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»leiden. V»INcheL-Kto. los» Lresden Nachdruck nur mit deutl-vueNenangob, iDreidn. Nachr.) »Elia. Unverlangt« «chrtltstück» »erd« nicht «ustewadtt »rchtmrsckMl Nachricht«, »regdeu Sernlprecher-Lammeinummer i l»»t» Nu, st« Nachtgeivritch«! Nr.»00U «chrtsNettun, u. vauptg^chLIUsteUei ««Nm,-».». Martenftrad« »»/«» l«hn), durch VaBtegu, »^a NN. einlchliedltch »« Gs^ Vaftgstüh« kohu« V»Il»ust«llmi,»ge»a-,) bet? mal wdchentttchem Neri and. «nzelnummer 10 Wg., «udechaw «achlen» 1» »sg. «n»etgenpreiie: »i« Ep«lÄ» dO mm drett« LeU« »» Pks-, str «u»wirt« »0 Vis-, die »o mm »rett« NeName»eil« »ao mchechaw »50 M». ab», «rilenatlchlag lt. Lartf, gamiiienan»eigen und SteNengeluch« ahn« Nobatt 1» Df», außechal» »» Vfg. vslerten,e»ichr »0 VI» Nulwirttge «ustrtlge gegen Vorau«»«»ahlung. /Z/s e//kL7FS m// M)5Ve/r- FZ/ltZ Ostpreußens Verteidigung wird gesichert Mmr»tk'Rt»e »er Elbing, s. Sept. Reichswehrminister General von Schleicher «ahm am heutige« Schluhtag der Division», Übungen i« Raume östlich von Elbing persönlich an be« Uebnnge« teil. Rachbem bi« Manöver gegen 1 Uh, mittags abgeblase« waren, unterhielt der Minister fich mit de« im Manövergelttnb« anwesenden Vertretern der Presse, liest fich de« empsangenen Eindruck schildern «nd richtete danach an di« Pressevertreter eine Ansprache, in der er «. a. anSsührte: Di« Provinz Oftprensten fühle fich besonders be« droht. Unleugbar sei zweterlet notwendig, einmal ein« moderne Bewassnnng, die aber nicht mehr zu koste« branche, znm anderen aber, dast jeder Ofipreusse sür di« Zu« kunst «ist«, wie «nd wo er sein Vaterland im Ernstfall« z « verteidige« habe; denn «inen Anspruch ans Brr« tetdignng des Landes, wie man ihn -.8. der Schwei, zubillig«, müsse auch Deutschland, tnöbesonder« Ostprenste«, erhebe« dürfen. Das Recht eines jede« Staates, fich im An« grisfSfalle zur Wehr ,« setze«, gebühr« anch Deutschland. Traurig. dast es Blätter gebe, die de, gegenwärtigen Regte* RMswMminitters rnng di« Vertretung der Forderung nach Gleichberechtigung i« diesem Sinn« nicht zusprechen wollte». Nach Meinung des Ministers habe jede nationale Regierung das Recht, den nationalen Schutz des Landes z« sorbern. Der Minister sei der Auffassung, dast darüber Einigkeit imgan « ze « dentschen Volke herrsche, «nd deshalb habe jede deutlch« Regierung das Recht «nd die Pflicht, für di« Lösung dieses Problems einzutreten. Das müsse hier in Ostprenste« be» sonders gesagt «erde«. Anschliestend gab der ReichSwehrminifter aus Ansrage eines oftpreusttsche« Pressevertreters noch die Erkliirnng ab, dast die Regierung ans jeden Fall das durchführen werde, «aS sür die nationale Verteidigung notwendig sei. Er könne Ostpreussen versichern, dast alle Mittel zu seiner Ver teidigung im Notfall aus dem Seeweg beschosst würde«. Deutschland lasse es fich nicht länger gefallen, als eine Nation -weiter Klass« behandelt z« «erben. van VorUant Sa» ckantaalran Rawvrouannw null »in lotwlaw rnlt ckam Aalvlwanaaaumlolatar »lad« S. ö. Ser Wale Gedanke im WirMMvrogramm Rmdlunkrede »es ReWm»ei>SmtnilirrS Berlin, 6. Sept. In der „Stunde der Reichsregterung" hielt heute abend NctchSarbettömtntster Dr. Schäffer eine Rede, die über alle deutschen Sender verbreitet wurde. Der Minister betonte, dast die Volkswirtschaft bet ihrem dreijährigen Niedergang jetzt die Talsohle erreicht habe. Sogar die Zweifler stellten nicht mehr in Abrede, dast der Fall an Geschwindigkeit und Wucht nachgelassen hat. Dieser Wandel in der Grundstimmung sei zum guten Teil die Frucht der Verhandlungen von Lausanne. Trotz der verhältniSmästigen Gunst der Jahres zeit zählen die Arbeitsämter noch 6,4 Millionen Arbeits lose. Mit dem Eintritt der rauhen Jahreszeit wird, wenn nichts Durchgreifendes geschieht, die Arbeitslosenzahl von neuem stark anschwcllen. Die Reichsregierung «eist, dast für den vermehrte« Bedarf im Winter die niedrigen Sätze der Unterstützung nicht auSreichen. Der Haushalt der öffentlichen Hand wird fich auf eine angemessene Erhöhung der Unterstützungssätze «tnrichten mtissen. Es ist daher erforderlich, dast vorher eine grosse Bresche in die sich immer Höher türmende Mauer der Arbeitslosigkeit gelegt wird. Dafür scheint der gegenwärtige Charakter und Zeitpunkt der Wirtschafts depression besonders geeignet zu sein. Sozial handelt, wer Arbeit schasst: Dieser Satz schriebt Grund «nd Ziel aller Massnahmen der Reichsregterung in sich. Der Minister zählte bann die einzelnen Massnahmen der Negierung zur Beschaffung von Arbeitsmöglichketten auf, wobei er mit Nachdruck darauf htnwteS, bass dem Steuer- Nachlass im allgemeinen ein soziales Motiv zugrunde liege. ES ist, erklärte der Minister, ein Irrtum, anzu nehmen, der Steuernachlass sei eine reine Zuwen dung an die Steuerpsltchtigcn. Ein solcher Irr tum könnte bei der breiten Masse eine wirtschaftsscindliche Stimmung gegen den Steucrnachlass erregen. Ich möchte dem Irrtum sofort entgegentreten. Der Stenernachlass ist zunächst mit der stillschweigenden Auslage beschwert, daraus eine Krebttquelle für wirt» schastliche Zweck« zu machen. Der Steuernachlass ist gerade als Voraussetzung für die Erweiterung des ArbcttSbeschafsungSprogramms gedacht. ES ist nicht zu verkennen, bass die Veschäfttgungsprämte der Gefahr des Missbrauchs ausgesetzt ist. Die Reichsregierung wird aber in ausstthrenden und ergänzen- den Borschristen dem Missbrauch zu begegnen wissen. Die Reichsregterung bekennt sich zur sozialen Mission des Staates gegenüber Kranken und Verletzten, Inva - ltden und schutzbedürftigen Arbeitern. Sie hält fest an der öffentlich-rechtlichen Arbeiterfürsorge, am gesetz lichen Arbeitsschutz, am Tarif, und Schlichtungswesen. Für die Richtung in der Sozialpolitik «st der Wille massgebend, den der Reichspräsident am 80. August in Neudeck kund gegeben hat: „Die Lebenshaltung der deutschen Arbeiterschaft soll gesichert «nd der soziale Gedanke gewahrt bleiben.« Ich bitte die Unternehmer, jetzt ans nene Werk zu gehen und unter Ausnutzung der dargebotencn Chancen mit Mut und Tatkraft zuzugretfen. St» Reform »er So-tawerslcherimg Berlin, ö. Sept. Wie wir erfahren, haben heute Mischen den beteiligten Reichsressorts Beratungen über die Richt linien stattgesunden, -le sltr die Durchführung -eS Systems -er Mehrbeschäftigungöprämien un- -er tariflichen Mass nahmen der gestern veröffentlichten Beror-nung erlassen werden sollen. Diese Besprechungen bilden -ie Grundlage für die morgen un- übermorgen stattfin-«n-en Verhandlungen mit den Arbeitgeber« und Arbeit» nehm«»« und für -ie Karlsruher Konferenz -es ReichSavbeit». Ministers mit -en Schlichtern am Freitag. Es liegt in -er Schwierigkeit -er Materie, dass -er NeichSarbeitSmtntster erst all« Betet linten hören will, ehe er die Richtlinien sür -I« Einzelheiten bekanntgibt. An unterrichteter Stelle rechnet man mit ihrem Erscheinen im Laufe -er nächsten Woche. Alle -ies« Besprechungen haben jedoch nichts, wie «S in einem Teil -er Berliner Presse missverstän-llch -argestellt wir-, mit -en sozialpolitischen Massnahmen zu tun, -u^-enen -ie Reichsregterung im zweiten Teil -er Verordnung -es Reichspräsidenten ermächtigt wird. Dieses Problem der Vereinfachung und Verbilligung der fozlaleu Ein» richtungen wird vielmehr erst in Angriff genommen werden, wenn -ie dben behandelten Fragen geregelt find. Ma» nimmt an, -ass -ie sozialpolitischen Massnahmen En-e diese» Monats oder Anfang Oktober akut werden. Dabei handelt es sich lm wesentlichen nm VerwaltungSmass- nahmen bei -er Invalidenversicherung, bet -en Krankenkassen und den Berufsgenossen schaften. Bet -er Jnvali-enversicherung wir- an «ine vereinfachte Gliederung -es Systems -er LandeSversiche- rungSanstalten gedacht. Dt« Leitung -er Landesanstalten wird der Nelchsverwaltung näher gebracht werden. Im übrigen soll sich die Reform namentlich auf di« kleineren und schwächeren Anstalten beziehen. Achnltch sind die Pläne für die BerusSgenossenschaften, Lei denen die Unfallversicherung liegt. Viele BerusSgenossenschaften find so Nein geworden, dass der BerwaltnngSapparat in keinem Verhältnis mehr -« de« Nutz«« steht. vesonderS augenfälltg stnL-tos« Verhältnisse z.v. Im Bau gewerbe, da» ja ausserordentlich schwer -anie-erltegt. Wetter ist u. a. damit zu rechnen, -ass auch in -erSpttz « n - Verwaltung -er Arbeitslosenversicherung Ersparnis, un- Beretnfächungsmassnahmen -urchgesührt werden. Schon au» -lesen Aufzählungen kann man ersehen, -aß es sich bet -em VereinsachungSwerk um «ine grosse und bedeutungsvoll« Aufgabe handelt. Dabei kommt -em ReichSarbeitSmtntster Schäffer zustatten, dass er ge- rade auf diesem Gebiet von seiner früheren Tätigkeit her be- ^nderS zu ^ufe ist un- al» hervorraoen-« Krise -er SPD. In den letzten Tagen hat auch die Sozialdemo kratische Partei wieder von sich hören lassen. Aller dings in einer Weise, die ihr selbst am unangenehmsten sein mnsste. Ein linksradikales Mtttagblatt war nämlich so liebenswürdig, die Oessentlichkeit in aller AuSsührlichkett darüber zu unterrichten, dass es in der sozialdemokratischen NeichStagsfraktton zu „heftigen Zusammenstössen" und zu „schweren Differenzen" gekommen sei. Das mag ans den ersten Blick verwunderlich klingen. Denn man sollte meinen, vom parteipolitischen Standpunkt des Mar xismus gesehen, müsste es den NeichStagSabgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion ganz erträglich gehen. Die schlimmeren Zeiten, in denen man, um die preussischen Ministersessel zu retten, die Brttntngschen Steuernotvcrorb- nungen tolerieren und diese Taktik dann den unzufriedenen Massen begreiflich machen musste, sind ja vorbei. Dass man die Papenregterung bekämpfen müsse, darüber kann doch im Marxismus nicht der leiseste Zweifel herrschen. Trotzdem herrscht innerhalb der Sozialdemokratie nicht nur schwere Unzufriedenheit mit der politischen Entwicklung, sondern Unzufriedenheit vor allem über die eigenen Führer. Man beginnt in den Mttgliederkreisen das Ergebnis der zwölf Jahre sozialdemokratischer Macht in Reich und Ländern unter die kritische Lupe zu nehmen. Nach der Novemberrevolution sahen die alten Partei- Veteranen den von den Rednern in so glühenden Worten verheissenen sozialistischen Zukunftsstaat nahe herbei- gekommen. In den nächsten Jahren zeitigt« die sozialdemo kratische NegterungSkunst zwar nur inner-, aussen- und wirtschaftspolitische Misserfolge, aber man entschädigte sich durch den Ausbau der sozialdemokratischen Machtpositionen. In alle öffentlichen Aemter rückten Funktionäre der Par tei, und die Gewerkschaften erlangten massgeblichen Einfluss auf das Wirtschaftsleben. Mit diesen Tatsachen konnte man die Unzufriedenheit in den eigenen Reihen immer wieder Niederhalten. Diese Missstimmung musste aber offenbar werben, als trotz der opservollen Tolerierungöpolttik schliess- ltch die preussische Machtstellung widerstandslos geräumt werden musste. Vorübergehend konnten sich die Unzusrie- denen noch an dem Gedanken der „Eisernen Front" be- rauschen und sich an der unbekümmerten Demagogie der Mahlkampsreden und Flugblätter erfreuen. Aber am Tage nach der Wahl kam bereits die Ernüchterung, der Macht rausch machte einer betrüblichen AschermittwochSstimmung Platz. Man hatte keine Mitläufer gewonnen, ja, man hatte sogar abermals weit über eine halbe Million Wähler ein- gcbttsst. Die Stagnation des Marxismus liess sich nicht länger vertuschen. Gerade in einer Zeit der schwerste» Wirtschaftskrise, die nach der Lehre von Karl Marx automatisch und ohne grosse Anstrengung den sozialistischen Zukunftsstaat bringen sollte, erreichte die Partei prozentual ihren Ttcfststand, un- verliert überdies die VIS jetzt be- haupteten Machtstellungen. Sogar aus dem RcichStagSprä- sidtum verschwinden die sozialdemokratischen Vertreter. ES gibt hierüber die ersten Auseinandersetzungen in der Sozial, demokratischen Partei, weil der Vorstand viermal den ehe maligen Präsidenten Löbe mit dem Erfolge ausgestellt hatte, bass sich seine Stimmenzahl bei jeder Mahl ver minderte, die Niederlage der SPD. und LöbeS also immer sichtbarer wurde. Das unangeuehme Gefühl des vor kurzem noch Mäch tigen, der nun völlig überflüssig geworben ist, verstärkte sich jedoch bet den politischen Verhandlungen der Parteien untereinander und mit der Regierung. Mar es noch sür Brüning von grösster Wichtigkeit, ob Herr Brett- scheid oder Herr Wels über irgendeine Regierungs massnahme auch nur die Stirn runzelten, so ist das für die Negierung Pap en völlig gleichgültig geworden. Die Nationalsozialisten haben in dieser Hinsicht völlig das Erbe der Sozialdemokratie angetreten. Das Geschäft der Opposi tion besorgen gegenwärtig sie und das Zentrum. Ihre Gegenspieler sind das seine Autorität vom Reichspräsidenten v. Hindenburg herleitende Reichskabinett samt der kom- mtssarischen Regierung in Preussen und ihre parlamenta rischen Anhänger, die Deutfchnationalen. Zwischen diesen Gruppen werben die Entscheidungen fallen. Die Sozial demokraten, einst die Star» der politischen Bühne, sind zu nichtbeachteten Gtattsten herabgesunken. Es ist völlig gleich gültig geworben, was die Sozialdemokratie denkt und tut. Sie muss einfach abwarten, was das Schicksal in Form der anderen Parteigruppen und die Negierung über sie ver- hängen wird. Sollte e» zu einer Reichstagsauslösung kom men, so wirb sie, im Vergleich zur letzten Wahl, nicht ein mal über eine zugkräftige Wahlparole verfügen. Da» Schlagwort von den „Naztbaronen" hat sich ja mittlerweile durch die Opposition Hitlers gegen Papen als «in barer Unsinn erwiesen. In einer solchen Lage pflegen dann die unzufriedene» Elemente, wie e» naturgemäss ist, die Schuld bei den alten Führern zu suchen. Nun standen in -er Soziale demokrattschen »artet Ä> W» teil Unserer Zett LU