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Ar-Nag.«. UprN 1SZ2 — „Dresdner Nachrichten- — Nr. ISS Sette» Boni Werden unserer Srrikönlgskltlbe Grtnnerunven an -te Zett vor 20« Nähren In der Chronik de» Jahre» 1782 reihen sich Monat für Monat die Nachrichten von dem riesigen Bauschassen anetn. ander, mit dem August der Starke seiner «Neuen Stadt bei Dresden" ihr heutige» «Besicht gab. «Sine Nachricht besagt, daß über rom Arbeiter beschiistigt waren mit «den Pyramiden (Blockhaus), Japanischem Pa- lat», Casernen-, Kirck^en- und ForttficallonS-Bau" in der Neustadt. Man bedenke, in einem Stadtteil, der kaum noch 5000 Einwohner zählte, waren über 2000 Arbeiter tätig. Da gab es keine Arbeitslosigkeit, keine Not und Sor. gen umS tägliche Brot, trotzdem die Steuern hoch waren. Und nicht nur da»: Feier reihte sich an Feier, Grundsteinlegung au Grundsteinlegung. Alle» absichtlich mit grobem Pomp und grober Feierlichkeit aufgezogen. Die Leute sollten etwa» zu sehen bekommen, diese grobe Zett des August«» sollte ihnen in Erinnerung bleiben. Unter allen den Bauten in der Neustadt hat wohl aber keiner die Gemüter der Bewohner so beschäftigt wie der Kircheubau. Di« Gemeinde war mit ihrer Kirche aus» engste verbunden. Ihr Schick sal war da» Schicksal aller. Als im August 1688 der furchtbare Stadtbrand Altendresden größ. tenteilS zerstört hatte, lag auch die Kirche in Asche. Trotzdem der Oberlanbmeister Caspar von Klengel andere Pläne hatte, bau ten die Einwohner zunächst ihr Gotteshaus wieder aus. 1712 und 1718 erhielt die Kirche sogar noch «inen neuen Turm, der im Jahre 1722 erhöht wurde. Der Turmbau war 1730 noch gar nicht fertig und die geleisteten Arbeiten auch noch nicht völlig bezahlt, als dle Verhanb - lungenüberdenAbbruchderKirchebegannen. Der Wiederaufbau der Stadt wurde durch August den Starken energisch vorwärtSgetrteben, und der Klengelschc Gedanke der breiten Berblndungüstrabe zwischen Brücke und Schwarzem Tor sollte zur Ausführung kommen. In diesem Plane lag dies« Kirche mitten aus der heutigen Hauptstrabe. Di« Einwohner schien die» wenig zu stören, denn sie liebten ihre Kirche. Dem Fürsten war sie aber in seinen grob zügigen Plänen ein Hindernis, das unbedingt beseitigt wer den muhte. Die Art, wie August der Starke und sein ge- schickter Gouverneur Graf Äackerbarth sein Ziel er reichte, zeigt, wie damals diplomatische» Geschick und ein gute» Quantum Rücksichtslosigkeit alle Hindernisse zu überwinden verstand. Seit der Fürst zum Katholizismus übergetreten war, wurde sein Tun von der evangelischen Bevölkerung mit großem Mihtrauen betrachtet. So wurde ihnen der wahr« Sachverhalt zunächst gar nicht gesagt, sondern nur, dab «in neuer Friedhof angelegt werden sollt«, weil der alte Platz sür Kasernen gebraucht wurde Daß hier ein neuer Ktrchenbau entstehen sollte, erfuhren sie erst, als schon eine JnterimSktrche durch Pöppelmann gebaut wurde. Diese wurde innerhalb 3X Monaten im Winter 1731/32 sertiggestellt. Sie war im März 1732 fertig. In den nächsten Tagen wurde die alte Kirche abgerissen. Die schöne holzgeschnitztc Kanzel wurde vorsichtig abgenom- men, um in dem Neubau wieder verwendet zu werden. Sie war nach dem Brande von 1688 vom Oberstallmeister von Schleinitz geschenkt worden. Vom alten Kirchenbau vcr- wendete man sür den neuen auch da» schöne Sand- steinportal, da» einst in den nach 1631 neu erbauten Turm geführt hatte und heute nach der Köntgstras, e zu liegt. Auch das übrige Steinmatcrial der alten Kirche sollte den Neubau fördern. D«r Grundstein b«r neuen DreikönigSkirch« wurde am 1. Mai 1782 gelegt. Die Chronik berichtet darüber: «Unten im Grund, ohnweit der JntertmSkirchen, war et» ovaler Tisch mit einem Purpursammtenem Tevpich, der stark mit goldenen Tressen be- setzet, gestellet, auf welchen 2 silbernen Credenh-Tellern eine silberne Kell« und Hammer gelegen, neben solchen da» Käst- gen mit 5 Stück Müntzen und der AugSpuratschen Conf«ssion, so in den Grundstein gesetzte werden sollen. Bey welchem Tische und audgearbeiteten Grundstein 20 Mann RathSwache gestanden. Da alle» im Grunde angelanaet, haben der Herr Appellation» und Ober - Cvnsistorial-Rath U. Schröder (nach dem vorhero von dem Grunde erbauten Chor, welche» mit grünem Tisch behangen, bc» Trompeten und Pauckcn mnsi- ciret worbens vey dem Grundstein« al» Stabt-Syndlcu» die erste wohlgesetztc Rede gehalten." Nach welchem Plan wurde uun diese neue Kirche gebaut? Als Kirchenbaumeister von Ruf kamen zwei in Dresden in Frage: George Bähr und Matthes Daniel Pöppelmann. Bähr, der Dresdner Natszimmermeister, stand mitten tn der Arbeit an der Frauenkirche. Der vielnmstrittene Bau war im Innern nahezu vollendet. Am Aeußeren fehlte noch der obere Teil der mächtigen Kuppel. Aus dem schlichten RatSztmmermeister war der geniale Kirchenbaumeister geworden. Und der Oberlandbaumeister Pöppelmann? In der Friedrich st ädter Kirche und in dem schmucken Ptllnitzer Bergkirchlcin hatte er gezeigt, daß er cS ver stand, mit wenig Mitteln ein echt evangelisches Gotteshaus zu errichten. Sein Ruhm als Äaukllnstler war weit über die Grenzen des Landes hinauSgcdrungen. Das hatte er wohl vor allem dem „Zwingergartenbau" zu verdanken gehabt. Seit dem Herbst 1780 war man in Berlin damit beschäftigt, die abgebrochene Petrikirche an einem anderen Platze nach den Plänen Pöppelmann» zu errichten. Sehr zum Aerger der Berliner, die alle» daran setzten, um dein auswärtigen Architekten seine Arbeit zu stören. Der Bau wurde von August dem Starken sehr unter stützt. Nicht nur das, er seinen vielbeschäftigten Oberland- baumeister 1730 hinschickte und ihn den Plan anfertlgen ließ. Aus feinen Steinbrüchen an der Elbe wurden mit seiner Genehmigung die Sandsteine sür den Bau gebrochen und ans Kähnen die Elbe hinunter nach Berlin geschasst. Da der Fürst den Neubau der DreikönigSkirche bezahlte, da erwiesenermaßen die JnterimSkirche ein Werk PöppelmannS war, wird man annrhmen können, daß auch der Neubau von ihm geplant und auSgesührt wurde. Die Formenspr.iche des Holzmodells im Ltadtmuseum beweist dies und die Akten be zeugen cS. Aber eS ging wohl nicht ohne Reibung. August der Starke hatte SO ooo Taler anweisen lallen für die Neue Kirche und das neue Rathaus. Als der Plan sertig war und der Bau begann, mußten dle Sachverständigen aus der Bürgerschaft seststellen, daß dieser Betrag kaum für di« Kirch« allein auSreichte. Innenplan der Rtrche von George Bähr Blick in da« Holzmodell, da» sich im Stadtmusrum befindet Der RatSmanrermeister Fehre führt« den Ban av», der Natszimmermeister Bähr sollte Decke und Dach au« fertigen. Sei eS nun, dab der Rat Kosten sparen wollte, lei eS, daß er durch seinen berühmten Kirchenbaumeister Bähr den Hof architekten Pöppelmann beiseite schieben wollte: Jedenfalls wurden Im Kircheninnern diePteilerstellungen nicht nach dem Plan PöppelmannS sondern nach dem Vlan BährS auSgesührt. Da der Fürst den Hauptzweck seines KirchcnbaueS erreicht halte, die „Allee" von der Alten Kirche zu befreien, mag er wohl auch absichtlich nicht »n de» Streit der Meinungen eingegrissen haben. Sein Oberland- baumeister hatte sa übergenug zu tun. So unterlag hier Matthe» Daniel Pöppelmann im Kamps« um die Gestaltung der DreikönigSkirche trotz mehrfacher Bemühungen seinem große» Rivalen George Bähr. Seit November 1732 wird in den Bauakten der Name Pöppelmann als leitender Architekt nicht mehr erwähnt. ES ist unbekannt, ob dieser Kamps anch ein persönlicher wor zwischen den beiden Großen des Dresdner Barock oaer ob e» nur die beiden Exponenten waren der gegeneinander stehenden Parteien: Bürgerschaft und Kirchgemeinde aus der einen Seite und Fürst und sein Gouverneur aus der anderen. Alle Beteiligten haben aber de» Bau nicht mehr vollendet gesehen. Turmporral aus dem Jahre da« sich heute an der Westseite der DreikönigSkirche befindet Den bildnerischen Schmuck, der im Aeußeren Nch nur aus dl: Giebelfelder der EingangSseiten beschränkt, der im Inneren aber Im schönen Altar seinen Höhepunkt hat, ver dankt die Kirche dem Hoibilühaucr Johann Bensaml» Thomae. IlQIL. Spuk tn -er Chtkaooer oper Keine gering« Aufregung gab e» kürzlich auf ber Hau», bühne der Cbikagoer Oper. Einige Mitglieder de» Ballett- korpS stürzten verstört und zitternd tn baS Zimmer des Jnspizien'en. Dort erzählten sie, daß aus der HauSbühne unheimliche und unerklärliche Dinge vor sich gehen. Eine rätselhafte Stimme, die aus den dunkle» Gangen komm«, tuse sie immer wieder bet ihren Namen. Bon zwei Kollege^ begleitet, eilte der Inspizient sofort auf die HauSbühne. Die Stimme mar jedoch inzwischen verstummt. Ter In- sptzient war nun der festen Uebcrzeuzung, daß eine Halluzination die Tänzerinnen irregesühr« habe. Noch im Laufe desselben Tages ereignete sich ein ähn- kicher Vorfall. Der Korrepetitor T<Imency hielt eine Probe auf der HauSbühne mit einem Teil des Ballettkorps ab. Dte jungen Damen waren überaus lustig, so daß der Regisseur Shylvn eS für angebracht sand, sie aus,»fordern, einige Minuten still zu sein, da er Weisungen erteilen möchte. In dieser Sekunde hörte man einen sci-arsen Pfiff, der auS einem der vielen abgeschlossenen Kasten, die sich in dem benachbarten Gang auclnanderrethen, zu kommen schien. Dem Pfiff folgte ein zweiter: ja, das rätselhafte Wesen pfiff letzt ganz deutlich eine Arie and einer Oper. Der Regisseur Chylou eilte aut den Gang. Eine Anzahl von Kasten wurde geöffnet, jedoch ohne das geringste Ergebnis. Der Regisieur nahm nun zwei Portier» und einige Bühnenarbeiter zu sich in der Absicht, das rätselhafte Phan tom zu ermitteln. Alle dunklen Gänge wurden abgesucht, insbesondere die versperrten Kasten. Der Erfolg blieb auch diesmal cmS. Kaum hatten sich jedoch die Männer entfern«, zerriß wieder ein schriller Psisf die Stille und bald folgten eintge Takte aus einer Opernarie. Nunmehr wurde von dem Gespenst, das tn der Nähe der HauSbühne geisterte, auch der Direktion Mitteilung gemacht. ES wurde eine llntersuchnng eingeleitet, und jetzt stellte sich bald heraus, daß da« Phantom nicht erst seit einigen Tagen, sondern schon leit mehreren Monaten sein Unwesen treibe. Ein Hilfsregisseur, der sich in der DirektionSkanzlei meldete, machte eine Angabe, dte geeignet erschien, den Fall zu klären. Vor drei Monaten wurde eine Probe in der Oper durch einen traurigen Zwischenfall gestört. Die Mit wirkenden, die aus der Bühne standen, vernahmen plötzlich gellendes Geschrei, dav ans einer Loge von der zweiten Valerie auf die Bühne drang. Zwei Männer eilten sofort in die Loge hinauf. Sie kamen gerade im letzten Augenblick, um einen furchtbaren Unfall zu verhüten. Eine Ballett, »änzerin, dte wenige Tage vorher an» dem Verband der Over entlassen morden mar, war eben daran, sich von der LogenbrUstung tn die Tiefe zu stürzen. Da« Mädchen wurde gerettet. Zwei Tage später mußte sie jedoch wegen Geistes- störnng in einer Irrenanstalt interniert werden. Dte Bedauernswerte ist vor einigen Tagen aus der Anstalt ent- sprungen. Man vermutet, daß sie da» Phantom ist, das sich auf den Gängen hinter der HauSbühne herumtreibt und ihre Kolleginnen durch diese Pfiffe und Seufzer erschreck«. Vor einigen Tagen dürfte sie Nch «n dav Zimmer eines Regisseur» rlngcschlichcn und dort alle Möbel umgcstttrzl haben. Der Operudirektor gab nun dte Weisung, die Bretter der HauSbühne mit Sägespänen zu bestreuen, um aus Gruud der Fußspuren die Identität de» geheimnisvollen Phantoms seststellen zu können. Bücher mb Zeitschriften X Dle Jagdstaffel — «aler« Helmat. Bon Rudolf Stark. (K. F„ Koehler. G. m. b. H., Leipzig.j Rudolf Stark ist etner unserer Besten: tn der Arraslchlacht lührt er eln Geschwader von 23 Flugzeugen gegen den Feind. Ader er will nur einer von vielen seln. Flieger mit Leib und Seele, lunger Mensch, dem die Kameradschast der Stössel zur Heimat wird, di« er im Deutsch land von ISIS nicht mehr findet. Au« den schlichten, warui- emplundenen Dagebuchaiiizetchnungen. die nur da« letzte schwere KrtegSsahr Umlagen, spricht mit überzeugender Ehrlichkeit lühne« Draulgaugertum, vornehme Rttierltchleil. aber auch «eine« Empstn» den sür die unendliche Schönheit der Natur, hoch droben über und zwischen den Wolken, ein Lmpiinden, da« den spateren Maler verrät, der dle lebensechten, künstlerisch bedeutenden Kampsbilder schul, die den Netz de« Buche« noch erhöhen. X Technik der Jugenddramea Goethe». Bon Dr. Wolfgang Martini, Dresden. lBeriag von Hermann Böhlau» Nach folger, Weimar.» Martinis „Technik der Jugenddramen Goethe«" stellt tn dem unübersehbaren Gociheschrtsitum etwa« Neue» und Einzigartige« dar. Do« Drum und Dran der äußeren Etnrtch- tung, da« man sonst unter „Dechntk" versteh«, dient hier nur al» Stoll und Mittel zum Aushellen de« grobenietl» unbewußten künstlerischen Tchöpkunaövorgang». Der Blick sür zahlreiche Fein heiten und Tiesen. üver dte selbst der Kenner meist hinwegzu gehen plleg«, wird geschärft, man versteht den Dichter au» seinem Werk und da» Werk au» der Seele de« Schaltenden. Eine Ber« btndung pbilologilcher und vlnchologtscher Methoden läßt un» einen Einblick tun in di« Gesetze der seelischen Entwicklung de» Dichter« tn den entscheidenden Jahren leine» Werden», in di« Gesetze de« dichterischen Schassen« überhaupt und tu die Gesetze der Inneren Technik de« Drama«. X Männer und Mächte; Hugeuberg. Yon Dr. Vito Kriegs. R. Kittler Beklag. Leipzig, lstt Setten. 20 Abbildungen. Otto Kriegk ist besonder» berufen, dte erst« anthentilche und doch obsek- tiv« politische Monographie Hilgenberg- zu schreiben. AIS leiten der Organisator großer Wahlbewegungen, al» Redakteur und Hauoimttarbeiter aller Kettungen des Scherlverlag« lieht er mit Alsred Hilgenberg sournalistilch und polittlch in dauerndem Kon takt. Er lia« Hilgenberg» Kämple In den letzten Jahren mit erlebt, er hat aber auch ein große« Material da« bisher noch nicht benutzt morden ist. seiner Darstellung zugrunde legen können. So gibt er ein Bild von Hilgenberg, tn dem Biographie und politische Zeitgeschichte ein« geworden Nnd. Er laßt die politischen Grund, ltltze Hilgenberg« zusammen, er zeig! ihr Entstehen, er kämpst lür thr« Durchsetzung. Zulammenlassend nenn» er Hugenber einen Mann, der nicht sür den Geldbeutel, nicht für dte Beauemllchket», londern allein für di« Jugend eine» neuen Deullchlan» kämpst nnd über di« Gegenwart hinweg den Blick stet» aus dte gukunjt gerichtet hält. X Die Zukunft de» Kapitalismus von Werner Som bart. «Verlag Buchholz L Keißwange, G. m. b. H„ V«rlln-Sharlo«t»n- burg S t X Garten.JahreSplan und Immerwährender Garleukalender tFranckhsche BerlagShandkung, Sluilgarlj Da» ist ein übersicht licher. klarer und dabei ungemein instruktiver Plan, der fedem, der «inen Garten besitzt oder zu pllegen ha«, aul »inen Blick jederzeit anqtbi, wa« er >ür Irden Mona» zn tun hat nnd wie er e» anpacken muß. Der Garten-JahreSplan fei besonder» allen Schrebergärtnern und Siedler» empfohlen. daß baS Bild über die Lage im deutschen Buchhandel keine lichten Farben aufweisen kann. So bekunden anch alle zur Verfügung stehenden Zahlen ein merkliches Nachlassen der wirtschaftlichen Ergebnisse gegenüber dem Jahre 1080. Bet ständigem Absahrückgang, bei zunehmender Verknappung de» Betriebskapital» hat Nch der Verlag aller Zweige weitere Beschränkungen tn ber Neuprodnktton ausericgt. Die Ge- samtzahl der Neuauflagen ist von 26 061 im Jahre 1030 auf 24 074 im Jahre 1081, d. h, um rund 11 Prozent, zurück gegangen lgcgeuüber dem Jahre 1026 mit 81805 um etwa 28 Proz. und dem Jahre 1018 mit 85 078 um rund 50 Proz.l. Fast da» gleiche Ergebnis bringt ein Vergleich der Neu- yeiten, 1080: 15 871 und 1031: 11707 (Rückgang von etwa 12 Prozents. s Sine neue Durchquerung der arabischen Wüste. Nachdem baS Nub' al Khaki, da» „leere Gebiet" der arabi- schen Wüste, vor Jahresfrist von dem Engländer Bertram Thoma» tn einer aufsehenerregenden Reise zum erstenmal durchquert worden war, ist fetzt dieselbe Tat von einem anderen Engländer, dem hervorragenden Kenner Arabien», St. John Philby, vollbracht morden. Philbn, der ein bc- sonderer Vertrauter de» Wahhabitcnköntgs Ibn Saud ist, erhielt von diesem Herrscher alle Unterstützung und brach Anfang Januar mit einem Dutzend besonders ausgewählter Araber und einer Karawane von vorzüglichen Kamelen sowie mit Proviant sür 4)4 Monate von Hasa im Nord- osten Arabiens auf und ist jetzt, wie au» Kairo berichtet wirb, in Mekka angelangt. Er beabsichtigte, über die Jabrin-Oase das Nub' al Khali von Osten nach Westen zu durchqueren und die Ruinen der alten Stadt Nbar zu er- forschen. Wie seine Ankunft tn Mekka beweist, scheint er aber einen mehr nördlichen Weg gewählt zu haben. 4* Sie hat noch Dickens gekannt. Die Slieste Frau England», die 106jährige Aarabella Bribgman, ist zu Win», sor gestorben. Sie war vor 60 Jahren »um lebten Male in London, gerade, als Charles Dicken» dort seinen lebten Vortrag hielt. Sie hatte keinerlei Sympathien für den modernen Komfort. In Ihrer Wohnung gab cs weder Ga» noch Elektrizität. Sie ließ sich auch niemals pholo- graphieren, aber Ne trug immer noch di« Mode des Jahres 1850, so daß Ne kür die Photographen ein tnterestanteS Ob. fekt gewesen wäre. Sie gab natürlich auch niemals ihr wahres Alter an.