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v««lag—ü vr«»d«». Anzeigenpreis«! dl« lspaltlg« 77 «» dielt, gell« I Psst» sie FamlNenonzelge» I Psg. All» Platzwllnlch« ldnn«, »tr teln« DewL-r leiste». Ar q l t - mal « q n ch Nummer 112 36. Iahrg »«nalliqer Bezugsprel- durch Trüger elnschl. « Pfg »»«. «0 Psg. TiLgerlahn 1.70; durch dl« Post 1.70 elnlchlletzllch riostilb-rw-llungog-bllhr, zuzllgllch «> Psg. Post-B-ftellgeld. M W d M Slnzel-Nr, 10 Psg., Sonnabend- u. 8-sttago-Nr. M PIg. W W W W W M W W ebbistrllungen müsten IpSlestens eine Woche vor W W W W W vezogz^ii ichrisilich beim Verlag eingrgangen lein. Un,er« W W WWW W M strtger dlirsen ooltssettuns -chrlstleitungr Dre»d«n.«., Polierstr. 17, gerurus 20711 u. rioii Lelchrftostell«, Druck und Verlag: <l!«r«anta Buchdrucker«! «. verlaa Th. ». ». Wink«», Polierstrab« 17, S«rmus »gl», Postscheck! Ar. 1i»d, vani: Stadtdanl Dreedea Ar «7d7 Sonnabend/Sonnlag» 1S./16. Mai 1937 Am galle von höherer Gewalt, verbot, «Intretender Betriebe PSrungen hat der Bezieher oder Werbungtreibend« kein« Anlprüche, sali, di« Zeitung in belchrünltein Umsang«, »«r» spSIet »de, nicht erscheint. Srsallung.,,1 tft D««»»«» Dänemark semi König Christian x. Das Iregierungsjubiläum in Kopenhagen Kundgebungen herzlicher Zuneigung Kopenhagen, 15. Akai. Nock) nxkr die Nacht nicht gewichen, als sich Kopenhagen schon erhob, um den Tag einer 25jährigen Regierung des Königs Christian X. in aufrichtiger Zuneigung fröhlich zu begehen. Diesem König zu begegnen, als er, heute wie alle Tage, einen Ritt durch sein« Stadt mackste, überall jubelnd begriitzt, das war wohl die erste grobe Ue-berraschung siir die hergekommenen Fremden. Zusammen mit vielen Tau senden von Kopenhagenern hatten sie sich in aller Frühe auf den Weg gemacht, um sich an der im Schmuck der weibroten Fahnen, grüner Laubgewinde und bunter Frühlingsblumen lachenden Straben gute Plätze zu sicksern und den weiten Platz vor der Amalienburg einzuuehmen. Kaum ist der König wie der im Schloss, als von fern her die Musik der Leibgarde er klingt. Die hohen Bärenfellmützen, rote Röcke und blaue Hosen mit iveisen Biesen werden sichtbar. Die Wachtparade zieht auf. In die klingende Musik der Königshymne erdröhnt das Salut schieben der Flottenstation und der Marineforts. Das Läuten der Kirchcnglocken setzt ein. Die Kopenhagener Sängerbünde sind angetreten. Ihre 50V Stimmen vereinigen sich zu einem Festlied für den König, der alsbald mit der Königin auf dem Balkon des Schlosses erscheint, dann mit seiner Enkelin auf dem Arm und nochmals mit den Königen von Norivegen und Schiveden zur Seite wiederkommt, während die Jugend ihm mit Tausenden von Flaggen zuwinkt. Inzwiscksen haben sich überall auf dem weitgezogcncn Weg, der von der Residenz zum Dom führt, die Spaliere dichter und dichter geschlossen. Die Bereinigungen der alten Soldaten haben Aufstellung genommen. Bor den Erwachsenen stehen die Schüler und Schülerinnen der Kopenhagener Schulen. Schon macht es Mühe, die Absperrungen zu halten, obwohl cs noch lange Zeit ist, bis der König erscheinen wird. * Verlobung im dänischen Königshaus Kopenhagen, 15. Mai. Prinzessin Feodora, di« älteste Tochter des Prinzen Harald, des Bruders des Königs, und der Prinzessin Helena, geborenen Prinzessin von Schleswig-Holstein Sonderburg-Gliicksburg. hat sich mit Prinz Christian von Schaumburg-Lippe verlobt. Prinz Christian ist der Sohn der verstorbenen ältesten Schioester des Königs, Prinzessin Louise, di« sich 1896 mit Prinz Friedrich von Schaumburg-Lippe ver heiratete. — Die Vermählung soll im Herbst stattsinden. Prin zessin Feodora wird dann nach Potsdam übersiedeln. Kür einheitliche Außenpolitik der Empire Ziele der britischen Reichskonserenz London, 15. Mai. Die Ziele und Zwecke der Neichskonfe- rcnz. die gestern in London eröffnet wurde svgl. den Bericht aus Seite 5!) stehen für die Morgenblätter im Mittelpunkt des Interesses. „Daily ^Telegraph" stellt das Streben nach enger Zusam menarbeit zwischen den Staaten des britischen Weltreiches in den Fragen der Verteidigung und Autzenpolitik in den Vorder grund und erklärt, dast eine gewisse Gleichschaltung der Politik erreicht werden müsse, um jedes Dominion und jede Uebcrsee- besitzimg gegen Gewalt zu sichern. Aus den gestrigen Reden der Vertreter der Dominions lasse sich entnehmen, datz alle Teile des Reiches Opfer bringen würden, die zur Erzielung der Sicher heit für erforderlich gehalten würden. Dio „Morningpost" schreibt, die Eröffnungsreden hätten sämtlich den Wunsch nach Zusammenarbeit gezeigt, um die ge meinsamen Ideale ausrcchtzuerhalten und das Gesamtgewicht des britischen Reiches einzusctzen für die Sache des Friedens. Besonders bemerkenswert sei die Aeutzrrung des australischen Ministerpräsidenten Lyons, datz es unter den gegenwärtigen Um ständen unmöglich sei, die Ideale der Völkerbundssatzung voll ständig zu erreichen und datz die Grundlagen einer RelchsautzenpolUIK geprüft werden mützten. Die von Lyons vertretene Forderung, eine vereinheitlichte Reichspolitik herbeizuführen, stelle einen neuen Faktor in den Beziehungen der britischen Staaten dar. Der diplomatische Korrespondent des „Daily Telegraph" nnterstrcicht den Vorschlag des australischen Ministerpräsidenten, einen pazifischen Nichtangriffs- und Friedens pakt abzuschlietzen. Diese Note sei nicht nur an die betref fenden britischen Staaten. Kanada und Neuseeland, sondern auch an Washington, Moskau, Tokio und Nanking sowie an die übrigen Staaten mit Landbesitz im Stillen Ozean gerichtet. Die Einberufung einer Konferenz zur Herbeiführung eines Pazifik paktes wäre kein hoffnungsloses Unternehmen. „Daily Mail" meldet, datz Verhandlungen für einen Nicht angriffspakt im ^.Stillen Ozean zwischen England, den Ver einigten Staaten, Japan und Australien geplant seien. Vor läufige Erörterungen hätten bereits stattgefunden, aber eine Vereinbarung sei noch nicht in Sicht. Das Blatt berichtet fer ner in grotzer Aufmachung, datz eine engere Zusammenarbeit zwischen den britischen Staaten und den Bereinigten Staaten von Amerika angestrcbt ivcrde, die ln einer neuen Wirtschaftsabmachung Ihren Anfang nehmen werde. Anschlietzend würden Besprechun gen über eine Abänderung der Wirtschaftsabmachungen von Ottawa stalisindcn. besonders soweit sie sich auf die Vereinigten Staaten und die Dominions auswirken. Gs war eine Treibmine! Reuter Uber die Explosion auf der „Hunter". London, 15. Mai. Der auf der Höhe von Almeria durch eine Explosion beschädigte englisck)« Zerstörer „Hunter" wird zur Zeit von anderen Zerstörern nach Gibraltar abgeschleppt, nachdem die Schäden an der Schiffshiillc vorläufig ausgcbesscrt worden sind. Bei der Untersuchung durch Taucher wurde fest gestellt, datz die Explosion zwei Löck)cr in die Panzerplatten des Zerstörers gerissen hat. Auch Reuter gibt setzt zu, datz es als bestätigt gelte, datz die Explosion durch eine Treibmine verursacht wurde. Drei der Todesopfer sind gestern auf dem britischen Fried hof in Almeria beigesetzt worden Die Leichen der fünf ande- r«n konnten bisher aus den Trümmern des zerstörten Maschi nenraumes noch nicht geborgen werden. sEine Stellungnahme zu den französischen Lügenmeldungen über die Explosion der „Hunter" bringen wir mis Seite 5!) ir kämpfen bis zum endgültigen Sieg" Franco lehnt Waffenstillstand und Auslandsvermittlung ab Salamanea, 15. Mai. Im Rundfunk von Salamanca wurde am Freitagabend eine amtliche Erklärung der spani schen Nationalregierung verlesen, in der sich diese gegen die bolschewistischen Versuche wendet, mit Hilfe einer Intervention des Auslandes einen Waffenstillstand zu «reichen. Das nationale Spanien, so heitzt es in der Erklä rung, zweifele nicht einen Augenblick an dem siegreichen Aus gang eines Kampfes, dessen Ziele Befreiung vom Freimaurer- imn, soziale Gerechtigkeit und vollständige Unabhängigkeit Spa niens, ohne irgend welche Vermittelung, seien. „Es wäre also würdelos, wenn wir mit Männern, die mit den Roten in Ver bindung stehen, und Spaniens Vernichtung wünschen, paktieren würden. Wir Kämpfen bis zum endgültigen Sieg. Wer uns von Waffenstillstand spricht, wird als Verräter ange sehen, und dem Auslande sagen wir: Wenn ein Volk bereit ist zu sterben oder zu siegen, gibt es keine Kompromisse. Wir werden niemals paktieren, denn wir wollen den endgül tigen Sieg des neuen Spaniens. Mägen also die Marxisten mit ihren 'Machenschaften fortsahren und in Genf Schutz suchen — wir werden unsere Meinung nicht ändern." Rationaler Vormarsch an der Viscaya-Front Salamanca, 15. Mai. Der nationale Heeresbericht vom Freitag meldet u. a. von der Front von Aragon Gewehr- und Artillcricfeucr. Die bolschewistischen Flieger setzten ihre Tak tik. offene Städte im Hinterland anzugreisen, fort und ver suchten erneut, Saragossa zu bombardieren. Nationale Jagd flieger schossen einen Apparat ab. Front von Biscaya: Der siegreiche Vormarsch der nationalen Truppen wurde fortgesetzt. Ngch einem glänzenden Angriff wurden einige Stellungen im Westen des Sollube und der Berg Iatun effigenommen, ferner Toyu, Achagorca, Livano de Arrieta, Otasugoico und die Höhenstellung 284. Der Gegner hatte grotze Verluste. Es wurden zahlreiche Gefangene ge macht. Hundert Mann Miliz mit Waffen liefen zu uns über. Front von Santander: Die Bolschewisten griffen Sargentcs de Lora an, wurden aber zurllckgewiesen und erlitten grotze Verluste. Front von Leon: Ein verzweifelter bolschewistischer An griff wurde zurückgeschlagen. Der Gegner hinterlictz 2» Tote, vier Mörser, drei Maschinengewehre, 808 Handgranaten und Gewehr«. pstngfigeist — Gottesgeifl Von Erzbischof Dr. Conrad Gröber Pfingsten! Es erinnert uns an die Herabtzunst des Hl. Geistes, dir fünfzig Tage nach der Auferstehung des Herrn im Sturmesbrausen und in der Gestalt von feurigen Zungen sich kundgab. Pfingsten wendet unfern Blick aber auch unserem eigenen Wesen zu und bringt es in nächste Beziehung zu jenem wunderbaren geistigen Wehen. Dabei erkennen wir als erstes, das; wir selber unserer Seele nach Geist sind vom gött lichen Geiste. Manche wollen es zwar nicht wahr haben lind sprechen grundsäszlich von der „Einheit von Körper, Seele und Geist". Dagegen aber erhebt nicht blotz unser christlicher Glaube Einspruch, der die Geistig keit der Menschenseele als ein Grunddogma bezeichnet, sondern auch die gesunde menschliche Bernunft. Wären Körper, Seele und Geist eine wesentliche Einheit, dann blieben unser Denken und freies Wollen ein unerklär liches Rätsel, weil das Stoffliche nicht denkt noch denken kann und ohne Selbstbesinnung und Selbstbestimmung den Naturgesetzen in Notwendigkeit unterliegt. Dann bestünde auch kein wesentlicher Unterschied zwischen Mensch und Tier, und der platte Materialismus einer marxistischen Periode käme siegreich wiederum auf. Dann fiele auch die Unsterblichkeit der Seele dahin, und das Jenseits des Grabes erschiene als Irrwahn. Dann iväre zuletzt aber auch der Glaube an einen persönlichen, überweltlichen Gott in Frage gestellt, weil die Leugnung des menschlichen Geistes auch zur Leugnung des gött lichen Urgeistes führt. Damit würden aber die tiefsten Fundamente des einzelmenschlichen und staatlichen Lebens erschüttert und eine verhängnisvolle weltanschau liche Annäherung an den gatt- und geistlosen Bolsche wismus bewirkt. Mehr fast wie je rüst uns deswegen dieses Pfingsten zum offenen und mutigen Be kenntnis des Sch ö p f e r ge i st e s aus und damit auch des un- und überstofflichen Menschengeistes und zum' entschiedenen Kampf gegen Entweihung und Entwertung der Seele. Wohl sind wir dem Leibe nach, wie cs auch die Heilige Schrift an verschiedenen Orten bezeugt, Staub vom Staube, aber der Seele nach dennoch ein göttlicher Odem, denn das Geistige kann nicht aus dem Stofflichen entspringen, sondern flutet auf den Urgeist zurück. Von einer Einheit von Körper, Seele und Geist ist nach den Einsichten einer gesunden, tausendfach über prüften Philosophie nur insofern zu sprechen, als sich Leib und Seele in menschlichen Weben verbinden, nicht aber aus dem Gründe, weil Leib, Seele und Geist des gleichen Wesens sind. Der Gottcsgeist tritt aber nicht nur durch die Er schaffung der menschlichen Seele nach seinem eigenen Ebenbilde mit uns Menschen in Beziehung, sondern noch auf eine viel erhabenere Weise. Zum geistigen Leben der Seele kommt das übernatürliche Leben, das in seinem Ursprung und in seiner Auswirkung wiederum auf den Gottcsgeist zurückgeht. Dieses „Gnadenlebcn" ist eine zweite Schöpfung, eine Wiedergeburt des Men schen in Gott und eine Wiederherstellung des göttlichen Ebenbildes in uns. Sie ist eine Erhöhung der mensch lichen Natur auf eine gottnähcre Stufe, ja sogar eine Aufnahme in die Kindschaft Gottes und eine Teilnahme an der göttlichen Natur. Das ist die erhabene Lehre der Kirche, die sich auf die deutlichen Worte des Heilandes, die Briefe des heiligen Paulus lind der übrigen Apostel und den unverfälschten Glauben der Urkirche stützt. Der Zweck des christlichen Gnadenstandes ist das Leben aus dem Heiligen Geiste, aus seiner Wahrheit, Heiligkeit und Liebe. Aber nicht in dem Sinne, als ob der Heilige Geist das alles ganz allein in unserer Seele hcrvorricfe, son dern in der anderen Bedeutung, datz göttliche und mensch liche Tätigkeit sich verbinden und das Gnadengeschenk des Heiligen Geistes erst durch unser Zusammenwirken mit dem Gottcsgeist den Charakter des Persönlichen und Verdienstlichen für die Ewigkeit erhält. Der moderne Mensch vermutet in diesem innigen Verhältnis der Seele zu Gott irgend etwas Abergläubisches oder Zauberhaftes, das an die Medizinmänner der primitiven Völker er innere. Aber Gnadenmystik ist alles eher als das. Gnadenmystik bedeutet unendliche Gottesliebe, die sich in der Seele eines Geschöpfes offenbart, um ihr ein neues Leben zu spenden und damit neue Fähigkeiten und Tätigkeiten einzuschaffen. Gnadenmystik ist auch keine pantheistische Vergottung des Menschen, sondern nur eine Neuschöpfung gottinnigster Art bei Wahrung aller Endlichkeit, die dem Geschöpf als solchem eigen ist