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Sächsische Volkszeitung : 10.03.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-03-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193703102
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19370310
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19370310
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1937
-
Monat
1937-03
- Tag 1937-03-10
-
Monat
1937-03
-
Jahr
1937
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 10.03.1937
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Volk begegnet LhristriL Um dl« Gröhe dieses Augenblicks zu erkennen, den ein Volk in seiner Zeitenfiille erlebt, müssen wir tiefer in die Eigen art dieser Begegnung zweier strukturell verschiedener Welten einzudringen versuchen. Ein Volk wird wohl kaum die völkische Eigenart rein und völlig unversehrt besitzen. Alle Völker sind auf der Eben« von Raum und Zeit im Laufe geschichtlichen Wer dens und Wachsens mehr oder weniger mit dem Erbgut sremder Völker in Berührung gekommen, hclben fremde, ihnen an sich nicht arteigene Element« in sich ausgenommen, sich angeglichen und den Kommenden weitergegeben. Auch hier fand also eine Aufnahme fremden Lebens statt, auch hier trat von auhen her etwas Neues in das arteigen« Lebensgefüge des Volkes ein, um mit ihm zu verschmelzen. Solche Aufnahme fremder Lebens gewohnheiten. fremder Sitten und Anschauungen vollzieht sich jedoch immer nur im naturgegebenen Lebensraume. Was sich im völkisch-rassischen Assimilationsprozeß begegnet und mitteilt, gehört auf beiden Seiten gleichen Seinskategorien an. Daher werden diese Vorgänge auch als einer zwangsläufigen und not wendigen Weiterentwicklung entsprechend hingenommen. Et was anderes aber ist die Begegnung eines Volkes mit dem Christentum. Hier stehen sich völlig verschiedene Ordnungen gegenüber. Auf der einen Seite das Volk, die lebendig aus Blut und Geist erwachsene Einheit einer Gruppe von Menschen, aus der anderen die iiberweltliche, übersinnliche Realität des Christuslebens, das göttlichen Ursprungs ist. Volksleben und Christusleben können also nicht in dem Sinne eine Verbindung eingehen, wie etwa die Lebensgewohnheiten zweier sich benach barter Völker, oder die Eigenschaften eines zweiten Volkes, das in die Wohnsitze eines ersten eingedrungen ist, allmählich mitein ander verschmelzen können. Das Volksleben ist eine Vitalkraft, die auf «Ätzung diesseitiger menschlicher Werte ausgerichlet ist. Volksleben soll eine sozusagen einmalige, aber doch ganz greif bar natürliche Form des Menschseins realisieren. Volksleben bleibt immer, auch bei einer höchstmöglichen Verwirklichung an die gegebenen Grenzen irdischer Masse von Raum und Zelt ge bunden. Das Christusleben hingegen ist die Vita aeterna, das ewige, aionische Leben, das nicht an solche Gesetz«, deren Mög lichkeiten und Grenzen gebunden ist, weil sein Strukturprinzip ein wesenhaft anderes ist. Wir übersehen diese biblische Vita aeterna geläufig mit „ewigem Leben", ohne aber damit den enger gefaßten Sinn des bibliscl>en Ausdrucks klar wiederzu geben. Das „ewige Leben" beginnt erst mit der Auferstehung, das „aionisck)« Leben" aber, das der heilige Text an zahlreichen Stellen meint, besitzt der Christ jetzt schon Die Träger der christlichen Erlösung leben noch in dieser Welt, aber ihr innerstes Wesen lebt schon in der kommenden, die sie in sich tragen durch das Pneuma, verborgen zwar und der Welt noch nicht sichtbar, aber doch in voller Wirklichkeit In der Fülle der Zeit >st ein neuer Aion angebrochen, der van den Wcltaionen ganz verschie den ist und in Gottes Ewigkeit übergeht. Das Christusleben ist Pneuma, ist Gegenwart und Wir ken des Gotteshauches im Menschen, ist Teilnahme an der gött lichen Natur. Volksleben hat im sich fortpflanzenden und ver jüngenden Strom des menschliäien Blutes seine immer zeugende Urquelle; Christusleben fließt hervor aus dem Blute des Er lösers und Gottmenschen Jesus Christus, dem Stammvater des übernatürlichen Gottesvolkes, der in seinem Erlöserblute sich die Kirche aus den Völkern begründete, und durch sie das Myste rium seines Blutes in alle Völker hineintragen will, um sie, die ehemals „Fremde und Beisassen" waren, nun zu .Mitbür gern der Heiligen und Hausgenossen Gottes" zu maä)«n. Wenn ein Volk sein völkisches Leben mehren und auswei- ten will, entfaltet es innere und äußere Aktivierung, arbeitet an der charakterlickxm und geistigen Bildung seiner Glieder und wahrt die Reinheit und Schöpferkraft seines Blutes. Diese Lc- bcnsbereicherung und Lebenserhöhung durch eigene Akti vität ist aber nie in dex Lage, einem Volke jenes übernatür liche Sein zu geben, das Im Christusleben auf Erden erschienen ist. Der Ausdruck „erschienen" schon ist uns in diesem Sinne ganz geläufig, denn wir missen ja, daß man am göttlichen Lc- l>en durch eigenes Bemühen und eigene Anstrengung nicht teil- haben kann, weil das Gottesleben ein freies Gnadengeschenk von oben ist. Es erscheint, wird herabgesenkt, aber es kann nicht durch eigenmächtiges Wollen und Ringen erworben iverde» Die Christusmerdung eines Volkes ist Aufnehmen eines anderen', neuen, eben des übernatürlich-göttlichen Lebens Es ist in den letzten Jahren viel von der Vermählung des Chri stentums mit dem Germanentum gesprocl)en wor den. Das ist ein sehr tiefes und an das Wesentliä)« des Vor gangs heranreichendes Bild, wenn die Dinge konkret über natürlich genommen werden. Di« alte Liturgie spricht von einer Hypapanti, von der Begegnung zwiscl-en Gottheit und Menschheit, die sie im Festgehcimnis des Mariä-Lichtmeß-Tages feiert. Da« Erscheinen des menschgewordenen Gottessohnes in der Welt wird zur Begegnung zwischen menschlicher Endlichkeit und göttlicher Ewigkeit... Auch Im Gedanken dieser Begegnung schwingt dies bräutliche Motiv: innerste Begegnung im gegenseitigen Lebensaustausch. In mütterlicher Bereit schaft steht das Volk zur Aufnahme des neuen Lebens bereit, das größer und reicher ist, als rein volkhaftes Leben sein kann. Jedesmal ist die Christwerdung eines Volkes ein Admirabil« commercium — ein wunderbarer Lebensaustausch! Volkwerdung als Gottesvolk ist in der Kraft des Pneumas jedesmal ein In- Erscheinung-Treten ewiger, soterischer Kräfte im Lebensraum des Völkischen. In bezug auf di« Realität Volk die tiefste Der- wirklichung des theologischen Satzes: Gratia non destruit sed complet et perficit naturam, — die Gnade zerstört nicht die Na tur, sondern erfüllt und vollendet sie. Sie erfüllt die Natur in dem mystiscl-en und dabei doch wirklichkeitsgeladenen Sinne. Vermählung von Volk und Christentum bedeutet mithin die Ausnahme eines neuen und bisher fremden Lebens, in ein Ge füge völkisch ausgerichteten Menschentums. Solche Auf nahme ist aber keineswegs etwa mit der Auf gabe der völkischen Individualität odereiner Zerstörung des Artgemäßen verbunden. Auch im Raum natürlich-menschlichen Lebensaustausches, in der Ehe, gibt es ja ein Opfern, ein Sich-Hingeben, ein Aus-sich-Gehen, aber doch nur um das eigene Dasein zu erhölien, um es im anderen reicher und voller wicderzusinden. Wie schon der ein zelne Mensch und das einzelne Volk durch Berührung mit ande ren Menschen und Völkern ihre Eigenart nicht verlieren, wie sie vieles aufnehmen können, und gerade dann doppelt fruchtbar und leuchtend in besonderer Leistungskraft und Artflllle da stehen, — so ist auch die Aufnahme göttlichen Lebens in di« demütig geöffnete Substanz eines Volkes nichts weniger als ein Armutszeugnis. Die bräutlich-nreibliche Funktion, die dem Volk dabei zukommt, ist für das Volk höchster Adel und Erhöhung in Gnade! Es geht hier um nichts Geringeres, als um di« Mitwir kung der völkischen Substanz am Gnadenwirken Gottes, und auch in diesem Sinne ist „Erlösung in ihrem Vollsinn Tat Got tes und Werk des Menschen zugleich, ein gottmenschliches Tun Blut und Geist in einem... Der Mensch ist... in der ganzen Breite seines menschlichen Wesens in der Fülle seiner bluthasten Kräfte zur Erlösung aufgerufen, ja er ist in dem dargelegten Sinne geradezu aktiv daran beteiligt, also in seiner vollen sinn lich-geistigen Existenzialität sowohl Objekt der Erlösung wie in bestimmtem Ausmaß auch ihr Subjekt, ihr Mitvollbringer, eine Art Miterlöser." (Karl Adam, Deutscl;es Volkstum und kath. Christentum.) Das gilt vom Einzelmenschen, aber auch von dem Volke, das Christus begegnet In der wunderbaren Ord nung göttlicher Gnade wird allzeit das Schwache und Kleine er wählt, um als Werkzeug der Gnade Großes zu vollbringen. Wie die Magd von Nazareth durch ihr in Demut geöffnetes Bereit sein der Welt das Heil vermitteln durste, so wird auch das in Demut bereite Geösfnetsein eines Volkes für das Christusleben, dem Volke Heil bringen. Wie das Christentum an sich eine Paradoxie der göttlichen Liebe ist, die sich opferte für das Leben der Welt, so wird auch in seiner Gnadenordnung die Passivität zur Aktivität, denn Passivität Gott gegenüber, ist höchste Akti vität für Menschen und Volk. Die Gnade Gottes empfangen oder erleiden aber ist höchste Aktivität, deren der Mensch fähig sein kann. Wie die Kircl)« als Ecclesia ex gentibus, aus den Völkern bestehend Sponsa ist, so wird auch das in der Kirche stehende, Christus entgegengehende Volk, Braut. Im Brautschmuck sei ner herrlichen völkisä>en Lebensivertc, im vollen Adel seines Blutes und in der «Ähönheit seiner arteigenen Anlagen geht es dem Sponsus entgegen, der das Leben bringt. Von hier aus erhält das Wort von der „Vermählung" von Christentum und Volk seinen tiefsten Sinn. In der bräutlichen Bereitschaft der Christo entgegengehenden Völker wird wieder Fülle der Zeit. Und noch einmal: Wie der Geist Christi den Einzelmcnschen nicht seiner Persönlichkeit und seiner Eigenwerte beraubt, wie er die Individualität vervollkommnet und ihr Vollendung iverden läßt, die sie ans sich heraus nie erreichen kann, — so ist es auch bei einem zum heiligen Gottesvolk gewordenen Volksganzen. Mag ein Volk in der Morgenfrühe unverbrauchter Jugend oder in der tiefen Sehnsucht gereifter Kräfte sich der Gnade Christi nahen, immer wird es auch als Volksganzheit zu seinem natür lichen, rassisckien und biologischen Sein ein neues «sein hinzu empfangen, das Sein in Gnade Darum wird cs zu einem inne ren Gesetz, daß jede natürlicl)« Volkwerdung. jede Konzentra tion völkiscl>er Kräfte, über sich selbst hinausstrebt, daß mit ihr eine religiöse «Sehnsucht verbunden ist. nach letztmöglicl-er Er füllung, nach einer Volkwerdung als Gottesvolk. Hier liegt auch der Grund, wesnngen Volkwerdung nach dem Mythos ruft. Die M!1!WN!!»i!!!!tttti!^!!!!^^!W!jW!WWWWjM!jjWjjjjWj!,jjWjjjjjjjjjjjjjjjjjjj^ Vill Hickok - -SV beste Sheriff des wilden Westen- Washington, im März. Zum SO. Todestag erinnert sich die amerikanische Polizei de« besten Sheriffs des Wilden Westens, Bill Hickok, der in seinem abenteuerlichen Leben 7b Verbrecher erschoß. Der ungleiche Kampf An jenem Tag, als Bist Hickok seinen Eid auf die amerika nische Verfassung leistete und Sheriff wurde, bekam Amerika den besten Polizelmann, der jemals in die Dienstlisten eingetra gen wurde, einen Menschen mit einem verwegenen Mut, einen Mann, der nie das Gruseln lernte und der auf ein paar Dutzend Meter mit jedem Schuß ins Schwarze traf. Er ritt buchstäblich von Abenteuer zu Abenteuer. Kansas war damals noch nicht so friedlich wie heute. Es waren Wege lagerer, die einer Ueberlandkutsche auflaucrten, mit denen er den ungleichsten Kampf seines Lebens ausfechten muhte. Er halte als Begleiter lenes Wagens unterwegs zum Scherz nach Bäumen und fliegenden Vögeln geschossen. Als aus einem Hohl weg fünf Banditen heransstllrmten, hatte er genau noch vier Kugeln in seiner Waffe. Dabei standen Ihm Gesetzen gegenüber, die keine Sekunde zauderten, mit ein paar Schüssen dem Gegner Garaus zu machen. Er warf sich vom Pferd, schoß den Ersten durch die Stirn, dem Zweiten in den Hals, dem Dritten in die Brust, dem Vierten durch die Schläfe — und schleuderte dem Fünften die leere Waffe so heftig an den Schädel, daß der Kerl bewußtlos zusammenbrach. Die vier Toten ließ man liegen. Den fünften Mann nahm man als „Beweisstück" gefesselt mit nach Deadwood. „Gebt mir die gerecht« Chance l" Aber man versichert, daß Bitz Hickok einen noch gefähr licheren Kampf zu überstehen gehabt habe, als er in einem Hotel in Nebraska einen falschspielenden Cowboy nicderboxte. Eine Sekunde später standen nämlich vier Männer mit Pistolen vor ihm und ersuchten ihn, schleunigst sein letztes Gebet zu sagen, denn in zehn Sekunden sei er ein toter Mann Hickok schaute von einem zum anderen: „Ihr seid Cowboys und keine Schlach ter. Gebt mir eine gerechte Chance. Kommt hinaus ins Freie. Ihr könnt dort gleichzeitig auf mich schießen. Aber Ich muß eine Waffe in der Hand haben!" Seine Rede wirkte. Man gab ihm die erbetene Chance. In jenem Duell mit den vier Cowboy» trug Hickok einen Schuß durch die rechte Schulter davon. Aber er schoß seine Angreifer mit der linken Hand so zuschanden, daß sie sämtlich in ein Hospital überführt werden mußten, mäh rend er bei einer indianischen Kräuterfrau Heilung für seine Cchulterwunde suchte. „Mike — Du warst es?" Man war damals m Hays City schnell mit der Waffe bei der Hand. Hickok saß mit seinem Helfer Mike Williams in einem „Salon" beim ruhigen Drink, als er draußen Schüsse hörte. Er griff nach seiner Waffe und sagte Mike, er möge ruhig sitzen bleiben. Wenn er ihn brauche, werde er ihn rufen. Die Schießerei draußen wurde heftig. Aber Bill wurde mit den Ruhestörern fertig. Doch dann sah er durch den Abend von fern eine Gestalt mit der Waffe in der Hand herankommen. Vor sich hatte er noch vier gesährliche Burschen. Er schoß über die Schulter nach jenem Herankommenden. Dieser brach zusammen. Als Bill später nachschaute, sah er. daß er seinen Helfer Mike Williams niedergeschossen hatte. Er wollte seinem Voß ent gegen der Anweisung zu Hilfe kommen. So kam Bill Hickok zu seinem bösesten Schuß, den er nie in seinem Leben vergaß. Gefangen — verurteilt Als im Jahre 1882 der Bürgerkrieg Amerika erschütterte, stand Bill aus Seiten der Federal Armee. Man sing ihn, man verurteilte ihn als Spion und verfügte, daß er am nächsten Morgen erschossen werde. Er lag an Händen und Füßen ge fesselt in einem Zelt. Aber trotz der Anwesenheit einer Wache hatte Bill eine Stunde später die Fesseln an seinen Händen und Füßen gelockert. Er wartete aus den günstigen Augenblick, schlug seinen Wächter nieder und entkam aus dem Tob-szclt. Drei Stunden später war Bitt wieder bei der Federal ftmee und tat seinen Dienst, als ob nichts geschehen iväre. Der kleine Fehler Wenn man 75» Banditen in seinem Leben abgeschossen hat, ist man ein vielgehaßter Mann. Hickok war so vorsichtig, nie in einem Raum zu sitzen, ohne Tür und Fenster im Auge zu haben. Nur an jenem verhängnisvollen Tag im Jahre 1877 sand er in einem Spielsalon in Deadwood keinen Platz am Spieltisch mit dem Gesicht zur Tür. Einmal in seinem Leben mar er unvorsichtig. Doch dieses eine Mal genügte. Zwei Mi nuten später betrat em gewisser MeCall den Saal — und schoß Hickok von rückwärts mit drei Kugeln durchs Herz nieder. So endete das Leben de» besten Sheriff» des Wilden Westen». Am Grabe des Grasen Zeppelin Generalmajor Zenetti legte im Auftrage des Generalobersten Hermann Göring am 2ü. Todestage des Grasen Zeppelin einen Kranz an dessen Grab in Stuttgart nieder. sWeltbild, M.) IllllllilllllllllllllllilillllllllllllilllilllllllllilllllllllilllllillllililllllllilliilliüIIilllliillllillllllllillll Wurzel des Mythos ist das Mysterium, das Wulsila mit „Runa" wiedergab, das der Mysterienfeier zugrundeliegt. In diesem Mythos finket sich das Ich im Volk und das Volk in Gott. Solche Sehnsucht eines Volkes kann nicht durch sein natürliches Blut gestittt werden; erst im Erlöserblute des Gottmenschen wird einem Volke ewiges Heil. Ewiges Heil als Teilnahme des er lösten Volkes am Leben Gottes. Dieses Mysterium ist nur ein einziges, von dem Augustinus sagt: „Es gibt kein andres Gottes mysterium als Christus, in dem die in Adam (»Gestorbenen lebendig gemacht werden!" Wie erhebt sich so gesehen der Begriss des Gottesvolkes weit über die oft blutleer« Sinngebung durch nur abstraktes Denken! Ein Volk, das seine Volkwerdung als Got tesvolk vollzogen hat. ist über das Nur-Naturhafte und darum vergängliclx Sein hinausgewachsen und zu einer Vollendung und Sinnerfüllung seines «Seins und Soseins gelangt, die es aus der Kraft des Blutes allein nie erreichen kann, nach deren Er langung ihm aber als Unruhe und Sehnsucht ein adventlicl)es Harren in die Tiefe seiner Seele gelegt ist. Lebensaustausch kommt zustande durch die Zeugung van oben und das Zeugnis von unten. In dieser Formulierung ist eigentlich schon augedeulct, daß die Funktion des letzteren Tei les mehr ist als Rezepiiviiät, als bloßes Bereitsein, blaß« Auf- nahmehaltung. In dein Zeugnis liegt bereits ein Ecka. eine Zu stimmung und Bejahung der eingesenkten Zeugungskräfte. So auch hier: die christbezeugten Völker antwar'en als ..aentes" aus die Zeugung, auf die Einsenkung des neuen Lebens. Ein »euer Prozeß setzt ein: Jetzt ist wahrhaft „Commer cium" Lebensaustausch, das vom Pneuma berührte Volk ant wortet auf den Anruf Gottes, und diese Antwort seinerseits wird zur Gabe für das sich schenkende Christusleben selbst. Nicht nur von oben wird gegeben, nicht nur von unten wird empfangen, auch von oben wird empfangen und gegeben. Das Christentum gibt einem Volke bei der Ckrisiuswerdung. aber auch christaewordene Völker oeben dem Christentum von dem Ihrigen. So heißt es in der Eniobanie-Liturgie: Alle Nationen kommen von ferne und bringen ihre Gabengescbenke! Immer wo Christwerdung im Volke ist. gibt das Volk Zeugnis für Christus, indem es von keiner Eigenart gibt. So wird bei der Christwerdung eines Volkes das Christentum selber jedesmal reicl>er, voller und wächst in neuer Art. sAus: „Das Heil der Völker" von Hermann Franke. Mit einem Geleitwort von Professor Dr. Karl Adam. Erschienen Im Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn.) Der A)eltruiröfunkvereiir bei Dr. Goebbels Berlin, 10. März. Der Rcichsminister für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Goebbels, gab am Dienstagnachmittag an läßlich der Tagung des Weltrundsunkvercins einen Empfang, an dem die mehr als 120 Rundsunkdclegierten aus insgesamt 39 Nationen vollzählig teilnahmen. Mit den Vertretern der deutschen Rundfunksührung und -wirtschaft waren zugleich auch zahlreiche führende Persönlichkeiten aus Staat. Partei. Kunst und Wissenschaft sowie Angehörige des diplomatischen Korps an wesend. Bei dem zwanglosen »Beisammensein in den Festräumen des Propagandaministeriums kam in herzlicher und harmoni scher Weise die Arbcitskamcradschaft zum Ausdruck, die die Männer des Rundfunks aller Länder miteinander verbindet, und zugleich auch die persönliche Anteilnahme, die die führenden Männer des nationalsozialistischen Deutschland dem Rundfunk cntgegenbringen. An der Spitze der »Mitglieder des Wellrundfunkvereins waren erschienen Präsident Rambert-Schweiz, die Vizepräsiden ten Admiral Sir Charles Carpendale-England, Reutersivaerd- Schweden, Professor Vallauri-Italien und der Intendant des deutschen Kurzwellensenders Dr. von Voeckmann, zugleich al» Leiter der deutschen Delegation, sowie die Leiter der ständigen Ausschüsse des Weltrundsunkvereins, Vraillard-Belgien, Dr. Sourek-Tschechoslowakei und Dubois-Frankreich. Dom diplo matischen Korps waren erschienen die Botschafter von Großbri tannien und Polen, die Gesandten von Belgien, Dänemark, Finnland. Estland, Oesterreich, Rumänien, Tschechoslowakei und Ungarn sowie die Geschäftsträger von Luxemburg und Schwe den. Ferner nahmen an dem Empfang teil die Reichsleiter Stabschef Lutze und Bouhler. der Pressechef der Reichsregie rung. Staatssekretär Funk, der stellvertretende Staatssekretär des Auswärtigen Amtes. Dr. Dicckhosf, Oberbürgermeister und Stadtpräsident Dr. Lippert, Polizeipräsident Graf Helldorfs, Mi nisterialrat Hanke, sowie eine Reihe weiterer Vertreter des Pro pagandaministeriums und der Partei- und Staatsdienststellen.
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