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Sächsische Volkszeitung : 15.05.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193705157
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19370515
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19370515
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1937
-
Monat
1937-05
- Tag 1937-05-15
-
Monat
1937-05
-
Jahr
1937
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 15.05.1937
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Ssnnabend/Sonntag, 18^18. Mai 1987 SSchsische Volkszeitung Nummer 119, Seite 9 und ihm auch im Jenseits noch anhaftet. Gnadenmystik ist endlich nicht etwa nur eine Erhebung weniger aus erwählter Seelen, sondern die Grundlage für das ewige Leben aller christlichen Dtenschen. Darum mutz sich auch jeder einzelne mit unbedingtem Seeleneifer darum kümmern, denn nicht die natürliche Güte durch die Er füllung der irdischen Pflichten rechtfertigt uns vor Gott, sondern nur die Gnade, die Christus durch seinen Kreu zestod erwarb, und der Heilige Geist unserer Seele eingicßt. Die heiligmachcnde Gnade erhebt unsere Seele aber noch über die Gottähnlichkeit und das gott-mensch liche Wirken hinaus und macht sie zum Tempel des Heiligen Geistes, wie es der Völkerapostel Paulus mit den Worten bezeugt: „Wisset ihr nicht, daß ihr ein Tempel Gottes seid, und das) der Heilige Geist in euch wohnt?" Zwar ist der Heilige Geist allgegenwärtig im Himmel und auf Erden und auch der Seele des unbegna- digtcn Menschen nicht fern. Der begnadigte Mensch aber erwirbt damit sozusagen ein noch gegenwärtigeres gött liches Sein, wodurch die Seele eine Art Tempelwsihe erhält und zur bevorzugten Wohnung des Gottesgeistes wird. Diese Ueberzeugung, ein Gottestempel zu sein, '/t für das christliche Leben von ungeheurer Bedeutung. Sie war es, die die Urchristen an die Ehrfurcht erinnerte, die sie auf Schritt und Tritt dem in ihnen wohnenden Psingstgeiste schulden. Sie wurde zur unüberwindlichen sittlichen Kraft, die sie davon abhielt, etwas Geistwidri- gcs zu tun oder zuzulassen, weil sie damit den Heiligen Geist „betrüben" oder ganz aus ihrer Seele vertreiben. Sie dehnte das ehrfürchtige Verhalten auch auf den Leib des Menschen aus, den die begnadigte Seele bewohnt und belebt. Sie wurde zur würdevollen Selbstachtung und unerschütterlichen Ruhe, ja zum überströmenden Be glücktsein trotz Armut, Entehrung und Verfolgung. Wer ist auch reicher als jener, der Gott selber besitzt? Wer geehrter als der Mensch, den Gott mit seiner gnadenvollen Gegenwart beehrt? Wer geborgener in Verfolgungen und unsterblicher im Tode als jener, der das göttliche Leben in sich trägt? Leider ist diese christliche Selbstbesinnung auf den göttlichen Besitz durch die heiligmachende Gnade uns Christen der Gegenwart oft so fremd. Wir erleben jedes Jahr Pfingsten, aber nur selten in jener Vergeistigung und Bereicherung, wie der Pfingstgeift sie will. Wir ver fangen uns zu leicht und zu stark in den sinnlichen For men der Welt und übersehen darüber die Tabernakel- eigensä)aft unserer Brust. Wir vermuten den Heiligen Geist in den fernsten Himmelsweiten, indessen er in uns wesenhaft weilt und schöpferisch wirkt. Wir suchen Rat und Trost bei den Menschen, die sich selber nicht raten noch helfen können, und vergessen, das; der verheitzene göttliche Ratgeber und Tröster unsere eigene Seele er füllt. Wir schöpfen die Dunkelheit der irdischen Weisheit um uns her und heißen sie Licht, und freuen uns nicht ob des ewigen Lichtes, das der Heilige Geist in uns ent zündet. Hier gilt des Heilandes Wort: „Das Reich Gottes ist innerhalb von euch!" Es wäre wahrlich notwendig, daß wir im Erdbeben und Sturmeswehen christlich er wachen und des Gottesgeistes in uns wieder lebendig bemüht werden. Ein merkwürdiger Gerlchtsbeschlu- Medifon-Square-Earden-Gesuch abgelehnt. Newyork, 15. Mai. Das amerikanische Bundesgericht in New-Jersey hat am Freitag in der Klage der Madison-Square- Garüen-Gasellschaft- gegen die Austragung des Kclmpses Braddock—Louis am 22. Juni ein vorläusiges Urteil ge fällt, das den Antrag aus Erlast eines Kampfverbotes zu rück weist. Die „Garden"-Gesellschaft hatte geilend ge macht, dah Braddock zuvor seinen Vertrag zum Titel- kämpf mit Max Schmeling am 3. Juni erfüllen müsse, bevor er iveitcre Meisterschastsbegegnungen abschliesten könne. Das Gevicht teilte jedoch die Ansicht von Braddocks Nechis- anivälten, dast der geforderte Beschälst Braddock des Rechtes berauben könnte, seinen Lebensunterhalt in dem von ihm ge wählten Beruf zu verdienen. Allerdings lästt das Bundesgericht den Weg für eine weitere endgültige Verhandlung offen, der von Madison Square Garden wohl mich schon beschritten werden dürfte, um Max Schmeling zu seinem Recht zu verhelfen. Bibelforscher vor dem Sondergericht Dresden, 15. Mai. Das Sondergericht für das Land Sach sen verhandelte am Freitag und Sonnabend in Dresden gegen 20 Bibelforscher aus der Obcrlausih, Angeklagte aus Zittau, Grostschönau, Olbersdorf, Kurort Jonsdorf und Chemnitz bei Zittau, die untereinander den organisatorischen Zusammenhalt auch nach dem Verbot der „Internationalen Vereinigung ernster Bibelforscher" bis Ende 1936 aufrcchterhalten hatten. Gegen die Bibelforscher must der Staat mit aller Strenge Vorgehen, weil sie sich nicht aus ihr „religiöses Gebiet" beschränken, sondern sich in Ihrer Tätigkeit auf politisches Gebiet begeben. Sie lehnen, Kleins Lkronilc Aus dem Vatikan. Rom, 15. Mai. Die päpstliche Kongregation der Riten ver sammelte sich vorgestern in der Sommerresidenz Pius XI. in Castel Gandolso, um in Gegenwart des Papstes über das Dekret „del Tuto" im Heiligsprcchungsprozeß des polnischen Märty rers Andreas Boboja zu beraten. Das Dekret wir- aller Wahrscheinlichkeit nach Pfingstsonntag zur Verlesung gelangen. — Der Gedächtnistag der Heiligen Nereus und Achilles am 12. Mai war der Namenstag des Pap st es. Anläßlich dieses Festes hat der Kardinaldekan Granito di Belmonts dem Papst im Namen des Hl. Kollegiums Glückwünsche darqebracht. — Pius XI. hat den Erzbischof von Buenos Aires Kardinal Co- pcllo zum Päpstlichen Legaten zu dem eucharistischen Nationalkongrest von Paraguay ernannt, der am Feste Mariä Himmelfahrt Im kommenden August stattfinden wird. — Hier tagt gegenwärtig das Generalkapitel der Missionsgesell- schast der Pallottiner. In den zu Beginn des Kapitels ftattsindenden Wahlen ernannte man den in weiten Kreisen Deutschlands bekannten P. Dr. theol. Karl Hossmann zum Generalobern. Mittelholzers Photoappara» unversehrt gesund«« Wien, 15. Mai. Von zwei Dergwandcrern, die gestern «ine Besteigung des Hochschwabs in Steiermark durchsührten, wurde der Photoapparat des am Sonntag bei einer Klettertour tödlich verunglückten Fliegers Walter Mittelholzer gefunden. Der Apparat war unversehrt und der Filmstreifen wurde bereits entwickelt. Dabei hat sich herausgestellt, dast Mittelholzer noch knapp vor dem Absturz Aufnahmen gemacht hat. Botschafter Dieckhoff in Washington Freiherr den Neurath dankt Sr. Luther Washington, 15. Mai. Der neue deutsche Botschafter Dieckhoff traf am Freitag in Washington ein. Er hatte alsbald eine längere Besprechung mit dem scheidenden Botschaf ter Dr. Luther, der darnach eine Autofahrt antrat. Diese führt ihn zunächst durch die Oststaaten, dann In westlicher Rich tung bis San Franzisko. Von dort unternimmt er eine mehr monatige Reise durch sämtliche Länder des Stillen Ozeans, um ihre politischen und wirtschaftlichen Probleme zu studieren. Da er infolgedessen nicht vor dem Winter nach Berlin zurückkehren wird, hat ihm Reichsaußenminister Freiherr von Neurath in einem Telegramm für seine dem Reich geleisteten ausgezeich neten Dienste in Washington wärmste Anerkennung ausge sprochen. Mnlsterprästdent Blum an Amerika Werbeansprache für die Pariser Weltausstellung. Paris, 15. Mai. Nach der Pariser Ausgabe des „Newyork Herald" erklärte Ministerpräsident Blum in seiner Werbe ansprache für die Weltausstellung an Amerika. Frankreich und Amerika schlössen sich als die beiden großen Demokratien immer enger zusammen. Die Pariser Weltausstellung werde ein großer friedlicher Wettbewerb der Völker werden. Selbst wenn nicht alle der 42 ausstellenden Staaten gegenwärtig von dein Geist der Demokratie beseelt seien, so bildeten sie doch sine Art ideale Gesellschaft der Völker, die in ihrem Kampf gegen die Weltwirtschaftskrise Meint sei. Ministerpräsident Blum kündigte weiter ein« starke Beteiligung Frankreichs an der späteren Newyorker Weltaus stellung an und wctndte sich zum Schluß gegen Gerüchte, dast Paris für die fremden Besucher keine sichere Stätte sei. Frank reich sei ruhig, und seine innere Ordnung sei sichergcstellt. Nie halbe Paris ein ausgeglicheneres Bild der Sicherheit der inne ren Arbeit geboten als gerade jetzt. Alsdann bemerkte der fran zösische Ministerpräsident noch, daß die Amerikaner vor den Ge rüchten einer übertriebenen Preissteigerung für die Unterbrin gung und Verpflegung kecke Angst haben sollten. Paris, 15. Mali. Der Verband der Pttriser Presse hat, wie der ,Hour" meldet, ecke neu« Erhöhung der Verkaufspreise sür Zeitungen beschlossen. Ab 1. Juni wird der Preis der einzelnen Zeitungen im Strastenverkauf von 30 Centimes auf 40 Cen times erhöht. Sie Untersuchung In Lakehurii Lakehurst, 15. Mai. Am Freitagvormittag fiel die Sitzung des „Hindenburg"-Ausschusses aus, um der deutschen Uu- tersuchungskommisfion die Möglichkeit zu geben, das Luftschiffwrack sowie die photographischen und Filmaufnahmen zu besichtigen. Am Nachmittag wohnten die Deutschen der Sitzung als Berater und Beobachter bei. Mehrere Mitglieder der „Hindenburg"-Mannsä)aft schilderten die Katastrophe, ohne greif bare Anhaltspunkte für die Unglttcksursache geben zu können. Das Ausschuhmitglied Mulligan fragte einen Zeugen, ob er unmittelbar vor oder nach der Explosion einen ungewöhnlichen Geruch bemerkt habe. Der Zeuge antwortete mit nein. obwohl sie die Unterstützung des Staates in Anspruch nehmen, zu einem grasten. Teil die Einrichtungen des Staates ab. Die Angeklagten, unter denen sich 13 Frauen befanden, haben ver botene Bibelforscher-Druckschriften angenommen und weilerge geben. Die Druckschriften wurden zum Teil aus der Tschecho slowakei eingeschmuggelt. Besonders gefährlich war das Trei ben derjenigen Angeklagten, die eine berüchtigte Hetzschrift ver breitet und sich dabei als Mithelfer der ausländischen Greuel- hetzer betätigt haben. Die Angeklagten wurden sämtlich ver urteilt. Das Urteil lautete gegen den am 17.12. 1902 geborenen Paul Handke aus Olbersdorf auf ein Jahr neun Monate Ge fängnis, gegen die am 27. 9. 1882 geborene Dora verehel. Birn baum aus Großschönau, den am IS. 8. 1902 geborenen Walther Christoph aus Kleinschönau sowie gegen die am 18. 9. 1913 ge borene Elile verehel. Cerny aus Kurort Jonsdorf auf je ein Jahr drei Monate Gefängnis. Die übrigen Angeklagten erhiel ten Gefängnisstrafen von einem Jahr bis zu vier Monaten, auf die die Untersuchungshaft anaerechnet wurde. Bei sechs Ange klagten aalt die erkannte Strafe durch die Untersuchungshast als verbüßt. Das Abhören des Moskauer Senders kann strafbar sein Zuchthausstrafen für frühere Kommunisten Hamburg, 15. Mai. Vor dem Strafsenat des Hanseatischen Oberlandcsgcrichts hatten sich mehrere Personen, die sämtlich der früheren KPD oder ihren Kampforganijationcn als Funk tionäre oder einfache Mitglieder angchörten, wegen des Ver. brechens der Vorbereitung zum Hochverrat zu verantworten. Die Angeklagten hatten in Gruppen von drei bis fünf Personen in einer sogenannten Abhörgemeinschaft mit ihrem Rundfunkgerät Sendungen des Senders Moskau abgehört. Schon während des Empfanges und hinterher ist zwis6)en den Beteiligten lebhaft Uber die Sendung diskutiert worden, wobei vornehmlich die lügenhaften Meldungen des Moskauer Senders als wahr hingenommen und dagegen die Meldungen deutscher Sender als unrichtig bezeichnet wurden. Wie früher schon in einem Fall in Bremerhaven, so hat auch jetzt der Strafsenat Zuchthausstrafen von zwei bis sechs Jahren gegen die Angeklagten ausgesprochen. Wenn auch das Abhören des Moskauer Senders gesetzlich nicht verboten ist, so bedeutet es doch immer eine sehr gefähr liche Sache. Denn es kann darin leicht eine strafbare Hand lung, nämlich die Vorbereitung eines hochverräterischen Unter nehmens, gesehen werden. Wer das Gehörte propagandistisch für die Zwecke des Kommunismus ausiverten will oder wer sich selbst in seiner kommunistischen Gesinnung festigen will, um, wie er vielleicht trügerisch hofft, das Gehörte später ein mal verwerten zu können, der begeht eine hochverräterische Handlung. Aber auch schon «in einzelner, der aus den genann ten Gründen als fanatischer Kommunist den Moskauer Sender abhört, kann sich der Vorbereitung des Hochverrats schuldig machen. Vor allem kommt es immer wieder aus das Vorleben, insbesondere auf die frühere politische Einstellung, bei der Beurteilung an, ob das Abhören des Moskauer Senders zu einer strafbaren Handlung geworden ist. Versammelt aber jemand, der selbst kommunistisch eingestellt ist, einen Zuhörer kreis um sich, so wird ihm niemand glauben, dast es sich um ein harmloses Abhören handele. Es must dann vielmehr davon ausgegangen werden, dast er für den Kommunismus propa gandistische Zwecke verfolgt. Eisenbahnunglück in Iugoslavien. Belgrad, 15. Mai. Auf der Lokalbahnstrecke Sajetschar — Paratschin entgleiste ein Eiscnbahnzug. Die Lokomotive und mehrere Wagen stürzten um. Vier Fahrgäste wurden getötet und acht verletzt. Fairbanks (Alaska) durch Hochwasser von der Außenwelt abgeschnitten Newyork, 15. Mai. Die Stadt Fairbanks in Alaska ist infolge groster Uebcrschwemiminqen, hervorgerufen durch di« Schneeschmelze, von der Außenwelt völlig abgeschnitten und kann mir auf dem Luftwege erreicht werden. Ueber di« Hälfte der 2100 Einwohner mußten ihre Wohnungen verlassen. Der durch das Hochwasser angerichtete Sachschaden wird biccher mit 400000 Dollar angegeben. Junkers-Flugzeug im australischen Luftverkehr eingesetzt Sidney, 15. Mai. Das mit Dieselmotoren ausgerüstet« deutsche Junkers-Flugzeug Iu 80 .Lawrence Hargraoe" traf, wie angesagt, pünktlich um 10.30 Uhr auf dem Flugplatz Maseot bei Sidney ein. Am Montag wird das Flugzeug vor übergehend zur Aushilfe auf der Strecke Sidney—Brisbane der Air Lines af Australia eingesetzt. Das Interesse«sür das deutsche Flugzeug ist allenthalben außerordentlich groß. Mustkaufführung in der Hofkirche. Pfingstsonntag, 16. Mai, vormittags 11 Uhr Große Messe Es-Dur von Schubert, Gra duate: Beni ereator spttriiys von Kretschmer, Offertorium: Lauda von Cherubini. Soli: Alexander Hernes, Klaus Her manns, Johannes Werner, Elfride Trätschest Ida Marder. — Pfingstmontag. 17. Mai, vornrittogs 11 Uhr: Krönungsmesse von Mozart, Graduale: Veni ereator spiritus von Kretschmer, Offertorium: Laudate Dominum von Mozart. Soli: LiesÄ v. Schuch, Petronella Böser, Jakob Schaaf, Hermann Greiner. Selbstauslösung der DeuWnatlonalen Danzigs Aufruf des Gauleiters Forster. Danzig, 15. Mai. Die schon seit einigen Wochen erwartete Selbstauslösung der Deutschnationalen Volkspartei in Danzig erfolgte am Freitag abend aus einem von 65 Delegierten be suchten außerordentlichen Parteitag, der eigens zu diesem Zweck einberufen war. Die freiwillige Auslösung sand ein stimmig, ohne Widerspruch und ohne Stimmenthaltung statt. Unter dem Eindruck des Auflösungsbcschlusses der Deutsch nationalen Volkspartei in Danzig hat Gauleiter Albert For st« r am Sonnabend ecken Aufruf an alle Nationalsozialisten im Danziger Gebiet gerichtet, in dem es heißt: Parteigenossen und Parteigenossinnen! Nationalsozialisten! Gestern abend hat sich nach einer Rede von mir und in meiner Anwesenheit die Deutschnationale Partei durch einstimmigen Beschluß freiwillig aufgelöst. Diese Tat ist ein weiterer be deutsamer Schritt auf dem Wege zur Einheit der Deutschen in Danzig. Vor allem ist damit der Weltöffentlichkeit von neuem bewiesen, wie stark die gemeinschaftsbildendc Idee des Nationalsozialismus ist. Wir Nationalsoziali sten, die wir »ms seit dem ersten Tage unseres Wirkens das Ziel gesetzt haben, die deutsche Volksgemeinschaft zu bilden, freuen uns außerordentlich über diesen Beschluß. Wir wollen all das, was bisher zwischen uns und der jetzt aufge lösten Deutschnationalen Partei an Streit und Zank war, ver gessen und dafür Sorge tragen, dast diese Volksgenossen immer mehr den Weg zum Führer und seiner nationalsozialistischen Idee finden. Ein zweiter Aast Brest Wieder ein jüdischer Mordversuch in Polen. Warschau, 15. Mai. Wie heute bekannt wird, hat sich am Freitag in dem Marktflecken Grabow in Mittelpolen ein ganz ähnlicher Fall wie in Brest ereignet. Im Verlaufe einer Auseinandersetzung zwischen zwei jüdischen und einem pol nischen Händler stach einer der Juden seinen Gegner nieder. Der Pole mußte schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht wer den. Die gerade zum Markt in der Stadt weilenden Bauern machten ihrer verständlichen Empörung Luft. In über 200 Ge schäften und Wohnungen wurden die Scheiben zertrümmert. — In Brest am Bug findet heute die Beisetzung des von jüdischer Mörderhand niedergestreckten Polizeibeamten statt. „Kurier Poranny" befaßt sich in einem Leitartikel mit der anmaßenden Politik der jüdischen Minderheit In Polen. Der Grund des jüdischen Widerstandes gegen die pol nische Außenpolitik liege darin, dast Polen nicht den Juden zu Gefallen gegen den Nationalsozialismus zu Felde gezogen sei, sondern e ne polnische Aussenpolitik getrieben habe, um so mehr, als der überwiegende Anteil der Juden in der kommunistischen Agitation bekannt sei. IS Fahre Zuchthaus für Selle Nachspiel im Berliner „Nachtgespenst'-Prozeß. In den Abendstunden des Donnerstag verkündete das Berliner Sondergericht nach längerer Beratung das Urteil gegen den 39jährigen Bruno Selke aus Eichwalde, der als sogenanntes Dahlcmer „N a ch t g e s p e n st" eine traurige Be rühmtheit erlangt hat. Der Angeklagte wurde wegen Ver brechens gegen Paragraph 1 des Gesetzes zur Gewährleistung des Rechtssriebens vom 13. Oktober 1933 in Tateinheit mit versuchten Verbrechens gegen Paragraph 214 StGB. (Totschlag bei Begehung einer strafbaren Handlung) in einem Falle und wegen Veamtennötigung in einem weiteren Falle zu einer Ge samtstrafe von 15 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust verurteilt. Wie der Vorsitzende in der Urteilsbegründung ausstthrte, ist das Gericht zu der Ueberzeugung gelangt, dast der Ange klagte im ersten Falle am 4. März 1935 in der Wachtelstraste in Dahlem den Schuh abgegeben hat, der den Kriminalsekrclär K. am Oberschenkel verletzt hat. Selke hat in diesem Falle be dingte Tötungsabsicht gehabt. — Im zweiten Falle konnte das Gericht eine Schuld im Sinne der Anklage nicht zweifelsfrei feststellen. Wohl aber liege in der Abgabe des von Selke selbst zugegebenen Schreckschusses eine Beamtennötigung. Das Ge richt habe, so betonte der Vorsitzende, lange geschwankt, ob cs nicht dem Antrag des Staatsanwalts auf lebenslängllches Zucht haus stattgeben sollte. Nach Lage der Dinge kam jedoch nur die zulässige Höchststrafe von 15 Jahren Zuchthaus neben der Ab erkennung der bürgerlichen Ehrenrechte in Frage. Reichswetterdienst, Ausgabesri Dresden. Wettervorhersage für die Pfingstfeiertage: Zeitweise aufheiternd. Neigung zu örtlichen, teils gewittrigen Schauern. Mäßig warm. Hauptschriftleiter: Georg Winkel, verantwortlich f«, Inhal» nnd vllder; «esr, wts»«» t» Vreede», veranlworlltcher «njelgenlell»,! Ich«,der wtalelw vr«,d<» »enck nnd vettagr «erwanle v»ch»rn-t«ret rrr,»«». P-lI«-tv,t« >7. D. A. IV 87: über 4200. — g. gt. ist Preisliste Nr. 4 gültig. IV. lurmsnn, Pirn», Markt 14 Herren- Osmen- Km6er-8ek!e!6ung
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