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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.04.1932
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320427012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932042701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932042701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Seite 3-4: vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-04
- Tag 1932-04-27
-
Monat
1932-04
-
Jahr
1932
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.04.1932
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Nr. 1S7 Seit« 2 »vr«duer Nachrichten NNNvoch, 27. «pM 1«» SE DeMkratw sr«n, ein KartmrÄMNt vrm» Frmeksnrt «» Mai«, 2«. April. Di« staatSparteiliche «Frankfurter Zeitung' weist in einem tangeren Artikel unter -er Ueberschrtst: „Vas wir- tn Preußens' darauf hin, bah -»nächst -er AüSweg -er Geschäfts führung durch eine Minberhettenregterung bestehe. Sie schreibt dann weiter: „Wag wir un» sragen müssen, ist dir», wie lange ist ein solcher Ausweg gangbar und wie muh ein GeschästSmtntsterium überhaupt beschaffen sein, um der Lage gewachsen zu sein? Wir halten e» für undenkbar, bah Herr Braun nicht wenigsten» -en Bersuch unternehmen sollte, sein Kabinett irgendwie umzubilden. Man kann sich nicht vor stellen, daß der gegenwärtige Ministrrprästbent ohne diesen Bersuch unternommen »u haben, mit diesem gleichen Partei ministerium vor den neuen Landtag treten und hosfen könnte, weiter zu regieren, wie wenn nicht» vorgefallrn wäre. Wa» wir vor de» Wahlen sorderten, müssen wir, seit wir den Umfang der parteimäßigen Umwälzung kennen, mit verdoppeltem Recht verlangen: Herr Brau« muh weitgehende Konsequenzen an» dieser Wahl ziehen, bevor er sich dem neuen Landtag mit seinem Gcfchästsministerinm präsentiert. Seine Geschäftsführung muh auch de« ««schein vermeiden, als sei sie die verlange« rang eine» soeben zu Fall gekommenen Parteiregiments/ SI7VV0 Stimmen vertan Vradtmolauvg nuooror SorUuor Svdrittlottuug verlin, SS. April. Nach der jetzt beendeten Aufstellung sind insgesamt bei der preuhischen Landtagswahl 917 SR Stimmen nicht zum Zuge gekommen. Wären alle diese Stimmen verwertbar geworben, so würde der Preußische Landtag 18 Mandate mehr zählen. — Al» ein Äahl- knrtosum verdient die Tatsache verzeichnet zu werden, bah von 87 eingereichten Listen sttr die preuhtsche LanbtagSwahl drei Listen überhaupt ohne jegliche Stimmen blieben. Selbst diejenigen, die diese Listen eingereicht halten, stimmten nicht dafür. ES handelt sich dabei um die Listen „Höchstgehalt der Beamten 6660 Mark', „Radikale Partei (Bewegung sür gesetzliche Geburtenregelung und Wohlstands' und die „Menschheitspartei'. Die „Aktivistische Notgcmeinschast der vypothekengläubtger' und die „Deutsche Kampspartet gegen Inflation und Falschgelbpoltttk' konnten e» immerhin noch auf 284 bzw. 808 Stimmen bringen. Bemerkenswert ist auch, bah di« „Preußisch-Litauische BolkSpartet', die der Liste der „nationalen Minderheiten tn Deutschland' angeschlossen war, insgesamt tn Ostpreuhen und im ganzen Reich nicht mehr als 868 Stimmen auf sich vereinigen konnte. Vie Sambtirgw MtteimlWaltlten ttgtekungSbmtt Hamburg, 20. April. Die nationalsozialistische Bürger- schastSfraktion nahm am Dienstag zu dem ÄuSgang der Wahlen tn Hamburg Stellung und erklärte unter anderem: „Eine Klärung der RegiernngSverhältntsse hat die Neuwahl nicht erbracht. Der alte Senat befindet sich nach wie vor in der Minderheit. Hamburg» Bevölkerung aber hat der NSDAP, den unmißverständlichen Auftrag zur Bildung eine» neuen Senat» erteilt. Diesem Auftrag wir- sich die NSDAP., nunmehr die stärkste Partei, nicht entziehen. Die Partei ist zur Führung der NegierungSgeschäste bereit und reicht ihre Hand allen Gruppen, die gewillt sind, ge meinsam mit ihr am Wiederaufbau unserer Vaterstadt und damit Deutschlands zu arbeiten.' Revtorunss-efprochlmven tn Anhalt Dessau, SS. April. Die Regierungsbildung tn Anhalt ist von den Nationalsozialisten am Tage nach der Wahl be reit» tn Angriff genommen worben. Der Führer -er NSDAP, in Anhalt, Hauptmann a. D. Loeper, hat die Deutsche BolkSpartet und die Deutschnationale BolkSpartet zu einer Besprechung über die Regierungsbildung ein- geladen. Dr. Lev un- Fuchs aus -er Haft entlassen Köln, SS. April. Die Fustizpressestelle teilt mit: Da» Schnellverfahren gegen Dr. Leu und Genossen findet Mitt- woch nicht statt, da der NetchStagSabgeorbnete Mel», auf den als Zeuge nicht verzichtet werden kann und der sich wieder tn Berlin befindet. nicht retsefähia ist. Die Strafkammer de» Landgericht» hat auf Hastbeschwerbe die Haftbefehle gegen Dr. Ley und Fuch» mangel» Fluchtver dacht» und Verdunkelungsgefahr aufgehoben. General-irektor auf -er Straße erschaffen Warschau, R. April. Der Generaldirektor der französt- schen Zyradowawerke, Köhler, wurde am Dienstag in Warschau aus offener Straße «erschossen. Der Täter soll ein entlassener Angestellter der Werke sein. zweifelt ab, die dafür erforderlichen Devisen aufzubringeu, wird Deutschland unter den Druck einer Devisengesetzgebung gestellt, die uns zu Gefangenen unsere» eigenen Lande macht, drosseln wir schematisch auch dort, wo sie sür die Aufrechterhaltung des eigenen Wirtschaftsleben» unent behrlich wäre, die Einfuhr ausländischer, im Jnlande nicht erzengbarcr Rohstoffe mit der Wirkung weiterer Wirt- schaftSschrumpsung, vermehrter Arbeitslosigkeit und ver ringerter Handlungsfähigkeit der Regierung sür die so oft verheißene Wteberankurbelung der Wirtschaft. Mit Rücksicht auf eine nebelhafte Finanzhilfe in der Zukunft und um da« doch sehr problematische Vertrauen des Auslandes tn unsere ZahlungSwtlltgkett und Zahlungs fähigkeit zu erhalten, gibt die RctchSbank immer noch mit vollen Händen die so kostbaren Devisen für die Erfüllung des von der Gegenseite längst durchbrochenen Stillhalteabkommens an». Der richtige Weg wäre, diese Zinsen und Tilgungsbeträge nur noch tn Reichsmark einzuzahlen und rücksichtslos allein ans Sperrkonto zu setzen. Deutschland kann es sich nicht mehr leisten, daß es unter den heutigen Verhältnissen der Absperrung aller Weltmärkte in übergroßer Loyalität, die auf der Gegenseite nicht im geringsten erwidert wird, leinen WirtschastSkörper durch einen privatisierten Tribut von jährlich 1,9 Milliarde auSbluten läßt. Höher waren bekanntlich die Aoungplanraten, an deren Erfüllung wir scheiterten, auch nicht. Rechtfertigt daS Verhalten der Gegner, rechtfertigt unsere eigene Lage, daß wir uns die AuSsangung unter anderem Namen weiterhin gefallen lasse»? Die Folge ist, daß die Kreditschöpsnng der Reichs bank, die ja an das Vorhandensein einer ausreichenden Gold- und Devtsendecke gebunden ist, mit deren Ver engerung auch ihrerseits verknappt werden muß. Man kann nicht den Kredit auSweiten und gleichzeitig immer ärmer an Devisen werben. ArbcttSbeschassung, Siedlung, Wtrt- schaktSankurbelung und alle die anderen dringenden inner politischen Aufgaben müssen so lange an der Geldknappheit scheitern, wie wir immer noch Verpflichtungen durchführen, denen die Grundlagen der Gegenverpfltchtun- gen des Auslandes frivol entzogen sind. SS wird im Ausland« sicher nicht den schlechtesten Eindruck machen, wenn die Finanzmänner dort erfahren, daß Deutschland kein hoff ¬ nungsloser Selbstmörder ist, fonberu »och so viel gesunde Eigenliebe hat, um auch einmal zuerst an sich selbst zu denken und wirklich zu« Selbsthilfe zu schreiten. Die Politik der Zahlung von Wucherztnsen, die noch heut« mit Nebenkosten zwölf, vtrrzehn und fünfzehn Prozent er reichen, muß jetzt ein Ende haben. Bedingungen, die man nicht einmal einer mtttelamertkanischen Neger- und Mesttzenrepublik zu bieten wagt, darf ein mitteleuropäischer, geordneter und technisch hochstehender Staat schon au» Gründen der Selbstachtung nicht mehr anerkennen. Bei den Gtillhalteverhanblungen Haven wir uns auch tn dem Punkte der Zinshöhe vom Auslande breitschlagen lasten tn Rücksicht auf oa» „Vertrauen' tn Deutschland sür den nrvel- hasten Fall einer Finanzhilfe der Zukunft. Wir bedürfen ihrer aber nicht, wenn die Erträgnisse unserer Arbeit endlich wieder der eigenen Wirtschaft zu geleitet werden könnten, und rS besteht sür uns wahrhaftig kein Grund mehr, die» länger zu versäumen. Wenn so- gar tn den Bereinigten Staaten eine KreditauSweitnng be trieben wirb, um der Wirtschaft neues Blut zuzuleiten, dann ist eS nur Pflicht der NetchSbank und der RetchS- regterung, da» eigene Blut der deutschen Wirt schaft mindesten» zu erhalten Ehe Deutschland in dieser Hinsicht nicht zu tatkräftigen Entschlüssen schreitet, wird auch einer erfolgreicheren außenpolitischen Führung als der bisherigen nicht der mindeste Erfolg sür die poli tische und wirtschastliche Entlastung unsere» Lande» be- schieden sein. Die Ueberlegnng: erst außenpolitische Ent lastung, dann tnnerpolittscher Neuanfban hat sich je länger, desto klarer al» falsch erwiesen, weil sie da» AnSland zu der ebenso abwegigen Auffassung verleitet: Deutschland hält sich immer noch über Wassert ES ist also nicht so schltmmt Deshalb ist notwendig, daß Deutschland mit größter Energie und ohne falsche Rücksicht auf die daraus entstehenden Unbequemlichkeiten kür da» Ausland den Weg entschlossener Selbsthilfe beschreitet. Nur wenn auch wir unsere dringendsten eigenen Interessen verfolgen, wird der Schwebezustand tn den Beziehungen der Völker über wunden und die Abkehr aller von der Krisen- zu einer wirk- lich ernst gemeinten Ausbaupolitik erzwungen werden. In nn» selbst liegen die Kräfte für unsere Rettung. Grmntts Befind beim ReMmiMenten Kein Verbot -es Reichsbanners vradtmolckuog uuaoror SorUnor SvkrttUoltaug Berlin, R. April. Der Reichspräsident v. Hindenburg empfing heute nachmittag um ö Uhr den augektindtgten Be such des RcichSinnenministerS Dr. Groener. Gegenstand der Aussprache war daS Ergebnis der Nachprüfungen, die aus Grund des vom Reichspräsidenten übersandten Materials, das sich bekanntlich im wesentlichen aus das Reichs banner bezog, im Reichsinnenministerinm angestcllt wor den sind, lieber das Ergebnis werde» der Oefsentlichkeit zu nächst keine weiteren Mitteilungen gemacht. Jedoch vermag die der Regierung näherstchende Linkspresse bereits an- zudeute», daß der RetchStnncnminister tn Ueberctnsttmmung mit dem Reichskanzler Brüning dem Reichspräsidenten bedeutet hätte, daß, nachdem das Reichsbanner seine Schuso selbst aufgelöst habe, ein Vorgehen gegen das Reichsbanner keinerlei gesetzliche Grundlage mehr hätte. Der Streit um das Reichsbanner wäre mit dieser Feststellung, die der Reichsinnenminister dem Reichspräsidenten gegenüber gemacht hätte, erledigt. Ein klarer Bescheid, ob diese An gaben den Tatsachen entsprechen, ist an den zuständigen Stellen nicht zu erhalten. Zutreffend ist die Mitteilung, baß die Reichsregierung eine neue Notverordnung zu ertasten gedenkt, durch die alle Parteien verpflichtet werden sollen, auf Militär» ähnliche Organisationen zu verzichten. Die gleiche Notverordnung soll bann noch gewisse Bestim mungen über die freiwillige Arbeitsdienst- pflicht enthalten, die die Schaffung gröberer Mittel und erweiterter Möglichkeiten vorsehen, um so entsprechend den bekannten Ankündigungen des ReichsinncnministerS Groener dem Betätigungsdrang der Jugend Raum zu geben. Diese Notverordnung wird tn einer KabinettSsitzung serttagcstellt werden, die unmittelbar nach der Rückkehr dcö Reichs kanzlers a»S Genf stattfinbet. Wann die Rückkehr Dr. Brünings erfolgt, ist zur Zett noch ungewiß. Im Gegensatz zu früheren Mitteilungen wird Dr. Brüning frühestens am Sonnabend, vielleicht auch erst Montag aus Gens zurück erwartet. Man wirb ein Wort der Kritik an der Lösung, die nach dem Willen der Negierung der Streit um das Reichsbanner finden soll, nicht verschweigen dürfen. ES kommt vor allem darauf an, daß der SA. von feiten der Polizeibehörden alles Werbematertal, alle Bekleidung«- und AuSrüstnngSgegcn-- stände genommen wurden, während die ReichSbannerschuh- truppe im Rahmen ihrer sogenannten Selbstauslösung gar nicht daran dachte, AuSrttstungSgegenstände und dergleichen an die Behörden abzugeben. Damit erfüllt die Behandlung der ganzen Angelegenheit durch die Negierung den Grund satz, daß gleiches Recht für alle zu gelten hat, in keiner Weise. Staatssekretär Schaffer tritt zurück Berlin, 26. April. Wie von gut unterrichteter Seite mit geteilt wird, wird der Staatssekretär im Rcichsfinanzmtnt- sterium Dr. Schäffer tn kurzer Zett seinen Posten ver-, lassen. Diesem Rücktritt liegen sowohl sachliche wie persön liche Gründe zugrunde. Besonders wird daraus hingewtesen, daß Staatssekretär Schäsfer an einem Gallenletden kranke, das sich durch Ueberarbeitung verschlimmert habe, so daß er in gesundheitlicher Hinsicht großer Schonung bedürfe. Ohne Einfluß sei auf die schon seit langer Zeit geäußerten Rücktrtttöwüiische Tr. Schäffers das Ergebnis der preußi- schen Landtagswahlen. Auch beständen zwilchen ihm und dem Ftnanzminister Dr. Dietrich keinerlei Differenzen. Im Gegenteil habe Dr. Dietrich immer wieder versucht, seinen Staatssekretär im Amte zu behalten. Zur Nachfolge Schäf fers verlautet, daß man nunmehr im Reichssinanzmtntstert- um den früheren Zustand wicderherstellen wolle, der dem Finanzminister zwei Staatssekretäre zur Seite stellte, «inen sür die E t a t s f r a g e n und einen sür Sten erfragen und Ftnanzverwaltung. Den ersten StaatSsekretärposten wird der gegenwärtige Ministerial direktor Graf v. Krosigk, der bisher schon die Etats abteilung leitete, erhalten. Wie man weiter hört, wird der auSscheidenbe Staats sekretär Dr. Schäffer tn die Leitung des Verlage» Ull stein eintreten. Nachdem diesem linksgerichteten Unter nehmen schon der frühere sächsische und Neichssinanzminister Dr. Reinhold als Chefredakteur der „Vossikchcn Zeitung" angehört, ist Dr. Schäffer der zweite hohe Beamte au» dem Reichöfinanzmtnistertum, der tn die Dienste de» Ull stein-Verlage» tritt. Keine neue Berei-toung Ktn-enburos vradtmeläung nn«»r«r Kerllaar Sol»rlltt»ttoog Berlin, 26. April. Wie verlautet, soll die zweite AmtS- tzeriode des Reichspräsidenten v. Hindenburg, die im Mat beginnt, in seierlicher Weise eingeleitet werben. Die Reichsregternng wird Flaggenschmuck anordnen, und bi« Länberregterungen werden da» gleiche tun. ES ist weiter in Aussicht genommen, daß ein Gottesdienst tm Ber liner Dom stattfinbet, an dem der Reichspräsident teil nehmen wird. Die Reichswehr will ihrem Oberbefehls- Haber au» Anlaß seiner zweiten AmtSpertode militärische Ehrungen erweisen. Außerdem dürfte ein Empfang der Retchöregterung und de» RetchStagSpräsidtumS stattfinden. Tie Frage der Eidesleistung ist dadurch geklärt, baß der Reichspräsident v. Hindenburg selbst der Auffassung ist, daß aus ethischen und religiösen Gründen ihn der einmal geleistete Eid für immer bindet. Der Reichspräsident hat in seiner Kundgebung au» Anlaß der Wahl auf den von ihm geleisteten Eid bereits hingewiesen. -ieWprösitzenienwatzl am I. Mat vor tem WahlvrüIlmMericht Berlin, 26. April. DaS WahlvrttsnngSgertcht beim Reichstag ist sür Dienstag, den 3. Mai, etnberuken worden, um über die Gültigkeit der beiden Wahlgänge zur NetchS- präsidentenwahl zu entscheiden. ES liegen auch diesmal wie- der zahlreiche Beschwerden aus den verschiedensten Wahlkreisen vor. Dies« B«mängelnngen dürsten jedoch nir gends dazu anSreichen, das Wahlergebnis in nennens- wertem Maße zu ändern oder gar örtlich« Wiederholungen der Wahl notwendig zu machen. DaS Wahlprüsungsgericht wird höchstwahrscheinlich schon in dieser einen Sitzung beide Wahlgänge für gültig erklären können. Eine Richtigstellung Berlin, 26. April. DaS „B. T.' hatte unlängst eine Meldung über die angebliche Betätigung eine» Dresdner Poltzeiosfizierö tn der SA. veröffentlicht. Dazu hat nun das sächsische Innenministerium dem genannten Blatte eine Mitteilung zugchen lassen, tn der es heißt: ES ist un richtig, daß ein aktiver Offizier de» Dresdner Polizei- Präsidium. Polizeiobcrleutnant Wirth, SN.-Führer oder militärischer Berater der Dresdner SA. und SS. gewesen sei. Poltzeioberleutnant Wirth hat vielmehr unter Berufung auf seinen Diensteid seiner Dienstbehörde versichert, daß er niemals eingeschriebenes Mitglied der NSDAP, gewesen ist, daß er niemals Anordnungen tn der Partei unter dem Namen Weber erteilt hat und sich auch nicht in irgendeiner Eigenschaft als technischer Leiter der SA. bezeichnet hat. DaS Ministerium hat, namentlich auch auf Grund der angestellten Beobachtungen, keinen Anlaß, die Richtigkeit der von Polizei oberleutnant Wirth abgegebenen Versicherungen tn Zweifel zu ziehen. WInMer Angriff ms Sanriss Selbständigkeit Kontrolle -er Danziger Wirtschaft Danzig, r». April. Ein« Mitteilung von zuständiger amtlicher Stelle wendet sich gegen den Versuch der polni» schen Regierung, bi« der Freien Stadt Danzig aus Grund des Warschauer Abkommen» zustehenden Kontingent« zu beseitigen. Die polnisch« Negierung verlangt von den in Danzig ansässigen Firmen, di« Waren nach Polen lieser«, eine Erklärung, daß sie weder direkt noch indirekt von den Danziger Kontingenten Gebrauch machen und baß sie sich mit einer ständigen Kontrolle ihrer Fabriken, Läger und Läden durch polnische Zollinspektoren einverstan den erklären. Die Danziger Wirtschast würde damit unter di« vollkommen« Kontrolle der polnischen Regierung gestellt werden. Um den Wirtschastssrieden zwischen Danzig und Polen, soweit davon noch gesprochen werden kann, ausrechtzuerhalten» hat die Danziger Regierung zugestanben, daß in den Danziger Betrieben vorübergehend in weitestgehendem Mcch« Kontrollen durch polnische Beaus- tragt« im Beisein von Danziger Beamten stattsinden dürfen. Die weitergehenden Forderungen Polen», di« darans hinan», lausen, die Selbständigkeit Danzig» aus wirtschaftlichem Ge, biet zu beseitigen, kann Danzig nicht annehmen, da Ne da» Bestehen de» unter dem Schutz de» Völkerbünde» stehenden Staate» gefährden. Der letzte britische «riessaesansene endlich tn brr Seimat Berlin, 2». April. Wie die ReichSvereinignng ehe maliger KriegSgesangener mitteilt, ist der von den Fran zosen nach Lao« «ne verschlepvte deutsche Kriegsteilnehmer Also«» Paul Schwarz am 24. April nach llfähriger Ge» sangenschas« endlich in Deutschland eingetrossen, nachdem di« jahrelangen Bemühungen der deutschen amtlichen Stellen um leine Freilassung von Erfolg gekrönt waren. Schwarz wurde bekannttich in, Fahre 1921 durch da» Kriegsgericht «n Shalon» ,n lebenslänglicher Verbannung nach der Teufel-insel ver ¬ urteilt, «eil er al» l« Frankreich geborener Elsässer de» Krieg «ns dentscher Seite mitgemacht hatte. Am 9. März dieses Fahre» wurde er durch den Präsidenten der französischen Republik begnadigt. Anttongltscho Demonstration Irischer Minister Dublin, 26. April. Zu einem peinlichen Zwischenfall kam es in Dublin auf einem Balle in der französischen Botschaft. Al» der englische Generalgonverneur Mae Metll und seine Gattin im Saale erschienen, verließen der stellvertretende irische Ministerpräsident O'Kelly und der Ftnanzminister Atken demonstrativ den Saal. Der Vor fall. der al» Kennzeichnung sür die englisch-irischen Be ziehungen betrachtet werden kann, wird lebhaft besprochen. Fn Erwiderung auf eine Anfrage erklärte der Staats sekretär für die Dominien, Thoma», tm Unterhanse, bi« Negierung betrachte die in der irischen Kammer etngebrachte Vorlage über den Treueid als eine Verletzung des englisch-irischen Vertrage». Die» sei de Valera deutlich zum Ausdruck gebracht worden. Inzwischen sei keine neue amtliche Mitteilung der irischen Negierung ein gegangen. Messerstecherei in -er Schule Dresden, 26. April. Am Dienstag nachmittag gegen 6 Uhr wurde tm Schulhof der 6. Volksschule, Görlitzer Straße, ein sechsjährige» Mädchen von einem anderen Kind durch Messerstiche über dem rechten Auge verletzt. Ueber die Ursache der Tat ist zur Zeit noch nichts bekannt. DaS Kind wurde tn» Krankenhaus etngeliesert. Leavtscher So- -roter Ktn-or Basel, 26. April. Bei Teusenthal tm Kanton Aargau kiel da» dreijährige Söhnchen de» Wirtes Flückigrr beim Pflücken von Schlüsselblumen in die Wina. Bei dem Bersuch, da» Kind zu retten, ertranken auch die siebenjährige Schwester und daS vierzehnjährige Kindermädchen.
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