Volltext Seite (XML)
!ite 8 Nummer 81, Seite 7 Sächsische Volkszeitung Der v lurm von ^Vlerk !< Konigsdeock. NecNdru» verboten. ttvMÄN VON v. Vre« Quellen-Verleg ganz Rlax » 13 Uhr Hinter SU. n neun eborene schäft und sserqesetze» Nverireter : über den ser Tage achlehrer teilt und aen Ver- czge- »leltau er 180 rd >m vkvrvl ro . usier- ! Ein. bäude Leiter r er- lbacher et. die- fall die :« Ver- Ma. Hin ¬ ge )r. schwe- ieichs- sahrer halber iei — , Per- ohner, ch der »schuld über- rund der Volk und ad" samt mger Na- e Geusen, Pfadsin- mgelischer in. Groh- Deutsche : Wander- »gcndburg, z Sachsen ihrer Ver- rbote ein- Verhalten, ista Espe- es Landes k Mittwoch, 7. April 1987. Dor- Leh- Reichs. . wr ?»»« dem mstaltet z einen werden on, von US üben- an der ter lan- )ie as , mit )»drs ?»»« e mit . 2«p- et. In »er asmassen interläht Reinigung, Ausbesserung, Entmottung von Teppichen und Polstermöbeln durch Teppichretntgung Klette <s«gr. Dresden, Zschertnitzer Strotze 86 — Ruf -10126 K»ft«na»«chl»»e »rrii «Willi «ft '^','Hl» «1. Zwi- eines . Der ,en ein . Der Wah- ulngen leudert seltenen Fällen spüren Menschen die Nähe einer Katze, auch ohne sie zu sehen, init starkem körperlichem Unbehagen. Er blasse»» usf. In meiner Verwandtschaft waren zwei solche Fälle. Anderen Ist das Lautlose der Katzenbcmegungen ebenso un angenehm wie der Blick ihrer grotzen. nachts phosphoreszieren den Augen. Mögliche das; manchmal auch Aberglaube eine Rolle spielt . . . Eine Hauptursache des Katzcnhasses gibt es noch, an der viele Katzenhalter selbst schuld sind — wenn man die Leute Katzcnhalter nennen kann, die junge Katzen am Leben lassen, die sie nicht richtig versorge»» »vollen und können. Es laufen dann eine Unzahl verhungerter, struppiger Katzen herum, un» die sich niemand kümmert und die sich auss Wildern legen . . ." Dieser Hinweis ist ganz besonders dankenswert. Leider gibt es immer noch Menschen, die „aus Mitleid" junge Katzen ain Leben lassen, die sie doch nicht versorgen können. Dieses Mitleid ist die grötzte Grausamkeit; die Tiere verkommen und werden zu einer Landplage, vor allem zu einer Gefahr siir unsere Singvögel. Iungkatzcn, die inan nicht grotzziehen kann, soN man möglichst rasch schmerzlos töten lassen, in jeder Stadt bestehen dazu Möglichkeiten. Das Muttertier beruhigt sich sofort, wenn man ihm ein Junges lätzt; dieses später anderweit nnterzubringcn wird ja meist möglich sein. — Damit soll die Erörterung über die Katzen, die meine Plauderei „Von Plinius und anderen Katzen" ausgelöst hatte, zunächst einmal geschlossen werden. Allen, die mir bei dieser Gelegenheit durch Briefe ihr Interesse gezeigt haben, herzlichen Dank und Mrntz! — Ans dem anfangs zitierten Schreiben aber seien noch die Schluss sätze angeführt, die ebenfalls eine sehr beherzigenswerte Mah nung enthalten: „Verständnis ist notwendig! Nicht nur sür eine Tierart, sondern für alle. Warum haben wir Menschen manch mal eine so engherzige Einstellung? Behalten wir jeder unseren besonderen Liebling: das Pferd öder den Hund, die Katze oder den Vogel; aber verachten mir keines von den Kunstwerken des Schöpfers. Uns allen steht etwas Franziskus-Gesinnung gegenüber „Bruder Tier" wohl an; durch solche Einstellung können wir unser Leben um viele Freuden bereichern!" Marabu. K. Lm Ihr Freund fein, und es liegt an Ihnen, daß ich es vietven rann." Er bietet mir das „Du" an, und wir gehen weiter. Einesteils freue ich mich und andernteils ist es, als wäre zwischen uns eine Wand. Wir sind nicht frei zuein ander und ohne Rückhalt, wie Freunde zueinander sein sollen. Ich wenigstens nicht. Und was er mit der Hilse und Rücksicht gemeint, die er nicht von mir erwartet? Hat er Kur seine Armut gemeint . . . oder was sonst? Der Nachmittag bei Freyschlag ist für ihn eine Seligkeit, und für mich eine Qual. Der alte Herr ist wirklich schwer zu ertragen, obwohl ich glaube, daß er ein guter Mensch ist. Er erzählt mir, daß der alte Baron von Erb vor etwa zehn Jahren in Notwehr einen Wilderer erschossen hat. Dessen Sohn treibe es ärger als der Vater. Man kenne ihn. Karl Stein huber fei es. Im Wirtshaus soll er gesagt haben: „Dem vergelt ich's noch, dem zahl' ich's noch heim, daß er meinen Vater erschossen hat!" Ich notiere mir ungläubig den Namen. Die Baronin ist eine zarte, stille Frau. Sie weint, als sie von Herta spricht. Clara mache ihr auch Sorgen. Sie interessiere sich für niemanden, und es sei heutzutage doch so nötig, datz man die Tochter gut versorgen könne. Es kommt mir kleinlich und hausbacken, vor, obwohl sie vielleicht recht hat. Gegen K6 Uhr schaue ich verstohlen auf meine Uhr und wende mich an Konrad. „Ich glaube, wir müssen gehen. Wir wollen Clement nicht so lange allein lassen!" Er erhebt sich sofort, und ich beuge mich abschiedneh mend über die zarte Hand der Frau von Freyschlag. Da hör» ich Clara hart und bestimmt sagen: „Ich be gleite Konrad und den Herrn von Fries bis zum Wegkreuz am Wald " Das Gesicht des alten Herrn drückt weder Zustimmung noch Abwehr aus, aber um den Mund der Mutter zuckt es ängstlich und nervös. „Es wird bald dämmrig. Ich habe nicht gerne, wenn du.. Clara unterbricht: „Ich nehme den Hund mit! Komm, Elo! Komm, wir gehen!" Der Hund kommt wedelnd unter dem Tisch vor, wo er still gelegen hat, und dann gehen wir. Der Abend füllt die Landschaft mit Andacht und Stille. Clara geht zwischen uns. Ich kann sie ruhig an- ehen, denn sie merkt es nicht. Sie geht an seiner Seite xrhin, wieder so, als ginge sie über Wolken, und wenn sie pricht, ist der Ton ihrer Worte voll grotzer Zärtlichkeit, >ie nicht zu ihnen patzt. Denn wir reden Uber dies und enes, über Dinge, die belanglos sind, über den Hund, und »atz es Heuer so viel Erdbeeren gibt und so .. Sie geht noch ein kleines Stückchen mit in den Wald hinein. Ich gehe voraus und lasßr sie hinter mir, denn der Weg ist zu schmal für drei. Dann höre ich ihre Stimme: „Herr von Fries!" Ich wende mich um und komme ein paar Schritte zurück. Der Glanz in ihren wunderschönen Augen ist erloschen. Sie sind jetzt grotz und traurig und schauen durch mich hin durch, während sie spricht. „Ich muh umkchren! Papa zankt sonst." Sie hält mir ihre rechte Hand hin, während die Linke noch in der Konrads ruht. Ich sage ein paar Worte, beuge mich flüchtig über ihre kleine Rechte und gehe und tue so, als erwarte ich weiter gehend, daß sich Konrad mir anschlietzt Aber ich tue nur so und gehe langsam auf dem schmalen Waldweg fort. Jetzt könnte ein brennender, beissender Neid mich an fallen. Wie kommt er dazu datz er so selig fein kann, wäh rend mir alles genommen ist, sür immer? Aber es ist nur eine Trauer. Der Neid bleibt aus. Denn man kann nicht mit ihm zusaminen sein, ohne der Macht feines Wefens zu unterliegen. Es ist frei und stark und schenkt Ruhe, wie alles Harmonische auf der Welt. Ein Narr nur kann den ken, datz er der Mörder wäre! Ich setze mich auf einen Felsblock und warte. Es dauert lange. Jetzt hält er sie wohl in de», Armen und kützt sic Wer einen solchen Augenblick erleben darf, mützte eigentlich klaglos alles erdulden danach. Da kommt er. Er geht in einer um Entschuldigung bittenden Eile, und ich mutz auf seinen Futz sehen, der bei diesem Tempo merklich nachschleist. „Verzeih mir, datz ich dich warten ließ! Es sind uns fo selten solche Augenblicke geschenkt." Ich habe mich erhoben, und wir gehen schweigend zu sammen weiter. Er hat offenbar noch keine Lust zu sprechen. In ihm singt und klingt noch die Stunde. Sie soll klingen und singen! Wer weitz, was noch über ihn kommt? Clement geht uns entgegen. Er war wieder in der Gruft, und der Atem der Gruft hängt noch an ihm. Es er schüttert mich von neuem. Er ist froh, datz wir da sind, und er staunt, datz Konrad plötzlich zu mir sagt: „Ich danke dir, datz du mich mitge nommen hast!" Clement freut sich darüber. „Es ist mir ein Trost, datz ihr euch gefunden habt", meint er. Am nächsten Morgen gehe ich zeitig fort. Ich gehe den selben Weg, den wir gestern gegangen sind. Im Wald hängt der Tau der Nacht und versilbert ihn. Ais ich zu dem Wegkreuz komme, biege ich links ab. Drüben, etwa einen halben Kilometer vom Gut entfernt, liegt das Dors Euer bach. Es ist voll geschäftigen Lebens. Hühner gackern laut und erregt. Hoftore öffnen sich weit und lassen sehen, wie Mägde mit Eimern rennen. Wagen fahren knarrend heraus. Es ist der frühe Tag, der diese freudige, be schwingte Eile hat. Ich schlendere die breite, mit Kleinstein gepflasterte Dorsstratze hinunter. Ick sehe auf die regenverwaschenen Nummern der Höfe und vin schon bald am Ende der Stratze angelangt, wo knorrige, alte Weiden sich eng an ein Bach bett drängen. Da sehe ich, seitlich hinausgerllckt aus der Reihe der stolzen Höfe und halb einen Hang hinaufgeschoben, «in paar kleine Häuser. Sie haben Fenster, in die die Sonne glitzernd hineinlacht, und ein wenig schiefe Staketenzäune um eine bunte Eartenwildnis. Das letzte trägt die Num mer 42. Ich lege meine beiden Arme aus die wackligen Staketen und schaue eine Weile der Frau zu, die Salat erntet. Eie hat graue Haare und ein gutes, aber bekümmerte» Gesicht. Als sie sich aufrichtet, sieht sie mich Sie ist weder erschrocken noch neugierig, wischt nur ihre Hand an der blauen Schürze ab und kommt näher. „Wünscht der Herr etwas?" „Nein, ich bin eigentlich ein Spaziergänger, ein Nichts tuer, ein Stadtmensch, der sich ein paar Tage erholen will. Ihre Blumen gefallen mir so. Diese hier, diese gelbbraunen Sternblumen, heitzen sie nicht ,Auge Gottes?" „Ja natürli, Äug' Gottes. Will der Herr vielleicht an Samen? Hat der Herr a Garterl?" Ich nicke. „Wenn Sie so freundlich sind und mir etwas Samen geben wollen, ich wäre Ihnen sehr dankbar." Sie ist stolz und eifrig, läuft zur Gartentür« her und schlietzt sie auf. „Kommen S' doch herein, bitt' schön, kom men S' nur herein! Von da können S' auch an Samen haben! Jetzt blüht's noch net, des is a Strauch, der is so viel schön, wenn er blüht! Wollen S' hereinkommen ins Haus? Klein is halt bei uns. Ich such' Ihnen die Papier tüten raus, wo i den Samen ausg'hebt hab'." Die Stube ist sauber und freundlich, zwei vergrößerte Photographien hängen über den Ehebetten. „Da schlaf' i..." erklärt sie, „und da schlaft der Karl. Der Karl is mei Bub..." „So, und das hier...", ich deute auf die Bilder, „sind Sie und Ihr Mann?" „Ja", seufzt sie und wirft einen Blick hinauf, während sie in einer alten Schachtel kramt. „Ja, des bin i und er. wie mir halt jung waren." „Sie waren sehr hübsch!" bestätige ick anerkennend- (For»tey,ino -o»>: richtig. Doch glaube ich nicht, daß Verbrechen dieser Art so häufig sind, wie du anzunehmcn scheinst. Die Bereitschaft, sich etivas suggeriere»» zu lassen, ist bei den meisten Mensche»» nicht allzu groh. Menschen freilich, die missen, daß sie beeinslnhbar sind, vor allem Menschen mit labilem Nervensystem, müssen selbstverständlich jede Hypnose, die nicht von einem Arzt zu Heilzwecken erzeugt wird, vermeiden. Im übrigen sind Hypnose und Suggestion ein Kapitel, dessen Erörterung dem Gelehrten Vorbehalten bleiben mutz. Wer sich dafür näher interessiert, mag sich in den Werken von Forel und Wundt über den „Hyp notismus" Rat holen. Ich bin sicher als Ratgeber in solchen Fragen ganz ungeeignet, denn mir fehlt jede Veranlagung zum Medium. Das liegt wahrscheinlich an meiner Primitivität. Man hat ja neulich auch versucht, einen Orang-Utan zu hyp notisieren — es ist mitzlungen. Wie sollte es da bei einem Marabu möglich sein? Brrr — so Katt! Pfefferfresser In P. — „Deine Antwort zur Frage nach der Ursache des reichlichen Märzregens hat mir sehr gefallen. Nun sage mir noch, lieber Marabu: Warum ist es in diesem Früh jahr so kalt?" — Das solltest du als Ehemann längst gemerkt haben. Diese Kälte ist eine Notstandsmassnahme zum Besten der armen Ehe männer. damit sie den neuen Frühjahrsmantcl für ihre Frau nicht allzu zeitig kaufen müssen. Zumal die ungünstige Lage des Osterfestes den-Einkauf der Ostereier — so kurz vor dem letzten! — besonders erschwert hat. Deswegen waren auch die Ostertage nicht allzusehr mit Sonnenschein überladen, damit es niemand schwerfiel, die alten Wintersachen zu tragen. Autzcr- dem: besser ein kühler April als ein kühler Sommer! Wir machen setzt Ersparnisse an Wärme und hoffen dabei fröhlich, datz sie uns In einen, besonders freundlichen, warmen Sommer wieder ausgezahlt werden. Ein solcher Sommer wäre wohl auch dir nicht unerwünscht, zumal wir während der letzten Jahre in dieser Beziehung nicht verwöhnt worden sind. Sei also hübsch brav, dann wird dir die Kälte uin Ostern mit Sonnen schein In den Grotzen Ferien vergolten werden. Aber wehe dir, wenn du mir dann die Frage stellst: Warum ist es in den Ferien so heih? Beherzigenswerte Mahnung F. v. M. in S. — In einem sehr netten, auosührlichen Schreiben befassen Sie sich mit den Ursachen der Abneigung, die manche Menschen gegen die Katzen empfinden: „In einigen Fragen hinter der Wand Freundliche Antworten sür humorige Leute April, April! M. D. In D. — Zum 1. April habt Ihr losen Vögel den guten Marabu mal richtig aus den Besen laden »vollen und ihm daher unter der Firma „Menschen-Verwertung G. m. b. H." cnien sauber gedruckten (!) Schreibcbrief gesandt, in dem es blitzt: „Bei Durchsicht unserer Bücher stellten wir fest, datz Ihre Lebensdauer beendet ist. Zur Vermeidung zwangsweiser Vor- stchnmg wird Ihnen hiermit aufgegeben, sich innerhalb zehn lagen in reinlichem Zustande und mit frischer Leibwäsche be kleidet im Krematorium vor Ofen 8 zu Ihrer Verwertung ein- zusinden." — Weiter wird mir in diesem als Brief verkleideten April- Echerz nusgegeben, 10 Kilo Olivenöl und 32 Flaschen Parfüm vor dem Gang Ins Krematorium zu trinken „zur Vermeidung einer Explosion, da Sie zeitlebens viel Alkohol zu sich genom men haben." Das Parfüm aber soll „den bestialischen Saus geruch" milder». Dabei schlagt Ihr aber ausgerechnet etn Par füm vor, das ich zeitlebens nicht habe leiden können, da es wirklich kein hochwertiges Erzeugnis darstellt. Das verdenke ich Euch — In» übrigen aber hat mir Euer Sendschreiben gar Wohlgefallen. Wenn ich auch weitz. daß diese nette Blüte sich nicht allein auf Eurem eigenen Mistbeet entfaltet hat. Das gleiche Schreiben hat man vor mehreren Jahrzehnten der in zwischen längst verstorbenen, einst weltberühmten Wirtin der Münchener Kügstlerknelpe „Simpltzilsimus", der Kathi Kobus, zugesandt. Die mar darob zunächst tödlich erschrocken und fragte im Ernst ihre Freunde um Rat, ob sie einer solchen Aufforde rung nachzukammen habe. Eine so heftige Wirkung kannte also die Wiederholung aus mich nicht ausüben. Immerhin hat mich Euer Meingedenken am 1. April auch in dieser Form herzlich gefreut! Hypnotismus H. in D. — „Denke einmal darüber nach: Was Ist Hyp nose und Suggestion? Ich habe darüber folgende Erfahrungen gemacht ... lind dann breitest du ausführlich nicht Erfahrungen, son dern grundsätzliche Auffassungen aus, die du über die Bedeu tung dieser beiden Begriffe hast. Vor allem weist du aus die Möglichkeit hin, datz durch Ausnutzung van Hypnose und Sug gestion Verbrechen begangen werden können. Da« ist zweifellos 10. Fortsetzung. Ich sehe Konrad an. Um seinen Mund steht das glücklichste Lächeln eines Menschen, dessen Herz voll Sonne und Liebe ist. Es paßt'schlecht zu vem Gewesenen und allem, was um uns ist. Ich habe keine Meinung. Wenn ich eine hätte, dies Lächeln könnte sie über den Hausen werfen. Ich habe mit Clement den Schreibtisch des Verstor benen gesichtet und habe mit ihm besprochen und geregelt, was notwendig war. Er läßt mich nicht sort. Es sind schon acht Tage vergangen. Dieser Konrad von Erb tut es mir an. In sein stilles und irdles Gesicht zu sehen, ist eine Erquickung für einen Menschen meines Berufes. Mit einer Hellen Freundlich keit nimmt er an allem teil, und eine überlegene innere Kraft, eine Harmonie geht von ihm aus. Einmal nach Tisch sage ich, daß ich nachmittags nach Euerbach zu Freyschlags fahren will, „Darf ich mitkommen?" fragt er, und es ist eine große Erwartung in dieser Frage. Ich nicke. „Gewiß", und wende mich zu Clement: „Komm auch mit!" Er schüttelt den Kopf. „Nein, du weißt, ich kann den Alten nicht vertragen. Ich bin noch zu nervös, ich bleibe zu Hause." Ich sehe das ein und sage: „Also um vier Uhr nach mittags, Baron!" Er schlägt vor, zu Fuß zu gehen, er wisse einen herr lichen Weg durch den Wald, der sehr abkllrzt." „Gut, gehen wir zu Fuß!" Der Wald mit spielenden Sonnenreflexen ist wie ein Traum. Wir hören unsere Schritte nicht und verspi men uns ganz in seine Stille. Es ist gut so nach all dem Trau rigen. denn in dieser Ruhe ist alles klein und fern, wa<- der Mensch angibt, und alles groß und ewig, was nich durch Ihn besteht, sondern aus sich selbst. Wir gehen jchon eine gute Weile schweigend. Dan wendet sich Konrad mir zu und fängt an von Clara zi reden. Er spricht, als wäre ich nie anderes gewesen, al-- sein bester Freund, dem er alles anvertrauen kann: „Wir neben uns schon seit unseren Kindertagen. Ick war doch oft bei meinem Onkel zu East eingeladen, und damals hat es angefangcn. Clara hat einen Freier ab gewiesen, und der alte Herr war sehr erzürnt darüber. Können Sie verstehen, datz zwei Menschen füreinander ge schaffen sind, und daß das ist wie eine ewige oder von Ewigkeit herkommende Konsequenz, die unvernichtbar ist^>" Ich nicke. „Warum werben Sie nicht uin sie? Warum sagen Sie es nicht?" „Das ist es ja. Ich bin arm, und ich habe keine Stellung." Ich werfe einen raschen priisenden Blick in sein Gesicht. „Euerbach ist doch ein grosses Gut." „Ja, aber es sind drei Söhne da, wenn sie auch nicht u» Hanse sind, sondern im Beruf. Sie erben das Gut. Es it auch nicht unbelastet. Die schweren wirtschaftlichen Krisen... Sie verstehen?" Er bleibt plötzlich stehen und streckt mir die Hand hin. „Sie sind Clements Freund... seien Sie auch der meine!" Ich bin In meinem ganzen Leben nicht in einem solchen Widerstreit gewesen. Ich lege meine Hand langsam in die seine, fixiere ihn und sage boshaft: „Was erhoffen Sie sich von meiner Freundschaft?" Er lächelt und sagt: „Weder Hilfe noch . . . Rücksicht, »ber rein menschlich viel." Ich beitze mir auf die Lippen und drücke feine Hand, -e nock in der meinen lieat. ehe ick sie sreiaebe. „Ich will