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Dresdner Nachrichten : 23.04.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-04-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193204232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19320423
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19320423
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-04
- Tag 1932-04-23
-
Monat
1932-04
-
Jahr
1932
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.04.1932
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Nr. 1S1 Sette 4 Oertliches un- Sächsisches Arühlinoseinzug im Zwinger ES war eigentlich nicht» Besonderes, und doch blieben die Leute stehen; lieben sich auf den Bänken an den Wasser» decken i»i Zwingerhok nieder, setzten sich wohl auch auf die Brüstungen. Und schauten zu, obwohl es eigentlich nicht» zu keheu gab. Den» was ist e» schon siir ein besonderer Anblick, wen» aus den Einlauiröhren glucksend und plät- scherud das Wasser stiebt und erst ein bescheidene- Psiitzchcn bildet, das langsam wachst und wächst und schliebltch den Bode» des Beckens bedeckt. eS nach stundenlangem Fliesten endlich stillt. U» allen vier Becken gleichzeitig dasselbe Spiel — und die Menschen sehen ta nicht allein diesem Fliesten des WaberS zu! Man erkennt «S ans ihren fröh lichen Mienen, aus ihrem ganzen Gehaben: Sic freuen sich, sie fuble» es, dab eS ein Zeichen des Frühlings ist, wenn die Sonne wieder in den klaren Hinten gleibt und glitzert, Grün schimmert der Rasen ringsum. Gänseblüm- chen, zahllose iveib-gelbe Sternchen, sind dcnübergestreut. Bögel zn'itschern. Ain Ureitag hielt der Frühling weiter Einzug in der barocken Märchenwelt, die M a s s e r k it n >t e spritzen und sprudeln zum erben Male. In hohem Bogen speien die Fratzen im Wallpavillon ihren Strahl auS. ES rieselt und plätschert heimlich bei -er Grotte zwischen den Treppen zum Zwingerwall. Und auch weiter oben sprudelt auS der Delphine rundem Maule die kristallene Flut. Lachen nicht die bocksstibigen Faune daneben auf der Brüstung des NnmphenbadeS über das Speien der seltsamen MeereStiere mit ihrem schuppigen Leib und ilkrem geringelten Schwanz? Bielstrahlig springt das Wasser in der Mitte de» Beckens ans dem kunstvollen Ausbau von stilisierten Fels und Muschelwcrk. Bielstrahlig rieselt un- tröpfelt ek von den Brunnenschalen herab . . . Schwäne drunten aus dem Zwingerteich, grüne, schwel lende Knospen an Baum und Strauch. Und wenn auch ziehende weibe Wölkchen daun und ivann die Sonne ver hüllen und ihren wärmenden Schein — es muh doch Früh ling werden . . . k». U. Sie erörtemngSvsM des StrasiMer- Das Sächsische Oberlandesgericht hatte letzt die Frage zu entscheiden, ob eine Autopanne, die ein Angeklag ter aus der Fahrt zum Gericht mit seinem Kraft wagen erleidet, als g e n ü g ende C n t s ch u l ü i g u n g für das Nichterscheinen zum GerlchtStermin anzusehen ist. Im vorliegenden Fglle hatte der Angeklagte, gegen den in Chemnitz in einer Strafsache BerhandlungStermin an gesetzt ivar. mit seinem Kraftwagen in Gera eine Panne erlitten. Er machte davon sofort dem Gericht telegraphisch Mitteilung und knüpfte daran die Bitte nm Verlegung des Termine. DaS Gericht erblickte aber darin keine genügende Entichuldigung, weil sie nicht glaubhaft gemacht worden sei nnd verwarf die Berufung -eS Angeklagten. Auf seine Revision hat das Oberlandesgericht das Urteil kassiert und daS Amtsgericht angewiesen, i» der Sache erneut zu verbandeln und zu entscheiden. Die Begründung -eS angefochtenen Urteils lasse e ""inen, dab das Amts gericht nicht etwa die Entschuldigung überhaupt ni " ge glaubt und für möglich gehalten, sondern sie blob als nicht glaubbast gemacht und deshalb nicht als nachprüibar an gesehen habe. Darin liege indesien eine Verkennung des Begriffs der genügenden Entschuldigung. Wenn das Amts gericht die Entschuldigung für möglich hielt, war es seine Pflicht, selbst die nötigen Erörterungen vorzunehmcn, eS könne aber nicht verlangen, dab der Angeklagte mit der Entschuldigung zugleich den Beweis für deren Nichtigkeit mit vorlegt. Dresdner Richtzabl Die Dresdner Nichtzahl der Lebenshaltungskosten (Er nährung, Heizung und Beleuchtung, Wohnung, Bekleidung, Reinigung, Körperpflege, Bildung und Verkehrs beträgt nach Mitteilung des Statistischen Amtes der Stadt Dresden für -en Durchschnitt April 1982 (6. und 20. Aprils 1l7,8 gegen über dem Durchschnitt März 1982 mit 118,2. — Todesfall. Am Freitagvormittag starb in Weinböhla -er ehemalige Musiklehrer der Kreuzschule, des Wcttiner- Gnmnasiums und der Gesanglchrer der Königlichen Prinzen, der Köntgl. Sachs. Musikdirektor a. D. Otto Eichler im 80. LebenSiahre. Noch vor wenigen Tagen, am 10. April, seinem Geburtstag, gedachten seiner zahlreiche ehemalige Schüler in Glückwunschschreiben. — Die grobe Kundgebung des sächsischen Handwerks findet am Sonntag, II Uhr, im VeretnöhauS, Zinzendorf- sirastc, statt. Sie steht im Zeichen schwerster und entscheiden den Kampfes um die Erhaltung und weitere Existenz de- — ^Dresdner Itachrlchkeu''— Handwerk». Nähere» hierüber hat bi« «n-tztge in unserer FrettagmorgenauSgabe gebracht. — AuS der christlichen Elterudewegu»-. In de, «ort!» sitzung des Beztrkselternrat» Vrost-Dresden der christlichen Slternveretn« erstatteten Fräulein Sichler für den Sv.-luth. Jungmädchenbund und vundeSfekretär Gr 0 fchel für den Sv.-luth. Jungmännerbund Bericht über die Gelegenheit, Kinder christlicher Eltern während der groben Ferien tn christlichen Jugendheimen und -lagern unterznbringen. In Frag« kommen Jungen und Mädchen im Alter von 10 bi» 14 Jahren. Auskünfte werden erteilt Bürgerwiese 8,2. (Jungmädchenbunds nnd DreSden-A-, Kaul» bachstrabe 7 (Jnngmännerbunds. Mit Befremden wurde da von Kenntnis genommen, dab in den neuen Zenfursormula- ren der lebenSknndliche Unterricht vor den Religionsunter richt gesetzt worden ist. Der Religionsunterricht bildet be kanntlich die Regel, während ed zur Teilnahme an der Lebenskunde erst einer Abmeldung von dem Religionsunter richt bedarf. Tatsächlich geniesten auch etwa 88 Prozent, also die weitaus meisten Kinder, Religionsunterricht. Ablehnung erfuhr schliestlich auch der kürzlich von dem Dresdner Lehrer verein auSgesvrochene Gedanke, den Kindern tn der Volks schule Kenntnis von den geltenden Jnstizgesetzen „in ktnd- gemäster Weise" zuteil werden zu lasten. Sine derartige Ab irrung von den Aufgaben der Volksschule erscheine nur da durch verständlich, das, immer noch ein grober Teil der Lehrer eS ablehne, den Kindern die zehn Gebote der Bibel zu lehren, und dast die Geletzeökunde ein Ersatzmittel hierfür fein falle. —* * Eine Kundgebung des DHB. In einer Gesamt- Vorstandssitzung des Gaues Sachsen im Deutschnatto- nalcn H a u d l u n g S g c h i l k c n v e r b a n d wurde nach einem Referat von Ganvorsteher Bierast einstimmig «ine En t s ch l I c st u n g gefasst, in der daraus hingewtesen wird, dast die Preissenkung mit der Senkung der KausmannSgehtlsengehälter nicht Schritt gehalten habe. Der DHB. sordere wettere Mastnahmen zur Preissenkung, lehne alle exportfeindlichcn Mastnahmen ab und erkläre sich erneut zur Schaffung einer auf dem Boden völliger Gleichberechtigung ausgebauten Arbeits gemeinschaft zwischen Unternehmern und Arbeitnehmern bereit. Die notwendigen Reformen in Wirtschaft nnd Staat erforderten ein einmütige» Zu- sammenwirken aller positiven nationalen Kräfte. —* BcrbandStag der Hotelangestellten. Vom v. bis 18. Mat findet in Dresden der 14. BcrbandStag des ZentrakvcrbandeS der Hotel-, Nestaurant- u n - E a so - A n g c st c l l t c n statt. Am 0. Mai werden ein NeichSIugendtresscn sowie eine Netchökonserenz der Köche abgehalten. Der Abend bringt eine Festveranstaltung im GewcrbehauS, bei der Oberbürgermeister Dr. Külz und BerbandSvorsitzender Saar sprechen werden. Die eigentliche Berbandötagiing nimmt am 10. Mai ihr«» Anfang. — Zum Bundestag der sächs -thiir. Landsmannschaften in Dresden. Für dieses groste Landsmannschaftstressen am 11. und 12. Juni, verbunden mit der 20. Gründungsfeier de» HeimatbunbeS Dresden, zeigt sich da» regste Jntereste. Den Vorsitz tn dem EhrenauSschust hat Oberbürgermeister Dr. Külz übernommen. Die Landsmannschaften im Hcimatbund Dresden rüsten eifrig an der Ausgestaltung ihrer Gruppen im Festznge, der die Eigenarten und Schönheiten der ver schiedenen Gegenden und Städte des SachsenlandeS zeigen soll. Die Landsmannschaften de» Heimatbundc» in Chemnitz werden geschlossen mit ihren Fahnen nnd Bannern er scheinen. Der Heimatverein der Sachsen an der llnterweser tn Bremerhaven ist bemüht, ein« Heimatsahrt der Sachsen- und Thüringervereine tn Neunork, Boston, Brooklyn und Buenos Aires nach Dresden und durch Sachsen zu organl- fieren. Nähere Auskunft durch Ersten BnndeSvvrsivenden Enrt Pilz, Drcödcu-A. 16, Handnstraste 6, nnd Schriftsteller Ad. Ztcsche , DrcSden-N. 6, Düppelstraste 22. — (Holden, Hochzeit feiert heute Sonnabend der tn Löbtau, Stollestrakic !>'->, wohnende Rentner Wilhelm Hammer mit seiner Ehefrau Emilie geb. Meutzner. — GeschästSIubiliium. Die Jtrma Adolf Scheuermann, Rallermeherlabrik und tlunsthohljchleiseret, Annenstraße 28/28, be steht setzt 35 Jahre. — Bildnenvoltobund. Opernhaus: DIen»taq tüö.i 8501 bi» 5000. Sonntag <1.) 620! bi» 0700, Gr. 2 101 bi» 150. Montag 8001 bi» .1200, 7101 bi» 7100, Mr. 2 801 bis 850. — T ch a u 1 v « e 1 h a u «: Mittwoch 127.» 5201 bi» 8800, 8.101 bi» 8000. Donnerstag 1201 bi» 4100, 8701 bi» 8800. Montag ,2.s 10 001 bis 10 800, Gr. 2 7.11 bis 800. — Alberttheater: Montag 128.1 7001 bi» 7100. Dicnötag 101 bi« 200, Gr. 2 I bi» 50. - K o m ö d t e: Montag 128.) 001 bi» 1000. DienStag 9501 bi» 8S00. Mittwoch VSOt bi» 0700. Donner»taa 0801 bis 0000, Gr. 2 .101 bi» 825. Freitag 0001 bi» 10100, Gr. 2 526 bi» 850. Sonnabend 10 201 bt» 10 280. Sonntag 10 281 »i» 10 800. Montan 12.) 10 101 bi» 10 200, - NeltdenztSeater: Montag 125.) 40.11 bi» 4100. DienStag 1 bi» 100. Gr. 2 051 bi» 875. Mittwoch 4101 bi» 4200, Gr. 2 870 bi» 400. Donnerstag 0701 bis 0800. Freitag 10 801 biS 10 400. Sonnabend 10 401 bi» 10 800. Montag 12.) 10501 bi» 10 000. — Centraltheaier: Dien», tag ,20.) 1001 bi» 1100. Mittwoch 1101 bi» 1200. Donnerstag 1201 bi» 1800, Gr. 2 51 bi» 75. Freitag 1801 bi» 1400, Gr. 2 70 bi» 100. Sonnabend 8101 bi» 8200. Montag 12.) 8001 bi» 8100, Mr. 2 »01 bi» 000. — Ermasiiate Preise siir folgende Veranstaltungen: 20. April, 20 llbr, SünstlerbanS, Heilerer Abend der Spahvögel Walter Kottenkamp und Paul Hossmann vom Schauspielhaus; 2». April, 20. Uhr, Gewerbehau», Violinkonzert von Vasa Prihoda mit der Dresdner Philharmonie. Dirigent: Ma; Retter, Berlin. s-annabend. LZ. AprN 1ZZL — Dresdener Vvlk»»»-««, «.V. Opernha«»: Montag 20vi R« «00 und 801 bt» 1000, Miltmoch »ISO bt, «88, DonnerSia, 2880 B» »800 «n» 1801 bi» lölli, »reitaa 181» bi» 1008, Sonnabend isaa bi» 1728. - «chanl»»el-au» : Montag S1S4 bi« 825», D»en»tag »809 »„ »468, Freitag 8409 bt» »800 und 1 bi« 28, Sonn, abend 29 bt» US, Sonntag 4i«1 bi» «110. — Die Komödie; Sonntag 1281 »»« 1298, Montag 1290 bi» 1»40, Diru»taa 1»4I bi» 188», Mittwoch 1»S6 bi» 1480, DonnrrBag 1481 bt» 1478, Freitag 1470 bt» 1800 und 2801 bi» 2520, Sonnabend 2821 bt» 28ök, Sonnig ll.Ma») 2800 »t» 2010, Montag 2011 bt» 208». — Albert, theater: Sonntag 201 bt» 820, Montag »21 bt» »80, Dt«n»taa »81 bt« »80, Mittwoch »81 bt« 400 und 4101 bt» 4120, DonnerSIa- 4121 bt» 4180. Freitag 4181 bt» «ISO, Sonnabend 4181 »«» 4210. - Lentraltheater: Sonntag »721 bt» 8740, Montag »741 bi» »780, Dt«n»tog 8781 bt» 8810, Mittwoch 8811 bt» 8840, Donnerstag 8841 bi» 8870, Freitag »871 bi» »910, Sonnabend 8911 bt« »SSü, Sonntag <1. Mat) »981 bi« 8980, Montag 8981 »»» »990. — volttwoblabrnd«. Am Montag gelangt tn neuer rtnstutie. rung durch Aenne Schönstedt da» vultsptel „Die brutsche« Kleinstädter" von August v. Kotzebue zur einmaligen Aus. sührung. In Hauptrollen sind beschästlg« Theodor Rocholl. Han»« Walther, Friedrich Kuhn, Earl Zimmermann, Aenne Schönstedt, Gertrud Spalte. Dom» Rudenz und Eleonore Warstein. — «m Dienstag geben Kammersänger Srm 0 lb und Lange einen Helle- ren musikalischen Abend mit Liedern, Arten und Kosiilmdurtten, be- gleite« von Joses Wölbstein. — Am Mittwoch ist da» „Erzaebir. gische BolkStheater" der Max-Rothe-Gpieler au» Schlettau zu Gast, die die sür Dresden neuen Stücke „Wieder derham' von Han» Stegert, und den vogtlttnblschen Schwank „Ku rasche- wasser" von Willy Rudert In ihrer urwüchsigen Art zur Aus. sührung bringen. — Am Freitag nimmt die VolkSwohllpielzelt, die 119 Veranstaltungen brachte, ml« einem Goethe-Abend von Dr. LudwtgWüllner ihren Abschluß. Der greis« Meister, der soeben sein goldene» DoktoriubUtlum feiert«, wird auSgewabll« Szenen au» „Faust" spreche». lDer Jahresbeitrag sür setzt Ein tretende gilt sür anderthalb Jahr, bt» «.Oktober 1088; Karten sür Slichtnsttglieder bet Nie», AlSberg und im Neka.) Der -6eser -al Sas Vorl Deutschland erwacht Jeder Deutsche, der sret allen Partei,wang« sich bel seinen Handlung«» nur von dem «Inen Gedanken letten lässt, seinem Vaterland und allen seinen Volksgenossen zu nützen, wirb e» bank- bar begrüben, dab da» VolkSbewuhtsein bet deutschen Männern und Frauen und vor allem in der deutschen Jugend tn so hohem Mab« wteder geweckt wirb, von btkser starken nationalen Bewegung, die aus legalem Wege tmmer weitere volkSmasien zu begeistern versteht, kann man hossen, dab diese» Deutschland vernichtende Parteiwelen, wo lebe der unzähligen Parteien nur sür sich aus Soften der volk»aenosien Vorteil« zu erringen lucht, zersällt und nur ein« klare Scheidung von nationalen und nicht- nationalen Parteien bestehen bleib«. Dann wird auch bet dem deutschen Volke nach der langen PrüfungSzeit da» National- bewusstleln immer weiter« VolkSmasien erfassen, wie e» bel sebcm anderen Volke der Fall Ist. Au» relner Liebe zum Vaterland wir» der Deullche durch eigene Kras« da» wieder gutzumachen suchen, mal an seinem Vaterland verbrochen morden ist. VS IN da» den Deutschen sehlenb» Natlonalgesühl von mehr oder weniger tnternailonal gesinnten Parteien au-genutz« worden. Man hat am 9. November 10t» die geordneten verhältntsse de» Deutschen Reiche» durch eine Revolte zerstört. Revolution konnte man e» nicht nennen, da thr seder ideale Zweck sehlt« und nur den Anstistern wirklich Vorteile brachte, ES wurde der Schanbverirag von VerlailleS, in dem Deutschland» Schuld am Krieg anerkannt wurde, unterzeichnet, de» kein nationaler Deutscher mitunterzeichnet hat oder hätte, Dieter Vertrag war da» Todesurteil sür Deutsch- land. Er muht« Deustchlanb >u einem Sklavenvolk machen, da» leinen äuberen und inneren Feinden machtlos gegenüberstanb. Bei der planlosen Parteiwtrtschast musste eine allgemein« ArbeitSlosig- kett und Verarmung eiistreten. Auch die Mittel für bi« sozialen Einrichtungen, um die Deulschland lebe» Volk der Erbe beneidete, wurden fühlbar vermindert. Dieselben Parteien, die diese» deullche Elend mltverlchulbelen, haben heut« noch bei der Regierung eine ausschlaggebende Stimme. Nicht durch Revolution oder Bürgerkrieg, sondern nur durch Einigkeit und den selten Willen, selbstlos dem Vater- lande zu dienen, wird sich Deutschland au« dem Trünimerhaulen, ln dem lein» maierlellen und ethischen Wüter begrabe» liegen, retten können. Ein einige» Volk lst auch ohne Massen «ln« Macht. Geheimrat Dr. D. I^Iasensekmerrsn naek cien iVenn 8ie eintxs 2eit nack Östren lvlvklreiien kAagen- »ekmerrcn verspüren, »0 ist kant al» »Icker »nrunekmen, <i«st 8is an 8>ureüber»ckusi Im Klagen laiclen. Dieser 8öureiiker- »ckuft verkinclert «Ile normale verckauung, ckie 8p«ia« I»1 ru lange im fragen unci 8ie Kaken so» Qekünl, als läge «in 8ttick Klei Im Klagen 8ie können »Ick sofort Dinckerung verackallen, wenn 8is einen kalken Teelöffel voll kirerirte k/lagneaia in etwa» Waaaor nekmen, uncs -war nack cksr k/lsklreit vcler 50» kalcl »Ick 8ckmerr«n kemerkkae macken stirerirte k^lagneaia, neutralisiert elcn Uekersckusi an 8iiurs, kerukigt eile Klagen» ackleimköute laat augenkllcklick uns verkinckert 8ockkrenncn, saure» i>uOtosien, 6«sitk> cler 8ckvere unck sonstige kesckvoerclen, ckie von 8»urcübersckusi kerrükren kiserlrte kckagnesi, is unsekSeslick uns kequem ru nekmen 8ie liegt In ?ulv«r» ocier Taklettensorm In allen i^potkelcen rum mäffigen kreise rum Verkauf aus. ? Max Reinhardt über seine RticktrittSgründe. Am Freitagobciiö legte Professor Mar Reinhardt vor Ver tretern der Preise die Gründe für seinen Rücktritt von der Leitung des Teutscstcii Theaters dar. Er stabe diese Aus- kläriiligeit nicht früher geben können, da bis vor kurzer Zeit sämtliche Punkte noch ungeklärt gewesen seien. Rein hardt begründete seinen Rücktritt mit seiner „wahren Ab- neigung gegen olles Unternehmertum", zu dem er niemals Neigung oder Eignung verspürt habe. Er sand herzliche Worte des Tankes für seinen verstorbenen Bruder Edmund Reinhardt, der viele Jahre hindurch das Geschäftliche der Reinhardt-Bühnen verwaltet hat, nnd Nir seine augenblicklichen TircktioiiSvertretrr. Er selbst aber könne nicht, mit geschäftlichen Belastungen beschwert, in seinem Sinne wciterwirkcn. TaS würde ihn nach 86 Jahren schwerer Arbeit gesundheitlich und künstlerisch zugrunde richten. Reinhardt bat um Vertrauen für seinen Nachfolger, Dr. Rudolf Beer, den bisherigen Leiter de- Wiener Deutschen VolkStsteaterS, und sür seinen Regisseur, Karl- H ein, Marti u. Er, Reinhardt, werde dem Deutschen Theater weiterhin durch seine Inszenierungen verbunden bleiben. Drelhnndert-Jahrseier in Kronach. DaS Städtchen Kronach in Obersranken, am Südsiist beö Frankenwaldes, will während der Monate Mai und Juni an jedem Sonn tag groste Festspiele veranstallen zur Erinnerung an die siegreiche Abwehr der schwedischen Belagerung im Dreistigiästrtgen Krieg. Diese Festspiele sollen ein histo risches Bild von jener Zett tm allgemeinen und von den damaligen so schweren Kämpfen nm die Stabt geben. Kro nach ist eine von der Natur sehr bevorzugte und durch thre vielen alten, noch gut erhaltenen Bauten eigenartig« Stadt: man nennt es „das oberfränkische Rothenburg". ES ist auch di« Geburtsstätte von LukaS Cranach. * Die fromme Helene ans dem Poststempel. Anlästlsch der Wilhelm Busch-Feier und der von Mitte April bis Mitte Juli iu Hannover stattsindenden Ausstellung zu Ehren des grosten Humoristen hat die Postvcrwaltung einen Stempel geschassen, der die berühmten Züge der „frommen Helene" in alle Welt trägt. ! Wieder verschwindet ein Stück Altwien. Wiens nenn- ter Bezirk, die SpltalSgasie und was dazu gehört, ist ja nicht beionderS schön. Aber daS „Krowottcndörsl" liegt trotzdem dem alten Wiener sehr am Herzen. Der Name Krowottendörsl stammt noch auS der Zett, als hier tn den meisten Häusern die mit ihren Spielwaren und Küchen- dritten die ganze Stadt durchziehenden Slowaken «u- Kroaten wohnten. Neben diesen alten Häusern gibt es auch noch ein Maria-Tsteresien-Schlöstl, und ein Gasthof ist da, der aus eine Existenz von 250 Jahren zurttckbltckt. Alles dies wird jetzt niedcrgerlssen. s* Eine spanische Expedition nach den AmazonaSqnellen. AuS Mitteln wissenschaftlicher Gesellschaften und reicher Privatleute wird gegenwärtig tn Spanien eine Expedition nach den Quellen des AinazoncnstroinS vorbereitet, die unter der Leitung des Fliegers Francesco Iglesias stehen und tm Mal ausbrechen soll. Beteiligt sind Geographen und Meo- logen. Notaniker, Meteorologen und Mediziner; ein beson ders konstruiertes Fahrzeug, mit einem Dieselmotor und mit Segeln ausgerüstet, soll die Neberwindung der Strom schnellen erleichtern, während mit einem an Bord befind- lichen Flugzeug Erkundungen tn den noch nnersorschten Ur- waldgevieten vorgenommen werden sollen. Di« beteiligten südamertkanischen Staaten haben ihre Unterstützung zu gesagt. DaS ganze Unternehmen wir- etwa drei Jahre tn Anspruch nehmen. Das Mekka -er Angelsachsen Zur Einweihung des Shakespeare,GedächtniStheaterS ln Stratsord Am 28. April — Shakespeares Geburtstag und Todes- tag — weiht der englische Thronfolger in Anwesenheit der diplomatischen Vertreter aller Länder daS groste Festspiel haus in Stratsord rin, für das die englische Nation über fünf Millionen Mark aufgebracht hat. Da» angelsächsische Nattonalheiligtum in Stratford: Shakespeares Geburt-- hau», ist der altertümliche Treffpunkt der Shakespeare- Verehrer aus aller Welt. Kantig, aus roten Ziegeln hoch «mporgeführt, steht Stratfords neues Festspielhaus am User des Avon, der friedlich und freundlich durch wellige« mittel- englisches Hügelland fliest«. Wiesen und Gärten rahmen das Landstäbtchen ein, das verschlafen genannt werden konnte, ehe der Strom der Touristen bas „Shakespeare-Land" über flutete, in die alten Gasthäuser einbrach, die noch „Roter Löwe" oder „Weister Schwan" heisten, nnd Jahr für Jahr MOON Eintragungen in das ErinnerungSbnch brachte, das tn Shakespeares GcburtSstauö anSltegi. In der Acht- Millionenstadt London stehe» die Theater leer, wenn Shakespeare aufgesührt wird. In StratsorL spielt man ihn nicht besser doch da» HauS ist voll, selbst zu den König«, -kamen. Die Amerikaner unü die Neuseeländer, die Süd. afrikaner nnd die Japaner, schliestlich auch die Engländer selbst, die Angehörigen von 75 Nationen, deren Fahnen am 28. April lustig in der Hauptstraste flattern, wollen Shake speares Stücke zwar nicht dort sehen, wo er gewirkt hat — daS ist ja tn London gewesen — aber dort, wo er geboren wurde, heiratete, starb und begraben liegt. In Stratsord war er Sohn und Vater, Freund und Ehemann. Dort fühlen sich ihm auch die Kleinen nahe, die auf den Spuren des Groben wandeln, in seinem Lehnstuhl sitzen dürfen. Der Kolossalbau deö neuen Theaters, der errichtet wurde, nachdem das alte HauS tm März 1026 ab gebrannt war, und für den das englische Volk nach einem Anfrus Baldwins, Macdonalds und des Earls os Oxford kurz darauf über fünf Millionen Mark sammelt«, ist streng und sachlich, ist ein Einbruch der neuen Zeit in eine mittel alterliche Umgebung. Wird e« in ihm so schlicht zugcbcn wie in jenem unschönen Gaal, -er RS zur Eröffnung de« Festspielhauses al« Notbehelf bienen muht«? Zweimal im Jahr, im April und Mai, und bann wieder vom Juli bis Mitte September, sanden die Festspiele statt. Die Herren erschienen im Smoking, die Damen tm Abendkleid; aber niemand gab ben Mantel oder den Pelz in einer Garderobe ab, man zog sich auS, saltete ben Mantel sorgsam zusammen und schob ihn dann unter seinen Stuhl, aus den Boden, den Hut obenauf. Eleganz und Etnfachhelt, alt nnd ncn, Tradition und Fortschritt — das ist die Mischling, die man überall in England findet, und die besonders tn Stratsord ausfällt. Gewsssenhaft hatte man bisher darauf geachtet, dast das Lanbstädtchen so erhalten blteb, wie eö im 15. oder im 16. Jahrhundert auSgesehen hat. Giebelhäuser, alieö Fachwerk, austen und innen geschwärzte Eiche, blinkende Butzenscheiben waren so echt ober unecht wie da» meiste in England. Mag der Fachmann finden, dast manche Antiquität aus unterem Jahrhundert stammt — dem romantischen Reisenden, dem geneigten Nichthtstoriker bietet Stratsord» Nebeneinander der wahren und wahrscheinlichen Altertümer die schöne Jllnsion einer ganz erhaltenen alten Stabt, setzt wirkungs voll kontrastiert mit einem modernen Bauwerk. Die rohe Harmonie alicngltscher Häuser wird osscnbar, die derbe Gemütlichkeit eines Fachwerkraumes. Sine ärmliche Ncbenstraste ist Henley Street, wo Shakespeares Geburtshaus steht. DaS ist da» Nationalheiligtnm der Engländer, sa aller Anqellachsen. Dorthin pilgern sie, die Scharen der Sbakespeare-Verehrer, die ehrfürchtig einireten, vor den ausgestellten Briefen der Zeitgenossen stehenbleiven, ein« Urkunde betrachten, unter die Shakespeare» Vater statt seines Namen» ein Kreuz ge-
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