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Sächsische Volkszeitung : 13.04.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-04-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193704137
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19370413
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19370413
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1937
-
Monat
1937-04
- Tag 1937-04-13
-
Monat
1937-04
-
Jahr
1937
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 13.04.1937
- Autor
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Nummer 8S, Sette r Sächsische Volkszeitung Xlvins (kronUe Ihr religiöser Grundsatz ist, datz Sünde nur unter der Peitsche oder durch nndere gleich schwere Marter ausgelöscht werden kann. An Stelle der Peitsche geißeln sich die Mitglieder ost mit Kaktusstauden oder mit der stacheligen Uueca-Pslanze. Ihre Mitgliedschaft seht sich hauptsächlich aus Indianern, Mestizen und Weihen zusammen. Jedes Jahr wird von den einzelnen Sektengruppen ein „Christus" gewählt, d. h. ein junger Mann, der sich das ganze Jahr über auf die furchtbarste Marter am Karfreitag vor bereitet. Am Karfreitag findet der Marsch auf den Berg „El Calvario" statt, der von bewaffneten Männern gedeckt wird. Der „Christus" muh eine Dornenkrone und ein schweres Kreuz tragen, er wird während des Marsches von den Flagellontcs dauernd gepeitscht. Ist er so glücklich, den Kreuziqungsort noch lebend zu erreichen, dann wird er für eine oder mehrere Stun den ans Kreuz gebunden. In seine Wunden wird Salz gestreut. Die katholische Kirche hat wiederholt gegen die grausame Selbstzerfleischung der Brüder Stellung genommen. Da die geheimen Zusammenkünfte der Sekte und die Kreuzigungen an den entlegensten Stellen eines wilden und spärlich besiedelten Teiles von Neu-Mexiko stattfinden, ist es der Polizei bis setzt nicht gelungen, sie aus zurotten. Dresdner Schlachlviehmartt vom 13. April Preise: 1. Rinder: A. Ochsen: a )42 b) 88. B. Bullen: a) 41 b) 37 e) 32. T. Kühe: a) 41 b) 37 e) 31 d) 23. D. Färsen: ä) 42 b) 38. 2. Kälber: A. Sonderklasse: —. B. Andere Käl ber: a) 63 b) bl—67 e) 42—48 d) 38. 8. Lämmer, Hammel uiü> Schafe: A. Lämmer und Hammel: a) 1. 52—65 2. 68—66 b) 1. 43-46. B. Schafe: e) 46-47. 4. Schweine: a) 61,50 b) 2. 51,50 e) 59,58 d) 47,58 g) (Sauen) 1. 51,58. Auftrieb: Rinder 662, darunter: Ochsen 85, Bulleff 188, Kühe 844, Färsen 53. lieber st and: Schafe 83. Marktverlauf: Rinder langsam, Kälber mittel, Schafe verteilt, Schweine langsam. Zum Schlachthof direkt: Ochsen 1, Kühe 1. Kälber 1261, direkt 5. Schafe 862, direkt 12. Schweine 2668, direkt 23. Line unheimliche amerikanische Sette Die Karfreitags-Kreuzigungen in Reu-Mexiko Newyork, 13. April. Wie aus Albuquerque (Neu-Mexiko) berichtet wird, hat die Sekte der Penitentes am Karfreitag wieder ihre jährlichen Selbstgeihelungen abgehalten. An über einem Dutzend abgele gener Stellen waren trotz Androhung schwerer Strafen Kreuze errichtet, an denen stundenlang blutende, scheinbar leblose Körper hingen. - - . Die Aufmerksamkeit der amerikanischen Oeffentlichkeit wurde zum erstenmal im vergannenen Jahr auf diesen barba rischen Kult gerichtet, als ein Newyorker Journalist, der im Auftrag seiner Zeitung über die Sekte schreiben sollte, in seiner abgelegenen Blockhütte in den Sandia-Bergen erschaffen auf gefunden wurde. Er war vornüber über sein ausgefchlagenes Manuskript gefallen, und zwar gerade über ein Kapitel. In dem er die Befürchtung aussprach, datz die Sekte ihm nach dem Leben trachte. Alle Zusammenkünfte der ..Hermanos de Renitente", oder wie sie auch genannt werden, „Flagellantes", sind geheim. Die Sekte zählt in Neu-Mexiko und Kolorado etwa 5888 Mitglieder. Wegen Müßiggang in- Arbeitshaus Das Berliner Amtsgericht hat in einem Falle entschieden, datz auch neben Verurteilung wegen Müßigganges Unter bringung im Arbeitshaus angezeigt sein kann. Da der An geklagte sich dem Trünke und dem Müßiggang derart hingegeben hat, daß er auch Arbeitsstellen, in denen er erheblich über TarH bezahlt wurde, verlor, weil er auch während der Arbeitszeit stundenlang fortblieb und derweils trank, war das Gericht der Ueberzeugung, daß der Angeklagte jedem geordneten Leben und der Arbeit abhold ist. Das ergibt sich auch daraus, daß er seiner Frau, die von ihm Geld für die Ernährung der Kinder ver^ langte, kein Geld gab. Der Angeklagte mußte daher neben der Haststrafe in einem Arbeitshaus untergebracht w«ü>en, damit er dort zur Arbeit angehalten und an ein gesetzmäßiges mchf geordnetes Leben gewöhnt wird. minderte geistige Zurechnungsfähiakeit im Sinne von 8 61 Ab satz ' ' - . als Zuchthaus für Vilderfälscher „Nie wtederkehrende Gelegenheit". — «Thoma"- und „Desregger"-Gemälde- Stuttgart, 13. April. Der 60 Jahre alte K. Z. aus Heilbronn, der 45 Jahre alte K. G. aus Stuttgart und der 32 Jahre alte W. Sch. aus Stuttgart erschienen bei einem Stuttgarter Fabrikanten und boten ihm ein Oelgemälde von Hans Thoma für 1208 RM. an. K. Z. erzählte dem Fabrikanten, dem er sich schon früher als Münchener Professor und Kunstmaler vorgestellt hatte, eine Ge schichte, wonach er von einer Gräfin in München, die infolge von Ehrenschulden ihrer Söhne gezwungen sei, einen Teil Ihrer Kunstschätze zu Geld zu machen, mit der Beräutzerung von Oel- gemälden beauftragt zu sein. Datz das Bild von ihm und leinen Genossen „ohne jede Gewähr" für 260 RM. von einem Kunst händler gekauft worden war und datz ihnen die Unechtheit des angeblichen Thomagemälde» aus verschiedenen Umständen be kannt sein mußte, verschwieg der „Herr Professor" und „Kunst maler". Bald darauf wurde von den drei ein echter „Defregger" fabriziert, indem sie ein mittelmäßiges Genrebild für 100 RM. erwarben, auf das K. Z. nach einer Katalogvorlage den Namens zug mit grüner Farbe, die er gerade zur Hand hatte, auf das Bild setzte. Auch dieses Bild wurde non „Professor Z." dem Fabrikanten „zur Bereicherung seiner herrlichen Sammlung" angeboten und als „hervorragendes Kabinettstück aus der Glanz zeit des Altmeisters" bezeichnet. Das Bild sollte „öutzerstens" 1650 MM. kosten, nachdem der Versuch, es dem Fabrikanten zu 4000 RM. aufzuhängen, mißlungen war. Diesmal war aber der alte Herr vorsichtiger; er ließ das B>ld von einem Sach verständigen begutachten, der die plumpe Fälschung auf den ersten Blick erkannte und auch den „echten" Thoma als unecht feststellte. Der Fabrikant machte deshalb keinen Gebrauch von dieser „nie wiederkehrenden Gelegenhe't, ein erstklassiges Kunst werk zu erwerben" und erstattete Anzeige. K. Z. der schon wiederholt wegen betrügerischen Bilder handels bestraft worden war, erhielt zwei Jahre Zuchthaus und drei Jahre Ehrverlust, und außerdem wurde ihm die Ausübung eines Berufes als Bilderhändler auf die Dauer von fünf Jahren untersagt. H. B. wandert auf ein Jahr zwei Monate ins Gefängnis und W. Sch. auf nenn Monate. Diesen beiden wurde die Befugnis zum Handel mit Bildern auf je drei Jahre untersagt. gewaltige Volksmenge teil. Der Vorsteher des eidge nössischen politischen Departements Bundespräsident Motta hielt eine Ansprache, in der er zum Schluß sagte: „Was würde uns Schweizern und Menschen der jetzigen Zeit Bruder Klaus zurusen? Was wären heute seine Mahnungen? Friede und Ge rechtigkeit, so stelle ich mir seine Hauptmahnung vor. Die Spannungen und die Gefahren in der Welt sind riesig ge worden und ein kleines Volk darf, wenn es bestehen will, sich nicht durch Sonderinteressen zerreißen lasten Es mutz einig sein, es darf sich nicht ohne zwingende Not in die Streitigkeiten der anderen einmischen. Es soll das Recht achten, sich aber nicht durch den Schein der Dinge blenden lasten, sondern der Wirk lichkeit scharf ins Auge schauen. Es soll wahrhaft sein, um al len zu zeigen, daß es selbständig und unabhängig bleiben wird, es soll auf sich selbst, auf die Güte feiner Sache und auf Gottes Machtschuh vertrauen". Sten sprach In Liderpaal London, 18. April. Außenminister Eden sprach am Montag zum ersten Mal seit der Parlamentspaufe wieder in Liverpool vor der unio- nistischen Ortsvereinigung. Er äußerte sich hierbei eingehend zu den Ereignissen in Spanien, zur Politik der Kleinen Entente und über die Grundsätze der englischen Politik in Europa. Leben und leben lassen, so erklärte er u a., sei der Grund satz der englischen Politik ebenso wie die Nichteinmischung in die Angelegenheiten der anderen. Großbritannien werde keinen Schritt tun, besten Folgen ln der einen oder anderen Richtung entscheidend sein würden, falls es nicht überzeugt sei, daß der Schritt gleichzeitig richtig und klug sei. Es sei leicht, mit dem Säbel zu raffeln aber sehr viel schwieriger und unpopulärer, wenn man sich wie Großbritannien weigere. Europa ln den Ab grund zu stürzen. Die Völker müßten den Gedanken aufgeben, daß sie für eine Vax germanica, Pax gallica. Pax italica oder sogar eine Pax Britannica kämvften. Der erste und wichtigste Sckritt z. Erhaltung des internationalen Friedens bestehe darin, daß die Völker Europas es einander überließen, ihre eigenen nationalen Fragen auf ihre eigene Weise zu lösen. Das würde genügen, um bald eine internationale Sphäre herbeizuführen, in der eine eckte Zusammenarbeit möglich wäre. Empfang beim deuWen Gesandten !n Kovenbaaen zu Ehren des deutschen Relchssinanzmlnlsters. Kopenhagen, 13. April. Zu Ehren des Neichssinanzministers gab der deutsche Ge sandte am Montagabend einen Empfang, zu dem mit Auken- Dr Munch und Vertretern der verschiedenen dänischen Ministerien auch die Führer der dänischen Mirtschaftsorganisa- »wnen der Finanz, der Landwirtschaft, der Industrie sowie die Bürgermeister und andere Revräsentanten der Stadt Kopen hagen erschienen waren. Mit dem Landeshreisleiter und den Ortsgruppenleitern waren leitende Persönlichkeiten der deut schen Kolonie und die reichsdeutschen Schriftleiter anwesend. Die deutsche Handelskammer war durch ihren Präsidenten und ihren Geschäftsführer vertreten. In Unterhaltungen mit dem Reichsfinanzminlster nahmen die dänischen Gäste die Gelegenheit wahr, sich über Fragen der deutschen Wirtschaft«- und Finanzpolitik zu unterrichten. Medizinische» Sachveriländigen-Gutachten wer Roffaint Zu Beginn der Dienstagverhandlung im Hochverratspro- zeß vor -em Volksgerichtshof erstattete ein aus Düsseldorf stammender medizinischer Sachverständiger, der Rossaint seit dem vergangenen Jahre lausend beobachtet und untersucht hat, sein Gutachten über den Hauptangeklagten. Der Sachverständige ging zunächst auf die Familiengeschichte des Angeklagten «in. aus der sich eine starke erbliche Minder wertigkeit ergibt. Schon unter seinen Vorfahren sind geistig und seelisch unnormale Erscheinungen festzustellen. Die Echive- ster des Angeklagten befand sich längere Zeit in spezialärztlicher Behandlung und wird von den Aerzten als eine „hysterische Psychopatin" bezeichnet. Nach einer eingehenden Schilderung des Lebenslaufes Ros saints kam der Sachverständige zu einem zusammenfassenden Urteil, daß bei Rossaint eine angeborene reizbare Nervenschwäche vorliege, die sich körperlich in Müdigkeit und Schlaflosigkeit und geistig in herabgesetztem Konzentra tionsvermögen und Willensschwäche äußere. Für Rossaint sei bezeichnend, daß er zu keinem Menschen in einem Verhältnis herzlicher Verbundenheit stehe und Humor und Freude ihm völlig unbekannte Begriffe seien. Mit einem Wort: Er sei eine „verstiegene Persönlichkeit". Der Sachverständige stellt abschließend fest, daß eine vcr- 1 oder 2 StGB, nicht vorliege, so datz der Angeklagte strafrechtlich voll verantwortlich anzusehcn sei. (Ueber di« gestrige Verhandlung stehe Seite 5.) Tragödie eines jungen Mädchens Istambul, 13. April. Dor einigen Tagen ist in ihrer Wohnung, einem einfachen, möblierten Zimmer In Leila, ein junges Mädchen gestorben, das zu den besten, wenn auch verarmten Kreisen der Stadt gehört hat. Die Aerzte stellten Unterernährung fest. Dieser Vorfall hat In ganz Istambul berechtigtes Aussehen heroorgerufen, das durch den Brief der Mutter des Mädchens, der am folgenden Tag in mehreren Zeitungen veröffentlicht wurde, nur noch gesteigert werden konnte. In diesem Brief telit die Mutter des jungen Mädchens mit, daß ihre Tochter nie und nimmer auf so tragisch« Weise hätte sterben brauchen, denn das Mädchen habe genug verdient, um vernünftig leben zu können. Andererseits sei aber das Mädchen seit einiger Zeit dem Film fimmel verfallen gewesen. Es habe sich das Geld vom Munde abgespart und, trotz aller Einwendungen von feiten der Mutter, buchstäblich gehungert, nur um sich elegante Roben, teuere Modellhüte und kostbare, feine seidene Wäsche, wie sie wohl die großen Stars auf der Leinwand zu tragen pflegen, leisten zu können. „Lieber Kat mein Kind tagelang gehungert", so schreibt die verzweifelte Mutter, als daß es aus ein Paar neue Luxus schuhe verzichtete, obgleich doch das Bord schon mit Dutzenden von Schuhen vollstand. Hütet eure Kinder vor dem Ehrgeiz zum Film. Diese Illusion Ist tödlich", so schloß die verzweiseste Mutier ihren Appell an die Oesfentlichkeif der Stadt, in der sic bisher mit Ihrem einzigen Kind gelebt hat. Ein bekannter chinesischer Jurist und Diplomat gestorben. Pelping, 13 April. Am Montag früh verstarb im Alter von 58 Jahren der bekannte Jurist Hawkling Den, der den chinesischen Abordnungen auf zahlreichen Konferenzen angehörte. Wegen Rastenschande und Verbrechens gegen da» keimend« Leben verurteilt. Düsseldorf, 13. April. Am 1 März war der Jude Walter Baer, der sich in Düsseldorf als Frauenarzt betätigte, wegen Rasseschändung von der Großen Strafkammer zu zwei Jahren Zuchthaus und drei Jahren Ehrverlust verurteilt worden. Bei diesem Verfahren hatte die Untersuchung ergeben, datz fick Baer seit mehreren Jahren in einer Reih« von Fällen des Verbrechens gegen -as keimende Leben im Sinne des 8 218 Strafgesetzbuck lAbtreibung) schuldig gemacht hatte. Er hatte sich nun deshalb ror dem Düsseldorfer Schwurgericht zu vernntworten. Nack einer zwei tägigen Verhandlung, die unter Ausscklutz der Oeffentlichkeit stattfand, konnten dem Anaekloaten sieben Abtreibungsfälle nachaemiesen werden. Das Gericht verurteilte ihn zu einer Ge samtstrafe von drei Jahren Gefänmrls. Dies« Strafe wurde in eine Zuchthausstrafe von zwei Jahren umpewandelt. Diese Strafe und die am 1. März wegen Rassenschand« verhängte Strafe wurde zu einer Gesamtzuchthausstrafe von drei Jahren und drei Monctten zukammenaezo-"». 6 Jahre Zuchthaus weoen Raffenschande, Blutschande und Körperverletzung. Frankenthal (Pfalz), 13. April. Vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Franken thal hatte sich der verheiratete 48 Jahre alte Jude Salomon (genannt Sally) Weil aus Ludwigshafen am Rhein wegen fortgesetzter Rassenschande. Unzucht, Blutschande und Körper verletzung, begangen an seiner minderjährigen arischen Stief tochter, zu verantworten. Das Urteil lautete wegen eines fortgesetzten Verbrechens gemäß dem Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre in Tateinheit mit einem fortgesetzten Verbrechen der Unzucht mit Pflegebefohlenen und einem fortgesetzten Ver brechen der Blutschande, sachlich zusammentreffend mit einem Vergehen der Körperverletzung, auf eine Gesamtzuchthausstrafe von 6 Jahren und Aberkennung der Ehrenrechte auf 6 Jahre. Die Urteilsbegründung betont, datz dem Ange klagten die Nürnberger Gesetze nach seinem eigenen Geständnis bekannt waren, wie er sich auch seiner jüdischen Abstammung und der rein arischen Abstammung der Pflegetochter vollauf bewußt war. Reichsrvetterdienst, Ausgabeort Dresden. Wetter vorhersage für Mittwoch, 14. April: Bewölkungsaufzug Später Regenfälle. Mild. Auffrischende Winde aus fiid- westlichen Richtungen. Motta ehrt das Andenken des,Bruder Klaus? Vie Schweiz feierte den 450. Todestag des Mittlers Molau- von der Flüe Sächseln (Kanton Obwalden), 13. April. In der Gemeinde Sächseln im Kanton Obwalden wurde am Sonnabend und Sonntag der 468. Todestag von Ni kolaus von der Flüe mit großer Feierlichkeit begannen. Nikolaus von der Flüe, der als Einsiedler lebte, ist neben Wil helm Teil die populärste Gestalt in der Schweizer Geschichte. Als nach dem siegreich beendeten Krieg gegen Karl den Kühnen von Burgund in der Schweiz die Gegensätze zwischen Land- und Staotkantonen sich verschärften und zur Auslösung der alten Eidgenossenschaft zu führen drohten, brachte Nikolaus von der Flüe durch sein mannhaftes Auftreten vor den Vertretern sämtlicher Kantone im Jahre 1481 eine Aussöhnung zustande. An der Hauptfeier an der Wohn- und Sterbestätte des Nikolaus von der Flüe nahmen neben Vertretern desBundes- rats auch der Apostolische Nuntius in Bern und eine Dienstag. 1». April 1937 eigener Kraft und aus den Mitteln führen rönnen, die ihm das Ausland bisher zur Verfügung gestellt hat. Es wird aber ebensowohl wissen, daß einschneid::'.-« steuer« lich« und wirtschaftliche Maßnahmen zu eii.:m rückläu figen Prozeß führen können und dürste sich daher einer Kompromißlösung oder mindestens angemessenen Ueber- gangsfrijten nicht verschließen. Für die in Montreux mit Aegypten verhandelnden Mächte, allen voran England und Frankreich stehen also hohe wirtschaftliche Werte auf dem Spiel. Es fragt sich, ob die Sonderstellung Italiens im nahen Orient, die im Vorjahre in Montreux in seiner Nichtbeteiligung zum Ausdruck kam, diesmal die ägyp tischen Frage» auf eine politische Ebene rücken wird, aus der di« Bildung einer Einheitsfront der vertretenen europäischen Mächte fraglich wäre. Die neu« Konferenz von Montreux ist ein Kapitel lenes Revisionismus, der seit dem Weltkriege im nahen wie im fernen Orient ununterbrochen im Gange ist und auf eine völlige Emanzipation dieses Lebensraumes von der euro päischen Vorherrschaft abzielt. Er gehört in eine Reihe mit der Aushebung des Daxdanellenstatuts, der Aufrollung der Sandfchaksrage, der Verfassungsentwicklung in Syrien, der Verselbständigung des Irak den neuen indischen Verfassungs kämpfen und gewinnt in diesem größeren Zusammenhang symptomatische Bedeutung. Die Gleichstellung der Europäer und Einheimischen vor den Gesetzen eines orientalischen Landes bedeutet den Schlußpunkt einer Entwicklung, die in der imperialistischen Kolonialepoche mit dem unbe strittenen europäischen Herrentum begann und im Welt kriege ihren entscheidenden Bruch erlitten hat. Die Völker des Orients wollen nur noch auf der Basis gleicher Rechts und Pflichten mit sich reden lassen. Daß Deutschland, dies früh erkaunt und seinem Verhalten zugrunde gelegt hat, ist nicht der letzte Grund für seine moralischen und wirt schaftlichen Eroberungen im Orient. Sie Wilna« Kathedrale wiederhergefiellt Warschau. 13 April. Eines der kostbarsten Baudenkmäler und der schönsten Gotteshäuser in Polen, die Wilnaer Kathe drale, wurde dieser Tage nach sechsjährigen gründlichen Renovie rungsarbeiten wieder feierlich eröffnet und der Oeffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Wilnaer Kathedrale ist ein im 16. Jahr hundert aufgesührter Renaissancebau, dessen edle Schönheit unter späteren Umbauten im klassizistischen Stil keine Beeinträchti gung erfahren hat. 1831 wurde der bedrohliche Zustand der Fundamente des Gotteshauses festgestellt, der zur Schließung und gründlichen Ausbesserung der Kathedrale nötigte. Mitteldeutsche VSrse vom 13. April Fest. Auch an der Dienstag-Börse herrschte recht angereg tes Geschäft. Die Kurse neigten zur Festigkeit. Reichsaltbesitz und Sächsische Staatsanleihen lagen eine Kleinigkeit höher. Von Stadtanleihen gewanen Dresdner ein Achtel Prozent, während Leipziger ein Viertel Prozent einbllßten. Am Psnud- briefmarkt herrschte nach wie vor Stückeinangel. Von Aus wertungspfandbriefen notierten Erbländer plus ein Achtel Prozent repartiert. Dresdner Grundrenten minus ein Viertel Prozent. Am Markt der Maschinen- und Metqllaktien kamen Herkules und Kirchner je 2 Prozent Häher repartiert. Weiter zogen Kartonnagen Loschwitz 1,5 Prozent und Nähmatag 1,75 Prozent an. Hille-Werke plu^ 2,26 Prozent, Reinecker plus 3 Prozent, während Großenhainer Webstuhl 2 Prozent schwächer waren. Von Keramischen Werten zogen Somag 1.26 Proz. an. desgleichen Rosenthal und Steingut Colditz. Anna-Werk plu» 8 Prozent. Auch Papieraktlen lagen fest. Limmritz plus > Prozent, Mimosa plus 2,5 Prozent.
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