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Wben-Aussabe «Ma,, IS. «M 1WS kN Abrüstung in Etappen vorgeMlagen Mark Krim an Snrmrs MaKnatmn Drahtanlchftft! RaAUchl«« »r««d«« Sernwrecher-Lammklnummki: »»»«> «u, I»r Rachlgelpräch«: R-.-vOlt SchUftleftung u. Haupi«kIchLIUfleN«: Dr««dk»-U. l, Mlw<nlliaß« »8/«» Druck o. «Klag': Llepfch a Richard«, Di-Idrn. Poftlchkck.aw. »OS« Lrrtdrir Rachdruck nur mit drull.QurUrnangab« <Drr«dn. Rachr.I julälftg. Unverlangt« Schriftllück« werde« nicht autdewahrl Die Anterrebunyen des Reichskanzlers Von uuaorvm uaod Vvuk voksauckkou 1V.-A.-8ouckor- dorlodtorataktor Gens, 18. April. Sonntagnachmittag eröffnete Reichs kanzler Dr. Brüning in Begleitung des Staatssekretärs n. Bülow die neuen internativnalen Besprechungen durch einen Besuch bei dem amerikanischen Staatssekretär S t i m s v n in der Billa, die der Amerikaner sich hier nahe am See gemietet hat. Die dentsch-amerikanlsche Unterredung dauerte etwa eine Stunde. Schon die Tatsache dieser schnellen und ariindlichcn Fühlung- nahmc der beiden in Gens neuen Staatsmänner, deren Wirken daher mit besvndercr Aufmerksamkeit betrachtet wird, hat alle Delegationen und Journalisten hier lcbhast interessiert und das Rätselraten über den Inhalt der Untcr- rebung schon in Gang gebracht. Es ist aber vorläufig Ge heimhaltung verabredet. Aus gewissen Anzeichen kann man indes schlichen, da» die W i r t s ch a s t s s r a g c n — auch unter Berücksichtigung der bevvrsichenden Lausanner Konferenz — im Vordergrund dcS Meinungsaustausches standen. Weiter ist vorgesehen, das; Dr. Brüning morgen den britischen und den italienischen Anftenmtnistcr sprechen wird. Außerdem ist ein Besuch des dänischen Außenministers beim Kanzler angckündigt, der handelspolitischen Fragen gilt. Im Lause der Woche sollen Verhandlungen der führen, den Staatsmänner in gesellschaftlichem Rahmen statt finden, aus denen der Faden wcitcrgcsponncn wird. Vielleicht wird auch Tardicu Dienstag wieder in Genf sein. Leider ist man über den Termin der Ankunst Mac donalds noch ziemlich im unklaren. Heute wird hier der 20. ----- oder 22. April genannt. Mussolini über sie Donausrave Paris, 18. April. Mussolini vcrösscntlicht in der „Agencc Economique et Financicrc" einen längeren Artikel, in dem er sich eingehend mit der Frage der wirtschaftlichen Vereinigung der Donau st aatcn besaht. Italien fei der beste Kunde Südslawicns und sühre von dort nm saft 50 vom Hundert mehr Waren ein als Südslawien aus Italien be ziehe. Jeder Vorschlag, der daraus htnanSgehe, die wirt schaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern zu ändern, könne sich daher nur zum Schaden Südslawicns auswirken. Auch Oesterreich, Ungarn, Rumänien und die Tschechoslowakei führten sehr viel mehr Waren nach Italic» aus als sic von dort bezögen. Troh dieser für Italien un günstigen Auhcnhandelsbilanz, die sich iährlicb in einem riesigen Fehlbetrag ansdrücke, sei die italienische Negierung bereit, an geeigneten Vorschlägen mitznarbctten, um den Donaustaatcn den wirtschaftlichen Aufschwung zu ermög lichen. Als neuen Beweis für diese Haltung habe Italien bereits eine Reihe von Finanz- und Handelsabkommen ge schlossen, die geeignet seien, den betreffenden Staaten in ihrer wirtschaftlichen Notlage zu Helsen. Holland und Schweden den Mut, BeneschS unaufrich tiges Objekt abzu lehnen, da es keine fühlbare Ab rüstung sichere. Auch Nadolni) lehnte selbstverständlich den durchsichtigen tschechischen Antrag ab; er sei ihm nicht klar und konkret genug. Ans dieselbe Linie stellte sich Litwinow. Vs bleibt aber gleichwohl die be denkliche Tatsache bestehen, dah Deutschland durch die vor angegangene Erklärung Nadolnus sich dem Grundsatz, Etappen für die Abrüstung sestznsctzcn, wesentlich angenähert hat. Nun könnten wir es erleben, dah selbst das unbefrie digendste Ergebnis der Abriistungökonscrcnz als »erste Etappe" frisiert werden würde. Darauf deutet auch eine lange Rede des Berichterstatters der Konferenz, Benesch, hin, in der dauernd von einem Kompromiß die Rede war, der zwischen den 54 Staaten eben gesunden werden müsse. Man müsse auch bescheiden sein, meinte dieser führende Mann. Einen besseren Agenten kann sich Frank reich nicht wünschen! Der tschechische Antrag wurde einem Rcdaktionskomitee überwiesen, das heute nachmittag znsammcntritt. GegrUnöet 18S6 «ezllgl-WM r«i täglich zweimalig«« Zustellung monatlich 8.80 Ml. (elnlchllebNch 70 Psg. für DrLge«- lohn), durch Postbezug ».«0 Ml. etnschNebUch b« Psg. Postgebühr lohne Postjustellungtgebührl bet 7mal wöchentlichem verland, lttnzelnummer 10 Psg. «nzetgenpreise: Die etnlvaltlgc 80 mm breit« Zeile 3b Psg., sür au«wärt« «0 Psg., di« »o mm breiie Reklame,eile 700 Pig., außerhalb SbO Psg. abz. arisenabschlag It. Laris. gamilienanzcigen und Eteilengeiuche ohne Rabatt lb Psg., ««her. halb »b Psg. cisertengebühr 80 Psg. AutwSrltge Aufträge gegen Borautbkjahlung. MlNeilburli-SIrrlitz «egen das SA.« Berdel ReustreUtz, 18. April. Die Mecklcnbnrg-Strellhcr Negie rung, die sich aus einem deutschnatioualen Minister nnd einem nationalsozialistischen Staatsrat zusammensetzt, pro- testiert In einem Rundschreiben gegen das Verbot der SA.- und SS.-Formationen, bas sie völlig ein fettig Was wird die RrichSregicrung weiter «an? Wuppertal, 18. April. In Elberfeld sprachen in einer Massenkundgebung der NSDAP, der braunschweigische Mi nister KlaggcS und NeichSorganisationslcitcr Straher. Beide Redner befaßten sich eingehend mit dem SA.-Verbot. Klaggcs erklärte dieses Verbot als einen Beweis dafür, daß die heutigen Machthaber ihrer Kraft nicht mehr trauten. Die Hoffnung GroencrS, die Partei durch dieses Verbot nachhaltig zu schädigen, sei völlig illusorisch. Wen» er als braunschweigischer Innenminister das Verbot auch in Braunfchwetg dnrchgcsührt habe, so sei das nur ge schehen, um dem General Groeucr nicht Gelegenheit zu geben, Braunschweig zu erobern. Die NSDAP, sei gespannt darauf, wie nunmehr nach dem Brief Hindenburgs die NeichSregicrnng gegenüber anderen politischen Organifationcn vorgchcn werde. Davon werde die Partei ihre ganze Haltung in dieser Angelegenheit abhängig machen. Genf, 18. April. Die Abrüstungskonferenz, oder viel mehr ihr Hauptausschuh, trat heute von neuem in eine Gencralaussprachc über die G r u ii d c l e m e n t c der Ab- rttstungSsrage ein. Deutschland war — was im Publi kum eine gewisse Enttäuschung hcrvorrics — noch nicht durch den Kanzler, sondern wieder durch den ständigen Delegierten, Botschafter Nadolny, vertreten. — Auch Stimson, der leicht erkrankt ist, war nicht anwesend, sondern überließ Gibson die Vertretung. Für Italien nahm Grandi, für England Simon teil. In seiner Eröffnungsansprache wies Henderson darauf hin, dah man sich nun einmal darüber schlüssig wer den müsse, ob die Niistungssestsetzung — oder -Verminde rung — durch ein einziges Abkommen oder in Etappen, bzw. nach welchen Methoden, erfolgen solle. Dann erhielt Nadolnn das Wort. Er las eine kurze französische Rede ab, die noch einmal einige Deutschland besonders am Herzen liegende Punkte unterstrich. Deutschland könne sich nicht mit einer Stabilisierung der Nüstungeil absinden, die auch dem Artikel 8 des Paktes widersprechen würde. SS müsse aus einem entscheidenden Schritt und aus einer wesentlichen NiistnngSverminderung bestehen. Niemand könne die Verantwortung übernehmen, das zu verhindern. Nur so fei auch eine weitere Entspannung »nd eine finanzielle Erleichterung denkbar. Wenn man in Etappen vorgchcn wolle, so müsse schon die erste Etappe sehr beträchtlich sein. Natürlich dürfe die NüstungSverminderung nicht einfach in cchanisch sein, da einige Staaten ihre Nüstnngcn schon weiter herabgesetzt hätten, als Artikel 8 vorsehc. Deutschland ver lange ein individuelles Vorgehen, das allen Verhält nissen Rechnung trage. Die deutsche Abrüstung zeige, wie schnell «nd wie weitgehend ein Land entwaffnen könne. Sic gebe ein Beispiel für alle. In wenigen Jahren habe Deutschland sein ganzes mili tärisches System «mgcwandclt, habe seine Armee aus ein Achtet, seine Flotte aus ein Zehntel verringert, habe enorme Mengen von Kriegsmaterial zerstört, darunter allein 15 7NN Flugzeuge. Bei ernstem Willen müsse AchnlicheS auch in anderen Ländern möglich sein. Nadolnn faßte dann nochmals den deutschen Standpunkt dahin zusammen: Man müßte den Gedanken einer ein fachen Rüstungobegrenzung fallen lassen und statt dessen mit Energie an die Herabsetzung der Rüstungen auf «inen möglichst niedrigen Stand Herangehen. Die Aus führung dieses Grundsatzes mühte dann in festgelcgtcn, möglichst nahe aufeinanderfolgenden Etappen vor sich geben. Die Rede enthielt wesentliche und richtige Teile des selbstverständlichen deutschen Standpunktes. Man vermißt nur jede Erwähnung des Grundsatzes der Gleichberechtigung nnd der gleichen Sicherheit und die Klarlegung der Unhaltbarkeit eines Zustandes völliger Schutzlosigkeit sür einzeln« Länder, überhaupt eine Be tonung der moralischen «nd psychologischen Grundlage unserer Forderungen. AN das müßte in jeder deutschen Rede wenigstens an tönen, auch wenn es noch nicht aus der Tagesordnung steht. Schließlich mußte auch die doch allzu leichte und vor behaltlose Zustimmung Nadolnys zu einer NüstungSver minderung in Etappen e r st a n » e n, die für Deutschland schon deshalb sehr bedenklich wäre, weil sic natürlich jeder Verschleppung Tür und Tor öffnen kann. Wie stellt man sich bet der deutschen Delegation die schnellste Herbei führung eines tatsächlichen, fühlbaren, vergrößerten Schutzes für unsere Grenzen auf diesem Wege vor, der -en Ab- rüstungSsa b o t e u re n nur zu bequem sein kann? Wenn die Abrüstungskonferenz nur mit Festsetzung einer ersten Etappe für die Abriistungsvermiuderung enden sollte — die selbst, wenn sic aufrichtig gemeint wäre, zweifellos n n - beträchtlich sein würde —, so hätte Deutschland bet der gewaltigen Spanne der Machtvcrhältnisse weitere lange Jahre fast völliger Schutzlosigkeit vor sich. Wlr müssen daS große Ziel: denkbar schnellste Herbei, führung gleicher Sicherheit sür alle Staaten, immer wieder in den Vordergrund stellen «nd dürfen unS davon nicht abdrängen lassen. Dah man im gegnerischen Lager gerade die Vorteile des Weges „in Etappen" erkennt, zeigte sofort ein nach der deutschen Rede eingebrachter tschechisch-belgischer An trag, den einige andere kleinere Staaten unterstützten, wo nach ausdrücklich festgelegt werden soll, dah sich jede Ab- rtistnngSvermtnderung nur in Etappen vollziehen könne. Nach Begründung dieses Antrages durch -en tsche chischen Redner, die auch einige freundliche, aber unverbind liche Worte für die deutschen Anregungen enthielt, unter stützte — ebenfalls bezeichnenderweise — der Franzose Paul Boncour in kurzer Rede den Vorschlag der Tschechen, wobei natürlich wieder da» Mort Sicherheit siel. Auch das mühte un» zu denken geben. Während die Schweiz den Tschechen und ihren Gefolgsleuten -«stimmte, fanden nennt. ES könnte, so heiht cs, aus dem Verbot ein ord, n n n g s w i d r i g e S Verhalten der genannten Organi sationen innerhalb des Landes Mcctlcnburg-Strelitz ge schlossen werden. Das Gegenteil sei der Fall. Ihr Auf treten gegenüber den Behörden habe keinerlei Veranlassung zu Besorgnissen gegeben. Das sei auch aus der Konferenz der Innenminister der Länder am 13. April ausdrück lich h e r v o r g c h o b e n worden. Trotzdem sei aus Grund eines ausdrücklichen Ersuchens des NeichsinncnministerS gemäß 8 2 der Verbots-Verordnung den örtlichen Behörden die Sicherstellung der zur Zeit der Auslösung im Besitz der aufgelösten Organisationen oder eines ihrer Mitglieder be findlichen Gegenstände ausgcgcbcn worden. MsMste «WM - AM Erkrankungen Hamburg, 18. April. Ans dem bet den Landungs brücken in Harburg liegenden Dampscr „Courter" der Harburger Dampsfchissahrtögeselischast wurden Sonntag morgen sieben Personen der Besatzung und ein Passagier durch Einatmen von GaS unwohl. Die Erkrankung, die eine lähmende Wirkung aus die Atmungsorgane hatte und Hustenreiz nnd starke Kopfschmerzen verursachte, nahm keinen ernsteren Charakter an. Die Ursache war eine starke GaS- wolke, die bet nördlichem Winde aus Richtung Harburg« Wilhelmsburg kam und ihren Niederschlag ans dem Dampfer fand. Sämtliche MctaNtcilc aus dem Dampscr, besonders die Messing-und Kupscrtcile, waren mit einer weihen Schicht überzogen. Obwohl sofort seitens der Harburger und der Hamburger Polizei Ermittlungen angestellt wurden, konnte die Herkunft der GaSivolke nicht festgestellt werden. Der merkwürdige Seitungsartikel vrabtwolSoug uuaoror Lvrltoar 8okr1UWUuug Berlin, 18. April. Die Erörterungen über die merk würdige Veröffentlichung, die der G r o e n c r - A u s s a tz darstcllt, hat sich in politischen Kreisen anhcrvrdcntlich ver schärft, so dah heute bereits offen von einer Minister- krise nm Grocncr gesprochen wird. Zwar gibt das Nctchs- innenministcriuin Erklärungen gegen die Darstellungen der Presse ab, nach denen der Grveuer-Anssatz als eine fchwcre Brüskierung des Reichspräsidenten zu be trachten sei. Die unverkennbare Nervosität indes, die alle Mitteilungen dieser Richtung kennzeichnen, verstärkt den Eindruck, daß es zu ernsten Verstimmungen zwischen Groener «nd dem Rcichsprästdentenpalais einerseits «nd Groener und dem Reichowchrministerium anderseits gekommen ist. Die Prüfung des gegen das Reichsbanner vorliegenden Materials, das von Tag zu Tag auch ans privaten Kreisen an Umfang gewinnt, soll erst in den nächsten Tagen abge schlossen werden. Nach den Vorgängen am Sonnabend und der Festlegung Groencrs gegen ein Ncichsbannerverbot kann ein negativer AnSgang der Prüsung als sicher gelten. Im Mittelpunkt des tnncrpolitischcn Interesses wird aber, wie schon heute, so auch in nächster Zeit, die Persönlich keit des NclchsiiineiimtnisterS selbst stehen. Augenbery spricht in Herford Herford j. W., 18. April. In der kleinen Westsalcnstadt Herford sprach am Sonntag der dcutschnationalc Führer Hugenberg vor etwa NOOO Menschen, die ans der Um gegend znsainmengekommcn waren. Er erklärte, wenn es jetzt nicht gelinge, in Deutschland das Ruder hernmzuwer, fen, stehe ei« SchreckenSregiment bevor gegen alles, was in Deutschland noch rechts steht. Hilgenberg wiederholte seine an Brüning und Braun gerichtete Aufforderung, ihn unter Anklage zu stellen, weil er daran scsthalte, öffentlich zu be haupten, daß die von den beiden Ministern verbreiteten An gaben über ihn unwahr seien. BtdenMM Rede Radolms in Genf Voo vuserom «aeb Houk vukiuuSwu Vk.-S.8ollSorb«riokivrswttor