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Die rote Weltpest — der Bolschewismus Morgen Eröffnung der Wander-Ausstellung lin Lichthof de« Dresdner Rathauses Mit einem kurzen Eröfsnungsakt wird Freitag vormittag die von der Gnuleitung der NSDAP, und der Landesstelle Sach sen des Reichsministeriums siir Volksausklärung und Propa ganda geschossen« Wanderausstellung „Die rote Weltpest — der Bolschw ismus" der Oesfentlichkeit übergeben. Die Ausstellung, die im Lichthof des Neuen Rathauses ausgebaut ist, bleibt ungefähr 8 Tage in Dresden, um anschlie- ßend eine etwa einjährige Wanderung durch den Gau Sachsen anzutrcten. Diesem Clzarakter als Wanderschau ist sowohl in Gröhe Ivie auch Aufbau Rechnung getragen worden: Man kann die ganze Schau in etwa 2 Stunden auf- und in 1)4 Stunden ab bauen. Durch entsprechende Umgruppierung läßt sich die Schau auch in kleineren Sälen in Landgasthöfen bequem unterbvingen. Die Ausstellung ist nach dem Willen ihrer Veranstalter und Leiter eine sächsische Schau. Man hat daraus verzichtet, sie von irgend woher zu „beziel)«n", sie ist vielmehr ganz in Dresden entstanden Ueber 8000 Bilder stellten das Rohmate rial siir die IS Täfeln der Schau, von denen dem Besucher das wahre Gesicht des Bolschewismus in seiner schauerliäien Wirk lichkeit entgegengrinst. Die einzelnen Tafeln sind durch 20 Säu len miteinander verbunden, lebendigen Jengen der Macht, di« den Bolschewismus in Deutschland zur Strecke gebracht hat, des Nationalsozialismus Das Material wurde nur insoiveit für di« Ausstellung verwandt, als sich sein Ursprung einwandfrei nachweisen lieh. In der Mitte ist eine Vitrine mit Unterschrif ten und Waffen, di« dem Brudermord im deutschen Volk dien ten, aufgestellt. Die Ausstellung ist nach chronologischen Gesichtspunkten aufgedaut. Schon die erste Tafel, di« dem Urheber der kommu- nistisch-marxistisäien Irrlehre. Karl Marx, gilt, fesselt den Be sucher: Man sieht den Dresdner Zwinger, den ein falscl)«r Freiheitsdrang 1849 zur Ruine gemacht hat. Weitere Bilder zeigen in den verbarrikadierten Straßen der sächsischen Landes- hauvtstadt Russen und Juden im Jahre 1849 gegen dcutscln: Volksgenossen Kämpfen. Die weiteren Täfeln zeigen dann, wie der Bolschewismus mit einem immer größeren Schwung und der höchsten Lautstärke seiner Propagandaphrasen mit Erfolg ver suchte die arbeitende Klasse, der er «in schöneres, behaglicheres und würdigeres Dasein versprach, in sein« Neße einzufangen. Während Liebknecht, Adler, Trotzki den Ruin der deutschen Kriegsmacht versuchten, schleuderte in Deutschland Thälmann sein Gift ins Volk. Aufzüge, Massenversammlungen künden davon, daß Tausende und Hunderttauscnde deutsclpir Arbeiter sich von den ewig wiederholten Heilsbotschaften kommunistischer Propheten betören ließen. Die Folgen: wüßte Trümmerfelder, in die ganze Straßenfelder der Reichshauptstadt in der Revolu tion von 1918 verwandelt wurden. Gerade unsere Jugend, die jene dunkelsten Tage deutscher Geschichte nicht mehr aus eigener Anschauung kennt, wird nicht ohne tiefste Erschütterung an die sen Tafeln mit den Blutopfern des roten Wahns, der damals Deutschland heimsuchte, vorübergehen. Tafel 6 stellt die Blut- hcrrschäst Eisners in Müncl-en und das Wüten MaxHölz' im Vogtland und Thüringen zusammen. Es war die Zeit, da man in deutschen Landen an Mauern und Gebäuden Parolen lesen konnte wie: „Tod den Pfaffen! Heraus aus der Kirche!" Aber nicht nur in Deutschland, auch in allen anderen Ländern wütet der Bolschewismus, wie die Rußland begnügte, so könnte man allenfalls ein« solche Haltung einnehmen. Der Bolschewismus ist aber, wie es auch aus den verschiedenen Enzykliken dos Papstes über den gottlosen Bolschewismus hervorgeht, keine russische, sondern eine Wett gefahr, eine „jüdische Weltangelegenheit", wie es Reichsmini ster Dr. Goebbels formuliert hat. ein „organisiertes Verbrecher tum", dem es nicht genügt, ein 150-Mittioncn-Volk in Ketten zu legen, sondern — das zeigt das spanische Beispiel am deutlich sten — am liebsten die ganze Welt der Ordnung in eine Unter welt des Chaos und der Zerstörung verwandeln würde. Darum wird die deutsche Staätssührung auch nicht müde, dem Volk die Gefahr, die es nur zu leicht vergessen könnte, immer wieder vor Äugen zu führen, damit auch der letzte Volksgenosse gefeit bleibt gegen das Gift, das der Bolschewismus in unzähligen geheimen und offenen Kanälen in die ganze Welt leitet. In diesen Dienst der Aufklärung des Volkes über die bolschewistische Weltgefahr hat sich auch die Wanderausstellung „Die rate Woltpest — der Bolschewismus" gestellt, die das Interesse jedes Volksgenossen verdient. Georg Winkel. Die Uebevgabe öer „Goldenen Rose" Am Tage, der der feierlichen Uebergabe der vom Hl. Vater der Königin Elena von Italien verliehenen „Goldenen Rose" vorausging, hat der päpstliche Nuntius beim Quirinal dein König die Beglaubigungsschreiben überreicht, die ihn berechtig ten, das Geschenk des Papstes zu überbringen. Prinz Russo von Calabrien, Adjutant des Königs, und Fürst Chigi, Großmeister des Malteserordens, hatten den Nuntius im Wagen abgeholt. Von den drei päpstlichen Handschreiben, deren Träger er war, war eines an ibn selbst, die beiden anderen an das Italienische Königspaar gerichtet. In diesen Schreiben lobt der Hl. Vater die Tugenden und Verdienste des Hauses Savoyen, vor allem die der Königin Elena. Es ist bemerkenswert, daß sich Papst Pius XI. darin zu neun Malen an die „königliche und kaiserliche Majestät" des Königspaarcs wendet. Der Tag der Ueberreichung des kostbaren Geschenkes selbst stand im Zeichen größter Feierlichkeit. Schon früh drängte sich eine zahlreiche Menge um den Quirinal, den Königspalast, um der Ankunft des Wagenzuges, der den Nuntius und die pävstlichcn Würdenträger herbeifiihrte, beizuwohnen. In der ersten der schwarz-goldenen Galakarossen, hinter der zwei Kam merdiener in blauen Kniehosen standen, saß der päpstliche Nun tius beim italienischen Hofe, Msgr. B o r g o n c i n i - D u c a. In der zweiten Staatskarosse saß Marchese Sacchetti, der zum Träger der „Goldenen Rose" ausersehen war. Er hatte das Geschenk des Hl. Vaters am Vorabend vom Vatikan zur Nuntiatur und von dort zur Paulinenkapclle des Königs- Vhlosses gebracht. Gehcimkämmerer in ihren Renaissancetrach ten, silberglänzende Degen an der Seite, vervollständigten mit den Prälaten der Nuntiatur den Zug. Der apostolische Nuntius betrat die P a u l i n e n k a p e l l e, mit den priesterlichen Gewändern und der Milra bekleidet, unter dem Klang der Orgel und liturgischer Gesänge. Vor ihm Der frühere Wohnsitz des „Feuerfakirs" von Ipi, der von englischen Offizieren nach belastenden Doku menten durchsucht wird. Im Ausschnitt ein Bild des Fakirs, das wohl die einzig existierende Ausnahme dieses Mannes sein dürfte. fThe Times. Pressephoto, M.) llllllllllllll!lllll>lllllllll'llllllllllllllllllllllllllllllllllllllllll,lllll,ll,,l,,l,l,ülll,llllll,,ll,l,ltt,lll,ü ging der Sixtinische Chor unter Führung seines Kapell meisters Perosi. Pünktlich um 10 Uhr traf dann das italie nische Königspaar ein: der König, in der Uniform eines Feld marschalls, und die Königin nahmen auf den Thronsesseln zur Linken des Altares Platz, hinter ihnen die Prinzen des Kö nigshauses, die Ritter des Annunziatenordeus und hohe Offi ziere. Die „Goldene Rose" selbst stand in einer prächtigen Vase zur Rechten des Hauptaltares, mährend man ihr links gegen über jene „Goldene Rose" aufgestellt hatte, die Papst Pius IX. im Jahre 1847 der Königin Marie Adelaide von Sardinien ver liehen hatte. Man hatte sie aus Anlaß dieser Zeremonie von Turin nach Rom kommen lassen. Die Messe begann, während der Chor der Sixtina die „Sardische Hymne" anstimmte, das alte Nationallied des Kö nigreichs Piemont vor der Einigung Italiens: ihr folgte die italienische Königshymne, gespielt von den Fanfarenbläsern der Carabinieri. Nach der Messe, die ungefähr eine Stunde dauerte, las dann der Nuntius mit lauter Stimme die päpstlichen Hand schreiben vor. deren Ueberbringer er war. Dann stieg er die Stufen des Altares hinab, nahm die Rose aus der Vase, die ein Zeremonienmeister mit beiden Händen hielt, und bot ste der Königin, die sie. noch auf den Knien, nahm, küßte und dann ivi- d'r in die Vase tat. Diese wurde dann wieder aus den Altar gestellt. Der Gottesdienst nahm sein Ende mit Gebeten, die der Nuntius für den Hl. Vater und den italienischen König sprach. Später empfingen dann der König und die Königin alle, die dieser feierlichen Zeremonie bcigewohnt hatten, im großen Saal des Ouirinals. Johann Gottlob von lyuandt, «in sächsischer Aunstsreunö / Drei hervorragende Männer sächsischen Geblütes beglei teten Goethes Lebensweg in den letzten Jahrzehnten. Drei Schildträger Goethescher Lcbensanschauung und wissenschaftlichen Denkens wirkten sie im sächsischen Raume, über ihn hinaus bis in die Gegenwart. Karl Gustav Carus, der Arzt, Seelendeuter und Künstler, Abraham Gottlob Werner, der bedeutendste Geologe seiner Zeit, dessen Rus die Schüler aus fernsten Ländern nach Freiberg ries, und Johann Gott lob von Quandt, Freund und Förderer zeitgenössischer Kunst, Schriftsteller und Entdecker frühesten sächsischen Kunst schaffens. Wie Carus entstammte Quandt wohlhabender Leipziger Biirgerfamilie, als deren Sohn er am 9. April 1787 geboren wurde. Der Schriftsteller Friedrich von Rochlitz war einer seiner Erzieher, die ihn schon in jungen Jahren auf eine künst lerische Tätigkeit, mehr auf das Verstehen als aus das eigene Ausiiben hinwiesen. Schnorr von Carolsscld gehörte zu seinem Freundeskreis. Dann brauste der Sturm der Völkerschlacht auch Uber das väterliche Haus in Wachau und vernichtete es von Grund auf. Sächsische Kunststätten reizten Quandt zu seiner ersten Veröffentlichung, es war die Stadtkirche in Annaberg, deren Eindrücke er schildert. 1815 gelang ihm ein großer Bilderfund in der Leipziger Thomaskirche. Unter ihm traten zwei Cra nachs und die Marienkrönung eines unbekannten Meisters vom Ende des 15. Jahrhunderts ans Licht. Werke, die sich heute im Leipziger Museum befinden. Die Veröffentlichung sandte er Goethe nach Weimar, mit dem er 1808 in Karlsbad in sreund- Sie sollen sich an den Krönungstrubel gewöhnen Englische Soldaten dressie ren zur Zeit ihre Pferde für die Krönungsfeicrlichkeiten. Man gewöhnt die Tiere an alle Szenen, die zu erwarten sind. Mit Fahnen und mit Instrumenten werden diese Lärm- und Unruheübungen durchgesührt. (Pressephoto, M.) lichen Verkehr getreten war, der seinerseits einen Aussatz „Nachricht von altdeutschen in Leipzig entdeckten Kunstschähen" für das Morgcnblatt schrieb. Nach dem 1819 erfolgten Tode des Vaters, der ihn in den Genuß bedeutender Mittel setzte, heiratete er die Witwe des Kriegsrates von Low. die Elisa von der Recke nahcstand. Für die folgenden Monate siedelte man nach Rom über, wo Quandts ein immer offenes Haus für die deutschen Künstler hielten, die in dem Herrn des Hauses einen einzigartigen Mäcen fanden. Vogel von Bogclstein, Overbeck. Schnorr von Carols- feld, Thorwaldsen und Schadow gehörten zu den Bevorzugten des Kreises, denen hier große Aufträge zufielcn. Bon Rom aus führte der Weg nach Dresden, in dem das Paar eine neue.Wirkungsstätte für ihre künstlerischen Nei gungen fand. Neun Räume füllten am Ende seines Lebens die gesammelten Kunstwerke an, die heute zwar in alle Winde zerstreut sind, aber von denen wenigstens ein Verzeichnis auf uns gekommen ist, das 116 Bilder und mehrere 1000 Blätter umfaßt. Ein Kritiker bemängelte einmal Quandts Sammel tätigkeit als zu „modern" und daher „sonderbar" Neben Wer ken von Künstlern seines römischen Freundeskreises besaß er Ludwig Richters „Uebersahrt am Schreckenstein", diese beson dere Zierde der Dresdner Galerie auf der Terrasse. Vor allem seinem Betreiben ist es zu danken, daß der „Sächsische Kunst» er ein" 1828, am 300. Todestage Dü rers, ins Leben gerufen wurde, der noch heute die sächsischen Künstler betreut Als eines der ersten Mitglieder gelang es Quandt, den großen Weimarer Freund zu gewinnen, der bi» zu seinem Tode helfend und anteilnehmcnd tätig blieb, wie der auf uns gekommene Briefwechsel zeigt. Das Rittergut Dittersbach bei Dresden wurde nach 1830 erworben und ausgcbrut. Die romantische „Schöne Höhe" mit ihrem herrlichen Blick über das sächsische Hügelland bei Stolpen entstand. Heute ist die Besitzung an die Stadt Dresden übergegangen. Die NS-Volkswohlfahrt gewährt hier kinderreichen Müttern unentgeltlichen Sommeransenthalt. In den Grundstein ließ Quandt, als Zeichen der Gesinnung, einen Brief Goethes I» einem gläsernen Zylinder einmauern, wie das Gebäude mit seine» Bildern überhaupt dem Gedächtnis des Weimarer Dichterfürsten gewidmet ist. Die Rüstka m m e r verdankt ihm ihre Miederausstellung Im Zwinger Auf sein Betreiben wurde Palmaroli nach Dresden gerufen, um die Bilder der Galerie, die bei den Transporten im Kriege arg gelitten hgtten. in Ordnung zu bringen. Den Galeriebau galt cs zu fördern. Professoren mußten an die Aka demie berufen werden, immer stand Quandt an erster Stelle, mit Rat und Tat helfend einzugreifcn. Nebenher ging seine schriftstellerische Tätigkeit, von der wir mir die ..Hinweisungen auf die Kunstwerke der Vorzeit für die Sächsisckcn Altertums freunde" vom Jahre 1831, das Resultat einer Reise durch das ganze Sachsenland, noch nennen wollen. Im Alter von 72 Jahren ist dieser einzigartige Förderer deutscher Kunst In Dittersbach gestorben. Sein (grab ilt nicht mehr aufzufinden. Dr. Fritz Löffler. In der Unterüberschrift des Artikels „Zur Weihe von Koadjutor Wienken" auf S. 3 der gestrigen Ausgabe muß es statt München selbstverständlich „Münster" heißen. Tafeln 7, 8 und 9 zeigen. Die folgenden Tafeln zeigen den Bolschewismus an der Macht im roten „Sowjctparadies". Hier gibt das unter dem Sowjetstern schmachtende Land der über 150 Millionen Mensck>en selbst Antwort auf die Verheißungen und Versprechungen, mit denen man vom Kreml aus die ganze Well lietören wilt. Wer sich einige Augenblicke Zeit nimmt und das hier zusammenqetragene und gut gesichtete Anschauungs material betrachtet, der erlebt eine Fülle neuer Zeugen für die unvorstellbare Not die dem armen gequälten russischen Volk schon fast zwei Jahrzehnte die Kehle einschniirt und ihm das Dasein der Verheißung zu einem Leben der Hölle machte. Vor Hunger sterbende Kinder verzweifelnde Flüchtlinge, verwahrloste, sich selbst überlassene freudlose Ju gend. „liquidierte" Bauern sind einige der Zeugen der „Hölle der Qual" Wie eine frivole Verhöhnung muten da die rot über druckten Worte „des roten Zaren" an: „Das Leben im Vaterland aller Proletarier ist fröhlicher geworden". Eine besondere Ta fel steht unter dem Leitmotiv: „Volk ohne Gott." „Gott ist entthront, ich bin der Herr Dein Gott", heißt es in nicht mehr zu überbietender Blasphemie von Iaroslawski-Gubelmann, dem Präsidenten der Gottlosenbewegung. Rechts daneben eine nie derträchtige Karikatur, die Christus als Bombenwerfer verhöhnt. In weiteren Bildern sicht man aus dieser Tafel in die Luft ge sprengte Kirchen. Kathedralen, vernichtete Kunstwerk«, nach dem Ausland verschobene Kirchenglocken. Eine weiter« Tafes zeigt die Zersetzung und totale Auslösung der Familie in Ruß land. Die Tafeln 15 und 16 stellen das uns allzu bekannte Wüten des Kommunismus in Spanien dar. Als Krönung zeigt d:c Ausstellung den Sieg des Nationalsozialismus über den roten Feind in Deutschland. „Warum", mag so mancher angesichts der Ausrottung des Kommunismus in Deutschland denken, „all das Schreckliche aus gottlob vergangenen Tagen wieder hervorholen und auss neue in das Bewußtsein der Oeffentlichkeit zurückrufen, wo doch bei uns die bolscl)«>vistische Gefahr der Vergangenheit angehört?" Und doch, die Sache hat einen guten Grund. Wäre der Bol- lcl)«ivismns. wie es so oft in -er Welt gesagt und geglaubt wird, eine Angelegenheit, die sich auf Rußland beschränkt und mit