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Vermischtes Die Malaria ist besiegt Triumph deutscher Chemie über eine Geißel -er Menschheit Jährlich erkranken 800 Millionen Menschen an Malaria. Nach vorsichtiger Schätzung sterl>en iin aleiche» Zeitraum un- gesälir zwei Millionen van ihnen. Leit Erschließung der Tranen gehl der .Kamps der Menschheit aeaen diese furchtbare Geißel. Zwar halte sich Ehinin als ein wirksames Nkittel erwiese», doch konnte man es nie als endgültige und sieghafte Waffe über die Malaria anssasie», da es nnr unter besonderen Ulnstanden als Heilmittel ivirkt. Endlich, im Jahre l!>-I, gelang cd deutschen Forschern, das Plasmochin herznstellen, das sich als geeignet erivies, die Gefchlechtssvrmen des Malariaerregers zu vernichten. Dadurch konnte der Kreislauf der «eimübertragnng: Mensch »— Nkücke — Mensch, unterbrochen werde». Fehl ist in den Ehemotherapenlhischen ForschungS- labvralvrien der I. iS. Faröcn Industrie ein Malariamittel entdeckt ivorden, das den endgültigen Lien über die Malaria gewährleistet. Tatet das Plasmochin die GeschlechtSsormen des Malaria- erreaers av, so vernichtet dieses neue Mittel auch die un geschlechtlichen Formen des Parasiten. Es Heidt Atebrtn und wird nach einer Anregung von Professor Lchulemanu der Zusammenarbeit der Ebemiker Mitsch nnd ManS mit dem Mediziner «iknih verdankt. Aiebrin ivirkt, wie bereits erwähnt, gegen die ungeschlecht lichen Formen der Malariavarasiten, die bekanntlich für die «rankheitSerscheinnngen bei einem Malariaanfall, wie Fieber, Kopfschmerzen, Erbreche», Lchiittelsrost usw., ver antwortlich sind. Durch die Entdeckung des Atebrin kann seht wirksam feder Malariaansall behandelt werden. Darüber hinaus aber i» seht eine absolute Heilung der Malaria möglich. Das Plasmochin, dieses Mittel gegen die Gefchlechtssvrmen der Malaria, zusammen mit dem Atebrin, dem Mittel gegen die ungeschlechtliche» Parasiten, dem Patienten verabreicht, er wirken eine tatsächliche Heilung und schalten alle weiteren Rückfälle ans. Die bedeutendsten Malariasorscher des In- nnd Änd erndes haben dieses Resultat anerkannt. Bedeutsam ist da bei, das; Plasmochin und Atebrin völlig giftfrei sind und keine Neben- und Folgeerscheinungen zeitigen wie viele ältere Malariamittel. Die Bedeutung der neuen Entdeckung tritt besonders her vor, wenn man sich noch vor Augen hält, das; bekanntlich in den lebten Jahren eine Paralnsebekämvsung mit der Wagner- Iaureggschen Malariainsektivu möglich wurde, die nur den Nachteil hatte, das; nach vollendeter Malariaknr die Malaria als Krankheit anstrat. Dies zu verhindern ist seht bei prompter Anwendung des AtebrinS ein leichtes. Die deutsche Ehemie hat in diesen Lagen einen ihrer größten Triumphe errungen. Frühjahr-Überraschungen für Briefmarkensammler Der FriihlingSbeginn bringt die grünte Freude . . . den Briesmartensammlern. Eine grobe Anzahl neuer Postwert zeichen ist ii; verschiedenen Ländern der Welt in llmlans ge setzt ivorden, so das; das Herz des Markensammlers in srendi- ger Erwartung des Neuerwerbes höher zu schlagen ansäugt. Im fernen Afghanistan wurden zur Erinnerung au die Be freiung des Landes vom „kulturellen Rückstand" neue Brief marken im Werte von -tO Pnl herausgebracht. In Tripolis wurden Iubiläumsmarten in acht verschiedenen Farben so wie auch vier neue Flugposimarkeu gedruckt. Finnland, Ru mänien, Oesterreich, Kolumbien, Honduras, Neuseeland, Peru und Lan Lalvator beglückten gleichfalls die Philatcliüenwelt mit neuen Postwertzeichen. Auch in Deutschland sind bekannt lich vor kurzem neue LechS- und Zwölfpsennigmarken er schienen, und die spanische Republik brachte die ersten republi kanischen Briefmarken in violetter Farbe mit der Inschrift „Rcpulice cspagnola" heraus. Und endlich in Frankreich wurden wie berichtet von dem Pvstministerium neue Brief marken herausgegeben. Die bekannte Läerin ist von der fran zösische« Postwertzeichen verschwunden, und an ihre Ltelle tritt jetzt eine Fraucngcstalt, die einen Olivenzweig als Lym- bol des Friedens in der ansgestreckten Hand hält. Ein Meißer gelyncht Im grellen Lichte der Lcheinwerser zahlreicher AutoS wurde von einer wütenden Menge dieser Tage zu Lt. Frau eis iu Kansas ein weisier Gutsbesitzer Richard Read gelyncht. Es war der 10. Akt von Lynchjustiz in der Geschichte dieses Ltaatcs. Bead hatte ein neunjähriges Mädchen, Dorothy Hunter, beiseite gelockt, vergewaltigt und getötet. Er wurde verhaftet und ganz im geheimen in das Gefängnis gebracht, weil man bereits die Erregung des Publikums fürchtete: aber eine grobe Menge von Männern und Frauen ver sammelte sich vor dem Gefängnis, nachdem sich das Gerücht verbreitet hatte, das; der Unhold hier sitze. Die Anstalt wurde gestürmt, die Wachen wurden überwältigt und Read in einen Kraftwagen geworfen, in dem man ihn zn der Ltätle seines Berbrechens führte. Dort wurde er an eine riesige Ulme ge stellt, während ringsum zrrastwagen sich gruppierten, und, ge blendet von dem grellen Lichte der Lcheinwerser, die ans ihn gerichtet waren, wurde er an dem Banm ansgehängt, während die Anwesenden dazu ein schauerliches Konzert mit ihren Hupen vollsührten. Bevor er starb, hatte er noch sein Ver- brechen cingcsiandcn und als Entschuldigung angeführt, er sei betrunken gewesen und habe nicht gcwnsit, was er tue. Eine Der Papst erhält eine Bafllika zum Geschenk Der italienische Staat hat Hem Heiligen Stuhl das Eigentumsrecht an der be- rühmten Basilika San Antonio in Padua übertragen. Sie ist eine der schönsten Dathrdralen der Welt pkot. Verfolgung derer, die an dieser Lynchjustiz beteiligt waren, ist nicht angeordnet wurdet». * Die Familie zu ermorden versucht. Der erwerbslose Lteinarbeiter Erich Lchulz in Grosnnangcrsdorf bei Löwen hat am Mittwoch seine Fran und seine beiden vier- und zehn- jährigen Löhne während sie schliefen durch Axthiebe zu töten versucht. Alle drei wurden schwer verletzt ins Falkenberger «rankenhans gebracht. Die Frau hat schwere Kopfwunden und Verletzungen an der Hand erlitte». Der Täter wurde sestgenvmmen. * Ein Wahnfinniger wirst sich unter den Zug. Ans Ham burg wird berichtet: Zwischen dem Krankenhaus Barmbcck nnd dem Bahnhof Altewöhr spielte sich ein grausiger Vorfall ab. Ein Patient des Krankenhauses war plötzlich vom Ver folgungswahn befallen ivorden. In AnslaltSklcidung entwich der «ranke in einem unbewachten Augenblick nnd lief barfus; durch die Ltraßen. verfolgt von einer groben Menschenmenge. Da der «ranke aber jeden, der sich ihm in den Weg stellte, wütend bedrohte, wagte man nicht, ihn sestzuhaltcn. Der «ranke lief dann ans den Bahndamm, legte sich aus die Kev Vork UmeL Amerikas Präsidentin im Baumwollkleide Um dl« Baumwollindustrle zu fördern und allen Frauen Amerikas rin Beispiel zu geben, erschien die Gattin des Präsidenten Hoover, die den Titel „Erste Ladp Amerikas" führt, auf einem großen Empfang in einem Nleid, das vollständig aus Baumwolle gearbeitet war Schienen und lies; sich von einem Güterzug überfahre,». Er war sofort tot. * Doppelfelbstmord infolge der Wiener Spielerafsäre. And Wien wird nnü berichtet: Die Falschsvielerafsüre tu zwei Wiener Klubs hat bereits zwei Todcsovser gefordert. Der Arzt Dr. Hermann Löwy, Spezialist für Hautkrankheiten und Kosmetik, hat sich mit seiner Gattin in seiner Wohnung vergiftet. Das Ehepaar hat sich gegenseitig Morphiuminjcktiv- uen gegeben, dann ein Lchlafpulvcr genommen und anßer- dem noch den Gashahn aufgedreht, «nrz vor der Tat soll Dr. Löwy von dem flüchtigen Hauptschuldigen, Baron v. Bcrzeviczn, ein Telegramm erhalten haben, das die mysteriösen Worte enthielt: „Schicke 8711, sonst Horoskop böse." Inwiesern dieses Telegramm mit dem Selbstmord des Ehepaares Löwy in Zusammenhang steht, ist noch unaufge klärt. ES scheint, das; Dr. Löwy, der als Spieler sehr aber gläubisch war, von Berzeviczy dadurch in seine Netze gezogen wurde, dab er ihm einredete, ihm das Horoskop für Spieler glück stellen zu können. Das; der Selbstmord Vöwys mit der Lpielerafsäre in Zusammenhang steht, ist zweifellos, denn er erfolgte, als Dr. Löwy bereits eine Vorladung zur gericht lichen Vernehmung in Händen hatte. ES verlautet übrigens, das; der flüchtige Hauptschuldige, Baron Berzeviczy, an der Riviera verhaftet worden sei. * DaS Kasino von Monte Carlo — ohne Dividende. Zum ersten Male in seiner Geschichte sieht sich das Kasino von Monte Earlo auberstandc, eine Iahresdividende zu ver teilen. Die Verwaltung erklärt dies damit, dab im ver gangenen Jahre sowohl die englischen Besucher wie andere Ausländer ausgeblichen seien. In dem am 1. April be endeten Geschäftsjahr war der Reingewinn des Kasinos um nahezu K» Prozent hinter dem des Vorjahres zurück geblieben, und das will etwas heißen, da 1030/31 auch schon ein sehr schlechtes Jahr gewesen war. In den voran gegangenen Jahren hatte das .«asino Dividenden zwischen 100 und 200 Prozent verteilen können. Nicht besser liegen die Dinge bei anderen französischen Sptelkasinos. So sind in Deauville, Le Touguet nnd Biarritz die Einnahmen in den Spiclscilcn zwischen 30 und 50 Prozent zurückgcgangen. * Ein gelöstes Zollproblem. Einer Meldung deü „Ro- botnik" zufolge kaufte ein Warschauer Museum slir seine Sammlung in Aegypten eine Mumie. Als diese im Gdinger Hafen eintraf, standen die Zollbeamten zunächst vor einem Rätsel. Wie sollte man diese seltene Fracht, über die natür lich in Polend grober Lchnhzolliste kein Sterbenswörtchen stand, verzollen? Doch polnische Zollbeamte sind Helle Köpfe. Sie verzollten die Mumie als — Törrftsch. * Zweistöckige Schlafwagen. Das neueste an Beguem lichkeit, das die amerikanischen Bahnen den nächtlichen Reisenden bieten, sind zweistöckige Schlafwagen. Die Pull- manwagen, die zwischen Ncnyork und Akron verkehren, sind jetzt so eingerichtet, das; eine Reihe von Schlafkabinen über der andern liegt. Das „obere Stockwerk" ist mit Fenstern auSgcstattct und ebenso behaglich eingerichtet wie das untere. Tie Bewohner der ersten Etage begeben sich auf geräumigen Treppen zu ihrer Schlafgelegenheit. ES sind kleine LuxuS- kabineite mit allem Zubehör, die hier eingerichtet sind, und die oberen Schlafkabinen sollen besonders bevorzugt werden, weil sie luftiger sind und man bei Tage von ihnen eine schönere Aussicht bat. * „Gesteppte Glasten." Neuyorker ZeitungStnseratcn zu folge haben die Amerikaner ein ebenso wirkungsvolles wie originelles Mittel gesunden, um Glatzen dauernd zn be seitigen: Ein künstlicher Schopf wird dem Kahlköpfigen in die Kopfhaut — eingestcppt. Die Prozedur, die fast völlig schmerzlos sein soll, wird mit einem elektrischen Apparat vorgenommen und zeichnet sich daneben noch durch völlige Unschädlichkeit ans. Die Behandelten sehen so aus, als ob ihnen nie ein Haar gekrümmt wurde. Nur einen Nachteil hat diese Kur vorläufig noch: Sic ist zn teuer: eine „Garni tur" Haare — Farbe natürlich nach Wunsch — kostet »00 bis 800 Dollar. * Sie weift Bescheid. Mar und Lottchen horchen an der Tür, um das Gespräch der Eltern zu belauschen. Angestrengt hören sie zu. Nach einer Weile sagt Lottchen: „Du, Max, sicher ist Besuch da. Ich habe eben gehört, das; Papa zu Mama „Liebling" gesagt hat." boim Woekrol vom borso^on rum KUNgonon Kaikoo Kring» „Wobor's" «ion not^oneikgon Sosckmaelcs-^usgloiek — un«> gik» ouek KNllgorom Xofko« obgoruncloton <-osekma«I« — un«i «iio glviek« küllo vn«i kork« v/I« boim allorborton.