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-lummer 73 vrter-veilage 6er 8Sck8!scken Volksreltung 8e!te 3 Der I^eder>vinc1er des l'oäes Wolken verdunkelten den blauen Himmel. Vielleicht erschienen auch Tote, aber man erinnerte sich erst später daran. Stellen wir uns lieber das Bild eines Frühlings abends vor, so wie alle Wende im Frühjahr sind, den Duft der warmen, feuchten Erde, jene körperliche Schlaff heit, so eine Leere, wie ich sie als Kind empfand nach dem Tod des letzten Stiers, dann, wenn alle die Arena verließen, als ob all dieses vergossene Blut meinem eige nen Blut entflossen wäre. Das war wie eine beglichene Rechnung, eine erledigte Sache. Und soviel Hatz, der nun mehr sinnlos geworden, der auf das Herz der Schrift gelehrten zurückgefallen war. Die unermeßliche Traurig keit ihres Volkes staute sich in ihnen: Ganze Jahrhun derte hätte man ausfüllen können mit solch einer un befriedigten und ungestillten Leidenschaft. Noch waren die Pharisäer besorgt wegen der Unruhe, die um einen Leich nam fortwährte, der dazu noch so entehrt worden war. Die, welche immer klar gesehen hatten, spotteten derer, auf die der Betrüger Eindruck gemacht hatte. Wer das Paschafest nahte, und so begab sich jeder nach Hause. Wo hatten sich die Freunde des Besiegten versteckt? Was war von ihrem Glauben übriggeblieben? Der Men schensohn war in den Tod gegangen, und durch was für eine Pforte! Sein Andenken sollte den Juden nicht nur erbärmlich, sondern schimpflich sein. Und sein Erbe, von dem er so viel gesprochen hatte? Ein Zeichen der Ver werfung. Sein Sieg über die Welt? Die ihn hatzten, hatten ihn mit Füßen getreten, zermalmt, ihn seiner Ohnmacht und so des Betrugs überführt, und das im An gesicht des ganzen Volkes. Nein, seinen Freunden blieb nichts übrig als sich zu verstecken, ihre Tränen und ihre Beschämung zu verbergen, still zu sein und abzuwarten. Denn trotz allem warteten sie und dachten an ge wisse Worte zurück, an die sie sich klammerten: Ihr Glaube wurde wankend, aber nicht ihre Liebe. Vielleicht brannten einige Herzen unter ihnen, bezwungen von einer Torheit des Vertrauens, die bereits Torheit des Von k'rüncvls ^rmriav Kreuzes war. Vor allem die Frauen, all die Marien... Bei der Mutter Jesu freilich war kein Raum für die Hoff nung, bei ihr, die wissend war. Aber in ihr lebte die Passion fort. Die Faustschläge hagelten immer noch, und die ihn anspien, besudelten ununterbrochen das an betungswürdige Antlitz. Das Ausströmen des göttlichen Blutes konnte sie nicht aufhalten in ihrem Herzen. Jeder Schrei zitterte noch darin nach und der leiseste Seuf zer, der sich den blutleeren Lippen entrungen hatte. Die Jungfrau war nichts mehr als ein endlos sich fortsetzen der Widerhall der Passion. Sie sah nach den Rissen, welche die Dornen auf seiner Stirn hinterlassen hatten. Sie küßte die Innenseite seiner Hände... Wenn sie nicht noch dem ohnmächtigen Johannes ihre Sorge zuwenden mußte... Hier sollte nun die Geschichte der Rückkehr Jesu in die Welt beginnen. Aber das würde die Geschichte der Welt selber sein bis zur Vollendung der Zeiten. Denn die Gegenivart des auferstandenen Jesus dauert noch an; man möchte fast sagen, seine Himmelfahrt habe sie nicht unterbrochen: Wenige Monate nachdem seine Jünger ihn hatten entschwinden sehen, blendete er mit seinem Lichte seinen Feind Saulus auf dem Wege nach Damaskus und sprach mit ihm. So hat auch der hl. Par«« lus niemals daran gezweifelt, daß er ebensosehr ein Zeuge der Auferstehung war wie jene, die mit Christus, dem Ueberwinder des Todes, gegessen und getrunken hatten. Das bezeugt auch die berühmte Stelle im ersten Brief an die Korinther: „Dor allem habe ich euch belehrt, wie ich es selbst gelernt habe, daß Christus für unsere Sünden gestorben ist, gemäß der Schrift, daß er begra ben wurde und daß er auferstanden ist am dritten Tag», gemäß der Sckrift, daß er dem Kephas erschien, dann den Zwölfen. Danach erschien er auf einmal mehr als fünfhundert Brüdern, non denen die meisten heute noch leben: einige sind entschlafen. Sodann erschien er dem Jakobus, dann den sämtlichen Aposteln. Nach ihnen allen erschien er auch mir, gleichsam einer unzeitigen Geburt." WUWWWW»WW!!U!!WWMNM!»WWWWW^!W!WW!Wll!!!!!!!!!WWWWWW!!lW1lWW!W!W 08^ 08^0 / Von Neimmickl In dem ersten Jahrtausend der Kirche und noch lange her nach. da die Fastenzeit noch mit der vollen Strenge und dem ganzen Ernst, der ihr zukommt, gehalten und die volle Bedeu tung des Osterfestes noch vom ganzen Volk erfaßt wurde, weckte der Ostertag «Ine so ungeheure Freude im ganzen öffentlichen und privaten Leben, daß wir uns heute keine rechte Vorstellung mehr davon machen können. In unserer heutigen alltagsschweren und -grauen Zeit gibt es kein Fest, kein geistliches und kein weltliches, das so das ganze Seelenleben der Menschen aufzu rütteln vermöchte, wie einstens das Osterfest. Unsere glanzvoll sten heutigen Feste, namentlich die weltlichen Feste, mit all ihrem Prunk und Pomp, mit all ihrem Lärm und Schatt sind etwas Grobes, Marktschreierisches gegen die wunderbare Osterfeier der alten Zeit: unsere Feste dringen nicht mehr so In die Tiefe und schaffen nicht mehr den hundertsten Teil der Freud«, die der Ostertag einstens mit sich brachte. Es gab einen Tag, der galt mehr ass das ganze übrige Jahr, der Ostertag, und größere Freude als die Osterfreude konnte inan sich kaum denken. Dctr- »in gebrauchte man früher den Ausdruck: „In Paschat« esse" szu Deutsch: „Im Ostern sein") für einen Menschen, der sich aus irgendeinem Anlaß im höchsten Freudenzustand befand. — Es Ist schwer, uns die Osterwonne unserer Vorfahren zu verge genwärtigen. Am Karsamstag in der Abenddämmerung waren schon alle Straßen und Pläsze sttuber gefegt, die Kirchen mit der allerglänzendsten Fcstzier geschmückt. Um die Kirchenportale schlangen sich mächtige Gewinde aus Tannenreisern und Blu men, auch die Türen und Giebel der Häuser hatte man mit Blumen und Grün verziert. Zu keiner Zeit war so viel Volk auf den Beinen wie am Ostermorgen, nie waren die Kirchen so voll wie In der Osternacht lder sogenannten Großen Nacht — nox magna). Der Einzug und der Auszug der Täuflinge in die Kirche soll einzig groß, unbeschreiblich schön gewesen sein. Beim Alleluja vor dem Evangelium der Osternachtmesse ging ein wahrer Freudensturm durch die Kirche. Viele An dächtige konnten den Herzensjubcl nicht mehr zuriickhalten und rieien laut: „Alleluja! Alleluja!" Die wieder in die Kirch« ein gelassenen Büßer warfen sich zu Boden, weinten vor Rührung und Seligkeit und taten, als ob sie schon im Himmel wären. Nie gab es eine sestlichere Musik, nie eine feierlicher« Entlassung sIte, missa cst, allelujcl, alleluja) wie zu Ostern. Wo sich die Leute auf Straßen und Wegen am Ostermorgen begegneten, rie fen die einen: „Der Herr Ist auferstanden!" Und die anderen antworteten: „Er ist wahrhaft auferstanden!" Tausendfach grüßte man mit dem fröhlichen Alleluja und gab es ebenso jubelnd zu rück. Viel« Leute umarmten sich vor Heller Freude auf offener Straße. Feinde schlossen Freundschaft und küßten sich vor allen Menschen, die Fürsten schenkten zahlreichen Gefangenen die Frei heit. In Rom und Konstantinopel fand alljährlich am Airend des Ostcrsonntages ein« feenhafte Stadtbeleuchtung statt, beson ders die Hauptkirchen erstrahlten in einem wahren Lichterineer: di« durch die Straßen wogende Menschenmenge sang Osterlicder. süße Harsenbegleituug klang dazu, und darüber schollen immer wieder jauchzende Alleluja. Eigene Osterinärlein wurden gedich tet, lustigen Inhalts, durch di« man selbst die Traurigsten zum Lachen zwingen wollte. Die überströmende Freud« suchte sich in ihrer rührenden Kindlichkeit asten mitzuteile». Durch die ganze Osterwoche setzte der Festjulutt nicht aus. Im Land Tirol mar diese herzerhebende, wahrhaft christliche Osterfreude vor 100 Jahren noch astgemein lebendig. In der Nacht vor dem Ostermorgen flammten auf Bergen zahllose Feuer und brannten bis Uber Mitternacht, als wollten die Berge sich mit den Menschen in freudiger Sehnsucht verzehren. Die Kir chen standen durch die ganze Nacht offen: denn viele Gläubige mochten sich nicht mehr von dem Grabe Christi trennen, bevor sie die Glorie feiner Auferstehung miterlebt hatten. In der Mor gendämmerung stiegen Scharen von Menschen auf die Hügel und Berge, um den ersten Lichtschein dieses einzigartigen Tages zu begrüßen Aus den Kirchen zog man in feierlicher Prozession dem Frühlicht entgegen und sang: „Salve festa dies..." s„Sei gegrüßt h ochse st liä>cr Tag. der all« Welt erfreuen mag.") Die Freud« ergriff die Seelen um so mächtiger, weil sie durch die ernst genommene, lange Bußzeit gleichsam verdient erschien, und weil sie nicht wie ein Schatten vorül»erging. sondern in seliger Hoffnung fortgliihen konnte durchs ganze Jahr, durchs ganze Leben. Wenn in unsere traurige Jetztzeit die Osterfreude wieder mit vollem Glanze hineinleuchten soll, müssen wir zuerst in der Seele drinnen Klarheit und die richtige Luft schaffen nach dem Muster der Alten. Vor allem muß die Fastenzeit wieder mehr zu ihrem Recht kommen, indem man die heilige Stille der Bußirauer nicht durch Lustbarkeiten und Weltlärm stört oder stören läßt. Aber man darf auch der Buße feinem angemessenen Fasten und an deren Werken der Selbstverleugnung) nicht scl»eu ans dein Wege gehen. Nur durchs Kreuz gelangt man zur Krone, durch Kampf zum Triumph, durch Leid zur Freude, nur durch «inen berghar ten Anstieg erreicht man die Höh«. Was aber die Hauptsache ist, di« Seele muß von den schweren Last«« befreit werden. Nichts drückt schwerer auf sie als Siinderkreuz und Sünden bürde. Wenn einer wahrhaft froh« Ostern haben will, muß er in der Fastenzeit einmal mit seinem Gewissen gründlich Ord nung machen und durch eine aufrichtige, gute vsterbeicht allen Schutt und Ruh der Sünde aus dem Herzen schaffen. Von den >»W«WWWWMWWW»W»WWWMMDWW»«UWWWWWWWWW^ Oie /^ukerZtekunL Lkrisü Von visckok vr. 8«brelber (s) sterlin Dao Osterereignls ist eine Tatsache von unerschütterlicher Gewlhheit. Keine Tatsache der Weltgeschichte ist sicherer bezeugt, als die Auferstehung Christi. Diejenigen, die uns darüber berich ten, die Apostel und Evangelisten, haben den Auferstandenen mit ihren Augen gesehen, mit ihren Ohren gehört, mit ihren Händen betastet, sie haben mit ihm gespeist, sie sind vierzig Tage nach dem Osterereignls wiederholt init ihm zusammenge- wesen, sie haben sich von der Leibhaftigkeit des auferstandenen Heilandes in jeder Weise vergewisser«. Dabei waren sie durch aus nicht von Leichtgläubigkeit ersüllt. Sie berichten, dah sie zunächst Zweifel hegten an der Wirklichkeit des Gesehenen und Gehörten und erst unter der Wucht der Tatsachen zum Aufer stehungsglauben sich bekannten. Einzeln haben sie die Ereig nisse festgestellt; dann wieder waren es mehrere zusammen, die sich davon überzeugten, auf einmal waren es sogar fllnf- hundert Jünger und die Apostel, die den Auferstandenen sahen und seine Worte hörten. So sehr war ihnen die Aus erstehung des Herrn zur Sicherheit geworden, daß sie darauf ihre Predigten ausbauten, daß sie vor Freund und Feind die Auferstehung des Herrn bekannten, daß sie wegen dieser Bot schaft von den Juden und den Obrigkeiten zwar vieles erdul deten, aber von der Predigt der Auferstehung Christi nicht ab ließen, daß sie ihr Leben lang am Bekenntnis der Aufer stehung Christi festhielten, ihr Leben dasür einsetzten, den Martyrertod dafür erduldeten. Bei Tausenden und aber Tausenden in der ganzen damaligen bekannten Welt, haben sie gläubige Ausnahme ihrer Auferstehungsprcdigt gesunden, und zwar auch bei solchen, die noch in der Lage waren, die Aus erstehungsberichte der Apostel und Jünger des Herrn an Ort und Stelle auf ihre Richtigkeit nachzuprüfen, oder die bis in das Jahr 100 nach Christus reichende Kette lebendiger Augen- und Ohrenzeugen auszusorschen. Einer der bedeutsamsten Zeugen sür die Auferstehung Christi reiht sich ihnen an: es ist Saulus, der grimmige Verfolger der Christen, dem der auserstandene Heiland vor Damaskus sichtbar erscheint und sür sein ganze» Leben die unerschütterliche Gewißheit von der Auferstehung ein flöht, so daß Saulus, später Paulus, die Auferstehung Christi geradezu zum Beweis der Wahrheit der Lehre Christi macht, mit den Worten: „Ist Christus nicht auferstanden, so ist unsere Predigt eitel, so ist auch euer Glaube eitel" 0- Kor. 15, 14). Deshalb ist es nicht zu verwundern, dah die ersten Chri sten während der Christenversolgungen in den ersten drei Jahrhunderten so unerschütterlich festhielten an der Aufer stehung Christi, sa die Tatsache der Auferstehung unseres Herrn geradezu zum Beweggrund ihrer Standhaftigkeit in den Qualen des Martyriums machten. Wegen der unerschütterlichen Ge wißheit bekannten sich zum Glauben an die Auferstehung Jesu Christi in der Folgezeit Millionen und Mistlonen von Christen aller Stände und Klassen, aller Nationen und Völker. Es ist der Glaube nicht des schlechtesten und ungebildetsten Tel les der Menschheit bis auf den heutigen Tag. Jetzt zieht Ostern wieder ins Land. Die Glocken läuten jubelnder denn je von den Türmen herunter: man hört aus ihrem Klang heraus die freudige Gewißheit: Christus ist wahr haft auferstanden. In unseren Herzen soll es einen Widerhall finden: Christus ist wahrhaft auserstanden. Auch wir werden, wenn wir zu Christus stehen, einmal anferstehen. Uns ist nicht bloß auf Erden das Osterfest beschicken, nein, wir werden nach der Pilgerfahrt auf Erden glorreiche, ewige Ostern mit Christus und mit allen, die Christus lieben, im Himmel feiern. Das wünschen wir uns alle In Zuoerlickt und Trost. Vögeln fliegen jene am höchsten, die den leichtesten Körper haben, und der Mensch schwingt sich um so höher aus der Freu denleiter empor, ßX weniger seine Seele von schuld beschwett wird Niemand ist kesser imstande. Freuden auszunsbmen fauch bloß irdische Freuden), niemand vermag sich stärker zu sreuen, als die reinen, unschuldigen Seelen. Christus. Heller .^erre. Durch Deiner Urständ« Ehre Jedes Leid zu Freuden wend. Und schenk uns ein glorreich End! Oss KöniLsgrsb Vor 5000 Jahren war es... Ein schier unübersehbarer Leichenzug bewegt sich durch die alte Königsstadt Ur in Mesopotamien. Der Herrscher des mächtigen Reiches ist gestorben. Alles, was dem König lieb und teuer war, wird mitgcsahren. Viele Hunderte Hosherren, Hofdamen, Tänzerinnen, Palastwächter, Diener und Dienerin nen folgen dem pompösen Leichenwagen. Vor einem Gewölbe hält der Zug. Der Leichnam des Königs wird hinabgetragcn in die große unterirdische Halle. Alle, die dem Herrscher dienten, folgen dem entseelten Leib. Auch die sämtlichen Kleinodien des königlichen Schatzes werden mit hinabgetragen: goldene Schalen und Schmuckgcgenstände, die kostbarsten Alabastervasen, sogar der Thronsesscl des Herr schers, alle Gebrauchsgegenstände des täglichen. Lebens, als wollte der tote König sie noch hier unten in der stillen Gruft benützen. — Jetzt ist der Leichnam bcigesetzt inmitten aller Kostbarkeiten des königlichen Schatzes. Nun beginnt der letzte Akt der Totenfeier. Ein goldener Becher, gestillt mit dem schärfsten Gift, macht die Runde. Ohne Zögern, und ohne mit der Wimper zu zucken, trinken alle Palastherren, alle Hofdamen, alle Tänzerinnen, Diener und Dienerinnen des Königs aus der todbringenden Schale. Und nun warten sie. an die Wand des Gewölbes ge lehnt, aus den Tod. Denn so will cs Gesetz und Brauch: Wenn der große König von Mesopotamien stirbt, dann geht sein Ge folge in Treue» mit ihm in den Tod. Die Glieder der Todgeweihten beginnen zu zittern, die ersten sinken zu Boden. Die Blicke erstarren. Und draußen wird bereits der Eingang zum Gewölbe versiegelt und vermauert und alle jene, die es tun, »ird die überhauvt von dem Ort des Begräbnisses missen, werden getötet. — Niemand soll wissen, wo der tote König ruh», und kein Mensch soll je seinen Grabes- friedcn stören. So will cs das Gesetz. 8000 Jahre später... Droben auf Golgatha, vor den Toren Jerusalems, hängen Drei am Kreuze. Auf dein Todesholz des Mittleren steht zu lesen, daß er ein König sei. Er hatte es ja kurz vorher selber gesagt: „Ja, ich bin ein König!" — „König der Juden" steht auf der Tafel über seinein dornengckrönten Haupte. Und die Juden, sein Volk, stehen herum, höhnisch lachend und den Ster- bendcn verwünschend. — Wie ganz anders ist doch dieser Tod und das Begräbnis, das ihin folgt! Hier stirbt nicht das Volk für den König, sondern der König für die Seinen. Er war der beste König, der reinste König, der heiligste König, der je auf Erden wandelte. „Bcnc- facicndo transiit, Wohltaten spendend ging er umher". — Er heilte alle Blinden, Tauben und Lahmen: die Aussätzigen seines Volkes reinigte er: die Hungrigen speiste er mit wunderbarem Brote. Dazu redete er eine Sprache, wie man sie sonst nie hörte, weise, heilige Lehren, wie man sie noch nie vernommen. „Du hast Worte des Lebens", fasste mit Recht einer seiner we- nigen Getreuen, der ihn aber auch In der Leidensnacht verleug nete und verließ. Wenn der König von Mesopotamien starb, mußte sein qanzer Hofstaat mit Ihm in den Tod. Als aber der Christkönig