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FrrNag. 22. «pr« 1SS2 ^Dresdner Ilachrtchst»''— Nr. ISS Sette 11 SmMt MeMerbergen ein dcuIschrS Gut Es sind jetzt erst reichlich ein Dutzend Jahre her, daß der Retchsverbanb sllr Deutsche Jugendherbergen gegründet wurde <2. November 1910). Aber viel älter als die Organt» sation ist der Gedanke, durch die Schaffung von Jugend herbergen der wandernden Jugend Stützpunkte zu errichten, und noch viel älter, la eine Eigenart von uns Deutschen, ist der Wandertrieb und bas Wandern selbst. Daß die Sehn- ncht nach draußen, nach Rückkehr zur Natur, ganz besonders tark in den Großstädten, in den gewaltigen Jndustrteorten st, braucht niemanden zu wundern. Im rheinisch-westfäli- chen Industriegebiet hat denn auch der NeichSverband für Deutsche Jugendherbergen seine erste Wurzel geschlagen. Dort lernte der Lehrer Richard Schtrrmaun, noch heute der 1. Vorsitzende des NetchSverbanbS für Deutsche Jugend herbergen, das WohnungSclend tn seiner gesundheits schädigenden und entsittlichenden Einwirkung aus die Jugend kennen. Das Großstadtelcnd führte ihn zum Jugendwandern. Aber je mehr das Jugendwandern anschmoll, um so mehr häuften sich die Schwierigkeiten des UebernachtenS. Da kam Schtrrmann gelegentlich einer Wanderfahrt beim Vorüber- wandern an einer ferienstillcn Schule der Gedanke, diese Räume HerberaSzwecken dienstbar zu machen. Seine An regung fiel aus sruchtbarcn Boden, und im westfälischen Sauerlaud und Rheinland entstanden 1010 die ersten Her- bergen in Altena durch eine Beihilfe der Stadt, tn Radevorm wald durch die Schenkung eines Fabrikanten, und in Her- scheid durch eine Spende Krupps. Schirrmann dachte an fänglich nur an die Schaffung von Volksschülerherbergen zur Ergänzung der schon bestehenden Studenten- und Schüler- Herbergen. Als nun aber auch Schüler von Mittel- und Hochschulen, Fortbildungsschlller, Schulklassen und die wetb- liche Jugend in steigendem Maße um Ausnahme in den neuen Herbergen nachsuchten, taufte Schirrmann seine Bolksschul- herbergen tn „Deutsche Jugendherbergen" um. Aus der Tagung für Volks- und Jugendsptele tn Heidelberg 1918 wurde er mit der Ausarbeitung von Richtlinien zur Schaffung von Jugendherbergen im Reiche betraut. Der Krieg machte zunächst bte Ausführung des Gedankens unmöglich, aber kaum, daß er beendet war, gtng'S an die Arbeit, der „Haupt ausschuß für Deutsche Jugendherbergen" wurde gegründet, der Name später tn „Verband" und 1928 tn „Reichsverband" für Deutsche Jugendherbergen umgeändcrt. Das Jugendhcrbergöwcrk hat sich seit seinen Anfängen, also im Lause von über 20 Jahren, gewaltig auSgebrettet. Deutschland wurde mit einem Netz von rund 2200 Jugend herbergen überzogen, bte im vergangenen Jahre über vier Millionen Uebernachtungen zählten und damit zum größten und zugleich billigsten Gastgeber tn Europa geworden find. Ihr Zweck ist der Dienst an der Jugend, die wandersroh und wanderstark gemacht werden soll. Aus dem Elend und dem Häuserdruck der Großstadt sollen sich Jungen und Mädchen hinauSsinden in die freie Natur und lernen, baß I fern von der künstlichen Ferttgwelt der Stadt mit ihrem Maschinengetrtebe, ihrem Rennen und Jagen nach vermeint» lichem Glück und Vergnügen dort draußen im Grünen eine andere Welt zu finden ist, die noch ihren Frieden und Feter- ! abend nach des Tages Mühen kennt. Hier ist jeder Atemzug ein quellsrtscher Labctrunk. Da braucht kein kluger Gelehrter vom Segen des Sauerstoffs einen Vortrag zu halten. Wanderer sind von jeher Heimatsucher und Hetmatftnder ge wesen, und die Jugendherbergen sollen schon in unseren Jüngsten die Liebe zur Heimat, zum Vaterland wecken. Sie sollen ihnen serner das Gefühl übermitteln, daß wir alle Glieder eines einzigen Volkes sind und daß es tn der Jugend herberge keinen StandeSunterschied, keine parteipolitische Trennung, keine Konfessionen gibt. Vom Wanderkamerade» soll der Weg zum Volksgenossen führen. Also ein Werk für die deutsche Jugend, das Anspruch daraus erheben darf, ein werdendes Volkswerk zu sein. Aber wie so viele Kulturgüter unseres Volkes, so ist auch diese» infolge der wirtschaftlichen Not tn Gefahr. Die deutschen Jugendherbergen, bisher freudig und gern gefördert von be hördlichen und privaten Stellen, auch sie haben unter den Rotstiften der Sparkommissare in den Ländern, Provinzen und Gemeinden bedenklich zu leiden. Das ist um so trauriger, als den Jugendherbergen tn der heutigen Notzeit die wichtige Aufgabe zugefallen ist, der wandernden Jugend den Weg tn die Natur offen zu halten, der für sie ein Weg zur Wieder gesundung an Körper und Seele, zur Beruhigung und zur Besinnung ist. Wandern ohne das Vorhandensein eine möglichst dichten Netzes guter, einfacher und billiger Jugend herbergen ist aber heute nicht möglich. Dazu kommt noch die wichtige Betreuung der erwerbslosen Jugendlichen, bet der die Jugendherbergen unschätzbare Dienste leisten können. Soweit also jemand tn der Lage ist, — und tn bescheidenem Maße ist das jeder —, muß er das seine dazu beitragen, daß das Bestehende erhalten bleibt, nach Möglichkeit sogar weiter auSgcbaut werden kann. Die Selbsthilfe des ganzen deut schen Volkes, nicht nur der JugendherbergSsreunde, muß das deutsche JugendherbergSwcrk über die schwere Zett htn- wegbrtngen. Wenn deshalb der NeichSverband für Deutsche Jugendherbergen am kommenden Wochenende l17.?24. April) im ganzen Reich dnrch seine Gaue und Ortsgruppen sowie die Jugenbverbände einen allgemeinen Reichsopser, und Werbctag für die deutschen Jugendherbergen durchführt, sollte niemand zurückstehen und glauben, bas ginge ihn nichts an. Zu sammenstehen und helfen muß die Losung heißen, denn die Er haltung und der Ausbau dieses Werkes ist nicht allein eine Sache des guten Willens, sondern auch geldlicher Opfer. Und da die Behörden nicht Helsen können, weil die öffentlichen Kasten leer sind, muß eben das Volk selbst tn allen seinen Schichten für eine Sache etntreten, die der Jugend und damit der Zukunft unseres Vaterlandes dient. Die Aahresaebeit -es DKfL. Der Dresdner SauptauSfchuß für SetVeS- ttvuugen begann sein« Jahreshauptversamm lung am Mittwoch im Stadtwaldschlößchen mit dem Arbeitsbericht über das verflossene TätigkeitSjahr durch den Mund seine» 1. Vorsitzenden Dr. Thiemer. Nach besonderen Grußworten an die Ehrengäste, lo Stadt rat Dr. Redder, Stadtverordneten Elschner und Ge heimrat Pros. Dr. Hueppe, zugleich an den früheren Vorsitzenden Ziegen fuß, gedachte Dr. Thiemer zunächst des dahingegangenen früheren Schutzherrn des Vereins für Vaterländische Festspiele, d«S Königs Friedrich August, dessen Tod mit Erheben von den Plätzen geehrt wurde. Wettere Worte widmete Dr. Thiemer dem ausgeschtedenen Ehrenmitglied Oberbürgermeister Dr.-Jng. h. c. Bltther und begrüßte zugleich als neues Ehrenmitglied des DHfL. Ober bürgermeister Dr. Külz. Ehren- ermähnte er weiter di« Verleihung -er Adlerplakette deö DNA an den früheren Vorsitzenden Ziegen fuß und berichtete, daß der DHfL. im August dieses Jahres als eingetragene Genossenschaft aufgelöst werde und der Umbildung in einen eingetragenen Verein dann nichts mehr im Wege stünde. Die Ehrennadel des DHfL. sei an Direktor C. Schneider und Arthur Wirth, beide vom Kcglerverband, verliehen worden. Weiter wurde über die Verteilung der städtischen Mittel im Betrage von 2250 Mark gesprochen und von einer Neuerung Kenntnis gegeben, daß künsttg im NatSauSschnß für Leibesübungen die Verbände gemäß ihrer Mitglicderstärken Sitze erhalten werden, also jetzt der DHfL. 7 und das Arbeiter-Turn- nnd Sport-Kartell 5. Nach besonderer Betonung dieser endlich als gerecht empsnndencn Regelung wurde Einspruch gegen die Bezeichnung des Baues „Sonderschau, das Kranken haus" al» Sporthalle erhoben und von der Eingliederung des Amtes für Leibesübungen in das Schulamt Kenntnis genommen. Die Zahlen der Prüfungen auf Abnahme des Sportabzeichens wurden mit 1187 für die DT. und 805 für den Gau Ostsachsen im VMBB. benannt. Weiter wurde von Lehrgängen berichtet, die dank dem Entgegenkommen der Acrzte SanitätSrat Dr. Linow und Dr. Schubert doch hätten abgehalten werden können, »nd schließlich »och einmal darauf hingewiescn, daß der DHfL. mit seinen 21 Verbänden trotz äußerster Einschränkung der Mittel und trotz aller Not der Zeit seinen Arbeitsplan er- solgrcich habe durchführen können. AIS BcitragSeinheit wurden diesmal 15 Mark für das Mitgliedertausenü fest gesetzt. Den Kassenbericht erstattete Konrektor Sp or dert. Er wurde nach Anhören der Rechnungsprüfer gut geheißen »nd dann dem Gesamtvorstand Entlastung erteilt. Die Neuwahlen vollzogen sich schnell und ergaben ein- stimmig bei 19 erschienenen Verbänden mit Insgesamt 79 Stimmen als 1. Vorsitzenden Dr. Thiemer (DT), als 2. Vorsitzenden Stadtbauamtmann Hunger sGau Ost sachsen), als dritten und Vorsitzenden des Arbeitsausschusses OberverwaltungSlnspektor Haufe (BDN). Das Amt beS 1. Schatzmeisters erhielt Konrektor Sp ordert sKegler- verband), das des zweiten Mühle sBoxergruppe). 1. Schriftführer wurde Eberhart lArbcitSgemernstbast koiiscssionellcr Verbände für Leibesübungen), zweiter Dr. T ch u m ann lTchwimmcrgrnppe). Beisitzer sind Studienrat Thiele tSchüiergruppe) und Müller lNnderergrnppe). Nach DankeSwortcn aus der Mitte der Versammlung für die Tätigkeit des Vorstandes nahm Dr. Thiemer in länge ren Ausführungen und in Anlehnung an den Jahresbericht zu der Verteilung städtischer Mittel an den DHfL., den Ortsausschuß der Jugenbverbände und den Verein Nir gmn- nastische Körpcrbilbung Stellung und bewies an Hand schriftlicher Unterlagen, baß hier Aenderungen vorgenom- men werden müßten. Stadtrat Dr. Red der gab hierzu Erklärungen ab und sicherte eine gerechtere Mittelvertet- lung zu. In einer kurzen Sitzung konstituierte sich hierauf fahungSgemäk der Vorstand neu. In der darauf folgenden Versammlung beS Arbeitsausschusses de» DHfL. berichtete der Vorsitzende Hauke über bte Festlegung der VeranstaltungStermtne. die Gebührenerhebung für Turn- und Sportabzeichenprüfungen, über das Handbuch des Jahres 1982, das wieder erscheinen solle, nnd über die Lehrgänge, die man ebenso wieder abhalten werde. Montreal hat besonnen - Stuebecke mit DeelerS Das SachStagcrennen zu Montreal hat jetzt begonnen und verzeichnete am ersten Tage einen guten Bestich. Deutschland vertritt Stnrbecke, der mit dem Belgier Declerck eine Mannschaft bildet, die sich zunächst den dritten Platz sicherte Der Stand des Nennens war nach fünf Stunden: 1. Mc. Namara—H. Horan 9 Punkte; ein« Runde zurück: 2. Letourueur—Lepage 28 P^: 8. S t u e b e ck e — Declerck 14 P.; 4. Eroßlen—Bartell 4 P. Die anderen sieben Paare lagen zwei »nd drei Runden zurück. Berlin-Kotlbus-Derltn verlest Das für den kommenden Sonnlag ausgeschrieben« klastische Bundesstrapenrennen Vertin—KottbuS—Berlin, sür das bereits mehr al» S0O Meldungen eingegangen sind, muht« au» Rücksicht auf di« Preußenwahlcn um eine Woche auf den 1. Mat ver schoben werden. * Die zweite Staupe -er Nadrundfahrt um Piemont von BIclla nach Alessandria über 192 Kilometer gewann Mene- gazzt in 5 :48 :85 im Endspurt gegen Giuntelli, Graglia und 38 wettere Teilnehmer. von Morgen tn Rom Ein großes Automobilrennen wird am kommenden Sonntag auf der Automobilrennbahn bet Rom zum AuStrag gebracht, bet dem auch der bekannte deutsche Renn fahrer von Morgen mit einem 2800-Kubikzentimeter-Bugatti am Start erscheinen wird. Die Beteiligung ist wieder ganz großartig ausgefallen. Fast alle Rennfahrer, di« tn Monte Carlo am Start waren sind auch in Nom. So nennen wir die Bugattisahrer EHIron, Varzi, Czaikowskt. die Alfa- Romeo Fahrer Zehcnder, Tarussi und die Maseratifahrer DreyfuS, Fagtolt und Ruggeri. Reue Mel-unven für -te Avus Die Meldeltste für das am 22. Mai stattfindende ADAC.-AvuSrenneu der Automobile vervollständigt sich allmählich. Für die große Klasse, tn der bekanntlich der Weltrekordmann Campbell an den Start geht, nannten jetzt noch Kotte sDreSden) aus Maserati. Prinz zu Lctningen auf Bugatti und Jcllcn auf Bugatti, in der kleinen Klasse stehen bisher Stetnweg (München) auf AmUcar, Bauhoser lMttnchen), StmonS lBerlin) auf DKW-, Brude» lBreSlau), Dr. Niste (Solingen) auf Bugatti, Kohlrausch (Eisenach) aus BMW. und Täuber (Zürich) auf Alfa Romeo. Sin motorfportliches Ereignis für -aS Overer-sebtrge Wie un» mttgetellt wird, veranstaltet der Sutoklub Obererz- aebtrae ADAS, anläßlich eine« grobangelegten Erzgebirgtsche» Mustksestc», sür da» dl« Stadt Annabera und di« Mittel deutsche Rundsunk-AG. Leipzig verantwortlich zeichnen und »n desten vollem Gelingen namhaft« Solisten und da» Leipziger Sin fonieorchester beitragen werben, «ine Strahl«,fahrt über die Berge des vbererzgebirge» ,«» Srzgebirgtsch«, Mnfiksest in Annaber, aw 7. nnd 8. Mat. Der Sutoklnb Vbererzgebirge ADAC, hat »tt seinem neuartigen Gedanken, der der antomobilisttschen Er schließung de» Erzgebirge» gleichzeitig dient, allenthalben Anklang gesunden, so dab mit einer sehr starken Beteiligung gerechnet werben kann, zumal i«bem Fahrer «Ine künstlerische Plakette winkt auch dann, wenn er sich nur zu der vorgeschricbenen Zett am Ziele aus dem Pöhlberg «intrdgt, während denen, die die «er- tnngSstreck« über den AuerSberg — Scheibenberg — Fichtelberg— Bärenstein — HIrtsteln — Schwarzenberg und die Greifenstein« absahren, wertvoll« Preise und Ehrenpreise winken. Welter« Ein zelheiten besagt die Ausschreibung. Vereins GerSte- uns FreiübunvS Wetturnen Sonntag, den 24. April 1SS2 Da bekanntlich gerade bi« Winterszeit durch ihr Hallen turnen mehr sür Geräteübungen geeignet ist, pslegt der ADV. bet Frühiahr»beginn sein« Mitglieder auf ihr SSnnen durch ein groß angelegte» und vielseitige» Wetturnen zu prüfen. So ist auch tn diesem Fahre an oben genanntem Tage ein Wellurnen sür alle Altersstufen beiderlei Geschlecht» sestgesetzt worden, besten Besuch nur empsohlen werden kann, da mit einer großen Be teiligung gerechnet werten kann. Die Wettkämpfe beginnen vor- Die Hausfrauen begrüßen unsere Neuerung! GpelfeNe in handlichen Flaschen mit Schraubverschluß «Bequeme» sauber« Handhabung in der Küche. — Damit ist die FlaschenSl-Frage neuzeitlich selbst. Unsere Kalkulatlons-Methode ermöglicht niedrigste Preisstellung. — Die Hausfrau wird bald von dem Vorteil d«S FlaschenöleS überzeugt sein. Drei Sorten Oel in drei Grötzen Reines Olivenöl . Flasche (450 Gramm) 90 Extrafeines Tafelöl Flasche (450 Gramm) 55 H Prima Salatöl. . . Flasche (450 Gramm) 44^ Flasche (145 Gramm) 35 -- Flasche (145 Gramm) 25^ Flasche (145 Gramm) 22 Flasche (SO Gramm) 85-- Flasche (SO Gramm) 20«) Flasche (SO Gramm) 16«) Unsere Schraubflaschen kaufen wir mit 5 -- zurück. — Auf vorstehende billige Preise S'/, in bar am Jahresende. SO Dresdner Verkaufsstellen und in der Lebensmittel-Abteilung im Kaufhaus Renner und Reka.