühlung trat, sondern von dem nach dem Kriege die Zeugen des damaligen Vorgangs berichteten, dah er vor seinem Tod zum katholisclpin Glauben iibergetretcn sei. Georg V. hat diese Beziehungen weitergesührt und im Jahre 1915 auch eine diplo matische Vertretung beim Vatikan bestellt, während In London der Erzbischof von Westminster die Rolle des Mittelsmannes, die er friiber spielte, fortsetzte und somit einen Nuntius ver tritt. Wie herzlich heute diese Beziehungen sind, ergab sich be sonders deutlich beim Regierungsjubiläum Georgs V Der Hei ligsprechung Fishers und Mores, die gerade in diese Zeit siel, suchte man jeden Bezug auf die heutige Zeit zu nehmen und so konnte man in einem bei der Heiligsprechung in Rom verteilten Heftchen Bilder der neuen Heiligen mit solchen der Londoner Feierlichkeiten untermischt finden. Bei der Krönungsfeier wird sich der Papst kaum mit der Vertretung durch den Erzbischof von Westminster begnügen, son dern durch Vertreter In besonderer Mission dem neuen König einen handgeschriebenen Glückwunsch übermitteln lassen, der üblicherweise auf dieselbe Art beantwortet wird. Zudem hat die Eidesformel, die der König als Verteidiger des protestantischen Glaubens ausspricht, bereits durch Eduard VII. ihren aggressiv gegen die katholische Kirche gerichteten Charakter verloren und neuestens eine weitere Beschränkung erfahren. kinstellungsrivsng lüi» Altere Angestellte Bei den Arbeitsämtern laufen jetzt die Antworten der Be triebe auf den Erhebungsbogen über die Beschäftigung von älteren Angestellten ein. Das Ergebnis ist recht wenig befrie digend. Es zeigt, datz von vielen Betrieben die letzte Äussorde- rung zur Einstellung von älteren Angestellten nicht im erwarte ten und auch notwendigen Umfange befolgt worden ist. Noch immer sind 70 009 ältere Angestellte ohne Arbeit. Es handelt sich dabei nicht um nicht mehr voll leistungsfähige Angestellte ohne ordentliche Verufsvorbildung, sondern um berusserfahrene, im besten Schassensalter stehende Männer und Frauen. Ihre Ein schaltung in das Arbeitsleben ist sowohl eine selbstverständliche soziale Pflicht als auch der Einsatz langer Berufserfahrung und gereisten Urteils für die Aufgaben der Wirtschaft. Schon bei ihrer Erhebung hat die Reichsanstalt in ihren Fragen deutlich erkennen lassen, datz dies gleichzeitig ihre letzte Aufforderung zur freiwilligen Einstellung von älteren Angestellten sein würde, nachdem den wiederholten Hinweisen und auch den unmittel baren Anfragen der Erfolg versagt geblieben war. So wird jetzt die Reichsanstalt zum Einstellungszwang greisen müssen. In den Anordnungen über den Arbeitseinsatz besitzt sie die er forderliche gesetzliche Handhabe. Eine neue Anordnung oder gar ein besonderes Gesetz sind also nicht mehr erforderlich. Es wird aber keinen allgemeinen Einstellungszwang geben. Vielmehr wird jeder Betrieb, der entsprechend seinen Angaben bei der Erhebung gar keine oder nur unverhältnismässig wenig ältere Angestellte beschäftigt, von dem zuständigen Arbeitsamt zur Einstellung einer bestimmten Zahl von noch arbeitslosen älteren Angestellten angehalten werden. Es soll dabei gar nicht übersehen werden, datz in der letzten Zeit auch Angestellte über -10 Jahre von den Betrieben In steigendem Umfange eingestellt worden sind. So befanden sich z. B. im Juli des vergangenen Jahres unter den in Arbeit vermittelten Angestellten 27,6 v. H. ältere Angestellte. Im Oktober 1966 war ihr Anteil ein wenig, auf 29,1 v. H„ ge stiegen. Entsprechend ist der Anteil der jüngeren Angestellten zwischen 25 und -10 Jahren .rurückgeaangen. Diese aeringe Ver schiebung der Anteile zugunsten der älteren Angestellten ist ein mal ein Erfolg der Bemühungen der Arbeitsämter. Zum ande ren wirkte sich hierin der Immer sckärfer werdende Mangel an jüngeren Fachkräften aus. Bei den älteren technischen Ange stellten liegen die Verhältnisse wesentlich günstiger als bei den älteren kaufmännischen Angestellten, ganz zu schweigen von den älteren Büroangcstcllten. Besonders die Behörden gingen bei den Einstellungen mit gutem Beispiel voran, wenn es sich auch ost nur um die Erledigung vorübergehender Arbeiten handeln konnte. Aus mancher Aushilfsstellung Ist aber schon eine Dauer stellung geworden. Die älteren Angestellten, die jetzt noch auf eine Anstellung warten, haben durch die beruflichen Bildungs- motznahmen der Arbeitsämter die Möglichkeit gehabt, ihre Kenntnisse und Fähigkeiten den heutigen Anforderungen, die mitunter höher geworden sind als früher, zu vertiefen und zu ergänzen. Aus der Tatsache, datz z. B. der Beruf der Steno typistinnen Mangel an Arbeitskräften aufwies, haben zahlreiche ältere weibliche Angestellte Nutzen ziehen können Durch Fort- bildungsmatznahmen werden die älteren Angestellten In die Lage versetzt, die Stellung, die Ihnen angeboten wird, sofort und zur Zufriedenheit auszusüllen. Die älteren Angestellten, die einen starken Willen zur Arbeit, Erfahrung und volle Leistungsfähig keit mitbringen, haben ein Recht wie jeder andere auf einen Arbeitsplatz. Da es nun an freiem Verständnis noch mangelt, sämtlichen älteren Angestellten eine Stellung zu verschaffen, so hat sich setzt der Staat dafür eingesetzt, durch den Einstellungs- zwang die Lage der arbeitslosen älteren Angestellten zu Kellern. Weltreise 1SZ8 de- Schnelldampfers „Bremen" Bremen, 8. März. Das grötzte und schnellste Schiss der deutschen Handelsflotte, der seit 1929 in der Bremen — New- york-Fahrt beschäftigte Schnelldampfer „Bremen" des Nord deutschen Lloyd, wird, wie wir erfahren, im nächsten Jahr eine dr«, Monate umfassende Weltreise — wegen der Schnelligkeit des Schisses die kürzeste dieses Umfanges — unternehmen. Die Fahrt soll am 2. Februar 1938 in Newyork beginnen und dort wieder am 3. Mai nach Zurücklegung von rund 31 800 Seemeilen enden. Oie Reichsbahn auf -em Wege zum motorisierten FO-Zug Starke Erhöhung -er Kilometerleistung der Triebwagen - Der neue ^Fliegende Schlesier" Breslau, 8. März. Im Rahmen der 7. eisenbahnwissen- schastlichen Vortragsreilie der Verwaltungsakadcmie Breslau gab am SonnabcndvormUtttg das Mitglied der Hauptverwal tung der Deutschen Reichsbahn, Reichsbahndirektor Stroebe, einen Ucberblick über di« Entwicklung der Vcrbrennungstricb- wngen bei der Deutschen Reichsbahn. Nachdem er einleitend daraus hingewiesen hatte, datz die Gesamtkilometerleistung der Triebwagen der Deutschen Reichs bahn im vergangenen Jahre um über 30 vom Hundert aul rund -10 Millionen Kilometer gesteigert werden konnte, teilte Reichs bahndirektor Stroebe mit. datz die Deutsche Reichsbahn auf dem besten Wege zu dem motorisierten FD-Zua ist, der höchstwahr scheinlich nock in diesem Jahre auf di« Schienen kommen wird. Es handele sich hierbei um einen vierteiligen Triebwagentyp, der einen langsam lausenden 1350 VS. starken Dieselmotor in einem besonderen Maschineuwagen enthalte, der neben der Krakt- zcntrale auch noch je ein Post- und Gepäckabtcil aufweist, wäh ¬ rend der 2., 3. und 4. Wagenteil den Reisenden zur Verfügung stehen. Der vierte Wagenteii enthält dann als letzte Neuerung einen Speiscraum mit anschlietzender Anrichte und Kiicl)«. Dieser ,,motorisierte FD-Zug" ist di« letzte Vollendung eines dreiteiligen Wagenthps, der demnächst in Betrieb gesetzt werden soll und der sich von dem bekannten »Fliegende» Schle sier" nur dadurch unterscheidet, datz er keine dritte Waaenkiasse mehr enthält, wie die Reichsbahn überhaupt in den künftigen Schnelltriebwagcn nur nach die zweite Wagenklasse führen wird. Dieser veränderte „Fliegende Schlesier" wird mit einer kleinen Küche ausgestattet sein, vielleicht aber auch schon einen beson deren Speiseraum ausweisen. Mit diesen beiden Schnelltrieb- waqen dürfte vorerst das letzte Entwicklungsstadium erreicht sein. Zu Begin» der Schilderung der Entwicklung der Verbren- nunnstriebwagen teilte Direktor Stroebe mit, datz aus den 103 Einheiten des Jahres 1933 inzwischen 400 aeworden sind. Die Goldene Rose für Königin Elena Nom, 8. März. Im Audienzsalon, wo Pius XI. gegenwärtig den grötzten Teil des Taaes zubringt, wurde ihm dieser Tage im Beisein des Maestro di Camera Prälat Mella di Sant'Elia durch den päpst lichen Stahlstecher Pros. Mistruzzi die Goldene Rose über reicht. die der Königin Elena von Italien als Geschenk zugedacht ist. Der Statthalter Christi betrachtete das Werk römi scher Goldsckmiedcknnst in seinem sechseckiaen Futteral, das mehr als 1 Nieter hoch ist. lange mit der grötzten Aufmerksam keit und gab ihrem Schöpfer gegenüber seiner Befriedigung über das gute Gelingen der Arbeit Ausdruck. Es handelt sich bei der Gabe, deren Segnung am gestrigen Sonntag ooraenom- men wurde, nicht wie in fast allen früheren Fällen um einen Rosenstrautz. sondern um einen 48 Zentimeter hohen Zweig, der eine vollerblühte Rose und mehrere Knospen trägt Er be steht aus massivem Mold, während die Vase in der Form etrus kischer Amphoren aus Silber ist und an mehreren Stellen ver goldeten Zierrat trägt, so z. B auf ihrer Vorderseite das Wappen Pius X. Die Ucbergabc des päpstlichen Geschenkes scheint endgültig auf den 4. April festgelcgt zu sein. Sie erfolgt in der Capclla Paolina des Ouirinals durch den Nuntius am italienischen Königshof Borgongini Duca. Das gesundheitliche Befinden des Statt halters Christi kann in Anbetracht der Verhältnisse als recht befriedigend bezeichnet werden. Die Gehversuche des Pa tienten wiederholen sich schon mehrmals am Tage und umfassen dabei jedesmal die ganze Länge des grotzen Audicnzsoalcs, wo bei ihm nur der Arm eines Sekretärs als Stütze dient. Im Hinblick aus das gesteigerte Wohlbefinden, das der Papst auch einzelnen Andienzbesuchern gegenüber ausdrückt, zieht man in vatikanischen Kreisen sogar die eventuelle Teilnahme des Ponti fex an den alljährlicke» religiösen Feierlichkeiten der Karwoche in der Sixtinischen Kapelle in Betracht. Wenn heute darüber auch noch nichts sicheres verlautet, so ist cs doch wahrscheinlich, datz Pius XI. am Ostertagc von der Loggia der Fassade von St. Peter aus den Apostolischen Segen erteilen wird. Da der Panst bei dieser Handlung die Sedia gcstatoria nicht einmal ver lassen mützte, wäre eine Belastung seines geschwächten Körper zustandes dadurch nicht zu befürchten. Der letzte Teilnehmer an der Belagerung Roms gestorben Paria, 8. März. Der ehemalige Kommandant der Schweizer Garde des Vatikans. Oberst Graf Louis de Courtöne, ist im Atter von über 102 Jahren in Nancy ge storben. Gras de Courtene, der seinen Lebensabend in grötzter Zurückgezogenheit In Nancy verbrachte, war einer der letzten Ileberlebenden der Belagerung von Rom, an der er grotzen An teil hatte. Aen-erung -es philologensliidiums Auf einer Tagung der Reichsfachschaft Höhere Schulen im NS.-Lehrerbund teilte der Leiter der Fachschaft, Dr. Frank, mit, datz eine Aenderung in der Ausbildung der Philologen beab sichtigt sei. Das Studium für die Lehrer an Höheren Schulen beginnt nach Bestimmungen, die in diesem Jahre zum ersten Male wirksam wurden, auf den Hochschulen für Lehrerbildung zusammen mit den künftigen Lehrern an Volks- und Mittel schulen. Nach zivei Semestern, so mar bisher vorgesehen, soll ten die Studenten die Möglichkeit haben, sich für die Fortsetzung des Studiums an der Hochschule für Lehrerbildung und damit für den Beruf eines Volksschullehrers oder sür den Uebergang an die Universität und damit für den Berus eines Lehrers an höheren Schulen zu entscheiden. Den Hochschulen war jedoch bei dieser Entscheidung eine beachtliche Mitwirkung eingeräumt worden, Indem sic zu prüfen hatten, ob der Kandidat für die eine oder andere Aufgabe besser geeignet sei und indem sie das Reckt erhielten, bei der Auswahl der Studenten, di« zur Uni versität übergingen, mitzubestimmen. Dieser Weg, so erklärt« der Leiter der Reichsfachschost Höhere Schulen, soll in Zukunft wieder verlassen werden. Die Abiturienten, die beabsichtigen, die Laullmhn eines Lehrers an Höheren Schulen zu ergreifen, sollen künftig, so sagte er, ihr Studium an der Universität beginnen und während sechs Seinestern durchführen und im An- schlntz daran di« zwei letzten Semester an den Hochschulen für Lehrerbildung Insbesondere erziehungswissenschaftlichen und praktisch-pädagogischen Studien widmen. Zahnärzteberuf iibersM Ein Vorschlag zur Umschulung der Zahnmedizinstudenten. Die „Zahnärztlichen Mitteilungen" verössentlieiren eine Ausstellung der Kosten des Studiums von Medizin und Zahn heilkunde, verbunden mit einem Ausblick auf die Aussichten in beiden Heilberufen. Der Bericht kommt zu dem Vorschläge an die Studierenden der Zahnheilkunde, sich auf allgemein« Medi zin umzuschulen. Es hieb wörtlich: „Nicht alle Berufe haben mit gleichen Schwierigkeiten beim Einsatz des Nachwuchses zu Kämpfen. Der zahnärztliche Beruf ist überfüllt, bei den Aerzten hingegen und bei den Apothekern macht sich ein Mangel bemerkbar, der zum Teil daraus zurückzu führen ist, datz Im Heer, in der Marine und in den Gliederun gen der Partei und des Staates eine grotze Anzahl von Aerzten und Apothekern untcrgekommen ist. Es kann deswegen den Studenten der Zahnhellkunde nur- empfohlen werden, umzu schulen und Medizin zu studieren. Gesetzlich ist der Zahnarzt erst nach zweijähriger praktischer Tätigkeit für die Kassen zuzu lassen. Praktisch jedoch kann er nach Ablauf dieser Zeit noch nicht auf Kassenzulassung rechnen, da Infolge der hohen Ueber- besetzung In fast allen Zulassunasbezirken vorläusig nur in seltenen Fällen eine weitere Zulassung möglich ist. So gab es zum Beispiel am 1. Januar 19.36 2800 NVO.-Kassenzahnärzte und 8000 RBO.-Kassendentisten zuviel. Diese Zahlen sind auch heute noch mit geringfügigen Acnderungen gültig." Msenrazzia nach Ranschgisischmugglem im Safen von Brooklyn Newyork, 8. März. Beamte der Newyorker Hafenpolizei und der Rauschgiftpolizei unternahmen am Sonntagabend im Brooklyner Hafenviertel die grötzte bisher durchgeführte Razzia auf Opiumschmuggler. Auf einem amerikanischen Frachtdamp fer, der kürzlich aus Schanghai eingelaufen mar, konnte die Geheimpolizei dabei 600 Büchsen mit Opium im Werte von über einer halben Million Doller beschlagnahmen. Die Polizei nahm mehrere Verhaftungen vor. Zu den Verhafteten gehören mehrere Offiziere des Frachldampfers sowie ein wohlhabender Kaufmann aus Newyork-Chinesenstadt, der im Verdacht steht, das Haupt einer mächtigen internationalen Opiumschmuggler- bande zu sein. Rosenberg fordert die Gemeinschaftsschule Düsseldorf, 8. März. Am Sonntag sprach Reichsleiter Rosenberg in der Stadthalle von Düsseldorf über die weltanschaulichen Verpflich tungen unserer Zeit. Rosenberg betonte, datz die Erziehung der Jugend nur durch dis durchgeführt werden dürfe, die Deutschland vor dem Untergang retteten. Es sei dabei unmöglich, einen Führer, ein Reich und ein einziges geschlossenes Volk zu fordern, wenn die Erziehung von gegenseitig sich ausschlietzenden Kräften durchgcführt würde Wenn die Hauptstadt der Bewegung sich kürzlich mit 96 Prozent sür die deutsche Gemeinschaftsschule erklärt habe, so sei das ein Zeichen eines tiefgehenden Erwachens des deutschen Volkes. Es sei dabei sehr unlogisch, wenn jene Kräfte, die bisher immer erklärten, man dürfe nicht in Eltern rechte eingreifen, nunmehr gegen diele eindeutige Bekundung des elterlichen Willens wettern Rosenberg erklärte abschliessend: „Wir können den Klassen kampf nicht überwinden, wenn nickt auch der Streit der Kon fessionen verschwindet Do d>w Reliaionsunterricht gesichert sei, so müssen alle, denen es wirklich um ein inneres Bekennt nis zu tun sei, zufrieden sein Wer das nicht anerkenne, dem gehe es offenbar nicht um das Bekenntnis, sondern um ganz andere Dinge". Luxemburgische Schiebereien 10 000 Mark Silbergeld brachten sie ins Ausland. Trier, 8. März. Am 10 November 19.36 fielen drei Frauen aus Luxemburg dadurch in Trier aus, datz sie überall Kleinig keiten mit grotzen Geldscheinen einkausten und daraus Wert legten, dah ihnen nur Siibcrgeld hernusgegeben wurde. Zwei Beamte der Zollsahndung die auf die Frauen aufmerksam wur den, sind mit ihnen in einem Eisenbahnabteil bis Wellen ge fahren, und als die Frauen über die Moselbrücke nach Luxem burg wollten, wurden sie festgenom ncn und bei ihnen 1300 M. in Fünsmarkstücken beschlagnahmt. Im Trierer Gefängnis haben sic nach anfänglichem Leugnen eingcslanden, insgesamt 10 000 Mark in Silbergcld nach Luxemburg ausgesührt zu haben. Zwei der Frauen sind inzwischen gegen eine entsprechende Kau tion auf freien Futz gesetzt worden. Sie konnten am Donners tag krankheitshalber nicht zum Verhandlungstermin vor dem Schöffengericht erscheinen. Die dritte Frau, die seit 19 Nov. in Untersuchungshaft sitzt und die bei zwei Fahrten mitgckolsen hatte. 1900 Mark in Silbergeld ins Ausland zu schaffen, wurde zu 1900 Mark oder 19 Tagen und zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. Die Untersuchungshaft wurde ungerechnet. Furchtbare FamilieniragSdie i» Sambiirg Mord und Selbstmord nach der Ehescheidung. Hamburg, 8. März. Ein furchtbares Familiendrama hat sich am Sonnabendabend in Hamburg im Stadtteil Rothenbaum abgespielt. Gegen 22 Uhr hörten Passanten in der Schlütcr- Stratze gellende Hilferufe. Als sie zu Hilfe eilen wollten, kam ihnen eine Frau entgegen, hinter der eine Anzahl Schüsse ab gegeben wurden, die aber »icht trafen. In der Wohnung, ans der die junge Frau geflüchtet war, hatte sich eine arauenvolle Tragödie zugetragen. Die junge Frau mar in ihrer Wohnung von ihrem früheren Mann, von dem sie erst in den letzten Tagen rechtskräftig geschieden worden war. mit einem Revolver angefallen worden Ein Bekannter der Frau war von dem geschiedenen Mann erschossen worden. Ihr Vater, der zu Hilfe eilte, wurde angeschossen und mutzte einem Krankenhaus zuoesührt werden. Als es der Frau gelang durch das zu ebener Erde gelegene Fenster zu entkommen, und die Schüsse sehlglngcn, richtete der Mörder die Masse gegen sich selbst und tötete sich. Hein,/ -für nock mit Wosssr leurro leocksnl Vsr Würfvk 10 Pf. — für gut 1/4