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Sächsische Volkszeitung : 08.04.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-04-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193704082
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19370408
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19370408
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1937
-
Monat
1937-04
- Tag 1937-04-08
-
Monat
1937-04
-
Jahr
1937
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 08.04.1937
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Donnerstag. 8. April 1937. Sächsische Volkszeitung Nummer 82. Seite 2 ersten Spatenstich im Auftrag« des Führers feierlich er öffnen wird, läßt aus den Erziehungswert des Lateinischen zum klaren Denken ausdrücklich Hinweisen. Damit folgt auch die neue Schulreform einer wohl tausend Jahre alten deutschen Tradition. Denn solange ist es her, daß im deutschen Mittelalter die Kloster Dom - und Stifts» schulen die Bildungsschicht unseres Volkes erzogen, bis dann daneben im Hochmittelalter auch die städtischen Pfau», Rats- und Stadtschulen auftauchten, alle mit dem Ziel, die jungen Deutschen des Adels und der Bürgerschaft in die klastische, damals kirchlich bestimmte geistige Ordnung des Abendlandes einzufllyren, um ihnen mit den Werten der Antike und des Christentums eine innere Welt aufzubauen, in der sie sich auch als erwachsene Glieder ihres Volkes voll bewähren konnten. Es ist nicht uninteressant, daß mit dem Uebergreifen des Humanismus in unser Land in den Lateinschulen ein neuer Schultnpus auftauchte, der den bewährten Er ziehungswert dieser Sprache in den Mittelpunkt stellte, bis dann durch die kirchlichen Umwälzungen auch dieser Schul typus zunächst wieder unterging. Es ist ebensowenig zu übersehen, dag dann M e l a n ch t h o n, den man den prav- ceptvr Ooimuniao nannte, das höhere Schulwesen wieder erneuerte und als echter Humanist dem Latein wieder seine vorherrschende Stellung gab. Durch die Aufklärung kamen die praktischen Fächer, Mathematik, Naturwissenschaften, Geschichte, Erdkunde und auch Sprachen wieder in den Lehr plan. Der neue Humanismus rvar eine Rückbesinnung auf die Werte einer ganzheitlichen Bildung. Aber erst zu An fang des 19. Jahrhunderts gelang es durch die Einführung und Regelung der Reifeprüfung und durch die Begründung des akademisch gebildeten Lehrerstandes, der deutschen höhe ren Schule festere Formen zu geben. Lange war das alt sprachliche Gymnasium der einzige Weg zur Hochschule. Erst allmählich gaben die technischen und sozialen Umwälzungen den Realschulen mehr und mehr Raum. Der Kampf um die Gleichstellung dieser Schularten dauerte bis in unser Jahrhundert hinein. Am 26. November 1900 erst ist in "'r'ugen diese Anerkennung ausgesprochen worden. Da mals wuchsen die realistischen Anstalten, und die Gymnasien gingen prozentual zurück. Nach dem Krieg versuchte man auf verschiedenen Wegen eine Neuordnung des höheren Schulwesens. Auf der Reichsschulkonferenz von 1920 sprach man sich für die Bewahrung der deutschen höheren Schule auf ihrer geschichtlichen Grundlage aus, suchte aber neue Belebungselemente. Die Vorschule wurde abgeschafft und die vierjährige Grundschule eingesührt. Damals entstanden in Preussen, Sachsen und den drei Hansestädten die ersten deutschen Oberschulen. Ihr besonderes Ziel war die verstärkte Vermittlung der deutschen Kulturgüter. Diesen Schultyp stellt der Erlab des Ministers nun mehr allen anderen voran. Die daneben noch zugelassene fechsstufige Aufbauschule mit verkürztem Lehrgang hat man wieder fallen lassen. Alle Reformen hatten eins deutsche Einheitsbildung zum Ziel. Aber die Kulturautono- mie der Länder, Traditionsgebundenheit, nicht zuletzt nie endenwollendes Experimentieren, führten eher weg vom Ziel und komplizierten von Jahr zu Jahr die Situation. Die Nustfche Reform vereinheitlicht die höhere Schule, ohne die Anforderungen des Lebens in ihrer Verschiedenartigkeit zu verkennen. Sie sucht auch die alten und bewährten Oualitäten humanistischer Bildung durchaus zu berücksich tigen und einzubauen. Allerdings werden viele feststellen, daß sich mancherlei geändert hat, was ihnen lieb und teuer war. Das Französische hat dem Englischen und dem Latei nischen weichen müssen. Man wollte eine germanische Fremdsprache und von den romanischen die „Mutter aller Sprachen" statt einer ihrer Töchter gepflegt wissen, weil zu diesen von dorther ein leichterer Zugang zu finden ist als umgekehrt. Französisch wird in den meisten Fällen die dritte Fremdsprache sein, die zur Wahl steht. Aber alle diese mehr formalen Erörterungen dürfen nie entscheidend sein. Die höhere Schule Deutschlands ist seit altersher der Hort des besten Kulturgutes und mutz es auch in Zukunft bleiben. Es wird an den Lehrern, vor allem an den Schulleitern liegen, den Sinn sicher Reformen nicht zu mißdeuten und zu mißbrauchen, hnen vielmehr Neubelebung und Auffrischungen. Verein» achungen, Klärungen und Vertiefungen abzugewinnen, die es erst recht ermöglichen, unseren Kindern ein u m fassen des Weltbild innerer und äußerer Art zu vermitteln. Nicht die Frage „Was fange ich im Leben damit an?" darf dabei beherrschend im Vordergrund stehen, sondern die viel wichtigere Erwägung, wie durch unsere höheren Schulen Deutsche erzogen werden, die allseitig und gründlich zugleich gebildet sind, d. h. die es gelernt haben, in großen geistigen Raumen zu denken, echte Werte zu erkennen, Tageserschei- nungen auf ihren relativen Gehalt zu prüfen, kurz solche, denen Platons philosophische Erundauffas» sung aller Erziehung tief ins Bewusstsein gedrun gen ist, wie er es einmal gerade im Hinblick auf den heute wieder so vorherrschend wichtig genommenen politischen Menschen formuliert hat: „Ich mutz mir zum Ruhme der echten Philosophie geliehen daß nur von ihrem Stand ort aus Gerechtigkeit, dies Oronungsprinzip des gesamten öffentlichen und privaten Lebens zu erkennen fei. Datz also die Geschlechter der Menschen von ihrem Elend nicht eher befreit werden, bis Gott es fügt, daß entweder das Geschlecht der echten und wahren Philosophen zum Herrschen oder das der politischen Herrscher zum Philosophieren komme, und zwar in der ursprünglichen und richtigen Weise." Manage Die „Märkische Volkszeitung" berichtet in Ihrer heutigen Nr. 97 vom 8. April: In Manage bei Tharleroi In Belgien ist in dem katho lischen Waisenhaus „Zur heiligen Familie" ein schweres Ver brechen verübt worden, das bis über die Landesgrenzen hinaus Aufsehen erregt hat. Einer der Zöglinge des Helmes wurde auf dem Speicher des Hauses erhängt aufgesunoen unter Be gleitumständen, die auf einen Lustmord schlichen liehen. Der herbeigerufenen Polizei hat einer der Brüder, Beinard, ein gestanden, ihn ermordet zu haben, um den Mitwisser und das Opfer sexueller Vergehungen zu beseitigen. Bemerkenswert ist auch, wie das Deutsche Nachrichtenbüro zu berichten wuhte, dah der ermordete Zögling viermal versucht hatte, aus der Anstalt zu sliehe», aber jedesmal von der Polizei wieder zurückgebracht wurde, und dah die Leitung der Anstalt erst füns Stunden nach Entdeckung der grauenvollen Tat die Polizei benachrichtigt bat. Die Gerichte werden den Fall weiter zu behandeln haben. Als Einzelvorgang würde dieses Verbrechen sicherlich nur zu denen zu zählen sein, wie sie In großen Gemeinschaften auch bei strengster Disziplin nicht völlig vermieden werden können. Auf fallend Ist jedoch die Tatsache, dah In dem gleichen Waisenhaus bereits im Jahre 1921 zehn Klosterbrüder verhaktet und zu schweren Kcrkerstrafen verurteilt wurden, weil sie sich an Ihren Zöglingen vergangen hatten. Dieser Vorgang erinnert ferner an traurige Vorkommnisse, die sich vor nicht langer Zeit In dem Fürsorgeheim von Waldbreitbach ereignet haben und die Polizeimaßnahmen wegen Besuches des Grabes der Eltern des Führers VundeSbahnbeamter in Oesterreich mit Geldstrase belegt und seiner Pension für verlustig erklärt Salzburg, 8. April. Der pensioniert» Bundesbahnbeamt« Reinhold Brückner au» Morzg bei Salzburg und dessen Ehefrau sind mit einer Gelbstrat« von SKO bzw. 800 Schilling belegt worden, weil sie im Nov> brr'19S6 amSrabederSllerndesFührerstn Leondina bei Linz einen Kranz niedergelegt hatten. Reinhold Brückner wurde aus dem gleichen Grunde auch seiner Pensionsansprüch« strafweise für oerlustig erklärt. Die zuständigen Gendarmerieposte« haben ferner die Wei sung erhalten, alle Personen, welche da» Grab der Eltern de» Führers besuchen, namentlich festzustellen. Oberst de la Rocque erhebt Einspruch Strafverfahren auch gegen Jean Renaud. Paris, 8. April. Oberst de la Rocque und die Leiter der französischen Sozialpartei haben gegen die vom Unter suchungsrichter eingeleitete Strafverfolgung Protest eingelegt. In der Begründung heiht es, dah die Regierung un ter dem Druck des marxistischen Gewerkschastsvorbandes von Paris und der kommunistischen Partei, den Schuldigen von Clichy, sich nicht gescheut habe, die Strafrechtsordnung zu ver ¬ letzen. Diese Frage werde in dem Prozeh aufgerollt werden, der in dem Protest als „Prozeh der Freiheit" bezeichnet wird. Wie das „Oeuvre" und andere linksstehende Blätter vor wenigen Tagen durchblicken liehen, ist die strafrechtliche Verfol gung de la Rocques nicht mehr die einzige. Der Untersuchungs richter hat nunmehr auch gegen Jean Renaud, den Präsi denten der seinerzeit von dem Parfümkönig und Zeitungsmag naten Coty gegründeten „Französischen Solidarität" ein Ver fahren eingeleitet, aber nicht etwa, wie zu erwarten stand, we gen Wiederherstellung eines verbotenen Kampfbnndes, sondern wegen angeblicher Aufreizung zum Morde. Dieses Vergehen wird in Ausführungen erblickt, die Renaud in einem Pariser Kafseehaus am 22. Dezember 1936 gemacht haben soll. Suritz geht von Vertin nach pari- Moskau, 8. April. Die „Taß" veröffentlicht eine Verord nung des Präsidiums des Zentral-Exekutivkomitecs der Sow jetunion über die Ernennung des bisherigen Berliner Botschaf ters Jakob Suritz zum Botschafter der Sowjetunion in Frank reich und seine Entlastung von den Pflichten des Botschafters im Deutschen Reiche. Göring vor dem Gemeindetag lFortsetzung von Seite 1.) Auf dem Gebiete der Wohnungspolitik haben die Gemeinden ebenfalls große Aufgaben zu erfüllen. Wichtiger als der Bau von Vecwoltungspalästen ist augenblicklich die Sorge für wohlfeile Wohnungen, deren Bau uns — rohstosfmäßig ge sehen — wenig stört, da hierfür im allgemeinen unbeschränkt erzeugbare Rohstoffe verwendet werden. Es gilt, die Anfangsarbeit für das vom Führer geplante gewaltige Sledlungswerk zu leisten, das nach der Durch führung des Viersahresplanes der vollen Verwirklichung zuge führt werden soll. Aus die Verwertung der Rohstoffe aus städt. Abfall und aus das Ernährungs-Hilfswerk der NSV ging der Ministerpräsident besonders ein und richtete den Appell an die Anwesenden, alle Anregungen aus diesem Gebiete genauestens zu befolgen und unter Einschaltung aller Möglich keiten für den Erfolg zu sorgen. Die Möglichkeit '!, des besonderen Einsatzes der Gemeinden für den Vierjahresplan wären mit den aufgezeigten Möglich keiten keinesfalls erschöpft: es werde nicht immer ohne den Einsatz gemeindlicher Mittel obgehen, worüber kein sparsamer Kämmerer zu erschrecken brauche. Ich bin mir klar darüber, daß während der Anlauszeit des Vierjahresplanes Schwierigkeiten nicht immer vermieden werden können. Oertliche Spannungen auf dem Markt gewisser Lebensmittel sind nicht Immer zu umgehen. Wenn solche Er scheinungen in der eigenen Stadt austreten, dann darf man nicht gleich Himmel und Hölle In Bewegung setzen, um aus Berlin zusätzliche Rationen herauszuholen. Es ist vielmehr Auf gabe gerade der Gcmeindeleiter, dann der Bevölkerung die Zusammenhänge klarzumachcn. Ich will aber hier eine Versicherung geben: Wenn auch eine vorübergehend« Knappheit an Eiern oder Butter, vielleicht sogar an Fleisch oder bestimmten Wurstsorten nicht verhindert werden kann — für dos tägliche Brot steh, ich eint (Lebhafter Beifall.) Sa- TreuczeMni- der SoKschuIlehrer Berlin, 4. April. Nach den Bestimmungen des Reichs und Preußischen Angestellten-Tarifvertrages hat jeder Angestellte durch Handschlag dem Führer des Deutschen Reiches und Volkes Adolf Hitler Treue und Gehorsam sowie gewissenhafte und un eigennützige Erfüllung seiner Dienstobliegenheiten zu geloben. Deriveigerung des Gelöbnisses schließt die Einstellung aus bzw. berechtigt zur fristlosen Entlassung. Der Reichserziehungsmini- ster hat nunmehr ungeordnet, daß bei allen nicht unter die An- gcstelltentarifverträge fallenden reichsangehörigen Gcfolgschasts- mitgliedern "seines Geschäftsbereiches in gleicher Weise zu ver fahren ist. Unter diese Anordnung fallen insbesondere auch die nichtbeamteten außerordentlichen Professoren und Hono rarprofessoren die Dozenten mit und ohne Lehrauftrag, die Assi stenten, die Lehrbeauftragten, die nichtbeamteten Lektoren und die Ge I st l I che n, die ohne Berufung In das Beamtcnverhält- nis bei öffentlichen Schulen Unterricht erteilen. Außerdem ord net der Minister an, daß bei den Leitern und Lehrern der pri vaten Volks- und mittleren Schulen und der als höher« S-^ulen oder Ersah für öffentliche Berufs- und Fachschulen staatlich an erkannten Privatschulen entsprechend zu verfahren ist. Reform des wirtschastswiffenschafillchen Studiums Neue Prüfungsordnungen für Diplom-Bolkswirte und Diplom-Kaufleute Der Reichs- und Preußische Minister für Wissenschaft, Er ziehung und Volksbildung hat im Interesse eines planmäßigen Neuaufbaues des wirtschaftswissenschaftlichen Unterrichtes an den deutschen Universitäten und Hochschulen das wirtschafts wissenschaftliche Studium auf folgende Universitäten und Hoch schulen beschränkt: Universität Berlin und Wirtschaftshochschule Berlin, die Universitäten Breslau, Erlangen, Frankfurt a. M., Freiburg, Göttingen, Halle, Hamburg, Heidelberg, Jena, Kiel, Köln, Königsberg, die Handelshochschule Königsberg, die Uni versität Leipzig und Handelshochschule Leipzig, die Universität München und Technische Hochschule München, die Universität der verdienten Bestrafung zugeführt worden sind. Sollte es sich hier um Vorgänge handeln, die auf die Eigenart der Laien bruderschaften und eine unzureichende kirchliche Aufsicht zurück- zuführen sind? Diese Frage wird gerade von gläubigen Katho liken ernst gestellt werden, weil sie an kirchliche Einrichtungen besonders hohe Maßstäbe anlegen. Wir zweifeln nicht daran, daß das Verbrechen in Manage die zuständigen kirchlichen In stanzen veranlassen wird, den Ursachen dieser Verirrungen auf die Spur zu gehen und durch eine sorgfältigere Auswahl und straffere Disziplin bei solchen Bruderschaften ähnlichen Vor gängen im Rahmen des irgend Erreichbaren vorzubeugen. Keine kirchliche Stelle kann in dem Hinweis darauf, daß solche Vorfälle auch im auherkirchlichsn Bereich anzutreffen sind, eine Entschuldigung sehen wollen. Freilich, so traurig Vorsälle dieser Art auch sein mögen, sie können nicht der Kirche schlecht hin zum Vorwurf gemacht werden. Das „Menschliche in der Kirche" ist ein ebenso altes wie ernstes Problem, das nicht einfach bagatellisiert werden darf. Es ist das Problem der Spannung zwischen Ideal und Wirklichkeit, zwischen Gott und dem Gegengöttlichen. Aufgabe der Christen und der christlichen Kirchen ist es, das Schlechte nach Möglichkeit auszumerzen und austretende Schäden an den-Wurzeln zu beseitigen. Münster t. W„ Hindenburg-Hochschule Nürnberg, Universität Rostock und Universität Tübingen. — Durch diese Regelung bleibt der wirtschaftswissenschaftlick-e Unterricht, wie er gemäß den „Richtlinien für das Studium der Rechtswissenschaft" für die Studierenden der Rechtswissenschaft erforderlich ist, an allen Universitäten weiterhin gewährleistet und unberührt. Studieren den der Wirtschaftswissenschaft bleibt die Möglichkeit, auch an Universitäten mit solch eingeschränktem wirtschaftswissenschaft lichen Unterricht bis zu zwei Semestern zu studieren, unbenom men. Dagegen ist die Ablegung der Diplom-Prüfungen siir Volkswirte, Kaufleute und Handelslehrcr nur noch an den genannten Universitäten und Hochschulen möglich. Gleichzeitig hat der Reichserziehungsminister einheitliche Prü fungsordnungen für Diplom-Volkswirte, Diplom-Kauf leute und Dlplom-Handelslehrer für das Reich erlassen, die mit dem 1. April 1937 in Kraft treten. Reue Maßnahmen zur Steigerung des AischabsaheS Berlin, 8. April. Aus der Erkenntnis, daß zur weiteren Steigerung des Fischverzehrs Fischwerbung und A° llaltung der Absatzorga nisation Hand in Hand arbeiten mi.^cn, ist unter Führung des Reichsnährstandes und der von ihm beauftragten Hauptvereini gung der deutscl)«n Fischwirtschaft an Stelle des bisherigen Reichsseeftschausschusfes «ine Reichsftschwerbung e. V. ins Leben gerufen worden. Diese soll alle Fischsorten und Fisch arten berücksichtigen. Ferner ist ein F ö r de r u n gs d i e n st des deutschen Fischhandels gegründet worden, dellen Aufgabe darin besteht, die praktisck>en Voraussetzungen siir den Fischabsatz durch Einrichtung der erforderlichen Einzelhandels geschäft« zu schaffen und gleichzeitig für die Heranbildung und den Nachwuchs der entspr«ck)enden Fachkräfte zu ssraen. Die Reichssischwerbung e. V. und der Förderungsdienst richten sich bei ihrer Tätigkeit nach den Weisungen der Hauptvereinigung der deutschen Fischwirtschaft. Nach Venesch- Besuch I« Vetgrad Anläßlich des Abschlusses des Besuches des tsck-echoslonm- kuschen Staatspräsidenten Dr. Bene sch wurde folgende amt liche Mitteilung herausgegeben „Während des Belgrader Aufenthaltes des Präsidenten der tschechoslowakischen Republik seiner Exzellenz Herrn Dr. Eduard Venesch, wurden zwischen dem Präsidenten der Republik und dem tschechoslowakischen Außenminister Dr. Krofta einerseits, seiner königlickien Hoheit dem Prinzregenten Paul und dem Ministerpräsidenten Dr. Stojadinowitsch andererseits politische Unterredungen geführt. Es wurden alle Fragen geprüft, die im Zusammenhang stehen mit den Beziehungen der Heiden Staaten, sowie die Pro bleme, die die jetzig« internationale Lage in Europa beliessen. Die letzten Beschlüsse des Ständigen Rates der Staaten der Klei nen Entente wurden neuerlich bestätigt und unterstrick)«n. Durch diesen ersten amtlichen Besuch des tschechoslowakischen Staats oberhauptes bei der jugoslavischcn Nation wurden neuerlich die unzertrennliche und enge Freundschaft sowie das brüderliche Bündnis besiegelt. Die amtlickw Reise seiner königlichen Hoheit des Prinzregcnten Paul nach Prag, deren Datum demnächst scst- gelegt werden wird, aus lvelchem Anlaß seine königliche Hoheit der Priiizregent den Besuch des Präsidenten der tschechoslowa kischen Republik erwidern wird, wird eine neue Bestätigung und eine neue Bekundung der Einmütigkeit der Anschauungen, der Politik und der Ziele der beiden Brudervölker und der bei den Ärüderstaatcn darstellen, die untereinander auch sür die Zu kunft unzertrennlich verknüpft sind. Politischer Mißbrauch von Briefmarken. Vor kurzem sind drei dänische Wahlfahrtsbriefmarken zu 5, 10 und 1k Oer« mit dem Bilde der Diippclmiihle erschienen. Da der Reinertrag von dem Erlös dieser Marken einem deutsch feindlichen Zweck zugefiihrt werden soll, werden alle Briefmar- kenhänoler und -sammler vor dem Ankauf dieser Marken ge warnt. Berlin, 8. April. Der Generaldirektor des italienischen Filmwesens, Gr. Uff. Freddi. stattete der „Deutsch-italieni schen Filmunion GmbH." in Berlin einen Besuch ab und drückte seine Befriedigung über den Aufbau der Organisation aus, di» dem deutsch-italienischen Filmaustausch dienen soll. Dresdner Schlachlviehmarkt vom 8. April Preis« : Kälber: A. Sonderklasse: —. B. Andere Kal» der: a 58-63 b) bl—57 e) 42-^8. Schweine: 1. 51 2. 50)1. Auftrieb: Rinder b7, darunter: Ochsen 23, Bullen k Kühe 25, Färsen 4. Marktverlauf: Rinder belanglos, Kälber langsam, Schafe belanglos, Schweine verteilt. Zum Schlachthos direkt: Kälber 448, Schafe 251, Schwein« Reichsweiterdienst, Ausgabeort Dresden. Wetter» Vorhersage fiir Freitag, 9. April: Bedeckt bis wolkig. Mild. Neigung zu Regenschauern. Mäßige Winde um West. Mitteldeutsche Vörse vom 8. Aprll Fest. Die Börse verkehrte auch am Donnerstag in fester Haltung, vielfach kam es zu lebhaftem Geschäft. Am Renten markt gewannen Retchsanteihe Altbesitz 0,75 Prozent. Auch Sachsen-Schätze waren etwas fester. Von den Stadtanleihen wurden Dresdner drei Achtel Prozent höher umgesetzt. Am Pfandbriesmarkt herrscht« teilweise Materlalmangel. Die Kurse zogen überwiegend eine Kletnigkeiet an. Von den Gewinnen am Aktienmarkt sind besonders zu erwähnen Nürnberger Her kules plus 2,5, Gebrüder Unger und Karl Hamel plus 3, So- maa plus 2, Kahla plus 2,25, Geraer Strickgarn gegen letzte Notiz plus 8,5, Chemische Heyden plus 4 und Waloschlößchen- Brauerei plus 1,5 Prozent. Ferner lagen Kartonnagen Losck- witz, Limntritz« Steina, Sächsische Boden-Kredit-Anstalt um se 1,25 Prozent fester. Di» «tnlgen Abschläge sielen dagegen kaum ins Gewicht.
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