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Mittwoch. 7. April 1987. Nummer 81, Seite r Sächsische Volkszeitung Ein Brief über die Gemeinschaftsschule tages, Dr. Ies« rtch, erstattet« anschließend den Bericht über dl« kommunalpolltische Arbeit des Deutschen Gemeindetages im letzten Jahre. Im Mittelpunkt seiner Arbeit stehe das Bestre ben, aus den kommunalpolitischen Erfahrungen > r 50 000 (ge meinden und Geineinöcverbändc Anregungen. W» sehe, vielleicht auch einmal Bedenken an di« zentralen Stellen heranzubringen und so die enge Verbindung zwischen der kommunalen Front und den Reichsstellen zu sichern. So ergebe sich auch von selbst ' «ine umsangreiche Mitwirkung des Gemeindetaaes bei der ge setzgeberischen Arbeit, nicht zuletzt auch die Festigung und der Ausbau Internationaler kommunalpolitischer Beziehungen. Der vom Deutschen (gemcindetaq organisierte internationale Ge- meindckongretz in Berlin 1936 und di« große Schau der deutschen Selbstverwaltung in der Ausstellung „Die deutsch« Gemeinde" zeugten davon. Dr. Ieserich ging dann die einzelnen Arbeitsgebiete des Deutschen Gemeindetaaes durch, um Entwicklung und Stand der kommunalpolitischen Probleme aufzuzeigen. Lebbaste Aussprache im siidasrikan. Parlament London, 7. April. Wie aus Kapstadt gemeldet wird, kam es am Dienstag im südafrikanischen Parlament zu einem lebhasten Wortwechsel zwischen dem Oppositionsführer Dr. Malon und dem Minister präsidenten General Hertzog über die Maßnahmen der Unions regierung gegen das Deutschtum in Eüdwestafrika. Dr. Malan erklärte, es märe besser gewesen, wenn die Regierung in ihren Bemühungen, ein harmonisches Verhältnis in Südwest aufrcchtzuerhalten, versöhnlicher gewesen wäre. Das Vorgehen der Regierung habe bereits zu Protesten nicht nur von feiten Deutschlands, sondern auch von seilen Italiens geführt. Diese beiden Länder betrachten die Aktion der Unionsregierung nicht als einen südafrikanischen, sondern als einen imperialistischen Schritt. Die einzige Lösung der Pro bleme in Slldwest könne aus dem Wege freundschaftlicher , Zusammenarbeit mit Deutschland erzielt werden. General Hertzog erwiderte daß die Unionsregierung dem deutschen Bevölkerungsteil in Südwest stets äußerst freund schaftlich gegenübergestanden habe. So habe man z. B. der deutschen Sprache die Gleichberechtigung mit Englisch und Afri kanisch gegeben Etwas Unheilvolles, das nicht zu der glück lichen und befriedigenden Entwicklung des Friedens beitrage, sei jedoch in das Verwaltungsleben von Südwest hereingebracht worden. Das deutsche Element habe Maßnahmen wie die Ein schüchterung früherer Deutscher eingeführt, die Staatsangehörige der Union geworden seien. Die Regierung könne einen solchen Zustand nicht mehr länger dulden Sie sei gezwungen worden, energische Maßnahmen zu ergreifen. Er, General Hertzog, könne jedoch dem Parlament versichern daß die Regierung ihr Möglichstes tun werde, stets in freundschaftlicher Weise gegen über dem deutschen Bevölkerungsteil zu handeln. Im Anschluß an die Erklärung Hertzogs und die des Oppositionsführers Malan fand eine Aussprache statt, an der sich mehrere Abgeordnete beteiligten. Die nationalistischen Ab geordneten -erklärten, daß sie die Kundgebung der Unionsregie rung für eine zu starke Untcrdrückungsmaßnahme hielten. Sie unterstützten die Forderung Malans, daß General Hertzog direkt mit Deutschland verhandeln solle, um eine Regelung der nationalsozialistischen Betätigung in Südwest herbeizuführen. Ministerpräsident General Hertzog griff später wieder in die Aussprache ein. Er wiederholte, daß die Union freund schaftlich gegenüber Deutschland gesinnt sei, erklärte aber, daß die Regierung ihre Verantwortlichkeiten habe. Er bedauere, daß der deutsche Gesandte ihm die deutsche Protestnote ausgehändigt und es für nötig erachtet habe, sie zu veröffentlichen. Ein preiskommiffar in Velen? Warschau, 7. April. Wie verlautet, beabsichtigt die polnische Regierung zur Be kämpfung der ungerechtfertigten Preissteigerungen einen Preis kommissar zu berufen, der die Preise der Rohstoffe und der Artikel des ersten Bedarfes überwacht und Spekulationen un terbinden soN. Ser spanische Heeresbericht Salamanca, 7 April. Nach dem Heeresbericht haben die nationalen Truppen dir < Etellungen von Basagure und Gurrieta sowie die Höhenrücken des Oyargcngebirgcs und die Bergausläuser des Ambotoyebir- gcs genommen. Auch beherrschende Stellen in den Urquilola- bergen und in den Barazarbergcn fielen In ihre Hand. In Olaeta sand man ein großes Munitionslager. Don der Asturienfront wird Infanterie- und Artillerie feuer gemeldet. An der Front von Madrid wurde ein feindlicher Angriff auf El Plantio mit großen Verlusten für die Gegner zurück gewiesen. Bei der Südarmee war der Druck» des Gegners auf die nationalen Stellungen am Dienstag besonders stark. 2 amerikanische Bombenstugzeuge «»gestürzt 4 Todesopfer. Newyork, 7. April. Nach einer Meldung aus San Diego (Kalifornien) sind ckm Dienstag zwei Bombenflugzeuge nach dein Abslug von dem , Flugzeugmutterschiff „Lexington", 40 Meilen von San Pedro entfernt, in der Luft zusammengestoßen und abgestürzt. Zwei . Marineoffiziere und zwei Mechaniker fanden dabei den Tod. Der Kampf für und gegen die Gemeinschaftsschule hatte, wie Gauleiter BUrckel In einem Telegramm an^den Führer ausfilhrte, im Saargebiet zu besonderen Spannungen geführt, die ihn veranlaßten, eine Abstimmung über die Gemeinschaftsschule oder Konfessionsschule durchzuführen. Besonders heftig war der Kamps in dem Saar ort Frankenholz entbrannt, wo es, wie Gauleiter Bürckel in einer Rede am Vorabend des Abstimmungstages ausfvhrte, zu einem organisierten Schulstreik oekomwen war. Gleichzeitig mit dem Echulstrelk war eine gewisse passive Resistenz aus der Arbeitsstätte verbunden, so daß an einem Tage mehr als 160 Tonnen in der Grube weniger gefördert wurden. Die In diesem Zusammenhang verhängten Strafen hat Gauleiter Bürckel als dann als Ausdruck seines Friedensbekenntnisses aufgehoben und, um eine Klärung in der Schulfrage zu erreicken, eine all gemeine Schulabstimmung angeordnet. Die Abstimmung er gab, nach einer amtlichen Mitteilung der Pressestelle des Reichs kommissars des Saarlandes, eine Mehrheit von mehr als 90 Prozent für die Einführung der Gemein- schaftssckule die mit dem Beginn de« neuen Schuljahres im ganzen Gau Saar-Pfalz eingeführt werden soll. Wie aus einer in der ..Saarbrücker Landeszeitung" vom 8. April erschienenen amtlichen Nerlautbarung zu entnehmen ist. haben die Biscköke von Trier und Sveyer in einem Hirtenbrief erklärt, daß mancherorts bei der erwähnten Abstimmung über die Einführung der Gemeinschaftsschule die Gläubigen unter Druck gesetzt worden seien oder daß mit un wahren Mitteln operiert worden märe. Daraufhin hat die Staatspolizei, wie die gleiche Verlautbarung mittollt, jeden ein zelnen Fall untersucht, wo örtliberweise ein solcher Borwurf erhoben wurde D'e genannte Zeitung veröffentlicht zwei Er klärungen von Geistlichen, auf deren Namensnennung verzichtet wird, in denen die Betreffenden Ihre Aeußerungen unter dem Hinweis auf falsche Informationen zurücknebmen. Gleichzeitig mit diesen Erklärungen erschien In den Saarzeitungen der Vries eines katholischen Geistlichen, der als Dozent in Pasing tätig ill. Der Brief hat nach einem Bericht des Deutschen Nach richten-Büros den foloenden Wortlaut: Sehr geehrter Herr Gauleiters Ich habe heute abend Ihre Rede ans Kaiserslautern in dem Rundfunk gehört. Als katholischer Geistlicher begrüße Ich Ihre Worte von Herzen. Sic sind mir aus der Seele gesvrockwn. Als Kind des deutsch"»» Saarlandes, für das ich In schwerster Kampfzeit in der zu Saarbrücken am 5. August 1934 gehaltenen Hlndenburg-Gedenhnredlot — oegen die Sevaratisten, vor allem gegen die im klerikalen Gewand — elnaetreten bin, unterstreiche ich wörtlich Ihre Ausführuno"n. Deutschsand und insbesondere das Saarland »nutz von solchen Elementen, die solch kleine Anlässe zum R"U'üonsbamnf b-muben (Tall Trankenholz) gesäu bert merden Diese katholisch nolitischen Kreise mögen nach Rußland M"r>l>o oder noch Heller nach Spanien auswandern, wo sie es als Gnad" Gottes ansehen w»ird"n, wenn sie in Ge meinschaftsschulen Religionsunterricht erteilen könnten. Gin politischer Skandal in Granden; - Graudenz, 7. April. Der polnische Westvcrband veranstaltete in Graudenz im Rahmen seiner Pommerellen-Woche eine Großkundgebung, an der eine Reihe von offiziellen polnischen Organisationen teil nahmen. In den Umzügen wurden, ohne daß die polnische Po lizei einschritt, Transparente mit Aufschriften getragen wie: „Graudenz soll die künftige Hauptstadt der nichtbesreiten Ge biete werden." Auf einem anderen Transparent las man: „Das Schloch- auer Land muß in den Schoß der Mutter zurückkehren." Weitere Schilder verlangten die Einverleibung Masurens, des Ermlandes und des Weichsellandes in den polnischen Staat. Am Marktplatz war eine große Landkarte im Schaufenster einer Buchhandlung ausgestellt, In der die nach Ansicht des polnischen Westverbandes noch zu besreienden Gebiete, die bis her zu Deutschland gehören, In roter Farbe eingezeichnet waren. Auf der Kundgebung sprachen der Bizestadtpräsident von Graudenz, MichalowskI, der Sejmabgeordneter und Präses des Westverbandes ist, und einige andere Einwohner von Graudenz. Die Kundgebung endete mit einem Hoch auf die Republik Polen, den Staatspräsidenten und aus den obersten Führer Marschall Rydz-Smigly. In einer Resolution wird u. a. folgendes erklärt: Die Bewohner der Stadt Graudenz merden wie bisher, so auch weiter, die Wacht an der Weichsel halten und die Interessen von Nation und Staat auf der pommerellischen Erde schützen. Ausrecht erhalten bleibt in seinem ganzen Umfange das nicht realisierte Recht Polens aus die nichtbesreiten Gebiete. Wie nicht den Verlauf der Weichsel, so könne man mich nicht die Forderungen und Bestrebungen der polnischen Nation zur Ber einigung aller polnischen, bisher unbefreiten Länder in den Grenzen des Staates aufhalten. Den Landsleuten daselbst und besonders Im Ermland und Masuren senden wir Worte der Begrüßung und der Zuversicht und ermuntern sie zu dem Aushalten bis zu dem Augenblick, Wir katholischen Geistlich«, die wir in nicht geringer Zahl auf dem Boden des Nationalsozialismus stehen, haben kein In teresse an den machtpolemischen Kämpfen des politischen Katho lizismus. Wir wollen einzig und allein als Ehrlsten Gott und Bolk in Treue dienen. Wir nehmen öffentlich Stellung gegen alle Hetzer im geistlichen Gewand, die ihre Autoritätsstcliimg mißbrauchen, um von der Kanzel herab unter dem Deckmantel: „Die Religion ist in Gefahri" den nationalsozialistischen Staat zu bekämpfen. Diesen deutschfeindlichen Verbrechern gegen Volk. Führer und Staat muß das Handwerk gelegt werden Als Geistlicher, der vier Jahre lang in Bayreuth an einer Gemeinschaftsschule tätig war, muß ich mich auch öffentlich ge gen die Behauptungen wenden, daß an der Gemelnfchastsschnle die Kinder reliaiös schlechter betreut werden als an einer Kon fessionsschule. Als Dozent an der Hochschule kür Lehrerbildung in Pasing kann ich Ihnen über die religiöse Betreuung der Kinder unserer Uebungsschule (Gemeinschaftsschule!) nur sagen daß, 1. regelmäßiger Religionsunterricht erteilt, 2. Gelegenheit zum Empfang der Heiligen Beichte und Kommunion gegeben und 3. der Besuch der Heiligen Schulmesse regelmäßig ermSg- licht wird. 4. In jedem Schulzimmer hängt ein Kreuz. 5 Zum Beginn und Schluß des Unterrichts wird gebetet Ich Holle und wünsche als dei>"cker m-IktNcke'- d"ß Zeilen, die Sie jederzeit und überall, auch in der Presse, ver werten dürfen, dem leidigen Schulkampf und dem politischen Katholizismus ein Ende bereiten helfen. Es wäre mir eine große Freude und Genugtuung, wenn Ich als bewußt katholischer und nationalsozialistischer Geistlicher meinen Teil zuin religiösen Frieden in unserem Volke beige tragen hätte Die Losling heißt: Unsere Religion ist Christus! Unsere Politik iss Deutschland! Sie war mir immer Richtschnur und hat mir die Vereinbarkeit von Nationalsozialismus und Chri stentum zum Erlebnis gebracht. Für diese Vereinbarkeit bin ich unerschrocken immer ein getreten und sehe meine Lebensaufgabe darin, junge Menschen zu treuen und nationalsozialistischen Deutschen zu erziehen. Heil Hitler! A. Kober, Dozent für katholisch« Religionswissenschaft und Katechetik an der Hochschule für Lehrerbildung in Pasing." Kober, der sich zur Zeit in seiner Heimatstadt Saarbrücken aufhält, ist erst vor einigen Jahren zum Priester geweiht wor den. Nach seiner Kaplantätigkeit in Bayreuth und Ansbach Ist ihm vor einiger Zeit in verhältnismäßig jungen Jahren die Do zentur für kath Religionswissenschaft und Katechetik an der Hochschule für Lehrerbildung in Pasing angetragen worden. Was sagt die polnische Regierung dazu? wo mit Gottes Hilfe für sie das Morgenrot der Freihit leuchtet." Es werden dann noch Kampfforderungen gegen die deutsche Minderheit In Pommerellen ausgesprochen. « * * Dazu schreibt der „Deutsche Dienst" u. a.: Man darf gespannt sein, was die amtlichen polnischen Stellen zu dieser geradezu skandalösen Resolution und zu dieser Kundgebung sagen werden. Wenn in Deutschland in dieser Form in einer öffentlichen Kundgebung eines großen Verbandes unter den Augen der Regierung durch den Bürger meister einer Stadt Forderungen auf große polnische Gebiete angemeldet würden und ferner entsprechende Landkarten aus gestellt und Transparente angebracht würden, wie „Wir fordern Pommerellen und ganz Posen zurück", „Wir verlangen die Rückgabe Ostoberschlesiens" oder „Wir grüßen die Millionen unerloster deutscher Brüder in Posen und Pommerellcn", dann würden mit Recht die polnischen Stellen dagegen Protest er heben und das als einen sehr unfreundlichen Akt und eine Einmischung in die Inneren Verhältnisse Polens betrachten. Das gleiche Echo muß natürlich eine derartige Kundgebung in Deutschland haben, und alle jene Kreise in Polen, die guten Willens sind, werden zweifellos der deutschen Bevölkerung die Berechtigung ihrer außerordentlichen Empörung nicht abstreilen. Man darf nur hoffen, daß sie stark genug sind, auch die ent sprechenden Maßnahmen gegen derartige Hetzer und Schreier zu veranlassen und solche Elemente wie den Vizebürgermeister von Graudenz ein für allemal aus der Politik zu entfernen, zumal sie dem polnische»» Staat mit Ihrer chauvinistischen Kund- gebung keinen Dienst geleistet haben. Man darf das um so mehr hoffen, als schon die Bezeichnung „Unerlöste Gebiete" in einer Kleinen Zeitschrift oder die andeutungsweise Anführung der ehe maligen deutschen Reichsgrenzen auf einer alte»» Landkarte polnische Stellen bereits zu energischen Protesten in Deutsch land zu veranlassen pflegen. poln. Westverband fordert deutsche Gebiete Sin Mzeug der dritischen Luftwaffe adgefiiirzt Wahrscheinlich 8 Tot«. London, 7. April. Ein Flugzeug der britischen Luftwaffe stürzte am Dienstag in der Nähe von Calshot über dem Kanal ab. Dabei wurde der Pilot getötet. Zwei weitere Mitglieder der Besatzung werden noch vermißt. Man befürchtet, daß sie ebenfalls ertninken sind. Ein weiterer Offizier des Flugzeuges und ein Mann wurden verletzt. Schulschiff^Schlefien" hatVampfer -Borkum" erreicht Bremen, 7. April. Schulschiff „Schlesien" hat am 6. April 15 Uhr MEZ. den Dampfer „Borkum" erreicht und begleitet das mit eigener Kraft fahrende Schiff, nachdem sich jetzt das Wetter beruhigt hat, nach den Azoren. Die Schiffe werden vor aussichtlich am 8. April dort eintresfen. Religiöse Morgenfeiern im Deutschen Rundfunk am Sonn tag, dem 11. April 1937. Katholische Morgenfeiern über Reichssender Berlin. 8,55 Uhr: Ansprache Dr. Johannes Pinsk, Berlin: Thema: „Verklärtes Leben"; Kirchenchor von Lieb frauen. Berlin. Reichssender Frankfurt 8,45 Uhr: Ansprache Hochschulpfarrer Dr. Nielen, Frankfurt; Thema: „Des Christen Osterfreude"; der Rundfunkchor (Leitung Paul Belker) singt die As-Dur-Messe von Franz Schubert. Reichssender Köln, 9,15 Uhr: Ansprache Dr. Johannes Hatzfeld, Paderborn; Thema: „Christ ist erstanden von der Marter allen, Des sollen wir alle froh sein, Christ will unser Trost sein! Alleluja. — Evang. Morgenfeiern über Reichssender Leipzig, 8 Uhr: Ansprache Pfarrer Mieth. Reichssender München, 8,55 Uhr: An prache Valentin Söllner Reichssender Königsberg, 9 Uhr: An prache Pfarrer Machmllller. Reichssender Stuttgart, S Uhr: An prache vtadtpsarrer Schilling. Die Missten van Seelands Brüssel, 7. April. In politischen Kreisen weist man auf die besondere Bedeu tung der amtlichen Mitteilung hin, die gestern von der bel gischen Regierung über die durch Frankreich und England an den Ministerpräsidenten van Zeeland gerichtete Einladung ver öffentlicht worden ist. Aus dieser Mitteilung ergebe sich, so erklärt man, daß die Mission, die van Zeeland übertragen wurde und die er zunächst nur grundsätzlich annahm, einen streng begrenzten Charakter trage. 16 Milliarden Liter Oel fstr England ln Amerika fe-gehalten London, 7. April. Das amerikanisch« Innenministerium hat nach «lner Mel dung de« „Daily Expreß" aus Washington di« größt« velliefe- rung, die fe in Auftrag gegeben wurde, angehalten. Es handelt sich »»m die Verschiffung von rund 16 Milliarden Liter Texas-Oel für englisch« Rechnung. Das Oel soll dem „Daily Expreß" zu folge von England aufgekauft worden sein, daß es aufGrund des Rüstungoplanes für einen Kriegsfall «in- lagern »volle. Die Verschiffung sollte sofort beginnen. Di« Oelgesellschasten von Texas v«rhand«ln fetzt mit der Regierung über die Ausfuhrgenehmigung. Außerdem plan« man den Bau «iner Oelleitung von Texas zum Atlantischen Ozean, um engli schen Oeldampsern das Tanken zu erleichtern. Da» Oel würde dann in England in riesig« unterirdische Lager gepumpt werden. tz. Chemnitz. Schlesische Kinder in Chemnitz. Am Dienstagnachmittag trafen mit dem fahrplanmäßigen Eil zug 92 schlesische Kinder aus Breslau und Umgebung auf dem Hauptbahnhof Chemnitz ein. Die Kinder werden sich fünf Wochen ln Chemnitz und feiner Umgebung aushalten und am 11. Mai In ihre Heimat zuriickfahren. Blum will Llriaub nehmen - Paris, 7. April. „Ami du Peuple" bringt eine Verlautbarung aus der nähe ren Umgebung des Ministerpräsidenten, wonach Leon Blum Paris einige Tage verlassen will, um einen kurzen Erholungs urlaub zu nehmen. Mitteldeutsche VSrse vom 7. Aprll (Eigene Drahtmeldung.) Fest. Am Mittwoch war die Grundstimmung am Aktien markt fest. Vor allen Dingen Maschinen- und Metallwerit waren gefragt und hatten mehrprozentige Gewinne aufzuweisen. Am Rentenmarkt gaben die Kurse mitunter eine Kleinigkeit nach. Pfandbriefe hatten vereinzelte größeres Geschäft. Mittel boden-Pfandbriefe mußten zugeteilt werden. Die Kursverän derungen waren jedoch nur gering. Am Aktienmarkt gewannen von Maschinenwerten Klchner 2,75, Sächsische Webstuhl 1.5, Phänomen und Gebrüder Unger je 2 Prozent, Expreß-Fahrrad 2.5, Schubert u. Salzer 5. Zittauer Maschinen gegen letzte Notiz 15 Prozent, wiihrend Nähmadag um 4,75 Prozent schwächer lagen. Außerdem gewannen Weißenborn Papier 2 5. Vereinigte Strohstoff 2,25, DIttersdorfer Filztuch 1,25. Färberei Glaucha- 1.5, Plauener Tüll 2, Dresdner Gardinen 8.25 Prozent. Ledig« kich Vogtländische Spitzen gaben um 1L5 Prozent nach. Reichsnxtterdienst, Ausgabeort Dresden. Wetter« Vorhersage fUr Donnerstag, 8. April: Friihdunst. Heiter bis wolkig. Später zunehmende Bewölkung. Sehr mild. Im Gebirge Neigung zu Gewitterstörungen. Schwache Winde aus wechselnden Richtungen.